Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP484 Auf alten Schiffen lernt man das Segeln

Jobs — Raumzeit — AI Act — Deepfake CREO Fraud — Kennzeichnung von KI-Bildern — Maaßen verfaschungsschutzt —UN Cybercrime Convention — Flipper Zero — VAULT7-Urteil — Freiwillige Chatkontrolle — Datenschutzgesetznovelle

Tim und Linus waren wählen und finden sich deswegen ganz toll. Nicht so toll finden wir Details zum AI Act, pöse AI-Kriminelle und Versuche, auch physische Hackertools zu verbieten. Dass Ex-BfVS-Chef Maaßen jetzt von seiner eigenen Behörde beobachtet wird wiederum bietet wiederum etwas Genugtuung.

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Veröffentlicht am: 12. Februar 2024
Dauer: 1:32:40


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:02:24.327
  3. Jobs: Siemens sucht Admins 00:09:05.998
  4. Raumzeit live on stage 00:12:51.397
  5. AI Act 00:15:17.413
  6. Deepfake CEO Fraud 00:29:40.813
  7. Meta: Kennzeichnung von KI-generierten Bildern 00:42:09.292
  8. Maaßen als Rechtsextremist vom BfVS geführt 00:48:01.755
  9. UN Cybercrime Convention 00:52:14.853
  10. Canada will Flipper Zero verbieten 01:01:44.722
  11. VAULT7 Leaker verurteilt 01:11:33.738
  12. e-Privacy-Ausnahme “Freiwillige Chatkontrolle” 01:15:28.549
  13. Datenschutzgesetznovelle 01:17:24.953
  14. Ausklang 01:30:13.508

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:01
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
0:00:08
Tim Pritlove
0:01:36
Linus Neumann
0:01:54
Tim Pritlove
0:02:01
Linus Neumann
0:02:35
Tim Pritlove
0:02:36
Linus Neumann
0:02:39
Tim Pritlove
0:02:44
Linus Neumann
0:02:45

Ja.

Tim Pritlove
0:02:46
Linus Neumann
0:02:47
Tim Pritlove
0:02:56
Linus Neumann
0:02:58
Tim Pritlove
0:03:00
Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:03:04
Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:03:16
Linus Neumann
0:03:28
Tim Pritlove
0:03:31
Linus Neumann
0:03:39
Tim Pritlove
0:03:41
Linus Neumann
0:03:56
Tim Pritlove
0:03:57
Linus Neumann
0:04:26

Ja.

Tim Pritlove
0:04:26
Linus Neumann
0:04:28
Tim Pritlove
0:04:31
Linus Neumann
0:04:34
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:04:50
Tim Pritlove
0:04:51
Linus Neumann
0:04:55

Ja.

Tim Pritlove
0:04:56
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:09:10
Tim Pritlove
0:09:10
Linus Neumann
0:09:15
Tim Pritlove
0:09:16
Linus Neumann
0:09:17
Tim Pritlove
0:09:19

Ja.

Linus Neumann
0:09:22
Tim Pritlove
0:09:24
Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:10:07
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:11:16
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:12:27
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:12:32
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:12:35
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:12:39
Tim Pritlove
0:12:45
Linus Neumann
0:12:50

Ja.

Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:12:54
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:13:01

Ja.

Tim Pritlove
0:13:01
Linus Neumann
0:14:11
Tim Pritlove
0:14:19
Linus Neumann
0:14:24
Tim Pritlove
0:14:25
Linus Neumann
0:14:25
Tim Pritlove
0:14:26
Linus Neumann
0:14:31
Tim Pritlove
0:14:32
Linus Neumann
0:14:40
Tim Pritlove
0:14:41
Linus Neumann
0:14:51
Tim Pritlove
0:14:56

Ja.

