Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP045 Ohrfeigen in der Hermann-Büttner-Straße

BGH-Urteil zu Filesharing – Facebook-Fahndung – FoeBud heißt jetzt Digitalcourage – Die Spackeriade 1

Die etwas dünnere Nachrichtenlage versetzt uns in die Lage, die Sendung mal wieder unter eine Stunde zu drücken. Dass die wenigen Themen trotzdem so viel Erörterung erfahren liegt daran, dass hier so einiges grundsätzliches aufgeworfen wurde, das uns zum Kommentar anregte.

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Veröffentlicht am: 19. November 2012
Dauer: 0:58:40


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:20.368
  3. BGH-Urteil zu Filesharing 00:01:36.663
  4. Facebook-Fahndung 00:17:13.393
  5. FoeBud heißt jetzt Digitalcourage 00:25:48.331
  6. Die Spackeriade 1 00:37:44.672
  7. Epilog 00:57:02.871

Transkript

Tim Pritlove
0:00:20
Linus Neumann
0:00:21
Tim Pritlove
0:00:23
Linus Neumann
0:00:24

Ja

Tim Pritlove
0:00:27
Linus Neumann
0:00:30

Ja.

Tim Pritlove
0:00:31
Linus Neumann
0:00:34
Tim Pritlove
0:00:35
Linus Neumann
0:00:54
Tim Pritlove
0:00:55
Linus Neumann
0:01:11
Tim Pritlove
0:01:29
Linus Neumann
0:01:35
Tim Pritlove
0:02:12
Linus Neumann
0:02:15
Tim Pritlove
0:03:07
Linus Neumann
0:03:11
Tim Pritlove
0:03:20
Linus Neumann
0:03:24
Tim Pritlove
0:03:33
Linus Neumann
0:03:37
Tim Pritlove
0:03:45
Linus Neumann
0:03:51

Das klickt auch nach Vinyl, So, da also genau, das war, jetzt kommt nämlich der Witz, habe ich noch gar nicht erzählt. Ähm der Computer, den sie ja beschlagnahmt hat, gehörte einem dreizehnjährigen Jungen, Sohn, glaube ich. Äh der den Computer zu seinem zwölften Geburtstag von seinem Vater bekommen hatte. So und jetzt ähm, Entscheidender Punkt, der Junge ist ja dreizehn und damit gar nicht strafmündig und der hat auch nicht irgendwie ein paar tausend Euro, um irgendwie eine Abmahnung zu bezahlen, das heißt, den kann man nicht anmahnen So, was machen was machen die Rechteinhaber? Gar nicht blöd, sagen, ah, na ja, auf dem Monitor konnte man ja sehen, wenn man den Computer angemacht hat, dass da das BER Share-Eikon auf dem Desktop liegt und deswegen haben die Eltern ihre Aufsichtspflicht verletzt und deswegen mahnen wir jetzt die Eltern ab, und möchten irgendwie ähm Schadensersatz haben und die Abmahnkosten und so weiter. Und die Eltern sagten, ja, Pass auf, Unterlassungserklärung, diese strafbewehrte Unterlassungserklärung, die modifizieren wir und unterschreiben die, aber äh ihr kriegt von uns kein Geld, weil äh wir haben ja unserem Sohn gesagt, der soll das nicht machen. Wir haben dem ja erklärt, dass das, dass man das nicht darf. So und dann ähm. Weil sie jetzt, was was quasi dann vor Gericht verhandelt wurde, war, haften die Eltern jetzt für das äh für das Fehlverhalten ihres Kindes, weil, oder obwohl sie das Kind zwar aufgeklärt hatten, aber weil sie es nicht regelmäßig kontrolliert haben. Und damit soll deswegen sollten die Eltern haftbar sein, und ähm bei einem ersten Landgerichturteil wurden die Eltern auch tatsächlich dann wurde den Eltern diese Schuld zugesprochen, weil sie nicht ausreichend kontrolliert hätten und zwar ähm stellte das Landgericht den Anspruch an die Eltern, monatliche Kontrollen des Computers vornehmen sollen, Ähm sowie irgendwie eine Firewall installieren, die verhindert, dass das äh Kind äh an Falschharing da betreibt.

