Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP043 Leichenschutzrecht

Internetzensur in Russland — IP-Adress-Auskünfte — Bewegungsprofile — Wikileaks — Urheberrecht — Störerhaftung — Paywalls

Unter fortgesetzt erschwerten Bedingungen - Tim weilt derzeit in Kolumbien und auch Linus ist gerade viel unterwegs - liefern wir nach einer kürzeren Auszeit zumindest eine grobe Zusammenfassung der letztnn Aufregerthemen. Alles nicht ganz so spritzig wie gewohnt, da latenzbedingt über Skype die Pfiffigkeit schnell leidet. Wir hoffen Euch aber trotzdem halbwegs in Bild setzen zu können.

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Veröffentlicht am: 4. November 2012
Dauer: 1:02:10


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:20.406
  3. Internetzensur in Russland 00:01:13.958
  4. IP-Adressauskünfte 00:16:28.531
  5. O2 will Bewegungsprofile seiner Kunden verkaufen 00:22:20.281
  6. Neues von Wikileaks 00:34:04.073
  7. Das Urheberrecht gilt noch nicht lang genug 00:36:57.531
  8. Störerhaftung war kurz Thema im Bundestag 00:43:40.031
  9. Paywalls auf deutschen Medienseiten 00:47:40.906
  10. Ein Jahr Logbuch:Netzpolitik 00:54:09.156
  11. Salut! 00:58:24.781

Transkript

Tim Pritlove
0:00:21
Linus Neumann
0:00:22
Tim Pritlove
0:00:24
Linus Neumann
0:00:28
Tim Pritlove
0:00:31
Linus Neumann
0:00:36
Tim Pritlove
0:00:39
Linus Neumann
0:00:47
Tim Pritlove
0:00:49
Linus Neumann
0:01:09
Tim Pritlove
0:01:17
Linus Neumann
0:01:20
Tim Pritlove
0:01:41
Linus Neumann
0:01:50
Tim Pritlove
0:02:27
Linus Neumann
0:02:30
Tim Pritlove
0:02:51
Linus Neumann
0:03:01

Ja, äh in diesem Fall auch, also tatsächlich relativ viel. Ähm, und zwar also wenn es ein Gesetz ist, greift es ja dann bei den ähm Providern erstmal an und äh man muss sich also so vorstellen, es gibt also dann zwei Leute im Internet, einmal den Anbieter und einmal denjenigen, der auf diese Information zugreifen möchte, auf dem Kabel zwischen A und B sitzt ja quasi der der Provider und der kann dann da ähm äh dann den Traffic ja. Theoretisch, je nachdem wie gut er es machen möchte, eben beeinflussen, überwachen oder sonst was. Ähm das Problem, bisher war eigentlich das, keiner ähm die Kapazität hatte, das ernsthaft mal mit dem gesamten Traffic zu machen. Ähm. Aber mit neuer äh Router-Hardware, ähm mit DPI-Funktion ist das eben jetzt äh schon ein bisschen besser möglich. Da komme ich gleich nochmal zu. Ich wollte so ein bisschen die Geschichte der der Sperren erstmal ähm noch mal so erfassen. Wenn ich also jetzt sage, ähm. Und das war ja eigentlich zensursular, deswegen ist es, wie gesagt, ein bisschen schlimmer als Zensursulla. Bei Zensursula wollte ähm DNS-Sperrenlisten haben. Ja, das heißt also, genau der DNS-Server, der sagt, zu diesem Domain-Namen gehört dieser IP, da sollte die Antwort bei bestimmten Domains verhindert werden. Oder unterbunden werden, der sollte dann einfach antworten, die gibt es nicht. Statt zu sagen, welche IP das ist. Was dann den ähm bösen Menschen die Möglichkeit gegeben hätte, ähm DNS äh Server im Ausland zu nutzen ähm oder sich einfach so die IP sagen zu lassen und die direkt einzugeben, Das heißt, es ist eine relativ schlechte Methode zu sperren, weil sie halt sehr billig zum Gehen ist. Ähm und, dass der nächste Schritt wäre natürlich OK dann sperren wir die IP-Adresse, Aber wenn ich die IP-Adresse sperre, dann fällt alles aus, was auf dem Server ist. Das heißt, ich habe riesige Kollateralschäden, zum Beispiel bei Share-Hosting oder wenn ich sage, ähm wie der russische Provider Wimpel kommt, der äh das YouTube-Video ähm wie ist denn dieses YouTube-Video? Äh Freunde der Moslems oder was, dieses dieses wo sie die diese Skandal wie du wo die.

