Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP137 Kommt in den besten Senderfamilien vor

TV5MONDE — Europe vs. Facebook — Sigmar Gabriel und die VDS — DEA — Cyber Cyber

Eine weitere Sendung mit viel Zeitverschiebung zwischen Tim und Linus. Wir widmen uns zunächst dem interessanten Feedback der letzten Folge und grübeln dann ein wenig über die Implikationen der jüngsten Sicherheitsschwankungen auf die "Cyber"-Politik. Dann denken wir uns noch ein paar Dinge aus, die durch die Vorratsdatenspeicherung hätten verhindert werden können und schütteln kollektiv die Köpfe.

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Veröffentlicht am: 9. April 2015
Dauer: 1:13:42


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:34.618
  3. Feedback 00:01:42.984
  4. TV5 monde 00:16:35.505
  5. Facebook vs. Europe 00:33:13.925
  6. Sigmar Gabriel führt jetzt den NSU für die VDS ins Feld 00:48:27.254
  7. Datenspeicherung DEA 01:00:10.598
  8. Russische Haxxor lasen Obamas Terminkalender 01:04:16.486
  9. Epilog 01:11:00.599

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:02
Tim Pritlove
0:00:04
Linus Neumann
0:00:09
Tim Pritlove
0:00:35
Linus Neumann
0:00:55
Tim Pritlove
0:00:56
Linus Neumann
0:01:18
Tim Pritlove
0:01:23
Linus Neumann
0:01:24
Tim Pritlove
0:01:35
Linus Neumann
0:01:42
Tim Pritlove
0:01:45
Linus Neumann
0:01:46
Tim Pritlove
0:02:09
Linus Neumann
0:02:14
Tim Pritlove
0:03:29
Linus Neumann
0:03:31

Wird's nur noch peinlicher, denn ich habe in der letzten Folge in einer ausführlichen Erklärung, wo ich ja weiß, wo es langgeht, ähm das parlamentarische Kontrollgremium und die G zehn Kommission verwechselt. Denn es war ähm die Rede davon, dass sich der Herr Landefeld vom Dezix, aus freien Stücken an die G zehn Kommission gewendet hat und ich habe dann aber in der Folge von dem von die Aufgabenbeschreibung des parlamentarischen Kontrollgremiums für meine Argumentation zu Grunde gelegt. Und äh um die beiden jetzt mal zu unterscheiden, denn darauf, also auch darauf wurden wir hingewiesen, sehr freundlich, das möchte ich ja hier auch kreditieren von ähm, kreditieren. Kann man übrigens auch nicht sagen, ne? Das gibt's wahrscheinlich nicht. David. Äh David, hier ist dein Kredit. Ähm die G zehn Kommission. Entscheidet von Amts wegen als unabhängiges Organ und es, äh und als unabhängiges und an keine Weisung gebundenes Organ über die Notwendigkeit, und Zulässigkeit sämtlicher durch die Nachrichtendienste des Bundes durchgeführten Beschränkungsmaßnahmen des Brief, Post und Fernmeldegeheimnis ist das Nachartikel zehn des Grundgesetzes. Das heißt, das sind diejenigen, die ähm dann sagen, okay, das geht oder nicht. Also wenn ein Nachrichtendienst zum Beispiel ein Telefon abhören möchte, muss äh das äh schriftlich begründet äh beantragt werden. Beim, Innenministerium, wenn das Innenministerium dem Antrag folgt, geht das an die G zehn Kommission, ne? Also das Innenministerium ist nochmal dazwischen, damit die G zehn Kommission nicht nicht alle ähm Abhörabsichten bekommt, sondern eben auch nur die, wo das Innenministerium schon dann auch stattgegeben hat. Ohne die Zustimmung der G zehn Kommission, darf die Überwachungsmaßnahme nicht durchgeführt werden, Die G zehn Kommission besteht aus einem Vorsitzenden, der muss die Befähigung zum Richteramt haben, drei Beisitzern und vier Stellvertretern. Und die werden vom Parlamentarischen Kontrollgremium für die Dauer einer Wahlperiode bestellt, Ja? Also das das parlamentarische Kontrollgremium bestellt, die G zehn Kommission für die Dauer einer Wahlperiode. Und die müssen, wenn ich mich recht entsinne, keine Mitglieder des Bundestages sein, sonst wär's ja auch schwierig, weil so viele Richter gibt's ja gar nicht unter den Mitgliedern des Bundestages.

