Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP089 Botschaft bedeutet Botschaft

30C3 – Vorratsdatenspeicherung – Netzneutralität – ELGA — NSA — Streaming-Abmahnungen — Die neue Datenschutz-Beauftragte — Die neuen Internet-Minister — Ausschuss "Internet und Digitale Agenda"

Nach einem Monat Sendepause nehmen wir im neuen Jahr den Faden auf und versuchen uns die ebenfalls sehr ereignisreichen letzten vier Wochen zusammenzufassen und wagen natürlich auch einen ersten Rückblick auf den 30C3, der eine ausgesprochen ereignisreiche und großartige Veranstaltung war.

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Veröffentlicht am: 10. Januar 2014
Dauer: 2:02:29


Kapitel

  1. Prolog 00:00:00.000
  2. 30C3 00:00:27.000
  3. Vorratsdatenspeicherung in Europa 00:18:56.047
  4. Netzneutralität in Europa 00:26:50.531
  5. Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) 00:43:11.406
  6. Neues von der NSA 00:52:36.000
  7. Streaming-Abmahnungen 01:18:03.734
  8. Die neue Bundesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit 01:25:28.641
  9. Die neuen Internet-Minister 01:32:42.771
  10. Der neue Ausschuss "Internet und Digitale Agenda" 01:50:26.646
  11. Epilog 01:52:28.057

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:00:27
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:01:02
Thomas Lohninger
0:01:15
Tim Pritlove
0:01:16
Linus Neumann
0:01:31
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:01:43
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:02:08
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:02:18
Tim Pritlove
0:02:55
Linus Neumann
0:03:02
Tim Pritlove
0:03:06
Thomas Lohninger
0:03:22
Tim Pritlove
0:03:48
Linus Neumann
0:04:43
Tim Pritlove
0:05:02
Linus Neumann
0:05:05
Tim Pritlove
0:05:16
Linus Neumann
0:05:20
Tim Pritlove
0:05:21
Linus Neumann
0:05:37
Tim Pritlove
0:06:02
Linus Neumann
0:06:04
Tim Pritlove
0:06:25
Linus Neumann
0:06:28
Tim Pritlove
0:06:31
Linus Neumann
0:06:35
Tim Pritlove
0:07:23
Linus Neumann
0:07:24
Tim Pritlove
0:08:06
Linus Neumann
0:08:32
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:08:38
Tim Pritlove
0:08:46
Linus Neumann
0:08:46
Tim Pritlove
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Thomas Lohninger
0:08:57
Linus Neumann
0:09:52
Tim Pritlove
0:10:31
Linus Neumann
0:10:32
Tim Pritlove
0:10:41
Linus Neumann
0:10:44
Tim Pritlove
0:12:27
Linus Neumann
0:12:36
Tim Pritlove
0:12:37
Linus Neumann
0:13:51
Tim Pritlove
0:14:05
Linus Neumann
0:14:20
Tim Pritlove
0:14:21
Thomas Lohninger
0:15:20
Tim Pritlove
0:15:27
Linus Neumann
0:15:43
Tim Pritlove
0:15:45
Linus Neumann
0:16:29
Tim Pritlove
0:16:34
Linus Neumann
0:17:12
Tim Pritlove
0:17:16
Linus Neumann
0:17:19
Tim Pritlove
0:17:32
Linus Neumann
0:18:09
Tim Pritlove
0:18:23
Linus Neumann
0:18:36
Tim Pritlove
0:18:38
Linus Neumann
0:18:40
Thomas Lohninger
0:18:44
Linus Neumann
0:18:53
Thomas Lohninger
0:19:00