Tim Pritlove
0:05:44
Linus Neumann
0:05:47
Tim Pritlove
0:05:57
Linus Neumann
0:06:02
Tim Pritlove
0:06:23
Linus Neumann
0:06:26
Tim Pritlove
0:06:35
Linus Neumann
0:06:36
Tim Pritlove
0:07:34
Linus Neumann
0:07:39
Tim Pritlove
0:07:50
Linus Neumann
0:07:53
Tim Pritlove
0:07:57
Linus Neumann
0:08:25
Tim Pritlove
0:08:38
Linus Neumann
0:08:58
Tim Pritlove
0:09:04
Linus Neumann
0:09:11
Tim Pritlove
0:09:47
Linus Neumann
0:09:51
Tim Pritlove
0:09:56
Linus Neumann
0:11:21
Tim Pritlove
0:11:22
Linus Neumann
0:11:43
Tim Pritlove
0:11:46
Linus Neumann
0:11:48
Tim Pritlove
0:12:11
Linus Neumann
0:12:14
Tim Pritlove
0:12:18
Linus Neumann
0:12:25
Tim Pritlove
0:13:12
Linus Neumann
0:13:17
Tim Pritlove
0:13:19
Linus Neumann
0:13:21
Tim Pritlove
0:13:49
Linus Neumann
0:13:56
Tim Pritlove
0:14:03
Linus Neumann
0:14:16

Also ganz großer Mann hier, toller bin ich froh, dass so jemand vom Bundesgerichtshof die Rechte von Mandanten vertritt. Da weiß man, was man hat. Ähm, Was die die allgemeine Freude angeht, das ähm, äh man jetzt jeder, der im im Besitzer eines eines Kindes unter vierzehn Jahren ist, jetzt äh Filesharing betreiben kann, da bremst äh Thomas Stadler ein bisschen die Erwartungen. Denn was sich hier, Also es gibt erstens die volle Urteilsbegründung noch nicht und was hier also es wird dann mal kommt halt darauf an, wie der BGH jetzt dieses Urteil begründet. Und vor allem, wie eng der das umreißt. Ähm es kann also sehr gut sein, dass es hier nur um die Haftungsfrage geht und da stehen also noch weitere Abmahnungs äh Urteile irgendwie in der äh sind noch offen, die da irgendwie abgearbeitet werden müssen. Und ähm jetzt werden wir, also es, ist wahrscheinlich zu früh, jetzt zu sagen, cool, ich habe einen dreizehn, ein, ein, ein Kind mit Computer, äh das kann für mich Fallshering betreiben, das muss nur dicht halten, ne. Ähm also da da müssen wir halt sehen, es geht hier anscheinend wirklich nur um Haftungsfragen. Es könnte zum Beispiel dann auch mal eine Rolle spielen bei anderen Dingen, die Es gibt ja vielleicht auch Sachen, die Kinder mit Computern anrichten können, die wirklich vielleicht Relevanz haben. Zum Beispiel äh was weiß ich äh äh eindringen in fremde Computersysteme oder so. Wie wie dann da, wie es da mit der Haftung der Eltern ist. So das scheint scheint eher in die Richtung zu gehen, als jetzt konkret äh und so.

Tim Pritlove
0:15:51
Linus Neumann
0:15:53
Tim Pritlove
0:16:13
Linus Neumann
0:16:16
Tim Pritlove
0:16:18
Linus Neumann
0:16:31
Tim Pritlove
0:16:32
Linus Neumann
0:16:35
Tim Pritlove
0:16:39
Linus Neumann
0:16:40
Tim Pritlove
0:16:49
Linus Neumann
0:16:53
Tim Pritlove
0:16:59
Linus Neumann
0:17:04
Tim Pritlove
0:17:08
Linus Neumann
0:17:13
Tim Pritlove
0:17:17
Linus Neumann
0:17:22
Tim Pritlove
0:17:58

Ja.

