Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP157 Ich habe den Flux-Kompensator falsch eingestellt

Jugend hackt — Vorratsdatenspeicherung — Drohnen-Krieg — Netzneutralität — Werbeblocker-Krieg — Datenschutz-Dokufilm

Wir blicken in die Zukunft und sehen die Vergangenheit: die Vorratsdatenspeicherung wurde zur Beklagung freigegeben und wir skizzieren einen Zeitplan für die nächsten Schritte. Im NSA-Untersuchungsausschuss war dieses mal der Drohnenkrieg der USA ein Thema und fassen ein wenig zusammen. Außerdem fordern wir alle Hörer auf, sich in den letzten verbliebenen Tagen am Kampf gegen eine Abschaffung der Netzneutralität im EU-Parlament zu beteiligen. Stirnrunzelnd nehmen wir ferner zur Kenntnis wie sich zwei unsympathische Parteien im Werbeblocker-Krieg bekämpfen und wie das Urheberrecht ein weiteres Mal herangezogen wird um diesen Kampf auf dem Rücken der normalen User auszufechten.

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Veröffentlicht am: 21. Oktober 2015
Dauer: 1:44:11


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:36.662
  3. Linus' Vortrag beim Zündfunk-Netzkongress 00:02:45.222
  4. Jugend hackt Berlin 2015 00:04:37.637
  5. Linus' Beitrag im Buch "Internet der Dinge" 00:18:39.824
  6. Vorratsdatenspeicherung beschlossen 00:20:03.184
  7. Abstimmung zu Netzneutralität im EU-Parlament 00:40:42.519
  8. Drohnenpilot im NSA-UA 00:50:23.823
  9. Werbeblocker-Krieg 01:07:52.559
  10. Dokumentarfilm "Democracy – Im Rausch der Daten" 01:38:02.380
  11. Epilog 01:43:43.386

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:00
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:01:02
Linus Neumann
0:01:05
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:02:09
Linus Neumann
0:02:18
Tim Pritlove
0:02:33

Ja

Linus Neumann
0:02:39
Tim Pritlove
0:02:42
Linus Neumann
0:02:54
Tim Pritlove
0:03:02
Linus Neumann
0:03:05
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:04:30
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:07:17

Ja, ein gutes Learning ist ja auch bei doing und äh selbst wenn man, am Ende nur die Erkenntnis hatte, dass man sich viel zu viel vorgenommen hat, dann ist das auch schon mal eine wertvolle Erkenntnis. Es gab ähm halt, eigentlich von allem etwas und Projekte, die scharfsinnig, ihren Fokus gut eingestellt haben und sich nicht zu viel vorgenommen haben oder zumindest so ein klares Ziel hatten, dass sie da auch ganz gut bis zum Ende äh durchexekutieren konnten oder zumindest bis zu einem sichtbaren im Idealfall auch gut funktionierenden Ergebnis, haben konzeptionell vielleicht viel investiert und dann später festgestellt, dass das äh alles im Prinzip noch zwei, drei Wochenenden bräuchte, aber das gehört halt alles dazu und ich glaube, das ist auch so eine der Botschaften, die man so bei einer Veranstaltung wie Jugend, als Teilnehmer. Was du noch nicht gesagt hast, ist das ja, Ansprache am Freitag auch mit so einem Angebot dahergeht. Das heißt, es wird halt äh in verschiedenen Kategorien ähm schon mal was angeboten. Da hat man auch schon mal, als wir hier vor ein paar Folgen, ich glaube in äh hundertdreiundfünfzig hatte ich ja schon mal berichtet, glaube ich, von meinem Besuch in Hamburg, war's ja auch ähnlich. Also es gibt so bestimmte Kategorien. Das waren jetzt, ich weiß nicht, ob's jetzt alles zusammenkriege. Ähm. Umwelt, Gesundheit, ähm so Zukunft der Stadt und äh ein spezieller Schwerpunkt Lacke diesmal auch nochmal, auf äh Flüchtlingssupport. Uns gab noch die Kategorie, Überwachung, die ganz passenderweise im Keller des Gebäudes, fand. Und auch so also so richtiger Keller, wo man so zwei Treppen nach unten gehen musste. Und dann fand ich das ja sehr überraschend. Wie viele der hundertvierzig Teilnehmer sich tatsächlich dort unten zusammengefunden haben.

