Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
https://logbuch-netzpolitik.de


LNP133 Staatsbegräbnis in purem Gold

Nachlese: SIM-Karten, Gemalto, Superfish — FCC regelt Netzneutralität neu — Zwangsrouter — Störerhaftung — DE-Mail — Citizenfour

Ihr dürft Euch freuen, denn in dieser Ausgabe gibt es mindestens drei gute Nachrichten, doch legen wir, um den Schock nicht zu groß werden zu lassen auch noch einen Downer mit dazu. Das alles und noch viel mehr in Eurem wöchentlichen Update rund um das Top-Thema Netzpolitik, dem Lifestyle-Aktivismus von heute!

https://logbuch-netzpolitik.de/lnp133-staatsbegraebnis-in-purem-gold
Veröffentlicht am: 28. Februar 2015
Dauer: 1:14:12


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:29.287
  3. Nachlese: SIM-Malware 00:02:57.863
  4. Nachlese: Gemalto wurde gar nicht gehackt 00:08:19.530
  5. Nachlese: MS entfernt Superfish 00:12:17.764
  6. FCC hat die Netzneutralität geregelt 00:13:29.867
  7. Zwangsrouter 00:22:13.300
  8. WLAN-Gesetzesentwurf 00:33:57.679
  9. De-Mail noch ohne kritische Masse 00:50:46.141
  10. CitizenFour und Oscar 01:08:10.446
  11. Danke und Tschüss 01:13:17.501

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:00
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
0:00:06
Tim Pritlove
0:00:30
Linus Neumann
0:00:34
Tim Pritlove
0:00:35
Linus Neumann
0:00:49
Tim Pritlove
0:00:52
Linus Neumann
0:00:55
Tim Pritlove
0:01:01
Linus Neumann
0:01:10
Tim Pritlove
0:01:17
Linus Neumann
0:01:58
Tim Pritlove
0:02:01
Linus Neumann
0:02:06
Tim Pritlove
0:02:07
Linus Neumann
0:02:32
Tim Pritlove
0:02:40
Linus Neumann
0:02:53
Tim Pritlove
0:03:04
Linus Neumann
0:03:09
Tim Pritlove
0:03:49
Linus Neumann
0:03:51

Uta. Also oder ich weiß nicht, ob die Keys wirklich die heißen, das sind eigentlich Keysets, die auf Tars sitzen und die SIM-Karte hat viele Tars und, so eine zweistellige Anzahl Kiesets aber oder bis zu eine zweistellige, aber der entscheidende Punkt ist, dass OTA steht für Over VR. Nämlich ähm Konfigurations-Updates oder äh Java-Applets, die du auf die SIM-Karte äh schicken kannst Und auch da kommt so eine symmetrische Krypto zum Einsatz und wenn du diesen, also quasi ein äh Verschlüsselungs und Signaturkey, der auf, Server und Seite in dem Fall die SIM-Karte gleich ist. Und ähm damit kannst du quasi ähm kleinere Java-Applikationen auf die SIM-Karte laden. Ähm, und der Luca und Luca Melette, Carsten Nohl haben das beim. Dreißig C3 präsentiert ähm eine SIM-Karten-Mywed, die so folgendermaßen funktionierte. Die schickte einfach alle äh alle Endzeitabstände. Eine ähm SMS mit den Geokoordinaten an die Zielrufnummer, ja? Und. Solche Scherze kann's halt mit Simone machen, auch noch ganz andere Sachen, wie zum Beispiel den KI Clown oder so, aber das braucht die NSA ja nicht zu machen. Und in diesem Snowden League findet sich so ein kleiner Hinweis, ah, wir können übrigens Billing Records löschen, Ähm und das ist natürlich spannend, weil das heißt, du kannst ähm. Du kannst quasi, wenn du die NSA bist, eine Myware auf einer SIM-Karte installieren, diese Malware zum Beispiel ähm an eine kostenlose Nummer, die ganze Zeit SMS schicken lassen, Und da du ja äh. Ähm wie der Frank das so schön im NSA Untersuchungsausschuss nannte, äh dank einer strategischen Deregulierungspolitik, äh dafür gesorgt hast, dass die dass die meisten Mobilfunknetze ihr Billing ähm outgesourct haben zu deinen Dienstleistern, kannst du dann äh Einträge von der Rechnung löschen. Das äh ist übrigens was, was ähm auch im Rahmen des natürlich teilweise notwendig wird wenn die dafür sorgen, dass halt immer so zweite Verbindungen sind. Du erinnerst dich an den Fall, dass wir vor ein paar Jahren, dass da irgendwie einer plötzlich die ganze Zeit Verbindungen nach Pullach auf der Rechnung hatte, mal, wenn er einen Anruf gemacht hat und das war halt eine eine TKÜ äh Schaltung, wo die vergessen hatten, ihm diese ganzen Verbindungen wieder aus dem Einzelverbindungsnachweis.

Tim Pritlove
0:06:30
Linus Neumann
0:06:31
Tim Pritlove
0:06:32
Linus Neumann
0:06:39

Und genau das habe ich ähm habe ich nicht habe ich nie wirklich recherchiert, da bin ich aber öfter von Journalisten drauf angesprochen worden, Da gibt's irgendwie ein Paar. Es gibt auch einen israelischen ähm. Die sagen also, dass das, ich meine, du kannst dir natürlich vorstellen, Billing in so einem Telko, Invironment ist echt krass. Du hast Millionen von Kunden, die Millionen mit Millionen von anderen Kunden telefonieren, das jeweils zu anderen Tarifen machen, wo der eine sagt halt, okay, die erste Minute wird vollbezahlt, bei dem anderen Kunden wird das so, der andere hat eine Flatrate, Das sind relativ komplexes Ding, wofür du halt irgendwie auch Computer und so weiter brauchst. Und äh das äh ist natürlich ganz gerne mal outgesourct und wenn die NSA sagt, lieber Dienstleister, der das outsourct, wir wissen, das ist ein teures Geschäft, aber wir haben Interesse, dass du dieses Chef Geschäft betreibst, unterbiete doch mal alle anderen, wir machen das dann trotzdem noch lukrativ für dich. So wäre ja jetzt die gängige Verschwörungstheorie. Ähm dann kommst du eben zu solchen Punkten, dass du sagen kannst, ach so und äh Verbindung zu unseren Nummern werden übrigens grundsätzlich nicht ausgewiesen. Und dann macht halt so Sim, Myware äh Sinn. Weil wir die früher vorher die Angriffsszenarien, die wir ausgemalt haben, waren immer nur dass du halt die SIM-Karte premium SMS schicken lässt. Und dadurch äh dann irgendwie monetären Gewinn machst, weil wir eben nicht wirklich wussten, ähm wie man denn so billigen Records löschen könnte, ne? Und Das ist halt nicht unser Forschungsgebiet.

