Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP203 Unglück im Glück im Unglück

Feedback — Telekom Routerausfall — Big Data — Fake News — Wikileaks — ANISKI — Grundrechtecharta — Thoughtcrime — 33C3

Wenn man mal ein paar Tage zu spät aufnimmt kann das Thementablett ganz schön schwer werden. Entsprechend kredenzen wir Euch heute eine Sendung in Überlänge, da wir es für nötig erachteten, ein paar Sachen mal ganz genau zu erklären. Und da Linus bei den beiden Hauptthemen (Telekom/Big Data) aus verschiedenen Gründen ganz tief in der Materie steckt, knacken wir eben mal die 3-Stunden-Marke. Wird sicherlich so schnell nicht wieder vorkommen, aber wir denken, es ist dafür eine Menge Gedankenanregung dabei.

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Veröffentlicht am: 5. Dezember 2016
Dauer: 3:03:37


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:41.134
  3. Feedback: Social Bots 00:01:36.216
  4. Feedback: Kommentarkultur 00:03:29.091
  5. Feedback: Nachzählung in den USA 00:06:55.388
  6. Telekom Routerausfall 00:09:36.018
  7. IT-Sicherheitsgesetz schleppend 00:53:25.426
  8. Big Data 01:03:37.669
  9. Fake News 02:20:59.825
  10. Wikileaks NSAUA 02:30:42.816
  11. Projekt ANISKI 02:41:24.038
  12. Grundrechtcharta 02:44:21.617
  13. Thoughtcrime 02:51:26.384
  14. Metaebene Update 02:54:31.665
  15. 33C3 Kidspace 02:58:39.150
  16. There is no game 03:00:17.920
  17. LNP Shirts 03:00:44.259
  18. Epilog 03:01:23.424

Transkript

Linus Neumann
0:00:00
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
0:00:18
Tim Pritlove
0:00:41
Linus Neumann
0:00:56
Tim Pritlove
0:00:57
Linus Neumann
0:01:23
Tim Pritlove
0:01:27
Linus Neumann
0:01:45
Tim Pritlove
0:02:44
Linus Neumann
0:02:47
Tim Pritlove
0:03:10
Linus Neumann
0:03:11
Tim Pritlove
0:04:17
Linus Neumann
0:04:18
Tim Pritlove
0:04:29
Linus Neumann
0:04:30
Tim Pritlove
0:04:34
Linus Neumann
0:04:36
Tim Pritlove
0:04:47
Linus Neumann
0:04:48
Tim Pritlove
0:04:50
Linus Neumann
0:05:37
Tim Pritlove
0:05:51
Linus Neumann
0:05:52
Tim Pritlove
0:06:09
Linus Neumann
0:06:11
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:06:22
Tim Pritlove
0:06:23
Linus Neumann
0:06:25
Tim Pritlove
0:06:29
Linus Neumann
0:06:31
Tim Pritlove
0:06:39
Linus Neumann
0:06:44
Tim Pritlove
0:06:54