Linus Neumann
0:09:10
Tim Pritlove
0:10:37
Linus Neumann
0:10:45
Tim Pritlove
0:11:24
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:11:37
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Ähm nee Internet, aber okay, also was So, das war, das war überraschend. Und vor allem, wie dann noch die Präsentation, dann habe ich mir, ich habe die Nacht vor dem Präsentationen habe ich schlecht geschlafen, weil ich dachte, so boah ey Hoffentlich können die ihre Projekte auch ausreichend gut darstellen so, ne, vielleicht also sie haben ja nur drei Minuten, Das ist den auch noch ausnahmslos äh wahnsinnig gut gelungen, dass ich wirklich allen, höre an und Hörerinnen sehr nahe legen möchte, sich das anzuschauen, was diese, Ähm hundertvierzig Jugendlichen in sechsundzwanzig Projekten dort für geile Ideen in weniger in in kurzer Zeit äh auf die Beine gestellt und weiterentwickelt haben. Was die Unterstützung von äh Geflüchteten angeht, ähm gab's natürlich dieses Projekt, was auch schon bei äh Jugendhakt West ähm, Angefangen hat. Das heißt, das waren, weil's ein Projekt, was nicht an dem Tag auf Stand null war, aber umso äh umso cooler ist, ich will aber jetzt gerade das umschiffen einzelne Projekte herauszunehmen, weil ich wirklich von, ausnahmslos von allen beeindruckt war. Und deshalb auch froh war, nicht in irgendeiner Jury sitzen zu müssen, die am Ende einzelne rauspickt, da kannst du dir vielleicht noch was zu sagen. Aber was haben alle, was, besonders cool war, waren dann halt so vier äh junge Frauen, die auf die Bühne gegangen sind und gesagt haben so Ja, wir können halt nicht so gut programmieren, nur so ein bisschen, deswegen haben wir mal hier so 'n offenen Datensatz über die Krebserkrankung in Deutschland genommen und haben da halt mal so eine epidemieologische Studie drüber gemacht und man kann hier sehen, so die Erkrankungen nehmen zu, aber die Todesfälle ab. Also, die Medikation ist gut und es sterben mehr Männer als Frauen, auch schon mal gut. Das haben sie nicht gesagt, aber ich. Ähm und, die halt einfach mal so ihr, ihr Lichter so klein gehalten haben und einfach so was krasses da geleistet haben, ja? Das ist so das habe ich irgendwie, als ich noch in der. Ähm wirklich an der Uni unterrichtet habe, von vielen Studierenden nicht gesehen. So eine so eine vernünftige Datenauswertung äh ordentlich visualisiert und interpretiert. Ja, das hat man echt, Das war wirklich äh großartig, sodass wir dann äh auch spontan, entschieden haben, dass dass wir die möglichst alle Teilnehmer beim Kongress haben wollen dieses Jahr und nach einigen hektischen Telefonaten äh auch klar war, dass wir das für die zu einem ganz besonderen. Winzig kleinen Beitrag ermöglichen können. Und das haben wir dann noch angekündigt und habe ich war ich froh, dass sie sich auch gefreut haben und werden äh zum Kongress kommen. Viele von denen.

Tim Pritlove
0:14:44
Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:15:02
Linus Neumann
0:15:26
Tim Pritlove
0:15:48
Linus Neumann
0:15:58

Also beeindruckende Veranstaltung, beeindruckende Jugendliche, beeindruckende Projekte, Beeindruckende Ergebnisse, Ich kann allen nur allen empfehlen, sich diese Abschlusspräsentation anzuschauen. Das war dann auch von äh hier von Markus Richter ähm moderiert, der äh auch das Berliner Chaos-Radio moderiert. Ähm, Viele Berliner CCC-Leute waren da, ähm unter den Mentoren und auch dann, wenn sie nicht Zeit hatten zu mentorieren, dann bei der Abschlusspräsentation, ähm das war wirklich geil, und vor allem äh kann ich nur dazu aufrufen, dieses Projekt, ähm einerseits äh finanziell zu unterstützen. Das wird ja von der Foundation gemacht, die dafür immer irgendwie äh öffentliche Gelder einwerben müssen, und vor allem seinen Nachwuchs dorthin zu schicken. Und äh was ich ach so genau, was ich besonders cool fand, dass es dass da wirklich auch für alle Skill-Level was war, ne? Also waren irgendwie einige, die dann halt irgendwie ja sehr. Halt schon sehr abgehoben waren, schon sehr, sehr gut programmieren konnten und sich komplexere Projekte ausgesucht haben und andere, die jünger waren und äh noch nicht so äh die Ober Cracks, die halt dann äh sich auch irgendwie ein, eine Lernkurve und ein Ziel ausgesucht haben für diesen Zeitraum und das dann dem dann eifrig nachgestiegen sind und da auch lernen mit mit großer Lernerkenntnis, wie sie dann auch in der Abschlusspräsentation sehr zu meiner Freude selber gesagt haben. Und einem und einem spannenden Ergebnis angefixt von dieser Veranstaltung wieder weggegangen sind und das äh äh würde ich halt auch gerne nochmal dazu sagen, dass das halt jetzt nicht irgendwie heißt, okay, das Kind muss äh erstmal mindestens in fünf Programmiersprachen äh, äh fehlerfrei äh programmieren können, ganz im Gegenteil, das war so jedes Skelevle ist da untergekommen. Das war echt.

Tim Pritlove
0:18:10
Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:18:16
Linus Neumann
0:18:18
Tim Pritlove
0:18:21
Linus Neumann
0:18:52
Tim Pritlove
0:19:02
Linus Neumann
0:19:04
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:19:42
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:19:47
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:20:01

So

Linus Neumann
0:20:03
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:20:46
Tim Pritlove
0:20:48
Linus Neumann
0:20:55
Tim Pritlove
0:21:00
Linus Neumann
0:21:15
Tim Pritlove
0:21:24
Linus Neumann
0:21:33
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:21:41
Tim Pritlove
0:21:44
Linus Neumann
0:21:58
Tim Pritlove
0:22:09
Linus Neumann
0:22:47
Tim Pritlove
0:22:48
Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:24:02

Ja

Linus Neumann
0:24:03
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:24:28
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:24:45
Linus Neumann
0:24:46
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:24:54
Tim Pritlove
0:25:03
Linus Neumann
0:25:06
Tim Pritlove
0:25:09
Linus Neumann
0:25:14
Tim Pritlove
0:25:34
Linus Neumann
0:25:35
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:25:46
Tim Pritlove
0:25:49
Linus Neumann
0:26:00
Tim Pritlove
0:26:27
Linus Neumann
0:26:30