Tim Pritlove
0:08:05
Linus Neumann
0:08:19
Tim Pritlove
0:09:26
Linus Neumann
0:09:29
Tim Pritlove
0:10:07
Linus Neumann
0:10:14

3G und LTE ähm die die ähm, die Generierung des KC aus dem KI, also die Session Verschlüsselung aus dem Hauptschlüssel äh ein bisschen komplexer ist, aber es ist, es ist stimmt einfach nicht, dass du ähm, dass du das nicht bräuchtest. So, also das es stimmt, es ist einfach nur schwieriger und ein anderes, ein anderes, du musst was anderes implementieren, als bei 3G, aber es ist trotzdem äh genauso möglich. Ähm interessanterweise, Entschuldigung, dass ich da immer wieder drauf verweisen muss, auch dreißig C3 gewesen sein als Karsten und Luca in dem gleichen Vortrag, dass eben auch demonstriert haben. Und äh da hat allerdings andersrum, nämlich da haben sie ein KI gestohlen. Und dann auf Basis des mit diesem Telefon Telefonat durchgeführt, ja? Das ist das ist am Ende genau das gleiche, ne? Also ob du ein Telefonat durchführen kannst, das heißt die komplette Authentifizierung und Verschlüsselung selber durchführen kannst oder ob du mit mit sniffen kannst, ist ist in dem Fall das Gleiche. Naja, also spielt da äh keine Ahnung. Ich habe da, ich habe mir das ungefähr so vorgestellt. Die Leute haben bei der NSA angerufen, Haben gesagt hallo, ähm Jungs, sag mal, wenn wir jetzt sagen, ihr seid gar nicht bei uns eingebrochen, ne? Würdet ihr dann öffentlich widersprechen, Sagt die NSA, nein, natürlich nicht, wir wir behaupten immer überall nirgendwo reingebrochen zu sein und da hat Jemato gesagt, Okay, tschö! Und hat ihre Pressemitteilung veröffentlicht. Also so so scheint mir das da gelaufen zu sein. Ähm.

Tim Pritlove
0:11:56
Linus Neumann
0:12:00
Tim Pritlove
0:13:02
Linus Neumann
0:13:02
Tim Pritlove
0:13:23
Linus Neumann
0:13:29
Tim Pritlove
0:13:35
Linus Neumann
0:13:36
Tim Pritlove
0:14:55
Linus Neumann
0:14:58
Tim Pritlove
0:15:04
Linus Neumann
0:15:07
Tim Pritlove
0:15:13
Linus Neumann
0:15:15

Naja, aber wir wir haben ja diese, wir haben ja jetzt nur mal diese Analogien, da geht's also, wo man sagt, wo man sagt, Internetverkehr geht gegen Entgelt auf eine Schnellspur, ja? Das ist im Prinzip, Wenn man sich das überlegt, ja nur der, das umgekehrte von von Ich Drossel anderes, ja, wenn ich etwas an, wenn ich wenn ich, Verbindung A auf die Schnellspur begebe, dann heißt das, ähm Verbindung B wird dadurch gebremst, weil. Das Kabel wird ja nicht dicker. Die Verbindung wird hier nicht besser. Das aber das heißt, da sagen sie also auch. Gegen Entgelt etwas schneller zu befördern, ähm ist auch verboten. Ähm. Allerdings sagen sie natürlich angemessenes Netzwerkmanagement zur L Optimierung des Durchsatzes ist erlaubt, also dieses dieses klassische Argument Na ja, warum soll deine E-Mail das HD Video des Nachbarn langsamer machen, was auf vielen Ebenen totaler Unsinn ist. Ähm. Wird damit natürlich also wird damit dem wird damit Rechnung getragen, weil, Sie sagen, natürlich musst du zu bestimmten Zeiten, sage ich mal, zeitlich unkritischen Traffic vielleicht depriorisieren, um zeitlich kritischen Traffics ähm, in der Dienstgüter anzubieten, die dein Kunde haben möchte, sagen sie ist völlig in Ordnung. Du darfst das aber nicht tun, dieses Netzwerkmanagement, um dein Geschäft äh zu optimieren. Also Durchsatzoptimierung gerne, aber nicht Geschäftsoptimierung. Also zum Beispiel, wenn du eine, unbegrenzte Flatrate anbietest und dann irgendwann drosselst, dann ist das eine ein Netzwerkmanagement zur Optimierung deines Geschäfts und nicht eine eine Optimierung, ein Netzwerkmanagement zur Optimierung des Durchsatzes, ja?

Tim Pritlove
0:17:06
Linus Neumann
0:17:20

Genau. Und diese äh ja prinzipiell genauso. Also wenn du sagst, wir müssen die Videos besser zu unseren Kunden bringen, ist völlig in Ordnung, aber dann muss das eben so machen, und dass das für alle Videos gilt und nicht nur für die von deiner Streaming-Farm. Ähm und dann noch der äh dann haben sie noch für die größeren Provider äh Transparenzverordnung, dass sie ja sagen, sie müssen über anfängliche Werbepreise, Gebühren, Aufschläge und Bandbreitenbegrenzungen Auskunft geben und sie müssen den Verlust von Datenpaketen bekannt geben, weil äh wie wir wissen, in IP die Leistungsfähigkeit des Netzes daran mess- und vergleichbar wird, äh wie viele Datenpakete du verlierst. Ähm das ist also in meinen Augen eine sehr gute Netzneutralitätsregulation ähm angemerkt sei, was sie nicht getan haben, Das ist das Vorschreiben von Tarifen, wäre ja auch eine Möglichkeit gewesen, dass man sagt, dein Tarif darf nicht so, so teuer sein. Oder du musst einen Tarif zu dem und dem äh, zu der und der Güte und und Preis anbieten. Ähm sie haben auch nicht reguliert die Pflicht Zugang zur letzten Meile zu geben und das heißt, diese sie, Das heißt im Prinzip, sie erlauben es dafür, den Netzbetreibern ihre Monopole zu behalten. Wenn du sagst, ich wir schreiben dir nicht vor, was du nimmst und wir schreiben dir nicht vor, dass du die Infrastruktur diese letzte Meile mit irgendjemandem teilst, während. Natürlich die meisten ähm Kunden in den USA nur eine Möglichkeit haben, Internet zu bekommen. Dann ähm heißt das, du darfst dafür dein Monopol behalten.

