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LNP057 Es kann nur einen geben

Leistungsschutzrecht — Bradley Manning — GEMA und DJs — ACTA in Kanada — Six Strikes — LobbyPlag — Parltrack

Nach seinem Kuraufenthalt geht Linus wieder frisch ans Werk und wir fegen den Staub auf, der von der Annahme des Leistungsschutzrechts im Bundestag letzte Woche aufgewirbelt wurde. Dann schauen wir in die USA, wo Bradley Manning nun offiziell eine Teilschuld eingestanden hat, dabei aber sowohl sich als Julian Assange versucht aus Schlimmerem herauszuhalten. Die GEMA gibt wiederholt Anlass zu Konfusion mit einer neuen Regelung für DJs und kriegt das selbst so wenig kommuniziert wie wir. In Kanada wird ACTA quasi national eingeführt und in den USA und Frankreich versucht man durch die Einführung der Six-Strikes-Regelung Druck auf Kopierende zu erhöhen und wundert sich über deren regen Quellenwechsel. Zum Ende schauen wir noch mal kurz auf die Fortschritte des in LNP054 vorgestellten Systems Lobbyplag und empfehlen eine Förderung des Parltrack-Projekts.

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Veröffentlicht am: 6. März 2013
Dauer: 0:58:56


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Leistungsschutzrecht beschlossen 00:00:43.089
  3. Bradley Manning gesteht, aber nicht den Landesverrat 00:16:40.693
  4. Neues Feindbild der GEMA: DJs 00:27:35.646
  5. Kanada: ACTA ist zurück 00:41:33.375
  6. Copyright-Kontrollen in Frankreich und Amerika 00:44:58.281
  7. Lobbyplag und Parltrack Crowdfunding 00:52:10.042
  8. Epilog 00:57:53.271

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:00
Tim Pritlove
0:00:14
Linus Neumann
0:00:17
Tim Pritlove
0:00:19
Linus Neumann
0:00:51
Tim Pritlove
0:00:56
Linus Neumann
0:01:15
Tim Pritlove
0:01:17
Linus Neumann
0:01:21
Tim Pritlove
0:01:23
Linus Neumann
0:02:23
Tim Pritlove
0:02:25
Linus Neumann
0:02:35
Tim Pritlove
0:03:04
Linus Neumann
0:03:05

An Drogen haben darf, ja, die in jedem äh Bundesland dann je nach äh Belastung irgendwie unterschiedlich liegt. Ich glaube, in Berlin liegt das irgendwie so bei äh, bei äh bei Hanfprodukten irgendwie bei bis zu zehn Gramm in anderen Bundesländern dann irgendwie 'ne sehr viel geringere Zahl ist, bei der dann die Staatsanwaltschaft sagt, OK hier verfolgen wir nicht oder so. Könnte mir vorstellen, dass dass bei dem Leistungsschutzrichter kommt's jetzt auch darauf an die Gerichte urteilen, was jetzt also ein kleinster Textausschnitt ist, Wenn ich das richtig nachgelesen habe, äh bemühte sich die FDP ja, das irgendwie zu definieren mit irgendwie hundertsechzig Zeichen oder sowas, ja? Ähm aber solange jetzt der kleinste Textausschnitt nicht definiert ist, äh ist das ein natürlich eine maximale äh rechtliche Unsicherheit. Also wie gesagt, solange jetzt keine, solange es keine Grenze gibt, was der kleinste Textausschnitt ist. Kann es sein, dass einfach alles so weitergeht wie bisher, also dass dass man sagt, okay, also das, was Google macht, ist ein kleinster Textausschnitt, ähm. Und äh es geht für alle äh glücklich weiter ähm oder eben nicht. Ähm Frank Westfal der Betreiber der des Aggregators River hat ja schon gesagt, also so er muss im Prinzip jetzt, das irgendwie einzuprogrammieren bei, ähm bei bei Presseerzeugnissen dann irgendwie deine andere Maßgabe anzulegen oder so, dass er jetzt im Prinzip auf die Textausschnitte komplett verzichten muss, sich nicht in der Grauzone begeben will. Und äh ist natürlich dann schon schade, also es war ja eh die ganze Zeit klar, dass es am Ende River treffen würde, Das ist so, dass das Paradebeispiel ist für jemanden, der maximal darunter leidet oder vernünftigen Dienst, der maximal darunter leidet.