Tim Pritlove
0:06:14
Linus Neumann
0:06:52

Genau, um das noch kurz abzuschließen, die das parlamentarische Kontrollgänger, wenn ich jetzt schon mal das so schön gegoogelt habe, ob auf den Seiten des Bundestages, dass parlamentarische Kontrollgremium, das habe ich, glaube ich, letzte Woche richtig beschrieben, kontrolliert die Bundesregierung hinsichtlich der Tätigkeit des der Nachrichtendienste des Bundes. Ähm, Die Bundesregierung ist verpflichtet das äh Kontrollregion umfassend über die allgemeine Tätigkeit der Nachrichtendienste und über Vorgänge von besonderer Bedeutung zu unterrichten, auf Verlangen des Gremiums hat sie auch über sonstige Vorgänge zu berichten. Das Gremium kann unter anderem Akten und Dateien der Nachrichtendienste einsehen, Befragungen von Angehörigen der Nachrichtendienste durchführen und hat Zutritt, allen Dienststellen der Nachrichtendienste, in Einzelfällen kann es mit der Mehrheit von zwei Drittel seiner Mitglieder einen Sachverständigen beauftragen zur Wahrnehmung seiner Kontrollaufgabenuntersuchung durchzuführen. An dieser Stelle sei auch nochmal darauf verwiesen, dass wir, zur einhundertsten Folge, den Christian Ströbele besucht haben und in der Sendung zu Gast hatten, in diesem Gremium lange Zeit tätig war und ich glaube aber sogar heute noch ist. Genau, und äh ja, wie gesagt, Quelle deutscher Bundestag, insofern bin ich mir jetzt relativ sicher, dass äh korrekt beschrieben zu haben. Für den Fall des Herrn stellt sich bleibt aber natürlich hier eine Unklarheit, denn der wurde ja vom BND angesprochen, und so wie es aussieht, wusste das, wusste die G zehn Kommission in dem Fall davon noch nicht, denn an die hatte sich der Landefeld ja dann gewandt und dafür dann im Kanzleramt sogar noch einen Rüffel bekommen. Und, ähm wenn ich das jetzt hier richtig verstehe, dann war der BND oder war der BND der Ansicht, im Rahmen seiner seines Herantretens an den Herrn Landefeld noch so in den Sondierungsgesprächen zu sein und noch gar nicht das äh die die G zehn Kommission über seine Herangehensweise dort in Kenntnis gesetzt haben zu müssen und deswegen war das wahrscheinlich dann überraschend, als der Herr Landefeld dann bei der G zehn Kommission angerufen hat und gesagt hat, ey hier war gerade, hier waren gerade so ein paar komische vom BND, was ist denn da los? Ja. So, da sind also hoffentlich alle Unklarheiten beseitigt. Dann haben wir ja noch Tim, ganz viel Feedback zur letzten Sendung bekommen, was äh aber ähm. Was jetzt gar nicht unbedingt so in Fehlerkorrekturen äh unbedingt zusammenzufassen ist. Denn wir haben zu unserem kleinen, etwas verlängerten Prolog ähm zur zum zehnjährigen Bestehen von Fefes Block gemischtes Feedback bekommen. Einmal ähm, wurde uns vorgeworfen, wir hätten Fefe ungebührend verteidigt und in Schutz genommen, obwohl er doch so so oft über die Schräge tritt, strenge tritt und ähm andere haben sich dann darüber beschwert, dass wir Fefa angegriffen hätten. Ja, da wurde ging also auch dann Anzeigen ein, ähm.

Tim Pritlove
0:10:09
Linus Neumann
0:10:15
Tim Pritlove
0:10:23
Linus Neumann
0:10:45

Ja, ich ich hoffe, dass vielleicht trotzdem noch genug da damit dran war, dass man vielleicht auch so verstanden hat, ohne ohne jetzt genau zu wissen, worum's geht, aber klar. Ähm, Aber was ich ganz interessant finde, wenn wir so aus beiden Seiten den den und den, es scheint in der Mitte nicht viel zu geben. Äh wenn wir von beiden jetzt so Flak bekommen, dann gibt's eigentlich zwei Möglichkeiten. Erstens, wir haben uns ähm. Fundamental, unklar ausgedrückt und äh oder zweitens, wir haben endlich mal ausgewogen über ein Thema berichtet, ja? Ähm, Aber ich glaube, es ist eher das Erstere, denn ähm, Eigentlich war, wollte ich damit so ein bisschen die Botschaft rüberbringen, dass egal in welche äh Richtung ihr euch aufregt, ihr wahrscheinlich ähm, selbst keinen Gefallen tut und das war eher so der Kern der Botschaft, denn es gibt immer einen, der provoziert, und einen, der sich provozieren lässt und das wird euch euer Leben lang verfolgen, nicht nur im Internet, Da draußen marodieren Armeen von Arschlöchern, das werdet ihr nicht ändern können. Was ihr aber ändern könnt ist, wie es euch damit geht und ob ihr euch darauf einlasst oder nicht. Und deswegen war das ein Appell, dass wir uns alle diese Hasskultur sparen, unsere Kräfte schonen, nach vorne blicken, Schönes schaffen, und uns auf die großen und wichtigen Gegner konzentrieren, die sich ins Fäuschen lachen, wenn wir unsere Grabenkämpfe führen. Denn solange wir das machen, wird's nichts mit der Revolution.