Tim Pritlove
0:05:23
Linus Neumann
0:05:26
Tim Pritlove
0:06:06
Linus Neumann
0:06:12
Tim Pritlove
0:06:49
Linus Neumann
0:06:53

Du nimmst also Möglichkeiten. Du nimmst dir erst mal aus den Webseiten raus und schreibst überall, wo hatte die PS steht schon mal HTTP hin. Wo jetzt zum Beispiel HTTPS Doppelpunkt Slash YouTube steht, schreibst du hin HTTP Doppelpunkt Slash Slash YouTube, und du kannst dir auch eine Antwort fälschen. Also ich kann ja. Obwohl theoretisch wenn ich also ich könnte ja theoretisch dir damit antworten ähm auf HTTP gibt's auf HTTPS gibt's keinen Dienst oder wenn ich ein Zertifikat habe, antworte ich dir auf HTPS. Ey geh mal auf HTTP. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, wie sie das machen, aber da werden sie sicherlich eine äh Lösung für gefunden haben, dass ihnen HTTPS da nicht reinspielt, denn MTS und Megaphone, die Provider waren also in der Lage, genau ein einzelnes Video bei YouTube zu sperren. Ähm wie gesagt, ähm, HTTBS, umgeht das eigentlich, sofern der Provider nicht äh noch ein bisschen Möglichkeiten hat, auch da mit reinzufunken. Ähm. Was hat äh was DPI, was wir in dem bei unserem Live-Podcast auch so schon mal so ein bisschen besprochen haben. Außerdem ermöglicht sind Sperren, die jetzt vielleicht auch portunabhängig sind. Das heißt, ich muss nicht mehr nur auf eine genaue URL schauen, sondern zum Beispiel, kann ich Skype Traffic erkennen, obwohl Skype sich sehr darum bemüht, dass der Traffic keinerlei ähm statische Merkmale hat wie einen festen Port oder so, und außerdem ja auch verschlüsselt ist. Ähm also so mit so einer Technik operieren die jetzt in Russland und sperren unter anderem jetzt ähm das war hatte ich bei Netzpolitik Org bei Andres Artikel gelesen, zum Beispiel die Seiten vom Citizen Lab, das waren die Jungs, die sich den ähm den äh Gamma-Staatstrojaner angeschaut hatten, Privacy International, das waren die Jungs, die gegen den Gamma-Staatstrojaner die Exportbeschränkungen ähm hervorrufen wollen und eine Seite Namensagentura Punkt Ruh die allerdings auf äh Russisch ist, ähm wo ich also vermute, dass sie da äh wahrscheinlich etwas sagen, was der Regierung nicht gefällt. Die sind also jetzt auch mit auf dieser Zensurliste, das heißt, okay, Russland ähm. Hat offensichtlich jetzt überall äh DPI und ähm sperrt äh auch unliebsame Seiten. Äh was sie dann doch darüber hinaus empfohlen wurde, war, also dass man sagt, na ja, wenn ihr eh schon, äh sperrt, dann könnt ihr auch direkt noch die IPs Locken, die versuchen darauf zuzugreifen.

Tim Pritlove
0:09:38
Linus Neumann
0:09:44
Tim Pritlove
0:10:17
Linus Neumann
0:10:19