Genau. Das ist der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs, der in dem Verfahren gegen die Vorratsdatenspeicherung und der Ackervorrat Österreich angestrebt haben, jetzt mal seinen Schlussantrag äh formuliert hat. Das ist noch kein Urteil, aber das ist sowas wie die Vorlage für das Urteil Und ähm, Ja, da da kommt dann nochmal ein Richtersenat, der sich diesen Schlussantrag ansch anschaut und nochmal entscheiden kann, ob das wirklich das Urteil ist oder nicht, aber ein vier von fünf Fällen machen die das auch. Also wir wissen jetzt so ungefähr, in welche Richtung das Verfahren gehen wird. Und, Einschätzung, also das ist wirklich das europäische Höchstgericht an der Stelle, Dann gibt's doch noch den IGMR, aber der Weg dahin ist wirklich ganz schwierig. Also dort wird entschieden, ob Vorratsdatenspeicherung auf EU-Ebene grundrechtskonform ist oder eben nicht. Und ja, in diesem Schlussantrag, der, glaube ich, schon so am, am zwölften Dezember kam, ähm haben wir in großen Teilen Recht bekommen. Das ist auch ein Grund zur Freude, also der der Schlussantrag sagt, dass die Vorratsdatenspeicherung in ihrer derzeitigen Form grundrechtswidrig ist. Und abgeschafft werden muss. Er eröffnet aber auch die Möglichkeit einer, Tour und äh also er sagt so irgendwie so wie er das jetzt gemacht hat, geht das nicht. Aber prinzipiell ist es machbar Also sehr ähnlich wie der Deutsche Verfassungsgericht soviel Karlsruhe, ähm das leider auch zu erwarten war, weil der Deutsche ist schon so irgendwie, der gilt zu den gehört zu den mutigsten Verfassungsgerichtshöfen der Welt, Ja und wir erwarten irgendwie, dass endgültige Urteil dann im ersten, zweiten Quartal dieses Jahr zweitausendvierzehn, Und dann werden wir wissen, in welche Richtung das gehen wird.

Linus Neumann
0:20:47
Thomas Lohninger
0:21:30
Linus Neumann
0:21:33
Thomas Lohninger
0:21:39
Tim Pritlove
0:22:05
Linus Neumann
0:22:11
Tim Pritlove
0:22:15
Linus Neumann
0:22:17
Tim Pritlove
0:22:18
Thomas Lohninger
0:22:32
Tim Pritlove
0:22:35
Linus Neumann
0:22:38
Tim Pritlove
0:22:46
Linus Neumann
0:23:23
Tim Pritlove
0:23:51
Linus Neumann
0:23:55
Thomas Lohninger
0:24:02

Ja, ein interessantes Detail dazu nochmal. Ähm wenn man sich mal wirklich anschaut, wie äh die Richter damals das argumentiert haben und wie auch äh jetzt dieses Urteil ist, ja? Ähm Diese Richtlinie kommt ja von zweitausendsechs und ist als Maßnahme zur Harmonisierung des Binnenmarktes gemacht worden. Also so äh wir wollen einen europäischen Markt und wir haben da Telkos und die speichern alle irgendwie und manche speichern noch nicht, deswegen Markt harmonisieren wir das. Das wurde nicht aus sicherheitspolizeiliche Maßnahme gemacht, deswegen fehlt da auch ähm jeder Grundrechtsschutz, also diese Abwägung zwischen äh Freiheit und Sicherheit, wurde überhaupt nicht getroffen in dieser Richtlinie, sondern die hat man den Mitgliedsstaaten überlassen. Und das ist einer der Kernkritikpunkte des Europäischen Gerichtshofes an der Stelle, und das wird auch ähm an die an die Kommission, die ja wieder eine neue Richtlinie machen muss. Äh einer dieser Aufgaben seien, die sie damit erfüllen müssen. Also, das wird nämlich konkret so ablaufen, dass der EuGH, wenn also jetzt diesem Schlussantrag gehen wir mal davon aus, dass er dann sagen wird, okay, Vorratsdatenspeicherung gilt noch. Monate oder Jahre, solange habt ihr Zeit, dieses Gesetz neu zu machen? Wenn nicht, dann fällt das einfach und ist außer Kraft und für diese Reparatur kann er auch Auflagen machen. Das heißt, der kann eben sagen, niedrigerer Speicherdauer, es muss geregelt sein, in welchen Straftaten und wer überhaupt zugreifen kann darauf, auf Vorratsdaten und wann die wieder gelöscht werden müssen bei den Behörden. All diese Dinge. Das ist natürlich ein Minenfeld für Deutschland, wenn wenn sie jetzt umsetzen würden und ein Gesetz machen, dass dann in ein, zwei Jahren noch in dieser Koalition wahrscheinlich ähm als grundrechtswidrig erklärt wird.