Tim Pritlove
0:12:25
Linus Neumann
0:13:49
Tim Pritlove
0:14:06
Linus Neumann
0:14:08
Tim Pritlove
0:14:17
Linus Neumann
0:14:26
Tim Pritlove
0:16:02
Linus Neumann
0:16:03
Tim Pritlove
0:16:17
Linus Neumann
0:16:21
Tim Pritlove
0:16:25
Linus Neumann
0:16:28
Tim Pritlove
0:16:50
Linus Neumann
0:16:59

Ähm. Und zwar das ist echt, also in der Nacht zum Donnerstag, heute ist Donnerstag, also letzte Nacht. Ähm vielen mehr oder weniger gleichzeitig alle elf Kanäle des Senders aus. Und waren drei Stunden offline und danach haben sie ihren Ding auch noch nicht so wieder ganz im Griff gehabt und erstmal nur Wiederholungen da irgendwie durchgesendet und das Internet-Angebot ist bis jetzt noch nicht wieder vollständig da. Auf der Webseite und auf deren Facebook-Seite waren dann kurzfristig, islamistische Drohungen äh veröffentlicht worden. Ähm und irgendwie ähm persönliche Daten von Soldaten und Kopien derer Ausweise, und Propaganda-Videos in französischer, arabischer und englischer Sprache. Und das heißt, es wurden also gleichzeitig die internen IT-Systeme und die Sendeanlagen, und die Website und Twitter und Facebook aufgemacht. Das heißt, so ungefähr alles, was die hatten. Wurde in einem in einem Schlag übernommen und ähm ja, für, eine für das für die Verbreitung von Propaganda, aber natürlich auch in dem Fall für eine wirklich enorme Machtdemonstration genutzt. Und ich bin ja eigentlich immer so ähm, Wenn ich mir anschaue, was was so was man alles hört von Cyber-Terrorismus und was ja jetzt alles irgendwie in Zukunft passieren wird und so äh halte ich das ja alles immer für ein bisschen. Betrachte ich das ja noch so ein bisschen mit einem zweifelnden Auge, weil ich das nicht so nicht so ganz sehe bisher, Aber äh so ein TV-Sender, zentralen TV-Sender zu übernehmen, ist natürlich schon echt mal, was was als Angriff gewertet werden kann oder wie siehst du das?

Tim Pritlove
0:19:12
Linus Neumann
0:20:20
Tim Pritlove
0:20:23
Linus Neumann
0:20:33
Tim Pritlove
0:21:59
Linus Neumann
0:22:15
Tim Pritlove
0:23:22
Linus Neumann
0:23:24
Tim Pritlove
0:23:54
Linus Neumann
0:24:37
Tim Pritlove
0:24:38
Linus Neumann
0:24:41
Tim Pritlove
0:24:41
Linus Neumann
0:25:43
Tim Pritlove
0:25:55
Linus Neumann
0:26:10