Linus Neumann
0:17:59
Tim Pritlove
0:18:05
Linus Neumann
0:18:08
Tim Pritlove
0:18:11
Linus Neumann
0:18:17
Tim Pritlove
0:18:18
Linus Neumann
0:18:33
Tim Pritlove
0:18:52
Linus Neumann
0:18:59
Tim Pritlove
0:20:11
Linus Neumann
0:20:18
Tim Pritlove
0:20:20
Linus Neumann
0:20:21
Tim Pritlove
0:20:43
Linus Neumann
0:20:44
Tim Pritlove
0:20:45
Linus Neumann
0:20:49
Tim Pritlove
0:20:52
Linus Neumann
0:20:58
Tim Pritlove
0:21:02
Linus Neumann
0:21:16
Tim Pritlove
0:21:20
Linus Neumann
0:21:22
Tim Pritlove
0:21:32
Linus Neumann
0:21:33
Tim Pritlove
0:22:13
Linus Neumann
0:22:15
Tim Pritlove
0:22:48
Linus Neumann
0:23:06
Tim Pritlove
0:23:08
Linus Neumann
0:23:30
Tim Pritlove
0:24:37
Linus Neumann
0:24:41
Tim Pritlove
0:24:45
Linus Neumann
0:24:49
Tim Pritlove
0:25:11
Linus Neumann
0:25:13
Tim Pritlove
0:25:17
Linus Neumann
0:25:20
Tim Pritlove
0:25:23
Linus Neumann
0:25:30
Tim Pritlove
0:25:36
Linus Neumann
0:25:43
Tim Pritlove
0:25:46
Linus Neumann
0:26:42
Tim Pritlove
0:26:44
Linus Neumann
0:26:49
Tim Pritlove
0:26:51
Linus Neumann
0:27:00
Tim Pritlove
0:27:28
Linus Neumann
0:27:33
Tim Pritlove
0:27:34
Linus Neumann
0:27:36
Tim Pritlove
0:27:43
Linus Neumann
0:27:44
Tim Pritlove
0:27:51
Linus Neumann
0:27:59
Tim Pritlove
0:28:00
Linus Neumann
0:28:04
Tim Pritlove
0:28:05
Linus Neumann
0:28:39
Tim Pritlove
0:28:48
Linus Neumann
0:29:37
Tim Pritlove
0:30:29
Linus Neumann
0:31:56
Tim Pritlove
0:32:34
Linus Neumann
0:32:53
Tim Pritlove
0:32:54
Linus Neumann
0:33:15
Tim Pritlove
0:33:17
Linus Neumann
0:33:42
Tim Pritlove
0:33:51
Linus Neumann
0:33:53
Tim Pritlove
0:33:55
Linus Neumann
0:33:58

Richtig. Ich glaube aber, dass sie ähm oder was. Ich denke ja, dass äh eines der eine der Herausforderungen auf jeden Fall ist, gerade in den in den, äh sage ich mal, Kämpfen der Internetaktivisten, die jetzt noch kommen werden, dass du äh vor allem, nicht in eine konservative Rolle gedrängt wirst, Ja, das ist äh PR mäßig das, was jetzt die ähm sage ich mal, die die Firmen mit ihrem Netzneutralitätskram und so weiter versuchen, die äh die ähm die Gruppierungen, die ähm, sage ich mal, sich gegen diese äh Netzneutralitätsverletzenden Angebote wenden, in so eine verstaubte äh ähm wertkonservative Position zu drücken, So und wenn du dann, wenn du auftrittst als jemand und sagst, du heißt und dann hast du noch dieses Gelb und diese gesamte Postverarschung äh da mit drin, die die im Prinzip seit auch jetzt fünfzehn Jahren nicht mehr zutreffend ist, weil die, weil die, weil die Deutsche Post das das Netz nicht mehr unterhält, sondern die Telekom, ja, dann ähm, Läufst du quasi Gefahr irgendwie, in die Falle zu laufen, dass der, der, der rhetorische Gegner dich als als äh überholt und konservativ und antiquiert dastehen lassen kann. Und ich denke, dass das die Gefahr ist, die der Füllboot äh auch vermeiden möchte Und wenn man sagt, äh wie dem äh widersprechen. Widerspricht so und so Sprecher des des Bündnis, des Vereins Digitalcourage äh spricht sich gegen diese Modelle aus, ist das besser als wenn da irgendwie steht so und so vom Füllboot, fünfundzwanzig Jahren in Bielefeld irgendwie gegen alles. Ähm so dann steht das einfach ähm weißt du, Verstehst du was ich meine? Also einfach ein positiveren äh nach vorne gerichterteren äh Beiklang dem Namen geben. Und das ist, denke ich, das, was sie versuchen und was sie eigentlich mit dem Namen auch hinkriegen, solange sie keiner Digitalcorsage nennt.

