Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP100 Gehört schon zum Establishment

Ein Gespräch mit Hans-Christian Ströbele über Macht, Staat, Revolution, Geheimdienste, Recht und Freiheit

Zur hundertsten Ausgabe von Logbuch:Netzpolitik wollten wir Euch etwas ganz besonderes bieten und haben daher das Gespräch mit Hans-Christian Ströbele gesucht und gefunden. Hans-Christian Ströbele spielt seit Jahrzehnten eine besondere Rolle in der deutschen Politik und ist zeitlebens ein unermüdlicher Kämpfer für Frieden, Recht und Freiheit gewesen. Wir haben ihn in seinem Bundestagsbüro besucht und ihn zu Themen befragt, die uns auch hier im Programm laufend begegnen und uns regelmäßig den Kopf schütteln lassen.

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Veröffentlicht am: 25. April 2014
Dauer: 1:54:54


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:31.873
  3. Interview mit Hans-Christian Ströbele 00:02:25.227
  4. Epilog 01:54:11.319

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:00
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
0:00:08
Tim Pritlove
0:00:31
Linus Neumann
0:00:40
Tim Pritlove
0:01:23
Linus Neumann
0:02:00
Tim Pritlove
0:02:05
Hans-Christian Ströbele
0:02:37
Tim Pritlove
0:02:56
Hans-Christian Ströbele
0:03:55

Nee, das war gegen das Staatsgefüge. Äh ich war habe damals äh die Meinung gehabt, äh die Überzeugung gehabt. Das war neunzehnhundertsiebenundsechzig. Äh das wird dringend eine Revolution in Deutschland und in der westlichen Welt brauchen. War ja nicht nur ich, sondern viele andere in. Ländern Europas und den USA Lateinamerikas. Und ich hab mich damals als Referenda schon engagiert, äh um Studenten, äh die vom Staat verfolgt wurden, sei es mit Strafverfahren, sei es mit Relegationsverfahren oder anderem Ärger, mit dem Staat zu vertreten, zu verteidigen, ihnen zu helfen, Äh und. Ich wollte dann Rechtsanwalt werden und Rechtsanwalt bin ich dann auch geworden und hab dann diese Tätigkeit immer weiter betrieben. Einmal natürlich als Beruf äh, Ich habe auch ganz normale, ganz normalen Strafverfahren überwiegend oder Familiensachen vertreten. Aber eben auch immer. Seit neunzehnhundertsiebenundsechzig, mit einem politischen Antrieb, politischen Impetus, das heißt immer auf Seiten, die schwächer waren derer, die verfolgt wurden, gerade vom Staat verfolgt worden. Das eine habe ich gemacht dann, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen, für mich und das Büro. Das hieß ja damals sozialistisches Anwaltskollektiv. In Westberlin und das andere habe ich gemacht aus politischen Gründen, weil ich die revolutionäre Umwälzung in Deutschland in der Welt wollte und die, die das auch wollten, unterstützt habe, wir haben uns damals als Genossen und Genossinnen bezeichnet in Westberlin. Hat nichts zu tun äh mit dem real existierenden Sozialismus auf der anderen Seite der Mauer und äh. Danach hat sich das immer wieder äh bei den, verschiedenen sozialen Bewegungen der nächsten Jahrzehnte angekoppelt, also hier in Berlin kennt man natürlich die Hausbesetzerbewegung der achtziger Jahre oder die ein, vorher schon die Friedensbewegung, die Anti-AKW-Bewegung äh da war ich überall engagiert, ich war äh vor den Atomkraftwerken in Brockdorf, von Wackersdorf und habe immer mit demonstriert, aber auch äh mich als Rechtsanwalt äh betätigt, zur Verfügung gestellt, manchmal auch um zu vermitteln und so und das ging dann. Heute Ende der. Siebziger Jahre hab ich dann mitgeholfen hier in Berlin die Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz das war so 'ne Vorläufe der Grünen, zu gründen. Das waren Zusammenschluss verschiedenster unterschiedlicher Gruppierungen äh damals in Westberlin. Öko-Bewegung, ähm Anti-AKW-Bewegung, Friedensbewegung, Frauenbewegungen, die sich da zusammengetan haben und viele linke Gruppen muss man ja auch immer wieder sagen, äh um äh dann die Welt auch zu verändern, nicht mehr ganz so mit der Revolution, aber äh.

Tim Pritlove
0:07:04
Hans-Christian Ströbele
0:07:08
Tim Pritlove
0:08:25
Hans-Christian Ströbele
0:08:50

Das waren kapitalistische Verhältnisse, Ausbeutung, in Deutschland, in Europa, vor allen Dingen aber auch der dritten Welt. Wir haben uns immer als Internationalisten begriffen. An der Seite der Befreiungsbewegung, die damals äh sehr, sehr stark waren, etwa in Lateinamerika, aber auch in Afrika. Haben wir uns weltweit gesehen und in Deutschland wollten wir die verkrusteten, gesellschaftlichen Verhältnisse aufbrechen, das heißt das ging von den Wohngewohnheiten, also damals wurden die Wohnkollektive, damals hieß das erst Kommune und dann, dass man einfach mit mehreren jungen Leuten zusammen wohnen kann, auch ohne verheiratet zu sein und gleich eine Familie zu gründen und auch in größeren Verbänden Das wurde hier ja gerade in Westberlin möglich gemacht, weil's große Wohnungen gab, aber es war auch eine sexuelle Revolution. Es äh wurde der verkrustete Paragraph hundertfünfundsiebzig, nachdem damals noch Männer, die mit Männern ins Be. Gegangen sind, strafrechtlich verfolgt worden, zu meiner Anfangszeit, als ich Anwalt war das waren vor allen Dingen der Antifaschismus, die Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit Wir fanden überall an den Hochschulen, am Gericht, wo ich war waren überall ehemalige Nazis tätig. Im Bundesgerichtshof waren noch Anfang der sechziger Jahre die Richter aus der Zeit der Nazizeit äh waren auch am Bundesgerichtshof, also überall, wo wir hingucken ein Lehrer an der Heidelberger Universität Herr Forsdorf war der, der den äh nationalen äh nationalsozialistischen Staat mit dem Führerprinzip gerechtfertigt hat. Das wusste Es fiel uns äh wie Klappen von den Augen. Wir äh sahen das plötzlich, dass da unendlich viel aufzuarbeiten waren. Die Hochschulen waren äh zu revolutionieren. Wir haben da eine dritte Parität eingeführt und und und. Äh wir waren davon überzeugt, das ist jetzt wirklich kein Witz, äh das geht nur mit einer revolutionären Veränderung.

