Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP404 Sie haben Ihr Ziel erreicht

Quad 9 — Terror-Kunst — Biometrie und die Taliban — Folterknast-Hack — noyb vs. "PUR"-Abos — Cyber-Security-Pact

Anders als Ihr es vermutlich erwartet habt findet Ihr eine neue Sendung vor und wir gehen heute noch mal genauer auf den Fall rund um den DNS-Provider "Quad 9" ein. Dazu begrüßen wir ein weiteres Mal Felix Reda in unserer Runde, der mit der GFF gerade eine Klage gegen das Urteil des Hamburger Landgerichts anstrebt, um gegen die verordnete Sperrung von Websites vorzugehen. Die Sendung runden wir mit ein paar Meldungen ab.

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Veröffentlicht am: 30. August 2021
Dauer: 1:34:56


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:30.115
  3. Quad 9 00:03:10.931
  4. Terror-Vorwurf gegen Kunst-Kollektiv “peng” 00:48:50.209
  5. Biometrie-Systeme in Händen der Taliban 01:01:26.327
  6. Hack des iranischen Folterknasts Evin 01:09:31.895
  7. noyb-Beschwerden gegen “PUR”-Abos 01:14:22.050
  8. USA: Cyber-Security Pact 01:26:45.374
  9. Epilog 01:34:15.707

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:00
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
0:00:06
Tim Pritlove
0:00:30
Linus Neumann
0:00:40

Ja

Tim Pritlove
0:00:41
Linus Neumann
0:00:49
Tim Pritlove
0:01:11
Linus Neumann
0:01:14
Tim Pritlove
0:01:17
Linus Neumann
0:02:10
Tim Pritlove
0:02:16
Linus Neumann
0:02:18
Tim Pritlove
0:02:29
Linus Neumann
0:02:33
Tim Pritlove
0:02:34
Linus Neumann
0:02:47
Tim Pritlove
0:02:57
Felix Reda
0:03:18
Tim Pritlove
0:03:26
Felix Reda
0:03:32
Tim Pritlove
0:03:35
Felix Reda
0:04:20

Ja, also bei diesem Fall gibt's Neuigkeiten, aber ich äh erzähle vielleicht erstmal nochmal, worum es geht in dem Gericht zu erfahren. Also die äh Sony Music Entertainment Germany GmbH, also eins der großen äh hat eine einstweilige Verfügung erwirkt beim Landgericht Hamburg. Also ähm, Das heißt, irgendwie so ein Eilverfahren, ohne dass äh Quad 9 in diesem Verfahren überhaupt bisher angehört wurde, und hat eben verlangt, dass äh Quad 9 nach den Grundsätzen der Störerhaftung für Urheberrechtsverletzungen auf Webseiten dritter haften soll, und eben verpflichtet werden soll, Netsperren dagegen einzusetzen. Und das Landgericht Hamburg ist dem gefolgt. Also das heißt bei so einem so einer einstweiligen Verfügung, man erstmal gar nichts machen, also war verpflichtet äh die den Zugang zu einer Webseite für User in Deutschland zu sperren. Und ähm das ist gar nicht so einfach für so ein. International agierenden DNS Reserver, also äh speichert ja nicht irgendwie wer das jetzt benutzt oder was für Seiten aufgerufen werden oder sonst irgendwas, ist ja gerade irgendwie ein Privatsphäre freundlicher Dienst, und es ist eigentlich auch überhaupt nicht vorgesehen, dass man unterscheidet, aus welchem Land jetzt eine Webseite aus auf gerufen wird. Aber ähm ja, das hat das Landgericht alles nicht so in Erwägung gezogen, sondern hat gesagt, na ja ähm. Das werdet ihr schon hinkriegen und außerdem, dass eben diese dieser DNS-Dienst von der Störerhaftung betroffen ist. Und ähm. Weiß nicht, einige Leute, die sich vielleicht erinnern, denken sich, hm, Störerhaftung war doch abgeschafft oder so, das war irgendwie vor ein paar Jahren, da ging's vor allen Dingen um die freien WLANs und da hat der Bundestag im Telemediengesetz eigentlich gesagt, dass Internetzugangsanbieter nicht für Urheberrechtsverletzungen dritter in die Haftung genommen werden können, und das Landgericht Hamburg sagt jetzt aber, naja, der DNS Dienst ist kein Internetzugangsanbieter. Und ja, das ist erstmal die Situation. Also äh diese einstweilige Verfügung ist in Kraft. Und ähm gegen die wollen wir jetzt mit der Gesellschaft für Freiheitsrechte Widerspruch einlegen.

Tim Pritlove
0:06:39
Felix Reda
0:06:49
Linus Neumann
0:06:51
Tim Pritlove
0:07:01
Linus Neumann
0:07:05
Felix Reda
0:08:12

Genau, also so funktioniert das im Wesentlichen. Ähm, bei der einstweiligen Verfügung muss irgendwie eine Dringlichkeit gegeben sein und da kann man sich jetzt schon ein bisschen drüber streiten, ob das überhaupt der Fall ist. Also es geht um um eine Webseite, die auch ähm bereits von der Clearingstelle Urheberrecht im Internet äh seit einiger Zeit gesperrt wird, also die, Deutschen, Internetprovider, haben schon DNS-Sperren gegen diese Webseite und die Webseite besteht jetzt auch nicht seit gestern, ja? Also insofern ähm, sich schon drüber streiten, wie dringend das Ganze ist. Also Sony ähm argumentiert halt, na ja, dort sei ein Musikalbum veröffentlicht worden, was halt erst vor kurzer Zeit rausgekommen ist und begründen daran die Dringlichkeit, Ja, eigentlich ähm sollten solche, solche Eilverfahren irgendwie auf offensichtliche und wirklich dringende Fälle beschränkt sein, weil, eben die Gegenseite keine Chance hat, sich zu den Vorwürfen zu äußern, bevor diese diese einstweilig Verfügung ergeht. Und das ist natürlich erstmal ein großes Problem, gerade wenn's irgendwie um so 'n. Finanzierten, gemeinnützigen Dienstweg, also dass er kein großes Unternehmen, was dahinter steht, wie jetzt zum Beispiel, also wenn das beim, DNS äh Dienst von Google passiert wäre, dann könnte man sagen, na ja, die müssen sich vor Gerichtskosten keine Sorgen machen, aber äh bei so einem kleinen Dienst natürlich ist es erstmal kostengünstiger, so 'ne einstweiligen Verfügung zu entsprechen als wirklich dann auch den Widerstand Widerspruch dagegen einzulegen, und ähm es auf eine Entscheidung nach einer mündlichen Verhandlung ankommen zu lassen, weil dann halt gleich erstmal ja Gerichtskosten, Anwaltskosten und so weiter auf die zukommen, Und das ist auch der Grund, also weshalb wir von der GFF uns entschieden haben, die dabei zu unterstützen, weil das einfach eine ganz, ganz wichtige Grundsatzfrage ist. Und wenn man das jetzt einfach so stehen lässt und sagt, ja, äh Störerhaftung gilt für DNS Dienste, dann gilt es wahrscheinlich morgen auch für, weiß nicht, Antivirensoftware, Browser, es gibt ja alle möglichen Intermediären, die irgendwie dazu beitragen, dass 'ne Webseite erreichbar ist und wenn die alle jetzt für die Urheberrechtsdurchsetzung, in Anspruch genommen werden können, dann haben wir, glaube ich, noch ein ganz größeres Problem.