Tim Pritlove
0:36:06
Linus Neumann
0:36:07
Tim Pritlove
0:36:10
Linus Neumann
0:36:36
Tim Pritlove
0:36:43
Linus Neumann
0:36:47
Tim Pritlove
0:37:11
Linus Neumann
0:37:12
Tim Pritlove
0:37:14
Linus Neumann
0:37:39
Tim Pritlove
0:37:40
Linus Neumann
0:37:42

So

Tim Pritlove
0:37:45
Linus Neumann
0:38:04

Es war auf der Abschlussveranstaltung des siebenundzwanzig C3, Kurz sagte äh nicht irgendwie von den Post Privacy Spacken sprach, und kurz darauf ähm gründete sich dann die Datenschutz kritische Spageria, ähm eine Gruppierung von äh Leuten, die sich für Post Privacy, eine Welt ohne Privatsphäre oder eine das Experiment einer Welt mit immer weniger Privatsphäre im digitalen Zeitalter interessierten, oder auch dafür stark machen wollten, also Kritik an Datenschutz äh Gesetz geübt haben und aber hauptsächlich auch sag ich mal Befürchtungen die Menschen irgendwie hatten bezüglich ihre eigenen Daten ja in mal unter die Lupe genommen haben, und ähm es kam dann beim achtundzwanzig C drei zu dem. Konflikt, dass von keinem keiner dieser Personen einen Vortrag angenommen wurde oder kein, keiner der Vorträge zu diesem zum Thema Post Privacy äh angenommen wurde bei in das in das Kongressprogramm, was dann äh Anlass gab zu der äh zu der ähm, Überlegung, dass der dass das Content-Team oder gar der CC sich gegen, die Sparkaria vielleicht verschworen hätte oder so. Und, Ich weiß, dass damals die relativ klare Ansage des ähm Content-Teams war, ja, passt auf ihr was Neues zu erzählen habt, könnt ihr äh sehr gerne kommen, aber wir haben bei euren Einreichungen nicht festgestellt, dass sie eine ähm sachliche oder inhaltliche Ergänzung darstellen zu dem, was sie hier schon mal erzählt haben und deswegen geben wir da anderen Vorträgen den Vorzug, Daraufhin gründete hielt die Spaghea im letzten Jahr zeitgleich mit dem mit dem CCC-Kongress in Laufnähe ihren ihre Sparkariade ab. Die Spagheriard mit der Nummer null, Und da ich damals äh auf Krücken lief, weil ich gerade zusammengeschlagen worden war, ihr kennt das, ähm bin ich da, konnte ich da nicht rübergehen. Weil es war für mich zu weit. Alle anderen konnten konnten zwischen gehen. Ich hab's, äh, mir was, mir ging's nicht. Für mich ging's nicht.

Tim Pritlove
0:40:38
Linus Neumann
0:40:41
Tim Pritlove
0:41:15
Linus Neumann
0:41:16
Tim Pritlove
0:41:18