Ja, ja, genau, aber da, ja, also, genau, es geht, glaube ich, weniger um die Botschaften als zu zeigen, ey, Ich meine, auf eins ist äh ist im Westen echt Verlass, so der Fernseher funktioniert so. Da kannst du mal von ausgehen, und da gibt's ja auch äh viele Cartoons und und Zeichentrickfilme drüber, die da irgendwie so behandeln, was passiert, wenn der Fernseher, ausfällt, ne? Ich glaube, das war noch so, so da war das mit dem Internet noch nicht so so in. Ähm da habe ich einen sehr schönen Kurzfilm gesehen, der mir gute Erinnerungen geblieben ist, wo dann so, relativ langsam so gezeichnet, okay, Fernseher fällt aus, ne, und dann sind die Leute erstmal so ein Stündchen sind die halt, gelangweilt, dann werden sie irgendwann nervös und das endet halt natürlich in so einem ganz fürchterlichen Weltkrieg, ne, weil die weil die Leute vom, irgendwie ihr ihren Fernseher nicht mehr haben. Ähm das war natürlich so ein bisschen ironisch und so und ähm, wir kriegen jetzt nicht einen Weltkrieg, nur weil der Fernseher ausfällt, aber das ist halt etwas, worauf sich die Leute sehr ähm, sehr verlassen. Und ich glaube, man ein Strom Strom fällt mal aus, dann geht auch der Fernseher aus. Aber so wirklich Fernseher ist halt eigentlich schon immer noch da. Man weiß, der Fernseher würde das eigentlich noch empfangen, ne? Wenn, wenn man Strom hätte, Kann man ja auch teilweise kann man sich ja dann auch eine unabhängige äh Stromversorgung noch da an den Fernseher anschließen, wenn man da sehr drauf angewiesen ist.

Tim Pritlove
0:27:39
Linus Neumann
0:28:23
Tim Pritlove
0:29:14
Linus Neumann
0:29:32
Tim Pritlove
0:29:36
Linus Neumann
0:29:40
Tim Pritlove
0:29:49
Linus Neumann
0:29:57
Tim Pritlove
0:30:00
Linus Neumann
0:30:03
Tim Pritlove
0:30:24
Linus Neumann
0:30:29

Am an Führers Geburtstag, muss ich in den, am zwanzigsten April muss ich in den Innenausschuss des Deutschen Bundestags, glaube ich ein Montag oder ein Dienstag. Auf jeden Fall kein Freitag. Sonst hätte ich das nicht gemacht Nein, Quatsch. Ähm zwanzigster, zwanzigster April ist dann, genau, das ist Montag, der zwanzigste April, vierzehn Uhr im im Innenausschuss, da ähm bin ich als Sachverständiger geladen und deswegen lese ich gerade IT-Sicherheitsgesetz und denke halt natürlich viel über so Angriffsszenarien nach und so und, also ich glaube da geht's ja viel um kritische Infrastruktur. Ähm da zählen diese Fernsehsender glaube ich gar nicht unbedingt runter. Aber äh trotzdem gerade so ein bisschen drüber am Nachdenken über das Thema. Aber was mir ähm dann noch einfällt, Tim, in dem IT-Sicherheitsgesetz geht's nämlich hauptsächlich um um kritische Infrastruktur. Und was eigentlich fehlt, sind ähm, Also um jetzt da irgendwie sich großartig Sorgen zu machen, sind eigentlich diese Angriffe. Also das Einzige, was das Einzige, was das BSI irgendwie für zweitausendvierzehn vermeldet hat, ist es, dass es irgendwie so ein, sehr guten Fishing-Angriff auf ein paar Mitarbeiter äh bei einem Energieversorger, glaube ich, gab oder irgendwas, irgendwas irgendwas kritische Infrastruktur und den wurden dann die Kontodaten abgefischt, also ähm, hält sich das jetzt erstmal noch so in, in Grenzen mit dem ganzen Cyberkrieg, aber ähm Fernseh äh Anstalten angreifen und Angst und Schrecken zu verbreiten, ist jetzt erstmal, was weiß ich, ähm. Was mich beunruhigt in dem Bereich. Also ich äh finde das erstmal nicht so gut.

Tim Pritlove
0:32:20
Linus Neumann
0:33:06
Tim Pritlove
0:33:09
Linus Neumann
0:33:12
Tim Pritlove
0:33:54
Linus Neumann
0:34:00
Tim Pritlove
0:34:06
Linus Neumann
0:34:41
Tim Pritlove
0:34:43
Linus Neumann
0:35:05
Tim Pritlove
0:35:15
Linus Neumann
0:35:17
Tim Pritlove
0:35:21
Linus Neumann
0:35:32