Linus Neumann
0:25:43
Tim Pritlove
0:26:22
Thomas Lohninger
0:26:24
Linus Neumann
0:26:37
Tim Pritlove
0:26:44
Linus Neumann
0:26:46
Tim Pritlove
0:26:47
Thomas Lohninger
0:27:19
Tim Pritlove
0:27:23
Thomas Lohninger
0:27:25

Ja

Tim Pritlove
0:27:27
Thomas Lohninger
0:27:28
Tim Pritlove
0:27:32
Thomas Lohninger
0:27:34

Und ja, tun uns war äh der Vortrag war gut, äh den kann man sich auch anschauen ähm ist eine Empfehlung, weil wir da am Anfang kehrt Markus eben Netzzentralität an sich das Grundprinzip und die deutsche Debatte und ich habe dann so den europäischen internationalen Teil gemacht, weil das Thema brennt ja jetzt gerade wirklich an allen Ecken und Enden in USA, in Brasilien und eben auch in Europa wird ganz heftig darüber gestritten, Und in Europa, ich weiß nicht, ob wir das schon mal erwähnt haben, ich glaube einmal habe ich schon gesagt, aber diese EU-Verordnung von Neli Cruise, die jetzt auf dem Tisch liegt, ist ja wirklich eine de facto Abschaffung der Netzneutralität, Äh unter anderem, äh da stehen ja auch noch Netzsperren drinnen und ähm so wirklich es zwei Klasseninternet wird Pflicht auch im Backboard bei den Providern, Also das ist ähm wirklich so in Sachen Netzwerk jetzt grade der Entfight. Also das ist der Boss-Kampf, den wir jetzt in den nächsten zwei, drei Monaten zu führen haben, weil die EU will diese Verordnung wirklich noch in dieser Gesetzgebungsperiode vor der EU-Wahl im Mai zweitausendvierzehn durchboxen Und das heißt, dass wir wirklich bis zum siebenundzwanzigsten Februar, wenn die Abstimmung im federführenden Ausschuss, dem itree Ausschuss stattfindet massiv mobilisieren müssen, weil ansonsten haben wir die längste Zeit Netzvortralität gehabt in Europa. Und äh dazu haben wir auch eine Kampagne gemacht. Safety Internet Punkt EU, Äh das ist so irgendwie eine gemeinsame ein gemeinsamer Kraftakt von von, von und von Initiative für Netzfreiheit, und wir versuchen da irgendwie über diese Verordnung aufzuklären, den Leuten überhaupt mal näher zu bringen, weil die meisten, Bürger und auch die meisten Abgeordneten haben noch nie davon gehört. Nachdem das so ein extrem knapper Zeitplan ist, das wurde ja erst im September letztes Jahr vorgestellt, und jetzt soll schon drüber abgestimmt werden, haben die wenigsten Leute überhaupt davon mitbekommen und auch die wenigsten Parlamentarier. Und jetzt geht's einfach drum, die Leute aufzuklären und, Dazu haben wir auch auf dieser Webseite Safety Internet EU zu einer äh ruft einen Abgeordneten an Kampagne gemacht. Da kann man äh ohne dass es irgendwas kostet, einfach seine Nummer angeben und dann ruft man einen Parlamentarier an und kann dem erklären, wie so Netzzentralität wichtig ist, und äh Mails kann man auch dadrüber schicken, zig Argumente findet man, das ist gerade so irgendwie das Baby, in dem wir alle arbeiten in den nächsten zwei Monaten.

Linus Neumann
0:30:02
Thomas Lohninger
0:30:08
Linus Neumann
0:31:11
Thomas Lohninger
0:31:16
Tim Pritlove
0:31:19
Linus Neumann
0:31:20
Thomas Lohninger
0:32:15
Linus Neumann
0:32:16
Thomas Lohninger
0:32:41