Linus Neumann
0:10:33

Jetzt wissen wir natürlich auch, glaube ich, nochmal ganz kurz erklären, was ist DNS und was ist Quad neun? Also DNS, wir haben's ja schon ein bisschen angedeutet, ist die Übersetzung von Domainnamen, zu IP-Adressen, also im Fall von äh Logbuch Netzpolitik. Wenn man jetzt mal so guckt, äh ich mache das mal eben. Minus Netzpolitik DE, ne? Dann fragt mein Computer einen DNS-Server und der antwortet und sagt übrigens, die IP-Adresse für Logbuch Netzpolitik ist eins drei acht Punkt zwei null eins Punkt acht null Punkt sechs acht. In dem Fall eine IP V vier Adresse, weil ich nach IPV4 gefragt habe und dann sagt mein Computer verbindet sich ja zu der IP-Adresse und sagt, ich möchte gerne die Webseite Logbuchnetzpolitik DE sehen und kriegt er die zurück. Und, jetzt den DNS-Server, also jede von euch hat einen gesetzt. Wahrscheinlich wird die überwiegende Mehrheit einfach den Nutzen, den der, der vom ISP vorgegeben wird. Und wahrscheinlich wird die werden viele andere von euch dann den DNS-Server von Google oder Cloudflair nutzen, das ist dann wenn man. 8 8 äh acht acht oder eins eins als DNS-Server benutzt. Und jetzt gibt's eben hier dieses diese Gruppe die haben eben den DNS-Server neun neun neun. Und sagen, ja äh frei äh freie Sicherheit und hohe Privatsphäre äh haben offenbar auch, irgendwie, also sie, sie blocken auch äh IP-Adressen auf Basis von Fred Intelligence, also die sagen quasi wenn wir, wissen, wenn wir Kenntnis davon erlangen, dass bestimmte Domainnamen im Rahmen von Angriffen benutzt werden, dann lösen wir die einfach direkt nicht mehr auf. Was natürlich ein sehr gute äh also das ist ein muss ich mal sagen, wirklich ein tolles Angebot, ja, eben zu sagen, alles klar, Ähm ich ich kann quasi hier, ich soll, ich kann mich nicht drauf verlassen, sollte das auch nicht als einzige Sicherheits ähm Basis haben, aber es ist schon gut, bekanntermaßen bösartige Domains einfach von meinem DNS gar nicht aufgelöst werden, weil. Im besten Fall tatsächlich das letzte Glück im schwerwiegenden Unglück sein kann, dass äh eben so eine bösartige Domain nicht aufge, rufen wird und eben eine Schadsoftware von dort nicht nachgeladen werden kann oder keine Verbindung zum Commadin Cottfort Server hergestellt wird. Also es ist eigentlich schon relativ cool, was die machen.

Felix Reda
0:13:26

Ja und das ist halt kostenlos, also äh steht auch keine Firma dahinter, wie jetzt irgendwie bei Google oder Cloudflair, und ist halt spendenfinanziert, also rechtlich gesehen ist Quartein eine Stiftung nach Schweizer Recht. Ähm und ja, insofern, Kann man sich jetzt auch fragen, also warum, zornmäßig den kleinen, gemeinnützigen Spendenfinanzierten Dienst für diese einstweilige Verfügung rausgesucht hat, vor allen Dingen, wie du schon richtig sagst, äh mehr Leute benutzen, andere DNS Reserve, also insofern, wenn's einem wirklich darum geht, maximal gut äh die Verbreitung von Urheberrechtsverletzungen zu verhindern ist das wahrscheinlich nicht unbedingt jetzt der erste Dienst, der einem in den Weg äh kommt. Aber ähm ich glaube, du sprichst eine ganz wichtige Sache an auch vielleicht das das Landgericht äh Hamburg so ein bisschen verwirrt hat, dass äh die sagen, naja, nein, filtert ja bereits bestimmte Domains, Warum ist es dann ein Problem zusätzlich dann noch auch noch äh Urheberrechtsverletzungen zu filtern, Und da muss man, glaube ich, so ein bisschen noch mal technisch ähm differenzieren. Also das eine Ding ist, diese Malware-Filterung, anbietet, die ist komplett unter der Kontrolle des Users. Also äh neun neun neun ist quasi die Standardadresse für den DNS Reserver von ähm. Der halt dieses Sicherheitsfeature anbietet, aber es gibt auch den Ungefilterten Dienst, ich glaube, dass dann neun, neun, neun, zehn und das heißt, du entscheidest selber als Nutzerin, äh ob du jetzt diese Filterung haben willst oder nicht, und der andere vielleicht noch äh äh wichtigere Punkt ist, nicht selber entscheidet ähm was für Merwas sie jetzt blocken wollen, sondern die bekommen halt solche Listen von unabhängigen Sicherheitsorganisationen, ähm eingespielt und diese Listen gelten global, Das heißt also, da wird nicht unterschieden, ist das jetzt irgendwie ein User aus Deutschland, der da irgendwas aufrufen will oder, woanders her, sondern das sind halt ja, stehen quasi anerkannte Sicherheitsorganisationen dahinter, die sagen, diese äh Domains wurden oder diese IP-Adressen wurden mit Phishing-Attacken, in Verbindung gebracht und die sperren wir jetzt auf Wunsch des und das ganze weltweit, und mit mit derselben Technologie kann man jetzt nicht das umsetzen, was das Landgericht Hamburg verlangt, nämlich diese eine Domain, auf der eine Urheberrechtsverletzung äh nachgewiesen werden kann, darf für User in Deutschland nicht mehr aufrufbar sein.

Linus Neumann
0:16:08
Felix Reda
0:17:30
Linus Neumann
0:17:45
Felix Reda
0:18:27

Ja, also das kann schon sein. Ich glaube, also man kann schauen aus der Perspektive von so einem kleinen Anbieter, was für Optionen denen freistehen. Weil ähm Es ist ja unwahrscheinlich, dass es bei dieser einen äh Sperrforderung bleiben wird. Ähm entweder sie können, im Vorauseilenden Gehorsam, wenn sie so eine Abmahnung bekommen, äh global sperren, weil das halt technisch wesentlich leichter durchführbar ist, oder sie können letzten Endes sagen, okay, wir bieten den Dienst jetzt in Deutschland nicht mehr an. Also ähm hat auch irgendwie einen Server in Deutschland. Das heißt also, wenn ich äh diesen DNS-Reserver benutze dann werden meine Anfragen auch nicht aus Deutschland rausgeleitet. Ähm das könnten sie möglicherweise halt in Zukunft nicht mehr machen, was halt echt absurd ist, also man muss auch dazu wissen, die EU Kommission zum Beispiel hat gerade eine Ausschreibung laufen für einen europäischen DNS Resort, äh weil die weniger abhängig sein wollen von Google und Go. Also das heißt, es gibt ein echtes Privatsphäreinteresse daran, dass es europäische DNS-Dienste gibt, die auch lokal betrieben werden, Und äh dann sollte man denen vielleicht nicht durch solche Haftungs äh Regelungssteine in den Weg legen. Also ähm das ist, denke ich, völlig klar. Und mit der globalen Sperrung ähm. Also das hat Courtney jetzt nicht gemacht. Also die Domain, um die es geht, äh die mussten sie jetzt sperren, weil diese äh einstweilige Verfügung sie dazu verpflichtet, nach deutschem Recht. Und sie haben halt jetzt wirklich ihr System umgebaut, um manuell, also möglichst für User, die, aus Deutschland versuchen auf diese Webseite zu zugreifen, die nicht aufzulösen, was halt einfach ja ungenau ist, weil so genau wissen die gar nicht, wer jetzt aus Deutschland kommt, also kann man mehr oder weniger raten, anhand der IP vielleicht, ähm. Und äh das Ganze macht das System auch langsamer. Also ähm weil das einfach so nicht vorgesehen ist, dass man halt ähm äh so eine global äh lokale Unterscheidung trifft, und bei einer Domain ist das vielleicht noch zu verkraften, aber ähm wir wissen ja bereits, dass äh die Rechteinhaberverbände in Deutschland wesentlich weitgehendere Pläne, für denen es Sperren haben. Also wir haben auch schon mal über die geredet, ne, von paar Folgen, glaube ich.