Tim Pritlove
0:04:58
Linus Neumann
0:05:02
Tim Pritlove
0:05:31
Linus Neumann
0:05:55
Tim Pritlove
0:06:40
Linus Neumann
0:06:45
Tim Pritlove
0:07:01
Linus Neumann
0:07:04
Tim Pritlove
0:07:21
Linus Neumann
0:07:24
Tim Pritlove
0:07:25
Linus Neumann
0:07:27

Stimmt. Ja, okay, also äh das, dass man also sagt, okay, wir wir äh die Mehrheitsverhältnisse sind hier irgendwie heilig und wir wollen ja alle mal irgendwie freimachen oder können ja auch alle mal nicht insofern waren wir diese diese Mehrheitsverhältnisse. Und ähm das war ja auch etwas, was bei der äh Konstanz hatte, dass ja erzählt, dass das in der Internet-Oncate quasi automatisch. Als dann eben mal grade einer nicht da war, dass die dann da die Abstimmungen verschoben haben, als ihnen einleuchtete Mist, wenn man das heute abstimmen, dann äh, geht's nicht, ne? Also ähm da wurde der wurde dann vermutet, dass und dann sagte einer irgendwie ähm wer twitterte das, Wolfgang, äh nee Volker Sagte dann, ja, es gab eine Paringvereinbarung. Petra Sitte sagte, es gab keine. Na ja, hin und her. So und jetzt hatte der Wolfgang Michael eben mal geschaut, wer hat sich denn jetzt nicht an der Abstimmung beteiligt? Und sagte dann so von der SPD, Sigmar Gabriel, Andrea Nahles, äh Wolfgang Thierse, so, also alles irgendwie spitzenleute, ja? Und bei der, bei den Grünen ebenso, irgendwie Jürgen Trittin, Claudia Roth, Katrin Göring-Eckardt und solche Leute, ne? Und blinken Sahra Wagenknecht, also im Prinzip die Spitzen waren nicht da und er sagt, ähm jetzt bin ich erstmal sehr gespannt. Ähm also er, er sagt, die Opposition wollte sich den kommenden, großen Auftritt im Bundesrat nicht nehmen lassen und das ungeliebte Gesetz jetzt schon vom Herd nehmen, die schwarz-gelbe Koalition soll noch ein bisschen in der Netzhölle schmoren müssen. Das äh vermutet er.

Tim Pritlove
0:09:07
Linus Neumann
0:09:12
Tim Pritlove
0:09:58
Linus Neumann
0:11:01
Tim Pritlove
0:11:03
Linus Neumann
0:11:16
Tim Pritlove
0:11:17
Linus Neumann
0:12:19
Tim Pritlove
0:12:22
Linus Neumann
0:12:31
Tim Pritlove
0:12:32
Linus Neumann
0:12:40
Tim Pritlove
0:12:44
Linus Neumann
0:13:11
Tim Pritlove
0:13:12
Linus Neumann
0:13:14
Tim Pritlove
0:13:26
Linus Neumann
0:13:28
Tim Pritlove
0:13:30
Linus Neumann
0:14:24
Tim Pritlove
0:15:20
Linus Neumann
0:16:35
Tim Pritlove
0:16:40
Linus Neumann
0:16:44

Ja

Tim Pritlove
0:16:45
Linus Neumann
0:16:56
Tim Pritlove
0:18:38
Linus Neumann
0:18:39
Tim Pritlove
0:19:42
Linus Neumann
0:19:44
Tim Pritlove
0:20:13
Linus Neumann
0:20:14