Ja, das ist eine ähm ganz spannende Sache. Ein Artikel neunzehn der Verorden findet sich was Neues, das sie da erfunden haben, das heißt Shure Service Quality. Und das ist eine Angebotspflicht für ISPs, Quality of Service Interconnects. Anzubieten. Das heißt, wenn ich jetzt so irgendwie als äh Sony-Entertainment zu irgendeinem Provider gehe, auch einem kleinen und dem sage, so ich will jetzt hier äh mit dir und ähm das muss jetzt aber super priorisiert sein mit niedriger Latenz da muss der mir mal ein Angebot stellen. Ähm wenn er das dann wenn wenn das aus technischen Gründen nicht machen kann oder weil der Preis zu hoch ist, dann eskaliert das so auf die Regulierungsbehörde, aber am Anfang ist es mein ziemlich starker Hebel Aller als Peace, äh Quality of Service in ihren Netzen etablieren müssen, und das eben auch wirklich nach externen Verkaufen an Inhalte und Diensteanbieter. Ähm und was mit diesem Prinzip verbunden ist, ist etwas, das wir schon von Telko Seite, von der Deutschen Telekom, aber auch von von Ethno, so dem europäischen Providerverbund kennen Also von den ganzen wirklich hardcore Netzentralitätskritikern. Also dieses Prinzip Party Network Pace. Das heißt, ich schicke dir Daten und ich schicke dir Geld und über das Prinzip wollen Sie eben etablieren, dass es nicht nur das Best-Efford-Internet gibt, sondern auch eine bezahlte Überholspur und die eben halt auch wirklich Netzwerk. Das Problem ist ja, wenn ich als Provider heute Special als Services verkaufen will und ähm eigentlich aber nur normale Peerings habe zu meinen Kunden, vor allem auch zu welchen Team, den ich vielleicht jetzt nicht direkt verbunden bin, sondern über zwei, drei Ecken erst äh dann kann ich ja nicht wirklich diese Dienstequalität äh technisch nachweisen und glaubhaft machen. Äh über so eine Angebotspflicht wird das auf einmal im gesamten Netz möglich, äh diesen Doppelboden einzuziehen und und diese bezahlte Überholspur zumindest im gesamten europäischen Netz zu etablieren. Also es ist nichts, was Neues, also theoretisch kann man all das schon mit Service Level Agreements heute schon machen, Aber dass es wirklich Pflicht wird für alle, ist äh zumindestens unnötig und dann es macht auch keinen Sinn, sagen auch die europäischen Regulierungsbehörden, dass man das eigentlich nicht bräuchte. Und ähm unserer Meinung nach ist es noch hochgradig gefährlich und und macht halt wirklich so auf Backboard-Ebene zwei Klassen-Internet zu Pflicht.

Linus Neumann
0:35:03
Thomas Lohninger
0:35:38
Linus Neumann
0:35:40
Thomas Lohninger
0:35:41
Linus Neumann
0:36:09
Thomas Lohninger
0:36:57
Linus Neumann
0:38:11
Thomas Lohninger
0:39:22
Tim Pritlove
0:40:12
Thomas Lohninger
0:40:22
Tim Pritlove
0:40:45
Linus Neumann
0:40:47
Tim Pritlove
0:40:50
Linus Neumann
0:40:52
Tim Pritlove
0:40:53
Thomas Lohninger
0:40:58
Tim Pritlove
0:42:09
Linus Neumann
0:42:15
Tim Pritlove
0:42:16
Linus Neumann
0:42:17
Tim Pritlove
0:42:48
Linus Neumann
0:42:53
Tim Pritlove
0:42:56
Linus Neumann
0:43:02
Tim Pritlove
0:43:04
Linus Neumann
0:43:08
Thomas Lohninger
0:43:14
Linus Neumann
0:44:35
Tim Pritlove
0:44:58
Thomas Lohninger
0:45:02
Tim Pritlove
0:46:10
Linus Neumann
0:46:58
Tim Pritlove
0:47:00
Linus Neumann
0:47:01
Tim Pritlove
0:47:05
Linus Neumann
0:47:50

Das mag ja alles sein, aber dieses irgendwie stell dir vor, du es ist ein Notfall und du hast eine Unverträglichkeit. Das ist wieder so, das ist, Sorry, ist sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich. Und ähm also erstmal, dass man einen Unfall hat zweitens, dass man dann noch jemand ist mit einer Unverträglichkeit. Und drittens, dass die Ärzte für diese eine Unverträglichkeit, die man haben kann, nicht sowieso einen Schnelltest da haben, ja? Ähm deswegen finde ich das Argument echt nur sehr äh relativ eingeschränkt gegenüber den großen gesellschaftlichen Risiken, die mit so einer zentralen Speicherung einhergehen. Ich bin da absolut deiner Meinung, wenn das irgendwie äh in meiner Hand bliebe, vor allem die die genaue Kontrolle darüber, wann wer Zugriff hat, also beispielsweise, dass ich irgendwie eine Smartcard habe, mit der ich beim Arzt sein muss und dem quasi sagen kann, oder oder aus, definieren kann, diesem Arzt gebe ich Zugriff auf Folgendes. Für folgenden Zeitraum, wobei Zeitraum da natürlich via killefit ist, der Arzt macht sich ja als allererstes eine Kopie, aber so die Sammlung der Gesundheits äh Geschichte der Bevölkerung eines Landes in einer zentralen Datenbank. Ähm ist natürlich äh wie immer werden auch wieder viele sagen, da kann man ganz viel tolle Forschungen machen, was man da alles rausfinden wird, welche Beschwerden korrelieren, die man von denen man vorher nicht wusste Wunderbar, aber was am Ende dabei rauskommt, ist, dass Versicherungen das äh ausnutzen und es zum am Ende zum Nachteil für die Nutzer wird, die nämlich dann einfach keine Krankenversicherung mehr bekommen.