Linus Neumann
0:10:44
Hans-Christian Ströbele
0:10:48
Tim Pritlove
0:12:04
Hans-Christian Ströbele
0:12:30
Linus Neumann
0:13:54
Hans-Christian Ströbele
0:14:32
Linus Neumann
0:16:03
Hans-Christian Ströbele
0:16:20
Linus Neumann
0:16:26
Hans-Christian Ströbele
0:16:29

Nein, ich war auch immer der Meinung, ähm anders als die Linken jetzt in den Grünen und in der alternativen Liste dass man, wenn es die Möglichkeit gibt, auch in Regierung gehen soll, weil man da einfach mehr bewegen kann Wir erleben das ja jetzt gerade wieder, wenn man nur so davor sitzt und kritisieren kann und Anträge stellt, die sowieso abgelehnt werden. Ist das relativ frustrierend, wenn man in der Regierung ist, hat man wenigstens die Chance, wenig sagen, da kann man viel erreichen, aber hat man die Chance, das eine oder andere zu bewegen, deshalb war ich da immer dafür und als ich da neunzig neunundachtzig diese Möglichkeit gab, war ich deshalb auch heftig dafür, die zu ergreifen, aber, Aus vielerlei Gründen, das hatte persönliche Gründe, war im regierenden Bürgermeister, hatte politische Gründe, Veränderungen der Weltgeschichte Geschichte in Deutschland und hier in Berlin, äh dass das dann alles äh nicht geklappt hat. Ähm, Natürlich waren immer große Frustrationen da drin und als wir dann und dann gleich einen Schritt weiterzumachen, neunzehnhundert äh. Achtundneunzig, also ungefähr zehn Jahre später ähm die äh. Rot-grüne Koalition auf Bundesebene. Gegründet haben, war ich ja dann im Bundestag, da war ich zum ersten Mal wieder, ich war in den achtziger Jahren schon zwei Jahre mal im Bundestag und da war ich dann äh wieder im Bundestag und war da mit dabei, und das war eine ganz, ganz schwierige Zeit. Äh wir. Waren damals noch nicht richtig zusammen. Die Koalition gab's noch nicht, der neue Bundestag hatte sich noch nicht konstituiert. Da hat noch der alte Bundestag nach der Wahl beschlossen sich äh an den Kriegsdrohungen in Richtung Serbien zu beteiligen und dann nachher an ihrem Kosovo Krieg zu beteiligen. Wo ich plötzlich. Mein Weltbild äh zusammenbrechen sah.

Tim Pritlove
0:18:22
Hans-Christian Ströbele
0:18:44
Tim Pritlove
0:18:47
Hans-Christian Ströbele
0:18:49
Tim Pritlove
0:18:50
Hans-Christian Ströbele
0:19:29

Also ich habe sehr schnell die Erfahrung gemacht und zwar nicht, erst bei der Verteidigung der Leute aus der RAF, sondern vorher brat siebenundsechzig, das war ja drei Jahre vorher, ähm. Die das Umgehen des Staates, der staatlichen Macht, der staatlichen Gewalt, vorlegt, auch der polizeilichen, aber auch der justiziellen Gewalt mit kritischer, aufmüpfiger äh Bevölkerung. Also äh die die große Demonstration, die für meine äh Politisierung entscheidend gewesen ist, am zweiten Juni neunzehnhundertsiebenundsechzig vor der großen Oper. Da hat der Staat, kann bekennender äh Maaßen äh nach militärischen Gesichtspunkten, äh auf eine Demonstration reagiert und zwar das hieß damals Leberwursttakt also an beiden Seiten zumachen durch Polizeikräfte und dann in der Mitte drauf schlagen. Also um diesen Kern da, wenn man so will, äh zu vernichten, jetzt nicht physisch zu vernichten, aber eben auch physisch anzugreifen. Äh und so war, also war das äh immer wieder die Tacos und die Bereitschaftspolizei, die es hier in Berlin gegeben hat haben Demonstrationen als irgendwie einen Schandfleck angesehen, den man beseitigen muss. Und wir haben häufig demonstriert, jede Woche, mehrfach, immer damals am Kurfürstendamm und Biebung bis Marktstraßen Äh wir haben äh die Erfahrung der staatlichen Gewalt gemacht und wir haben die Erfahrung gemacht, sehr viele von denen, die dann auch ins Gefängnis kamen. Ähm. Dass sie ungerecht da drin saßen, das ist keine Beweismittel gab und dann viele, also für mich ist das immer das Schlimmste oder. Schrecklichste heute noch, wenn ich dran denke, Beispiel war Holger Mainz. In seiner Wohnung äh festgenommen worden ist unter dem Verdacht an einem Sprengkörper gebastelt zu haben, weil unter der Wohnung irgendwie so eine Rohrwerkstatt gewesen ist von irgendeinem Handwerker Der saß drei Monate in Haft und wurde in der Haft, wenn er dem Richter vorgeführt wurde, immer von einem her, von Polizisten, die inzwischen sich hielten, dann da hingeführt Nach drei Monaten wurde er ohne sang- und klanglos aus der Haft entlassen, war nix. Äh. Was mit dem Menschen natürlich in dieser Zeit äh ungerecht eingesperrt passiert, habe ich erlebt, weil ich habe ihn häufig besucht im Gefängnis. Und das war eigentlich ein Einzelfall, sondern sehr viele. Wir standen gegenüber auch einer Justiz. Die bis auf Ausnahmen sehr sehr parteiisch reagiert hat und das was ich heute den Leuten raten würde geht doch zum Bundesgerichtshof oder zum Bundesverfassungsgericht, beim Bundesgerichtshof saßen wie gesagt noch alte Leute aus dem Reichsgericht. Da haben wir, die haben wir unsere Schriftsätze mitten mit zwei Sätzen abgetan, wenn wir uns zehn Seite Mühe gegeben haben. Oder beim Bundesverfassungsgericht wurden die ganzen Beschwerden einfach nicht angenommen. Also wir standen eigentlich hilflos, dieser diesen staatlichen Druck der staatlichen Gewalt gegenüber und diese Erfahrung, das sag ich jetzt mal als Erklärung, auch der Radikalisierung nachher hat natürlich bei vielen der Studenten ähm. Dazu beigetragen, äh dass sie irgendwann sagten, wir die einzige Lösung, die wir noch sehen, wie wir da weiterkommen, ist, äh dass wir uns mit Gewalt wehren.

Tim Pritlove
0:22:47
Hans-Christian Ströbele
0:22:53
Tim Pritlove
0:23:05
Hans-Christian Ströbele
0:23:23

Also warum ich der Meinung, also ich war der Meinung, weil ich äh sicher war, da muss sich was ändern. Und der warum der Staat so? Also damals hätte ich ihnen gesagt, äh. Also ich war immer vorsichtig mit der Bezeichnung Faschismus, der alte Faschismus und andere haben das ständig im Munde geführt, ich habe das zurückhaltend, weil ich gesagt habe. Ist nicht immer so, aber natürlich, das war altes Denken, das waren Leute, die auch aus der Generation kamen, die auch den Faschismus mitgemacht haben, zumindestens. Äh und so haben wir vieles erklärt. Ich habe zum Beispiel während meiner Referendarzeit, das war neunzehnhundertachtundneunzig da äh neunzehnhundertachtundsechzig äh habe ich äh ein Arbeitsgemeinschaftsleiter gehabt, bei dem ich Strafrecht gelernt habe, einem Richter. Der saß gleichzeitig damals in einem Prozess, war er Vorsitzender eines Schwurgerichts, in dem der einzige Richter vom Volksgerichtshof, der jemals vor in Deutschland vor Gericht gestellt worden von den vielen Richter dieser im Volksgerichtshof gab. Freigesprochen worden ist, weil die Terrorurteile, die die da Methodestrafe in zehn Minuten gefällt haben, vom Volksgerichtshof und in einer Viertelstunde, weil die als äh wurde nicht bestritten, dass er daran beteiligt war. Es sondern es wurde gesagt, na ja, der hat sich an das damalige Recht gehalten. Ne, also diese Erfahrung, die wir gemacht haben, die hat uns völlig verzweifeln lassen und gesagt, Das ist die andere Seite, mit denen haben wir nichts zu tun, mit denen wollen wir nichts zu tun haben, wie die wollen wir bekämpfen.