Genau. Äh ein kleiner Nachtrag, das nicht nur so eine richtige Nachricht, aber wir hatten ja hier über Waldcomputer, Auffälligkeiten, kurz berichtet. Das war glaube ich Breaking News wirklich noch an dem Vormittag, als wir unsere Sendung aufgenommen haben, wo ne, diese Auffälligkeiten da waren und dann ist es ja dann in der Folge auch tatsächlich zu einer Neuauszählung gekommen, nicht aus dem Clintonlager heraus, sondern eben die Jill Stein hat sich dort äh in die Bresche geworfen, was auch immer ihre Motivation im Einzelnen dort gewesen sein mag. Sie hat auf jeden Fall es geschafft, dann dafür Geld einzusammeln. Interessanterweise waren die Einnahmen dafür, höher als ihre komplette Spendeneinnahmen für ihre Präsidentschaftswahlkampf vorher. Ähm ja ähm das ist dann auch in äh zwei der Staaten tatsächlich gestartet worden. Allerdings reicht ja wohl das Geld dann nicht mehr für Penzelwellen, ja. Man kann also auf jeden Fall, den Traum, äh dass das vielleicht in irgendeiner Form noch zur Revidierung des Wahlergebnisses führen könnte, kann man auf jeden Fall schon mal, aufgeben. Interessant finde ich an der Stelle halt einerseits, dass äh dass in den USA ohnehin schon mal so ist, dass eine Neuauszählung der Stimmen, von den Leuten, die das dann fordern, bezahlt werden muss, das äh da schüttelt man sich ja irgendwie auch, ja? Also das ist etwas, was wir hier in Deutschland so nicht kennen und äh auch schon die Aussicht darauf, wie lange das dann dauert, fand ich irgendwie auch bemerkenswert. Ja, also ausgezählt wird es irgendwie in zwei Tagen, aber ein Recount soll dann irgendwie mehrere Wochen dauern, man sich ja irgendwie auch was da äh falsch läuft und es war ja ohnehin die Frage und da bin ich jetzt auch mal gespannt, was zumindest diese ersten Ergebnisse dann, bringen, wie äh zählt man halt einen Wahlcomputer nach. Das ist jetzt ausgerechnet für Penselvania nicht mehr gereicht hat. Ist doppelt schade. Weil dort vor allem Wahlcomputer zum Einsatz kamen, die eben auch noch nicht mal über diesen PayPal Trail verfügen, ja? Äh wenn ich nicht ganze Wahlcomputerdebatte jetzt nochmal komplett aufrollen, da könnt ihr euch auch gerne nochmal bei früheren Sendungen hier bedienen, wo ihr das ausführlich dargelegt haben, warum das grundsätzlichen Fehler ist unserer Auffassung nach und warum eigentlich auch PayPal Trail keine gute Idee ist, äh zumal es ja dann letzten Endes äh das was die Wahrheit spricht, dann kann man's ja auch gleich drauf schreiben. Äh schade, dass es dazu nicht kommt, weil das wäre ja mal auch sehr interessant gesehen zu sehen, wie zählt man denn sozusagen einen Wahlcomputer nach? Der ja gar keine andere Belege hat. Ausgerechnet dazu wird es also jetzt nicht kommen. Ist schade ähm, sollte uns aber nicht davon abhalten, das Thema äh nicht weiter im Auge zu behalten. Ja und dann äh war das Internet weg. Auf einmal gab's äh keins. Ich habe davon nichts gemerkt, obwohl ich ja Telekom äh Kunde bin, doppelter sogar.

Linus Neumann
0:09:45
Tim Pritlove
0:09:47
Linus Neumann
0:10:31
Tim Pritlove
0:10:33
Linus Neumann
0:10:34
Tim Pritlove
0:12:00
Linus Neumann
0:12:01

