Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP145 Mangelhafte Harmonisierung

Camp — Netzneutralität — NSU-UA-Sonderermittler — VDS und Netzsperren im Bundestag — Immer wieder Streit über Uber

Heute mal ein thematisch eingeschränkteres Programm mit handelsüblicher Sendungslänge, leider aber wieder nur sehr wenig erbauliches dabei. Dafür blicken wir entspannt auf das sonstige Unterhaltungsprogramm, das uns im Sommer erwartet und kündigen unsere nächste Livesendung an. Also Grund genug, mal wieder reinzuhören.

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Veröffentlicht am: 1. Juli 2015
Dauer: 1:05:28


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:30.347
  3. Ende von Roaming & Netzneutralität 00:11:17.938
  4. Union und SPD einigen sich auf Sonderermittler 00:27:54.325
  5. Bundestag sperrt 100.000 Seiten 00:39:57.622
  6. Uber: Streiks, Krawalle und baldiges Verbot? 00:46:46.150
  7. Epilog 01:05:07.315

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:00
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
0:00:08
Tim Pritlove
0:00:30
Linus Neumann
0:00:56
Tim Pritlove
0:02:33
Linus Neumann
0:04:07
Tim Pritlove
0:05:05
Linus Neumann
0:05:15
Tim Pritlove
0:05:23
Linus Neumann
0:05:24
Tim Pritlove
0:05:40
Linus Neumann
0:05:43
Tim Pritlove
0:05:45
Linus Neumann
0:06:29
Tim Pritlove
0:06:31
Linus Neumann
0:06:34
Tim Pritlove
0:06:36
Linus Neumann
0:06:45
Tim Pritlove
0:06:46
Linus Neumann
0:06:48
Tim Pritlove
0:07:56
Linus Neumann
0:08:03
Tim Pritlove
0:08:10
Linus Neumann
0:08:54
Tim Pritlove
0:08:55
Linus Neumann
0:09:09
Tim Pritlove
0:09:13
Linus Neumann
0:09:15
Tim Pritlove
0:09:18
Linus Neumann
0:09:20
Tim Pritlove
0:09:43
Linus Neumann
0:09:45
Tim Pritlove
0:10:02
Linus Neumann
0:10:04
Tim Pritlove
0:10:08
Linus Neumann
0:10:09
Tim Pritlove
0:10:34
Linus Neumann
0:10:48
Tim Pritlove
0:10:50
Linus Neumann
0:11:01
Tim Pritlove
0:11:05
Linus Neumann
0:11:16
Tim Pritlove
0:11:28
Linus Neumann
0:11:39