Linus Neumann
0:20:49
Felix Reda
0:20:52
Linus Neumann
0:21:53
Felix Reda
0:21:58
Linus Neumann
0:22:00
Felix Reda
0:22:02
Linus Neumann
0:22:14
Felix Reda
0:22:25
Linus Neumann
0:22:59
Felix Reda
0:23:12
Tim Pritlove
0:23:17
Felix Reda
0:23:27
Tim Pritlove
0:23:37
Felix Reda
0:23:41
Tim Pritlove
0:23:43
Linus Neumann
0:23:50
Felix Reda
0:24:16
Linus Neumann
0:24:25
Felix Reda
0:25:05
Tim Pritlove
0:25:23
Felix Reda
0:25:31
Linus Neumann
0:26:34

Also muss ja sagen, die Störerhaftung geht ja in dem Fall sogar noch weiter und da gibt es also das Problem ist, juristisch oder legislativ gelöst, leider aber noch nicht bei den Gesetzen Entschuldigung, leider noch nicht bei den Gericht, angekommen. Das heißt, das Problem ist in der Legislative geklärt, in der Rechtssprechung äh hapert's da aber leider auch immer noch. Da ist der Fall störerhaftung. Du bietest jemand anderem, dein WLAN an, diese Person nutzt das, begeht dabei eine Urheberrechtsverletzung, Beispielsweise über wird dann abgemahnt und jetzt ist die Situation, haftest du dafür, was Menschen über deine Internetverbindung getan haben? Und würde man mit dieser Argumentation an die Deutsche Telekom herantreten, Ja und sagen, so, pass mal auf, du hast den Leuten Internet gegeben, Katastrophe, die haben jetzt darüber hier dieses Album geteilt, was. Und uns ist dadurch ein Schaden von einer Mark achtzig entstanden, weil es nicht gestreamt wurde. Ähm das wäre natürlich lustig. Ne, aber solche äh solche. Präzedenzfälle versuchst du natürlich strategisch lieber mit kleinen schwachen herbeizuführen, um dann eventuell eben an die Deutsche Telekom herantreten zu können und zu sagen, passt auf Leute, wenn ihr nicht so macht, wie wir das wollen, oder an Google, dann wisst ihr, wie deutsche Gerichte darüber urteilen. Wir haben, Präzedenz, also würde ich an deren, an deren Stelle genauso machen, dass ich mir erstmal irgendeinen kleinen Schwachen hole, um irgendwie ja eine einschläge Rechtssprengung herbeizuführen und nicht, so einen Fall mit den Anwältinnen von Google äh ausdiskutieren zu müssen, die sicherlich ähm einstweilige Verfügungen sehr gerne, ähm äh in ihrer äh in ihrer äh Mittagspause noch kurz äh abwatschen. Also es ist schon sehr sehr durchschaubar, was hier eigentlich. Von Seiten Sony geplant ist, oder?

Felix Reda
0:28:32

Ja, also ich meine, ähm ich, ich vermute mal, dass langfristig das Ziel von diesen Verbänden ist, also Sony Music ist ja ein Teil vom Bundesverband Musikindustrie, der ist wiederum Mitglied der dass das in Zukunft alles ohne Beteiligung der Gerichte geregelt wird. Also so wie du sagst, dass man halt einfach an äh diversen Provider herantritt und sagt, hier sperrt doch mal freiwillig auf Zuruf, damit euch gar nicht erst die Gerichtskosten drohen. Also in diesem Fall jetzt mit Quart Nein, ist es sogar noch ein bisschen ähm problematischer, weil äh es auch so. Offene Fragen über die Vorgehensweise von Sony gibt, also Sony hat halt dem Gericht gesagt, Wir haben Courtney abgemahnt, kostenpflichtig und die haben darauf nicht reagiert, aber tatsächlich ähm äh sagt Quad nein, dass diese Abmahnung nie bei ihnen angekommen ist. Also es gibt auch solche, ganz, ganz offensichtlichen faktischen Probleme bei diesem Fall. Und insofern also finde ich das auch, wichtig, sich dagegen zur Wehr zu setzen, weil halt gesagt wurde, na ja, wir haben's irgendwie äh, Tour versucht und äh das hat nicht funktioniert oder so. Also tatsächlich ähm. Wusste grad nein, überhaupt nichts von diesem Verfahren, bis halt die Post vom Gericht kam. Und das ist natürlich auch äh noch mal besonders heftig. Also wenn man halt so einen Dienst betreibt und in dem Moment, wo das Gericht die einstweilige Verfügung verhängt hat, ähm, ist natürlich das Kostenrisiko schon viel, viel größer, als wenn man einfach nur eine E-Mail bekommen hat und gesagt hat, irgendwie äh hier ist eine Abmahnung oder so, Aber auch die Abmahnkosten können natürlich nicht unerheblich sein für so einen Spenden finanzierten Dienst, deshalb ähm, das ja auch abgeschafft mit den mit also zumindest was Freifunkt anging und. Ja, also ich halte diese Argumentation, dass es auf DNS-Dienste nicht anwendbar wäre für äh ziemlich weit hergeholt.

Linus Neumann
0:30:35

Jetzt muss er natürlich sagen, ich, also ich find's ganz interessant, die Abmahnungen im Bereich des sind ja schon seit langer Zeit. Sagen wir mal für die Musikindustrie ein ein Profitcenter ja, die man ja immer zu irgendwelchen vierstelligen Beträgen ab immer mit äh eins, zwei Kanzleien, die diesen Prozess äh industrialisiert haben. Waldorf Frommer ist die eine, ich weiß gar nicht mehr genau wie die andere heißt und das ist 'n das ist halt 'ne. Das eine eigene Business Unit, die halt diesen Prozess industrialisiert hat und halt natürlich von jedem Menschen, der da irgendwie mal in so einem Fall Sharing äh erwischt wurde, viel mehr Geld bekommt, als, die verdient hätten mit ihrer blöden Musik, wenn äh oder als ihnen entgangen ist, dadurch, dass was weiß ich, 2hundert Leute äh diese Musik geteilt haben, ne, dass das äh also die Abmahnung als die freundliche Option zu sehen, finde ich hier auch äh lustig. Gleichzeitig kann ich verstehen, dass sie dann eben versuchen, diesen. Ähm wie heißen die immer, diese Dienste? Die haben da immer so einen Namen, äh. Also die, die wo's quasi links gibt zum traditionellen Herunterladen, Ja, ähm File-Hoster oder was auch immer, ne? Die die haben natürlich den den Vorteil für die Nutzerinnen, denen droht da keine Strafe. Ne, die haben irgendwas im Internet gefunden, haben da draufgeklickt. Das ist etwas, was üblicherweise den, diesen Musikindustrie abmahnen Kanzleien eben verborgen bleibt und sie können dich dafür nicht belangen. Was ja auch zum, wenn wir hier an die Fälle denken, Kino, TU, Kino, XTO und so weiter. Ähm. In dem Zusammenhang übrigens auch darauf verwiesen, dass sind nicht die Guten, ja. Das sind äh gerade bei Kino XTO war das ja wirklich auch eine. Ja, die haben das halt zum Geschäftsmodell gemacht, das sind nicht irgendwelche äh Copyleft äh Aktivistinnen, die man mit 200 Leuten ein Album teilen oder so, sondern das sind das war eben eine, ja Organisation, die sich da, die das wirtschaftlichen mit wirtschaftlichen Zielen betrieben hat und entsprechend natürlich auch irgendwann hochgenommen wurde. Hatte aber eben den Vorteil für die Nutzerinnen ohne rechtliches Risiko zu sein. Das nur so zum. Gefüge des. So, die GFF hat sich also jetzt entschieden, den Fall zu. Zu begleiten, zu verteidigen, welche Ziele setzt ihr euch dabei.