Okay, also wenn wir, wenn wir von Facebook reden, grade dann äh reden wir von ähm natürlich von der Initiative von Max Shrems. Ich habe das ähm, vor ein, zwei Wochen schon mal angesprochen. Max Shrems, ein Österreicher, der ja schon vor einiger Zeit mit der Initiative versus Facebook äh immer wieder kleine Teilerfolge in, datenschutzrechtlichen, Auseinandersetzungen mit Facebook gefeiert hat. Unter anderem eben, dass er damals sein, ein Dampf seiner Daten äh mundgerecht als als siebenhundertseitiges PDF oder so bekommen hat und ähm, dass er regelmäßig denen irgendwie ein ein Dornen im im Fleisch ist. Und er hat ähm auch da jetzt schon ein Buch drüber geschrieben über seine ähm über seine Behandlung dieses Themas und. Er hat sich immer eigentlich in Irland beschwert, also am Unternehmenssitz und in seiner neuen, Beschwerde, wo er sehr, sehr viele äh Verstöße gegen das äh österreichische und das das europäische Datenschutzrecht ähm, behandelt. Ähm klagt er jetzt in Wien? Und zwar ähm ist ihm das möglich, wenn er dies als Verbraucher tut. Also die, wenn du Verbraucher bist, dann hast du das Recht ähm darauf, das Verfahren in deiner Heimat anzustreben, dann kannst du also gegen Facebook, was da irgendwo in in Irland operiert, aber in Deutschland Dienste anbietet, ähm, Kannst du oder er ist, sorry, in Österreich natürlich, in Österreich Dienste anbietet, ähm dann kannst du ähm, entsprechend in Österreich dich auch da äh da beschweren, um deine Rechte geltend zu machen.

Tim Pritlove
0:37:41
Linus Neumann
0:37:44

Ich und jetzt kommt nämlich genau der Grund, warum ich dem Max gerade eine E-Mail geschrieben habe, dass wir ihn wirklich unbedingt nächste Woche in der Sendung brauchen, er ist eben, also er ist ja Jurastudent, wenn ich mich nicht täusche, ist noch nicht fertig mit dem Studium. Ähm. Und genau diese Sachen weiß ich alle nicht so genau, aber im Moment ist es auf jeden Fall so, dass vor dem, Wiener Gericht, in dem er das ist. Und das ist ja jetzt so die erste Instanz und er geht eh davon aus, dass dieses Gericht den Fall abgibt wegen Nichtzuständigkeit. Aber man muss ja immer man muss sich ja quasi hochklagen. Und ähm es sei denn, du hast von vorneherein irgendwie so eine riesige Bedeutung, dass du, an an höheres Gericht ist, aber er fängt jetzt erstmal schön an seinem Gerichtsstand an, da ist in in Wien da hingegangen und jetzt wird erstmal debattiert, ob das Gericht die Klage überhaupt annimmt, also die Frage der Zuständigkeit und Zulässigkeit der Klage. Und interessanterweise ähm. Geht Facebook eben den Weg zu sagen, ey, Ist ja gar kein Verbraucher. Das ist doch ein Aktivist, der schreibt Bücher über uns, ist gefragter Gast in Diskussionsveranstaltungen und verfolgt mit dieser Klage, einem eigenen beruflichen, unternehmerischen Interesse. Nun hat er, weltweit haben fünfundzwanzigtausend Menschen ihre Interessen schon an ihn abgegeben. Sind aber jetzt gehören also noch nicht offiziell zu den Klägern, aber haben schon angekündigt, dass sie ihre Interessen innerhalb dieser Klage vertreten lassen wollen und fünfzig weitere Facebook äh Facebook Nutzer hat er ähm laut eigenen Angaben auf einer entsprechenden Warteliste. Das heißt, da wird jetzt so eine, Massengeschichte draus. Und das ist natürlich interessant eigentlich, dass er ähm dass Facebook, ihn jetzt an der Flanke äh versucht anzugreifen. Fand ich, also klar, Facebooksanwälte werden natürlich alles machen, was sie können, um das Ding irgendwie äh zurückzutreiben. Ähm, Die scheinen ja sowieso so ein bisschen der Ansicht zu sein, wenn du, wenn er das jetzt in Irland eingereicht hätte, dann hätten die gesagt, bis zum falschen Land, du wohnst in Österreich und wenn das in Österreich einreicht, dann dann sagen sie natürlich, ey, äh äh bist gar kein Verbraucher, du bist Aktivist, ist klar. Anwälte sind dafür da, um einen irgendwie aus aus so Sachen rauszuhauen und dafür hat Facebook eben auch ganz viele davon.