Tim Pritlove
0:19:01
Linus Neumann
0:19:33
Tim Pritlove
0:19:36
Linus Neumann
0:19:41
Tim Pritlove
0:19:42
Linus Neumann
0:19:50
Tim Pritlove
0:19:53
Linus Neumann
0:20:14
Tim Pritlove
0:21:10
Linus Neumann
0:21:58
Tim Pritlove
0:22:21
Linus Neumann
0:22:27
Tim Pritlove
0:22:31
Linus Neumann
0:22:34
Tim Pritlove
0:22:37
Linus Neumann
0:22:39
Tim Pritlove
0:22:47
Linus Neumann
0:22:50
Tim Pritlove
0:22:50
Linus Neumann
0:22:53
Tim Pritlove
0:23:22
Linus Neumann
0:23:25
Tim Pritlove
0:23:42
Linus Neumann
0:23:59
Tim Pritlove
0:24:07
Linus Neumann
0:24:10
Tim Pritlove
0:24:17
Linus Neumann
0:24:38
Tim Pritlove
0:25:04
Linus Neumann
0:25:17
Tim Pritlove
0:26:52
Linus Neumann
0:26:56
Tim Pritlove
0:26:59
Linus Neumann
0:27:04
Tim Pritlove
0:27:35
Linus Neumann
0:27:40
Tim Pritlove
0:28:32

Ja.

Linus Neumann
0:28:35
Tim Pritlove
0:28:45
Linus Neumann
0:28:49

Und die die kommen kann sich dafür für die fünfundsiebzigtausend Euro kriegt sie, dass jeder dir sagt äh Anbieterwechsel, oh, oh, oh, oh, Vorsicht, Vorsicht. Bloß nicht Anbieter wechsel, da bist du sechs Wochen lang in einer Diaspora oder so, ne? Das ist jetzt, also das ist eigentlich relativ günstig für dieses äh für diesen Werbeeffekt. Ähm aber äh es wurde die die fünfundzwanzigtausend Euro Rabatt zu einhunderttausend Euro Höchststrafe hat die Telekom dafür bekommen, dass sie sich in letzter Zeit wohl aktiv engagiert hätte. In Richtung ein dafür zu sorgen, dass Besserung eintrete und so, sprach dann auch der Telekom-Sprecher von einem schwierigen Prozess, der in der Regel aber problemlos äh funktioniere und für den man bald ähm mit einer äh automatisierten Schnittstelle, eine Lösung hätte. Vielleicht mal vorsichtig, So, ich meine, diese Telekom ist seit Jahrzehnten organisch gewachsen, Und das ist äh sicherlich ein sehr uneinheitlicher Haufen. Allein die Dokumentation dieser ganzen Kupferkabel, die die irgendwie rumfliegen haben, ist sicherlich ähm eine eine Herausforderung von epischem Ausmaß und sicherlich auch nicht von heute auf morgen geleistet. Das würde ich dann zu deren Entschuldigung schon mal, anbringen und aber gleichzeitig auch anmerken, dass der Effekt nämlich, dass es dann langsamer läuft, natürlich in deren wirtschaftlichen äh Interesse ist und das ist natürlich dann problematisch. Insofern, ist es sicherlich positiv, dass da jetzt 'ne 'ne Maßnahme ergriffen wurde und wir werden. Sehen, wie sich das weiter entwickelt, aber fünfundsiebzigtausend ist natürlich auch echt ein Klacks. Also das ist ein das ist ein Business Case, ja. Wenn wenn alle dich dafür davor, wenn alle davor warnen. Wenn alle deine Kunden davor waren, von dir wegzugehen und alles, was du dafür bezahlen musst, sind einmal fünfundsiebzigtausend, das ist echt äh das ist super, das würde ich auch machen, anstelle der Telekom. Würde ich, würde ich aufrunden, würde ich sagen, komm, hunderttausend, lass gut sein.

Tim Pritlove
0:31:03
Linus Neumann
0:31:09
Tim Pritlove
0:31:13
Linus Neumann
0:31:17
Tim Pritlove
0:31:27
Linus Neumann
0:31:49
Tim Pritlove
0:31:51
Linus Neumann
0:32:29
Tim Pritlove
0:33:28
Linus Neumann
0:33:51
Tim Pritlove
0:34:14
Linus Neumann
0:34:17

Wir erinnern uns an das alte Problem des Provider Privileges ähm was äh heißt, wenn. Wenn ich mein WLAN aufmache und da jemand reinkommt und der macht dann Mist. Und äh die Tele, die die Telekom, stellt dann nachher fest, das war vom Anschluss von dem Neumann aus. Dann äh bin ich dafür haftbar, und ein, weil ich quasi als Störer diesen dieser Person Zugang zum Internet verschafft habe und das hätte ich nicht tun dürfen. Ähm, Provider jedoch sind davon ausgeschlossen, Internet Provider und der eigentliche Gesetzestext, den man heute liest, lautet ja sogar eigentlich, dass jeder, der irgendjemanden Zugang zum Internet gibt, davon ausgeschlossen ist, dafür zu haften, die gängige Rechtsprechung ist aber eine andere. So wie die Zusammenfassung des bei Lokbuchnetz Politik immer wieder eterierten Problemes. Und ähm. Jetzt hatte uns ja auch der Koalitionsvertrag versprochen, dass man sich des Problemes annehmen würde, nämlich diese Rechtsunsicherheit auflösen, indem man eine klare, Regelung schafft in diesem Bereich. Und die Hoffnung war natürlich die Abschaffung der Störerhaftung, wir erinnern uns, da gibt's vom digitale Gesellschaft, vom Verein digitale Gesellschaft sogar ein Gesetzesentwurfsvorschlag, in dem gesagt wird, alles klar, schreibt einfach so das Gesetz dahin, dann sind alle, dann ist die Störerhaftung weg, dann kann jeder ein offenes WLAN anbieten, alles ist gut ähm da diesem diesen Vorschlag ist die Bundesregierung jetzt nicht gefolgt, sondern hat gesagt, okay für Hotspot Anbieter. Wollen wir feststellen, dass sie Providern gleichgestellt werden, wenn, Sie zumutbare Maßnahmen ergreifen, um Missbrauch zu vermeiden. Als zumutbare Maßnahme sehen sie, dass in der Regel durch Verschlüsselung sichergestellt wird, dass keine unberechtigten Zugriff auf dieses Netz oder diesem Netz Zugang bekommen, Und der soll also in der ähm, Resultat dann sowas sein wie eine Anmeldung zusammen mit der Erklärung, dass man keine Rechtsverletzung begehen würde.