Tim Pritlove
0:24:54
Hans-Christian Ströbele
0:26:17
Tim Pritlove
0:26:43
Hans-Christian Ströbele
0:26:45

Innerhalb der Staatsapparates haben wir einfach gesehen, dass. Ist für die keine Alternative gab. Wenn ich versucht habe beispielsweise, da gab's ja immer große Hungersteigs, wo die Gefangenen äh mir Rechte im Gefängnis und Zusammenlegung, Gefängnis und so weiter äh äh gekämpft haben unter Einsatz ihrer Gesundheit, sogar ihres Lebens. Äh. Dass ich habe dann versucht beispielsweise, mit dem Staat, das heißt mit der Staatsanwaltschaft darüber zu reden, können wir das nicht so oder so machen dann wurden mir Zusagen gegeben, damit der Hungerstreik abgebrochen wird äh und anschließend wurde das alles nicht eingehalten. Also der Staatsanwalt, mit dem ich telefoniert hatte und gesagt, also wenn sie da und so das regeln, dann äh weiß ich, dann würden die wahrscheinlich aufhören oder so. Äh, nachher bin ich dann bei meinen Mandanten erschienen. Die haben gesagt, hör mal, du hast uns doch versprochen, hast du mit dem Staatsanwalt da was geklärt, hast, dass sich da was ändert bei uns, bis heute hat sich nichts geändert, drei Wochen, vier Wochen sind rum. Ähm Also wir sind verzweifelt an dem, äh wie der Staat reagiert hat und man darf ja nicht vergessen, der große Prozess in Stuttgart-Stammheim ist vorbereitet worden. Der fing im Mai äh neunzehnhundertsieben äh neunzehnhundertfünfundsiebzig an Der ist vorbereitet worden, neunzehnhundertvierundsiebzig durch ein ganzes Paket von Änderungen der Strafgesetze und der Strafprozessordnung, was in, drei Tagen im Deutschen Bundestag durch die drei Lesung durchgepeitscht worden ist, damit es am ersten Januar neunzehnhundertfünf äh, fünfundsiebzig dann in Kraft treten konnte. Also auch der Staat hat allen äh Mitteln auch gesetzgeberischen Mitteln reagiert äh und soweit ich weiß, gab's damals im Deutschen Bundestag nicht eine Stimme, der jedenfalls erinnere ich mich nicht dran, der Opposition dagegen zu sagen, mal langsam äh bevor wir solche weitgehenden Gesetze. Beschließen, die zum Beispiel bedeuten, dass man auch Prozesse äh Strafprozesse ohne Angeklagte, dass sie auch im Gefängnis bleiben und führen kann und deren Rechte äh vornothin beschneiden, die Recht der Verteidigung beschnitten wurde. Das wurde äh. Reagierte der Staat eigentlich so wie die Mandanten das immer vorhergesagt haben. Der Staat wird dann, äh so haben die das immer gesagt, die Fratze zeigen, wenn er wirklich herausgefordert ist, ne? Wir standen dann da und mussten uns von dem Mandanten gefallen lassen, den Vorwurf, ihr seid die letzten, ja nee, also die Anwälte, ihr seid die letzten Jahren den Rechtsstaat glauben, weil guckt mal, wie die reagieren.

Linus Neumann
0:29:19
Hans-Christian Ströbele
0:30:02

Das stimmt, also ich weiß jetzt von ganz wenigen nur, sagen wir mal, die da eine besonders harte äh repressive Rolle gespielt haben, die nachher dann ganz anders waren, also häufig findet das zwar statt, bei Altersmilden, äh aber das war nicht ihr Grund. Natürlich hatte es was damit zu tun, ist eine neue Generation gewesen, andere Leute, die dahin kamen, ganz andere Ideen, die aufkamen, die plötzlich sogar in der Bevölkerung immer mehr Anklang fahren, sogar mehrheitsfähig wurden, nehmen sie die ganze AKW-Frage. Äh als die Anfang mit den ersten Demonstration gegen Atomkraftwerke, die wurden als verrückte Modernisierungsverweigerer äh dargestellt, ne, die nur irgendwie Streit suchen, äh weil sie das äh große Gute, dass da doch ein äh Mobili jetzt äh existiert, das ewig die Energien hat, äh die Arbeitskräfte zu ersetzen und so weiter, äh das. Es gab es gab überhaupt keinen, kein Verständnis eigentlich äh für die und das hat sich dann geändert durch Leute weil man einfach auch merkte, im Team hat ja Recht, wenn sie sich heute die Welt angucken, das was vor den Grünen übrigens da war, was dann auch die Grünen sehr gefördert hat, viele Sachen, die sind heute, finden sie in allen Parteiprogrammen. Ne, also von Umweltschutz, Umweltbewegung, Anti-AKW, Energiewende, Wenn damals einer gekommen wäre, hat gesagt, wir brauchen Energiewende, wir holen nur noch den Strom ausm aus der Sonne und vom Wind und vom Wasser äh und alles andere brauchen wir nicht mehr. Die Kohle, wenn alles zu äh gemacht und ähm Öl brauchen wir auch nicht mehr. Das müssen wir alles ersetzen, weil's zu dreckig ist. Die sie werden eingeliefert worden irgendwo in der Anstalt, weil weil sie irgendwie nicht begriffen haben, wo sie leben.

Tim Pritlove
0:31:47
Hans-Christian Ströbele
0:32:03

Lassen sie mich dazu nochmal einsetzen. Ich habe ja vorhin schon in Vietnamkrieg erwähnt. Und was immer unterschlagen wird äh bei der Geschichte der RAF. Dass die RAF, also die Strafverteidiger aus der damaligen Zeit, redet jetzt nochmal. Wir haben ja auch entsprechende Anträge im Prozess dann gestellt. Äh die ersten Anschläge der RAF, die mit Toten verbunden waren, Gerichtet gegen die US-Hauptquartiere in Deutschland, von denen aus unter anderem der Vietnamkrieg geführt wurde. Die Truppen der USA sind sehr, häufig geliked worden über Deutschland, Hauptquartier in Frankfurt, Hauptquartier in Heidelberg. Äh das die spielt eine ganz strategisch wichtige Rolle und sie müssen sich das immer vorstellen. Der Krieg hat zehn Jahre gedauert, Wir saßen, damals wurde gerade das Fernsehen kam so langsam in die Häuser. Bei uns Zuhause war das lange nicht der Fall. Wir saßen aber dann nachher abends wirklich so vor dem Fernseher und sagen. Im Namen unserer Freiheit, unseres Westens, werden da Flächenbombardements durchgeführt. Wir sahen ja, damals gab's mit der Zensur hat man noch nicht so richtig hingekriegt. Wir sahen, wie die Leute da verbrannten auf der Straße, als brennende Fackeln durch die Gegend liefen, bei den Napalmbomben und äh verzweifeln an der an der Welt. Und unser regierender Bürgermeister, nachher Bundeskanzler, Willy Brandt, äh, hat mich ein einziges kritisches Wort jemals, jedenfalls kenne ich keins zum Vietnamkrieg gesagt. Die äh die äh Glocke hier, der äh der Schöneberger Rathauses wurde in kleinen Exemplaren. Äh gegossen und an die GIes in äh Vietnam verteilt, äh weil sie dort unsere Freiheit verteidigten. Dass man sich für Augen fuhren, das ist, sonst ist das auch die ganze Radikalisierung äh und und Brutalisierung, die er an der die Skrupellosigkeit ist wirklich nur aus diesem Ohnmacht, der unendlichen Wut, äh die daraus entstanden ist. Ich will das jetzt nicht sagen, das war gut oder so, aber das so erklärt sich das.