Also der Oettinger ist wirklich, was haben wir anfangs noch gelacht, ne? Was haben wir gelacht? Was haben wir gelacht damals? Das war noch witzig. Da konnten wir noch drüber lachen. Was ist geschehen? Ähm es gab ja eine, ungefähr ein Jahr zurückliegende Positionierung des Europaparlamentes stark für eine, regulatorische Festschreibung von Netzneutralität und. Wir erinnern uns auch um äh Debatten mit der Vorgängerin von äh Herrn Öttinger, der Neli Cruise, die ja immer sagte, sie sei, Für Netzneutralität aber, Nur im Internet und nicht bei Spezialdiensten, das heißt, inhaltlich hat sie im Prinzip die gleiche, Position vertreten, wie Öttinger, es war in Nuancen anders ähm, die mir nicht bekannt sind, aber sie hat also sie hat im Prinzip die gleiche Position gehabt, aber sie hat das halt sie hat halt diese diese Nummer gezogen mit Büchernetzneutralität, was jetzt auch in dieser ähm. In diesem Verordnungsentwurf der Fall ist. Aber sie hat äh sich dann nicht so hingestellt, wie Öttinger und gesagt, hier Taliban und äh haste nicht gesehen, ne? Öttinger hat ja dann, nachgewiesenermaßen ähm irgendwie zu großen Prozentsatz nur Konzerne getroffen und Industrievertreter ähm in seinem Lobbyregister und sich mit den mit der Taliban äh der der Bürgerrechtler überhaupt nicht auseinandergesetzt, und, Nun gab es also von diesem über diese Position des Parlament, des Rates und der Kommission einen sogenannten Trilog, Look ist ein Dialog mit drei Parteien. Ähm die haben, Dieser Trilog hat drei Monate lang angedauert. Äh der Rat hat sich äh jeder Diskussion verweigert. Und dann musste es plötzlich ganz schnell gehen, weil die lettische Ratspräsidentschaft äh jetzt endet. Und da musste jetzt noch schnell ein politischer Erfolg her, damit man sagen kann, in dieser Ratspräsidentschaft wurde äh etwas äh erreicht. Und da wurde also jetzt eine, Ein Verordnungsentwurf vorgestellt, den unsere Freunde von Edri, European Digital Rights, der, Im Prinzip so gut wie einzigen ähm Bürgerrechten, Bürgerrechtlich, Netzpolitischen ähm Lobby-Organisationen vor Ort in Brüssel, in, das ist allerdings falsch. Es gibt ja auch noch äh Access und ähm paar andere Organisationen, also Eddy ist nicht die einzige, bekannteste auf jeden Fall und da kritisiert Joe McNamey diese Verordnung, das ist das Problem daran, ist mehrdeutig und unklar. Das heißt, sie wird jetzt noch mit den nachzufügenden Erwägungsgründen ergänzt werden. Um überhaupt ihre um überhaupt zu erkennen, was denn da die rationale bei dieser Verordnung ist. Ähm es gibt keine klaren, wirklich eine Entscheidung, dann müssen alle Mitgliedsstaaten zustimmen und dann geht das Ganze durch die Interpretation von Gericht und Aufsichtsbehörden, bis es dann irgendwann sich mal in nationalen Gesetzen eventuell wiederspiegelt. Und bei sowas ist es natürlich schlecht, wenn man jetzt schon im im Verordnungsstadium sehr unklare Definitionen von allen möglichen Begriffen hat. So steht da zum Beispiel drin. Äh Spezialdienste kann man einrichten, aber nur, wenn das notwendig ist. Und, Nur wenn dafür eine ausreichende Netzkapazität zur Verfügung steht.

Tim Pritlove
0:15:35
Linus Neumann
0:17:11

Ich erinnere mich auch noch an eine Sendung, die wir auf den Dresdner Datensprung gemacht haben, wo wir uns das erste Mal mit dem Thema Netzneutralität äh beschäftigt haben. Denn es gibt einmal, die äh technische, Ebene, ne, wo man also, wo man dann sagt, okay, jedes Datenpaket muss gleich behandelt werden oder auch nicht. Äh das ist natürlich ähm, nur unter bestimmten Bedingungen möglich, natürlich werden auch heute schon äh Videofeeds priorisiert gegenüber bestimmten anderen ähm Signalen, der entscheidende oder gegenüber bestimmter anderer Kommunikation, Der entscheidende Punkt ist hier, dass daraus kein ähm zweiter Markt entstehen darf für die Provider. Also das, was verhindert werden soll, ist, dass jetzt irgendwie ähm, mein Internetanbieter die Deutsche Telekom äh vielleicht bestimmte Anbieter, wie zum Beispiel Netflix, versucht zu drosseln oder auszugrenzen und ihnen zu sagen, ja, wenn ihr an unsere Kunden heran wollt, dann müsst ihr mehr bezahlen, weil ihr nutzt äh, ihr verdient Geld, ähm was wo gegen sich eigentlich niemand ausspricht von diesem Bürgerrechtsorganisation, ist, dass die Deutsche Telekom dafür sorgt, dass natürlich, Ein Video ähm. Dafür gesorgt wird, dass jemand, der ein Video schauen will, äh da einen entsprechenden Fluss hat. Ja, und das nicht irgendwie untergeht in in einer Menge an Traffic, der vielleicht nicht äh so zeitkritisch ist, wie die wie ein Live-Video. Ähm, Das Entscheidende ist, das muss dann eben so eine solche Bevorzugungsregel muss dann eben für alles Video gelten und nicht äh Ergebnis eines äh eines Deals sein, wo man einen anderen Marktteilnehmer mehr oder weniger erpresst und mit ihm einen Deal aushandelt, der wiederum zum Nachteil seiner Konkurrenten ist, ja? Das wäre dann wiederum die Möglichkeit für die ohnehin schon existierenden Monopole den Markteintritt für weitere ähm Marktteilnehmer halt vollständig zu unmöglich zu machen. Also. So und dann auf der Ebene sagen sie jetzt halt, ja, da gibt's ja Services, das ist eben dann nicht das Internet, ja. Ähm da da klammern sie also etwas aus, was äh sich eigentlich nicht ausklammern lässt.