Ja klar, das das können sie sowieso, also mit DPI kannst du erstmal alles machen. Du du wenn du, du siehst ja einfach den gesamten Traffic und kannst ihn, wenn du möchtest auch äh wenn du das Modul dir auch noch daneben stellst, auch manipulieren oder so. Ähm das ist nämlich ganz schön, was was sie äh Also was ihnen, was sie weiterhin machen wollen, ist natürlich die IPs, die vielleicht auf diese verbotenen Seiten zugreifen, locken oder das direkt, weil sie ja dynamischer EPs vergeben, sind die Russen ja genauso zugezwungen wie jeder andere, wie jedes andere Land inzwischen auch aufgrund des Mangels ein IP V vier Adressen, dass sie, Die Damenische Adressen vergeben und dann eigentlich direkt das an die Datenbank angleichen können und den Account äh mit dem, mit den Kundendaten äh. Quasi locken und nicht nur die IP-Adresse. Also, dass sie sagen, was weiß ich hier, Kunde A hat äh jetzt zum wiederholten Male versucht irgendwie Privacy International die Seite zu besuchen. Das Problem ist, dass du, Technologie irgendwann an den Punkt kommen, das ist echt besonders schwierig da rauszuklettern. Also zu sagen HTTPS, okay ist vielleicht noch eine Möglichkeit sie werden früher oder später vernünftige Möglichkeiten finden zu unterbinden sie werden natürlich auch erkennen, dass du vielleicht ein VPN nutzt um irgendwie dich vor denen, Deine, deine Handlung im Netz zu verheimlichen, aber mit DPI hast du eigentlich für alle für alle Sachen immer so eine Möglichkeit, das irgendwie zumindest, heuristisch erkennen zu können. Und dann natürlich auch sagen zu können, okay, dann sperren wir dir jetzt halt den VPN Zugang, oder wir bremsen den einfach, ist ja auch eine beliebte Sache, ne? Ist ja sogar beliebter als das Sperren bei Diensten, hatten wir ja auch schon besprochen, ist ja, bremst den einfach aus.

Tim Pritlove
0:12:07
Linus Neumann
0:12:10
Tim Pritlove
0:13:18
Linus Neumann
0:13:22
Tim Pritlove
0:13:55
Linus Neumann
0:14:15
Tim Pritlove
0:14:17
Linus Neumann
0:14:31
Tim Pritlove
0:14:32
Linus Neumann
0:14:38
Tim Pritlove
0:15:03
Linus Neumann
0:15:05
Tim Pritlove
0:15:44
Linus Neumann
0:16:04
Tim Pritlove
0:16:08
Linus Neumann
0:16:29
Tim Pritlove
0:16:31
Linus Neumann
0:16:34

Und zwar geht's um die Auskunftsverlangen bei IP-Adressen, ja? Also momentan ist das ja so, dass ähm, ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, wie der wie hundertprozentig wie der Ablauf ist, aber äh wenn man von der AlPir, von einer IP-Adresse den Halter äh feststellen möchte, dann muss man das mit einer einzelnen Abfrage beim Provider. Und, die Bundesregierung äh hat jetzt einen Gesetzentwurf in die Manege äh geschmissen. Wo sie ganz gerne hätten, dass es eine automatische Zuordnung von IP-Adressen zu den Nutzern. Gibt auch bei den dynamischen IP-Adressen, wir sprachen das gerade bereits an und das bitteschön ähm, über eine gesicherte Schnittstelle, also man könnte sagen, so die A, die wollen eine AP haben. Die hätten gerne eine AP von den Providern. Ähm, wo sie einfach eine IP-Adresse reinwerfen und äh die Adresse vom Anschlussinhaber äh zurückbekommen. Damit die Provider ihnen oder die sechzehn größten Dienstanbieter ihnen die Daten auf Anfrage unverzüglich und vollständig übermitteln können über eine gesicherte elektronische Schnittstelle. Und das möchten sie ganz gerne haben für. Mitarbeiter des BKAs, der Bundespolizei des Zollfahndungsdienstes, des Verfassungsverfassungs, ich komme immer mit diesem Twitter-Account durcheinander. Du kennst den Verfassungsschutz, ne? Den Verfassungsschutz? Äh Bundesnachrichtendienst und den militärischen Abschieddienst. Sie sollen also jetzt eine AP bekommen, bitteschön von den Providern, wo sie. Äh immer schnell feststellen können, wem eine IP-Adresse gehört. Ähm das ist also auch ähm ja, also das ist halt die, Ja, was will man dazu noch sagen, ne? Also ich meine.