Tim Pritlove
0:49:21
Linus Neumann
0:49:24

So und das äh da also Gesundheitswesen ich meine ein großes Problem ist irgendwie so dieses, geht los mit Röntgenbildern, ne? Kriegst vom einen Arzt ein Röntgen-Dings gemacht und muss dann wieder zu dem anderen Arzt gehen. Da werden irgendwie früher musstest du dann da mit den riesigen Fotobelichteten Dingern hin und her fahren und dann hat der Arzt keins und dann denkt der Arzt sich, naja, wenn der Patient das nicht dabei ist, hat dann machen wir doch schnell nochmal hier, kann ich ja berechnen. Das heißt, da werden Menschen irgendwie stark verstrahlt, weil sie andauernd wieder gerönt werden, obwohl's unnötig ist. Das ist natürlich ein Punkt so, Da kann man mit äh Digitalisierung drüber reden. Da sind wir aber noch weit von der Notwendigkeit entfernt, diese diese Daten, nämlich die zentral für ein ganzes Land zu speichern. Und diese Notwendigkeit will ich im Fall stellen. Alles andere super, mach das digital. Super muss eh weg. Und auch diese CD Roms, also wenn ich da mit meinen Knie-CTs durch die Gegend gerannt bin, mit komme ich mit einer Ziede rum, fand ich ja schon mal cool. Dann so äh immerhin, ja, aber ähm. Dass die der zentrale Teil das zu zentralisieren und gesetzlich zu regeln äh, halte ich für eine für eine großes Risiko und da sehe ich erstmal hauptsächlich nur Nutzen für, Also wenig primär nutzen für die tatsächliche Gesundheit der Betroffenen. Also das da werde ich sehe ich wenig Fälle, wo ich sagen würde, da wurde ein Schaden von der Person abgewandt, anderenfalls von der Person nicht hätte abgewendet werden können. Effizientsteigerung für die ganzen Krankenkassen und Ärzte äh hin und her. Alles klar, sehe ich ein. Aber einen tatsächlichen Gesundheitsgewinn, sich da für die betroffenen Personen nicht. Und ich denke grundsätzlich ist Gesundheitswesen eigentlich was, wo ein Staat einfach äh, reinwerfen sollte, Ähm und da vielleicht auch, also solange man irgendwie sagt, dass die Verfahren wissenschaftlich basiert sind und die Ärztin eine Rechenschaft darüber ablegen müssen, was sie machen, ja? Und sagt bestimmte Dinge sind, indiziert bestimmte andere Dinge nicht. Äh denke ich, dass es sinnvoll ist, ein Gesundheitssystem so zu halten, dass es von allen in Anspruch genommen werden kann und dass da vom vom Staat oder von wem auch immer äh so viel Geld draufgeworfen wird, dass alle gesund sind am Ende.

Thomas Lohninger
0:51:40

Ja

Tim Pritlove
0:51:40
Thomas Lohninger
0:51:42
Tim Pritlove
0:51:59
Linus Neumann
0:52:05
Tim Pritlove
0:52:05
Thomas Lohninger
0:52:13
Tim Pritlove
0:52:18
Linus Neumann
0:52:23
Tim Pritlove
0:52:26
Thomas Lohninger
0:52:27
Tim Pritlove
0:52:29
Thomas Lohninger
0:52:32
Tim Pritlove
0:52:37

So

Linus Neumann
0:52:38
Tim Pritlove
0:52:40

Ja

Linus Neumann
0:52:45
Tim Pritlove
0:53:27
Linus Neumann
0:53:33
Tim Pritlove
0:54:06
Linus Neumann
0:54:10