Linus Neumann
0:14:59
Tim Pritlove
0:15:01
Linus Neumann
0:15:01
Tim Pritlove
0:15:08
Linus Neumann
0:15:20

Genau, auf der europäischen Ebene wird ja der AI-Act diskutiert. Und es ist so ein skurriles Feld irgendwie. Es gibt jetzt eigentlich eine relativ klare ursprüngliche Positionierung, die auch das Parlament hatte, nämlich die gesagt hat, hier, wir möchten bitte keine biometrische Echtzeitüberwachung haben, wir möchten auch so Emotionserkennung, also im Prinzip diese ganze biometrische Massenüberwachung, das möchten wir eigentlich nicht haben. Und dann kam die spanische Ratsvorsitz, der ja nun auch wirklich irgendwie hier relativ oft negativ auffällt und hat gesagt, ja nee, machen wir doch, wir haben ja eine gute Idee, danke für eure Position, liebes Parlament, wir schreiben da jetzt mal wieder was rein und möchten halt eher schon so etwas drin haben. Ja, also möchten diese ganzen Sachen in der biometrischen Überwachung eher wieder drin haben. Jetzt müssen wir mal gucken, wie sich das weiter entwickelt. Es ist ja wirklich immer so eine komische Sache. Also vielleicht muss ich mir da irgendwann auch nochmal einen ordentlichen Zeitstrahl malen lassen, wann so etwas, wie dieser Prozess wirklich läuft, wann da mal die endgültige Abstimmung ist. Aber auf jeden Fall biometrische Echtzeitidentifizierung, Emotionserkennung und sowas bleibt da weiter im Rahmen der Diskussion. Auch wenn eigentlich schon stabile Positionen dagegen bestanden im EU-Parlament und die Mitgliedstaaten im Rat das jetzt irgendwie anders sehen. Und eine andere spannende Sache finde ich, also es geht natürlich hier um die Sicherheitsbehörden. Also hier geht es jetzt, kannst du dir genau anschauen, wir machen da so ein AI-Act, dann geht es einmal darum, okay, müssen wir gucken, was macht denn die Wirtschaft so, was können wir der Wirtschaft untersagen und die Wirtschaft muss eben eigentlich Register führen über besonders risikoreiche KI-Systeme. Also wenn du irgendwie, das ist dann definiert, was jetzt besonders risikoreich ist, Entscheidungstreffen, besondere Überwachung oder so. Und für den Staat selber, da kommt natürlich dann wieder so eine andere Sache. Sagen wir erstens, ach ja, hier so biometrische Massenüberwachung, das können wir eigentlich mal den Sicherheitsbehörden erlauben. Das ist schon mal ganz gut. Und eigentlich, wenn die riskante KI-Systeme einsetzen, dann erfassen wir das zwar auch in der Datenbank, aber im nicht öffentlichen Teil. Weil muss ja nicht unbedingt jeder sehen, dass wir bei Strafverfolgung, Migration, Asyl und Grenzkontrollmanagement riskante KI-Systeme einsetzen. Aber das können wir jetzt, das ist ja witzlos, wenn wir dann das in der Datenbank schreiben müssen, dass wir die eintragen. Deswegen sagen wir, da schaffen wir keine Transparenz drüber. Also erkennbar hier wieder so Last-Minute-Wechsel für, ach lass uns mal diese ganzen Überwachungsvorzüge dann doch mal für uns Staaten freistellen und uns erlauben. Während ja, dieses ganze Ding ja eigentlich geritten wird unter Jetzt-Licht, aber hier mal die EU den Konzernen mal die die mal entketten, dass die hier nicht ungezügelte, KI-Überwachung hier ausrollen und ja, ehrlich gesagt finde ich das ein bisschen sehr erstaunlich, was da, wie das da jetzt irgendwie gerade läuft. Dann gab es irgendwie so so einen komischen offenen Brief, der mich auch eher ein bisschen. Ja, wie soll man das sagen? Ratlos zurückgelassen hat nämlich der AI-Act-Verabschiedenbrief, den dann irgendwie ein paar Organisationen unterschrieben haben. Wir haben irgendwie so Bertelsmann Stiftung, Stiftung Neue Verantwortung, Verbraucherzentrale, Bundesverband, aber auch einige, also irgendwie eine komische Liste, wo irgendwie so steht so, ja der fehlende Rechtsrahmen ist das größte Problem. Und wenn da jetzt einzelne Sachen nicht so gut dran passen, dann soll man trotzdem. Jetzt mal unterschreiben. Wir, die Unterzeichner, unterstützen nicht alle Maßgaben der Verordnung. Vielmehr sehen sie an verschiedenen Stellen Verbesserungsbedarf. Aber wir müssen jetzt gemeinsam Position beziehen, um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands und Europas zu sichern. Also habe ich auch jetzt ja üblicherweise, sagst du in deinem offenen Brief, ja, folgendes hätten wir gerne noch geändert und dann Volldampf voraus, aber hier offener Brief an die deutsche Bundesregierung, stimmen Sie für den AI-Act. Und natürlich klar, würde der nicht angenommen werden, dann wäre das ein hohes Risiko für die Innovationskraft und den Grundrechtsschutz in Europa mit internationalen Auswirkungen. Also die Sorge, die sie in diesem Brief benennen, ist, dass ein Flickenteppich aus Regulierung in Europa entstehen könnte und dann damit Innovationskraft gedämpft wird, weil sich dann hier nicht die europäische AI Startups hier ordentlich durchsetzen können. Die haben ja auch überhaupt keinen, also die haben ja jetzt gerade so richtig eine Vollgas-Position und überhaupt keine Nachteile dadurch, dass sie keine Daten haben oder dadurch, dass es dieses Thema eigentlich nicht gab. Irgendwie so ein bisschen komisch. Also ich denke diesen AI-Act es wäre schon sehr schön wenn wir. Wenigstens uns darüber einigen könnten keine massenhafte biometrische Überwachung zu haben und auch keine Rückschlüsse dafür und als allererstes mal sich der Staat selber ein paar Ketten anlegt, aber es scheint hier eher andersrum zu sein das überzeugt mich nicht.