Richtig. Bei der Umsetzung der Verpflichtung gemäß Paragraph hundertdreizehn B bis E ist ein besonders hoher Standard der Datensicherheit und Datenqualität zu gewährleisten. Die Einhaltung dieses Standards wird vermutet, wenn alle Anforderungen des Katalogs der technischen Vorkehrung und sonstigen Maßnahmen erfüllt werden, den die Bundesnetzagentur unter Beteiligung des Bundesamtes für sichert in der Informationstechnik und der oder des Beauftragten für den Datenschutz und der und und die Informationsfreiheit erstellt. Ist ein bisschen sportlich, weil die sagen, okay, wir nehmen uns, wir geben uns quasi ein Jahr Zeit, den Anforderungskatalog zu definieren, euch, aber nur ein halbes Ding umzusetzen. Das ist schon ein bisschen äh witzig. Genau, aber das heißt, in neunzehn, am ersten des neunzehnten, auf diesem Kalendermonat, folgenden Monat. Äh, Treten diese Speicherfristen dann in Kraft. Äh das heißt, äh zunächst haben wir. Im Zweifelsfall keine, Vorratsdatenspeicherung oder keine vollumfängliche. Denn ähm die Daten zu speichern spätestens ab dann heißt ja nicht, dass die Provider das nicht jetzt schon, Tun, ja, die ohne Einheitlichkeit der äh Speicherfrist momentan haben wir auch schon mehrfach behandelt. Gab's auch zuletzt im Spiegel eine äh Spiegel Online zumindest oder ich glaube auch tatsächlich im Spiegel eine ganz schöne äh Zusammenstellung darüber. Dann gab es noch eine äh ein ähm. Ein Hin und Her. Bezüglich der Äußerung von Telefonica, man könne bei SMS, Inhalt und Metadaten nicht trennen, Was äh sehr überraschend ist, dass sie das äh behauptet haben.

Tim Pritlove
0:28:25
Linus Neumann
0:28:27
Tim Pritlove
0:28:41
Linus Neumann
0:28:44
Tim Pritlove
0:30:09
Linus Neumann
0:30:11
Tim Pritlove
0:30:46
Linus Neumann
0:30:58
Tim Pritlove
0:31:07
Linus Neumann
0:31:08

Quatsch oder oder halt zeigt, dass sie wirklich sehr dumm sind. Und so wie es aussieht, haben die dabei Telefoniker in der Pressestelle den falschen gefragt. Äh oder falsch verstanden, was der kompetente oder die kompetente Person ihnen gesagt hat, denn. Natürlich kannst du das immer filtern, ne? Was sie aber wahrscheinlich machen ist, dass sie am Interconnect, tatsächlich einfach so eine Art Package machen, ja? Sie dampen einfach einmal alles und da können sie nicht während des Dampfens das filtern. Ich glaube, dass das die Aussage war, die dort getätigt wurde, dass sie sagen, okay SMS von unseren Nutzern zu unseren Nutzern oder von unseren Nutzern zu anderen Nutzern, gehen durch unser SMSC. Und da können wir dann beim Bloggen einfach das weglassen, ja? Aber eingehende SMS aus anderen Netzen, kriegen wir nicht an einer zentralen Stelle und die können wir nur mit einer Art erstmal wegschreiben und müssen dann in einem zweiten Schritt den Inhalt maskieren. Und ich vermute, dass das äh die Aussage war, die dann der, Pressevertreter nicht vollständig verstanden und wiedergegeben hat. Das ist meine Theorie, denn während ich dann mit einigen äh Pressevertretern darüber sprach, die gerne jemanden haben wollten, der sagt, äh das ist Unsinn und das auch irgendwie kompetent erklären kann. Äh, War dann so die Pressestelle von O2 irgendwie da so mit großen Schuhen unterwegs, um das Feuer wieder auszutreten und zu sagen, äh Entschuldigung, äh vergessen sie alles, was wir gesagt haben. Wir behaupten das Gegenteil. Insofern war das so eine etwas äh ja eine etwas verwirrende Meldung, ja. Die aber einen Ausschuss darüber gibt, wie.

Tim Pritlove
0:33:02
Linus Neumann
0:33:04
Tim Pritlove
0:33:19

Ohne die konkrete äh Verpeilung jetzt bei denen da ähm genau zu wissen könnte, dass auch ein ähm Einblick, gegeben haben, auf diese grundsätzliche Frage, wie teuer ist es, dass auch wirklich datenschutzkonform durchzuführen. Manchmal ist halt einfach dieses, na ja, okay, ihr wollt die Daten habt, da kippen wir das dann einfach an der Stelle ab. Da ist das billig zu machen Aber dann wäre das so ein Kollateralschaden, dass man eben mal so nebenbei auch nochmal die ganzen anderen Daten noch mit rausnimmt. Filtern ist zwar möglich, Heißt aber eben auch, Muss geschrieben werden, muss irgendwo auch laufen, muss unter, müsste unter Umständen von der Architektur des Netzes her anstellen, laufen, wo so eine intelligente äh Trennung eben bisher nicht vorgesehen war. Wäre unter Umständen verbunden mit einem entsprechenden Upgrade, der Intelligenz bis hin zum Austausch kompletter Geräte, weil die sowas eben an der Stelle gar nicht können. Und das leitet ja eben auch auf die generelle Frage über was kostet es eigentlich die Industrie diese Vorratsdatenspeicherung umzusetzen. Da gibt's Schätzungen, ich glaube, die Grünen haben da mal irgendeine Zahl genannt, aber die war sicherlich auch eher nur ins Blaue hinein geraten. Äh am Ende wird sich das, alles erst wirklich ausrechnen lassen, wenn überhaupt, wenn eben dieser Anforderungskatalog da ist, in einem Jahr. Und äh dann werden sich eben viele fragen, okay, Was brauchen wir denn jetzt eigentlich und welchen Aufwand müssen wir dafür treiben und dann wird die Rechnung erst gemacht.