Linus Neumann
0:34:06
Hans-Christian Ströbele
0:34:22
Tim Pritlove
0:34:42
Hans-Christian Ströbele
0:35:53

Nee, das ist eben nicht richtig. Ich will das nicht kleinreden, was auch heute. Ich, nehmen wir ja immer noch an vielen Demonstrationen teil. Am Wochenende werde ich auch äh gegen NPD und äh weiter wieder auf der Straße sein. Ich fahre immer nach Dresden äh um dagegen äh gegen die NPD zu demonstrieren. Also ähm natürlich machen die Demonstranten auch zum Teil schlimme Erfahrungen. Aber es gibt einen Unterschied. Ähm es gibt hier immer wieder äh berechtigte Hoffnungen, dass man im gerichtlichen Verfahren vielleicht nicht in der ersten Instanz, aber in der nächsten Instanz nicht in allen Fällen, auch da gibt's weiter Ungerechtigkeit, aber doch in vielen Fällen ähm dann, zu einigermaßen vertretbaren Urteilen kommt für uns war das dieses äh hoffnungslose dann Rechtsmittel einzulegen und da gar keine richtige Reaktion drauf zu kriegen, das ist heute anders. Ich habe das mal vor ein paar Wochen auch anlässlich einer Diskussion so formuliert Der Bundesgerichtshof vor allen Dingen der politische, also der Senat, der für so diese politischen Sachen zuständig ist, äh und das Bundesverfassungsgericht damals die Rolle gespielt hätten, die sie heute spielen, ich will das nicht alles gut reden, aber. Mit vielen äh positiven Sachen, dann hätte es auch in der damaligen Opposition und in der damaligen Gesellschaft möglicherweise andere Entwicklungen gegeben werden, die Entwicklung anders verlaufen. Es waren diese Hoffnungslosigkeit in einem angeblichen Rechtsstaat äh sein Recht wirklich zu bekommen.

Linus Neumann
0:37:24
Hans-Christian Ströbele
0:37:42

Also auch die ganze Geschichte mit Benno ohne Sorge und äh Freispruch von also dem Polizisten, der äh gezielt dahin geschossen, na ja auf auf ihn geschossen hat, ne und den man inzwischen ja weiß, dass er außerdem noch für die Statiker gearbeitet hat. Äh also äh ja alles, wenn man sich das heute vor Augen führt, das kann man ja überhaupt nicht mehr begreifen, dass sowas möglich gewesen ist, aber das war so. Nein, es hat sich was verändert. Wahrscheinlich auch, weil das andere Richter eine andere Generation sind, äh die überhaupt das Grundgesetz. Was damals ja auch schon gab und was fast genau so lautete wie heute, sogar zum Teil sogar im Asylparagrafen und sogar so freiheitlicher war, äh das Grundgesetz haben die neu entdeckt die Gerichte dann, also vor allen Dingen des Bundesverfassungsgericht, Hamburg in einer Reihe von Entscheidungen, zum Beispiel auch zum Demonstrationsrecht, dann so langsam angefangen, dass äh zurechtzustürzen, zu sagen, doch. Ein Recht auch in Brockdorf zu demonstrieren am Ort des AKW und äh die der Staat ist nicht berechtigt, die Leute dort. Irgendwie kilometerweit zehn oder zwanzig Kilometer weit fern, sondern die haben Recht auch an den Bauzaun ranzukommen äh solche Sachen äh das ist ja das Demonstrationsrecht. Ist man einem Objekt äh seiner Kritik, äh wogegen man demonstriert, auch da sein kann, weil Sonst äh jibelt man das auch. Und so ist das in vielen dieser Bereichen geschehen. Nehmen sie die sehr, sehr fortschrittlichen Entscheidungen. Zum Beispiel ist Bundesverfassungsgericht etwa, die Politik manchmal jetzt vor sich her treiben so in diesen gesellschaftlichen Fragen, Gleichstellung von Homosexualität äh homosexuellen Paaren und äh bis hin zur Adoption und all dieser völlig undenkbar in den sechziger, siebziger Jahren, ne? Das äh da war der Geist, das Denken. Nicht nur in der Justiz, ich will das nicht alles auf die Justiz schieben, sondern in der Gesellschaft war so, ne, wenn wer auf der Straße demonstriert haben dann wurden wir da angebrüllt, geht auch rüber über die Mauer und haut auch ab und man darf nicht vergessen, also jemand wie der nur aussah wie Rudi Dutschke Der wurde versucht von einer Menge vor Schöneberger Rathaus aufzuhängen, weil er so aussah, weil weil das ein äh.

Tim Pritlove
0:40:02
Hans-Christian Ströbele
0:40:04
Linus Neumann
0:40:19
Hans-Christian Ströbele
0:40:20
Linus Neumann
0:41:24
Hans-Christian Ströbele
0:41:42

Genau. Leider komme ich da viel zu wenig dran. Ich habe in der letzten Legislaturperiode zu den Themen, äh die mir ungeheuer am Herzen liegen, also wie Vietnam liegt mir auch der Afghanistan-Krieg, ungeheuer am Herzen, weil ich da von Anfang an dagegen war und immer sehr engagiert war und immer gesagt hat Das dauert nicht nur ein halbes Jahr, wie das Schröder und Fischer gesagt haben oder höchstens ein Jahr, sondern inzwischen sind wir im zwölften Jahr äh und das ist ein richtiger Krieg geworden, was ja über lange Jahre einfach geleugnet worden ist. Das ist irgendwie so ein Aufbau äh Hilfsprogramm, was da läuft. Und ich wollte immer gerne dazu reden und durfte nicht reden. Auch das ist ja was, ähm die die äh solche kritischen Meinungen innerhalb von Fraktionen haben äh äh für die ist es äh unmöglich über ganze Legislaturperioden damit überhaupt zu Wort zu kommen Es sei denn, also ich habe dann Möglichkeiten äh der der Geschäftsordnung ausgenutzt, dass man eine Zwischenfrage stellen kann oder eine Zwischenintervention gibt's dann so, da darf man dann drei Minuten reden, aber da können sie dann natürlich wenig dazu sagen. Also ähm, Ich kritisiere da vieles, weil es einfach nicht so ist, wie wir es lernen. Da muss vieles geändert werden. Äh aber äh. Wenn ich jetzt politische Kritik unterbringen will, dann nutze ich natürlich die Möglichkeiten des äh des Parlaments. Das kann im Ausschuss sein, das kann im Untersuchungsausschuss sein. Ich war all die Jahre fast stets in irgendeinem Untersuchungsausschuss. Äh das kann äh aber natürlich auch im Plenum sein oder äh sonst in in dem im parlamentarischen Umgang.