Felix Reda
0:33:18

Also eine ganze Reihe von wichtigen Rechtsfragen, die wir hier klären müssen. Also einmal wollen wir erreichen, dass äh gerichtlich festgestellt wird, dass DNS-Dienste natürlich unter den Haftungsausschuss des Telemediengesetzes fallen. Also das ist ja so ein so ein Grundsatz der Internetgesetzgebung auch durch europäisches Recht vorgegeben. In der E-Commerce-Richtlinie, dass eben diese sogenannten Intermediären erstmal nicht haften für äh die Inhalte, die dritte über ihre Dienste verbreiten. Ähm in Deutschland ist das halt irgendwie im im Telemediengesetz und ähm. Da wollen wir eben klarstellen, dass wenn einerseits gesagt wird, der DNS-Dienst ist irgendwie genug an der Urheberrechtsverletzung beteiligt. Allein dadurch, dass er die IP-Adresse auflöst, Dann muss diese Beteiligung auch ausreichend sein dafür, dass er eben als Internetzugangsanbieter gilt. Weil man kann's nicht irgendwie äh so so charypicking betreiben, dass man einerseits sagt, ja eher DNS-Dienst ähm, Zugang zu den urheberrechtlichen Inhalten und deshalb ist er haftbar, aber andererseits bereitet er keinen Zugang zu den urheberrechtlichen Inhalten und deshalb ist er nicht von der Störerhaftung befreit, also das geht nicht. Das ist der eine Punkt, Ganz wichtiger anderer Punkt ist auch, dass Netzsperren vom Europäischen Gerichtshof aus grundrechtlichen Gründen nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen erlaubt wurden. Also ähm. Das Netzsperren in der EU überhaupt erlaubt sind, ähm kann man sich auch drüber streiten, ob das äh grundrechtlich so gut ist, aber ähm das ist keinesfalls so, dass äh der EuGH einen Blanko-Shake gegeben hat und sagt, Netzsperren sind grundrechtlich unproblematisch. Das war damals irgendwie UPC Telekabel, das Urteil, Da hat der EuGH gesagt, also es müssen ein paar Voraussetzungen erfüllt sein. Unter anderem muss äh die Gefahr von Overblocking, ähm bekämpft werden, weil ähm es ist klar. Oder vielleicht ist es auch nicht klar und ich sag's nochmal, dass äh so ein DNS-Dienst natürlich nicht einzelne urheberrechtlich geschützte Inhalte sperren kann, Also ein DNS Dienst ähm löst immer nur IP-Adressen auf und äh die IP-Adressen gehören dann zu einer ganzen Domain, und das heißt, wenn die gesperrt wird, dann sind alle Inhalte, die auf dieser Domain sind, nicht mehr verfügbar und nicht nur der eine, der irgendwie eine Urheberrechtsverletzung war, Und äh da hat eben der Europäische Gerichtshof und später auch der Bundesgerichtshof gesagt, dass nur, also net sperren, nur in Frage kommen, wenn die illegalen Inhalte ganz klar überwiegen. Und ähm das muss für den Dienst, der diese Sperre äh umsetzen soll, auch offensichtlich sein. Und da fangen die Probleme natürlich schon an, wenn's sich um so einen globalen Dienst handelt, dass er irgendwie in allen Rechtsordnungen der Welt, auf allen Sprachen der Welt irgendwie beurteilen können soll, welche Webseiten insgesamt irgendwie strukturell Urheberrechtsverletzend sind und bei welchen möglicherweise nur einzelne Urheberrechtsverletzungen vorgekommen sind. Also äh, immer wieder auch äh äh Streitigkeiten drüber, dass irgendjemand äh dann solche Webseiten wie das Internet, AK versucht als äh irgendwie äh Piraterie Webseiten abzustempeln, nur weil's dort halt einzelne Ulberrechtsverletzungen gibt. Und ein anderer Punkt, den der Europäische Gerichtshof klargemacht hat, in diesem Kontext Overblocking ist, dass sich die Nutzerinnen und Nutzer immer gerichtlich gegen die Sperre wehren können müssen. Und das ist bei Internetzugangsanbietern, also wenn die Deutsche Telekom jetzt eine Webseite sperrt. Tatsächlich so, dass ich als Kundin bei der Telekom sie dann verklagen kann. Kann man sich natürlich drüber streiten, wer macht das, wer hat einerseits irgendwie äh, die äh juristischen, Kenntnisse, dass Geld und so weiter, um dann tatsächlich äh gegen die Telekom vor Gericht zu ziehen, aber das ist eine Voraussetzung, also dass quasi die Betroffenen von der Sperre die Möglichkeit haben, dagegen gerichtlich vorzugehen und die gerichtlich überprüfen zu lassen, und das ist unserer Ansicht nach, nein, auch nicht gegeben, weil die haben ja gar keine Kundinnen in diesem Sinne. Also es ist nicht so, dass ich mit äh Quart Nein. Vertrag unterschreibe, äh sondern das ist ein Dienst, der ist für alle. Kostenfrei im Internet verfügbar. Ich muss mich nirgendwo anmelden, ich muss keine Termce of Service unterschreiben, sondern alles, was ich mache, ist halt neun, neun, neun, neun, in meinen Systemkonfigurationen einzugeben und schon benutze ich den Dienst. Also das heißt, äh es gibt überhaupt keine Möglichkeit, wenn jetzt zu viel gesperrt wird, dass ich irgendwie als als betroffene Nutzerin klagen kann und sagen kann, ich mir werden hier, mir wird hier Zugang zu Inhalten verwehrt oder so.

Linus Neumann
0:38:15
Felix Reda
0:38:49
Linus Neumann
0:39:42
Felix Reda
0:39:46
Linus Neumann
0:39:52

Äh vor allem, ja, also vor allem wenn ich, also dass das Problem hat man halt gelöst mit, mit einer sehr kurzlebigen DNS-Einträgen und dann springt man halt die ganze Zeit hin und her, grade wenn man auf Amazon AWS irgendwie eine eine Front hostet oder einfach Cloudflair davor hat, ähm. Geht das einfach nicht mehr, ne? Das, also das, das sollte man tunlichst vermeiden. Gibt's ja sehr schöne äh auch vielleicht historisch äh sehr schöne Versuche, wie mal Länder versucht haben, ähm IP-Adressen quasi zu blockieren, indem sie das äh über das einfach äh kürzere Routen announct haben. Also, im Prinzip das wie sich das Internet so ein bisschen halbwegs autonom strukturiert, wer wohin ruhten kann. Und jedes jedes einzelne größere System sagt dann hier, pass auf, bei uns kommst du gut da und da hin. Und dann propagiert sich das so ein bisschen, weil dann alle. Quasi sagen, okay, nee, wir hör mal, wenn du da in drei Hobs hast und der andere vier, dann gebe ich das mal zu dir. Und ich glaube, Türkei. Haben mal vor ein paar Jahren gesagt, ah, wir sperren jetzt YouTube, weil's da irgendein Video gibt, wo der Prophet verunglimpft wird und haben einfach announced Hops zu den YouTube-Servern bei uns null, ja? Das hat. Ganz kurz echt gut funktioniert, bis dann der Rest des Internets gesagt hat, okay, alles klar, alle Leute, die nach YouTube fragen, schicken wir jetzt in die Türkei. Das heißt, sie haben am Ende ihr eigenes Land äh gedest, dadurch, dass sie gesagt haben, weil das hier quasi die kürzeste Route zu YouTube-Star. Also IP-Sperren schwieriges, schwieriges Feld, ja? Schwierige.