Linus Neumann
0:34:52
Tim Pritlove
0:35:13
Linus Neumann
0:35:24
Tim Pritlove
0:35:25
Linus Neumann
0:35:31
Tim Pritlove
0:35:45
Linus Neumann
0:35:46
Tim Pritlove
0:36:38
Linus Neumann
0:36:40
Tim Pritlove
0:37:15
Linus Neumann
0:37:22
Tim Pritlove
0:37:26
Linus Neumann
0:37:27
Tim Pritlove
0:37:29
Linus Neumann
0:37:30
Tim Pritlove
0:37:31
Linus Neumann
0:37:33
Tim Pritlove
0:37:35
Linus Neumann
0:37:41
Tim Pritlove
0:37:41
Linus Neumann
0:37:43
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:39:10
Linus Neumann
0:39:17
Tim Pritlove
0:39:19
Linus Neumann
0:39:36
Tim Pritlove
0:39:38
Linus Neumann
0:39:48
Tim Pritlove
0:40:42
Linus Neumann
0:40:56
Tim Pritlove
0:40:59
Linus Neumann
0:41:05
Tim Pritlove
0:42:01
Linus Neumann
0:42:55
Tim Pritlove
0:43:39
Linus Neumann
0:43:44
Tim Pritlove
0:43:47
Linus Neumann
0:43:51
Tim Pritlove
0:45:21
Linus Neumann
0:45:29
Tim Pritlove
0:45:43
Linus Neumann
0:45:59
Tim Pritlove
0:47:20
Linus Neumann
0:47:23
Tim Pritlove
0:48:41
Linus Neumann
0:48:46
Tim Pritlove
0:49:28
Linus Neumann
0:50:02
Tim Pritlove
0:50:05
Linus Neumann
0:50:10
Tim Pritlove
0:50:11
Linus Neumann
0:50:14
Tim Pritlove
0:50:24
Linus Neumann
0:50:54
Tim Pritlove
0:50:54
Linus Neumann
0:51:04
Tim Pritlove
0:51:18
Linus Neumann
0:51:19
Tim Pritlove
0:51:34

Nee, der Stargast war Brandon Bryant, ein ehemaliger US-Soldat, der äh ja, Drohnen, Ähm, Pilot war, also genau genommen Pilot ist nicht so die äh richtige Bezeichnung, sondern seine Funktion war quasi die, der Kameras äh bei den von den USA in Kriegsgebieten eingesetzten Drohnen und dazu wurde er umfassend befragt, und lieferte ein Paar, wenn auch nicht unbedingt Unerwartete, aber doch äh interessante Informationen. Ähm zu dieser zu dem Drohnenbetrieb lässt sich vielleicht zusammenfassend sagen, dass das so läuft, dass, zwei im Idealfall drei Leute sich um diesen Betrieb einer Drohne konkret kümmern, also da gibt es einen wirklichen Pilot, Diese Piloten sind äh, selten wohl Leute, die äh auch tatsächliche Flugzeugpiloten, waren, sind Waren, Aus irgendwelchen Gründen diese großen Flugzeuge nicht mehr fliegen, sei es, dass sie damit psychologisch äh oder auch andere Art und Weise überfordert waren oder aus anderen Gründen nicht die Performance gezeigt haben, die man wohl von solchen Piloten erwartet und die dann eben in diesen Dienst versetzt werden, in denen sie sich ja in dem Sinne auch gar nicht wehren können. Und ja, da so eine Drohne ja ein fliegender Sensor ist, ähm muss natürlich auch, geschaut werden, dass diese eigentlichen Instrumente auch noch bedient werden, und das ist dann eine Tätigkeit dieser Brandon Brand übernommen hat, sprich er hat quasi nach Bedarfslage Kamera, vielleicht noch andere Sensorik, weiß nicht ganz genau, was da alles noch mit drin steckt, quasi äh bedient. Ja und lustig fand ich die Formulierung, dass ähm ja es in dieser, Ablaufkonstellation, wie das eben läuft bei den USA. Für jede Mission dann eben auch noch ein. Customer, Spiel ist, Kunde, der eben von deiner Mission eine bestimmte Erwartung hat, also bestimmte Ziele äh in Auftrag gibt, die dann äh entsprechend verfolgt werden und der dann eben auch sagt, wann denn mal auf das Knöpfchen gedrückt werden soll, wenn es gilt, auch konkret anzugreifen und wie wir wissen, eben auch Personen zu ermorden, Die Details waren insofern für Deutschland auch sehr interessant, weil äh Brand gesagt hat, dass äh eigentlich die gesamte Operation über Ramstein läuft, also über die, US-Basis, die in Ramstein betrieben wird, und das ja, dass das im Prinzip eigentlich das alleinige Zentrum ist für die Aktivitäten in Naost und äh zuletzt auch ähm wohl Jemen. Und das ist eben eine ganze Reihe von Fällen gab, wo dort ist eben zu Exekutionen kam, die auch teilweise bekannt worden sind und er schilderte eben, welche Informationen erforderlich sind, um, solche Missionen durchzuführen. Und äh ja, ohne dass uns das groß überraschen dürfte, ähm sind hier einfach Telekommunikationsmetaten, nicht nur ein sehr äh wichtiges äh Beiwerk, um solche Emissionen zu leiten, sondern teilweise auch fast die einzigen Informationen, nach denen, solche Missionen geflogen werden. Das heißt, es gibt ein Ziel, ein, ein potentielles Opfer, jemanden, dem die USA gerne habhaft werden möchte, aber nicht um ihn ähm festnehmen zu lassen, sondern eben konkret töten zu lassen Und äh wenn's dann eben so eine Information gibt, wie zum Beispiel eine, SIM-Kartennummer, also man weiß oder meint zu wissen, dass äh ein bestimmtes Zielobjekt eine bestimmte SIM-Karte mit sich herumschleppt und in einem Telefon äh im Betrieb hat, dann gibt es eben die Möglichkeit über Triangulation andere Abhörmaßnahmen herauszufinden, wo sich denn dieses Telefon befindet und wenn es eben opportun erscheint und man der Meinung ist, genug Anhaltspunkte zu haben, dann werden nicht selten mit diesen Drohnen eben auch Angriffe durchgeführt. Das hat er alles, Berichtet und meinte auch, es gebe also wirklich auch einzelne Fälle, wo ganz konkret diese Metadaten vom BND zugetragen wurden, die dann eben zu äh Exekutionen geführt haben. Ja