Tim Pritlove
0:36:44
Linus Neumann
0:36:48
Tim Pritlove
0:37:22
Linus Neumann
0:37:25

Die Identität würde ich also Namen kann man ja mit Identität übersetzen. Ich habe das jetzt nur äh eben in den in den ähm in in den Sekundärquellen äh geforscht. Ähm. Das heißt, das ist der Todesstoß für Freifunk oder das wäre ähm der Todesstoß für Freifunk, Freifunk sagt ja, zack, offenes Wlan, alles durch irgendeinen VPN gerutet. Ähm das, was am Ende rauskommt, äh ist ein äh beim Ribe eingetragener ISP. Damit ist er von der Störerhaftung befreit und alle sind glücklich. Ähm und natürlich dann noch äh auf zweiter Ebene die Mesh Netzwerke und so. Also diese ganze tolle Infrastruktur, die Freifunnker äh für uns gebaut haben. Soll damit im Prinzip in der Form verhindert werden, dieses anonyme, freie, offene Netz für alle, ohne Anmeldung, ohne alles. Einfach sagen, Infrastruktur brauchst du, bitteschön. Hier hast du im Netz ist wichtig, hol deine E-Mails ab oder was auch immer du machen möchtest, ähm, freies Internet, wir teilen. Ähm, dieser Ansatz, soll hier also oder würde mit diesem Absatz, der eben jetzt noch in Klammern steht, ähm vollständig, äh Abgesicht werden, und natürlich auch in dem, was ich vorher gesprochen habe, wo man sagt, okay, ein Provider äh wird ein Hotspot-Provider wird gleichgestellt, wenn er durch Verschlüsselung äh sicherstellt, dass keine unberechtigten Zugriff bekommen. Das heißt ja auch, da wird ähm. Explizit Freifunk wieder ausgeklammert, ja? Also es man liest hier die Handschrift, dass sie verhindern wollen, dass Menschen WLANs aufmachen. Und die einfach teilen. Und dann äh keine keine Störerhaftung äh nicht mehr in Störerhaftung genommen werden, weil das wäre natürlich ein Ende des Abmahnwesens, wenn äh wenn einfach alle hier WLAN aufmachen, kannst du keinem mehr äh nachweisen. Dass er äh diese diese rechte Verletzung durchgeführt hat, weil eben jeder sagen kann, ey, das ist hier ein offener Netzpunkt, den ich betreibe, weiß ich doch nicht, wer da drin hing. Ähm was natürlich eigentlich. Man kann man natürlich sagen, das wäre jetzt schade, da würde ein ein sehr lukrativer Geschäftszweig ähm in unserem Land wegbrechen, der aber bis jetzt irgendwie wenig, Beitrag geleistet hat, unsere Gesellschaft irgendwie voranzubringen, freier, vernünftiger Netzzugang für alle, überall, das wäre etwas, was unsere Gesellschaft voranbringt, insofern bin ich da natürlich persönlich auf der äh auf der Position, dass ich das dieses diese Störerhaftungsgeschichte. Ähm gerne dem natürlich opfern würde. Ähm mächtigere Lobbyisten sind da anderer Meinung und ähm haben mit diesem, in diesem Gesetzesentwurf echt krass, ihre Handschrift unterbringen können, Außerdem wurde angekündigt, dass man sagt, man möchte im Paragraph zehn Telemediengesetz die Haftungsfreistellung für ähm, Anbieter ähm aufweichen. Also im Moment ist das so, wenn ähm, Wenn ich einen Dienst wie wie Dropbox oder ähm, mega Upload oder pasted oder was gibt's noch für Scherze, wenn ich irgendwas betreibe mit Usergenrated Content. Dann hafte ich nicht dafür, was die Leute dadrauf laden oder was die Leute da eintragen, bis zu dem Zeitpunkt, dass ich darüber in Kenntnis gesetzt werde. Also ähm nehmen wir irgendwie mein Refi für da, was ich da früher mal betrieben habe. Wenn da jetzt jemand etwas äh bösartiges getan hat, dann, habe ich nicht dafür gehaftet. Ja, ich habe aber sehr wohl ab dem Moment dafür gehaftet, wenn es mir angezeigt wurde. Also, wenn jetzt ähm. Wenn jetzt.