Felix Reda
0:41:41
Tim Pritlove
0:41:43
Felix Reda
0:41:52

Ja. Nee, aber also hier, hier geht's nur in Anführungszeichen um die DNS sperren, aber ähm. Auch da muss man natürlich sagen, es gibt natürlich irgendwie andere Dienste, die wesentlich näher an an so einer Rechtsverletzung dran sind. Also man kann sich schon fragen, warum Sony nicht irgendwie zu dem Registry, oder Registral gegangen ist, die diese Domain überhaupt vergeben haben. Die haben ja wenigstens mal eine Vertragsbeziehung mit äh diesem, mit dieser Webseite gehabt, aber ein DNS Resort war halt wirklich keinerlei Ahnung, wer hinter dieser Webseite steckt, ähm. Was da für Inhalte verbreitet werden, sie leiten die Inhalte noch nicht mal durch. Sie sind wirklich mehr oder weniger wie das Telefonbuch. Also ähm oder der DNS Resort ist nicht mal ein Telefonbuch, der stellt quasi nur den, also fragt leitet eigentlich nur die Anfrage weiter, also du möchtest irgendwie Freiheitsrechte Punkt org aufrufen, der DNS Reserve hat entweder, sozusagen schon zwischengespeichert was für 'ne IP-Adresse das ist oder er fragt dann halt den autoritativen Server, Also weiter weg sein kann man von der Urheberrechtsverletzung eigentlich kaum, und auch aus verhältnismäßigkeitsgrundsätzen, also wer es wirklich extrem fatal, wenn ein so weit entfernter, intermediärer jetzt als Störer haften könnte. Also dann stellt sich wirklich die Frage, müssen in Zukunft irgendwie Firefox äh, auch verhindern, dass bestimmte Webseiten aufgerufen werden, weil die sind vielleicht ähnlich weit von der Urheberrechtsverletzung entfernt.

Linus Neumann
0:43:30
Tim Pritlove
0:43:40
Linus Neumann
0:43:52
Felix Reda
0:44:14
Linus Neumann
0:44:18
Tim Pritlove
0:44:28
Linus Neumann
0:44:40
Felix Reda
0:45:03
Linus Neumann
0:45:34
Felix Reda
0:45:37

Also das Landgericht Hamburg ist auf jeden Fall bekannt als äh sehr rechteinhaberfreundlich und das ist möglicherweise auch der Grund, weshalb äh Sony die ihren Sitz in München haben gegen eine schweizer Stim Stunden in Hamburg klagen, also das äh ist auch so eine Sache. Ähm, ja kann man sich kann man sich dann seine Zeit zu denken aber da endet die Reise nicht. Also wir haben jetzt erstmal das Kostenrisiko für übernommen, weil also falls eben dieser Widerspruch in der ersten Instanz äh noch nicht erfolgreich sein soll, auch erstmal kosten auf sie zukommen. Ähm dann gibt's eben die Möglichkeit, äh erstmal gegen diese Entscheidung über die einstweilige Verfügung in Berufung zu gehen. Das wäre dann, glaube ich, das Oberlandesgericht Hamburg. Und es gibt eben auch die Möglichkeit, also wenn. Diese einstweilige Verfügung aufrechterhalten wird, dann muss danach in der Hauptsache, da drüber verhandelt werden. Also das bedeutet, dann gibt's ein richtiges Gerichtsverfahren. Also so funktioniert das eigentlich immer bei diesen Eilverfahren, dass halt erstmal, 'ne Entscheidung im Einfallfallen getrifft getroffen wird und die wird dann entweder akzeptiert oder halt in diesem Fall wenn sie wenn's 'n Widerspruch gibt, dann äh gibt es dagegen dann später einen Hauptsache Verfahren, also das ist dann ganz normales, ordentliches Gerichtsverfahren mit mündlicher Verhandlung und so weiter, Das heißt also das Thema wird uns noch eine Weile begleiten ähm das Kostenrisiko ist sehr hoch, weil ähm. Wie das halt also man kennt das ja, wie das, wie das so ist bei Urheberrechtsstreitigkeiten, dass da oft äh dann auch äh ja Mutmaßungen darüber getroffen werden, wie hoch der potenzielle Schaden ist und anhand dessen wird dann der Streitwert festgesetzt, Der ist äh also Streitwert in diesem Verfahren ist, glaube ich, hunderttausend Euro. Das heißt, äh äh daran berechnen sich dann die Gerichtskosten, die Anwaltskosten und so weiter. Also erstmal ein relativ großes Kostenrisiko und wie teuer es dann wird hängt am Ende davon ab ob Quad9 gewinnt oder verliert, und dieses Risiko wollten wir ihn halt nehmen, also das heißt, wir machen einerseits die juristische Unterstützung, ähm wir klären über den Fall auf, und äh wir übernehmen das Kostenrisiko bei der Sache. Und äh da sind wir natürlich immer. Für Unterstützung aus der Community dankbar. Also man kann Fördermitglied werden bei der Gesellschaft für Freiheitsrechte, und äh hilft damit eben also nicht nur dieses Gerichtsverfahren, sondern auch viele andere grundrechtliche äh Klagen von uns äh zu finanzieren.

Tim Pritlove
0:48:10
Felix Reda
0:48:17
Linus Neumann
0:48:20
Tim Pritlove
0:48:32

So

Felix Reda
0:48:33
Linus Neumann
0:48:35
Tim Pritlove
0:48:45
Linus Neumann
0:48:47
Tim Pritlove
0:49:14
Linus Neumann
0:49:22

Ja, ja, auf jeden Fall. Also das ist eine hohe Auszeichnung, die geht aber dummerweise mit echt äh also der Preis ist hoch, ja. Wenn nur oft irgendwie in diesen Terrorlisten landest, dass äh das äh ist, da willste nicht drauf. Ja, also das ist das ist so ein Preis für den wird man nominiert und den lehnt man aber dann ab. Ne? Also so der Terrorismus, ja. Ja, der äh kürzt kurzzeitig äh ein mediales Strohfeuer. Also was haben die gemacht? Das ist schon relativ lange her, wenn ich das richtig äh erinnere, war das irgendwie letztes Jahr oder sogar das Jahr davor. Dass sie eine Webseite gemacht haben unter Tier this down dot com, Ja, da gab es also äh und das ist nicht unbedingt etwas, was auf äh Deutschland äh beschränkt war. Äh wir alle wissen ja, dass es seit einiger Zeit ähm diese Bewegung äh black lives matter gibt, die in den USA sehr wichtige äh politische Themen äh in den Vordergrund bringt und dort eine Benachteiligung, ähm schwarzen Bevölkerung zeigt die sich eben, seit ja Jahrhunderten dort hält, äh die sich zum Beispiel in der unterschiedlichen Behandlung durch die Polizei, in der unterschiedlichen äh sozioökonomischen Situation und in äh natürlich auch in den. Tötungsfällen widerspiegelt George Floyd, um dann nur mal ein Stichwort zu nennen, In diesem Kontext gab es, wenn ich das jetzt richtig äh erinnere, in den USA dann auch ähm so eine so verschiedene Aktionen, wo. Südstapler-Denkmäler angegriffen wurden. Also wir wissen, es gab in den USA einen Bürgerkrieg zwischen, den ja nördlichen Staaten und den südlichen Staaten, ähm bei dem es um eine ganze Menge ging, aber eben unter anderem auch, um. Sklavenhaltung, dass die Südstaaten äh sehr ökonomisch davon profitiert haben, Menschen zu versklaven, klar, ne? Also es man muss auch sehr dumme Menschen können mit Hilfe von Versklavungen sehr gute ökonomische Vorteile erlangen und ähm dann eben. Die Auseinandersetzung, die am Ende eben in dem äh also in der, in dem Verbot der Sklaverei gemündet hat. So, Jetzt haben die Südstapler quasi für einige der äh der generelle oder sonstigen äh Helden des Kampfes für die Freiheit der Sklaverei. Ähm. Denkmäler aufgestellt. Und ähm natürlich ist es, denke ich mal, angemessen sich im Jahr. 2020 oder 19 endlich mal die Frage zu stellen, ob man ein solches Denkmal denn da stehen haben möchte, ob man solche Menschen ehren möchte, die für Menschen verachtende äh Systeme standen. Ähm, ähnlich dann auch eine äh der die Aktion von Peng, die sagen, es ist zwanzig20, also es soll genau 2020 war die Aktion Kolonialismus hat keinen Platz auf unseren Straßen. So und da gibt es natürlich auch in Deutschland eine ganze Reihe an. Ähm ja kolonialem Erbe, was, in Deutschland ähm stattfindet, ja? Es gibt zum Beispiel in Berlin eine Straße, die auch eine U-Bahn-Station hat, die äh regelmäßig ähm umbenannt wird in Mörchenstraße und ähnliches, weil sie eben einen Namen hat, der sagen wir mal, nicht angemessen ist.

