Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP245 Die Schmusi-Schnittstelle

Feedback — FinSpy — Wir sind AfD — Trolle und Social Media — OpenSCHUFA — Malware — Breitbandausbau — Netzsperren — Facebook

Linus ist wieder da und wir versuchen, die lange Liste von Nachrichten, die wir in der letzten Zeit haben nicht reflektieren können, zu reflektieren.

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Veröffentlicht am: 27. Februar 2018
Dauer: 2:33:52


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:32.009
  3. Feedback: NSU-Watch Podcast 00:01:48.853
  4. Empfehlung: Kohlenpod 00:02:42.619
  5. Feedback: DNA am Zollstock 00:05:44.311
  6. Feedback: Digitalpakt 00:07:04.391
  7. Feedback: Digitale Bildung 00:07:44.827
  8. Feedback: Koalitionsvertrag 00:11:51.043
  9. miomiogate 00:15:25.338
  10. FinSpy wird deutscher Staatstrojaner 00:32:39.213
  11. Wir sind AfD 00:40:32.526
  12. USA klagt russische Trolls an 00:52:23.461
  13. Das Problem heißt Social Media als Geschäftsmodell 01:03:20.137
  14. Deutsche Trolls: Reconquista Germanica 01:24:36.201
  15. OpenSCHUFA 01:33:23.290
  16. Malware gegen Raubkopierer 01:46:41.458
  17. Stellt sich raus: Es gibt keinen Breitbandausbau 01:56:59.133
  18. Vodafone sperrt kinox.to 02:12:38.585
  19. Klarnamenzwang bei Facebook bleibt illegal 02:20:00.871
  20. Termine 02:22:41.860
  21. Epilog 02:26:32.393
  22. Bonus Track 02:28:04.356

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:02
Tim Pritlove
0:00:04
Linus Neumann
0:00:08
Tim Pritlove
0:00:31
Linus Neumann
0:00:41
Tim Pritlove
0:00:42
Linus Neumann
0:00:50
Tim Pritlove
0:00:53
Linus Neumann
0:00:58
Tim Pritlove
0:01:00
Linus Neumann
0:01:02
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:01:21
Linus Neumann
0:01:27
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:01:32
Tim Pritlove
0:01:42
Linus Neumann
0:01:45
Tim Pritlove
0:01:45
Linus Neumann
0:01:53
Tim Pritlove
0:01:53
Linus Neumann
0:01:59
Tim Pritlove
0:02:25
Linus Neumann
0:02:27
Tim Pritlove
0:02:53
Linus Neumann
0:02:57
Tim Pritlove
0:03:02
Linus Neumann
0:03:04
Tim Pritlove
0:03:42

Ja

Linus Neumann
0:03:43
Tim Pritlove
0:04:18
Linus Neumann
0:04:21
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:04:31
Tim Pritlove
0:04:35
Linus Neumann
0:04:40
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:05:03
Tim Pritlove
0:05:20
Linus Neumann
0:05:24
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:05:31
Tim Pritlove
0:05:34
Linus Neumann
0:05:40
Tim Pritlove
0:05:46
Linus Neumann
0:05:48
Tim Pritlove
0:06:53
Linus Neumann
0:07:01
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:07:30
Tim Pritlove
0:07:40
Linus Neumann
0:07:44

Und dann wendet sich ähm in zwei längeren Kommentaren Jörg an uns. Ich weiß nicht, ob ich die äh vollständig äh, vorlese. Ähm zum Thema digitale Bildung würde ich euch gerne mal Eine Wasserstandsmeldung aus der Praxis geben. Ich bin Lehrer an einer beruflichen Schule in Baden-Württemberg, habe Berufsschule aus dem klassischen Handwerk, Meister und Techniker, bin Quereinsteiger und war vorher sechs Jahre in der Industrieforschung. Als ich an die Schule kam, war EDV-Unterricht, Internetrecherche, Powerpoint oder Cut Schulung äh und etwas für Technikfreaks im Kollegium. Heute fast eineinhalb Jahrzehnte später. Hat sich das kaum gerechnet? Äh geändert. Noch immer findet der IT-Unterricht In viel zu kleinen PC-Räumen statt, die knapp sind, gebucht werden müssten, deren Aufsuchen, hochfahren und starten wertvolle Unterrichtszeit kostet. Gleichzeitig haben alle Schüler ihr Smartphone mit prallen Leistungsreserven und alle Ihre Persönlichkeit erweiternden Apps jederzeit, ohne Zeitverzögerung zur Hand. Und wir Kollegen verschwenden Zeit, ihnen dieses Smoothie Smoothe, Ich kann dieses Wort einfach nicht aussprechen. Diese Schmusi äh Schnittstelle aus der Hand zu nehmen und sie in die Kabel gebundene EDV Steinzeit zurückzuzwingen, während wir und die Schüler fleißig per WhatsApp kommunizieren, aber unter uns, den Schülerlehrer, Kommunikation per, kommerzielle soziale Medien ist in Baden-Württemberg verboten, Ähm das geht noch lange Zeit weiter, was mich da interessiert äh oder was ich daran interessant finde ist im zweiten Kommentar. Man muss auch ein bisschen bei den Schularten differenzieren. In der eher technikaktiven beruflichen Bildung Technik affin beruflichen Bildung sind viele Schulen schon recht weit. Zumal solche, wo der IT-Nachwuchs ausgebildet wird. Da gibt es flächendeckendes WLAN, ganze Tabletklassen, elektronische Stundenpläne und so weiter. Also sehr interessant, ein äh Bericht aus der Praxis. Diese Erfahrung mit der beruflichen, beruflichen, schulischen Bildung. Äh die habe ich auch. Also da kenne ich, aus meiner Familie und meiner Erfahrung auch äh berufliche Schulen, die tatsächlich schon vor Jahrzehnten. Ans Netz gegangen sind und in denen es irgendwie ernst zu nehmenden IT-Unterricht gibt, BWL und Rechnungswesen dann mit Excel und solchen Dingen, wo also sich mal, angewandte, beruflich angewandte IT gelehrt wird, äh was äh da dann spätestens auch wirklich, man auch einfach vor den Schülern und Schülerinnen nicht mehr verheimlichen konnte.

Tim Pritlove
0:10:17
Linus Neumann
0:10:58
Tim Pritlove
0:11:32
Linus Neumann
0:11:34
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:12:30
Linus Neumann
0:12:36
Tim Pritlove
0:12:40
Linus Neumann
0:12:41
Tim Pritlove
0:12:43
Linus Neumann
0:12:45
Tim Pritlove
0:14:09
Linus Neumann
0:14:12
Tim Pritlove
0:14:28
Linus Neumann
0:14:29

Ja

Tim Pritlove
0:14:30
Linus Neumann
0:14:31
Tim Pritlove
0:14:35
Linus Neumann
0:14:37
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:14:43
Tim Pritlove
0:14:47
Linus Neumann
0:14:54
Tim Pritlove
0:14:56
Linus Neumann
0:15:02
Tim Pritlove
0:15:13
Linus Neumann
0:15:22
Tim Pritlove
0:15:34
Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:16:12
Linus Neumann
0:16:15
Tim Pritlove
0:16:41
Linus Neumann
0:16:50
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:17:00
Linus Neumann
0:17:04
Tim Pritlove
0:17:30
Linus Neumann
0:17:34
Tim Pritlove
0:18:44
Linus Neumann
0:18:47
Tim Pritlove
0:18:53
Linus Neumann
0:18:56
Tim Pritlove
0:20:02
Linus Neumann
0:20:03