Tim Pritlove
0:43:20

Ich wollte mal genau auf diese auf diese Debatte und dieses Erreichen politischer Ziele nochmal zu sprechen kommen. Ähm ein Thema, was Sie ja sehr beschäftigt, was uns auch am laufenden Meter äh beschäftigt bei uns im Programm, ist äh so die Frage der Vorratsdatenspeicherung. Die auch, sagen wir mal, von so einer kritischen Linken und äh netzgeneigten Szene, äh so ein bisschen als so die schwarze Pest äh angesehen wird und wo es äh extrem starken Widerstand gibt, Ackervorrat und äh andere Gruppen haben sich da ja schon äh sehr früh und sehr engagiert dagegen eingesetzt. Äh äh es ist so ein bisschen wieder dieses und täglich größtes Murmeltier äh Effekt in dieser Debatte, dass immer wenn man das Gefühl hat, es ist jetzt irgendwie mal gerade wieder niedergerungen worden, dass sofort wieder dieselben Stimmen wieder kommen und einfach immer wieder dasselbe fördern. Jetzt hatten wir gerade die Entscheidung beim europäischen Gerichtshof, die so im Wesentlichen äh eine ähnliche, vergleichbar. Position zumindest, wie das deutsche äh Verfassungsgericht eingenommen hat, in gewisser Hinsicht noch einen Schritt weiterging. Äh gleich die nächste Meldung war, der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft fordert jetzt endlich die Einführung der Vorratsdatenspeicherung, weil jetzt wäre ja alles klar. Da fragt man man sich dann immer so ein bisschen leben die in einer anderen Realität? Äh ist das einfach der politische Prozess sämtliche Fakten zu ignorieren und äh stur an seinem äh Meinungen zu hängen und sich von Fakt dabei nicht äh äh ablenken zu lassen äh ist es ein oder ist es einfach ein Missverständnis im politischen Diskurs, äh meinen die das einfach nur äh sind die alle nur ganz böse und und und min und wollen einem immer nur das Schlechteste man verzweifelt ein wenig können sie uns mal so ein bisschen Einblick geben, wie sie das sehen, wie dieser politische Diskurs so im Großen und Ganzen eigentlich da äh zu interpretieren ist.

Hans-Christian Ströbele
0:45:15

Also ich glaube gar nicht, dass das äh jetzt böse Menschen sind oder böser Wille ist von denen, sondern, Seit Fuschi, in dem äh Minister äh der Französischen oder nach der französischen Revolution Gibt es äh in der äh im exekutimen Regierungsbereich immer wieder Leute, die der Auffassung sind, am besten alles über alle Menschen weiß, dann äh gibt es kein asoziales, sogenanntes asoziales oder von den Regeln abweichendes Verhalten wäre dann gibt's kein Verbrechen mehr, dann gibt's keine, werden keine Frauen von Männern mehr geschlagen, dann werden keine Kinder mehr, dann weiß man das ja alles, weil man irgendwie äh das dann steuern kann und so frühzeitig eingreifen kann, dass die Menschen nur noch lieb miteinander umgehen. Da ist jetzt mal etwas überspitz, äh und das war natürlich in Zeiten der Französischen Revolution ganz ganz weit weg, aber da fing das ja an mit Geheimdiensten und so, wo man sagte, man muss möglichst viel auch über die Genossen und so wissen, die da im Kampf sind. Und das hat. Aus in meiner Zeit meiner Politisierung war das damals der Chef des Bundeskriminalamtes, Herr Herold. Äh der hat schon dieses System auch für Deutschland, Die Nazis haben wahrscheinlich auch davon geträumt und die Stasi auch davon geträumt, aber das hat der hat für eine Demokratie, für eine demokratische Gesellschaft auch davon geträumt und zwar hat der sehr früh begriffen, da gab's ja die Anfänge von Computern, oder Viertelkästen und dann Computern. Wir müssen jetzt möglichst viel über die Leute, rausbekommen da gibt's richtig Theorien dann von denen wie man damit dann die Bevölkerung kontrollieren kann und der hat in eine völlig abgeschlossenen Bereich beim Bundeskriminalamt gelebt wo der diese Ideen entwickelt hat. Dieser Gedanke ist nicht tot, sondern der lebt mit den neuen, ungeahnten Möglichkeiten, heute der Überwachung der neuen Form der Kommunikation Großteil, ich weiß nicht wahrscheinlich inzwischen Drittel oder sowas, der kommende Kommunikation der Menschen heute in Europa, weiten Teilen der Welt spielt sich eben über äh die äh jetzt über den Äther, über Internet und ähnliches ab Telefon und das eröffne natürlich ganz andere Möglichkeiten, man muss nicht immer ein da haben, man muss auch nicht ein Mikrofon da installieren und zu ursammern man kommt an die Liebesbeziehung, an, Wutausbrüche an sonstiges Fehlverhalten, auch an natürlich auch an Straftat, Verhalten. Sehr, sehr viel einfacher ran, indem man zu Hause an irgendeinem Computer sitzt und sich die Daten einsammeln lässt. Und ich muss ja auch sagen, auch ich selber bin natürlich von dieser Entwicklung völlig überrollt, äh also als ich zum ersten Mal im Bundestag war, äh da haben die Grünen darüber gestritten, äh ob man PCs anschaffen soll. In den achtziger Jahren und haben Beschluss gefasst, das kommt das Teufelszeug kommt bei uns nicht in die Büros rein, ne? Äh so.

Tim Pritlove
0:48:19
Hans-Christian Ströbele
0:48:22

Nee, nee, nee, das war für das achtziger Jahre, dreiundachtzig oder vierundachtzig, also äh das muss ich ja sehen und ich bin von dem auch aber ich erkläre natürlich in meinem eigenen Verhalten um mich rum überall, dass sich die Welt, total verändert hat. Und das ist natürlich jetzt neue Möglichkeiten gibt, aber auch natürlich neue Möglichkeiten, diese alte Idee. Die Bevölkerung zu kontrollieren zu revitalisieren und da ist die NSA jetzt das super Osterbeispiel, die das machen. Wobei ich ja auch aus der NSA weiß, dass da ein Kampf zweier Linien, geführt worden ist bis zweitausendeins, wo die der eine Teil gesagt hat, nein. Wir müssen Terrorismus, organisierte Kriminalität gezielt. Bekämpfen, indem wir gezielt äh bei Verdachtsmomenten und so weiter vorgehen, während der andere gesagt hat, nein, wir müssen alles. Sammeln und dann gucken wir und dann von all dem Gesamt, dann gucken wir da rein, wo könnte da was sein, äh äh was äh verdächtig ist, ne? Ist ja ein völlig anderer Herangehensweise und die sind dann den Weg gegangen. Da gab's 'ne richtige Entscheidung darüber, sind dann den Weg gegangen zu sagen wir machen das so, dass wir alles und deshalb damals hat man dann noch darüber gelacht, noch zweitausendeins, weil da war ich ja auch schon im Bundestag, war ja auch schon PKG und war vor allen Dingen auch in der Koalition, wo man dann darüber redete, auf ein neues Gesetz brauchen und so. Da war das alles noch graue Theorie. Da hat selbst das Bundesverfassungsgericht gesagt, es könnte mal irgendwann die Zeit geben, dass man unendlich viele Informationen sammelt und auswerten, so, aber das ist noch weit, weit weg. Ne, inzwischen ist das, was damals weit weg war, Realität um uns rum Das ist, glaube ich, dieser Kampf äh zu sagen, man muss möglichst viel über alle wissen, auch die gar nichts Böses tun oder jedenfalls nicht, was so Kriminelles tun. Das muss man alles wissen, erst dann kann man Vorsorge treffen, das kontrollieren und da streitet sich dann eben die Polizeigewerkschaft mit einer gewissen Logik, die sagt für uns aus unserer Sicht ist die Abwehr von Verbrechen, von Fehlverhalten, oberste Gebot aller Dinge und dann könnte eine Vorratsdatenspeicherung auch mal helfen. Und natürlich haben sie dann immer Beispiele, wo das auch mal geholfen hat und so äh und. Die andere ist eben, wo kommen wir da hin, äh dann kann man sich nicht mehr frei fühlen, man kann nicht mehr frei kommunizieren, das geht äh ja nicht nur. Dass man sich vor zu schützen versucht, sondern man traut sich bestimmte Sachen gar nicht mehr zu äußern ne? Die Selbstkontrolle ist ja eigentlich das Gefährlichste bei dieser Geschichte, äh die dann um sich greift und sagt, äh uh, lieber nicht sagen und äh so, ne, das und und diese beiden Linien, äh die kämpfen jetzt miteinander und da ist die Frage, wer setzt sich da durch auch in der Allgemeine in der Gesellschaft? Und da ist die Vorratsdaten Speicherung jetzt ein Beispiel äh an dem dazu ausgetragen wird.