Tim Pritlove
0:22:02

Ja, das ist immer so ein bisschen die Gefahr, gerade mit so Riesenpaketen, also AI, das ist halt auch so mega generisch. Ah, künstliche Intelligenz, ja ach das Thema, das regulieren wir jetzt mal. Dabei ist das einfach so ein riesiges Fass, was man da aufmacht und das zeigt sich ja hier an den Detailverhandlungen schon, welche Aspekte es dabei gibt. Aber dadurch, dass das dann alles in einem dicken Teil durchgerollt werden muss und das ist generell auch so ein bisschen das Problem der europäischen Ebene. Also wenn Europa mal was anfasst, dann muss das gleich so ein Riesenpaket sein und alle Einzelaspekte müssen da drin untergebracht werden und dann wird es halt auch schnell mal zu viel und vor allem verliert man so ein bisschen dann auch den Fokus, was war es jetzt eigentlich nochmal, warum sind wir jetzt eigentlich überhaupt angetreten das zu regulieren? Also was war jetzt eigentlich genau der Grund? Und ich habe manchmal auch so den Eindruck, dass solche Sachen, die am Schluss über die am meisten noch gestritten wird, ursprünglich mal so der Trigger waren. So nach dem Motto, oh, da gibt es ja Gefahren, da müssen wir mal wegen der Gefahren, müssen wir mal was machen. Dann wird da zwei Jahre drüber geredet und dann wird das immer mehr so, ja die Gefahren, aber auch die Chancen, wir müssen ja auch die Chancen sehen und wir müssen ja unsere Innovationskraft behalten, wir müssen ja zukunftssicher sein und jetzt brauchen wir hier mal Rechtssicherheit und dann so, was wollten die alles machen? Achso, ihr wollt ja eine klare Regelung für die Verwendung von biometrischer Erfassung. so, ja dann machen wir das doch mal, da schreiben wir wir sind doch sowieso gerade dabei bei so einem AI-Act, das passt doch eigentlich ganz gut, oder? Und dann steht einfach genau das Gegenteil von dem drin, was man eigentlich haben wollte und das ist irgendwie so ein bisschen absurd und das halt auch mal alles richtig zu tracken und zu verfolgen, das ist natürlich die Aufgabe der ganzen Begleiter und NGOs und vielleicht auch von uns hier ein bisschen. Aber es ist halt schwierig wenn das alles so groß ist und dann vor allem dann eben die Auseinandersetzung innerhalb von Europa und dann natürlich auch noch mal innerhalb der europäischen Institutionen so verbissen dann geführt wird. Und das Parlament, der Trilog. Da hast du wieder irgendein Land, was aber unbedingt alles überwachen will und das fängt dann an rumzudrohen. Da wüsste ich auch ganz gerne mal, wie es da hier eigentlich aussieht, welche Staaten sich hier eigentlich noch so einbringen. Du hast halt einfach so ein paar potenzielle Staaten, die sagen wir mal so mit Repressionstechniken nicht ganz so Berührungsprobleme haben.