Tim Pritlove
0:19:38
Linus Neumann
0:19:52
Tim Pritlove
0:19:56
Linus Neumann
0:19:59

Doch, die Entschuldigung, die Bedingung, äh ich habe gerade ein bisschen zu weit ausgeholt. Die Bedingungen sind schon klar. Wenn es keine negativen Auswirkungen auf das normal Internet hat. Und äh wenn es notwendig ist, ja? Was, wo man prinzipiell ja, wo ich jetzt sagen würde, wunderbar ist verboten worden. Ja, weil du kannst ja nicht, also diese diese Debatte, diese Argumentation drehen sich ja auch so schön im Kreis, dass sie immer sagen, so, Wenn wir Netzzentralität, dann geht hier gar nix mehr. Wir müssen bei Verstopfung müssen wir ähm, Müssen wir in den Traffic eingreifen. Ja, stimmt, muss man machen. Wird auch gemacht. Hat auch nie jemand wirklich irgendwie gegen sich gegen gegen positioniert. Ähm aber dann sagen sie, Ja und wir müssen auch äh äh Spezialdienste machen. Und weil weil das Internet ja so äh überfrachtet ist. Also es ist halt totaler, es ist einfach unsinnig. Es geht halt also ne, entweder du hast da hast die Kapazität, dann brauchst du aber auch nicht in den Traffic einzugreifen. Oder du hast sie nicht, und dann tust du es, aber dann kannst du wiederum nach dieser Regulation eigentlich keine Special Services anbieten, weil sie sich eben zum Nachteil des normalen Internets äh äh begeben. Das heißt, wir haben hier eine, also ein inhirent, unsinniges Dokument, dessen Auslegungen eben jetzt in alle Richtungen eigentlich noch möglich ist und das natürlich immer ähm gefährlich. Gleichzeitig verpflichten sie aber dann die Anbieter zu ausführlicher Auskunft über die Auswirkungen, obwohl sie ja sagen, dass es Keine Auswirkungen geben darf, sonst dürfen sie das nicht machen. Also es.

Tim Pritlove
0:21:39

Ja?

Linus Neumann
0:21:41
Tim Pritlove
0:23:02
Linus Neumann
0:23:03
Tim Pritlove
0:24:42
Linus Neumann
0:24:44
Tim Pritlove
0:24:52
Linus Neumann
0:24:55
Tim Pritlove
0:24:56
Linus Neumann
0:24:59
Tim Pritlove
0:25:07
Linus Neumann
0:25:11
Tim Pritlove
0:25:28
Linus Neumann
0:25:39
Tim Pritlove
0:26:17
Linus Neumann
0:26:22
Tim Pritlove
0:26:30
Linus Neumann
0:26:31
Tim Pritlove
0:26:36
Linus Neumann
0:26:43
Tim Pritlove
0:26:47
Linus Neumann
0:26:54
Tim Pritlove
0:26:56
Linus Neumann
0:27:03
Tim Pritlove
0:27:50
Linus Neumann
0:28:16
Tim Pritlove
0:28:48
Linus Neumann
0:28:49
Tim Pritlove
0:29:01
Linus Neumann
0:29:02
Tim Pritlove
0:29:04
Linus Neumann
0:29:12
Tim Pritlove
0:29:21
Linus Neumann
0:29:25
Tim Pritlove
0:29:31
Linus Neumann
0:29:43
Tim Pritlove
0:29:47
Linus Neumann
0:29:52
Tim Pritlove
0:29:53
Linus Neumann
0:30:15
Tim Pritlove
0:30:20
Linus Neumann
0:31:10
Tim Pritlove
0:31:32