Linus Neumann
0:51:19
Hans-Christian Ströbele
0:52:54
Linus Neumann
0:54:25
Hans-Christian Ströbele
0:54:42
Linus Neumann
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Ja natürlich, also das fängt ja damit an, dass man gewählt werden muss. Und gerade für die äh zu denen ich ja Erfreulicherweise gehöre die direkt gewählt werden. Äh da muss ja äh die diese Person muss sich ja im Wahlkampf und auch vorher so öffentlich äh, positionieren oder sich von sich auch ein Bild vermitteln, dass die Leute dazu bringt, den zu wählen, den und nicht die andere oder den anderen, ne? Und das ist ja häufig auch eine Frage wie welchen Zugang hat man mit der Öffentlichkeit, wie viel Geld hat man zur Verfügung und so, wer fördert einen und so, ne? Und, Natürlich ist das alles miteinander äh verquickt und das wird man auch nie abschaffen, sondern da gibt's den Grundsatz auch des Grundgesetzes zu sagen Wir können äh Spenden nicht verhindern, wollen wir auch nicht. Aber es muss öffentlich sein. Der Wähler, die Wählerin muss wissen, von wem der seine Spenden kriegt, ne? Oder wie wie der dahin kommt. Also natürlich wird es immer Interessen geben, auch Interessenvertreter, wie offen und die, die dann äh artikuliert werden, das äh ist, glaube ich, hängt dann auch davon ab, in welchem Kreis die das ausgetragen wird. Aber wir wissen ja zum Beispiel, diese äh meiner Ansicht nach verhängnisvoll falschen Entscheidungen bei den verschiedenen Rettungsschirmen jetzt in der äh Finanzkrise ähm, das da die Kanzlerin dann den Chef der Deutschen Bank anruft als Hauptberater. Also machen die ja gar keinen Hehl draus, ne? Und offenbar einen direkten Zugang hat an so, ne? Dann kann man sich vorstellen, äh was für eine Entscheidung dabei rauskommt. Also da welche Interessen da an erster Stelle sind.

Linus Neumann
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Hans-Christian Ströbele
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Nö, natürlich, also ich habe, seit ich dieses Direktmandat habe, natürlich eine viel größere Unabhängigkeit, auch von, sagen wir mal, Augenblicksmeinungen auch in der eigenen Partei als ich das vorher hatte. Wobei nicht richtig ist die Wahrnehmung von außen, dass ich da irgendwie so ein Einzelkämpfer bin, also Mein Kreisverband zum Beispiel, die sind immer zu achtzig, neunzig, über neunzig Prozent teilen die das, was ich mache, sonst würde ich's auch gar nicht machen. Ähm und auch auf es wird auch immer übersehen Positionen sind häufig Minderheitenpositionen, für die ich mich einsetze, aber das sind dann vierzig Prozent oder zweiundvierzig oder so, ne. Das heißt, das ist schon äh auch eine große Unterstützung auch zum Afghanistan, ne, die äh es hat keine Partei hinge, das aus der Basis ein Sonderparteitag erzwungen ist gegen das gesamte Partei Establishment zum Afghanistan-Krieg und dann da einen Beschluss gefasst hat. Der. Entgegensetzt zu dem war, den der damalige Bundesvorstand vorgeschlagen hat, also äh wo ich mich dann natürlich ungeheuer wohl fühle und auch unterstützt fühle, obwohl ich vorher der Meinung sein konnte, oh ich bin gar nicht mehr auf der Seite der Mehrheit äh meiner Partei, ne. Also ähm sie haben recht, äh das ist nicht nur schön am Wahltag, sondern auch danach und ich sage ihnen aber auch, selbst die Position im Bundestag, also wenn ich mit Kollegen jetzt umgehe, aus anderen Parteien, auch der CSU, seit ich ein Direktmandat habe, werde ich von den, CSU-Leuten, die da in Bayern irgendwo sechzig Prozent oder so äh an äh mit da reingewählt worden sind. Werde ich als gleichberechtigter Partner.