Ja, das ist so quasi weiß äh und Umfeld Ergänzung der klassischen Hackerethik, dieses Mülle nicht in anderer Leute Daten herum und öffentliche Daten nützen, private Daten schützen. Das ist so quasi diese CC-Note oben auf diesen Hacker-Ethik äh Zuckerguss ähm den halt mal äh der, Steven Levi in dem Buch Hackers, Heroes of Acomputer Revolution äh abgegeben hat, seine Beobachtung der ähm, entstehenden Hackerszene aus den Sechziger, Siebziger und Achtzigerjahren. Also diese drei Phasen, nämlich diese Uhrhacker am MIT, dann die ähm, Hardware-Hacking, äh Bewegung der Siebziger, so ist die Frostenjagd et cetera, Apple und diese ganzen anderen Entwicklungen, die es damals gab und, in den achtziger Jahren eben die auf den Homecomputern dann entstehende frühe Spieleszene, So und das war dann sozusagen seine Summe. Das wurde dann eigentlich von der Hackaszene weltweit begeistert äh angenommen, eben auch vom Club Plus eben diese Ergänzung. Und diese öffentliche Daten nützen, das ist hier quasi das, was eben betont werden sollte. Im Sinne von, ja, wir wollen jetzt diese Debatte, Äh nicht immer nur führen im Sinne von, was können wir alles verhindern, sondern wir wollen eben auch so eine Pro Sache machen. Und ehrlich gesagt, ich kann auch diesen. Diese Motivation kann ich gut verstehen, Ja, weil das ist schon so, dass obwohl der Club aber eben auch jetzt nicht nur der Club, auch die ganze Szene, ja, et cetera und so weiter. Also man redet eben viel über die Risiken, und man redet eigentlich selten über die Chancen, Und das, obwohl man sich eigentlich auf die Fahnen geschrieben hat, Chancen und Risiken einer äh elektronischen Welt. Ausloten. Das kann man natürlich argumentieren, ja klar, aber es gibt ja hier so viel äh Gegenwind von Idiotie, ja? Die im wesentlichen versucht da ihre Chancen dahingehend auszuluchten um einfach andere Leute Risiken nach oben zu treiben. Da ist natürlich auch was dran, Trotzdem finde ich. Begibt man sich einfach zu ungern und zu selten eben auch in so eine Chancendiskussion. Es wird dann immer gerne beklagt, wie unmodern äh dann doch wieder alles sei und nicht wahr und die Internetversorgung und pipapo et cetera, die ja wäre sie besser, mehr Chancen erzeugen könnte. Sowas wird eben schon gerne gemacht, aber sagen wir mal, auf so einer, wirklichen Ebene, wo man sagt, auch das moderne Leben der Öffentlichkeit kann unter Umständen eine Chance darstellen, ja. Das ist etwas, was eben ja verpönt ist. Und ich denke, an der Stelle gibt's auch diese, skurrile Bruchlinie, die da äh dieser netzaffin, Gesellschaft äh existiert. Und die macht sich halt da irgendwie ganz gut fest. Nun kann man eben sagen, so viel ist da jetzt auch nicht bei rausgekommen. Also ich fand jetzt, ich habe jetzt nicht so viel, ich weiß nicht, wie viel hast du alle Veranstaltungen, gesehen. Ich, konnte er auch erst am Nachmittag dazu stoßen, dann vielen dummerweise auch noch gleich zwei. Äh Vorträge am Ende aus, aus Krankheitsgründen.

Linus Neumann
0:44:32
Tim Pritlove
0:45:19
Linus Neumann
0:45:21
Tim Pritlove
0:45:40
Linus Neumann
0:45:42
Tim Pritlove
0:46:13
Linus Neumann
0:46:17
Tim Pritlove
0:46:46
Linus Neumann
0:46:48
Tim Pritlove
0:47:39
Linus Neumann
0:47:41