Tim Pritlove
0:18:26
Linus Neumann
0:18:28
Tim Pritlove
0:19:16
Linus Neumann
0:19:37
Tim Pritlove
0:20:17
Linus Neumann
0:20:20
Tim Pritlove
0:20:22
Linus Neumann
0:20:29
Tim Pritlove
0:20:39
Linus Neumann
0:20:52
Tim Pritlove
0:21:45
Linus Neumann
0:21:55
Tim Pritlove
0:22:20
Linus Neumann
0:22:26
Tim Pritlove
0:23:54
Linus Neumann
0:25:27
Tim Pritlove
0:25:29
Linus Neumann
0:26:22
Tim Pritlove
0:27:12
Linus Neumann
0:27:25
Tim Pritlove
0:27:55
Linus Neumann
0:28:58

Ja. Genau, also für solche Analyse ist das sicherlich ganz angebracht. Ich glaube, am Alexanderplatz hängt seit Jahr, seit Monaten jetzt so ein Schild, über einhunderttausend äh Autos am Tag kommen, an diesem Plakat vorbei, die wollen offensichtlich diesen Plakatplatz da irgendwie ähm vermieden, aber äh bis jetzt hängt da nur ihr eigenes Plakat. Auf dem draufsteht, wie viele jeden Tag dran vorbeifahren. Äh ich habe hier gerade mal so äh ein das Werbevideos. Das Werbevideo von diesem Konzern, da geht's also jetzt um ähm um Bewegungsprofile erstmal und so. Was sie allerdings auch machen wollen und da wird's dann ein bisschen spannender. Die wollen diese Daten halt auch zur, für Werbung bereitstellen und da dann auch mit den Bestandsdaten kombinieren in diesem Falle. Das heißt also irgendwie Alter, Geschlecht oder solche Dinge sich irgendwie äh da noch zu sagen lassen, dass sie also quasi dir zu diesem hypothetischen Schaufenster oder zu dem Alexander Pla auch sagen können, um wie viel Uhr des Tages da die meisten vierzehnjährigen deiner Zielgruppe langlatschen und so weiter, Also man kann das, wenn man das gewissenhaft macht, sicherlich äh sehr spannende äh Daten raus gewinnen, aber wir wissen natürlich auch, dass, gewissen bei Konzernen immer eher 'ne untergeordnete Rolle spielt, früher oder später. Und deswegen wurde dieses Thema jetzt mal äh wahrscheinlich auch ein bisschen zu äh. Zum Leidwesen oder ein bisschen ungerecht gegenüber o two äh dann hier jetzt behandelt.

Tim Pritlove
0:30:37
Linus Neumann
0:31:03

Ähm auf jeden Fall das Ganze schlug solche Wellen, dass äh sich dann ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums am Mittwoch, dahingehend äußerte und sagte der Hen der Handel mit über Handys gewonnenen Standortdaten ist nach Angaben der Bundesregierung grundsätzlich verboten. Ähm, denn sie dürfen nur anonymisiert oder mit Einwilligung des Handybesitzers weitergegeben werden und dann auch nur an Dienste mit Zusatznutzen etwa zur Registrierung von Verkehrsströmen, ja? Äh diese Bestimmung gelten äh gelten in dieser Form irgendwie in ganz in der ganzen EU. Jetzt ist natürlich so, dass ähm man bei dem, Abschließend eines Mobilfunkvertrages irgendwo auf Seite fünf von. Fünf von dreizehn im Kleingedruckten sowieso das Häkchen hat indem man das erlaubt und genauso ist es auch bei. O2 eigentlich, aber das Ministerium sagt, sie hätten jetzt äh das geprüft und sagen, dass es bei, O2, was die davor hätten oder Telefoniker, dass das nicht in Ordnung wäre. Ja, also kann man jetzt mal, kann man jetzt eigentlich nur mal so, stehen lassen. Ich äh bin mir relativ sicher, dass es irgendwo in den AGBs von O2 sicherlich irgend so ein Häkchen gibt, wo ich alle, wo ich alle Daten an die abtrete, wenn ich ihr Kunde werde. Aber, okay. Es war auf jeden Fall mal. Das deswegen mit in die Sendung aufgenommen, weil es eben ein sehr äh interessanter, wieder mal so ein interessanter Punkt war, zwischen Datenschutz und einem relativ offenkundigen Nutzen für die äh. Für die Gesellschaft, beziehungsweise für den Teil der Gesellschaft, der sich ein Traumtom-Navigationsgerät kauft.