Insgesamt, ne? Für die, also insgesamt zwanzig Jahre könnten wir jetzt so das höchste Strafmaß, was ihn ähm was ihn erwartet. Und jetzt ähm also wir reden da ja von, dass er auch kein Zivilist, sondern es ist ein ein Soldat, und was der gemacht hat, Unabhängig davon, was also jetzt nur aus aus der Strukturarmee betrachtet. Ja, der hat eine ähm ein Vertrauen, was irgendwie diese Armee äh in ihn gesetzt hat, massiv missbraucht. Ja? Und hat hat da in geheimen klassifizierte Informationen rausgetragen und irgendwie veröffentlicht. Unabhängig davon, dass ich ihn persönlich für einen äh absoluten Helden halte für das, was er getan hat, kann ein äh eine Militärstruktur, so was ja in keiner Form tolerieren, die müssen denen einfach maximal platt machen, wenn sie, sicher gehen wollen, dass sie in Zukunft ihren kompletten Militär für Elefants da überhaupt noch aufrecht erhalten können, Wenn die den jetzt nicht, weiß ich nicht, für eine völlig utopische Anzahl von Jahren wegschließen oder töten, können sie ihren Laden dicht machen, Weil sie damit, also das ist jetzt das Exempel, so für die nächsten für die vergangenen und die zukünftigen Jahrzehnte. Und das wird an ihm statuiert werden. Da, der kommt da nicht mehr raus. Bin ich mir sehr, sehr sicher. Und ähm das ist natürlich äh sehr, sehr bedauerlich, sehr sehr fürchterlich, Für diesen Menschen, aber von der also als Struktur, Militär ist ganz klar nachvollziehbar, was was die machen werden, machen müssen. Ähm interessantes Sidenote an der Stelle ist äh dass der Sabo, wir hatten den jungen Mann behandelt, das ist der der dessen das FBI habhaft geworden war ähm, Hauptverhandlung verschiebt sich jetzt irgendwie noch, weil der grade so gut mit dem FBI kollaboriert?

Tim Pritlove
0:22:31
Linus Neumann
0:22:32

Ja, der muss noch weitere sechs Monate, ähm dem wollen sie noch ein bisschen. Also sie sie ich glaube, dass sie so ungefähr sagen, der hilft uns gerade so gut, Das könnte sich noch ähm, sehr positiv auf eine Verminderung des Strafmaßes auswirken und ähm deswegen lassen wir den jetzt noch ein bisschen weiter hier ähm uns helfen. Ähm ja, das steht also das ähm, dass also es ist ein Brief, das die US-Department of Justice an den Richter und sagen, sie würden gerne, dass die dass das Ganze die ganze Angelegenheit hier vom Februar in den August verschieben in Light of the Defendems on going Cooperation with the goverment. Und sagen also, ja, weil er uns gerade so gut hilft, ähm, würden wir das gerne noch ein bisschen verschieben. Äh bis wir ihn verurteilen lassen. Um das gesamte Ausmaß seiner Hilfe dann auch mit in Strafmaß einfließen zu lassen. Und da wird's jetzt spannend, weil, Der ja wiederum auch ähm eventuell die Möglichkeit hat, den äh, Julio Sanchez da ans ähm ans Messer zu liefern, wenn er nämlich aussagt oder beweist, dass der Julian Assange sie irgendwie motiviert hätte, bestimmte Dinge zu hacken für Wiki Leaks, also voraus also wenn das jetzt so geschehen wäre und er das so aussagen würde. Das wäre also jetzt das wäre also ein weiterer Vektor, äh der auf Julian Assange stünde. Das heißt, Julian Assange, wird diesen Brief den das Department of Justice an den Richter im Fall Sabo geschickt hat mit relativ, Nervosität gelesen haben. Als er bei AS Techniker veröffentlicht wurde.

Tim Pritlove
0:24:32
Linus Neumann
0:24:36
Tim Pritlove
0:24:37
Linus Neumann
0:24:56
Tim Pritlove
0:24:58
Linus Neumann
0:25:23
Tim Pritlove
0:25:41
Linus Neumann
0:25:46
Tim Pritlove
0:25:50
Linus Neumann
0:25:52
Tim Pritlove
0:25:54
Linus Neumann
0:26:02
Tim Pritlove
0:26:29
Linus Neumann
0:26:34
Tim Pritlove
0:26:34
Linus Neumann
0:26:44
Tim Pritlove
0:27:27
Linus Neumann
0:27:47
Tim Pritlove
0:28:03
Linus Neumann
0:28:04