Tim Pritlove
0:53:16
Linus Neumann
0:53:19

Genau und das ist ja auch also ne, das ist ja schlimm genug, dass es damals angemessen war und dann kann man sich eben heute damit überlegen. Kann man sich heute überlegen, dass man da vielleicht auch einfach mal eine ein Anerkenntnis. Leistet. So, also haben sie gesagt, wir machen eine Karte. Ähm auf der koloniale Spuren gesammelt werden, Ja? Kann man melden äh und dann wird gesagt, okay, also sie rufen hier dazu auf, erstens die Verantwortung zu übernehmen, die Perspektive zu wechseln, beispielsweise durch eine Umbenennung und eben. Kämpferinnen empowern, ja? Das äh. Äh also für einen öffentlichen Raum zu sorgen, in dem schwarze Menschen und Menschen of Color nicht an Leid und Gewalt erinnern wer erinnert werden, sondern sich empowert fühlen. Außerdem sagen sie, jetzt weg damit, was können wir tun, markieren, aufarbeiten, erinnern. Also, sie sagen, äh wenn die Denkmäler gefallen sind, soll keine Erinnerungslücke bleiben, sondern eben, ne, die Kolonialgeschichte darf nicht aus dem Stadtbild verschwinden, ne? Grausamkeit des Kolonialismus muss sichtbar gemacht werden, aber eben auch in einer Form. Die das dies eben aufarbeitet. Daran haben sich beteiligt 'ne ganze Reihe an lokalen Initiativen und Vereinen und. 'ne Karte auf der Karte kannst du diese ja diese Dinge eben sehen, ist es offenbar passiert, ähm dass sich äh einige Gruppen auch äh gegen oder unbekannte Gruppen auf jeden Fall nach meiner nach meinem Verständnis. Ähm. Äh sage ich mal, direkt äh hier ohne Beschluss des Stadtrates daran gemacht haben, äh diese existierenden Denkmäler äh abzuwandeln. Um hier den Prozess zu beschleunigen. Und äh das fällt dann natürlich unter in dem Bereich des äh der Sachbeschädigung. Und äh wenn man dann sagt, oh, das sind aber potenziell Linke, dann ist das eben nicht mehr Sachbeschädigung, sondern Terrorismus. Und äh hier wird dann jetzt. Ja, so so läuft das, ne, das kennen wir Und äh ja, da so konnte das Pain-Kollektiv eben der Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung äh der einer kleinen, einer schriftlichen Anfrage von Niklas Schreder äh und äh, Berichterstattung der TAZ glaube ich auch entnehmen, dass das Berliner LKA empfohlen hat, dass Künstlerinnen Kollektiv Peng auf die bundesweite Terrorliste des Verfassungsschutzes aufzunehmen Und das wurde bestätigt von der Staatssekretärin der Justiz von Berlin gegenüber. Und zwar weil sie und jetzt die Begründung ist, sie hätten gemeinsam mit der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland äh eine Webseite Tier des down dot com, betrieben und diese würde zu Straftaten aufrufen. Ähm kann ich äh kann ich jetzt auf ersten Blick nicht erkennen, wobei natürlich äh als Kunstwebseite sie selbstverständlich damit spielt und sagt diese äh diese ähm. Denkmäler müssen weichen. Tja, ähm, Ich denke schon, dass man hier natürlich in dem Bereich der der Kunstfreiheit ist, so. Wenn wir das noch nicht mal mehr machen darfst und sagst, du möchtest hier irgendwie koloniales Erbe in Deutschland aufarbeiten und bist dann auf einmal wirst dann auf einmal des Aufrufs zu Straftaten beschuldigt. Äh da gehen wir wirklich ein bisschen äh zu weit. Und äh insofern mache ich darauf äh aufmerksam, dass hier äh denke ich ein beispielloser. Vorgang gerade stattfindet, der Aufmerksamkeit benötigt.

Tim Pritlove
0:57:33
Linus Neumann
0:57:58
Tim Pritlove
0:59:23
Linus Neumann
0:59:26
Tim Pritlove
0:59:43
Linus Neumann
0:59:47
Tim Pritlove
1:00:00
Linus Neumann
1:01:12
Tim Pritlove
1:01:20
Linus Neumann
1:01:25

Okay, dann haben wir ähm zunächst, also das sind noch keine bestätigten. Eindeutig bestätigten Berichte, aber ähm was die USA offenbar in ähm. In äh Afghanistan verwendet haben, sind biometrische Systeme. Ähm also ähm sieht man hier so irgendwelche äh ja im weitesten Sinne Kameras, wo sie dann Bilder von den Menschen machen, sie müssen ihre Augen weit aufhalten und ähm, Fingerabdrücke natürlich von den Menschen genommen und. Es ist wird eben berichtet, dass die äh Taliban. Diese biobiometrischen Tools jetzt in ihre oder diese biometrischen Datenbanken in ihre Finger bekommen und nutzen könnte. Um die Ortskräfte ähm und ja Kollaborature und so weiter äh zu suchen, und ihrer ähm. Ja, dem dem Verfahren angedeihen zu lassen, dass das diesen Menschen äh jetzt droht. Ähm. Wie gesagt, bisher ist das äh von der Gruppe äh wie heißt sie. Human Rights Watch? Nee, Human Rights First. Äh die warnen davor, dass das der Fall ist und na ja, zeigt natürlich sehr klar äh auch und also es würde mich nicht wundern, wenn so etwas geschieht, ja? Oder irgendwelche digitale Erfassung von Kollaberateuren, Erzkräften, Informantinnen und so weiter hier dann in die in die Hände der Taliban fällt und zu Problemen führt. Warum ist das also Das ist natürlich ein großes Problem, deswegen benutzt man solche Systeme nicht. Ähm gleichzeitig gibt's da eine sehr interessante Parallele. Zu äh den ganzen Geschichten, war damals also so richtig drangekommen sind die, als aus den Efgen äh Warlocks, die ähm, Die unzensierten Versionen bekannt wurden, ja? Wir haben die Geschichte hier öfters erzählt, dass da daran da hatte keine Schuld, ähm sondern es war eine, ja, eine Verkettung. Im weitesten Sinne tragischer Umstände, die dazu geführt hat, weil ein Guardian-Journalist in seinem Buch über diese Wikileak Sachen ausgerechnet das Passwort für eine verschlüsselte Datei. Als als Überschrift genommen hat und darin geschildert hat, was weiß ich, es gab eine Datei, die war so und so groß, die war verschlüsselt und das Passwort lautete, Ja und zwischendurch hatte sich aber Wiki Leaks aufgrund vielfältiger Dedosangriffe wurden sie halt gemüt und da ist diese Datei quasi auch in, in die Hände der Weltöffentlichkeit gelangt, aber das Passwort war so lang, dass es halt einfach keine nicht zur Diskussion stand, die zu entschlüsseln. Da hat aber jemand das Buch gelesen, hat gedacht, hm, eine sechs Gigabyte Datei von WikiLeaks, habe ich doch hier oder ich weiß nicht, ob die sechs war oder zwanzig. Ähm und hat das Passwort eingegeben und hat dann gesehen, oh, da sind die redigierten Dinger drin. Und diese Gefährdung. Der Kollaboratorinnen und Ortskräfte in Afghanistan, im Irak. Das war das, was Wikileaks immer, vorgeworfen wurde, was die Grenzüberschreitung war, was was die getan hätten, ja? Und womit man das die die Organisation dann eben dauerhaft in Misskredit äh gebracht hat. Und jetzt hast du die Situation, dass es potenziell, im Raum steht, dass das einfach mit der Datenerfassung äh der USA in Afghanistan jetzt in die in die Hände des Feindes gefallen ist.