Haben sich dafür, haben sich dafür äh bedankt, ja, also man sie hat einen einen Vortrag darüber gehalten, was da ihre eigenen Erfahrungen damit sind. Jetzt ähm stellt sich also ist natürlich auch interessant, also ist eine, im Prinzip dieser Frau wird aufgrund ihrer, des öffentlichen Interesses, was auf ihr lastet, quasi äh hat sie eine Einschränkung ihrer ihrer Freiheit äh über Sex zu twittern unter einem Account mit mehreren tausend Followern und ähm, dass wir zu einem Politikum, wo sich dann am Ende sogar die Fraktion äh, gezwungen, sieht irgendwie eine Pressemitteilung zu machen, wo sie sich von ihr distanzieren. Ähm das ist ähm also, sicherlich ein Phänomen, was ich finde, wo es sehr interessant ist, sich darüber zu unterhalten. Und was nicht so einfach äh damit abzuhaken, ist zu sagen, okay, vielleicht ist es wirklich nicht besonders schlau von der Frau, äh das zu machen, vor allem wiederholt. Ja, man könnte aber natürlich das auch zum Anlass nehmen, sich äh da mal eine Kritik an der Gesellschaft zu entwickeln im Umgang mit solchen Themen, mit der Privatsphäre von Personen generell. Ähm und in diesem Zusammenhang finde ich nämlich solche Vorträge oder denke ich, wenn man das unter dem Gesichtspunkt sieht, war das äh ähm das Programm der Spaghearde oder die Vorträge, die da auch gehalten wurden, eigentlich ziemlich interessant. Nämlich als so eine so eine Art Soziologie, sozialpsychologen, experimentieren, äh Philosophiegipfel, über die Zukunft der Gesellschaft mit weniger Privatsphäre oder so, aber mit dem Anspruch eine mit einem politischen Anspruch, Kann ich diese Veranstaltung nach dem, was ich jetzt gesehen habe, kann ich eigentlich die Gruppe nicht ernst nehmen. Und da würde ich halt also mein persönlicher Rat wäre äh Titel der Veranstaltung nächstes Mal ein bisschen äh strategischer wählen, Und nicht irgendwie so eine, so einen politischen Seitenhieb dann auch noch auf den CCC bringen, der eigentlich völlig unnütz ist. Und vielleicht mal dieses Datenschutzkritik rausnehmen, Weil auch diese die Vorträge, die da gehalten wurden, hatten relativ wenig mit Datenschutz zu tun. Also da waren jetzt keine Menschen, die durch Datenschutz, durch das Datenschutzgesetz an dem Ausleben ihres ihrer ihrer Wünsche gehindert werden, ja? Und das, was ich jetzt mir, was ich ja erwartet hatte, ich hatte ja in der Ankündigung, hast du ein bisschen gesagt, ich hatte erwartet, dass jetzt ein, viel über die Macht aggregierter Daten und Datenanalysen gesprochen wird, dass man sagt, hier ähm Wir können äh also einer der Vorträge, die ausgefallen sind, der sollte sich zum Beispiel damit befassen, dass äh äh. Das im Prinzip der so 'n Amazon Kindle ja die Möglichkeit bietet Stellen im Buch zu markieren, und das ist quasi, wenn man das jetzt aggregiert von allen hat, dieses Buch auf dem Kindel lesen, dann kriegt man quasi Daten darüber, wie die Leute die Bücher lesen und welche Stellen sie wichtig finden und so. Und das ist ja kann ja, es bietet ein komplett neues Forschungsfeld im Prinzip in der in der Literaturwissenschaft, in der Psychologie, für ganz viele Wissenschaften bietet das ein äh bitte, dass Und das nur ein kleines Beispiel. Einer der Vorträge, die leider ausgefallen sind. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ähm, da da stellt sich dann das gesellschaftliche Problem und nur darum geht's ja im Datenschutz, dass diese Daten eben nicht, der Forschung zu zur Verfügung stünden, sondern eben Amazon und die nicht bereit sind, diese Daten zu teilen, Ja, da da kommt man dann in den in dieses politische Feld, in dem sich dann die Datenschützer bewegen. Die sagen, äh und es gibt Datenschutz und Open Data, das sind Dinge, die sich überhaupt nicht widersprechen, ja? Also quasi dieses öffentliche Datennützen, Äh und also da das ist ja eine das ist ja was, was wo die Spagheria den den tradierten CCC-Position überhaupt nicht gegenüber steht Und deswegen habe ich mich gewundert, warum sie ihre äh ihre gesamte Ankündigung so so konfrontativ machen. Vielleicht ist es auch gar nicht so bösartig gemeint, wie ich das als CCC-Mitglied dann äh auffasse, aber ähm.