Tim Pritlove
0:41:31
Linus Neumann
0:41:37

Dann hätte und diese Person hätte dann gesagt, hier ähm Neumann auf deiner Seite äh wird das hier verbreitet. Du bist, es steht in deiner Macht, das zu löschen, tu das, du bist jetzt darüber in Kenntnis, dann ähm ab dem Moment. Ich dann in der in der Löschverpflichtung, ja? Weil, oder, oder, muss ich eben sagen, OK, nee, Nazibeleidigung, die eigne ich mir jetzt an. Ich übernehme die Verantwortung, die weiterhin in die Welt zu setzen. Äh und das ist ja eigentlich eine ganz vernünftige Regelung und das das führt natürlich dazu, dass ähm, bestimmten Diensten, wo häufig Urheberrechtsverletzendes Material hochgeladen wird. Ähm ein möglichst, Also ein, ein, ein langer oder ein ausgiebiger, ein Aufgeber, ein ausgiebiger Prozess des Anzeigens von solchen von von Rechteverletzungen und der darauffolgenden Löschung stattfindet, also so ein Notes und Take-Down-Verfahren, ne, also ähm im Prinzip kann man sagen, was weiß ich, so ein so ein Rapid Share ähm. Da wird immer wieder äh illegales Material hochgeladen und dieses illegale Material wird immer wieder angezeigt und die sagen, oh Scheiße, sorry, müssen wir löschen, dann wird der Link gelöscht. Ja? Und böse Zungen könnten natürlich jetzt behaupten, dass dadurch dass, Eigentlich nur dafür da ist, genau diesen Dienst anzubieten, nämlich Urheberrechtsverletzendes Material äh in Umlauf zu bringen. Und deswegen soll jetzt im Paragraph zehn Telemediengesetz die Haftungsfreistellung, die Rapid Share genießt bis zum Zeitpunkt der in Kenntnissetzung für besonders Gefahr geeignete Dienste aufgelöst werden. Mit anderen Worten, Rapid Share steht da und sagt, ah, wunderbar, hier, irgendwas hochgeladen. Ähm, hm, verbreiten, verbreiten, verbreiten, Oberbeschwerde löschen und handelt im Rahmen des Gesetzes. Ähm. Wenn man jetzt sagt, ist ein besonders gefahrgeeigneter Dienst, dann könnte also gesagt werden, pass mal auf, bevor du irgendetwas verbreitest, bist du in der Pflicht zu prüfen, ob das nicht andere Leute Rechte verletzt. Und wenn das andere Leuts Rechte verletzt, dann bist du dafür in Haftung. Das heißt, da würde natürlich ähm relativ schnell einfach zumachen müssen, weil sie das nicht leisten könnten.

Tim Pritlove
0:44:04
Linus Neumann
0:44:14
Tim Pritlove
0:44:18
Linus Neumann
0:44:30

Und aber ich will noch ganz kurz an der Stelle loswerden. Solche Pfeil-Upload-Services nutzen ist eben eh schlechter Stil Ja, also das ist äh ob das jetzt mega oder Rappet, oder wie die alle heißen, das ist einfach schlechter Stil, ja? Ich meine, die machen die haben ja tatsächlich ein Geschäftsmodell dahinter, nämlich, dass sie eben diese äh diese Volumenbeschränkungen haben und sagen, okay gib äh zehn. Ergibt zehn Euro im Monat, dann kannst äh schneller und mehr runterladen oder so. Ähm und das heißt, dass sie natürlich da abzielen auf große Dateien und große Dateien sind eben äh Videos und wir erinnern uns an diese Probleme, die es dabei Kino TO gab und bei dass da eben bandenmäßiger Urheberrechtsverletzungen, äh Betrieb dahinter hing, um irgendwann am Ende mit so einem Halbliga mit einem legalen Geschäftsmodell am Ende Geld äh zu verdienen, ähm aber auf, illegalem Wege dieses Geschäftsmodell besonders attraktiv zu machen. Ähm das sind jetzt echt nicht die die Freiheitskämpfer, mit denen du dich assoziieren möchtest. So. Gleichzeitig ist aber natürlich, wenn du, wenn du. Wenn du das jetzt umkehrst, ich meine es gibt immer es gibt immer Freiheiten in dieser Welt, äh die Menschen, ausnutzen. Und auch zum zum großen Maße und da müssen wir uns als Gesellschaft fragen, wollen wir, weil diese Freiheit von einem, Anteil der Menschen ausgenutzt wird, wollen wir uns als Gesellschaft von dieser Freiheit verabschieden. Und da muss man sich eben überlegen, wenn wir das tun, welcher Schaden entsteht dann für uns als Gesellschaft? Und wenn du jetzt sagst, jeder, der irgendwie was im Internet einen Dienst anbietet, ähm wo Nutzerinhalte einstellen können, haftet dafür plötzlich, dann kannst du dir vorstellen, was dann los ist, das kann man sich dann einfach, irgendwann nicht mehr leisten. Dann kannst du dir nicht mehr leisten einen Blog mit Kommentarspalte zu haben, weil du Angst haben musst, dass irgendein Spacken da einen Link zu irgendeinem Material oder was auch immer und du auf einmal dafür haftest. Das heißt, am Ende wäre, wenn man dieses, wenn man dieses, ähm, diese Haftungsfreistellung auflöst, wäre das Ergebnis, so eine Art Vorauseilender Gehorsam. Der Dienste, Anbieter und auch der kleineren äh Firmen und damit so eine Komplettauflösung irgendwie ähm. Von Dienste an Dienstleistern, die irgendwie halt auch die die Gesellschaft voranbringen und einen freien Austausch ermöglichen.

Tim Pritlove
0:47:02
Linus Neumann
0:48:01

Also das, das, das ist das Ziel ist hier ganz klar. Es geht immer darum, dass die sowohl die Bundesregierung als auch diese Rechte Verwerterlobby, die wollen, dass einfach niemand im Internet mehr, identifizierbar ist. So, sie wollen im Prinzip, ne, das sagen sie auch immer so, ähm äh, hier Ausweispflicht oder sowas, ne? Es kommt ja immer wieder hoch. Und wenn der nächste, Jetzt wird gerade wieder das tolle das tolle Thema behandelt. Äh das kann ja nicht sein, dass irgendjemand anonym irgendeinen Stuff über irgendjemand anderem im Internet, Seite fünf in der Kommentarspalte behauptet. Das wird immer wieder hochgerollt und es geht immer wieder darum, diese Anonymität im Internet abzu ähm. Abzuschaffen. Und das Krasse ist, du siehst halt hier an in diesem ähm in diesem Bereich ähm, die Zukunftsvision der Regierung. Kannst du sehr genau da ablesen. Nämlich, erstens, alle sollen keine Anonymität im Netz, und und diejenigen, die frei und gratis und ehrenamtlich Infrastruktur für alle Leute, die sich in der Bundesrepublik befinden, unentgeltlich bereitstellen, ja? Die bekommen auf die Fresse, Die bekommen auf die Fresse, weil sie andere daran hindern, Geld zu verdienen. Und das ist echt ähm, Also da das siehst du an nichts schöner als an diesem Gesetzesentwurf, ja? Also wirklich diese Gesellschaft einfach mal voranzubringen, ähm infrastrukturfrei zur Verfügung zu stellen, auf das, alle davon partizipieren, auf das Mehrwert geschaffen werde, ja? Das soll äh verhindert werden. Es geht denen darum, irgendwie Hotspotbetreiber, das ist eine Dienstleistung, da kann man Geld verdienen, das ist Infrastruktur, die wird jetzt hier von Kabel Deutschland, weiß der Geier ausgerollt und dafür muss Geld verlangt werden. Und wer wer da irgendwie aus Idealismus ehrenamtlich dieses Geschäftsmodell kaputtmacht, den den Kloppen war kaputt. Und das ist ähm das ist natürlich bedauerlich. Das ist sehr bedauerlich.