Und ähm es gibt ja schon Jahre alte äh äh Demonstrationen, wo die IFF eine Seite gebaut hat, die einfach mal alle Informationen, die ein Java Skript aus deinem Browser herauskratzen kann, nutzt. Und zwar ähm, jene Informationen, die eigentlich nicht als Privatsphäre relevant gelten, Beispielsweise die Auflösung des Fensters. Das sind alles Sachen, die Java, die man mit dem Java Skript herausfinden kann, die man ja auch dann braucht, damit der Java Skript vernünftig funktioniert, ne, dass man sagen kann, wie breit ist denn der Bildschirm? Davon mache ich jetzt so und so viel Prozent. Ähm, Die haben dann die Schrifttypen, die installiert sind, geprüft, das Operating System, die Browserversion und so weiter, und haben dann einen äh Fingerprint darüber errechnet und haben dann einem angezeigt, wie, einzigartig dieser Browser Fingerprint für einen einzelnen für einen Nutzer ist. Das heißt, ähm wenn jemand all das abfragt, was er alles so über dich äh also wie eindeutig er dich erkennen kann. Und das waren alle Reihen diese Browserdaten waren schon irgendwie enorm zur zur Direktion eines Individuums. Wenn man dann jetzt noch wie die NSA irgendwie Trafficgewohnheiten dazu nimmt und was die Leute nicht alles äh sich anschauen können ähm. Dann äh hat man schon eine sehr gute Erkennung und wenn man dann, das war dann die Titelzeile, die die Journalisten sich rausgesucht haben. Wenn man dann noch die Cookies nimmt, zum Beispiel die Google Cookies, ja, dann hat man natürlich eine eindeutige Erkennung, Denn Google vergibt ja jedem einzelnen Nutzern. Einen eindeutigen ähm Cookie.

Tim Pritlove
0:55:55
Linus Neumann
0:56:21
Tim Pritlove
0:56:22
Linus Neumann
0:56:41

Gab's noch die kleine Meldung des GCHQ, überwachte das Telefonnetz der Ministerien in Berlin. Ja, das hat dann gar nicht mehr so viel Wind geschlagen, weil wir hatten ja schon unser Merkel-Fon, das heißt, der Neuigkeitswert äh war da jetzt offensichtlich noch zu gering. Äh dann äh gibt es ein schönes äh vier Unterwasserkabelsystem, das von Marseille über Nordafrika und die Golfstaaten nach Pakistan und Indien und dann weiter bis nach Singapur, Malaysia und Thailand führt. Da hängt die NSA auch dran Warum auch nicht? Also es ist ja ein Unterwasserkabel, kann man sich ja mal anschauen. Ähm. Währenddessen sitzt dann der Generalbundesanwalt da und sagt, äh NSA Speeranfähr Affäre gibt's nicht. Und ähm, In den USA wurde dann äh debattiert, äh die Aussage eines Obama-Beraters, der sagt, NSA-Vorratsdatenprogramm hat keine Anschläge verhindert. Ähm das allerdings mit der Einschränkung äh sagte, ja dann muss es wohl ein anderes Programm gewesen sein, auf das sich die NSA in ihren oder die äh Geheimdienstbeauftragten der Regierung in ihren Aussagen ähm, Beziehen, ja, statt einfach mal zu sagen, das ist übrigens hier gelogen. Andererseits kann der Mann ja gar keine gesicherte Aussage treffen, weil die Anzahl der ähm, die Anzahl der Programme ist ja inzwischen wirklich nicht mehr zu überschauen ja? Also das, Wer weiß, was sie noch alles machen, vielleicht mit irgendwas davon, vielleicht ähm verhindern sie tatsächlich einen ähm, ein ein Anschlag mal. Also die Hoffnung steht ja noch aus.