Dann äh haben sie weiterhin noch ein jemanden interviewt, einen Cyber-Security-Professor und haben ihn irgendwie gefragt, versucht, jemand mit Zugang zum SPD-Netz Kevin Kühner zu schaden oder wurde ein SPD-Computer von Hackern missbraucht ähm. Titanic antwortet, nein, es versucht jemand mit Copy und Paste die journalistische Qualität der Bild zu überprüfen. Ähm. Es gibt jetzt in der Bewertung eine relativ, Es gibt zwei Arten darauf zu blicken. Es gibt natürlich einerseits diejenigen, die mit Helme darüber lachen, dass die Bildzeitung mal wieder. Das ist ja jetzt auch nicht das erste Mal, dass die Bild und ihre Methoden ähm, entlöst werden, ganz im Gegenteil, dafür gibt es ein eigenes Blog, das Bildblock, das täglich deren fälschliche und überspitzte und hetzerische Darstellung auseinander nimmt. Ja, es ist jetzt nicht, Ein Einzelfall, das mal durch irgendwie in zehn Jahren bei der, bei der Bild äh unredliche Berichterstattung bemängelt wird oder so. Nein, das ist etwas tägliches bei denen, und da lachen natürlich viele inklusive mir. Ähm sehr hemisch drüber, äh dass das jetzt nochmal in diesem äh Rahmen, auch gezeigt wurde, dass sie eben keinem journalistischen Anspruch genügen und eben mit Agenda äh Hetze fahren. Ähm es gibt aber andere äh unter anderem denen von mir geschätzten Jakob Augstein, der äh das auch sehr stark kritisiert und sagt, das, was die Titanic da getan hat. Das gehört sich nicht. Man täuscht nicht eine äh. Einen Journalisten absichtlich arglistisch und das Argument, was er oder ich glaube, was er der größtenteils äh zu äh sagt, ist, dass, Der Schaden quasi der angerichtet wurde, dadurch, dass dieser Unsinn einen Tag lang bei jedem Bäcker lag, den wird die Titanic quasi nicht einholen können, ja? Also es gibt jetzt irgendwelche Menschen, die beim Bäcker waren und gesehen haben, der Kühnert kooperiert mit den Russen, gegen die GroKo, die daraus irgendwelche Schlüsse ziehen werden und die im Zweifelsfall nicht mehr mitbekommen, dass das Ganze eigentlich von einem Titanikredakteur äh, Namens Moritz Hüttgen als Scherz.

Tim Pritlove
0:22:29
Linus Neumann
0:22:38
Tim Pritlove
0:23:33
Linus Neumann
0:23:34
Tim Pritlove
0:23:41

Oh

Linus Neumann
0:23:42

Ja. Oh man. Okay, aber dann, das finde ich also sehr schön. Dieser Bildredakteur, äh Bildchefredakteur lässt sich dann auf einmal eine Bild, die bei denen selten eine Artikel mehr als hundertvierzig Zeichen hat, äh lässt sich jetzt irgendwie zu, mehrere äh so ein Tweetstorm, so einen Trump, ein Tweetstorm hin, in dem er dann eben gesagt, einmal zur Einordnung der Titanikgeschichte. Wir haben nie von einer Kampagne von Kevin Kühn hat geschrieben, dafür aber von einer Kampagne gegen ihn. Berichtet haben wir nachdem die SPD Strafanzeige äh gestellt hat. Äh Bild woll Titanic wollte Bild in mehreren Versuchen eine klare Fest in eine klare Festlegung treiben, dass Kevin Kühnert mit russischen Personen kooperiert. Das haben wir nie getan, sondern immer nur die Position der SPD dargelegt und explizit geschrieben, dass diese plausibel ist. Der SPD haben wir stets alle gewünschten Infos zur Verfügung gestellt Alle Details werde ich gleich, dokumentieren, meine Meinung, natürlich darf Satire so etwas, aber sie versucht, sich hier zu profilieren, indem sie eine journalistische Arbeit bewusst zu diskreditieren versucht. Unser Kollege la hat in seiner Vergangenheit immer wieder großartige und wichtige Geschichten zum Thema Desinformation, Ja, würde ich auch sagen, recherchiert. Ach so und war aufgrund seiner Erfahrung skeptisch, la la. Er wirst du interessant, also das war länger als jeder äh Artikel in der Bildzeitung jemals. Und ich finde, finde es interessant zu sehen, wie der jetzt auf einmal Sachen einordnen muss, ja? Der redet da auf einmal der Bildchefredateur von einer bewussten Diskreditierung, ja. Es muss jetzt aufgeklärt werden dass die dass die dass die die Titanic sich hier profilieren musste und das muss man hier irgendwie hier klargestellt werden und so, ne? Und da fragst du dich ernsthaft so, wann haben die das jemals für eines ihrer täglichen Opfer getan, ja? Das ist so, das ist so.

Tim Pritlove
0:25:45
Linus Neumann
0:25:46
Tim Pritlove
0:26:44
Linus Neumann
0:26:46
Tim Pritlove
0:27:02
Linus Neumann
0:27:05
Tim Pritlove
0:27:49
Linus Neumann
0:28:25
Tim Pritlove
0:28:29
Linus Neumann
0:28:31
Tim Pritlove
0:28:42
Linus Neumann
0:28:43
Tim Pritlove
0:29:34
Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:30:30
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:32:18
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:32:32
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:32:45
Linus Neumann
0:32:50

Liebe Hörer schafft das Sachen wird euch schon noch vergehen, denn äh wie Eric Möchel ähm, in einer ausgeführten Recherche bei FM vier berichtet. Erich Möchel hier schon regelmäßig erwähnt eigentlich der der Pate des netzpolitischen Journalismus äh Gründer der Future Zone in äh Österreich aktiv und Inzwischen bei FM vier schreibt das nämlich, Finn zwei, also das Produkt aus dem Hause Gamma Finn Fischer. Äh Staatstrojaner in Deutschland wird. Und zwar haben wir äh in Deutschland eigentlich diesen selbstentwickelten Trojaner namens RC IS Remote Control Interception Software geplant und auch zweitausendsechzehn schon zugelassen. Wir hatten darüber auch ausführlich berichtet. Aber es gab ähm. Daran ausführliche äh Kritik der Strafverfolger, die sagten, äh das funktioniert nur auf Windows und nur mit Skype, aber wir haben ja irgendwie hier eher so ein Problem mit Android, IOS und äh WhatsApp, ja und äh da muss jetzt mal was passieren und äh ja, stellt sich raus, da kauft man natürlich bei denen ein, die damit Erfahrung haben, Erfahrung haben jene, die in Ländern, verkaufen, die bei den Hacking der eigenen äh Bürger und Dissidenten nicht so lange äh parlamentarischer äh und höchstrichterlicher Kontrolle unterliegt, sondern die ja, sage ich mal, einen gewissen Vorsprung haben. Und das sind natürlich, die als Diktaturen und Demokraturen bekannten Republiken und Staaten wie zum Beispiel, Türkei, Ägypten unter Mobarak, Saudi-Arabien, ne? Also die alle, die quasi in dem die uns einfach ein bisschen weiter voraus sind.