Woran sie noch nicht Geld verdienen, ja? Wenn dann das, wenn dann da steht, ich habe Musik auf meinen MP3, auf meinen USB-Stick gemacht, dann sagen die, USB-Stickabgabe. Und wenn da steht irgendwie, ich habe Musik in einer Diskothek gehört, dann sagen die, Preiserhöhung für Clubs. Das haben wir im letzten Jahr schon besprochen. Hm? Und jetzt haben sie der letzte Stand war ja, dass sie ähm, im Dezember irgendwie 'ne Anhörung bei der Schiedsstelle des deutschen Patent- und Markenamt Markenamtes hatten und die große GEMA-Reform, bei der ja dann die Clubs so stark zur Kasse gebeten werden sollten, erstmal auf zweitausendvierzehn verschoben sollte, verschoben wurde, Um man damit rechnete, dass im April zweitausenddreizehn so ein endgültiger Schietspruch, dann stattfindet. Der also dann sagt OK diese GEMA-Tarifreform ist OK oder nicht? Und, Das war also die Verschiebung, aber erstmal haben sie gesagt, wir wir lassen die Tarife ab dem ersten Januar zweitausenddreizehn um fünf Prozent erhöhen, für alle Musikveranstalter. Ähm und am ersten April zweitausenddreizehn erhöhen sie sich dann für Diskotheken, um Clubs nochmal um zehn Prozent. Das ist jetzt der aktuelle Stand. Das heißt, sie haben den Status quo gelassen und äh klar, so einfach prozentual Erhöhungen gemacht, ja? Ah, der ein entscheidender Faktor war der sogenannte Laptop-Zuschlag, von dem sie jetzt Abstand genommen haben oder der der fällt also jetzt weg. Und der äh. Fand also statt, wenn Musik mit Computern oder selbstgebrannten CDs gespielt wurde, dann ähm mussten irgendwie dreißig Prozent mehr zahlen. Also wer seinen DJs erlaubt, kopierte CDs oder Musikdateien von einem Notebook abzuspielen, zahlt dreißig Prozent mehr an die GEMA. Aber mit welcher Begründung auch immer.

Tim Pritlove
0:30:06
Linus Neumann
0:30:10
Tim Pritlove
0:31:16
Linus Neumann
0:31:21
Tim Pritlove
0:32:20
Linus Neumann
0:32:22
Tim Pritlove
0:32:30
Linus Neumann
0:32:33
Tim Pritlove
0:32:41
Linus Neumann
0:32:43
Tim Pritlove
0:34:04
Linus Neumann
0:34:06
Tim Pritlove
0:34:21
Linus Neumann
0:34:47
Tim Pritlove
0:34:52
Linus Neumann
0:35:56

Ja

Tim Pritlove
0:35:57
Linus Neumann
0:36:05
Tim Pritlove
0:36:11
Linus Neumann
0:36:13
Tim Pritlove
0:36:17
Linus Neumann
0:36:36
Tim Pritlove
0:36:37
Linus Neumann
0:36:44

Ich muss eine Sache noch sagen, also die sagt, die Lizenzen sind Einmalzahlungen für jedes aufgeführte Stück. Ähm. Das heißt, wenn also dieses fünfzehntausend Stückbeispiel, das aber jetzt, das hat jetzt die Debut, nicht dieser Herr Rheindelmeier, ähm, dann wäre das also und ich meine, ist natürlich auch klar, also sagen wir mal, der DJ kommt jetzt mit seiner tausend äh Stückplatte an, ja? Ähm und, spielt jetzt davon hundert pro Abend, ja? Und spielt vielleicht, weil er bei häufigen Gigs irgendwie Stücke nochmal spielt, vielleicht insgesamt in einem Jahr fünfhundert verschiedene Lieder, ähm dann würde er natürlich nur für diese fünfhundert bezahlen, jeweils dreizehn Cent und nicht für die fünfzehntausend, die ihr sonst noch, auf der Festplatte eventuell vorhält. Der Rheindelmeier scheint aber jetzt hier so zu das zu interpretieren, dass man äh trotzdem wegen der Vervielfältigung schon allein dafür, dass er sie mitnimmt, bezahlen muss, aber die Divak äh, versteht ihn da anders. Also der ist ja noch der der äh der Obergag, ja. Also dieser ist sie. Ähm Wenn äh dann fragt die Divak, wenn Sicherungskopien, die nicht für die öffentliche Aufführung gemacht werden, nicht lizensierungspflichtig sind, kann ich dann nicht davon ausgehen, dass bei einem legal erworbenen Stück als Datei. Nie eine Lizenz fällig ist, sofern ich immer nur eine Datei öffentlich aufhöre, äh und da sagt er, okay dann, sie können davon ausgehen, dass da nicht nochmal eine Vergütung abfällt. Also okay, nur die vorgespielten.