Ja

Linus Neumann
0:31:33
Tim Pritlove
0:31:37
Linus Neumann
0:31:39
Tim Pritlove
0:32:04
Linus Neumann
0:32:07
Tim Pritlove
0:32:21
Linus Neumann
0:32:24
Tim Pritlove
0:32:45
Linus Neumann
0:32:46
Tim Pritlove
0:34:07
Linus Neumann
0:35:32
Tim Pritlove
0:36:08
Linus Neumann
0:36:09
Tim Pritlove
0:36:25
Linus Neumann
0:36:28
Tim Pritlove
0:36:41
Linus Neumann
0:36:43
Tim Pritlove
0:37:58
Linus Neumann
0:38:00
Tim Pritlove
0:38:03
Linus Neumann
0:38:06
Tim Pritlove
0:38:13
Linus Neumann
0:38:18
Tim Pritlove
0:38:24
Linus Neumann
0:38:30
Tim Pritlove
0:39:47
Linus Neumann
0:40:00
Tim Pritlove
0:40:13
Linus Neumann
0:40:15

Genau, ähm und zwar sollen diese Netzsperren verhindern, dass sich weitere Rechner in Netz mit Schadsoftware wie Trojanern infizieren. Ähm und da gibt's also eine. Vom BSI-Quarantäneliste genannte Liste, auf der mehrere zehntausend Einträge sind. Ähm. Wo gesagt wird, okay, darauf lasst den Zugriff darauf lassen wir jetzt mal nicht. Äh nicht zu. Und wollen dadurch die Leute eben die die Parlamentarier davor schützen, sich mit Trojanern äh anzustecken. Äh zu infizieren. Jetzt wissen wir natürlich. Bisher ist ja der der Akt aktuelle Stand, dass der Trojaner, unter dem das Parlament gerade leidet. Per E-Mail zugestellt worden sei, insofern äh ist jetzt die Frage, inwiefern, eine eine Webseitensperre, dass jetzt wirklich nochmal äh da eine adäquate Reaktion drauf ist aber es wird ja gesagt, diese Webseite ist im Zusammenhang mit der Verbreitung von Chartsoftware aufgefallen, daher wurde aus Sicherheitsgründen der Zugriff auf diese Webseite automatisch blockiert. Dies geschieht zum Schutz ihres Arbeitsplatz-PCs und des Regierungsnetzes vor Schadsoftware. Ist, ist eigentlich der Bundestag Regierung? Nee, ne? Müsste man dann nochmal einen Backreport schicken. Bei Rückfragen wird diese automatisiert erstellte auf diese automatisiert erstellte Benachrichtigung wenden sie sich bitte zeitnah unter Angabe der Webseite sowie Referenznummer haste nicht gesehen, über ihren IT-Sicherheitsbeauftragten an das Computer-Emergency response Team für Bundesbehörden, Bund, im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BSI. So, jetzt ist natürlich so die Sache. Natürlich ist grundsätzlich ne, wenn man sagt, man muss eine große. Infrastruktur mit vielen Windows-Rechnern und vielen äh sagen wir mal durchschnittlich oder, begabten Nutzern oder durchschnittlich aufgeklärten Nutzern im im Bereich dieses Risikofeldes verantworten. Und man weiß von bestimmten, von bestimmten Domains äh gibt's halt ordentlich äh, Myware. Oder bestimmte IP-Adressen oder Domains sind bekannt dafür als Command an Control Server zu dienen, dann können natürlich solche Sperren durchaus ein. Eine adäquate Maßnahme sein, um äh Infektionen zu verhindern oder deren äh Ausmaß einzuschränken. Sinnvoller, denke ich, aber ist es, einfach zu schauen, ob sich da jemand hin verbindet, ja? Weil das dir im Zweifelsfall kannst du dann einfach den, Die Nutzer können trotzdem noch auf allen möglichen Mist zugreifen und wenn jemand sich auf eine dieser Listen eine dieser Seiten verbindet, dann gehst du halt hin und kontrollierst, ne? Und guckst, hat sich da irgendwie haben wir Anzeichner einer Infektion bei diesem System oder sonst was. Ähm der Vorteil, wenn du sagst, du statt, zu verbieten Monitors zu, das haben ja auch viele Diktatoren schon gelernt, ne? Nicht zensieren.