Tim Pritlove
0:40:18
Linus Neumann
0:40:25
Tim Pritlove
0:40:31
Linus Neumann
0:40:36
Tim Pritlove
0:40:42
Linus Neumann
0:40:53
Tim Pritlove
0:41:01
Linus Neumann
0:41:08
Tim Pritlove
0:41:49
Linus Neumann
0:41:53
Tim Pritlove
0:41:54
Linus Neumann
0:42:01
Tim Pritlove
0:43:19
Linus Neumann
0:43:24
Tim Pritlove
0:43:25
Linus Neumann
0:43:40
Tim Pritlove
0:43:54
Linus Neumann
0:43:55
Tim Pritlove
0:43:59
Linus Neumann
0:44:00
Tim Pritlove
0:44:33
Linus Neumann
0:44:40
Tim Pritlove
0:45:42
Linus Neumann
0:45:46
Tim Pritlove
0:45:51
Linus Neumann
0:45:52
Tim Pritlove
0:46:00
Linus Neumann
0:46:35
Tim Pritlove
0:46:39
Linus Neumann
0:46:53
Tim Pritlove
0:47:17
Linus Neumann
0:47:19
Tim Pritlove
0:47:35
Linus Neumann
0:47:41
Tim Pritlove
0:48:22
Linus Neumann
0:48:25
Tim Pritlove
0:49:40
Linus Neumann
0:49:45

So, aber kommen wir zurück zu zu Sigma Gabriel. Sigmar Gabriel hat ja jetzt was, was Herr ähm, Sigmar Gabel ist ja jetzt gerade dabei, uns allen zu erklären, wie viel Unheil. Von uns hätte abgewendet werden können, wenn ähm die wenn wir die Vorratsdatenspeicherung gehabt hätten. Also Mario Sixtus twitterte dann schon äh wahrheitsgemäß, wenn wir in Vorzeitenspeicherung gehabt hätten, wäre Jesus nicht gekreuzigt worden, das fand ich einen schönen Ostertweet. Der weiß, Sigmar Gabriel, ähm wir haben das jetzt auch alles schon durch mit der Insel Utoya und was alles nicht schon hätte verhindert werden können und es wurde auch alles äh entkräftet und widerlegt. Und so richtig frech finde ich, dass er, sich jetzt hingestellt hat und gesagt hat, naja, wir hatten ja dann auch noch den Nationalsozialistischen Untergrund, ne, die, Mörderbande, die hier in Deutschland viele Jahre ungehindert ähm rassistische Morde, ähm begangen hat. Und dann, mussten die Angehörigen der Opfer noch über sich ergehen lassen, dass die äh Polizei und Ermittlungsbehörden überall rumposaunt haben. Das ist ja hier nur Bandenkriminalität sein könne, weil das ja schließlich ähm, äh Döner und Blumenhändler sind, oder auch mal äh erfolgreiche Geschäftsleute und da wäre wahrscheinlich eine ganz heiße, werden sie auf einer ganz heißen Spur, dass was diese Gangster hier ähm austragen und das wird jetzt bald aufgeklärt und ähm eine fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat haben wir ja so lange ausgeschlossen, bis sich die drei ähm, Haupttäter dann da irgendwann in dem Haus da in die Luft gesprengt haben. Und das jetzt anzuführen ist natürlich wirklich ähm. Wirklich frech, denn wie wäre dann in der Untersuchung dieses NSU ähm Skandals? Ähm. Immer mehr festgestellt haben. Riecht das sehr an allen Ecken nach Verfassungsschutz, ja. Die haben in diesem Haus ähm, legale, gefälschte Papiere gefunden, also üblicherweise das, was du von von, dem Verfassungsschutz oder von der Polizeikriegs, wenn du eine gefälschte Identität annimmst, ja, dann dann fälschen die ja keinen Pass, sondern die gehen halt einfach hin und drucken ein. Ähm es gab äh Observationsfotos, kurz vor dem oder während der Zeit, wo die tätig waren, das heißt, der Verfassungsschutz wusste von denen war, hat die observiert, wusste, wo die sind und ähm, hatten auch das Mobiltelefon von denen abgehört und die fast von dem äh Uwe Böhnhardt oder wie der heißt, äh Burnhart und ähm. Die fast einhundert Verbindungen und aufgezeichneten Stunden langen Gespräche von diesem äh Mitglied der Mörderbande wurden einen Tag nach Ende der Abhöraktion auf Anweisung der Staatsanwaltschaft Gera gelöscht. Also egal, wohin du da blickst, das riecht alles sowas von nach Verfassungsschutz, das waren alles voller V-Männer, die das ganze Ding irgendwie unterstützt haben, Leute und jetzt sich auch noch hinzustellen und ausgerechnet ja so ein. So ein Ding, was so von vorne bis hinten einfach nur nach Dreck stinkt, ja und wo von vorne bis hinten der Verfassungsschutz drinsteckt, irgendwie als ähm, Als Beispiel zu nehmen, warum wir eine Vorratsdatenspeicherung brauchen, das erreicht echt ein Höhepunkt, den ich mir so gar nicht mehr hätte vorstellen können.