Linus Neumann
0:56:28
Tim Pritlove
0:56:59
Linus Neumann
0:57:02

Der Telefonnetzwerke untereinander, ja, wo er so das ist das, wo er, was weiß ich, dann hier eblos sich mit T-Mobile unterhält, ne. Und das war hatte ich ja vorher schon angesprochen, mit dem mit dem darüber stellt man dann eine SMS zu. Darüber kann man zum Beispiel auch in Erfahrung bringen, welcher Zelle gerade jemand eingebucht ist und wenn man dann weiß, wo die Zellen stehen, dann ähm kann man eben so in diese Region fliegen. Und die letzten, die letzte Ortung macht so eine ähm macht so eine Drohne dann auch gerne mal mit mittels im Seecatcher, das heißt, sie wird einfach, sie wird eine Mobilfunknetzzelle, dieses Mobilfunknetzes und zwar eine sehr starke, sodass die Telefone sich dort einbuchen und wirft alle raus, bis dann diejenige drin ist, dasjenige Telefon der Zielperson eingebucht ist und dann macht man ein äh Silent Call oder eine Silent SMS, um zu gucken, dass man dieses Telefon am senden hält, Und dann hat man das quasi identifiziert. Man ist das Mobilfunknetz, fliegt dann so im Kreis drum herum und sieht immer, okay, in welche Richtung zeigt meine direktionale Antenne und dann hat man irgendwann ähm die Person, lokalisiert und so nah fliegen die ja gar nicht dran, ne? Er hat ja irgendwie gesagt, dass er in der Regel kaum erkennen konnte, wie groß da ob das jetzt ein Kind ist oder ein Erwachsener den, den er jetzt gerade tötet das war halt nicht immer so leicht zu erkennen und irgendwie was ich dann auch sehr überraschend fand, dass sie sagen ähm, Zwölf, also sobald das irgendwie ein Zwölfjähriges Kind ist, ähm ist es ein legitimes Ziel.

Tim Pritlove
0:58:43
Linus Neumann
0:58:44
Tim Pritlove
0:58:58

Bevor es zu groß wird. Ja, also da ist schon auf jeden Fall eine ganze Menge äh Zynismus äh am Start, was so die Exekutive betrifft. Auf der anderen Seite auch eine hohe psychologische Belastung äh worüber er sich auch, also der Bryant sehr äh beklagte, es gebe ich halt auch keine keine entsprechende Betreuung. Man muss sich das wirklich vorstellen, wie so ein Bürojob. Man kommt dann irgendwie sozusagen da in seinen, in den USA irgendwo äh in so einen Trakt äh fliegt er den ganzen Tag Drohnen durch die Gegend, bringt ein paar Leute um und dann gibt man wieder abends zu seinen äh, nach Hause und ja, muss das Ganze irgendwie verarbeiten. Was noch erschwerend dazukommt, ist, dass diese Operatoren halt auch. Relativ wenig Kontext haben, um wen es sich denn jetzt hier handelt, weil das ja eben von den, Anführungsstrichen Kunden definiert wird. Das heißt, die Leute, die quasi äh die Leute leiden immer, das wahrscheinlich auch Äqualen zu äh Soldaten einsetzen, wo die jetzt, sagen wir mal, auch nicht unbedingt grade nochmal in einem politischen Diskurs gehen, bevor sie irgendwo äh einsteigen, aber äh diese ganze äh Ferne zu der eigentlichen Tat, die also nicht nur so eine geographische Ferne ist, sondern eben auch so eine inhaltliche Ferne. Ähm das setzt sich dann eben dann doch auch um psychologische, Belastung um, die glaub ich hier bei dem Brian dann letztlich auch entscheidend waren diesen ganzen Komplex zu verlassen. Ja, das waren also auf jeden Fall interessante Sachen. Für uns ist natürlich jetzt gerade im Kontext des äh Untersuchungsausschusses äh, Sehr interessant die Feststellung, welche Rolle Deutschland hier spielt und das ist hier eben eine doch signifikante äh militärische Kooperation gibt, wenn nicht schon nur durch die Bereitstellung des Standortes dann eben doch auch durch die äh Zulieferung von Metadaten, und über die ganze Ausleitung von Mieterdaten, insbesondere Telekommunikationsmetaleiten haben wir ja hier nun schon sehr, sehr, sehr häufig gesprochen und hier sieht man eben einfach auch eine andere äh Qualität, dass wir uns hier in so einem, Zustand eines Digital Warpher befinden, der sich dann eben in der allerletzten Verlängerung auch in äh umsetzt und dass diese ganze Informationsgewinnung eben mitnichten äh, konsequenzfrei ist.