Linus Neumann
0:24:26
Tim Pritlove
0:25:13
Linus Neumann
0:25:14
Tim Pritlove
0:27:07
Linus Neumann
0:27:10
Tim Pritlove
0:28:24
Linus Neumann
0:28:27
Tim Pritlove
0:29:36
Linus Neumann
0:29:53
Tim Pritlove
0:30:00
Linus Neumann
0:30:44
Tim Pritlove
0:30:45

Das ist so, du stehst da davor und denkst dir so, ah okay, das war ja einfach und tatsächlich kann man das glaube ich an sich selber auch ganz gut festmachen. Dass man eigentlich, wenn man so emotional gerade irgendwie so in so einem gesettelten Modus ist, der Welt ja eigentlich auch immer mit Vertrauen gegenüberstehen möchte. Ja. Das ist schon auch ein Wunsch von uns allen. Wir wollen eigentlich gerne allen vertrauen. Wir wollen das Böse nicht sehen. Wir wollen das Gute im Menschen sehen. Und das Problem ist nur, das Gute im Menschen ist zwar auch in der Welt, aber es gibt ja auch Leute, die sind der Meinung, sie könnten sich vielleicht an dir bereichern, indem sie vielleicht mal nicht ganz so gut sind. Naja und diese Chefmasche ist halt so eine Technik, mit der man einfach sich irgendwelchen Mitarbeitern eines Unternehmens gegenüber als Vorgesetzter ausgibt, zum Beispiel per E-Mail oder per Telefonanruf und dann drängt man sozusagen auf sie ein, so ja hier tu mal bitte folgenden Vorgang und wenn dieser Vorgang dann halt mit Geld zu tun hat, dann wird es spannend. Und jetzt ist gerade ein Fall bekannt geworden, der sich in Hongkong abgespielt hat, bei einer im Bericht nicht weiter genannten Firma mit vielen Mitarbeitern. Und dort wurde ein Mitarbeiter per E-Mail auch erstmal angeschrieben und dann vor allem zu so einer Videokonferenz eingeladen mit weiteren Führungskräften. Und die Videokonferenz, die fand auch dann statt und in dieser Videokonferenz legten so diverse Führungskräfte des Unternehmens so ihre Gründe da, warum jetzt dieser Mitarbeiter doch bitte mal eine Reihe von Überweisungen einleiten sollte, 15 an der Zahl. Und dann wurden die dann auch in der Folge von diesem Mitarbeiter durchgeführt. Das war jetzt nicht ganz wenig Geld, das war irgendwie so 200 Millionen Hongkong-Dollar sind hier im Gespräch, das sind so 23, 24 Millionen Euro ungefähr und ja, das Problem war halt nur, dass in dieser Videokonferenz, sich überhaupt gar keine richtige Person befand. Also all diese ganzen Führungskräfte, die er dort gesehen hat, sahen zwar aus wie Führungskräfte und hörten sich auch an wie Führungskräfte, aber es waren tatsächlich alle AI-generierte Fake-Personas sozusagen. Die Berichte, die ich jetzt so gelesen habe, sind ganz so einig darum, wie das jetzt so genau abgelaufen ist. Aber man kann wohl davon ausgehen, dass hier Bildmaterial entweder aus internen oder vielleicht auch einfach aus öffentlichen Videos genommen wurde. YouTube, irgendwas, Company-Videos und so weiter. Irgendwo tauchen ja dann diese Personen auf und wir wissen auch mittlerweile, wie wenig es an Trainingsmaterial braucht, um eine Person halbwegs glaubhaft dreidimensional in anderen Posen wiederzuspiegeln und vor allem auch etwas anderes sprechen zu lassen. Und wir hatten ja auch hier selber vor ein paar Sendungen Herr Bundeskanzler und Frau Alice Weidel, die ja hier auch klare Botschaften an die Hörerschaft von Nockbuch-Netzpolitik gerichtet haben und da sieht man eben, die Werkzeuge sind da. Also etwas, was noch vor zehn Jahren so ein bisschen total future-mäßig war, sind mittlerweile einfach solche Werkzeuge, die jetzt auch Kriminellen zur Verfügung stehen und wenig überraschend, sie nutzen sie es auch. Also dieser Mitarbeiter hat diese Personen auch visuell wiedererkannt und auch von der Stimme her wiedererkannt, also er war sozusagen, wusste diese Personen gibt es. Allerdings ist das schon alles so ein bisschen fakey gelaufen, also es gab da jetzt keine wirkliche Interaktion, es war jetzt keine. Realtime-Impersonifikation Brauchst du ja.