Tim Pritlove
0:53:54
Linus Neumann
0:54:12
Tim Pritlove
0:55:53
Linus Neumann
0:56:25
Tim Pritlove
0:56:56
Linus Neumann
0:56:59
Tim Pritlove
0:57:24
Linus Neumann
0:57:50
Tim Pritlove
0:57:56
Linus Neumann
0:58:01
Tim Pritlove
0:58:03
Linus Neumann
0:58:24
Tim Pritlove
0:58:43
Linus Neumann
0:58:48
Tim Pritlove
0:59:24
Linus Neumann
0:59:30
Tim Pritlove
0:59:44
Linus Neumann
0:59:47
Tim Pritlove
0:59:54
Linus Neumann
1:00:03
Tim Pritlove
1:00:04
Linus Neumann
1:00:07
Tim Pritlove
1:00:24
Linus Neumann
1:00:26
Tim Pritlove
1:00:34
Linus Neumann
1:00:39

Machst bevor die das alle weghaken. Okay, also ähm, Die die Drug and Force mit Agentsy hat seit neunzehnhundertzweiundneunzig, bis zum September zweitausenddreizehn Metadaten gesammelt von internationalen Gesprächen von und Inländer, die sie nach eigenem Erkunden mit, Drogenschmuggel in Verbindung gebracht hat. Zu Hochzeiten fielen darunter einhundertsechzehn Staaten. Ja? Äh. Die also zu dieser Sammlung der Verdächtigen gehörten, also fast sechzig Prozent aller Staaten, die es überhaupt weltweit gibt. Und diese Datensammlung der DEA ähm wurde natürlich, wie es mit Datensammlungen so ist, für alle möglichen anderen Zwecke missbraucht. Ähm. Und so wird ähm zitiert, dass ähm, Anzahl an Datenanfragen, die die DIA an einem Tag bekommen hat, die ähm. Die übertrifft die die Anzahl an Anfragen übertrifft, die die äh NSA in einem Jahr bekommen hat. Und das ist natürlich, da kannst du dir jetzt anschauen was soll dir das jetzt bringen, ja? Also was hat dieses Programm gebracht? Denn der Mangel an Rechtmäßigkeit des Programms, das war nämlich illegal, haben sie trotzdem einfach mal, einundzwanzig Jahre lang gemacht, führte dann dazu, dass Hinweise, die auf dessen Grundlage zustande gekommen sind, in den Verfahren nicht vorgebracht werden konnten. Sondern als geheime Basis für offizielle Ermittlungen herhalten müssen Das heißt, die Polizei oder andere äh Strafverfolgungsbehörden haben also dann bei der DEA angefragt, gib mal irgendwie die internationalen Verbindungen von Demo und dem. Und dann haben sie dadurch eben Anhaltspunkte gewonnen. Und mussten sich dann aber noch ähm. Ausreichende Beweismittel suchen, um einen Fall zu machen. Und ähm wir haben, glaube ich, schon öfter besprochen, warum das eben ein Problem ist, eine derartige Zusammenarbeit, beziehungsweise warum das. Warum? Äh Moment, wie, also es gibt eine eine Trennung von Polizei und Geheimdiensten, Geheimdienste dürfen alles abhören, Polizei darf nicht alles abhören, dafür darf der Geheimdienst sich nicht vor Gericht bringen. Polizei darf dich vors Gericht bringen. Und wenn die äh so zu einem wenn die so kooperieren, dann wird das eben mittelfristig ein ein großes Problem. Weil du dann eben, normalen Strafverfolgungsbehörden, die auch wirklich etwas gegen dich unternehmen können. Äh diese Instrumentarien an die Hand gibst. Na ja, aber wunderschön, dass die Polizei da über äh, zwanzig Jahre mit solchen illegalen, nicht rechtmäßigen Methoden gearbeitet hat und, Snowden ähm ähm zweitausenddreizehn an die Öffentlichkeit ging, wurde das Programm dann ganz schnell beendet, weil sie gemerkt haben, OK, jetzt guckt hier mal einer drauf, was wir alles so machen.

