Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP117 Springergeführte Koalition

BND überwacht DE-CIX — VG Media verzweifelt — EU-Kommissar will VDS zurück — Twitter klagt

In dieser Woche kamen neue Puzzlesteinchen zum Gesamtbild über die Überwachungslage in Deutschland, die nahelegen, dass der BND sehr wohl das deutsche Internet vollumfänglich "ausleitet" und zumindest von 2004 bis 2008 der NSA grundgesetzwidrig zur Verfügung gestellt hat. Der passende Medienaufschrei bleibt weiterhin aus.

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Veröffentlicht am: 8. Oktober 2014
Dauer: 1:14:53


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:29.493
  3. Eikonal: BND überwacht DE-CIX 00:06:50.269
  4. VG Media verzweifelt 00:37:24.414
  5. EU-Kommissar will VDS-Richtlinie zurück bringen 00:49:00.862
  6. Twitter klagt gegen Schweigepflicht 00:56:24.958
  7. Epilog 01:13:55.144

Transkript

Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Ja.

Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Genau, das kannst du halt zu Hause gucken, wenn du wenn es notwendig ist, aber du brauchst es nicht mit abzuhören. Das heißt, sie schneiden ähm die Teile ähm an Ort und Stelle raus, die jetzt nicht, Spiegel notwendig sind, ja? Dadurch reduzierst du halt schon mal so ein bisschen, aber du schmeißt natürlich auch nur die Sachen weg, von denen du ganz sicher weißt, dass du sie jetzt in diesem Moment nicht brauchst, weil sie sich andauernd wiederholen, ne, so ein YouTube-Video wird, unglaublich oft auch geschaut. Ähm insofern filterst du das natürlich dann äh aus deinem Datenstrom raus. Und ähnliche Vorfiltern, ja, also quasi Dinge, die dich nicht wirklich interessieren, schneidest du halt raus. Aber die Dinge, die dich nicht interessieren, sind eigentlich hauptsächlich nur Bandbreiten, starke, Dinge, die ohnehin öffentlich sind. Und Dinge, die sich sehr häufig wiederholen, wo du dann halt ein bisschen voroptimierst und sagen wir mal, statt der, der gesamten Seite vielleicht da, deiner Station nur noch äh übergibst, der hat schon wieder diese Seite aufgerufen, aber die hat sich nicht geändert seitdem und deswegen schicke ich die jetzt nicht nochmal mit, da kannste, gucken, ne, also bisschen äh vorgefiltert. Ähm dann geht eine Leitung nach Pullach. Und da steht dann irgendwie, da war mir jetzt nicht ganz klar, ob in einigen Berichten hieß es für diese Leitung wäre die Telekom bezahlt worden an anderen Stellen äh stand für diese Vorfilteranlage. Die Hardware, die dafür notwendig wäre, äh sei die Telekom bezahlt worden, vielleicht auch beides. Aber es flossen äh ungefähr sechstausend Euro im Monat an die Telekom.