Tim Pritlove
0:43:36
Linus Neumann
0:43:36
Tim Pritlove
0:44:37
Linus Neumann
0:44:57
Tim Pritlove
0:45:08
Linus Neumann
0:45:08
Tim Pritlove
0:45:16
Linus Neumann
0:45:34
Tim Pritlove
0:46:00
Linus Neumann
0:46:00
Tim Pritlove
0:46:31
Linus Neumann
0:46:35
Tim Pritlove
0:46:52
Linus Neumann
0:46:53
Tim Pritlove
0:46:57
Linus Neumann
0:47:04
Tim Pritlove
0:47:07

Ja, also es wurde mal wieder kräftig demonstriert zwar in diesem Fall gegen Uber, Äh wir hatten das Thema hier auch schon vor äh einigen Sendungen hast du das mal angebracht mit der ganzen Problematik rund um die Schering äh Economy und ähm ja, jetzt äh wurde halt fleißig äh demonstriert und äh, wer sich da so aufregt, sind vor allem Taxifahrer, die halt durch das ähm, Virale Geschäftsmodell von Uber, vielleicht ist das nicht die richtige Bezeichnung, überhaupt nicht das Geschäftsmodell von Uber in ihrer Existenz bedroht sehen, die äh Demonstrationen gegenüber, die ja mal in London, glaube ich, angefangen hatten, aus den USA ist mir übrigens nichts dergleichen bekannt, aber in Europa sieht das halt ein bisschen anders aus, weil wir hier einfach ein anderes Beschäftigungsmodell auch äh haben üblicherweise für den öffentlichen Transport und damit eben auch für Taxis. Das hat ja leider dem Dienst dann auch eher noch extra Aufmerksamkeit äh beschert und da sind dann, glaube ich, dann auch gleich die Überzahlen um was weiß ich, wie viele hundert Prozent nach oben gegangen. Ja, Uber ist halt eine Firma, die. Mit verschiedensten Nationen weltweit, im Clinch liegt, ob der jeweiligen lokalen Gesetzgebung, dazu gehört natürlich auch Deutschland und der erste Versuch hier in Deutschland, überhaupt Fuß zu fassen mit dem sogenannten Dienst. Der ist ja mittlerweile verboten worden, war halt so der Versuch mit normalen, Autos und ganz normalen Fahrern, Menschen, die jetzt keinerlei besondere Ausweise äh haben, so wie einen persönlichen Beförderungsschein oder einen regelmäßigen Sittes oder sowas. Ähm, da halt einfach mal so anzubieten Ne, so wie halt Airbnb. Ich habe hier ein Zimmer frei. Wohn doch mal. Äh ich habe hier einen Sitz frei, fahre doch einfach mal mit. So. Und dann ist sie eigentlich durchgekommen, weil äh eben genau diese Bedingungen, die Personenbeförderungsschein et cetera einfach als vor gegeben, ähm festgestellt wurde vom Gericht, denn äh, Mitfahrgelegenheit, wie sie das wohl auch teilweise versucht haben, zu definieren, ging das halt nicht durch, weil ja in dem Moment nicht äh die Fahrt ohnehin irgendwo hingeht, wo dann jemand entscheidet, sich da zuzusetzen, sondern es ist ja hier in Anführungsstrichen der Kunde, der die Ansage macht und dementsprechend kommen sie damit nicht durch.