Tim Pritlove
0:50:00
Linus Neumann
0:50:06
Tim Pritlove
0:50:33
Linus Neumann
0:50:36
Tim Pritlove
0:50:48
Linus Neumann
0:50:52
Tim Pritlove
0:50:58
Linus Neumann
0:50:59
Tim Pritlove
0:51:33
Linus Neumann
0:51:37
Tim Pritlove
0:51:47
Linus Neumann
0:51:50

Also Konstanz halt irgendwie da kreide ich mal einen Fehler. Ein Konstanz hat auf Netzpolitik org geschrieben, es werden irgendwie zehn Prozent, was nicht stimmt. Wir haben leider viel mehr Deutsche als wir, als uns vielleicht lieb sein mag. Aber ähm, die die ähm äh, Ich meine, wenn du mal überlegst, was die sich angestrengt haben, ja, ich meine, du konntest irgendwie, was haste nicht alles bekommen für einen D-Mail-Anschluss? Hier Schuhgutschein von Zalando. Inzwischen sind die bei der Lufthansa auf fuffzehntausend Meilen hoch. Das mache ich fast also für fünfzehntausend Meilen war, bin ich schon echt, dafür kannst du irgendwie einmal gratis nach oder nicht gratis, aber da hat er mit fünfzehntausend Meilen kannst du schon was machen. Ähm, die hauen dir da wirklich die den Zucker äh mit dazu, ja? Und versuchen alles, um dieses Ding irgendwie äh zu zu Verbreitung zu bringen. Und es gelingt ihnen nicht. Ähm ich wurde da von dem ähm Rudi Weiß, Rüdiger Weiß, Professor Rüdiger Weiß, ähm, Gründungsmitglied, digitale Gesellschaft, ähm altes Haus im CCC. Ähm. Letztens auch gelobt, dass ich mir diesen Erfolg auch ein bisschen äh dass ich zu diesem Erfolg, zu diesem Misserfolg durchaus auch beigetragen hätte gelobt. Das war, da habe ich mich drüber gefreut. Ähm ich glaube aber, dass das das Ding halt auch so äh sowas von so dämlich genug ist, dass es halt auch ohne mein Zutun ein Rohrkrepierer ist. Aber natürlich freue ich mich, dass ich auch dazu einen bescheidenen Beitrag leisten konnte. Aber jetzt pass mal auf.

Tim Pritlove
0:53:23
Linus Neumann
0:53:26

Das Schöne ist richtig geil. So, jetzt haben sie ihren Rohrkrepierer, da kriegen den nicht zu Verbreitungen und dann wird halt gesagt, ja und ähm. Die Verzögerung, es gab auf Bundesebene Verzögerung durch ein Nachprüfungsverfahren eines Wettbewerbers Bei der Ausschreibung eines D-Mail-Anbieters für die Bundesverwaltung. Das heißt also, die, die Bundesregierung hat ausgeschrieben wir brauchen ein Dienstleister, wir müssen ein Demail-Dienstleister für die Bundesverwaltung haben der muss folgendes können. Ähm und dann musste sowas ja irgendwie Deutschland oder EU weit ausschreiben äh und dann dann können alle darauf pitchen und dann geht die, geht die Bundesregierung hin, vergleicht die Angebote und entscheidet sich für einen Dienstleister und der macht das dann. So und jetzt ist das passiert und dann hat eben ein, Ein Wettbewerber, der den Zuschlag nicht bekommen hat, ein Nachprüfungsverfahren angestrengt und das heißt, die Bundesregierung, die Bundesverwaltung, äh die Bundesregierung verklagt, dass sie bei der Vergabe dieses Auftrages nicht ähm sauber vorgegangen sei. Und dadurch musste dann, hat sich die Bundesregierung dann vom äh vom Oberlandesgericht Düsseldorf wiedergefunden und musste irgendwie erstmal einen Rechtsstreit über die Vergabe dieses Auftrages gewinnen, was letztendlich zu einer Verzögerung bei der beim Ausrollen dieses dieses D-Mails auf der Verwaltungsebene äh geführt hat. Und da kann ich nur sagen, sowas kommt davon, wenn man so eine Wirtschaftsförderungsmaßnahme ergreift, zu Recht, Zu Recht sind die da verklagt worden, leider natürlich zu Unrecht, wie das Oberlandesgericht Düsseldorf am Ende entschieden hat, aber natürlich passiert dir genau sowas. Wenn du da irgendwelche obskuren Standards definierst, die ein sehr eingeschränkten Nutzerkreis haben, aber eine große. Ähm eine große Wirtschaftsförderung für die Anbieter bedeuten, die diesen Dienst dann implementieren, weil letztendlich Wunder halt ein paar Millionen in die Hand genommen, um diesen Demeildiensteanbieter zu bauen. Es war klar, dass den am Ende keine Sau nutzen wird, Ja, also ich meine, das war jetzt der Dienstanbieter für die Verwaltung. Das heißt, da musste jetzt erstmal dafür gesorgt werden, dass die Verwaltung eben diese E-Mail, D-Mails überhaupt bekommen kann, ja? Und da wird das ist ja ein riesiges Ding, da kann das ist ja ein Millionenauftrag, ne? Und da setzt du halt ein paar Drittklassige, Programmierer dran oder vielleicht auch ein paar gute Programmierer, um diesen ganzen Scheiß zu implementieren und das ist halt ein dicker Auftrag, das über Jahre lang, über Jahre ausgesorgt, weil es ja Jahre dauert den ganzen Scheiß zu bauen. Und ähm. Wäre das jetzt halt irgendwie was vernünftiges gewesen, dann hätten halt wäre es halt günstiger gewesen und und es hätten mehr darauf pitchen können, ne? Und, Ich meine, wie gesagt, wenn du wenn du Wirtschaftsförderung betreibst, wenn du klare Gesetze machst, dein Ziel es ist, in Deutschland Anbieter zu schaffen, die damit Geld verdienen, dann musst du dich nicht wundern, wenn du im im Vergabeverfahren auf einmal Querulanten hast, wenn er den Zustand nicht bekommt. Sowas kommt von sowas.