Tim Pritlove
0:51:50

Glaube ich jetzt auch nicht, dass das irgendwie böse gemeint ist. Ich glaube, das ist einfach eher so ein bisschen so ein so ein Augen äh zwinkern, dass man da jetzt erstmal auch nicht mehr so sehr viel Gedanken darüber gemacht hat, ob der Name jetzt noch groß passt oder nicht, sondern man ist eigentlich da vielleicht auch selber noch ein bisschen auf dem Weg irgendwas zu finden, weil irgendwas versucht sich da ja schon Ausdruck zu verschaffen. Und ich würde mal sagen, es ist im Wesentlichen einfach dieser ähm, zwischen dem privaten und dem Öffentlichen, was bisher einfach immer sehr stark getrennt war Ja, also alles, was irgendwie nicht öffentlich ist, ist privat, alles was privat ist, ist nicht öffentlich. Und das reist irgendwie. Also es ist äh es lässt sich teilweise gar nicht mehr, herstellen, wenn man's wollte, ja? Es wird einem teilweise nicht zugestanden, wenn man's will, obwohl man's will, und äh, teilweise vermischt es sich für viele Leute auch in einem Maße, wo man selber auch schon gar nicht mehr so richtig die Möglichkeit hat, dazu trennen. So ein bisschen so ähnlich wie das bei mir zum Beispiel schon ist, mit meinem Verhältnis zwischen dem privaten, und dem, wie nennt man das, dem Business? Ja, also so äh Hobby und Beruf, ja, so, Habe ich noch nie so richtig auseinanderhalten können und. Was weiß ich, wenn ich so im Café sitze und irgendwie mir dann meinen Rechner habe und ich tippe irgendwas energisch, dann kommen so Leute auf mich zu und sagen, ach du arbeitest noch. Weiß ich überhaupt nicht, was ich dazu sagen soll, ja? Also wie, was arbeiten wo, ja, wo, wovon redet ihr, weil weil ich dann auf einmal sozusagen mit so einer gesellschaftlichen, Tradition, ja, das so stark zu trennen, konfrontiert bin, die überhaupt gar nicht mehr passt, wo wo ich jetzt auch nicht, was weiß ich, wo ich jetzt nicht in so einen Aktivismus verfalle und sage, so nein, ihr müsst das jetzt alle äh, so machen wie ich, das erreicht der Punkt, das war will das halt auch so machen, kann ich ja auch, nur bei diesem privat, politischen wird's halt schwierig, ich meine die Rühja zum Beispiel hat ja dann in ihrem Vortrag dieses Beispiel gebracht, die kennen jetzt ihre ganzen Tweets, ehrlich gesagt, nicht jetzt also die Party, die du erwähnt hast, kannte ich jetzt noch gar nicht, Aber so dieses mit dem gerissenen Kondom, leider da ging's ja letzten Endes um hier, ich habe einen HIV-Test gemacht, der ist irgendwie negativ, alles ist gut. Ja, und sie hat es einfach bewusst äh Das kann man jetzt verurteilen, das ist irgendwie unklug war und, und, und, und, und, und im Kontext, dass sie jetzt im Landtag sitzt, et cetera, also es mag auch alles sein, dass es unklug ist, ja, wenn man das jetzt aus so einer Partei, politischen äh strategischen Sicht heraus äh bewertet, ihr ihre Intentionsmiss, was sie sagte, war ja äh ich möchte, Habe überlegt, ob das jetzt irgendwie eine öffentliche Nachricht ist oder nicht. Aber in dem Moment, wo ich's eben auch dieses Private auch öffentlich mache. Könnte ich ja unter Umständen auch, Erzielen im Sinne von, dass äh Leute auf dieses Thema aufmerksam werden. Und das ist sozusagen nicht mehr so anrüchig ist, über so etwas zu reden, ja, was nämlich gemeinhin in die Privatheit verdrängt wird, aber ihrer Meinung nach, nichts zu suchen hat. Oder da schon was zu suchen hat, aber, was auch öffentlich gemacht werden sollte oder zumindest öffentlich gemacht werden äh öffentlich diskutiert werden sollte, Damit es einfach diesen Nimbus, das du darfst nicht darüber reden, verliert. Das, denke ich mal, war jetzt primäre Intention. Das ist einfach, das sind genau die interessanten Gedanken und ich bin auch ganz bei dir, wenn du sagst, für dich ist das eher so eine philosophische, Äh Debatte, die dort geführt werden wird oder werden sollte, ja, als jetzt so eine aktivistische. Ja, das sehe ich da an der Stelle eigentlich genauso.

Linus Neumann
0:55:34
Tim Pritlove
0:56:14
Linus Neumann
0:56:15
Tim Pritlove
0:57:02
Linus Neumann
0:57:09
Tim Pritlove
0:57:30
Linus Neumann
0:57:36
Tim Pritlove
0:57:41
Linus Neumann
0:57:44
Tim Pritlove
0:58:04
Linus Neumann
0:58:08
Tim Pritlove
0:58:08
Linus Neumann
0:58:13
Tim Pritlove
0:58:16
Linus Neumann
0:58:20
Tim Pritlove
0:58:23
Linus Neumann
0:58:33
Tim Pritlove
0:58:36
Linus Neumann
0:58:38