Tim Pritlove
0:32:54
Linus Neumann
0:32:59
Tim Pritlove
0:33:02
Linus Neumann
0:33:06
Tim Pritlove
0:33:38
Linus Neumann
0:33:41
Tim Pritlove
0:34:03
Linus Neumann
0:34:11
Tim Pritlove
0:35:06
Linus Neumann
0:35:08
Tim Pritlove
0:35:58
Linus Neumann
0:36:00
Tim Pritlove
0:36:42
Linus Neumann
0:36:46
Tim Pritlove
0:38:09
Linus Neumann
0:38:33
Tim Pritlove
0:38:37
Linus Neumann
0:38:49
Tim Pritlove
0:39:07
Linus Neumann
0:39:09
Tim Pritlove
0:39:18
Linus Neumann
0:39:46
Tim Pritlove
0:40:07
Linus Neumann
0:40:13
Tim Pritlove
0:40:36
Linus Neumann
0:41:28
Tim Pritlove
0:42:02
Linus Neumann
0:43:27
Tim Pritlove
0:43:34
Linus Neumann
0:43:40
Tim Pritlove
0:44:58
Linus Neumann
0:45:56
Tim Pritlove
0:47:41
Linus Neumann
0:47:50
Tim Pritlove
0:47:56
Linus Neumann
0:48:02

Ja, also es waren irgendwie die Medientage in München und dann ging äh offensichtlich ähm. Ging es dann natürlich müssen hier bei den Medientagen dann darüber diskutieren wie lange sie noch irgendwie Zeitungen drucken wollen und äh was mit denen äh was mit den Internetredaktionen ist und so und dann gab's welche, die sagen, ja die Internetreaktionen sind jetzt die Zukunft und andere haben wieder gesagt, ähm, Ja, aber die, der Qualitätscontent in den Internetredaktionen, der kommt ja aus den Printredaktionen und so weiter. Und irgendwie ähm. Sagten dann äh sagte dann erstmal der äh Geschäftsführer äh oder einer, der aus der FAZ-Geschäftsführung Tobiasan ähm beim Publishing-Gipfel, dass sie selbstverständlich 'ne Bezahlschranke für ihr Online-Angebot einführen wollen. Weil es aber das einzige was sie daran hindert ist dass es kein einfaches und kostengünstiges Bezahlsystem gibt, Die haben natürlich ein Problem. Also am liebsten wär denen natürlich sowas wie oder unterstell ich jetzt mal am liebsten wär denn ja was, wenn es irgendwie so was gäbe wie ein, allgemeinen Account, dass man sich einmal anmeldet zum Zeitungslesen in Deutschland und dann egal, wo man hingeht, immer Vorartikel von dem jeweiligen Anbieter. Betrag X abgezogen bekommt. Das werde ich natürlich am liebsten, was den den ist ja nicht wirklich daran gelegen, ähm dass man jetzt so, das einen eigenen Account bei Süddeutsche zum Beispiel hat. Äh und mit diesem bei bei Spiegel sich dann wieder mit einem anderen Account ein äh, einloggen muss. Ich glaube soweit haben die den Markt schon verstanden außer vielleicht können wir vorstellen, dass der Springer Verlag sagt mir reicht das wenn wenn die einen Springer Account haben, ob die dann wild, Welt oder äh Bild oder was auch immer lesen wollen. Aber die äh Süddeutsche zum Beispiel auch, Richard Redmann, Geschäftsführer der südwestdeutsche Medienholding äh sagt, wir wollen äh auch neue Payballs haben. Äh mit der Werbung funktioniert das irgendwie nicht. Ähm, und ja die Welt klar, Springer Verlag, äh die haben's aber äh äh ich glaube, die haben sogar konkrete Pläne bekannt gegeben. Ich bin mir gar nicht so sicher, ob sie äh nur den Plan. Benannt haben, also ich besuche diese Seite nicht, aber äh ja, also ähm man kann sagen, während also die Verlage lobbyieren für. Nutzt Leistungsschutzrecht, damit Google dafür bezahlen muss, auf sie zu linken? Wollen sie gleichzeitig dafür sorgen, dass jeder, der auf einen Link zu ihnen klickt, erstmal bezahlen muss, bis er was sieht.