Linus Neumann
1:01:24
Tim Pritlove
1:02:26
Linus Neumann
1:02:28
Tim Pritlove
1:02:29
Linus Neumann
1:02:45
Tim Pritlove
1:02:49
Linus Neumann
1:03:01
Tim Pritlove
1:04:29
Linus Neumann
1:04:36
Tim Pritlove
1:05:00
Linus Neumann
1:06:19
Tim Pritlove
1:07:50
Linus Neumann
1:07:56
Tim Pritlove
1:07:59
Linus Neumann
1:08:03
Tim Pritlove
1:08:46
Linus Neumann
1:09:15
Tim Pritlove
1:09:20
Linus Neumann
1:09:37
Tim Pritlove
1:09:38
Linus Neumann
1:09:52
Tim Pritlove
1:10:48
Linus Neumann
1:10:52
Tim Pritlove
1:10:55
Linus Neumann
1:10:56
Tim Pritlove
1:11:14
Linus Neumann
1:11:15
Tim Pritlove
1:11:54
Linus Neumann
1:11:55
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Ich wollte ja gar nicht äh in die technischen Details gehen. Auf jeden Fall der der Kopierschutz von DVDs äh ließ sich relativ einfach umgehen, Und jetzt gibt es den Paragraphen fünfundneunzig A, schutztechnischer Maßnahmen, Wirksame technische Maßnahmen zum Schutz eines nach dem Gesetz geschützten Werkes oder eines anderen, nach diesem Gesetz geschützten Schutzgegenstandes, dürfen ohne Zustimmung des Rechtsinhabers nicht umgangen werden soweit dem Handeln bekannt ist oder den Umständen nach bekannt sein muss, dass die Umgehung erfolgt, um den Zugang zur, Einem solchen Werk oder Schutzgegenstand oder deren Nutzung zu ermöglichen, Das heißt also, eine wirksame, technische Schutzmaßnahme darf nicht umgangen werden, was ja ein Widerspruch in sich ist, weil wenn sie wirksam wäre, könnte man sie ja nicht umgehen. Dann wird noch weiter erklärt. Technische Maßnahmen im Sinne dieses Gesetzes sind Technologienvorrichtungen und Bestandteile, die im normalen Betrieb dazu bestimmt sind, geschützte Werke oder andere nach diesem Gesetz geschützte Schutzgegenstände, betreffende Handlungen, die vom Rechtsinhaber nicht genehmigt sind, zu verhindern oder einzuschränken. Und das ist genau der Punkt. Der Rechtsinhaber Bild DE. Genehmigt nicht das Besuchen der Seite ohne einen AdBlocker. Und diesem Wunsch. Bild DE wird nicht entsprochen, sondern er wird unterwandert. Und deswegen berufen sie sich ähm auf diesen, auf diesen Paragraphen. Und in Absatz drei, Nummer drei dieses Paragraphen wird auch die Verbreitung von äh Filter befehlen. Ja, ähm äh verboten. Ne, also äh.

Tim Pritlove
1:17:56
Linus Neumann
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Tim Pritlove
1:18:44
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
1:21:55
Linus Neumann
1:21:59
Tim Pritlove
1:23:06
Linus Neumann
1:23:08

Je mehr, je mehr Webeblocker in der Debatte sind, umso mehr Leute werden darauf aufmerksam. Ich bin immer mal wieder überrascht, wenn man so an Rechnern von Bekannten ist oder so und irgendwie mal kurz was googelt und denkt sich, was ist denn hier los? Wie sieht das denn aus hier bei dir im Internet? Äh hast du keinen Werbeblocker und dann mal schnell irgendwie ein paar äh, Anti-Tracking äh Plug-ins installiert, was da für eine Ruhe auf einmal wieder ist und was wie dankbar die Menschen dann sind, ne, die sagen so, boah Irre, die ist richtig schön hier im Internet, ne? Das ist aber toll, dass du das gemacht hast. Und diese die Gruppen. Jetzt irgendwie aus Überzeugung sagen, ich nutze keinen Werbeblocker, die sind schon wirklich klein. Ich weiß gar nicht, wie wie ich das, also ich bin natürlich Werbeblocker Nutzer. Ich weiß aber auch zum Beispiel, dass wir bei Netzpolitik Org äh immer große Finanzierungsprobleme hatten, weil alle sowieso Werbe, also weil natürlich dieses Publikum insbesondere Werbeblocker nutzt und gleichzeitig dieses Publikum irgendwie kommerziell auch nicht so verwertbar ist. Hm? Wenn das nun mal das Geschäftsmodell ist, ist das ja eine interessante Frage. Also ich ich persönlich denke, ich habe einfach keine Lust, diese ganzen, diesen ganzen Tracking Netzwerken zum Opfer zu fallen, hauptsächlich funktionieren Werbeblocker ja einfach dadurch zu erkennen, wo werden Inhalte von anderen, Äh Servern geladen, insbesondere Servern, die irgendwie oder so was heißen. Ähm. Die dann einen auch über über die Seiten hinweg verfolgen. Ja, wo du halt einfach auf jeder Seite die gleiche Werbung angezeigt bekommst, egal wo im Internet du dich befindest, weil alle bei dem gleichen Werbenetzwerk Kunde sind. Das heißt, dieses Werbenetzwerk verfolgt dich auch durch das Internet. Sammelt Daten über dich, schaut sich an welche Seiten du dir angeschaut hast, welche Werbung du geklickt hast, um dann äh dir wieder bessere oder zielgruppengerechtere Werbung anzuzeigen und das ist halt wiederum auch ein Assi-Geschäftsmodell, ne? Also ich find's irgendwie ähm es ist ein, durchaus schade. Einigen der Seiten, die ich besuche, die Finanzierungsgrundlage entziehen zu müssen, Aber ist natürlich auch schade, dass sie diese Finanzierungsgrundlage äh auf der Basis der Kooperation mit so asozialen äh Unternehmen äh herstellen.