Tim Pritlove
0:38:35
Linus Neumann
0:38:36
Tim Pritlove
0:38:38
Linus Neumann
0:38:51
Tim Pritlove
0:38:56
Linus Neumann
0:38:58
Tim Pritlove
0:39:00
Linus Neumann
0:39:12
Tim Pritlove
0:39:14

Ja, also. Was man hier leider sehr schön sehen kann, ist, dass einfach diese ganze Lizenzierungsnummer einfach komplett gegen die Wand fährt. Ich meine, Ja, also selbst, wenn man euch. Selbst wenn man euch total toll findet und wichtig findet und, und, und, und, und in der Lage ist, äh euer Tun und Dasein irgendwie in den über den Klee zu loben. Schwer fällt, selbst dann, es versteht einfach keiner mehr. Und es versteht vor allem also auch diese Herleitung, also ich verstehe auch überhaupt nicht, was die, Legitimation dessen sein soll. Also ich meine, was bitte ist das Problem? Ich kaufe Musik und ich speichere sie dann auf einer Festplatte. Ich meine, wir sind uns ja einig, es handelt sich dabei um das Selbe. Ja, es handelt sich zwar dabei um eine andere, digitale, ich will doch gar nicht von physikalisch äh Kopie sprechen, Ja, also eine andere Repräsentierung des, des selben Dings und das ist ein reiner Convenience äh Faktor. Das ist so wie man einen Hammer mal in der Rechten und mal in der linken Hand hält, Aber ich kaufe ja eigentlich auch den Hammer und zahle dann irgendwie nochmal Gebühren dafür, dass ich den auch in der linken Hand tragen darf, Beziehungsweise auch noch auf den Werkzeuggürtel, damit ich mir irgendwie auch noch dahin stecken kann und so weiter. Ich meine, das ist einfach vollkommen albern, Also ich ich verstehe einfach auch überhaupt nicht die äh beim besten Willen nicht, was jetzt hier die Legitimation dieser Logik sein soll. Also ich meine, was bitte verliert ein rechte äh, Besitzer, ein Komponist, ein Musiker, Was verliert er dadurch, dass der DJ, der diese Musik spielt? Ja, und dann eben auch im Idealfall natürlich legal erworben hat. Sie sich auf einen USB-Stick kopiert, um sie von da dann äh abzuspielen. Oder? Also ich meine, das macht doch alles überhaupt gar keinen Sinn.

Linus Neumann
0:41:08
Tim Pritlove
0:41:10
Linus Neumann
0:41:11
Tim Pritlove
0:41:16
Linus Neumann
0:41:17
Tim Pritlove
0:41:19
Linus Neumann
0:41:20
Tim Pritlove
0:41:22
Linus Neumann
0:41:32
Tim Pritlove
0:41:40
Linus Neumann
0:41:42