Tim Pritlove
1:05:14
Linus Neumann
1:05:52
Tim Pritlove
1:06:53
Linus Neumann
1:07:11
Tim Pritlove
1:07:57
Linus Neumann
1:08:06
Tim Pritlove
1:08:16
Linus Neumann
1:08:26
Tim Pritlove
1:09:05
Linus Neumann
1:09:11
Tim Pritlove
1:09:13
Linus Neumann
1:09:15
Tim Pritlove
1:11:01
Linus Neumann
1:12:30
Tim Pritlove
1:12:45
Linus Neumann
1:12:51
Tim Pritlove
1:13:23
Linus Neumann
1:13:30
Tim Pritlove
1:13:49
Linus Neumann
1:13:51
Tim Pritlove
1:14:03
Linus Neumann
1:14:06

Eine Scheiße. Aber zum Glück äh haben wir äh heute sind wir damit nicht auf der äh oder in dieser in diesen Wochen sind wir mal nicht auf der äh höchsten Skala der schlechtesten Nachrichten, die ihr. So und dann haben wir eine neue äh Beschwerdewelle von Noib. Ne, unsere Freunde aus Österreich, die Organisation, von Mit und Um Max Shrems. Und die haben jetzt äh Datenschutzbeschwerden gegen eine ganze Reihe an Medienunternehmen eingelegt. Ähm zum Beispiel Spiegelzeit Online, Reise OnlinefuZs und T-Online und Krone AT. Und das ist etwas, was ihr sicherlich auch kennt und zwar diese diese Meldung, dass man ein Pura-Abo abschließen solle. Der man Werbung und bei der auf Werbung und verzichtet wird? Und ähm oder man die Seite unentgeltlich nutzen kann. Dafür aber Werbung und Tracking akzeptieren muss. Das ist unabhängig von dem Generellen äh Abo. Ähm was zum Beispiel beim Spiegel jetzt äh Spiegel Plus heißt, was einem ermöglicht, die Artikel zu sehen, ne? Das sind also zwei unterschiedliche, Angebote. Als ich mal so ein Plus-Abo getestet habe, war ich eben auch verwundert, dass ich für für äh für den Preis, den ich da zahle, immer noch Werbung sehen muss und es tatsächlich so, dass jetzt zum Beispiel über Spiegel Online, wenn du Spiegel Plus hast Ist er immer noch mit Werbung? Dann muss er 1 99 extra zahlen, um die Werbung auch noch loszuwerden. Und gleichzeitig, wenn du kein Spiegelplus hast und nur die kostenlosen Artikel ohne Werbung sehen willst, musst du vier neunundneunzig bezahlen. Und äh. Finde ich jetzt ein bisschen äh krass.

Tim Pritlove
1:16:10
Linus Neumann
1:16:15
Tim Pritlove
1:16:32
Linus Neumann
1:16:36

Okay und da, beschwert sich jetzt noch. Ich nehme jetzt als Beispiel, ja, wir haben viele genannt, ihr kennt die auch alle und geht ja einfach direkt an alle, äh ja und das sind äh sehr viele ähm. Ich habe das jetzt hier, ob die Beschwerde gegen den Spiegel und die Berichterstattung des Spiegels mal beispielhaft äh verlinkt. Und äh neu ab argumentiert in der Beschwerde über den Spiegel, auf die durch das Tracking gesammelten Daten haben bis zu 190 und, unmittelbaren und weitere hunderte, wenn ich tausende Unternehmen mittelbaren Zugriff. Die gesamte Kette des Datenhandels wird zu keinem Zeitpunkt nachvollziehbar offengelegt. Und äh damit sagen sie äh, Gleichzeitig sagen sie also okay, dieser Teil ist sowieso schon mal nicht in Ordnung. Und durch diese Pur-Abo-Sache erzwingen sie ja die Einwilligung. Also du gehst auf die Seite, dann steht da hallo, sie sind das erste Mal hier, es gibt pur oder es gibt mit Werbung und dann musst du dem zustimmen. Ja? Und da sagen sie jetzt äh die diese 499 sind Wucher, praktischen Aufwand verbunden und damit ist ähm. Quasi diese äh dieses Angebot, vor das sie dich da stellen, nicht nicht angemessen, ja? Äh neu äh sagt dann die Medienhäuser, äh verdienen. Direkt gebuchter und meist nicht personalisierter Werbung sehr gutes Geld, die Restplätze werden dann irgendwie an Google und Co für ein paar Cent verscherbelt und damit gehen dann eben auch die Nutzerdaten direkt an diese Konkurrenz, die eben dann diesen Kuchen äh für sich behält. Und jetzt argumentieren sie, naja, diese zielgerichtete Werbung, die macht ihr eh nicht selber, da kriegt ihr auch nur Cents von. Aber bei dem äh äh, Pur Abo macht ihr eben äh enormen Umsatz äh mit den Leuten, um diese um diese Option zu umgehen. Und da argumentiert Allah, der Datenschutzjurist von Leub, die Leute müssen mitunter, dass zehn, zwanzig oder hundertfache zahlen, damit ihre Daten nicht mehr weitergegeben würden. Man bekommt den Eindruck und dem kann ich auch von der Argumentation her folgen, dass es nicht um eine faire Alternative zur Einwilligung geht. Sondern darum, äh, teure Abos zu verkaufen oder eben die Einwilligung durch 'ne, durch 'ne teure Alternative de facto zu erzwingen. Und das äh muss ich auch sagen, diese Purdinger sind sind wirklich, nicht nicht angenehm. Die sind wirklich ein juckender Ausschlag. Vor allem, wenn man ähm, wie ich Cookies nicht lange behält und das immer wieder neu da klicken muss und so das irgendwie nervig. Der Spiegel entgegnet, wie gesagt, wir nehmen exemplarisch den Spiegel. Oh, haben sie aber sich sehr viel Platz eingeräumt in ihrem eigenen Artikel. Na ja, äh Artikel. Na ja, also der Spiegel teilt dazu mit, und stehen dort jederzeit zu Gesprächen über zur Verfügung, so wie wir auch bei früheren Nachfragen transparent über diesen Lösungsansatz diskutiert haben, über den Preispunkt reden wir selbst intern regelmäßig und starten ohnehin gerade Tests im Markt, ob wir in generell auch für Nichtabonnentinnen senken sollten. Die Kalkulation, die Neubau. Krank, allerdings daran, dass man sich mit Pur keineswegs nur Tracking-Freiheit kauft, sondern fast vollständige Werbefreiheit. Da sagen sie also, na, das das sehen sie natürlich dann als äh also das verkaufen sie dir jetzt hier, als als Mehrwert. Für den der für sie rechtfertigt das das teurer zu machen. Ein ein gedruckter Spiegel ohne Werbung wäre auch viel teurer als einer mit Anzeigen. Äh

Tim Pritlove
1:20:28

Ja.