Tim Pritlove
1:25:44

Ja, es ist äh ich kann ich kann da alle Seiten irgendwie verstehen, Ähm allerdings unterschiedlich gut. Ähm machen wir uns nix vor, also, Privatsphärenbedenken und so weiter mögen viele haben, aber den die meisten stören sich einfach schlicht, an der Werbung. Interessant ist, dass sie sich an der Werbung stören, Das bedeutet ja, Werbung als solche wird schon als störend wahrgenommen und das lässt sich ja auch mit Zahlen belegen, wie Bild ja schon selber schön ausführt, äh längere Ladezeiten. Bis hin zur es ist unmöglich eine Seite zu laden, weil halt irgendwas hängt, weil irgendein Werbenetzwerk irgendwas nicht ausliefert und du siehst halt einfach nicht das, was du sehen möchtest. Ähm, Das heißt, es gibt ein reales, einen realen Vorteil, wenn man Werbeblocker benutzt, ja? Man sieht zunächst einmal dasselbe, aber äh man kriegt es irgendwie schneller, man muss auch weniger dafür bezahlen. Werbung in dem Moment, wo man halt teure Mobilfunkdaten verwendet, ist ein richtiges, ein richtiger Kostenfaktor. Ja, also da haue ich dann sozusagen für Werbung äh, mein Geld dahin, wo ich halt nicht unbedingt sofort merke, was Sache ist und man müsste sich halt schon überlegen, ob's nicht eben auch andere Kanäle äh äh gibt, weiterzuleiten. Es gibt ja solche Ideen wie Flatter zum Beispiel, die, zugegebenermaßen einfach nie den äh die das Maß an Popularität erreicht haben, die es vielleicht wünschenswert wäre, weil eben diese ganzen Bezahl und Geldausgleichvorgänge immer noch zu kompliziert sind und mit zu vielen Stricken äh verbunden sind. Ich habe zum Beispiel mal eine Diskussion mit einer deutschen, einem deutschen Online-Magazin, das sich so im Technikbereich bewegt. Ähm auch über diese Frage. Und sie hatten halt auch überlegt, was machen sie da? Äh, Das sind dann so die Zeiten gewesen, wo überhaupt diese Werbeblockerdetektoren erstmal Realität geworden sind schon so ein paar Jahre her, ne? Und üblicherweise war das dann halt immer so Bittsteller äh Meldungen, die dann kamen, so mhm ja, du blockst die Werbung, das haben wir technisch mitbekommen, aber überlegt mal hier und wie wär's denn so? Da appelliert man eben so ein wenig an diesen, ähm ach komm, äh für uns kannst du es doch machen. Was natürlich nichts daran ändert, dass diese Werbung in dem Moment, wo man sie einschaltet, nach wie vor nervt, potenziell eben auch äh ein Einfallsort für Myware ist, ein Einfallsort äh für jetzt spielen wir die einfach mal Sound im Browser ab. Also es ist wir haben's ja auch einfach übertrieben, So, das heißt, das Angebot, was man in dem Moment macht, ist nicht gut. Sondern es ist nur so A für uns, kannst du dich doch mal nerven lassen. Will aber dann keiner.

Linus Neumann
1:28:44
Tim Pritlove
1:28:46
Linus Neumann
1:30:00
Tim Pritlove
1:30:06
Linus Neumann
1:30:19
Tim Pritlove
1:30:22
Linus Neumann
1:30:23
Tim Pritlove
1:31:28
Linus Neumann
1:31:32

Genau, das, so kannst du es natürlich durchaus auch sehen. Ich denke, so argumentieren die das auch, dass sie sagen, okay. Es ist keinem geholfen, wenn auf einmal alle AdBlocker haben und dieser gesamte äh Free Content äh irgendwie zum Sterben kommt, So, weil dann müssen die Leute bezahlen und haben keine AdBlocker mehr, weil's dann keine Werbung mehr gibt, ja? Ähm das heißt, das ist keine Lösung. Und diese Kombination zu sagen, okay, aber wir haben auch, es dürfen nur weniger aufdringliche Werbungen sein das könnte man auch als eine pädagogische Maßnahme gegenüber der Werbeindustrie dann sehen da gibt's ja auch irgendwie einen schönen Aufsatz, den ich letztens gelesen habe von irgend so einem äh Werbe Heini, der dann auch einfach mal sagt, okay wir wir geben zu, wir haben mit unserer ganzen Werbekram, wie wir das hier befunden gemacht haben, äh Scheiße gebaut, we mest up so wie wir das gemacht haben, die Leute zuballern, immer lauter zu schreien und auf die User-Experience zu scheißen, äh dass es äh dit war nicht richtig. Wir müssen das jetzt anders machen, ja? Die diese Einsichten gibt es ja durchaus auch. Aber ich find's ganz interessant, weil weil so diese diese Finanzierungssache, es gab da auch mal so eine andere äh so eine andere Seite, die hat das nämlich genau nicht so wie Flatter gemacht. Vlata hat ja gesagt, okay, wir äh du klickst, wenn's dir gefallen hat. Und dieser andere, dieses andere System, dessen Namen ich aber leider nicht erinnere, die haben im Prinzip so ein Trackingding auf jeder Seite gehabt.