Ähm und zwar ist das jetzt eine Meldung, die ich so ein bisschen ähm also mich so ein bisschen wundert, Äh wir erinnern uns an Acta, Äh was ja in in Europa jetzt als als Tod äh dann gefeiert wurde und aber immerhin schon von Japan äh vollständig ratifiziert ist, Ähm und ursprünglich waren ja insgesamt elf Länder beteiligt. Und jetzt kommt Kanada. Ähm. Und ähm also die kanadische Regierung macht jetzt einen zweiundfünfzigseitigen Gesetzesvorschlag zu äh Urheberrecht, Markenrecht und Piraterie, der, Im Prinzip vollständig, Acta Compliant ist, also der der alles drin hat, was Acta ist. Die machen jetzt einfach innerhalb des Landes, ohne diesen ähm. Ohne diesen ganzen Overhead eines internationalen schreiben die es einfach so in ihren äh nationalen Gesetzestext rein und in der äh zweitausenddreizehn Trade Policy Agenda, ist dann auch ist dann auch dokumentiert, dass die USA und Kanada mit den anderen Ländern daran arbeiten. Akt hat trotzdem noch irgendwie ähm, Damit äh irgendwie in die Gänge zu bekommen. Ja, auch ohne also quasi das Ziel von Akta trotzdem durchzusetzen, wenn auch nicht irgendwie über diesen klassischen Weg. Dieser dieser Schritt von Kanada wird jetzt ähm als ähm. Also wird jetzt von den äh von den Experten insgesamt diesen Michael Geist äh so gewertet, dass sie quasi dadurch die Ratifizierung von Acta vorbereiten, dass sie im eigenen Land irgendwie diese diese Regeln sowieso schon mal umsetzen, ähm. Leider schreibt der Michael Geist immer sehr, sehr lange Artikel, äh in denen er sehr äh lange Absätze hat. Aber äh das ist so die Essenz, die ich dem ähm entnehme. Jetzt gerade in in Kanada passiert. Er ist halt auch Kanadier, insofern schreibt er natürlich viel über Kanada. Ja, also Kanada will jetzt seinen Urheberrecht äh verschärfen und das ziemlich klar im Rahmen dieser ähm, einer einer actaartigen eines akte artigen Anspruchs.

Tim Pritlove
0:44:05
Linus Neumann
0:44:17
Tim Pritlove
0:44:32
Linus Neumann
0:44:37
Tim Pritlove
0:44:51
Linus Neumann
0:45:06
Tim Pritlove
0:45:29
Linus Neumann
0:45:30
Tim Pritlove
0:45:37
Linus Neumann
0:45:39
Tim Pritlove
0:46:56
Linus Neumann
0:46:59
Tim Pritlove
0:47:00
Linus Neumann
0:47:01

Äh sie sagt also hier Adopi, äh wir wir kriegen immer weniger Beschwerden, ja? Und sagt äh, ne, statt jetzt aber zu sagen, haha, äh wir wirken, ne? Sagt sie, ja, das liegt daran, dass äh viel mehr Plattformen für Live-Streaming oder direkte Downloads genutzt werden. Und ähm, Da kommen sie natürlich mit ihrem Modell der Beobachtungen auf Providerseite in Tor in Netzwerken so ein bisschen an die Grenzen. Und jetzt möchte sie natürlich ihren den den den Scope ihrer Behörde natürlich auch auf diese Livestreaming und Direkt-Downloads äh äh richten. Und da braucht sie natürlich dann ähm, die Unterstützung der Provider, nämlich genauso wie bei diesen Sixtrikes in den, in den, in den USA, wo nämlich die Provider kooperieren und sagen, Ähm. Ja, wir äh wir wir bekämpfen mit die Urberechtsverletzung. Was sie also möchte, ist so eine regulierte Selbstkontrolle, also da auch wieder, ne? Wir wissen, äh regulierte Selbstkontrolle heißt Überwachung, äh Selbstzensuren, private Rechts äh Durchsetzung Ja, dass also das, was eine Selbstkontrolle bedeutet gegenüber einem Gesetz. Und sie möchten jetzt zum Beispiel das Suchmaschinen, Urheberrechtsverletzende Seiten ähm herabstufen. Und wenn die Plattform die Suchmaschinenplattform nicht kooperiert, hätte sie ganz gerne auch Sanktionsmöglichkeiten bis hin zum Domainen-Entzug, Also klassische Sache, irgendwie ich also sagen wir mal, ich google, äh lizenziertes Werk und das Wort Torent, dann finde ich wahrscheinlich bei Google unter den ersten zehn Treffern ein Torent äh Seite, die mir den, die mir den. Magnetlink oder den Torent dazu bietet, ja, würde ich das jetzt also mit einem Urheberrechtsverletzenden Werk machen, dann würde sie also gerne einen Hebel haben Google dazu zu zwingen, dieses Suchergebnis zu zensieren Ja, also oder nicht, nicht zensieren. Äh Herabstufen, so auf Seite dreißig. Ist ja dann keine Zensur. Ich kann mich ja immer noch bis Seite dreißig durchklicken, ne. Machen wir ja regelmäßig beim Googlen. Ja? Ähm das würde sie ganz gerne machen und würde Google das nicht machen, könnte man also bis zum Domainen-Entzug gehen. Wobei sie natürlich jetzt weniger von Google spricht als wahrscheinlich von Seiten wie the Pirate Bay. Aber das ist also das ist.