Tim Pritlove
0:34:48
Linus Neumann
0:34:50
Tim Pritlove
0:34:52
Linus Neumann
0:35:00
Tim Pritlove
0:36:29
Linus Neumann
0:36:29
Tim Pritlove
0:36:42
Linus Neumann
0:36:57
Tim Pritlove
0:37:10
Linus Neumann
0:37:12
Tim Pritlove
0:37:16
Linus Neumann
0:37:20

Da sehen wir also wo diese Unternehmen ihre Expertise gesammelt und aufgebaut haben ähm und. Welche mit welchen Unternehmen sich nun hier auch die Bundesrepublik gerne einlässt. Das ist sehr hm dramatisch und sehr bedauerlich, dass das geschieht. Ähm denn solche Unternehmen sollten natürlich eigentlich. An dem, was sie tun, gehindert werden und nicht noch unterstützt werden. Und wenn wir ähm als Bundesrepublik das Vorgehen äh gegen Journalisten gegen, Disidenten äh und das Vorgehen gegen die Meinungsfreiheit, kritisieren und zurecht kritisieren und die Meinungsfreiheit hochhalten dann sollten wir selbstverständlich nicht. Diese hm diese Vorgehensweisen. Ähm unterstützen, ja und vor allem nicht mit den gleichen Unternehmen, die dies ermöglichen, Kooperieren. Das ist eine sehr äh traurige, aber ebenso vorhersehbare Nachricht. Wir haben darüber äh schon länger äh hier berichtet, unter anderem auch als Andre Meister damals bei Netzpolitik Orgli, liegte, dass es eben ein Kooperationsvertrag äh zwischen der deutschen Bundesregierung und, Gammafin Fischer gab ähm zu äh die vor hunderttausend Euro zur Prüfung der Software gezahlt wurden äh um dann dem Unternehmen zu helfen ein Produkt zu kreieren, dass, den rechtlichen Anforderungen in Deutschland übereinstimmen würde. Das tun diese Standardprodukte von diesen Unternehmen auf gar keinen Fall und offenbar ist das jetzt am Ende gekommen und äh dieses Produkt wird jetzt in Deutschland zum Einsatz kommen. Das ist nicht. Äh

Tim Pritlove
0:39:20
Linus Neumann
0:39:35
Tim Pritlove
0:39:54
Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:40:32
Linus Neumann
0:40:33
Tim Pritlove
0:40:40
Linus Neumann
0:40:54
Tim Pritlove
0:41:00
Linus Neumann
0:41:03
Tim Pritlove
0:41:57
Linus Neumann
0:42:02
Tim Pritlove
0:42:05
Linus Neumann
0:42:49

Also es ist relativ erkennbar, dass diese Webseite nicht von der AfD betrieben wird. Ähm, gleichzeitig hier natürlich diese Zitate der AfD sammelt, ähm. Ich denke, das ist relativ eindeutig, dass es sich hierbei um ein Produkt der Meinungsfreiheit äh handelt, und ähm sehr erstaunlicherweise ähm wurde dieser Fall. Also die AfD hat sich äh dagegen zur Wehr gesetzt, und hat auf Unterlassung äh und Freigabe der Domänen, geklagt und das Landgericht Köln hat am neunten Februar äh entsprechend geurteilt, ja. Denn äh und zwar sagt das Landgericht, äh dass der Domainname die Namensrechte der Parteialternative für Deutschland verletzt, Ähm und das ist sehr interessant, weil das musst du, das ist, Also es gibt in diesem Domainrecht, ist jetzt irgendwie auch ein kleinen letzten Tag nochmal mit anderen Juristen auch unterhalten. Äh das da gibt's einschlägige Rechtssprechung und es gibt da eben ähm. Immer mal wieder Auseinandersetzungen mit Marken mit Marken Rechten, die verletzt werden oder auch mit sogenannten Domain Grabbern, die also Domänen, Domains registrieren, um sie nachher den. Denen für die sie interessant sind, irgendwie teuer zum Verkauf anzubieten und so ist auch eine sehr ähm sehr geniale, tolle Art äh Geld zu verdienen, ne? Da gibt's also einstige Rechtssprechung. Und entscheidend ist hier ähm für dieses Urteil die Zuordnungsverwirrung, Also ist es denkbar, dass eine Zuordnungsverwirrung stattfindet und wenn das der Fall ist, dann stehst du eben mit deiner mit deiner Domain auf dünnem Eis. Ja, also wenn du jetzt zum Beispiel die Domain AfD DE, betreiben würdest, ja, dann wäre es also relativ einfach zu argumentieren, dass jemand der nach der AfD sucht, AfD DE eingibt und dann nicht bei der bei dir und du, die ihn dann quasi arglistig täuscht und dass es zu Ende, dass du eine Zuordnungsverwirrung absichtlich in Kauf nimmst und äh so weiter, ja Ähm weil wir sind AfD DE ist das aber natürlich eher nicht der Fall. Möchte ich mal vorsichtig, argumentieren. Ähm. Aber das äh das Landgericht Köln argumentiert hier äh anders und hat dieses äh Urteil. Gefällt und zwar. In einer Form, die noch zunehmend relativ hart ist, weil sie sagen ähm ihm wird also jetzt untersagt zu. Zu zweihundertfünfzigtausend Euro Ordnungsgeld oder alternativ Haftstrafe, wenn er die Domain weiterhält und betreibt, Er muss sie also löschen, er muss außerdem eintausenddreihundert Euro neben Zinsen an den Kläger, also an die AfD zahlen und die Kosten des Rechtsstreits übernehmen. Und ähm jetzt ist das aber nur teilweise direkt vollstreckbar, weil das äh weil man dagegen wohl äh vorgehen kann. Also es ist noch nicht rechtskräftig, wenn ich das jetzt richtig verstehe.

Tim Pritlove
0:46:15
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:47:37
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:48:28
Tim Pritlove
0:48:45
Linus Neumann
0:50:00
Tim Pritlove
0:50:02
Linus Neumann
0:50:21
Tim Pritlove
0:51:12
Linus Neumann
0:51:13
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:51:48
Tim Pritlove
0:52:21
Linus Neumann
0:52:33
Tim Pritlove
0:52:35
Linus Neumann
0:53:38
Tim Pritlove
0:53:41
Linus Neumann
0:55:01
Tim Pritlove
0:55:33
Linus Neumann
0:55:37
Tim Pritlove
0:55:54
Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:56:36
Linus Neumann
0:56:37
Tim Pritlove
0:56:50
Linus Neumann
0:56:52

Gegen ja, Hauptrolle spielt äh ein Freund von Vladimir Putin. Dessen Name lautet Yeveni, Victorovic, und er fungiert unter dem Spitznamen Putins Koch, weil er irgendwie ein Catering-Unternehmen hat, was in der Regel für Putin Veranstaltung und so auftritt, ja? Und der soll dieser gute hin, soll über diverse Firmen und Konten das Geld für ein Informationskrieg gegen die USA bereitgestellt haben. Insgesamt eins Komma zwei fünf Millionen Dollar monatlich ähm, hat er ausgegeben und das Kernherzstück war eine sogenannte Trollfabrik in Sankt Petersburg wo von dreizehn weiteren Beschuldigten mehrere Firmen betrieben wurden, die sich offiziell irgendwie als äh Softwareschmiede, Internetagentur oder Social Media Beratung oder irgendwas ausgegeben haben. Aber in Wirklichkeit gezielte politische Kampagnen, im Internet betrieben zum Beispiel, den sozialen Netzwerken wie Instagram, YouTube oder sonstigen. Und äh insgesamt soll es sich um mehrere hundert Mitarbeiter gehandelt haben, die mit einer eigenen Grafikabteilung, eigenem Surch Engine Optimization Team, Ähm Datenanalyseteam äh, in Schichten gearbeitet haben, um den mit dem Zeitunterschied klarzukommen, weil ja unterschiedliche Zeitzonen zwischen den USA und äh Russland kippt. Und äh diese, haben dann also irgendwann sind irgendwann aggressiver geworden, haben Identitäten von US-Bürgern geklaut, haben äh dann mit deren Sozialversicherungsnummern Konten eröffnet, Anti-Clinton-Werbung bei Facebook als, US-Amerikaner gekauft äh und äh sind da also sehr ausführlich vorgegangen in den sozialen Netzwerken. Das ist jetzt erstmal. Interessant, weil es eben all die die russische oder anscheinend russische Desinformationskampagne aufdeckt. Und es ist natürlich schon krass, dass da offenbar mit so viel Geld und so viel ähm. Elaboration und Finess vorgegangen wurde. Und jetzt wird sich hier die Strategie, immer mehr zeigen, ja? Dass sie also ähm ob sie jetzt. Klar gegen Clinton und für Trump gearbeitet haben oder ob ihr primär Ziel eine Destabilisierung der Verhältnisse war. Ähm ist jetzt erstmal. Egal, es ist auf jeden Fall für uns als äh Social Media Opfer und Bürger ähm wichtig zur Kenntnis zu nehmen, dass es da solche Operationen solchen Ausmaßes gibt. Und ähm es gibt sich nicht ergibt sich daraus natürlich dann noch eine sehr viel längere andere Diskussion. Ob das jetzt aus, Ob das jetzt so besonders selten ist oder so besonders. Übel, also so besonders einzigartig oder Cinestar, ja, dass man sagen würde, dass äh die USA so etwas nicht tun. Äh USA hat ja haben ja auch das, was man zumindest zur Kenntnis nehmen. Eine lange Geschichte, Vom Einmischen in die demokratischen Prozesse anderer Länder.