Linus Neumann
0:34:46
Tim Pritlove
0:34:47
Linus Neumann
0:35:03
Tim Pritlove
0:35:16
Linus Neumann
0:35:19
Tim Pritlove
0:36:03
Linus Neumann
0:36:53
Tim Pritlove
0:37:57
Linus Neumann
0:38:12

Eigentlich kommst du ja überall rein, wenn du ein Funkgerät in der Hand hast. Du zeigst einfach nur mit der Antenne dahin, wo du jetzt hin willst. Ja, oder auf den Kongress-Chaospost. Diese Überweisung ich meine, die haben schon immer sehr gute Cover-Stories, zum Beispiel auch irgendwie so, ja wir machen jetzt hier einen Merger hat sich denn PwC schon bei dir gemeldet? Nee, haben sich nicht und dann baust du quasi, mit mehreren Personen im Prinzip so eine Erwartungshaltung auf, weil da meldet sich auf einmal PwC ist halt was ganz anderes als jetzt scheiße, haben die sich immer noch nicht bei dir gemeldet. Naja gut, warte mal, dann hauen wir jetzt mal rein. Und dann irgendwie sowas wie, ja, damit wir hier, also da und da gelten vom Financial Regulator recht harte Bedingungen. Und damit das nicht als Insider-Trading gilt, müssen wir jetzt über die privaten E-Mails kommunizieren. Wo dann nämlich quasi, was erstmal ganz gut ist, weil jetzt bist du auf einmal der Kriminelle. So, oh, Insider-Trading, nee, das wollen wir nicht. Dann lassen wir lieber private E-Mails machen. Ich meine, ehrlich gesagt, wenn mein Chef mir sagen würde, wechsel mal auf private E-Mail, das ist hier Insider-Trading, da würde ich sagen, frage mal lieber jemand anders. Aber das ist natürlich kein schlechter Trick dafür zu sorgen, dass du halt auf einmal so ein bisschen Unrechtsbewusstsein hast. Dass du froh sein kannst, dass die so nett sind, dir bei deinem Insider-Trade zu helfen oder sowas. Da siehst du dann, wenn man mal die Gelegenheit hat, solche Fälle aufzuarbeiten, schon sehr elegante psychologische Techniken. Die haben alle schon ihren Mitnick gelesen.

Tim Pritlove
0:39:55
Linus Neumann
0:41:15
Tim Pritlove
0:41:27
Linus Neumann
0:41:39
Tim Pritlove
0:41:40
Linus Neumann
0:41:42
Tim Pritlove
0:41:47
Linus Neumann
0:41:51
Tim Pritlove
0:41:59
Linus Neumann
0:42:09
Tim Pritlove
0:43:01
Linus Neumann
0:43:03