Tim Pritlove
0:49:27
Linus Neumann
0:49:29
Tim Pritlove
0:49:36
Linus Neumann
0:50:06
Tim Pritlove
0:50:11
Linus Neumann
0:50:14

Also wo wir, glaube ich, sehr vorsichtig sein müssen in der Zukunft, wenn ich das mal so als äh sind, tatsächlich diese ähm Selbstverpflichtung. Ja, also wenn ähm wenn die Provider. Ohne gesetzliche Grundlage sehr stark dazu motiviert sind eben solche Kontrollmaßnahmen durchzuführen, und ähm da also eine eine Rechtsdurchsetzung im Prinzip auf einer privaten Ebene stattfindet. Ähm wo du als betroffener Nutzer dann siehe Beispiele in den USA mit den Sixtrix, wo du dann an irgendwie so ein Schiedsgericht gehen musst, ne, um irgendwie weil es eben gar keine, gar keine tatsächlich gerichtliche Maßnahme ist und vor diesem Schiedsgericht stehen natürlich einfach die des Rechtsstaats nicht zur Verfügung. Du musst erstmal Eintritt bezahlen, um da reinzukommen, ja? Ähm gut, musst du bei einer normalen gerechtlichen Auseinandersetzung auch, aber ähm, Also diese diese private äh Rechtsdurchsetzung. Das ist, glaube ich, etwas, was äh, was ganz unabhängig davon, wie bescheuert die Ideen ohnehin sind, nochmal irgendwie ein Faktor dazu bringt, der der echt sehr, sehr gefährlich ist. Und äh dann natürlich in Kombination damit, dass man irgendwie noch so ein so ein diffusen bösen Hebel hat wie wir neben dir die Domain weg oder so. Ähm motivierst du natürlich dann die Provider ihre Arbeit möglichst äh so zu machen, dass sie wenig falsch Negative haben, und äh um um da irgendwie ihr Risiko zu minimieren und dadurch natürlich, viele falsch positive produzieren und da können natürlich dann so ganze Technologien äh drunter leiden. Also völlig völlig äh, undurchdacht und wirklich gefährlich gefährliche Gedanken, die da äh immer wieder hochkommen.