Tim Pritlove
1:00:26
Linus Neumann
1:00:28
Tim Pritlove
1:00:38
Linus Neumann
1:01:09
Tim Pritlove
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Linus Neumann
1:01:29
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
1:03:04
Linus Neumann
1:03:06
Tim Pritlove
1:03:40
Linus Neumann
1:03:41
Tim Pritlove
1:05:29
Linus Neumann
1:05:30
Tim Pritlove
1:06:47
Linus Neumann
1:06:49
Tim Pritlove
1:06:50
Linus Neumann
1:06:53
Tim Pritlove
1:07:01
Linus Neumann
1:07:08
Tim Pritlove
1:08:05
Linus Neumann
1:08:07

Hetzer Rabatt. Ähm die Marie Bröckling, die bei Netzpolitik Org jetzt gerade angefangen hat, als Praktikantin zu schreiben, findet auch den schönen Till dazu. Hetze zum Discounterpreis. Ja, Ja, also guter Kunde, ja? Der erreicht unser Ziel ja auch so, ähm der hält und der bringt, Leserinnen und Leser, ähnliches Dilemma wie wie Twitter und er sagt also mit provokativen Sprüchen konnte Trumps Wahlkampagne bares Geld sparen. Er bekam mehr Medien für weniger Geld. Und äh das finde ich echt äh spannend, denn der Preis für Werbeanzeigen auf Facebook ist nicht fix, sondern wird mittels Auktion versteigert und es gewinnt nicht der oder die meistbietende, sondern die Werbeanzeige, die voraussichtlich viele Klicks bekommt Also auch hier haben wir wieder einen inneren Rentenmechanismus, der uns in Richtung der Zuspitzung, in Richtung der Provokation, Und damit auch in Richtung einer Vereinfachung und einer Spaltung führt, ja? Je plumper du den Sachverhalt darstellst, desto relevanter ist das, desto mehr Reichweite kriegst du quasi kostenlos. Ist jetzt auch nichts Überraschendes, ja, dass ähm. Äh ist klar, dass eben die die Aufmerksamkeit von uns Menschen eher dahin geht, wo es irgendwie krasser ist, ja? Ähm, Aber es ist natürlich sehr. Es hat sehr fatale Folgen für die Kommunikation zwischen uns Menschen und die Spaltung in gesellschaftliche Gruppen, und ähm die werden jetzt endlich immer mehr auseinandergenommen, auch wenn, sage ich mal, bin ich ja nicht der einzige, der da seit längerer Zeit drauf hinweist, wie gesagt, ich hab das damals schon als diese Anhörung zur Social Bots war ich immer wieder gesagt das Problem sind nicht die Social Bots. Das Problem sind die inherenden Mechanismen der sozialen Netzwerke. Es gibt da auch renommierte Forscher und Forscherinnen zu die diese Mechanismen seit Jahren erforschen, belegen und dokumentieren, können uns jetzt können also hoffen. Dass es in irgendeiner Form mal langsam irgendwann ähm an die. Mitte der Öffentlichkeit unter den Fokus auch der politischen Regulation kommt, dass das Problem Social Media als Geschäftsmodell heißt, und dass diese Zielgruppenorientierung das Erstellen von Trends ähm, Das Problem ist, was übrigens auch gerade dieser äh Schüler erfährt, der ähm. An der Highschool in Florida war. An der jetzt mal wieder äh ein Schüler weiß ich nicht. Zweistellige Anzahl Menschen, ich glaub siebzehn, siebzehn Menschen mit einem Sturmgewehr getötet hat. Und äh was ja jetzt gerade in den USA stattfindet, ist äh dass sich an diesem die Gesellschaft gerade an diesem Thema spaltet, äh also dem Second Amentment äh The Right to bey arms, also dem. In den neunzehnhundertsechziger Jahren radikal ausformulierten Grundrecht auf Bewaffnung, Dazu übrigens 'ne großartige Podcastfolge empfohlen von More Perfect, die müssen wir auch noch hier rein tun. Äh in der der historische Kontext dieser äh radikalisierung des Second Emantment behandelt wurde, Da wagen sich also jetzt diese Highschool-Schüler, die den Tod von siebzehn Mitschülern und Mitschülerinnen äh beklagen, Dieses Grundrecht anzugehen, das kann natürlich kannst du nicht auf dir sitzen lassen und entsprechend werden jetzt so Diffamierungsvideos veröffentlicht auf YouTube und dieser Schüler findet sich irgendwie in einer ähnlichen Verschwörungstheoriesituation wie, Richard Gut, ja. Dessen Fall wir ja hier auch schon öfter ähm reflektiert haben, Dass also koordiniert mit solchen Trollgruppen, Diffamierungsvideos, gepostet wurden und die darauf hinarbeiten, den Algorithmus auszutricksen. Und dieses Video in dem dieser junge Mensch, der irgendwie siebzehn oder achtzehn Jahre alt ist, ähm. Diffamiert wird, kam also ohne weitere Probleme in diese YouTube Trends. Ja und da ist natürlich jetzt. Platz eins, ja? Das heißt YouTube gibt dir dann irgendwann die Reichweite wenn du diese Algorithmen austrägst. Und diese Prozesse in in Bewegung zu bringen ist das, was eben diese ja. Diesen dunklen, unheimlichen Vorteil für koordinierte. Ja, Hetzer und in der Regel desinformierer gibt, und ich sage in der Regel der ist Informierer, weil natürlich auch ab und zu mal ein YouTube-Video zum Trend wird das durchaus den die das Interesse der Öffentlichkeit verdient. Zum Beispiel habe ich heute ein Video gesehen, wo ein Mann in Asien dem Hund, 'ne Regenjacke und 'n Hut aufzieht, weil's regnet und erst dann sich selber und dann fährt er mit ihm mit dem Fahrrad los und es ist sehr gut, äh, dass dieses Video zum Trend wurde und in Deutschland gesehen werden konnte, weil es war wichtig ja? Aber ist halt schlecht wenn es und vor allem war es war, es war geschehen, ja? Dieses Video war nicht zur Diskreditierung, ähm irgendwelcher Menschengruppen, gedacht und das was da jetzt passiert, was dieser Schüler eben an seinem Leben äh am, am, an seinem, am eigenen Leibe erfährt, äh ist äh eben jetzt nicht mehr sehr schön, weil's ja eben alle möglichen Verschwörungstheorien, um ihn kippt, die jetzt koordiniert in dieses in diesem, in diese sozialen Netzwerken verbrei.

Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Also wir haben, was wir aber auch hier in Lockwohnheimspolitik schon ausführlich kritisiert haben, ist, warum überhaupt äh äh also Facebook. Was erlaube? Ähm irgendwie, dass man quasi Informationen von den Leuten fernhält, die gesagt haben, ich möchte sie haben, ja? Also das ist und wenn sie das nicht tun würden, hätten sie eben auch kein Geschäftsmodell. Und genau weil also, Ja, ich kriege zu viel. Es ist einfach alles so verkehrt, dass man das wahrscheinlich nicht mehr fixen kann. Okay, aber wir haben gesagt, Schuld sind. Die sozialen Netzwerke, denn sie bieten insbesondere mit ihren Empfehlungen, mit ihren Trends, mit dem wir glauben, wir sortieren mal das für dich weg weil das interessiert dich wahrscheinlich nicht so sehr, sondern wir geben dir dafür das hier, das könnte dich mehr interessieren und oder das hat jemand bezahlt, das was dir trotzdem anzeigen ähm und damit optimieren wir Zeit, die du auf dieser Seite bleibst, dass sie mit dieser Herangehensweise, Zu einem gesellschaftlichen Problem geworden sind, weil man das spielen kann und weil es zu verkürzter äh provokativer, pronunzierter, Auseinandersetzung führt, weil man sich da äh die Aufmerksamkeit kauft und weil das gerade wirklich katastrophale politische ähm Konsequenzen hat nicht nur den politischen kurzfristigen Ergebnissen, die wir bis jetzt schon sehen, sondern vor allem auch, dass wir Menschengruppen voneinander entfernen gegeneinander aufhetzen und ihnen die Kommunikation und das Verständnis vollkommen unmöglich machen.

Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Wäre aber traurig, wenn es sowas nicht auch in Deutschland, geben würde. Ähm, Artikel, der schon vor mehreren Wochen von Markus Reuter bei Netzwerk Ork veröffentlicht wurde, wo es sich eine solch solche Treue, Gruppierung, eine rechtsradikale Treugrupierung. Entschuldigung, der Artikel ist nicht nur von Markus Reuter, sondern von Markus Reuter und Anabis Elli haben's zusammengemacht. Ähm die sich dort militärisch äh, organisieren, beziehungsweise ihre Hierarchien in militärischen Begriffen äh widerspiegeln und sich in einem. Cord-Forum irgendwie äh immer wieder abgesprochen haben. Sowas, irgendwie, ja, der der Gefreite, ist der Anfänger in diesem Forum und da muss dann irgendwie ein Gewerbesprich absolvieren und dann wird da irgendwann, General und dann wird halt eben wie gesagt Achtung Achtung, Wir geben bekannt, äh wir werden in Kürze ein Video fertig haben, wir werden das am Sonntag, achtzehnten Februar veröffentlichen, Gefreite erhalten von nun an einen Tag ähm, Und die müssen das veröffentlichen ähm schließt euch äh dem Nachschub an, also der Nachschub sind wahrscheinlich irgendwie die die dann äh. Für die Verbreitung sorgen wir es woanders noch hochladen, um das Netz damit zu fluten. Die ist also irgendwie äh koordinieren. Auch sehr hm sehr interessant, äh dass es solche. Solche Leute gibt, ja, die es hier in dem Fall wahrscheinlich nicht mit einem russischen Millionenbudget machen, sondern aus äh Überzeugung und natürlich in diesem Fall. Für die AfD.

Tim Pritlove
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Ja, ich meine, ist ja auch eh so ein Effekt, dass einfach Leute, die in so 'ner Antistimmung sind, um nicht gleich zu sagen, auch in so einer Hassstimmung sind, die sich schon so sehr von, unserer letzten und dem, dem Thema Hilfs des letzten Kapitels hier haben aufheizen lassen, dass sie dann in dieser Blase auch sind und das dann auch einfach, Ich mein ich würde sogar nicht mal Alten unterstellen, dass sie wissen was sie tun, ne? Die sind einfach so aufgeheizt durch Falschinformationen, und so ein ja der Beschuldigung unschuldiger, ja? Hier diese Diese Minderheit ist äh für alles verantwortlich, was was dir nicht gefällt, ja? Wir lassen dich das jetzt äh glauben. Stattdessen sollst du Leute wählen, die zwar überhaupt nichts unternehmen, was in deinem Interesse ist, aber wir reden dir das jetzt einfach mal ein und dann sind die irgendwie in so einem Verteidigungsmodus, dass sie das Gefühl sind, sie müssen jetzt hier irgendwie Diesen Start vor dem Untergang retten. Ich meine, das ist so ein Gefühl, was man bei diesem Pegida-Demonstrationen auch bekommt. Diese hysterischen Leute. Teilweise, teilweise tatsächlich glauben irgendwie der Untergang naht, Also das ist so Endzeit äh Stimmung plus Plus teilweise und sich dadurch halt auch so in so einem Modus sehen, dass jetzt quasi wie eine Armee, ja? Hier in den Krieg ziehen müssen, um den bösen Feind, zu vernichten, um alles zu retten, so mal ganz übertrieben äh dargestellt. Und dann ist das natürlich auch kein Wunder, dass sie sich dann eben auch online genau in solchen überladenen Gruppen zusammenstellen. Das macht's natürlich nicht besser, was die da sagen. Ich versuche ja nur so ein bisschen so nachzuvollziehen, wie die Motivation ist, weil wir natürlich, die wir jetzt so sagen, etwas Ähm wie soll ich sagen, ausgewogeneren Blick auf den Lauf der Dinge haben und auch irgendwie gelernt haben, dass es so mit dem schwarzen, dem weißen, dem Gut und dem Böse auch alles gar nicht so einfach ist. Und das im Zeitfall alle irgendwie so ein bisschen Dreck am Stecken hat, aber dass man am Ende auch mit so einer Gesellschaft am besten fährt, wenn man halt einfach permanent für Ausgleich und Kompromisse sucht, auch wenn sie schwierig sind, aber dass man dann am Ende eigentlich für alle zumindest irgendwelche Fortschritte hat und dass es dann auch zu einer erträglichen und stabilen Gesellschaft führen kann, dass wir uns halt nicht in dem selben Maße äh aufgewiegelt sehen, jetzt diesen Einflüssen, die wir teilweise eben auch gar nicht so unmittelbar wahrnehmen. Äh sofort was entgegenzusetzen, wie hier mit viel Wissen und Einblicken und Lesen und verfolgen von News, et cetera und im Hören von Podcasts bekommt man diesen diesen Eindruck und sieht auf einmal etwas, was so erstmal nicht unbedingt sichtbar ist, Weil die laufen ja nicht alle unbedingt auf der Straße rum, ja? So Nazi-Demo und so weiter, das merkt man irgendwie sofort. Das ist natürlich extrem unangenehm, da muss auch was äh dagegen getan werden. Aber diese ganzen Aktivitäten, die halt im Netz äh stattfinden und nur so ein zweiter, ein dritter Ordnung. Äh letzten Endes äh Einflüsse auf das, was man wahrnimmt haben die sind natürlich sehr schwer zu äh finden.

Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Den den Grund allen übelst, ja? Und ähm da haben wir, da haben wir schon darüber gesprochen, dass es in diesem Internet ähm. Im Prinzip immer ein Vorteil für jene gibt, die die kürzere Story erzählen weil's auch keine besondere besondere Weisheit in diesem Satz, ja? Das haben wir auch vorher schon mit mit der Bildzeitung gesehen äh und sonstigen. Das Problem ist natürlich, ähm wirklich ein gesellschaftliches, wenn eine Auseinandersetzung immer beliebig, Komplex werden kann und komplexer werden kann und es eben eine gewisse Tiefe der Auseinandersetzung mit dem Sachverhalt erfordert. Da zu einem Urteil zu kommen. Und wir haben, Jede einzelne Person eine eingeschränkte Bandbreite, wie viel wir verarbeiten können und ähm Menschen, die Sorgen haben, haben unter Umständen noch sehr viel eingeschränkter Bandbreite, ja, die müssen sich auch um äh Dinge kümmern irgendwelche unschönen Arbeiten äh erledigen oder unschöne Arbeiten suchen. Und die haben unter Umständen gesellschaftliche, Probleme sehr, sehr viel näher am eigenen Leib, ja? Spüren die sehr viel mehr, ja? Und die können natürlich dann auch gerne mal äh echt. Verzweifeln und genau diese Leute werden gerade äh mit einfachen Lösungen gefischt. Das ist so die eine Sache, die ich über Politik gelernt habe, viel habe ich ja nicht gelernt, aber eine Sache ist es meistens am Ende ein bisschen komplexer. Und jetzt haben wir leider irgendwie eine zunehmende Gruppe von Menschen, die sobald es die jetzt quasi so ein leicht komplexer, Dann dafür halten, dass das die ähm dass das jetzt die Wahrheit sein muss, weil sie ist ja komplexer, Und meistens nicht merken, dass das einzige, was da komplex ist, eigentlich eine Verschwörungstheorie. Na ja, lange genug darüber philosophiert, wir haben also mit diesem Phänomen als Gesellschaft jetzt umzugehen. Und ich bin gespannt, welche Wege wir da finden werden, die jetzt nicht in irgendwelchen dämlichen Netzwerkdurchsetzungsgesetz, alles löschen, alles weg vom Fenster. Ähm. Münden, sondern darin, dass man, dass wir irgendwie. Diese zugrunde liegenden Geschäfts und Kommunikationsmodelle in die Bahn lenken, die uns die den offenen, ernsthaften. Progressiven politischen Diskurs waren. Denn äh unabhängig davon, ob man jetzt irgendwie die AfD sympathisant ist oder nicht. Äh wird, festzustellen sein, dass eine gesellschaftliche, diskursive Auseinandersetzung hier nicht mehr stattfindet. Da profitieren jene, die sich das für unser schönes Land. Und auch unsere schöne äh unseren schönen Start äh wünschen und die davon profitieren.