Tim Pritlove
1:33:04
Linus Neumann
1:33:06

Ja? Und wenn du die Seite besucht hast, in dem Moment hast du das bezahlt. So, Minimalbetrag oder so, ne? Im Prinzip so eine Art Auto-Flatter, automatisches Flattern könnte man sagen, fand ich eigentlich gar nicht so verkehrt. Ähm und die haben dann eben Geld eingezogen und verteilt. So, ich wenn man jetzt überlegen würde, die Herausforderung, wenn jetzt die, sagen wir mal, die schalten jetzt alle um auf Paid Content, ne, also dieses Bild Smartbild Plus oder sowas, ne? Dann musst du dich ja auf jeder Seite, Prinzipiell erstmal wieder einloggen, ne. Das heißt, es wäre eigentlich. Durchaus ein von der Userexperience her reizvolles System zu sagen, was weiß ich, die deutschen Medienhäuser tun sich zusammen. Haben alle so einen so einen so eine Art Tracking-Dingens auf ihr auf ihren Seiten, und du surfst irgendwie so durch das Internet und hast irgendwie, was weiß ich, Tarif in so und so viel Stufen ja? Was weiß ich wie neunzig Prozent weniger Werbung, hundert Prozent weniger Werbung oder so, ne? Oder du bist Goldkunde oder sowas und kommst halt auf die Seite dieses Abrechnungssystem erkennt A hat diesen Artikel gelesen und sagte am Ende, was weiß ich, von Tim Fritlas, ähm, lesen deutscher Verlagsinhalte im Internet äh sind zehn Prozent der Seitenaufrufe bei Süddeutsche Zeitung gewesen, zehn Prozent bei äh Bild DE, Zwanzig Prozent bei Heise, weiß, weiß ich nicht. Und nachdem Schlüssel wird dann dein Beitrag ausgeschüttet. Wäre wahrscheinlich keine so doofe Idee. Einzige Problem ist, dass. Dieses, das ein deutsches derartiges deutsches Trackingunternehmen, zu Recht in einer enormen Kritik stünde, ja? Dass du sagst, ha ey, kein Problem, ich ich sammle einfach bei mir die Lesegewohnheiten aller Bundesbürger, die noch lesen. Da ist natürlich auch wieder ärgerlich. Also so geht dieses im Prinzip auch nicht, weil sie eine der zentralen Kritikpunkte an den Werbenetzwerken ist, dass sie dich über alle Seiten verfolgen, dann kannst du nicht sagen, okay, ihr dürft nicht aber alle Seiten über alle Seiten verfolgen, aber bitte nehmt mein Geld und zeigt mir keine Werbung.

Tim Pritlove
1:35:24
Linus Neumann
1:35:39
Tim Pritlove
1:36:10
Linus Neumann
1:36:13
Tim Pritlove
1:36:24
Linus Neumann
1:37:43
Tim Pritlove
1:37:59
Linus Neumann
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Tim Pritlove
1:38:40
Linus Neumann
1:38:41
Tim Pritlove
1:40:22
Linus Neumann
1:40:22

Im Auge des Sturmes. Und äh ich denke, dieser Film oder von diesem Film, den ich bisher noch nicht gesehen habe, sondern nur den Trailer, äh. Erhoffe ich mir durchaus sehr viele Einblicke in diesen Gesetzgebungsprozess der EU, Also wie läuft das da ab, ja? Inwiefern äh wie wie ist dieser Abstimmungsprozess, von dem wir hier immer so distant in in Lokbuchnetzpolitik reden? Wie ist überhaupt der der Arbeitsalltag von, Personen, die da in diesem EU-Parlament jeden Tag müssen die da sein, ja? Das ist ja ganz schlimm. Und äh, irgendwie über Jahre ein ein spezifisches Thema in allen Facetten beackern. Das ist äh finde ich eine sehr schwer, vorstellbare äh Leistung und auch Belastung, die äh, die da stattfindet. Und dieser Film hat jetzt bald ähm Premiere, kommt jetzt in die, in die Kinos und ich sage jetzt einfach mal ähm, Noch dazu, dass ich den Ralf Bendrad natürlich seit langer Zeit kenne und schätze und äh den Philipp Albrecht auch schon mal äh den Jan-Philipp Albrecht auch schon mal gesprochen habe, so als Disclaimer. Und im, Am vierten elften gibt's eine Premiere im Rex Lichtspieltheater in Bonn. Am fünften November äh die Hamburg Premiere im Abaton am sechsten November die Berlinpremiere in der Urania ähm, Am siebten November in Duisburg im Filmforum äh im Rahmen der Duisburger Filmfond äh der der Duisburger Filmwoche. Siebter November im Biberach Traumpalast im Rahmen der Biberacher Filmfestspiele. Zehnter November, Die MFG-Premiere nee im, Ach so, im MFG Premiereatelier am Bollwerk Stuttgart und am elften November im Rahmen des, Kasseler Docfests, ja? Äh und ich glaube, dass das echt interessant ist. Gerade ähm Dokumentarfilme haben ja ohnehin, oft Schwierigkeit sich sich zu finanzieren und ein ausreichendes Publikum äh in die Kinos zu bekommen und ich denke, wenn es eine, Zielgruppe gibt, die sich für für diese Inhalte sicherlich interessiert und interessieren sollte, sind es wahrscheinlich die Hörenden von Logbuch Netzpolitik. Genau. Bar, war das 'ne schleimige Werbung, aber.

Tim Pritlove
1:43:06
Linus Neumann
1:43:09
Tim Pritlove
1:43:28
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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