Linus Neumann
0:49:32
Tim Pritlove
0:50:27
Linus Neumann
0:50:56
Tim Pritlove
0:51:50
Linus Neumann
0:51:53
Tim Pritlove
0:51:58
Linus Neumann
0:53:05

Zwei Entwicklungen trennen. Also es gab einmal relativ krasse Proteste der Taxifahrer in Paris. Die haben dann irgendwie sowas gemacht wie alle auf die Autobahn gefahren und irgendwie langsam gefahren und so und dann haben den Verkehr zum Stillstand gebracht und dann gab's auch noch irgendwie so eine sehr schräge Story, wo Courtney Love, mit einem Uber auf dem Weg zum Flughafen gewesen und ist in diese äh Proteste gekommen, Und die Taxifahrer, die waren halt grade so richtig schön warm, ja und, haben dann den den Uber Pop, das ist nämlich in wird in Frankreich noch oder ist in in Paris wohl noch möglich. Ähm und haben diese äh haben dieses. Dieses Fahrzeug dann angegriffen, ja? Also unter anderem wurden zwei Oberpoptos in Brand gesetzt. Es gibt irgendwie ein schönes Foto, wo das ein Auto auf dem Kopf liegt, ja. Ähm. Und das Auto von von Courtney Love, die schreibt also irgendwie so äh. Er hat also irgendwie Fotos aus diesem Uber Pop-Auto gemacht. Äh the First Corus de Stroyd all yeah slash beat with bads, also mit Schlägern drauf, Und sie fühlt sich halt irgendwie wie in der äh wie in Bagdad oder sie wäre lieber in Bagdad, weil sie sich da sicherer fühlen würde. In Frankreich gibt's halt eine relativ ähm sage ich mal, ausgeprägte Tradition von äh Protest und Streik. Auch schon seit der Französischen Revolution war ja auch nicht irgendwie von Mahatma Gandhi angeführt und die sehen sich dann immer mal wieder, auch in dieser Tradition, vor allem, wenn prekäre ähm Anstellungsverhältnisse angegriffen werden, äh wie hier die Taxifahrer von, von der Uber Konkurrenz. Aber das hat natürlich schon echt Ausmaße, ne, dass die, ich meine, die das ist schon übel. Und auf der anderen Seite wird eben gegenüber ermittelt wegen illegaler Beschäftigung und widerrechtlicher Verarbeitung von personenbezogenen Daten, Und in diesem Rahmen wurden jetzt irgendwie zwei hochrangige Manager, einmal der der ähm Frankreich-Chef und einmal der Europachef dann auch von der Polizei mal irgendwie äh, in Gewahrsam oder zum Gespräch gebeten, weil sie doch äh bei den seit Oktober laufenden Ermittlungen ähm. Unterstützen sollten mit ihrer Aussage als, oder Beschuldigter oder Zeuge, sie wollen auch noch Daten dort beschlagnahmen. Das wird sicherlich nicht ganz so einfach. Ähm und der französische Innenminister Bernar. Der hat das Unternehmen schon als illegal und arrogant bezeichnet und die Pariser Polizei dann am Donnerstag angewiesen, Uber Pop äh in der Hauptstadt doch mal bitte zu untersagen.

Tim Pritlove
0:56:20
Linus Neumann
0:56:25
Tim Pritlove
0:56:27
Linus Neumann
0:56:29
Tim Pritlove
0:57:06
Linus Neumann
0:57:30