Tim Pritlove
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Hans-Christian Ströbele
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Tim Pritlove
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Hans-Christian Ströbele
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Tim Pritlove
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Hans-Christian Ströbele
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Tim Pritlove
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Hans-Christian Ströbele
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Ja ähm das passt eigentlich nicht zusammen Ich habe mich auch immer dafür eingesetzt, gibt viele Äußerungen von mir schon aus den achtziger Jahren und vorher, dass ich gesagt habe, Geheimdienste äh müssen abgeschafft werden. Ich bin auch heute noch der Auffassung, äh dass äh so wie die heute die Geheimdienste sind in dieser Gesellschaft, wie wir sie äh weiterentwickeln wollen, wie sie haben wollen, nicht reinpasst. Ich nehme aber zur Kenntnis, dass aus vielerlei Gründe, es gibt sogar Gründe dabei, die auch ähm also wo ich auch sage, da ist was dran. Ähm. Dass das nicht real ist. Also, dass morgen die alle zugemacht werden und das Geld woanders ausgegeben wird, ist sehr unwahrscheinlich. Äh, dass wie sie richtig sagen, wird das in anderen Ländern überhaupt nicht in Frage gestellt, ne. Also ich stelle das weiter in Frage, aber ich sage. Wenn es die gibt, dann müssen wir diesen Geheimdienst möglichst viel dieses besonderen, das geheim nehmen, Das heißt, wir müssen sie viel, viel transparenter gestalten. Das äh fängt schon bei den Diensten selber an, äh dass äh, Das war ja früher sowieso viel, viel schlimmer noch. Da wusste man ja nicht mal, wie die Chefs heißen und ob die einen Schlapphut tragen und wie die aussehen und wo die äh. Wo die überhaupt stationiert sind. Das war alles geheim. Genauso wie die angebliche Kontrolle geheim war. Man wusste nicht mal, wann getagt wird und wo getagt wird, von dem Gremium und so weiter Also ich bin da es sehr, sehr viel mehr Offenheit äh äh und Transparenz möglich. Da können wir übrigens auch aus den USA lernen. Im US-Kongress ist da sehr viel zum Teil, sage ich sogar fast schon zu viel. Kooperation mit den Geheimdiensten durch die Kontrolleure der Geheimdienste, weil die so nah an den dran sind, dass ich fürchten würde, ich äh drücke das mal ganz vorsichtig aus, dass es dann schon so eine fast so eine gewisse Kumpanei gibt oder sowas. Das darf natürlich auch nicht sein, aber sehr, sehr viel mehr Transparenz. Das heißt, die Dienste müssen transparenter sein. Der ganz überwiegende Teil der der Tätigkeit, die die haben, äh muss überhaupt nicht geheim sein. Äh das ist also die Information, die die sammeln Also zum Beispiel der Bundesamt für Verfassungsschutz sind ja bekanntermaßen zu über achtzig Prozent aus normal zugänglichen Quellen, wo sie es einfach zusammenstellen von Zeitungsartikeln bis zu sonstigen Sachen, wo auch die Antifa oder so drankommt. Ähm also das äh ist überhaupt nicht notwendig, dass man das alles als zu Geheime tragt. Und da bleibt ein kleiner Rest, also beispielsweise im Spionageabwehrbereich zum Beispiel ich jetzt der Meinung bin, da müssten die eigentlich was machen, auch bei der NSA, äh das steht im Gesetz. Äh eigentlich muss der Deutsche Spionageabwehrdienst sich darum kümmern. Mindestens jetzt, wo er erfahren hat, die äh hier die gesamte Bevölkerung aussperren, müsste er genau dasselbe, was er gegenüber Russland oder China oder anderen Ländern, wo man schon immer davon ausging dass sie in Deutschland spionieren, wo auch hin und wieder welche verurteilt worden sind, ähm müssen die da auch ihre Aufgabe wahrnehmen. Also da gibt's dann einen kleineren Bereich, wo man das vielleicht nicht so zum Markte bringt, und da muss dann eine effektive Kontrolle äh des Parlaments äh einsetzen. Ähm die aber auch wiederum nicht so geheim sein kann. Der Abgeordnete aber überhaupt nicht drüber reden kann, wenn er was erfährt, nicht mal seinen Fraktionsvorsitzenden. Also wenn ich von irgendeinem Skandal erfahren würde im PKG, was, glaube ich, noch nie der Fall gewesen ist, dann kann ich äh nur zu meinem Fraktionsvorsitzenden gehen und sagen, da gibt's einen großen Skandal, den da äh darf ich euch aber nicht sagen, aber, meine, wir müssen jetzt den Untersuchungsausschuss einrichten da an der Tür, weil da riesen, die Hütte brennt oder so, ne? Ist völlig absurd. Dass man das nicht darf, ne? Aber das ist bisher noch nicht gelungen, das abzuschaffen, das heißt auch diese Kontrolle müsste man effektiv machen, weil das, wie's im Augenblick läuft, äh das ist. Wesentlichen darauf angewiesen, dass wir Informationen bekommen, auch aus den Medien, weil findige Journalisten. Oder der Chaos-Computer-Club irgendwas rausgekriegt hat und wir danach fragen und dann bohren. Und dann wissen die was sagen. Und dann widerspricht sich das und dann entsteht daraus ein Untersuchungsausschuss. Und dann kriegt man sehr, sehr viel mit. Diese Tätigkeit, für die ich viel Zeit investiere, ist deshalb so wichtig. Weil wenn die Dienste, das war ja früher alles mal anders, auch bei früheren Diensten, bei der Stasi sowieso, wenn die Dienste damit rechnen müssen, dass ihr Verhalten einfach nur damals wird, nicht immer passieren. Da das ihr Verhalten sie irgendwann rechtfertigen müssen, nicht nur vor ihren Vorgesetzten, sondern in einem Parlamentsausschuss, auch vor der Öffentlich wie das hier jetzt gewesen ist, auch bei den NSU-Untersuchungsausschuss oder vorher hatten wir einen BND-Untersuchungsausschuss, dann hat das eine erzieherische Wirkung, äh die weit über den Einzelfall hinausgeht. Ich äh weiß auch aus den Diensten, dass das tatsächlich eintritt, ne, dass die sich dann überlegen, also, Also wenn wir das und das jetzt machen äh und ich stehe dann irgendwo mal da und muss dann. Ja, also ähm man kann das alles viel besser machen. Das, was wir im Augenblick machen, ist nicht sinnlos, weil das Beispiel hafte Sachen gibt. Auf die wir kommen, gekommen sind, fast ausschließlich durch Artikel im Spiegel, AT in der Süddeutschen Zeitung oder findigen äh zum Beispiel, also tatsächlich auch Chaos Computerclub, wo wir auf Sachen gekommen sind, gesagt, da haben wir gesehen und jetzt wollen wir mal dazu einen Bericht haben. Dass die von selber aus uns auf die Skandale in ihren Diensten hinweisen. Das ist so gut wie.

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Jedes Mal, das beantrage ich ungefähr alle Jahre oder äh in jeder neuen Reform. Wir haben jetzt zu Beginn wieder der neuen Legislaturperiode, wieder eine Geschäftsordnung beschlossen da müsste aber noch das Gesetz geändert werden, dass die Mitarbeiter, die wir neuerdings haben seit der letzten Legislaturperiode, dass die auch da mit rein dürfen. Bisher nicht durchgesetzt, aber irgendwann wird das kommen, Also wir es gibt auch da, wenn man jetzt die Geschichte der letzten zehn Jahre sieht, ähm immer mehr Möglichkeiten, Rechte, Informationsrechte, zum Beispiel auch das Recht, dass äh von dem der Ausschuss ja manchmal dann Gebrauch gemacht hat dass ähm der Ausschuss ein Bericht beschließt und im innerheitlichen Themen, der dann öffentlich gemacht wird, also ein paar Sätze, der Vorsitzende und ganz wichtig, die äh. Also die äh Leute, die das anders sehen, wie häufig die Opposition, die dürfen dann auch, auch öffentlich, ihre dazu sagen, ne, dürfen dann sagen, wenn das öffentlich jetzt gemacht wird in dem äh bei der Bewertung äh stimme ich nicht zu, aus denen den Gründen, ich sehe das ganz anders, ne? Das ist auch schon mal ein Schritt hin zu mehr Öffentlichkeit. So haben wir eine ganze Reihe von Sachen, die wir da dürfen, auch in dem Verfassungsschutzbericht. Der soll in Zukunft öffentlich vorgestellt werden, können Fragen gestellt werden. Also wir arbeiten dran. Also ich habe mir eine lange Skala im Laufe der Jahre erarbeitet, auch von meinem Mitarbeiter. Äh an Forderungen, wie wir das ganz anders haben wollen. Wir wollen letztlich auch darauf hinaus, dass das ein Ausschuss wird wie jeder andere also der in der Regel öffentlich tagt. Das ist zum Beispiel in Berlin so, also der Berliner. Die tagen grundsätzlich öffentlich, manchmal geheim, hier ist das so, dass er nie öffentlich da Wir wollen, äh, das habe ich auch immer wieder vorgeschlagen. Das soll jetzt wahrscheinlich auch gemacht werden, äh, dass man, wie das in den USA ist, dass man hin und wieder in öffentlichen Anhörungen, die Chefs der. Geheimdienste befragen kann.

Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Das stimmt so nicht. Also da äh ich nehme das natürlich auch wahr, dass da durch die Medien alles mögliche erzählt wird. Ähm. Ich will nicht behaupten, dass sich alle Geheimvereinbarungen kenne. Wir werden in diesem Untersuchungsausschuss, den es jetzt gibt, äh uns alle vorlegen lassen, ob wir dann alle kriegen, weiß ich nicht, aber jedenfalls werden wir das fordern die Vereinbarung, glaube ich, von dreiundfünfzig und. Neunundfünfzig oder neunundsechzig, also die da immer durch die Gegend geistern, die sind tatsächlich aufgehoben worden im letzten Sommer, die gibt's nicht mehr Aber auch diese Vereinbarungen sagen lediglich, dass die USA Anspruch auf Informationen haben, wenn ihre, das hat immer mit den Stationierungskräften natürlich äh zu tun in Deutschland. Wenn ihre äh Kräfte in Deutschland, also die US-Bürger. Gefährdet sind. Äh dann haben sie zur Abwehr dieser Gefahren, haben sie äh das Recht, Informations. Das heißt, es ist nach, den Geheimvereinbarungen, die mir bekannt sind, nicht so, dass die nun einfach hier in Deutschland machen können. Faktisch ist es ganz anders. Also ich weiß, dass im Zusammenhang etwa mit den Ermittlungen nach dem äh F neunten, also Hamburg und so, äh da haben wir uns immer wieder auch in dem früheren Untersuchungsausschuss darum gekümmert. Ähm was macht eigentlich die CIA? Da haben wir gar nicht so sehr an die NSA gedacht. Was macht denn eigentlich die CIA hier und wir wussten von Operationen, von denen in Neu-Ulm zum Beispiel aber auch in anderen Gegenden in Deutschlands und da haben wir das nachgefragt. Was machen die eigentlich, ne? Auf welcher Rechtsgrundlage sind die hier tätig? Leute abhören, beobachten und so Da wurde uns immer nur gesagt von den äh von unseren Diensten. Um die kümmern wir uns nicht. Das sind schließlich unsere Freunde und Freunde spioniert man nicht aus. Ne? Und. Also so äh ist da ist da die Lage. Natürlich machen die, wenn die schon mit solchen vielen Kräften hier sind, auch geheimdienstlich tätigen, wahrscheinlich vieles, was man nicht weiß, aber von der Rechtslage ausgeht, dürfen sie das eigentlich nicht. Soweit ich diese Geheimvereinbarung kenne.

Tim Pritlove
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Hans-Christian Ströbele
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Hans-Christian Ströbele
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Wird mich noch eine Sache interessieren. Äh abschließende Frage. Ähm sie sind gerade auf das Kanzlerinnen zu sprechen gekommen. Ähm. Was für mich persönlich war das der äh und für viele andere Weise dieses äh ja sie hören alle Deutschen ab. Auch die Bundeskanzlerin, ja, wie auch die Bundeskanzlerin. Also das Kanzlerin-Handy war ja nicht nur in Deutschland, sondern auch international, so, das ganz große Ding, wo man was wirklich dann diesen diesen Skandal dann wirklich auch mal auf auf Regierungsebene dann den Schwung gegeben hat, ne? Ähm. Für mich ist das nach wie vor schwer. Rationalen nachvollziehbar, denn äh wenn ich eins von einem Geheimdienst erwarten würde, dann ist es, dass er die äh Regierungsmitglieder der jeweiligen Staaten ähm. Genau unter die Lupe nimmt. Alles andere würde ich erstmal nicht erwarten. Ja, also politisch relevante Akteure erwarte ich oder rechne ich damit, dass zum Beispiel der Bundesnachrichtendienst diese, im Ausland beobachtet. Und ich bin, gehe auch davon aus, dass er das bei äh zum Beispiel in Frankreich macht, dass man sich darüber Gedanken macht, Erstens, wer sind da im Moment die äh die Leute, die da das Sagen haben und was sind Ausrichtsreiche Kandidaten, die da in Zukunft was zu sagen haben und wie ist deren Verhältnis zu meinen, zu meinen politischen Bestrebungen. Find ich. Nicht gut, nicht richtig, wie auch immer, aber finde ich absolut offensichtlich. Jetzt ist das mit dem Kanzlerinnen-Handy, aber an der Sache so eskaliert. Wir erklären sie sich das.

Hans-Christian Ströbele
1:47:56
Tim Pritlove
1:49:13
Hans-Christian Ströbele
1:49:14

Und äh deshalb, dass hier dieses ganze Gebäude fielen sich zusammen. Es fiel auch an sich zusammen, dass der Alexander immer gesagt hat, wir halten uns in Deutschland selbstverständlich an Gesetz und Recht. Das hat ja wirklich immer wieder auch öffentlich betont, So, dazu ist er übrigens auch verpflichtet, nach allen also ist die NSA auch verpflichtet, nach allem, wenn sie hier in Deutschland tätig werden will. Es gibt in diesen Vereinbarungen äh gibt's immer auch äh natürlich deutsches Recht und Gesetz muss beachtet werden So, das waren sicherlich die zwei Punkte. Und dann war das auch, was wo das viel plastischer war, als wenn man sagt, alle sind jetzt werden abgewöhnt, du und du wahrscheinlich ähm vielleicht wäre das, wo das hier so konkret war und wo es vor allen Dingen offenbar in dem Aufgeregten Das wollen wir ja noch im Untersuchungsausschuss von der Kanzlerin hören, in dem aufgeregten Telefonat, was sie dann mit Obama geführt hat. Er ja offenbar das irgendwie eingeräumt hat. Zwar nicht direkt, aber indirekt, dem wir sage ich, ja soll nicht wieder vorkommen so ungefähr. In Zukunft sind sie sicher dafür werde ich sorgen, ihr werdet meine Amtszeiten also da sind viele solche zusammengekommen Gründe. Weshalb das so äh herausragende Bedeutung hatte, Wichtiger ist natürlich, dass äh die Gesamtbevölkerung das betrifft. Und jetzt, das machen alle und alle Regierungen. Da bin ich nicht so sicher, also ich glaube erstmal nicht, dass sich der deutsche Bundesnachrichtendienst leisten könnte. Herrn Obama abzuhören oder dem britischen Premierminister und die Queen. Ich glaube, das müsste wahrscheinlich ganz oben genehmigt werden und ich glaube, also jetzt vom Kanzleramt oder so, äh das machen die nicht, weil wenn sie dabei erwischt werden, ist das doch. Noch anders als wenn's in Deutschland. Also raus, natürlich machen die auch die irgendwelche, Informationsbilder, über neue Politiker, alte Politiker und geben die der Regierung, aber ist ja noch ein Unterschied, ob man die nach Zeitungslektüre macht oder nach äh allgemeinen offenen Gesprächen oder ob man geheime äh oder vertrauliche, intime und weiß ich, was Gespräche am Handy abhört. Also das ist ja der riesige Unterschied und gegenüber dass man das auch versucht äh bei irgendwelchen Potentaten in Nord und Korea oder anderen näher liegenden Ländern, das davon gehe ich auch aus, versucht, ob's klappt, weiß ich nicht. Und. Genau äh aber es ist noch ein Unterschied, wenn man das bei äh jetzt eine befreundete Regierung, woher Obama glaube ich eine Woche vorher oder zwei Wochen vorher gesagt hat, was regt ihr euch so auf? Wenn ich wissen will, was die Kanzlerin. Denkt, dann rufe ich sie doch an.

Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Hans-Christian Ströbele
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Tim Pritlove
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Hans-Christian Ströbele
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Tim Pritlove
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Hans-Christian Ströbele
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Hans-Christian Ströbele
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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