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Und nicht nur zum BND, der, Inland Überwachung sowieso nicht betreiben darf, sondern der reicht's dann automatisch an die NSA weiter. Und da hat dann auch BND intern gab es dann da Bedenken, Da gesagt wurde, hey, wir wir können das hier gar nicht voll vollständig kontrollieren. Ähm, und wenn die hat also ein ein Mitarbeiter des PND äh sich gesagt, so selbst wenn die USA uns zusichern, sich an unsere Gesetze zu halten, können wir das wegen unserer technischen Unterlegenheit, überhaupt nicht überprüfen. Ja, das heißt, wir wir verlassen uns hier auf deren Wort, verstoßen selber gegen das Gesetz und, helfen denen dabei, äh etwas zu tun, was äh eigentlich eben auch nicht in äh in Ordnung ist. Und ähm, Da sagte der BND Mitarbeiter war da von einer äh gewissen Weitsicht geprägt und sagte, die gesamte verschlüsselte Kommunikation, die können wir ja inhaltlich überhaupt nicht beurteilen. Das heißt, da können ja auch nochmal Deutsche drin sein und wir wissen ja nicht. Ob die Amis nicht ohnehin entweder diesen äh diese Krypto knacken können oder sowieso den Secret Key haben und das alles äh irgendwie dann bei sich nochmal entschlüsseln. Das heißt, ähm, Wir haben hier wirklich ein äh Problem und dann wurde halt vom vom BND auch das Bundeskanzleramt gefragt, äh ob sie denn das G zehn Gremium über diese Operation informieren müssen, Und die Antwort äh scheint dann irgendwie wohl gewesen zu sein, müsst ihr wohl nicht. Ähm und. Gesetzliche Hintergrund ist eben der die Weitergabe von Telefondaten und Mailverkehr von Deutschen an ausländische Dienste ist nur unter strengsten Voraussetzungen und nur im Einzelfall zulässig und hier kann man natürlich nicht von einem Einzelfall reden. Ähm Fakt ist, der Steinmeier als Kanzleramtsminister muss zugestimmt haben, Denn es gab es gab Kommunikation und zwar genaue enge Absprachen zwischen Bundeskanzleramt und BND in diesem Fall. Ähm, Thomas de Maizire, der dann äh sein Nachfolger war, hat die Operation erstmal weiterlaufen lassen. Und währenddessen äh sitzen wir äh vorm Fernseher und schauen uns solche Äußerungen an wie ähm, abhören unter Freunden, das geht gar nicht, Da gab's jetzt auch eine sehr schöne Frage in der äh Bundespressekonferenz, äh wo dann gesagt wurde, sagen sie mal Herr Seibert, heißt das, äh dass sich die Bundeskanzlerin, als sie abhören unter Freunden geht gar nicht gesagt hat nicht nur auf das bezogen hat, was über die Unterlagen von Herrn Snowden berichtet wurde, sondern dass sie zu diesem Zeitpunkt ganz genau wusste, was passiert war und sich konkret zu Informationen geäußert hat, die sie selbst hatte. Also mit anderen Worten, wenn die Kanzlerin sich hinstellt, äh und sagt, abhören unter Freunden geht gar nicht, meint sie damit dann doch nur sich selbst oder meint sie alle deutschen Bürger? Und in dem Fall hätte sie ja dann, gelogen. Und dann sagt der Seibert, ich glaube, Der zeitliche und sachliche Zusammenhang dieser vielzitierten Äußerung ist sehr klar. Es standen damals Abhöraktionen gegen Botschaften von EU-Staaten, wie auch Abhöraktionen gegen Deutsche Einrichtungen zu reden, Das war der Punkt, den die Bundeskanzlerin ansprach. Mit streng geheimen Verschlusssachen, die dem Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages in Dokumentform vorliegen und vorgelegt wurden, hatte das nichts zu tun. Mit anderen Worten, die Kanzlerin, wusste, zu dem Zeitpunkt, dass es diese Kooperation zwischen BND und NSA gab und hat sich in ihrer Äußerung explizit nur auf äh das Abhören von Botschaften. Äh und äh deutsche Einrichtungen bezogen, lehrt uns, Steffen Seibert, aber da würde ich doch ganz gerne nochmal reinhören in den original Kontext dieser Äußerung. Also wir hören und zwar aus dem Interesse für die Bürgerinnen und Bürger, da geht es nicht vorrangig um mich.

Tim Pritlove
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Also ich kann mir kein ähm ich kann mir keinen anderen ähm, sinnvollen Weg vorstellen, der, Massenüberwachung in diesem Ausmaß überhaupt ermöglichen würde. Also es kann, äh, das habe ich ja oft, wie gesagt, schon schon, äh, sehr viel früher dazu gesagt. Es kann nicht passieren, ohne, dass die Deutschen Dienste das, mitbekommen oder ermöglichen. Es geht einfach nicht. Also weißt du, wenn ich dem wenn ich im, stell dir mal vor, ich stell jetzt in den Dezixen Gerät, was, An einem Monitoringport hängt und all das, was da rauskommt, nochmal äh weiterschickt. Das müsste ja bedeuten, dass der gesamte Gebäudedezix nur. Maximal fünfzig Prozent seiner Kapazität tatsächlich nutzt. Was eventuell stimmt, aber sie würden halt merken, wenn sich ihre Belastung auf einmal um einhundert äh um einhundert Prozent erhöht, Ja also du kriegst diese Daten dann nicht raus, ohne dass es jemandem auffällt. Es sei denn, du nutzt einen Kanal, der ohnehin schon da ist und das ist eben der ähm, der des Lochvol Interset. Und der wiederum ist ja so angelegt, ähm hat hatten wir glaube ich auch schon mal besprochen, dass du eben diese Sammelstelle vor Ort hast. Damit die Mitarbeiter des, Betroffenen äh der betroffenen Infrastruktur nicht sehen, was du ablauscht oder nicht. Es wäre ja, wie gesagt, eine Katastrophe, wenn die Dezix-Mitarbeiter ähm quasi, Die Konfigurationen oder die Such äh Einstellungen für die für den BND oder für die NSA machen würden. Würden ja sofort anfangen, das äh irgendwie zu Geld zu machen, indem sie halt Leute waren oder äh über diese Überwachungsmaßnahmen manipulieren oder so.

Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Und selbst wenn sie Erster wären, wäre halt unten drunter einer mit einem schönen Bild und einer großen, großen Ausschnitt, äh der dann halt größer wirkt. Also ähm. Was Google da macht, ist, sie halten sich an das Gesetz, dass die Verlage, die den Leistungsschutz, der dieses Leistungsschutzrecht haben wollten, sich genauso geschrieben haben. Das ist die logische Konsequenz, ja? Und jetzt sagt die Folge Media, ja aber ähm Moment, jetzt sind wir ja benachteiligt, gegenüber den Verlagen, die das Leistungsschutzrecht nicht in Anspruch nehmen. Und geht dann wieder zum Bundeskartellamt, und sagt, ey wir haben hier ein Recht, was wir Google nicht einräumen und deswegen verzichtet Google darauf, Dieses Recht wahrzunehmen, weil sie's, weil wir's ihnen nicht geben. Und wir haben jetzt festgestellt, dadurch werden wir benachteiligt, Ähm, Und das Bundeskartellamt sagt, na ja, äh aus dem Kartellrecht lässt sich aber jetzt keine Verpflichtung ableiten, dass Betreiber von Suchmaschinen Textausschnitte entgeltlich erwerben müssen. So Andreas Mund, der Chef der äh Behörde. Äh also der des Bundeskartellamts. Ja, natürlich nicht. Aber. Da wir sind ja wieder bei dem alten, bei dem alten Aspekt. Google hat eben fünfundneunzig Prozent Marktanteil und ähm, in einem sehr, sehr köstlichen Interview mit dem äh Deutschlandradiok Kultur. Ähm hat dann auch äh Maren Ruhfuß äh von der VG Media äh gesagt, dass, ihr das natürlich am Arsch vorbeigeht, wenn sie bei äh bei der Telekom oder bei Web DE mit ihren unter oder maximal ein Prozent Marktanteil in den Suchergebnissen nicht mehr auftauchen. Aber Google hat eben fünfundneunzig Prozent und da ist das jetzt entwickelt sich dieses ähm Leistungsschutzrecht zu einem Erschuss in den Fuß. Äh dieses Interview ist großartig. Es zeigt also ähm.

Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:52:35

Sie wollen das Gleiche tun ähm was in Deutschland ja auch die ganze Zeit noch oder er möchte das Gleiche tun, was in Deutschland ja auch die ganze Zeit noch auf der Kippe steht, nämlich ähm, dass das äh Urteil des des obersten Gerichtshofes in diesem Fall äh als Vorlage nehmen für ein Gesetz, dass ähm die Kritikpunkte ausräumt und dadurch dazu führt, dass äh es nicht mehr von diesem oberen Gericht äh einkassiert werden kann. Das war ja auch äh in Deutschland ist in der Deutschland nach wie vor auch das Ziel. Ähm nur dass man da gesagt hat, okay, wir warten noch auf das EuGH-Urteil, bevor wir das ganze Papier jetzt irgendwie äh von unseren von unseren äh Beratern äh schreiben lassen. Und dann das das Projekt nochmal in Auftrag geben müssen, weil sich der die Gesetz die ähm höchstinstanzliche äh Rechtsprechung, da nochmal geändert hat und wir müssen noch einen anderen Aspekt beachten, ja? Aber das heißt, die die wollen also jetzt natürlich Experten darauf loslassen, die äh dass diese Richtlinie so formulieren. Äh dass sie eben nicht mehr äh unter diese Kritikpunkte fällt. Das wird also der, das König dieser äh Mann schon an. Ähm bevor er überhaupt im Amt ist. Ähm, Das Urteil war im April diesen Jahres und ähm, zuständig war ja zu dem Zeitpunkt noch die jetzt äh scheidende äh Cecilia Mainström und die hat sich eben in Anbetracht der des Endes ihrer Amtszeit dann gesagt okay komm, in den paar Monaten mache ich das Fass jetzt nicht mehr auf, das überlasse ich meinem Nachfolger und entsprechend ähm wird das jetzt auch besetzt. Dimitris Avramopoulos. Ja, es gab dann noch oder es gibt jetzt einen ähm, Mit einer Aktion von äh Campact, Ich lehne eine Anlass- und Verdachtsunabhängige Vorratsdatenspeicherung ab. Es gab auch eine Aktion von ähm ich glaube Digitalcourage und digitaler Gesellschaft und wen sehe ich da noch im Bild? Äh nee, keiner von, das war das da gab's noch ein größeres Bild, genau. Also die Etri-Leute, sich da jemand von Edri, warum san die denn nicht da? Doch, doch. Also ähm es gab dann eine äh eine Aktion nochmal einen Auftakt äh zu dieser dieser Aktion ähm. Jan-Philipp Albrecht war auch nochmal da und da haben sie dann dem äh, Dimitris Avramopoulos, ein gold gerahmtes Bild mit einem Auszug aus dem Urteil des äh Europäischen Gerichtshofs gegen die Vorratsdatenspeicherung überreicht. Ja, sie haben diese Gold gerahmt ähm. Den, den, den, die, die Grundrechtsbasierte Entscheidung da äh gegeben in der Hoffnung, dass er äh plötzlich, nachdem er jahrelang sich mit Verteidigung Migrationsabwehr und Innenpolitik auseinandergesetzt hat und das auch in Zukunft tun möchte. Ähm irgendwie noch seine Stimmung zu ändern, ja? Und das wird aber wahrscheinlich ähm.

Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:57:16
Tim Pritlove
0:58:14
Linus Neumann
0:58:21

Und dann bis zu tausendneunundneunzig oder so. Ähm, Und jetzt hat Twitter also einen eigenen Transparenzbericht verfasst, der sich offensichtlich nicht an diese Vorgaben hält und hat neun Monate lang fünf Monate lang keine Antwort bekommen und dann irgendwie Anfang September erfahren, da wurde kam dann offensichtlich so ein Einzeiler bekommen. Ja die Information in eurem Transparenzbericht ist leider Klasse Fight und deswegen dürft ihr die nicht veröffentlichen. Und die Basis äh für diese Anfragen über die sie da gerne Transparenz geben würden. Wie gesagt, da geht's nur um die Zahl, nicht um die Betroffenen, würde ich mal vermuten. Äh ist der Foren Intelligence Valence Act, also der fieser und die National Security Letters, also die Briefe mit dem Gag Order, wo also drin steht. Hallo, gib uns folgende Information und sprich mit niemandem darüber. Ähm auch das äh eine äh Praxis, die wir hier schon häufiger beleuchtet haben. Ich verweise da immer wieder auf den äh großartigen Vortrag von Nic Maril beim siebenundzwanzig C drei, wenn ich mich nicht täusche, ähm wo es um um diese Gag-Orders ging. Wir erinnern uns, dass äh Twitter da auch äh eine, seine Rechtsabteilung bemüht hat, als es um die Daten von Jacob Apple-Baum, Birgit hier ähm Julien Assange und äh Rob Gongrip ging, äh wo wir auch dann diesen Brief veröffentlicht gesehen haben und gemerkt haben, dass es äh sich dabei um einen Vordruck handelt, in dem auch Abrechnungsformalitäten und so weiter abgefragt werden, die natürlich bei äh Twitter gar nicht gibt. Ähm. Rede kurzer Sinn. Twitter würde diesen Transparenzreport gerne veröffentlichen und wir hat da jetzt auf Basis des fieser ähm, Eine Absage erteilt bekommen und setzt sich dagegen mit einer Klage gegen den, dass äh, Justizministerium, das FBI, ähm, zur Wehr und möchte diese Regelung kippen. Und zwar begründen sie das mit, dass diese Einschränkungen eine ähm, Der Satz ist so lang. Eine äh Diskriminierung äh darstellen und Twitters Recht auf freie Äußerungen, untergraben insbesondere in einem Bereich der einer globale öffentliche Sorge betrifft. Und sie sagen, und das äh erste Amament ähm gibt uns das Recht, diese Sorgen unserer Nutzer zu adressieren. Und ihnen eine vollständige Übersicht, Über den eingeschränkten, über das eingeschränkte Ausmaß der äh der Überwachung durch das durch die US-Regierung zu zeigen. Das heißt, sie sagen also ne ähm. Selbst in der, in der Klagebegründung sagen sie, ja ähm, Es zeigt doch, dass dass Twitter eben nicht voll überwacht ist, sondern dass es sehr eingeschränkt ist. Und deswegen ist es für uns von äh von finanziellen Vorteil dieses Vertrauen der Nutzer wieder zu erlangen und für die US-Regierung nicht von Nachteil, wenn wir diese Anonymisierte Veröffentlichung, machen. Und wir möchten eben veröffentlichen, welche Arten von legalen, Prozessen wir empfangen haben, ja? Also ob das jetzt vom FBI kam, äh oder ob das jetzt von so und so kam und mit einem Gag-Order versehen war und letztendlich richten sie sich da erneut gegen diese, Gag Orders.