Du, das ist äh der französische Revolution. Wie gesagt, war nichts für Kinder. Nein, ähm um es, also es ist, es ist halt schon, Ich finde das immer wieder spannend eben, ne, dass sage ich mal diese alten tradierten, Geschäftsmodelle, die werden halt jetzt von diesen Silicon Valley Arschlochkapitalisten so richtig bösartig angegriffen, ne? Also ähm. Die einfach sagen, wir wollen jetzt den den Markt, der ähm Pfad, Dienstleistungen, Vermittlungen. Übernehmen, ist uns scheißegal wie. Ja, sie haben ja auch eine Zeit lang oder seit einiger Zeit vermitteln sie ja dann auch einfach Taxis, Hauptsache, die Leute nutzen Uber. Das ist so diese diese Marktanteil äh Logik, ne? Das Unternehmen auf auf Marktanteil getrimmt werden, auch wenn sie keinen keinen Cent Geld verdienen, dann für ein Schweinegeld verkauft werden können. WhatsApp ist so ein Beispiel, ne, Instagram ist so ein Beispiel, irgendwie halt eine Nische besetzen und da halt der einzige Anbieter zu sein und das äh das wird sich dann früher oder später. Ähm schon ähm ausnutzen lassen diese Position. Und, Dann halt so ein dieses dieses auf dieses Taxigewerbe zu gehen, wo eben ähm. Wo eben starke Regulierungen sind, die eigentlich hauptsächlich zum Verbraucherschutz äh dort sind, zum zum, ne, Mitfahrerschutz. Und dann aber so ein an dem Punkt zu kommen, dass man die Konsumenten halt da zu sich hinlockt, indem man dann eben andere Dienstleistungen bietet oder den Schwerpunkt bei den Dienstleistungen woanders setzt und die Leute auf einmal zufriedener sind, Und gleichzeitig man den Leuten einimpft, ja, du kannst doch natürlich nicht erwarten, dass wenn hier ist, dass du genauso wenig Geld zahlst äh wie wenn du halt irgendwie Sonntagnachmittag mal kurz um die Ecke fährst, ja? Also da da wieder so radikale, Marktprinzipien einzuführen und das Ganze dann noch auf dem auf dem Rücken dieser Taxifahrer, die ohnehin halt ähm. Tja, halt wirklich die Gearschten sind, ne. Das ist schon, also da da finde ich da da da gehen halt sehr, sehr viele ähm, Wichtige Fragen für die Zukunft spiegeln sich in diesen Debatten wider. Und deswegen so diese, dass das jetzt so weit geht, dass da halt wirklich gewaltsame Ausschreitungen sind. Ähm, In Frankreich, das finde ich schon überraschend und ähm ich bin mal gespannt, wie lange das noch dauert, bis hier die ganzen Airbnb Touristen.

Tim Pritlove
1:00:20
Linus Neumann
1:00:26

Gibt, gab's doch mal diese Grafik äh in Berlin-Kreuzberg, so eine Straße? Äh oder so ein so ein Viertel, wo sie gesagt haben, okay, hier so, so und so viel ist auf ähm, WG gesucht oder immoscout grade als Wohnraum zu vermieden und irgendwie das weiß ich nicht wie viel wie viel Faktor Xfache davon wird halt auf Airbnb verhöhlt, ne? Auch wieder so ein interessanter Aspekt. Ich meine, eigentlich eine coole Idee. Airbnb gibt's mal ein paar Tage deine Wohnung ab. Ähm und kriegst halt auch ein paar Euro dafür, ne. Dieses Couchsurfing ist, finde ich, das sehr viel sympathischere Modell, was auch den Begriff des Sharing, dem, den Begriff des Sharings gerecht wird Aber es gibt eben offenbar eine durchaus eine Nachfrage an Menschen, die halt was so richtig authentisch, gell, äh wohnen wollen, und bereit sind dafür auch Geld auszugeben, das ist dann immer für die immer noch billiger als 'n als 'n Hotel, und die Leute, äh die dann eben ihre Wohnung bereitstellen, äh freuen sich über ein Zubrot, währenddessen wird halt irgendwie so ein Unternehmen, was eine relativ einfache Idee hatte über die ein, über diese Vermittlungsgebühren halt milliardenschwer, ne? Weißt du jetzt auch nicht, ob das unbedingt eine positive Entwicklung ist, wenn wenn Menschen anfangen, am Ende ihren eigenen, Persönlichen Wohnraum noch äh zu kommerzialisieren oder ihr mit ihr Fahrzeug äh zu kommerzialisieren und äh besonders schade finde ich natürlich, dass daran dieser Begriff äh Sharing irgendwie noch dranhängt, weil das ist halt nicht Sharing, ne?

Tim Pritlove
1:02:00
Linus Neumann
1:02:01
Tim Pritlove
1:02:59
Linus Neumann
1:03:01
Tim Pritlove
1:03:33
Linus Neumann
1:03:34
Tim Pritlove
1:03:39
Linus Neumann
1:03:43
Tim Pritlove
1:03:53
Linus Neumann
1:03:59
Tim Pritlove
1:04:32
Linus Neumann
1:04:41
Tim Pritlove
1:04:54
Linus Neumann
1:05:25
Tim Pritlove
1:05:27