Linus Neumann
1:20:30
Tim Pritlove
1:20:51
Linus Neumann
1:20:58
Tim Pritlove
1:21:40
Linus Neumann
1:21:43
Tim Pritlove
1:21:46
Linus Neumann
1:21:50
Tim Pritlove
1:21:58
Linus Neumann
1:22:04
Tim Pritlove
1:22:15

Aber das wird schon, wird schon spannend, diese Auseinandersetzung, ne, weil man kann ja nun auch nicht immer von allen äh verlangen, dass sie quasi ihre Dienstleistung kostenlos anbieten, ne? Die zu welchen Bedingungen äh ist natürlich jetzt nochmal eine ganz andere Diskussion und es ist nun viel geworden. Lange Zeit ist ja den online Produktion äh wie ich finde, auch zu Recht vorgeworfen worden, nicht sonderlich ähm ausprobierungswürdig zu sein. Man hat halt einfach gnadenlos auf Werbung und Trecker gesetzt, weil das war so eine totale Cashcow und in dem Moment, wo einfach diese ganzen Cookie und Etten und so weiter noch nicht waren, war das ja einfach ein wunderbares Geschäft, da hatten sie sozusagen überhaupt gar keine Probleme damit. Jetzt hat sich das natürlich über die Zeit geändert, auch durch das Aufkommen von von Melware, nicht wahr? Es war ja auch zeitlang so, dass man dann einfach äh Werbung eingeblendet bekommen hat, die dann. Injektionen, in die Webseite äh probiert hat, et cetera und musste sich sozusagen auch vorwerfen lassen, an der Stelle mal, wer mit äh auszuliefern oder zumindest dazu beizutragen, dass die ausgeliefert wird, dann eben sehr zielgerichtet auf eben bestimmte Leute durch das ganze Werbetracking. Na ja und die dieser Stern sinkt jetzt eben so langsam. Er wird sicherlich nicht vollständig verschwinden, aber jetzt muss eben so eine korrekter Verteilung zwischen so Mehrwert Inhalte bezahlen und eben okay. Wir haben ja auch ein Interesse dadran Informationen quasi in Anführungsstrichen kostenlos zur Verfügung zu stellen, weil das ja auch was mit Sichtbarkeit durch Suchbarkeit indizierbarkeit äh zu tun hat und natürlich auch mit dem unmittelbaren Wettbewerb, mit mit äh anderen Anbietern ne, weil wenn du jetzt komplett zumachst, dann wirst du ja auch überhaupt nicht mehr gesehen, dann wirst du auch nicht mehr verlinkt. Das ist ja auch alles so ein Problem, auch ein ungelöstes äh Problem im Internet, trotz der entsprechenden HTTP. Status kurz, den da vielleicht unter Umständen hilfreich sein könnten. Und ähm, denke, da sind wir noch lange nicht am Ende. Also das ist sicherlich ein Thema, was auch noch in fünf, vielleicht sogar auch in zehn Jahren noch äh immer wieder neu äh verhandelt werden muss, weil diese ganzen Businessmodelle. Sich auch immer wieder neuen Bedingungen anpassen müssen.

Linus Neumann
1:24:30
Tim Pritlove
1:24:44
Linus Neumann
1:24:46
Tim Pritlove
1:25:13
Linus Neumann
1:25:15
Tim Pritlove
1:25:18
Linus Neumann
1:25:24
Tim Pritlove
1:25:59
Linus Neumann
1:26:03
Tim Pritlove
1:26:04
Linus Neumann
1:26:24
Tim Pritlove
1:28:10
Linus Neumann
1:28:14

Korrekt. Ja, jetzt man muss auch immer überlegen, was ist eine Infrastruktur, also wenn jetzt mit Apple redest, ich würde halt eigentlich sagen, Apple. Sollte keine kritische Infrastruktur haben oder sein. Äh Microsoft. Wird bald eine, klar oder ist auf dem besten Weg eine zu werden mit ihrem Office 365, ne? Und äh jetzt sagen sie Microsoft wollen in den kommenden fünf Jahren, 20 Milliarden US-Dollar investieren? Um fortschrittliche Sicherheitslösungen schneller bereitstellen zu können. Google, will zehn Milliarden in den nächsten zehn Milliarden US-Dollar in den nächsten fünf Jahren investieren ähm. Und ähm irgendwie. Um IT Security zu erhöhen und 1hunderttausend Amerikanern dabei helfen, von der Industrie anerkannte Zertifikate für digitale Fähigkeiten zu erwerben. Das wäre schön, wenn ihr es in Deutschland auch mal machen würden, weil der Fachkräftemangel im Bereich der IT-Sicherheit, der ist natürlich enorm, ja? Und äh das äh sehe ich ja in meiner beruflichen Tätigkeit äh täglich und das scheint mir dann schon klügerer Schritt zu sein. Amazon. Hat großzügige Ankündigungen sich abgerungen, dass sie die IT Security Schulung, die das Unternehmen seinen äh Unternehmen seinen Mitarbeitern anbietet, auch der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung zu stellen. Ja? Äh bin ich mal gespannt. Geil, viel Spaß mit der Amazon-Schulung, wo drin steht, klick hier nicht und nicht da, ne? Das ist das ist, glaube ich, eine relativ äh äh eine relativ äh wohlfeile Zusage. Äh und ja, äh sehr spannend. Äh aber klar, Biden interessiert sich für diese gesamten Bereiche der IT-Sicherheit. Wir hatten diese Fälle mit den mit der äh Benzinpipeline. Wir hatten jetzt äh mehrere äh Fälle, die komischen Ausgang hatten. Und ähm warum ich aber, was man auch sagen muss, ist. Dieser Satz, den er da sagt, der größere Teil der kritischen Infrastruktur liegt nicht mehr in unserer Hand, der wird sich durch diese, durch diese Vereinbarung oder diesen Pakt oder was auch immer das jetzt ist der wird sich nicht ändern, sondern der wird sich konzentrieren, wenn Microsoft jetzt sagt, alles klar, wir investieren mal hier ein paar Milliarden in Sicherheit. Und Apple das macht, äh dann passiert etwas, dass. Und ich saß politisch ungern, aber was natürlich ich gerade seit längerer Zeit äh beobachte, dass. Im Zweifelsfall die, die sichersten Infrastrukturen bereitstellen. Warum sage ich das? Ein Beispiel, der ähm diese Exchange äh Schwachstellen. Ähm ja in Deutschland auch sehr vielen Unternehmen Sorge gemacht haben. Rate mal, auf welchen äh Exchange Servern die als erstes gepatcht waren, natürlich auf den auch von Microsoft. Ähm. Wenn wir uns anschauen, wer wahrscheinlich der sicherste Mailserver ist sicher im Sinne von Hacker kommt nicht rein, dann wird er von Google unterhalten weil bei Google irgendwie ein paar Jahresgehalt Millionäre damit beschäftigt sind, dass dieser Gmail Dienst funktioniert und das, wahrscheinlich der aus, ne, ist er hackbar ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass man dort Schwachstellen findet, äh wahrscheinlich einer der am sichersten betriebenen Mailserver der Welt ist einfach, weil er von von einem Team aus Millionären betreut wird, die über für sagen wir mal den Betrieb eines Mailservers relativ großzügige Ressourcen verfügen im Vergleich zu dem, was irgendein KMU sich selber aufsetzen kann. Ähm. Office dreihundertfünfundsechzig, ähnlicher Fall, ne? Das heißt, da geht es hin zu mehr IT-Sicherheit im Sinne von die Systeme funktionieren, so wie der, wie das Unternehmen, das sie bereitstellt, es möchte. Aber eben potentiell ist jetzt der andere Punkt, zu weniger Datenschutz, weniger Daten, Souveränität ähm und äh weniger, Freiheiten in der Gestaltung der IT für die Unternehmen, die es nutzen. Insofern haben diese Unternehmen natürlich einen sehr großen ähm finanziellen Vorteil davon, wenn sie jetzt, wenn wenn Google sagt, alles klar, Wir bilden jetzt hundert.tausend Leute in IT-Security aus. Was meinst du, was denn da erzählt wird? Denen wird gesagt, nutze Gmail, viel Spaß in der freien Wirtschaft sag Bescheid Unternehmen zu uns migriert hast dann kriegst du einen Bonus. Ja also das ist ja das was hier dann, wahrscheinlich laufen wird.

Tim Pritlove
1:33:00
Linus Neumann
1:34:03
Tim Pritlove
1:34:15
Linus Neumann
1:34:21
Tim Pritlove
1:34:39
Linus Neumann
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