Tim Pritlove
0:52:10

Ja, das bringt uns jetzt äh schon fast zum Ende der Sendung. Ich wollte da nochmal ein anderes Thema aufgreifen, was wir hier vor drei Sendungen, für drei Wochen auch schon mal angerissen haben und zwar ähm, die sich der, Transparenzmachung von parlamentarischen Vorgängen auf EU-Ebene verschrieben haben. Wir haben da sehr ausführlich mit Marco Maas gesprochen, der das Projekt äh Lobby-Plug koordiniert. Ähm, Wir erinnern uns, ein System, was ähm versucht, äh die Entstehungsprozesse von Gesetzen, in den Ausschüssen äh dahingehend ähm übersichtlich zu gestalten, dass man eben die ganzen Dokumente, die dort eingereicht werden, also die ganzen Vorschläge der Lobbyisten, NGOs, wer auch sonst noch da, äh, sich engagiert, das alles eben auch sichtbar und recherchierbar zu machen auf der Lobby-Plug-Webseite, Da ist jetzt, sagen wir mal, einerseits äh technisch auch schon eine Menge äh passiert. Das heißt, das System wird ähm weiter äh entwickelt und ähm, da so einige neue Features, die jetzt auch, ich weiß nicht, ob sie heute schon freigeschaltet äh sind oder jetzt grade während wir sprechen noch freigeschaltet werden sollen. Aber es gibt da so schöne Visualisierungen, ähm so ähnlich wie man das auch bei den anderen kannte, äh ja, die die sich ja dem, nachforschen von Doktorarbeiten verschrieben haben, wo du dann so einen Barcode ähnliche Optik äh hattest, wo du sehen konntest, wo äh wurde viel plagiert. So soll jetzt eben auch grafisch hervorgearbeitet äh werden, wo, besonders viel Aktivität ist, also wo es viele und wo es viele Änderungen gibt, dass man sozusagen schon mit so einem grafischen Überblick schnell sehen kann, was sind denn eigentlich so die die Stellen, um die gekämpft wird? Was sind eigentlich so die Bereiche in einem Gesetzentwurf, wo tatsächlich Thermik äh entsteht und das wird dann eben auch tatsächlich farblich hervorgehoben. Das heißt, man kann im Prinzip so ein Gesetzesprozess sich visualisieren lassen, und schnell erkennen, so, ah, alles klar, das scheint hier der umstrittene Teil zu sein. Das ist natürlich auch schon mal ein interessanter Punkt. Ich glaube, das ist auch schon irgendwie äh online, aber ich bin jetzt gerade zu blöd das zu finden. Ah ja, hier ist es, gucke mal, hier dieser Browser, genau, Brows Punkt Lobby äh Plug Punkt EU und äh. Das ist dann jetzt hier am Beispiel von der äh EU-Datenschutzrichtlinie, um dies ja jetzt erstmal vor allem geht, auch wenn das Projekt ja weit darüber hinaus äh ausgelegt ist, Und äh ne, guckt mal hier oben. Ist das nicht hübsch? Siehst also ganz genau, wo irgendwie so ein ich glaube so ein, so, so ein äh, Gelbanteil und Rot-Anteil oder Blauanteil, die sagen dann immer aus, wie viel oder Änderung es da gegeben hat oder da gegeben hat, genau blau ist, aber, gelb ist irgendwie, und so mischt sich dann halt hier die die Farbe entsprechend zusammen, sodass man eben sehen kann, was äh äh Sache ist. Also da geht's äh voran. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die, glaube ich, auch von uns schon vorgestellt wurde, äh die die Crowdfunding-Aktion, die sie da im Sinn hatten, da hatten wir, glaube ich, auch empfohlen, dass da mit äh gesammelt wird. Das ist jetzt, glaube ich, auch schon abgeschlossen, Und war auch ganz erfolgreich, als es die siebentausendfünfhundert Euro, die da reinkamen, die sind auch tatsächlich erwirtschaftet worden. In dem Zusammenhang muss man aber auch nochmal ein anderes Projekt erwähnen, was wir auch damals schon erwähnt, haben, auf dem nämlich ein großer Teil auch von Lobbyplug basiert. Das ist nämlich das schon länger existierende Pahl-Track. Und äh ist ein etwas generellerer Ansatz, der die ganze Aktivitäten des EU Parlaments, also alles, was dort eben an an öffentlicher Aktivität oder nicht öffentliche Aktivität bisher vor allem stattfindet, also an parlamentarischer Aktivität, alle Dokumente, die eben veröffentlicht wird sich schnappt und äh versucht eben zu veröffentlichen und, da wollte ich nochmal drauf hinweisen, dass da eine Crowdfundingaktion gerade noch läuft. SOB Speak ist es, glaube ich, noch, ein Tag äh online. Hier ist allerdings das Ziel, noch nicht erreicht worden. Ähm, das da werden wir auf jeden Fall auch nochmal äh drauf hinweisen, weil eben so die Plattform ist, die eigentlich vor allem daran arbeitet, die gesamte Aktivität und äh alles, was dort in irgendeiner Form visualisierbar ist, äh nach vorne zu bringen. Ich rede jetzt gerade ein bisschen blumig, weil ich natürlich mich wirklich nicht so super im Detail damit äh beschäftigt habe, aber wir haben's ja auch letztes Mal schon gehabt.

Linus Neumann
0:57:18
Tim Pritlove
0:57:35
Linus Neumann
0:57:43
Tim Pritlove
0:57:44
Linus Neumann
0:57:58
Tim Pritlove
0:58:10
Linus Neumann
0:58:13
Tim Pritlove
0:58:17
Linus Neumann
0:58:18
Tim Pritlove
0:58:33
Linus Neumann
0:58:53
Tim Pritlove
0:58:54