Tim Pritlove
1:04:17
Linus Neumann
1:04:21
Tim Pritlove
1:04:26
Linus Neumann
1:04:29

Ich fand die Meldung eigentlich nicht so also nicht so spannend, aber im im Rahmen der aktuellen Anstrengung von Obama, nämlich diesen nationalen Notstand gegen Hacker auszurufen, kam diese Meldung, über ein Ereignis aus dem letzten Herbst ja dann doch sehr äh überraschend passend. Und zwar, lautete sie, russische Hacker äh hätten also sich ins Weiße Haus eingehackt und hatten dann sogar Zugriff auf den nichtöffentlichen ähm Terminkalender von Barack Obama gehabt. Sie hatten also zwar keinen Zugriff auf geheime Systeme, aber immerhin äh Zugang, zu nichtöffentlichen Details, also den Terminplan und andere Teile der äh IT-Infrastruktur des Weißen Hauses erlangt. Und ähm sie räumen sogar ein, dass derartiges Wissen natürlich für, ausländische Geheimdienste sehr wertvoll ist. Und sie sprechen von einer der ausgeklügelten Cyberattacken, die jemals gegen das weiße Haus ausgeführt worden seien. Ähm diese so ausgeklügelte, Cyber-Attacke, bestand dann im im Fishing über ein gekapertes E-Mail Konto. Ähm ist sowieso tatsächlich so, das siehst du bei den, bei den meisten Angriffen und ich es würde mich überraschen, wenn das bei äh, TV am Ende nicht auch irgendwo noch eine Rolle spielt. Ähm, das Phishing oder das sogenannte. Wo man also ähm, Zielperson, Zielpersonen genau Auskunft schafftet, sich genau mit deren ähm Position im Unternehmen ähm vertraut macht und ihnen dann eine ähm, E-Mails sendet und sie irgendwie täuscht und sie dazu bringt. Daten preiszugeben oder Informationen preiszugeben. Der Klassiker ähm ist zum Beispiel du schickst etwas, was aussieht wie eine, Passwort, E-Mail und, da drin befindet sich dann ein Link zu einer gefälschten Seite und in diese gibt das Opfer dann eben seine, Für die jeweilige Seite ein. Also was weiß ich, sei es E-Mail, sei es äh Facebook oder sonst was. Ähm und dann geben sie, geben sie dir dadurch die Credentials und dann hast du schon mal dann deren E-Mail-Konto übernommen und dann kannst du natürlich anfangen, von deren E-Mail-Konto. Weitere E-Mails an andere Personen zu schreiben, in deren Vertrauenskreis sind und den Vertrauenskreis kriegst du ja, weil in dem E-Mail-Konto ja alle E-Mails sowieso schon mal gespeichert sind, Das heißt, wenn du einmal, wenn du einmal wirklich so in einem Unternehmen ein E-Mail Konto übernommen hast, äh oder Unternehmen oder ähm jetzt hier in so einer Organisation oder was, dann kannst du, wenn du dir damit Zeit und Ruhe lässt, am Ende schon 'ne Menge infiltrieren. Du nimmst dir natürlich dann auch nicht irgendjemanden, sondern du nimmst natürlich Leute, die irgendwie an der Spitze der Hierarchie stehen und ähm arbeitest dich dann so aus deren, aus deren System irgendwie weiter, gibt's Anweisungen, vielleicht mal bestimmte Passwörter zu ändern, fragst mal nach irgendeiner Information, oder in ne, sorgst dafür, dass du dann vielleicht doch noch ein ein System übernimmst, aber das ist eigentlich etwas, was man in letzter Zeit, tatsächlich seltener sieht bei so großen Angriffen. Das heißt, sie gehen, die Angreifer versuchen so viel wie möglich über Fishing zu machen, weil die. Ähm die Infrastruktur, die jetzt irgendwie so die IT-Sicherheitsinfrastruktur offenbar momentan ähm, eine so große Hürde darstellt, beziehungsweise weil auch in den letzten Jahren immer mehr in, Detection und Monitoring ähm investiert wurde, sodass die Gefahr erkannt zu werden Wenn man also wirklich einen Angriff macht und einen Explode zum Einsatz bringt, eben relativ groß ist und man gleichzeitig sehr viel einfacher und sehr viel schöner durch solche Phishing und, Sozial Engineering Sachen zum Ziel kommt. Und ja, das ist natürlich jetzt auch den den USA geschehen. Ähm. Ich denke mal, dass äh das nicht das erste Mal gewesen sein wird und ich kritisiere, den Zeitpunkt der Veröffentlichung insbesondere dann auch noch die Atribation auf auf russische, und ähm also so in in dieser Zeit, wo irgendwie die die Verhältnis das Verhältnis zu Russland zerrüttet ist und man noch irgend so einen Cyber-Notstand ausrufen will, dann irgendwie mit einer Meldung vom vom vom letzten Quartal auf einmal um die Ecke zu kommen. Das riecht doch dann schon sehr nach irgendwie.

Tim Pritlove
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