Tim Pritlove
0:50:59

Ja, also, Ist ein bisschen schwierig das äh einzuschätzen. New York Times hat ja vor kurzem auch auf dem Paywall äh System umgestellt und ist bisher noch nicht wieder sein gelassen. Ähm mit der Ausnahme des Hurricane Sandy jetzt, da haben sie mal für ein paar Tage ihre Paywall auch ausgeschaltet, weil sie wohl äh, gesehen haben, dass das da nicht so eine tolle Idee ist. Wenn man die Leute informieren möchte, da immer gleich so eine Bezahlschranke zu haben, Vielleicht gibt ihnen das wieder Auftrieb, ob jetzt die deutschen Tageszeitungen da ähnlich gut aufgestellt sind, wie die New York Times äh wage ich nicht zu beurteilen. Grundsätzlich glaube ich irgendwie nicht so richtig da dran, dass das äh so funktionieren kann, zumindest nicht für einen Großteil des Markte, bestenfalls wirklich für totale Marktführer, die absolut sind und die vor allem auch, sagen wir mal, äh über ihre Qualität sich definieren. Ja? Da kann ich mir das durchaus schon vorstellen, wenn jemand sagt, okay, wir machen jetzt hier einen Fokus auf äh Qualitätsjournalismus, dass man da vielleicht äh die Leute mitziehen kann, Das nehmen sie natürlich alle für sich in Anspruch, dass sie Teil des Qualitätsjournalismus sind. Darüber könnte man jetzt nochmal breit diskutieren. Zusammenhang mit diesem Leistungsschutzrecht ist äh, Ja, weiß ich auch nicht. Also, so richtig viel Hoffnung scheinen sie ja da nicht, äh, zu haben. In dem Zusammenhang fällt mir allerdings noch eine Nachricht äh ein, die über die ich gerade äh gestolpert bin vor ein paar, Tagen. Ich schicke dir gerade mal den Link hier und zwar in Brasilien haben sich nämlich tatsächlich die Nachrichten äh, Organisationen, also die Zeitung zusammenge äh rottet und haben jetzt einen gemeinsamen, koordinierten Austritt aus Google News äh bekannt. Ja? Das heißt, sie ziehen sich sozusagen da kollektiv äh zurück. Also es macht ungefähr so neunzig Prozent des, Marktanteils in dem Land äh aus und äh meinen äh haben das wohl auch schon getan und meinten, das hätte irgendwie nur einen Einbruch um fünf Prozent ähm. Sich gezogen an Zugriffen auf ihre Seiten, nachdem sie das gemacht haben. Ja und auch da geht's halt im Prinzip um so ein, Leistungsschutzrecht Ding. Also das ist halt auch irgendwie so ein internationales Meme, dem die ja gerade alle folgen. Das ist jetzt nicht unbedingt nur so etwas, was sie sich in Deutschland ausgedacht haben, weil sie das Internet nicht verstehen, sondern das ist sozusagen so eine globale Internetverständnisschwierigkeit.

Linus Neumann
0:53:34
Tim Pritlove
0:53:42
Linus Neumann
0:53:42
Tim Pritlove
0:53:54
Linus Neumann
0:54:13
Tim Pritlove
0:54:34
Linus Neumann
0:54:47
Tim Pritlove
0:55:03
Linus Neumann
0:55:07
Tim Pritlove
0:55:34
Linus Neumann
0:55:42
Tim Pritlove
0:55:43
Linus Neumann
0:55:56
Tim Pritlove
0:56:19
Linus Neumann
0:57:12
Tim Pritlove
0:57:20
Linus Neumann
0:57:23
Tim Pritlove
0:57:37
Linus Neumann
0:57:42
Tim Pritlove
0:57:55
Linus Neumann
0:58:05
Tim Pritlove
0:58:06
Linus Neumann
0:58:22