Tim Pritlove
0:56:29
Linus Neumann
0:57:14
Tim Pritlove
0:57:18
Linus Neumann
0:57:20

Der Witz ist ja demel in seiner jetzigen Form, ist eigentlich nur wie mache ich E-Mail, mit allen Best Practices. Es ist nicht darüber hinaus gedacht, es ist einfach nur so, was wie kann ich den besten E-Mail-Anbieter schaffen, Aber nicht, wie kann ich über das, was jetzt schon die Besten der Anbieter machen, hinausgehen und irgendwie etwas Sichereres machen, als das, was es jetzt schon gibt. Das heißt, sie nehmen im Prinzip einen Status quo, da wird nichts drin definiert, was es nicht schon irgendwo auf der Welt gegeben hätte und trotzdem gehen sie hin und sagen, jetzt gehen wir noch bewusst hin, obwohl wir nur den die Best Practices umsetzen und machen das nochmal bewusst inkompatibel, damit es nämlich ein lukratives Geschäftsmodell für die Anbieter wird. Und das ist halt ein totaler, also das ist ein totaler Scheiß so. Und jetzt fällt ihnen das nämlich auch genau auf die Füße. Wunderbar, jetzt ist es nämlich richtig geil Jetzt kommt nämlich bald die EIDAS VO, die. Die EU Verordnung für elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste für elektronische Transaktionen im Binnenmarkt, Und jetzt pass auf, jetzt kommt jetzt kommt köstlich, es ist so schön, dass ich das nicht schon viel früher vorhergesehen habe, ja. Die die Bundesregierung geht hin und sagt, wir machen jetzt mal hier Demel. Ja? Wir nennen das Demeil, wir machen das bewusst, inkompatibel und wir machen da irgendeinen obskuren Scheiß. Und das ist dann am Ende für die für den Gerichtsverkehr mit äh mit der für den für den rechtssicheren Verkehr mit der Verwaltung und den Gerichten, dann denken sie das Ding nicht zu Ende und machen das ganze Ding kaputt und müssen dann in der Folge, darüber habe ich ja lange genug erzählt in meinem Vortrag da, müssen dann das bestehende Sicherheitsniveau. Absenken, also das Bestehende verlangte Sicherheitsniveau für Kommunikation.

Tim Pritlove
0:59:18
Linus Neumann
0:59:23

Forderung an das Sicherheits wo, damit man kritische Daten darüber übertragen darf, müssen sie absenken. Das heißt, wir haben unsre, wir haben uns einen schlechten Standard geschrieben und mussten dann unsere Gesetze umschreiben, damit sie diesen schlechten Standard überhaupt zulassen, wie lächerlich ist das denn überhaupt Jetzt haben sie das Ding, ja und jetzt kommt eben die EU-Verordnung über die Harmonisierung des Binnenmarktes. Wo gesagt wird, na ja ähm und das ist ja klar, diese EU äh Anforderungen sind ja immer das Gleiche, sagen naja der Binnenmarkt muss harmonisiert werden, das geht nicht, dass Deutschland da irgendwie so ein allein Alleingang implementiert, deshalb äh muss D May dieses gesamte D-Mail-Verfahren jetzt. In Anbetracht der kommenden elektronischen Identifizierung von Vertrauensdienste, für elektronische Transaktionen im Binnenmarktverordnung der EU muss dem entweder dafür sorgen, dass sie im Rahmen dieser, Verordnung zum Standard werden. Oder dass sie mit dieser Verordnung, wie auch immer sie lauten mag, interoperativ werden. Und wenn das nicht, wenn ihnen das, wenn ihnen nicht eins von beiden gelingt, dann hast du demnächst irgendeine EU-Klage, D Mail, weil D Mail nicht mit der EIDASVO ähm interoperabel ist. Habe ich das klar ausgedrückt? Ich meine, ich also mit anderen Worten, Es gibt bald eine EU Verordnung und wenn D-Mail dieser EU Verordnung nicht entspricht, dann muss Demel geändert werden, auf das ist dieser EU-Verordnung entspreche, und oder es muss jetzt dafür sorgen, dass die EU Verordnung so angepasst wird, dass sie dem entspricht. Und das heißt, entweder macht die Verordnung D-Mail kaputt oder diese D-Mail-Scheiße macht uns jetzt auch noch die EU Verordnung kaputt, nachdem sie uns irgendwie die die ähm Gesetze irgendwie äh Strafprozessordnung und was nicht alles für Gesetze kaputt gemacht hat und da das Sicherheitsniveau abgesenkt hat. Denn das, was geschehen ist, ich wiederhole das. Schön und gut, aber das Schlimme ist, der der Flurschaden bei den Gesetzen, die wir hatten, die nämlich jetzt im Sicherheitsniveau abgesenkt wurden. Im Jahre zweitausenddreizehn oder vierzehn, ja. Also, das wird entweder wird D-Mail, ich hoffe natürlich, dass D-Mail irgendwann von der EU weggeklagt wird. Ähm auf oder also, platt gemacht wird durch eine Verordnung, der es dann eben nicht mehr entspricht. Und dann gibt's da eben diese Verfahren oder so, ne, ja und die die schlechtere Lösung wäre eben, dass jetzt diese EU Verordnung kaputt aufgeweicht wird durch D Mail und dann wäre also der Flurschaden durch D-Mail hätte dann eben nicht mehr nur ein ein nationales Niveau, sondern ein internationales Niveau, weil wir dann durch eine EU Verordnung den Schaden, durch D-Mail in alle anderen Länder exportieren würden. Also das ist eine Katastrophe von biblischem Ausmaß. Na ja und außerdem sagen außerdem drohen sie an in diesem Zwischenbericht, dass sie jetzt durch die im Rahmen der digitalen Agenda. Die flächendeckende Einführung der Demer beschleunigen wollen, indem sie eine gemeinsame Einarbeitsgruppe mit der Wirtschaft einrichten wollen, in der Erfahrung ausgetauscht und identifizierte Hürden zeitnah adressiert werden. Diese Arbeitsgruppe hat ihre Arbeit mittlerweile aufgenommen. Das heißt, da wird jetzt von den Abendschweinen aus der Wirtschaft, die auf dieses tote Pferd gesetzt haben, noch irgendwie ressourcen verbrannt und von unserer schönen Regierung, die echt Probleme hat, die sie lösen muss, Ressourcen verbrannt im Rahmen einer Arbeitsgruppe. Ja, hast du nicht diesen schönen Spruch über Arbeitsgruppen?