Tim Pritlove
0:58:34
Linus Neumann
0:58:58
Tim Pritlove
0:59:11

Ja genau, also ähm Vortrag zweiundfünfzig fünfundfünfzig. Es gibt ja immer diese schöne Zahl, das äh solltet ihr euch äh merken, ja, das steht auch mal äh schön in den Dateinamen drin und so weiter, also wenn ihr euch nicht sicher seid, welcher Vortrag gemeint ist, der mit der ID zweiundfünfzig, Fünfundfünfzig diese ist übrigens Younique über alle Kongresse hinweg. Ja, also es kommt nicht nächstes Jahr wieder vor Äh, ja, also ein Scanner darklee, äh, erinnern. Und er hat einfach mal so alles zusammengefasst, was man so bisher so weiß, äh, wobei das eben nicht nur dieses Jahr, äh, zusammenfasst, sondern eben auch die Erkenntnisse der IF zurück bis zweitausendfünf teilweise noch bis zweitausendeins, also auch so wie die Programme kamen. Warum ich da jetzt grade drauf komme, abgesehen davon, dass eine Zusammenfassung an dieser Stelle immer äh sinnvoll ist. Grade dieses Geeiere in der Öffentlichkeit mit, Grade bei so Anhörungen des Parlaments, ja, wo dann äh Vertreter der NSA oder andere äh Vertreter der Regierung befragt werden, ob denn in diesem oder jenen äh Programm das ein oder andere Böse getan worden sei, ja, wo das ja dann immer häufig immer abgewiegelt wird und jetzt so, nein, das haben wir nicht getan, ja? Er führt auch sehr schön aus, wie es einerseits so ist, dass sie eben durch diese Vielzahl an Programmen und Coten haben, die sie haben, häufig so ist so, so, nein, wir haben die Geo-Location in diesem Programm nicht erfasst, ja, weil, Dafür haben wir ein anderes Programm, ja, das hat einen anderen Namen und äh davon wisst ihr noch gar nichts. Das ist so der, Der eine Trick, der gerne gemacht wird und was auch sehr schön rüberkam, ist, jetzt möchte ich mal wieder ein Wort, was du vorhin schon eingeführt hast, äh nochmal bemühen, ja, so eine perfide ähm, Art und Weise mit Sprache umzugehen, ne? Sein Beispiel war dann eben so dieses äh die Frage war dann so, ob sie denn äh folgende Informationen, sammeln würden so. Collect, ja und äh das wurde dann in dem Fall verneint. Obwohl sie diese Daten sehr wohl abgeschnorchelt und auch gespeichert haben, aber ihre Argumentation ist, naja, äh Ich würde ja jetzt, wenn ich ein Buch in einer Bibliothek habe, diese Information ja dann eigentlich erst eingesammelt haben, wenn ich dieses Buch auch selbst gelesen habe, Aber sie speichern ja alles nur ab und würden ja nur, wenn's wirklich ein Anlass gäbe, da dann vielleicht auch wirklich mal drauf zugreifen. Also die Worte äh passen hier auch einfach schon gar nicht mehr.

Linus Neumann
1:01:39
Tim Pritlove
1:02:03
Linus Neumann
1:02:04

Eine größere Datenmenge und brechen es auf weniger herunter, wo am Ende noch ein Mensch äh reinschauen muss. Ja, das ist äh also das ist, sehr interessant, weil wenn man das jetzt mal zehn, fünfzehn Jahre weiterdenkt, dann wird demnächst alles nur noch algorithmisch ausgewertet. Wir werden von Computern kontrolliert, alle Dystopie ist äh, ist, ist Skynet ist da und niemand überwacht dich mehr, Keiner überwacht dich, weil ähm alles wird automatisch von den Computern gemacht. Das guckt ja jetzt keiner mehr rein, ja? Du bist doch nicht überwacht. Ja, du wirst zwar sofort von der Drohne erschossen, wenn du irgendwie dein Fahrrad falsch parkst, aber du bist doch nicht überwacht, So, das das ist das, wo es hingeht. Und da muss man sehr vorsichtig sein. Also man muss man muss ganz besonders aufpassen, Definition von Überwachung muss bleiben. Kontakt, mit meiner Information findet statt, ob jetzt durch einen technischen Filter oder äh oder auch nicht ja? Aber zu sagen, erst das, wo äh, wo jemand, wo unser äh Geheimdienst äh Personal äh reingeklickt hat und weil sie sich nicht einen Check Markt gemacht hat, das haben wir jetzt überwacht. Alles andere nicht Ähm und vor allem bei den ganzen Analysen, die gefahren werden. Ich sage das, aber da habe ich schon hundert Mal gesagt. Wenn ich. Wenn ich eine Analyse mache, die, ich hatte grade dieses Beispiel mit dem äh Fahrrad falsch geparkt. Ja, das war dann das wird ja in dem EU-geförderten Programm Indekt, werden ja genau solche Sachen gemacht. Massen von Menschen filmen äh und abnormes Verhalten erkennen. Ja, das heißt zu sagen, okay, dieser Mensch läuft, auffällig langsam, wir ohne eine Gehbehinderung zu haben, der ist jetzt auffällig, den schauen wir uns jetzt an, ja? Ähm um, anormales Verhalten auf erkennen zu können, brauche ich eine sehr große Datenbasis dafür, was normales Verhalten ist. Das heißt, ich muss alles überwachen, Um dann zu erkennen, wo ist jetzt überhaupt Abweichung, Was ist etwas besonderes? Und die Datenbasis, je größer die ist, umso besser. Das heißt, ich muss alles überwachen, um die wenigen, Abweichung davon zu erkennen. Und dann zu sagen, naja, nur wenn es eine Abweichung ist, dann ist es ja auch wirklich Überwachung.