Tim Pritlove
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Müssen wir mal äh sorry. Also, neues Projekt und zwar Open Schufa. Ähm, Ziel ist jetzt quasi oder Problemsetzung. Es gibt die Schufa, Und die Schufa hat nach eigenen Angaben achthundertvierundsechzig Millionen positiv positive und negative Daten über siebenundsechzig einhalb Millionen natürliche Personen und fünf Komma drei Millionen Unternehmen. Und aus diesem errechnet sie für jede einzelne Identität einen sogenannten Bonitätscore der die Kreditwürdigkeit dieses Unternehmens oder dieser Person. Beziffern soll. Ähm! Und in diesen Score gehen Natürlich oder vermutlich so Sachen ein, wie ist diese Person schon vorher äh vertragsbrüchig geworden äh zu in Mitzahlungen in Verzug geraten oder sonstiges, ja? Aber auch eine Reihe an anderen Dingen, zum Beispiel haben wir hier vor Jahren mal diskutiert, dass die Schufa in einem Pilotprojekt erforschen wollte, ob sie nicht die das Social Media Verhalten zur Prognose zukünftiger, Kreditwürdigkeit heranziehen könnte und dafür einen größeren äh Shitstorm erreicht hatte. Ähm das Interessante ist, man kann sich die Daten, die die Schufa hat. Einmal im Jahr als Bürger im Rahmen einer Selbstauskunft geben lassen, Sagt man, gib mal her, was hast denn du eigentlich über mich? Interessant, was die alles haben, ja? Das sind dann immer natürlich Informationen, die man, einem anderen Schufa-Partner gegeben hat und jen ihm gesagt hat, du darfst eine Auskunft bei der Schufe einholen und deine Erfahrungen mit mir mit der Schufa teilen. Jetzt möchte der ähm. Und viele andere Menschen, aber ganz gerne wissen, was berechnen die denn, denn wenn welche Information und in welcher Form eine Information an die Schufa geht und wie sie dort gewertet wird, bleibt uns verborgen. Die Schufa sagt dann einfach Score. Ja? Und davon hängt unter Umständen eben ab. Kriegst du einen Kredit zum, Kauf eines Hauses, kriegst du einen Mobilfunkvertrag oder, oder, oder. Und laut einem BGH-Urteil aus dem Jahr zweitausendvierzehn darf die Schuhfahrt diesen Algorithmus, Diese Berechnungsgrundlage als schützenswertes Betriebsgeheimnis behalten und muss ihn nicht offenlegen.

Tim Pritlove
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Okay, wichtig, das äh zu sagen. Jetzt geht er ähm jetzt geht der Arme hin und sagt, pass auf holt euch doch mal alle so eine Schufa-Auskunft. Gebt mir die Daten. Und wenn ich genug habe, dann kann ich prognostizieren, dann kann ich quasi Reverse enginieren, wie dieser Algorithmus funktioniert, indem ich nämlich alle eure Daten in ein eigenes Datenmodell pflege und versuche die Daten so zu biegen, dass ich den Bonitätscore rauskriege. Und dann weiß ich, was die, was sie wie bewerten. Und ja, bin ich. Also da glaube ich, je nachdem wie komplex dieser ähm. Dieser Algorithmus ist, den die Schufa da anwendet, braucht man dafür eine ganze ganze Menge. Solcher Datensätze. Und das könnte glaube ich schwierig sein, Algorithmus wirklich vollständig reverse enginieren zu können und damit das komplette Betriebsgeheimnis der Schufa aus ihren eigenen Daten eins zu eins wiedergeben zu können Was aber glaube ich durchaus möglich sein wird ist unter Umständen. Einzelne Diskriminierungs oder Ungleichmäßigkeiten und Unrechtmäßigkeiten in den Ergebnissen dieses Algorithmus, herauszufinden. Das wiederum wird relativ einfach möglich sein. Und das ist eine äh insofern wiederum eine Forderung, die ich die äußerst wichtig ist und die uns in Zukunft noch sehr, sehr viel mehr beschäftigen wird. Ähm, wenn, irgendwelche algorithmischen Entscheidungen getroffen werden, die für von großer Relevanz für uns als Menschen sind, dann brauchen wir deine Transparenz drüber, damit wir das als Gesellschaft kontrollieren können.

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Das ist wirklich eine Story, die äh bekam ich per per E-Mail zugesandt, aufmerksam hören, Und zwar vertreibt da ein äh kleiner, Softwareentwickler oder Flugenthusiast einen ein für ein Flugsimulator. Das ist tatsächlich nicht selten. Also es gibt diese, Flugsimulatoren oder wahrscheinlich ist das auch der eine Flugsimulator und für den kann man Plugins schreiben. Diese Plugins bestehen hauptsächlich in weiteren Flugzeugen. Ja, das heißt, du hast irgendeine ähm. Ja, ist der Microsoft Flugs im Rathaus, ja? Du hast den Microsoft Flugsimulator und ähm da sind eigentlich nur relativ wenige Flugzeuge dabei und es gibt eben so einen Sekundärmarkt, in dem Enthusiasten, Flugzeuge entwickeln, wo dann eben, ne, mit mach ein Foto von dem Cockpit und ähm, gleichen die Parameter, wie die sich die, wie dieses Flugzeug reagiert und so alles Mögliche an und dann kannst du dir eben bei den Airbus hast du nicht gesehen, noch für deinen Fly-Semialater dazu kaufen. Und. Das sind äh das Unternehmen um das es hier geht ist die Flight Sim Labs, Ja und die haben also ein ein für den Microsoft Light Simulator, das den Airbus dreihundertzwanzig, was er ein sehr häufig äh anzutreffendes Flugzeug ist und äh diese Software verkaufen sie eben für so irgendwie sowas wie achtzig Dollar. Und wie jeder andere Softwareschmiede aus, auch müssen sie natürlich damit äh leiden sie natürlich darunter, dass ihre Software. Auch der Piraterie an Heimfeld. Und ähm. Da hat der Entwickler oder dieses Unternehmen sich jetzt entschieden zu einer sehr interessanten Gegenmaßnahme und zwar, wenn da ein. Als gestohlen oder mehrfach verwendeter Registrierungscode eingegeben wird, also eine Seriennummer ähm dann klauen sie die im Browser Chrome gespeicherten Passwörter. Und schieben die an ihren Server. Das machen sie aber nicht. Wenn du diese Software gekauft hast und sie versuchen. Damit angeblich Zugänge zu finden, zu irgendwelchen klassischen äh bösartigen Seiten, um, damit zu finden, wer die da hochgeladen hat. Das ist glaube ich so ihr. Ja, ihr Grund, womit sie das jetzt behaupten ähm rechtfertigen zu können. Ich finde das sehr interessant, weil das ist auf jeden Fall ähm. Nicht legal. Kann ich mir nicht vorstellen, dass das legal ist. Weil dass du die Passwörter aus dem Passwortshafe deiner Nutzer klaus.