Tim Pritlove
1:01:57
Linus Neumann
1:03:19

Ja, ähm. Ich habe wir hatten das ja sogar mal äh ausnahmsweise mal angekündigt. Ich habe mich da am Montag ähm, bei der Bundeszentrale für politische Bildung drüber unterhalten. Insbesondere also da ging's weniger um staatliche Überwachung, äh sondern über die um die ähm. Profilbildung und letztendlich auch Überwachung, die eben von so Akteuren wie äh Google, Facebook und Werbenetzwerken im Internet ausgeht. Ähm. Es ist net, es ist ein interessanter Aspekt, dass wir im Moment offenbar bereit sind, all diese Informationen, Facebook oder Google zu geben über uns ja? Mein Facebook lässt dich nicht los, sie sind in jede scheiß Internetseite die du besuchst eingebunden und wissen dass du da gerade bist, und du trägst du du regelst deine private Kommunikation über irgendwelche Facebook-Nachrichten durch sie? Sie haben dein WhatsApp auch noch mit in in ihrer Datenbasis, das heißt, du du gibst du gibst dich freiwillig einer Vollüberwachung durch äh Facebook hin und das kleine bisschen Restemail und Google, was du noch machst, das gibst du halt googlen, ja? Und die haben dadurch eine, eine in eine noch nie dagewesene, Macht in der Überwachung der Menschheit. Und die ist immer noch größer, würde ich jetzt mal so vermuten, und umfassender als die Überwachung, die die NSA irgendwie erlangen kann. Maximal könnte, dass das maximale an Überwachung, was die NSA hinkriegen kann, ist deinen gesamten Internet-Traffic und alles, was du bei Google und Facebook hast, ja? Google und Facebook haben aber im Prinzip schon so. Neunzig, fünfundneunzig Prozent deines Internetverhaltens ohnehin, weil sie deine E-Mail äh lesen, die in der Regel, Der normale äh Durchschnittsbürger hat ja dann auch nur so ein, zwei E-Mail Adressen, ja? Ähm. Sie verfolgen dich auf jedem Schritt, wo du dich hin googelst und langklickst mit ihren äh Plus Plus One und Like Buttons, ja? Das heißt, die haben eine eine größere Kenntnis über die Nutzer als äh die als die NSA, Und jetzt ist, glaube ich, zum ersten Mal der Punkt, dass, Private Unternehmen, die primär wirtschaftliche Interessen verfolgen und diese Daten auch nur zu Wirtschaft in ihrem eigenen wirtschaftlichen Interesse nutzen, Da letztendlich eine größere Macht haben als äh der Staat oder seine Geheimdienste. Ja, dass also das finde ich, das muss man sich auch mal aus aus der Perspektive vor Augen führen, dass das heißt jetzt nicht, dass äh, dass äh ich dafür plädiere, dass die Geheimdienste da jetzt auch dran dürfen, wenn es schon die äh wenn wenn es schon diese Unternehmen.

Tim Pritlove
1:06:38
Linus Neumann
1:07:54
Tim Pritlove
1:08:37
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Ja.

Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
1:12:38
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
1:14:35
Tim Pritlove
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Linus Neumann
1:14:52