Tim Pritlove
1:03:18
Linus Neumann
1:03:23
Tim Pritlove
1:03:40
Linus Neumann
1:04:06

Zu

Tim Pritlove
1:04:07
Linus Neumann
1:04:24
Tim Pritlove
1:04:28
Linus Neumann
1:04:33
Tim Pritlove
1:05:13
Linus Neumann
1:05:27

Also ich muss sagen, deren Interesse ist schon immer dafür zu sorgen, dass wenn sie irgendwelchen Sicherheitskram machen, dass die äh die deutsche Wirtschaft davon profitiert und dann kommt eben genau sowas raus, wo man irgendwie fünfhundert Seiten Implementierungsregeln schreibt, die da einfach mal dafür sorgen, dass es auf weiter Flur keine Konkurrenten gibt, weil wer auch immer damit konkurrieren möchte, erstmal irgendwie ein paar Millionen aus der Tasche holen muss, um diesen verrück Anforderungen allen gerecht zu werden, um irgendwann vom BSI zertifiziert zu werden. Ja und das ist das ist eine letztendlich eine Markteintrittsbarriere, die da entsteht und das ist einfach nur ganz klare Wirtschaftsförderung. Und das siehst du natürlich auch bei dem IT-Sicherheitsgesetz, dass da natürlich die bestehenden Platz Platzhirsche sagen. Okay, ihr könnt da was machen, aber. Bitte vergesst nicht, am Ende muss da für uns ein Geschäftsmodell stehen. Und ähm das ist. Das ist halt immer das Gleiche. Und wenn du dich einmal auf diesen Mist einlässt, dann weißt du, wo du am Ende landest, ja? Und nämlich bei sowas, dass dass du am Ende von einer EU-Verordnung platt gemacht, wie es Millionen verbrannt hast und und irgendwie äh fuffzehntausend Lufthansa Meilen irgendwie auf jeden Kunden werfen muss. Äh, den du irgendwie, den du da hintreiben musst, mit so einem Elektroschocker, dass der wenigstens diesen Dienst äh, dass der wenigstens dieses scheiß Dienst einmal sich da anmeldet und am Ende keine einzige D-Mail verschickt, das ist alles, ne. Doch erzählt oder? Als der, Wie war das denn, als da kam noch irgendwie Morgenmagazin oder so was, war hier als D Mail Dresden. Nee, Dresden wurde DMEL City. Und dann saß hier so dieser Kameramann oder war das der Tonmann? Auf jeden Fall, als ich das alles erzählte, dann dann unterbrach der quasi den Dreh und sagte irgendwie so, boah wat, weil der weil der irgendwie am Tag vorher so ein Ding abgeschlossen hatte, weil er sagte, na ja, so ein Amazon-Gutschein für, weiß ich nicht, wie viel viel das inzwischen war, wie hoch die inzwischen im Kurs standen, den lasse ich mir ja nicht entgehen, der wurde Kreideblech na ja, okay, wir reden schon wieder viel zu lange von äh du sagst, das ist, du sagst richtig, es ist ein totes Pferd und Deswegen rede ich eigentlich auch nicht mehr so gerne darüber, weil mir das ja auch ein bisschen peinlich ist, ne. Das das, dass ich da immer wieder auf dieses immer sagen muss, ja, siehet her, Das ist ein totes Pferd. Hört auf, es zu reiten. Ja und irgendwann, na ja.

Tim Pritlove
1:08:06
Linus Neumann
1:08:17

Ja genau, es gibt es gibt so eine es gibt eine sehr schöne Kurzmeldung noch zum Abschluss. Ähm nämlich dass der Film Citizen Four einen Oskar gewonnen hat als beste äh Dokumentation. Das ist etwas, was ich ähm. Erstaunlich finde, weil das natürlich eine ähm, politische Message der Academy ist, die hier geäußert wird. Ähm das ist doch äh ist doch sehr schön und natürlich auch sehr ähm, Das ist natürlich eine späte Veredelung auch der der Arbeit von die sich ja immer im im im. Dienste der Sache persönlich in den Hintergrund gestellt hat, ja? Laurer war nie irgendwie so eine Dampf äh Plaudererin, die sie irgendwie in erster Reihe da äh mit diesen Snow-Dokumenten hausieren gegangen ist, äh würde ich das übrigens auch nicht unterstellen. Ähm aber sie hat nämlich eine sie hat da ordentliche Arbeit geleistet im Hintergrund und hat dann irgendwann sehr spät und, ihren Film rausgebracht, der dann eben sehr gut war und der nur in wenigen Kinos am Ende dann gezeigt wurde und, in dem dann eben porträtiert wurde, eben auch dieser persönliche Teil. Und ja, am Ende hat sie eben, noch die diese höchste Anerkennung bekommen, die einen Filmemacher bekommen kann. Und das ist natürlich eine das ist natürlich toll, Großartig, freue ich mich wirklich drüber. Ähm, gleichzeitig hat sie dann auch noch irgendwie eine Strafanzeige bekommen, weil irgend so ein Ex-Merin meint, da würden jetzt Staatsgeheimnisse in dem Film verraten, herzlichen Dank, vielleicht wird das nochmal zu dem, zu einem größeren kommerziellen Erfolg äh dieses Filmes beitragen.

Tim Pritlove
1:09:57
Linus Neumann
1:10:04
Tim Pritlove
1:10:11
Linus Neumann
1:10:12
Tim Pritlove
1:10:14
Linus Neumann
1:11:07
Tim Pritlove
1:11:25
Linus Neumann
1:11:43
Tim Pritlove
1:12:38
Linus Neumann
1:12:44
Tim Pritlove
1:12:51
Linus Neumann
1:12:57
Tim Pritlove
1:13:13
Linus Neumann
1:13:19
Tim Pritlove
1:13:37
Linus Neumann
1:13:42
Tim Pritlove
1:13:54
Linus Neumann
1:13:56
Tim Pritlove
1:14:01
Linus Neumann
1:14:07
Tim Pritlove
1:14:10