Also ich würde mal sagen, die waren wahrscheinlich fake. Und da gab es aber natürlich keine, oder der Skandal war dann, oder skandalisiert behandelt wurde, dass es Twitter nicht gelungen ist, das Pasten dieser Bilder zu verhindern. Ja, was natürlich eigentlich, oder beziehungsweise wahrscheinlich Twitter einfach dank Elon Musk auch kein Interesse daran hatte, das Posten dieser Bilder zu verhindern und sich dann am Ende sehr ungelenkt damit geholfen hat, dass Suchen nach Taylor Swift verhindert wurden. Wo ich jetzt, wenn ich Taylor Swift wäre, auch sagen würde, sorry, finde ich auch kacke, wenn man nach mir nicht mehr suchen kann auf eurer Plattform. Lasst euch mal bitte irgendwie was Ernsthaftes einfallen, um das zu verhindern. Jedenfalls, ja, Meta sagt also, sie wollen quasi unsichtbare Signaturen im Bild unterbringen. Und irgendwie in die Metadaten was reinschreiben, damit man erkennen kann, dass das ein Fake-Bild ist Das wird im Zweifelsfall für die, sagen wir mal, für die Plumpen, vorgehenden Reichen, ja, aber natürlich kannst du jedes, jede digitale Signatur oder jedes Watermark, das du finden kannst, kannst du natürlich auch einfach wieder entfernen, ja. Machst also irgendwie ein bisschen Rauschen in das Bild rein oder so, dann wird das wieder weg sein. Also, immerhin. Wollen sie da irgendwie etwas gegen unternehmen, aber ich glaube, jede Methode, der Fake-Erkennung in sozialen Medien wird, automatisch umgehbar sein und wenn sie es ist, ermöglicht sie denen, die sie umgehen können, natürlich ein umso überzeugenderes, Fake. Wenn Meta sagt, hier, wir haben eine KI-Fake-Bild-Erkennung. Wir markieren 99,9% der Fakes. Und dann sagen wir hier, da machen wir nämlich einen roten Rand dran. Dann sagen wir, Achtung, ist Fake. Achtung, ist Fake. Dann ist der ganze Meter voll mit Achtung, ist Fake. Und bei denen, wo es kein Fake ist, denkst du dir auf einmal einen grünen Rand. Und dann wird natürlich diese Gefahr erhöht. Auf jeden Fall kommt mir das klüger vor, als das Verfahren, also sagen wir mal, die Kennzeichnung von KI-generierten Bildern kommt mir erstmal grundsätzlich etwas klüger vor, als das Verfahren Originale zu signieren. Weil, dass das nicht klappen wird oder dass diese Signaturzertifikate sofort überall rumfliegen, halte ich für im Prinzip einfach selbstverständlich.

Tim Pritlove
0:45:57
Linus Neumann
0:46:09

Ja.

Tim Pritlove
0:46:09
Linus Neumann
0:47:33
Tim Pritlove
0:47:39
Linus Neumann
0:47:56
Tim Pritlove
0:48:10
Linus Neumann
0:48:12
Tim Pritlove
0:48:13
Linus Neumann
0:48:14
Tim Pritlove
0:48:44
Linus Neumann
0:48:46
Tim Pritlove
0:49:13
Linus Neumann
0:49:13
Tim Pritlove
0:49:20
Linus Neumann
0:49:26
Tim Pritlove
0:50:14
Linus Neumann
0:50:16
Tim Pritlove
0:51:16
Linus Neumann
0:51:24
Tim Pritlove
0:51:25

Ja.

Linus Neumann
0:51:26
Tim Pritlove
0:51:37
Linus Neumann
0:51:48
Tim Pritlove
0:51:56
Linus Neumann
0:51:57
Tim Pritlove
0:52:00
Linus Neumann
0:52:04
Tim Pritlove
0:52:06
Linus Neumann
0:52:12
Tim Pritlove
0:52:13
Linus Neumann
0:52:15
Tim Pritlove
0:52:19
Linus Neumann
0:52:20
Tim Pritlove
0:53:57
Linus Neumann
0:53:57