Tim Pritlove
1:04:13
Linus Neumann
1:05:06
Tim Pritlove
1:05:17
Linus Neumann
1:05:24
Tim Pritlove
1:05:29
Linus Neumann
1:05:34
Tim Pritlove
1:05:35
Linus Neumann
1:05:36
Tim Pritlove
1:06:51
Linus Neumann
1:06:52
Tim Pritlove
1:06:58
Linus Neumann
1:08:17
Tim Pritlove
1:09:06
Linus Neumann
1:09:07
Tim Pritlove
1:09:38
Linus Neumann
1:11:07
Tim Pritlove
1:11:25
Linus Neumann
1:11:32
Tim Pritlove
1:11:32
Linus Neumann
1:11:37
Tim Pritlove
1:11:39
Linus Neumann
1:12:09
Tim Pritlove
1:12:24
Linus Neumann
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Jetzt ist äh es gab ja zwei zwei schöne zwei schöne Sachen dann noch. In dem Security Night Mass Talk, der äh von Ron und Frank, der ja jedes Jahr äh so Kongress äh Programm ist, letzte Veranstaltung ist immer Security. Nightmares, wo sie dann hochhielten, die Situation der IT Security ist folgende und dann war eine weiße Fahne zu sehen. Und das, das ist schon das, das, das, das Fazit, aber da hatten sie ja sogar äh Bügeleisen, die mit äh mit WLAN kommen, ja, also mit, Und wenn du dir das überlegst, dann brauchst dich ja, wenn wenn dir schon die Chinesen ein Bügeleisen schicken, was irgendwie dein WLAN abhört, ähm dann äh ist es, in der Relation nicht mehr besonders überraschend, dass dir die Amerikaner ein Iphanet Adapter schicken, der auch noch WLAN hat, ja? Zumal das grundsätzlich viele von diesen von diesen Sachen nicht alle, aber einige, ähm. Von einem von einem Studenten irgendwie als Proof of Concept in in zwei, drei Wochen äh zusammengelötet sind. Nicht alle Also spätestens wenn man davon ein Kilowatt Röntgenstrahlung äh redet, um Monitor abzuhören, dann spricht man natürlich von einer etwas anderen äh Dimension aber so kleine Hardware äh Trojaner äh zu bauen, die man die Tastatureingaben abfangen und solche solche Späßchen. Das sind ja ähm, Das hat man, stellt immer mal jemand vor und zeigt mal jemand oder vor allen Dingen bei irgendeiner Security-Konferenz wurden dann auch äh iPhone Ladegeräte gezeigt, die mit einem kleinen Mikroprozessor dann versuchen, dass das iPhone irgendwie zu infiltriert, und was nicht alles ähm was man immer, Bei sowas dachte ich so, ja okay, aber dafür brauche ich ja Hardware-Zugriff. Und wenn ich Hardware-Zugriff habe, dann kann ich am Ende sowieso die Büchse auseinandernehmen. Da steht mir nicht mehr viel im Wege. Ähm, je nachdem wie viel Aufwand ich äh dann noch bereit bin, zu betreiben. Und da da denke ich ist auch das Entscheidende ist hier, dass dass sie nicht nur diese diese Hardware haben, was sich nicht besonders überraschend finde, sondern wie du schon sagtest, die Infrastruktur, um dir die auch unterzujubeln. Vor allem in Zeiten von Amazon Prime, ja, wenn du sagst, okay, schnell Bestellung hier, ich will meinen Computer irgendwie morgen früh um zwölf haben, ja. Na ja.

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