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Äh da gibt's eine schöne äh also, Ende zwanzig achtzehn sollten ja, so hat es uns die GroKo versprochen, alle Haushalte über Internetzugänge mit mindestens fünfzig Megabit pro Sekunde verfügen. Ist nichts draus geworden und jetzt wird's interessant. Da wurde ja wurden ja jeweils hunderte Millionen für zur Verfügung gestellt. Und zweitausendsechzehn wurden dafür vierhundert Millionen Fördergelder zur Verfügung gestellt und von diesen vierhundert Millionen Euro Fördergeldern wurden fünf, abgerufen. Und zweitausendsiebzehn wurden sechshundertneunzig Millionen Euro Fördergelder bereitgestellt, abgerufen wurden davon zweiundzwanzig. Ähm. Und jetzt stellt sich heraus, dass diese Förderanträge regelmäßig aufgrund der Verfahrenskomplexität zurückgezogen wurden. Teilweise Ausbauvorhaben noch in der Frühphase der Umsetzung sind. Es kann also sein, dass da nochmal mehr abgerufen wird jetzt zweitausendachtzehn, und dass aufgrund der Ausgabenhöhe die Aufträge regelmäßig europaweit ausgeschrieben werden müssen, was diesen Prozess natürlich auch verzögert. Also sehr interessant ist es auf jeden Fall so wie es ausgestellt gestaltet war ein Reinfall. Dann hat Sascha Lobo sich dieser Sache nochmal angenommen und schreibt dazu und jetzt wollte ich jetzt mal Ga der nennt es eben im ein Lobbyproblem. Sagt er also dieses deutsche, Breitbanddebakel entstand aus der Unwilligkeit, Kommunikationskonzerne sinnvoll zu regulieren. Sinnvoll regulieren heißt Wettbewerb sicherstellen. Das ist 'ne sinnvolle Regulation. Der AS hat nicht stattgefunden, hat der Sascha Logo rech.

Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Neuverglasfaserung. So, äh was ich eigentlich sagen will, ist. An sich ist das ja an, also an sich finde ich das jetzt auch so falsch nicht, dass man darüber nachdenkt quasi aus dem was da ist, erstmal das bestmögliche zu machen, zumal es ja eben schon auch ein Glasfaserausbau mit sich bring, Problem ist nur, dass das eben immer alles durch diese Telekom gechannelt wird und die diese Anschlüsse und, ist natürlich irgendwie nach unseren Regulierungsregeln auch verpflichtet, ein bisschen unterzuvermieten, et cetera, aber wir sehen halt, dass das. Kein Markt ist der so richtig kickt und und so richtig in in Wallung kommt weil einfach im Zweifelsfall die Telekom dann einfach doch zu sehr da den Vorteil hat. Und warum ändert Deutschland nichts daran? Na ja, weil halt einfach ein Großteil der Aktien auch dem Staat gehört und damit eben auch der Rendite immer wieder ins Staatssekretär äh hüpft und quasi der Staat ein Interesse daran hat, eben, dass die Telekom auch weiterhin platzhirsch bleibt, da viele Gewinne macht, die dann letzten Endes wieder in den Startsäckel fließen. Das mag nicht der einzige Grund sein, aber sie auf jeden Fall Teil des Problems, Grundsätzlich, Wie gesagt, fände ich sehr okay, dass man alle möglichen erdenklichen Wege sucht, um überall so schnell wie möglich das Schnellste zu erreichen, ja? Und das ist halt in den Städten eben vor allem durch diese letzte Meile, äh die manchmal noch nicht mal eine Meile ist ähm behindert. Würde aber jetzt diese Infrastruktur quasi von vom Staat betrieben werden, Na, so hätte man hier so eine so ein Amt, was was möglichst unabhängig ist, sagen wir mal, so eine Infrastruktur ähm, ich weiß nicht, ob Amt, überhaupt das Richtige bezeichnen oder Agentur würde man das wahrscheinlich heute nennen, ja.

Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Ja, warum nicht? So, also wenn man, wenn man eine eine relativ freigehaltene äh Agentur, die sozusagen jetzt für diesen Betrieb dieser Infrastrukturen erforderlich ist und letzten Endes nichts anderes macht, als sie zu planen, auszubauen, um sie dann sofort dem Markt anzubieten die also sozusagen auf gar keinen Fall eigene Dienste anbietet. Ja, also ich sage nicht, der Staat soll mir das Internet geben, der soll nur Infrastrukturen ausbauen und das vor allem in kritischen Stellen, Also überall überall da, wo man eine schwierige Monepoligopol-Situation hat, das betrifft sowohl Teile der Stadt als auch eben. Schlecht erreichbare Gegenden, Dörfer, et cetera, da wirft der Staat dann direkt die Kohle rein und dann, jetzt komme ich auch wieder hier auf unser Thema. Dann kann es auch irgendwie nicht passieren, dass auf einmal vierhundert Millionen Euro, die zum Ausgeben da sind, irgendwie nur zu fünf Millionen abgerufen werden, weil man könnte halt einfach sofort loslegen So und dann baut man halt einfach diese Glasfaser irgendwie äh bis ins letzte äh äh Nest in Deutschland, dass sie überhaupt keinen Grund, warum nicht jedes Pissdorf in diesem Land 'ne Glasfaser haben sollte, gibt's einfach überhaupt gar keinen guten Grund dafür, das schaffen andere Länder auch und haben diese Situation teilweise jetzt auch schon. Und äh. Da kommt man dann eben auch hin. Aber dazu müssen wir einfach ganz anders drüber nachdenken wie unser Telekom-Markt überhaupt funktionieren soll und wir müssen uns davon trennen, dass es hier nur zwei, drei Anbieter gibt, die irgendwie Relevanz haben und dann noch ein paar kleine Puppeanbieter nebenbei, die einfach keine Chance haben, weil sie sich da halt einfach nicht auf den Markt durchsetzen können, durch Platzhirschgehabe. Und Lobbyio.

Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Nein, Tim, jetzt nur noch gute Nachrichten. Eine ewige Diskussion, meine Güte, ist das, das ist so all das Thema. Ähm. Es gab früher einen Webseitenbetreiber unter dem Namen Kino TO. Ähm, Und die haben folgendes gemacht, die haben ihre haben eine Seite vollgepflastert mit, Werbung haben da drauf Videostreams angeboten von in der Regel auf illegalem Wege erlangen, Aufzeichnung von Kinofilmen oder auch an Serien oder sonstigem und haben dann quasi diese, diese Raubkopien dort gestreamt. Das streamt, die Streams kamen wiederum von irgendwo anders her und waren da nur eingebettet und da die Refinanzierung war, weil das ganze Ding einfach mit irgendwelcher Werbung von oben bis unten vollgekleistert war haben damit einen ganz guten Umsatz gemacht und haben sich die Filmstudios selbstverständlich zum Feind gemacht. Kino TO wurde irgendwann geratzt. Das muss was weiß ich, zweitausendzehn, zweitausendelf gewesen sein. Da habe ich nämlich damals die Berichterstattung bei Netzpolitik Org drüber gemacht, daran erinnere ich mich noch und ähm. Dann äh kam natürlich nächste Tag Kino X Punkt TO, äh und hat quasi das das Erbe angetreten und diese Leute sind jetzt ähm, Sage ich mal, deren Geschäftsmodell ist nicht das sympathischste, ne? Die haben irgendwie werden finanziert mit aus relativ mit relativ dubiosen Werbeanzeigen. Da wird auch das ein oder andere Mal Mywear äh Werbeanzeige gesichtet, die zu irgendwelcher Installationswillichtiger Software auffordert und ähm zumindest bei der bei der Ermittlung und äh, bei den Verfahren gegen Kino TO wurde eben auch ein ähm. Ein Netzwerk entdeckt, wo sie quasi geschäftsmäßig tatsächlich die Beschaffung dieser Filme organisiert haben und dafür bezahlt haben. Also das wird jetzt ja immer nicht die die tieffreundlichen, Heimpiraten, die Pertorent mal einen Film teilen, sondern das sind Leute, die sich da auch tatsächlich dran bereichern. Äh die Uhr äh die Urheberrechte anderer zu verletzen. Allerdings auch denke ich eigentlich handelt es sich dabei um ein ähm. Wirklich inzwischen vernachlässigbares Geschäftsmodell, da wir ja mit ähm. Mit Netflix, Amazon, Streaming und wen es da nicht alles gibt. Inzwischen sehr einfache, niedrigschwellige und erschwingliche Angebote zum Streaming von, Inhalten in hoher Qualität haben. Nichtsdestotrotz äh hat sich die Konstantin Film. In ihren Rechten verletzt gesehen und mittels einer einstweiligen Verfügung darauf hingewirkt, dass es eine Sperrung von Kino X Punkt EU im Vodafone-Netz gibt, welcher erlassen wurde vom Landgericht München am ersten Februar zweitausendachtzehn. Vodafone hat dazu erklärt, es geht Um urheberrechtliche Ansprüche der Content Konstantin filmen die Durchtritte verletzt worden sind, äh weitere Details nennt, wo davon nicht, äh weil es sich noch um ein laufendes Verfahren handelt und seit neunten Februar. Haben sie diese Sperre und zwar nur im Festnetz und nicht im Mobilfunk. Ähm gleichzeitig. Stellt sich natürlich immer die Frage, eine Internetseite sperren, da geht doch gar nicht, wie macht ihr das denn, ne? Und es handelt sich hier um eine DNS-Sperre, das heißt, wenn der Vodafone DNS Server gefragt wird. Gib doch mal bitte die IP-Adresse von Kino X Punkt O. Dann antwortet er mit. Einmal hier entlang und gibt also dann eine Vodafone eigene Domain an. Die wiederum weiterleitet auf äh Vodafone dot com. Äh Vodafone DE Slash Webblog HTML oder irgendwie steht, äh hier wird es gerade hier mal gerade nicht. Hier ist gerade gesperrt Äh das heißt, wer äh diese Sperre umgehen möchte, nutzt äh einen anderen DNS-Server, kriegt dann wieder die richtige Antwort und kann auch wieder auf die Seite zugreifen. Also eine hm. Sehr äh fehlerhafte Form der Sperrung, Wie eben nur ein DNS-Server betrifft, die man also mit sehr, die sehr einfach zum Gehen ist und die gleichzeitig aber viele Nutzer betrifft. Und ähm hierzu gibt es jetzt auch seit mindestens zehn Jahren zu dem zu dieser gesamten Idee der DNS-Sperren eine Zensur, Solardebatte und so weiter. Die zentrale, Forderung, Verhängnis da um illegale Inhalte geht, dann bitteschön, Gerichtlich dagegen vorgehen und zwar gegen die Betreiber und diese Inhalte, löschen oder entfernen, statt sie zu sperren, zentral ist diese Forderung insbesondere. Ihr nimmt Zusammenhang mit ähm sagen wir mal, schwer kriminellen und illegalen Inhalten und nicht nur Inhalten, die irgendwie die Rechte von Konzernen verletzen, also damals entzündete sich die Debatte am Dokumentierten. Kindesmissbrauch und wurden damals äh herangeführt von Ursula von der Leyen, die damals noch Familienministerin war. Das muss alles so zweitausendneun oder sowas. Zweitausendneun, zweitausendzehn gewesen sein oder so. Altes Thema, schade, dass diese diese Methode eben nicht, klein zu kriegen ist. Interessanterweise rannten sich dann auch noch Gerichte darum, Vodafone würde die Daten speichern der Menschen, die also auf diese Sperrseite zugreifen. Dazu äh hat äh Vodafone dann äh, Thomas Rudel geantwortet, Vodafone speichert grundsätzlich nur die Daten, die das Unternehmen zu Apric, Abrechnungszwecken benötigt. Dabei hält Vodafone die gesetzlichen Höchstgrenzen zur Speicherdauer strikt ein und unterschreitet diese im Sinne der Datensparsparsamkeit, auf freiwilliger Basis zum Teil deutlich. Port und IP-Adressen werden im Mobilfunk gar nicht und im Bereich Festnetz nur für sieben Tage gespeichert. Das Gesetz zur erneuten Einführung einer Vorratsdatenspeicherung, mit einer Speicherung dieser Daten. Für zehn Wochen ist basierend auf Entscheidungen des EuGH sowie des Verwaltungsgerichts Keulen als Europarechtswidrig eingestuft worden und wird von Vodafone nicht angewendet. Das ist äh eine interessante, schöne Nebennachricht, weil dieses Urteil des Verwaltungsgerichts Köln haben wir damals sehr gefeiert. Da war die Frage, ob das auch wirklich sich bei den Providern niederschlägt und hier gibt, Vodafone eben an, ja, tut es. Einsweilige Verfügung hat Vodafone jetzt erlangt, der Ärger ist also hier eher dabei, dass er dafür die für diese unsinnige Sperrmethode, 'ne Rechtsgrundlage haben und dass diese jetzt auch Anwendung findet.

Tim Pritlove
2:20:01
Linus Neumann
2:20:04

Aber jetzt ist es wirklich nur eine Kurzmeldung. Ähm. Der Clanamswang bei Facebook bleibt illegal auch interessant, ja? Also diese diese schreiende Ungerechtigkeit, ja? Facebook verstößt nämlich mit jedem Tag seines Betriebs äh so die Einschätzung eigentlich aller Datenschützer und sonstigen Gelehrten in der Interpretation des Telemediengesetzes gegen eben jenes, denn das äh TNE Mediengesetz sieht vor, dass ein Anbieter von Onlinediensten. Äh das Anbieter von Onlinediensten, die Nutzung und Bezahlung ihrer Angebote anonym oder unter Pseudonom ermöglichen müssen, soweit dies technisch möglich und zumutbar ist, Und das ist natürlich bei Facebook der Fall. Facebooks Funktionalität ist in keiner Form daran gebunden, dass man dort unter einem Realnamen agiert. Dennoch, ähm hat Facebook in seinen äh AGBs einen Realnamen Zwang und sagt äh. Du du musst deine richtigen muss unterrichtigen Namen agieren, du darfst keine falschen persönlichen Informationen bereitstellen und du musst deine Kontaktdaten auf aktuellem und neuesten Stand halten. Also wenn du dich umbenennst oder umziehst oder sonstiges, dann musst du das auch hier einpflegen und damit bist du quasi äh durch deren AGB dazu verpflichtet, dort als Realperson diesen Datensatz zu pflegen. Verbraucherzentrale Bundesverband hat da in sechsundzwanzig Punkten geklagt und das Gericht hat jetzt lediglich festgestellt, dass diese Klarnamen der Regelung in ihrer aktuellen Fassung aus anderen Gründen ohnehin ähm, Äh rechtswidrig sei eben wegen dieser Verpflichtung ähm ähm. Zu korrekten persönlichen Daten und gleichzeitig die Einwilligung zur Verarbeitung der Daten. Äh die damit einhergeht. Ja also, irgendein blödes Paragraphengereite wieder, was jetzt dazu geführt hat, dass es irgendein halbgares Urteil gibt, was auf irgendeiner niedrigen Ebene ähm gefällt wurde, sechsundzwanzig Punkte insgesamt behandelt und gegen das jetzt sowohl Facebook als auch der Verbraucherzentrale Bundesverband äh in Berufung, gehen werden. Das heißt, dieses Urteil wird uns noch länger beschäftigen, aber es ist auch interessant, wie lange, Über wie viele Jahrzehnte man in Deutschland ein ein offensichtlich gesetzwiesiges Angebot unterhalten kann.

Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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