202, na, war klar. Also mit den Hackerparagraphen 202 auch gemacht hat. Also es geht um, in Artikel 6 sagen sie im Prinzip so, ja, illegaler Zugriff wird jetzt verboten. Und das haben wir jetzt in der letzten Sendung ja schon besprochen, diesen Fall von Modern Solutions, wo jemand, wo im Prinzip die Ausnahme fehlt oder einfach, dass man sagt, jemand hat das in guter Absicht gemacht oder in good faith, wo du also sagen kannst, ja, der hat ein Sicherungssystem hier umgangen, Aber er hat die Sache gemeldet und das Sicherungssystem war nicht effektiv. Es war nämlich eine Katastrophe und genau deswegen hat er es ja gemeldet. Also genau diese beiden Fehler machen sie in Artikel 6 auch. Es gibt also keine Ausnahme für, ich weiß gar nicht, wie man in gutmeinender Absicht oder so, in nicht böswilliger Absicht könnte man eigentlich sagen. Und das ist natürlich ein Problem für die gesamte freie, freiwillige Sicherheitsforschung, so etwas nicht zu haben. Und könnte dazu führen, dass dann eben die UN-Regelungen quasi nahelegen, dass in allen Ländern genau das, was wir jetzt mit diesem Modern Solution Fall loswerden wollen, zum Standard wird. In Artikel 7 sagen sie, ja irgendwie mitschneiden von Traffic ist jetzt halt Illegal Interception. Und auch das klingt natürlich aufs erste Mal sinnvoll, aber es ist natürlich relativ üblich, dass du zum Beispiel deinen Browser aufmachst und dir mal den Netzwerktraffic anzeigen lässt. Oder mal Wireshark laufen lässt, um zu gucken, ob der Traffic hier verschlüsselt ist oder nicht. Und das ist nämlich auch typisch, dass du im Bereich der IT-Sicherheit natürlich Traffic dir anguckst. Das zu kriminalisieren, ohne den Zweck oder die böse Absicht oder die kriminelle Intention irgendwie festzuhalten, ist natürlich auch ein Problem. Und dann gibt es irgendwie bei Artikel 8 und 9 Interference with Data, Interference with Computer Systems, da geht es dann irgendwie so, Interference scheint eher so in diesem Bereich zu laufen, wenn das auf einmal nicht mehr funktioniert. Also wenn du jetzt auf einmal Denial of Service findest, ja, falsch, durftest du nicht. Und das ist natürlich auch wieder, sollte schon irgendwie gesagt werden, muss einfach ein Satz rein wie mit krimineller Absicht oder mit Schädigungsabsicht. Ja, dann kann man ja argumentieren, dass das nicht in Ordnung ist, aber irgendwie sozusagen so, das Ding hat nicht mehr funktioniert, jetzt bist du reif, scheint auch ein bisschen zu weit gefasst. Und in dem Artikel 10, Misuse of Devices, da gibt es dann genau, da kommst du dann und wollen hier die Hacker-Tool-Paragraphen wieder machen und sagen dann auch so, Software, die das kann, Software und Systeme, die das können und nicht, dass man die natürlich zu Testzwecken braucht. Das ist ja die rechtliche Situation, wie die wir in Deutschland haben, wo gesagt wird, diese Tools werden verboten und Benutzung oder Besitz oder Verbreitung solcher Tools ist verboten, weil man damit diese Straftaten begehen kann oder deren Zweck die Vorbereitung einer solchen Straftat ist und das ist auch sehr sehr sehr ungünstig formuliert und dass man natürlich für jede Schwachstelle auch ein Testtool braucht, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Und dann gibt es noch weitere, eher im rechtlichen Bereich. Es sind genau die Fehler von den Hackerparagraphen in Deutschland, die sie da wiederholen wollen. Und die ja bekanntermaßen in Deutschland jetzt gerade mal verhindert werden sollen. Also wo man sagt, die müssen wir nochmal dran. Das steht ja im Ampelkoalitionsvertrag drin, dass man sagt, da müssen wir mal bei, dass wir da mal Rechtssicherheit und Klarheit schaffen, die auch jetzt nicht so schwer wäre. Dann sagen sie ja hier, die Verfolgung kann dann in mehreren Jurisdiktionen verlaufen, was natürlich problematisch ist, wenn du jetzt für ein Problem durch mehrere Jurisdiktionen gereicht werden kannst oder Angst haben musst, dass nämlich genau nicht deine Sicherheitsforschung hier mal von den UN-Conventions geklärt ist, sondern zusätzliche Rechtsrisiken entstehen. Und dann haben sie ja noch in dem Artikel 28 Absatz 4, im Prinzip so eine grundsätzliches Mitwirkungspflicht für alle, die Ahnung von Computern haben. Also jeder Vertragsstaat muss Gesetze erlassen, um seine Behörden in die Lage zu versetzen, von Personen die Kenntnisse über das betreffende Computersystem, das Informations- oder Kommunikationstechnologiegerät oder das Netzwerk oder deren Komponenten haben und die Schutzmaßnahmen, dass sie von denen die erforderlichen Informationen verlangen können. Der Satz ist also relativ lang und heißt am Ende, jeder Staat soll Gesetze erlassen, dass man Informationen von denen verlangen kann, die wissen, wie das System funktioniert.

Tim Pritlove
0:59:21
Linus Neumann
0:59:26
Tim Pritlove
0:59:27
Linus Neumann
0:59:28
Tim Pritlove
0:59:47
Linus Neumann
1:00:19
Tim Pritlove
1:01:38
Linus Neumann
1:01:40
Tim Pritlove
1:01:47
Linus Neumann
1:01:52
Tim Pritlove
1:02:57
Linus Neumann
1:02:59
Tim Pritlove
1:03:01
Linus Neumann
1:03:49
Tim Pritlove
1:05:22
Linus Neumann
1:05:33
Tim Pritlove
1:05:35
Linus Neumann
1:05:39

Aber bei Autos muss man wirklich sagen, dass also die neuen Autos werden gestohlen über diese Keyless Go. Also du hast im Prinzip eine, du hältst den also eigentlich Endlich versuchen die, der Schlüssel kommt dem Auto nah und dann redet das Auto mit dem Schlüssel, handelt irgendwas aus und dann geht das Auto auf. Jetzt gibt es natürlich Systeme, die die Reichweite des Autos im Prinzip erhöhen. Die eine Seite hältst du an das Auto und mit der anderen suchst du dann in der Nähe der Haustür mit einer Richtfunkantenne nach dem Schlüssel, weil die meisten Leute halt ihren Autoschlüssel da haben, wo sie ihn brauchen, nämlich beim Rausgehen vor der Tür. Und dann kannst du halt sehr schön diese Autos halt zocken, indem du die Reichweite von diesem Keyless-Go erhöhst. Das kannst du mit so einem Flipper aber nicht ohne weiteres machen. Da brauchst du schon noch ein bisschen mehr für. Also theoretisch denkbar, dass ein Flipper dabei zum Einsatz kommt, aber der wird dir jetzt nicht fertig geliefert als Keyless-Go-Diebding. Oder bei älteren Autos kannst du tatsächlich für die Türanlage, dass das Signal, mach mal die Tür auf, tatsächlich immer das gleiche ist. Und dann könntest du theoretisch das mitschneiden und dann wieder nochmal ausschmieren. Das ist aber ungefähr so, irgendwie in den 1990er haben die Autohersteller aufgehört. Ich glaube, nur einige haben dann noch bis in die Mitte der 2000er noch geschafft, so idiotische Systeme zu bauen. Aber es ist auch tatsächlich gar nicht so schlecht, mal mit dem Flipper halt zu gucken, ob denn auch dein, wenn du auf den Mach mal Tür auf Knopf drückst, wenn du das Signal nochmal sendest, ob dein Auto dann noch aufgeht oder nicht. Genau.

Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Genau. Ähm, naja, und dann gibt's noch irgendwie Videoüberwachung im öffentlichen Raum durch Polizei und Behörden. Wollen sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben zulassen? Also, da ist ja auch wieder dieses Juristensprechen. Natürlich darf die Polizei Videoüberwachung vornehmen, ja. Und dann wird aber natürlich gesagt, zu welchem Zweck sie das darf. Verhinderung schwerer Straftaten. Ich nehme jetzt ein Beispiel. Es ist nicht so, ich will nur die Formulierung erklären, dass man Kompetenzen der Polizei einräumt, zum Beispiel zur Verhinderung schwerer Straftaten oder zur Strafverfolgung schwerer Straftaten. Dann ist wiederum eine schwere Straftat definiert, da stehen dann welche Paragraphen da referenziert sind und wenn du sagst, darf Videoüberwachung zur Erfüllung ihrer Aufgaben, dann kannst du halt gucken, was sind die Aufgaben der Polizei, was weiß ich, wenn jemand hinfällt, müssen sie dem helfen wieder aufzustehen, ja, ein Freund und Helfer und dann sagst du halt, ah, alles klar. Nee, nee, warum habt ihr hier eine Videoüberwachung gemacht? Ja, zur Erfüllung unserer Aufgaben. Und das ist natürlich ein sehr schwammiges und absolut unverhältnismäßig weitgehende Beschreibung, weil dann müsstest du sagen, also wann hat die Polizei denn jemals etwas nicht zur Erfüllung ihrer Aufgaben gemacht? macht. Ja, die Datenabfragen für ein NSU 2.0, ja, das war nicht zur Erfüllung ihrer Aufgaben. Ja, da könnte man jetzt sagen, da habt ihr wirklich, da habt ihr selbst die Latte noch gerissen.

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