Und dass das damit irgendwie im Zusammenhang steckte. Und dann habe ich, mir gedacht, na ja okay, dann schauen wir mal, was da so los ist. Und habe einfach mal äh mich auf die Suche gemacht, wie mir diese Sache mir diese Sache anzuschauen. Dann habe ich also eine eine meiner IP-Adressen genommen, einen meiner Server und hab mal Netcat einen Listener aufgemacht auf diesem Port und hab geguckt, was denn da so vorbeikommt. Und äh es kommt vorbei, also, Ein harte TP Request, ja, ist ja erstmal würde man jetzt eigentlich nicht erwarten auf äh sieben, fünf, vier, sieben, doch würde man schon, erkläre ich aber gleich, Es kommt vorbei, ein HTP Rick Fest ähm der eine Sophe Arti bedienen möchte, also eine äh eine API, über die man mit dem Server kommuniziert, im Format XML ja. Ähm ich versuche das jetzt mal gezielt ein bisschen einfach vereinfacht zu erklären. Also es kommt ein HT, ein ein HTP Riekfest vorbei, der sagt, ich übertrage dir hiermit folgende Daten, ich möchte einen Post machen, Und dann kommt da folgt ja so ein bisschen XML so und so und dann kommt das Feld äh New and TP Server, und in diesem Feld steht dann in in Backticks ein ein Bash Befehl. CD, TMP, WGT, HTTP, äh, C Hart sieben, sieben sieben und dann ausführen. Und dann. Okay, ja, ich versuche das jetzt nochmal in Ruhe genau zu erklären. Also jemand ein Befehl kommt auf diesem Port und sagt, ich bin. Ich möchte dir eine, Ich möchte dir mitteilen, etwas zu tun. Das, was ich dir mitteile zu tun heißt, setze dir einen neuen NTP Server. NTP, Network Time, Protokoll, ist quasi das, wo du, wo dein Router herbekommt, wie viel Uhr es ist. Ja? Also auch, Unsere Computer, die hier so sitzen, man muss die Uhr ja nicht mehr stellen, die holen sich das von einem NTP-Server aus dem Internet, kriegen die gesagt, wie viel Uhr es ist. Also der Befehl, der hier stattfindet, will offenbar einen NTP Server setzen, bei dem, der ihn empfängt, Ähm ein NTP Server würde man setzen anhand einer IP-Adresse oder anhand einer Domain, also was was man in diesem Feld erwarten würde, wäre entweder eine IP Vier Adresse, eine IP V sechs Adresse oder ein Host nehmen, Also sowas wie was weiß ich. Time Punkt haste nicht gesehen Punkt com, Was aber in diesem Feld steht, ist ein ähm also etwas ein Escapeter Befehl in, In einer Schellsprache, nämlich gehe in ein Verzeichnis, lade dir in dieses Verzeichnis eine Datei herunter, mache diese Datei ausführbar und führe sie dann aus. Ja? So, was das. Zeigt, ist, dass offenbar ein Angreifer. Eine Sicherheitslücke ausnutzen möchte in einem auf einem Port, Äh wo es eine schwache Schwäche gibt und das dann ausgeführt wird, was der Angreifer nämlich da, geschrieben hat. Ich erkläre das deshalb so ausführlich, weil das nachher eine Rolle spielt. Ähm wenn man sich ein bisschen mit so Routern auseinandergesetzt hat und ich habe ja, bin ja ein bisschen tätig in dem Bereich Ähm, dann weiß man das auf diesem Port ähm ein Protokoll üblicherweise lauscht mit dem Namen TR null sechs neun, Und TR null sechs neun ist eigentlich eine eine ganz gute Idee. Viele Ideen sind ja eigentlich ganz gut. Ähm und zwar ist die Idee. Dass du als Netzbetreiber jetzt deinen Kunden diese Route da hinstellst, ja? Und die, Unter Umständen möchtest du ja Konfigurationsänderungen an diesen Routern vornehmen. Du möchtest denen vielleicht ein Update pushen? Ähm du möchtest den vielleicht eine neue eine neue Zugangskennung geben ähm oder andere Konfigurationseinstellungen an den Router ändern. Äh die du quasi als Dienst am Kunden machst. Oder du möchtest denen beibringen ein zweites Netz aufzumachen, damit sie noch als Hotspots für dich funktionieren oder so. Also quasi der Managementzugang auf den Router von Seiten des Netzbetreibers.

Tim Pritlove
0:16:25
Linus Neumann
0:16:26

Kann man machen, jetzt gab's vorher schon Versuche mit anderen Protokollen, äh TR null sechs vier. Ich will jetzt nicht allzu sehr ins Detail gehen. Das Entscheidende bei TH null sechs neun ist, dass das eigentlich der Port ist über den nachautentifizierung, du sagen kannst, komm bitte zurück, greife hier und hier zu, hole dir ein Update oder sonst was. Übrigens etwas, was die Telekom im weiteren Verlauf der Geschichte sehr gut gebrauchen konnte Also da hat TH null sechs neun nochmal eine Rolle gespielt. Die Frage ist, wenn man sich diesen Request anschaut, würde man vermuten, okay. Das, was auch immer dieses XML interpretiert, scheint eine Sicherheitslücke zu haben. Die im Befehl des Sätzen eines NTP Servers auch etwas entgegennimmt, was keine IP-Adresse ist, und weiterhin den Fehler macht, dass dann durchzureichen an eine Schell ähm, Und dieses dann auszuführen. Also, die äh die äh Backklasse oder die Winobility-Klasse, von der wir hier reden würden, ist eine Command Injection. Ja, ich gebe einen anderen Wert, als das, was der, Server dort erwartet und bringe ihn dadurch dazu, etwas auszuführen, ja? Das was wir hier sehen, lade dir die Datei herunter von TR null sechs neun Punkt PW und mache sie ausführbar und führe sie dann aus. Ähm heißt im Prinzip nichts anderes als oder deutet darauf hin, dass hier eine Schadsoftware Infektion stattfinden sollte. Bei Geräten, die diese Sicherheitslücke im Sätzen eines NTP-Servers haben. Ähm, also bin ich hingegangen und habe mir diese, Datei heruntergeladen, die mit der die Route sich offenbar laut Plan der Angreifer infizieren sollen. Und habe angefangen, die zu untersuchen und diese Datei macht als erstes ähm, Als erstes diesen Port zu, wo ja die Sicherheitslücke ist, klassisches Verhalten von Angreifern, das wo ich reingekommen bin, mache ich erstmal zu, ich will das Ding ja jetzt für mich haben. Und möchte dann äh im weiteren Verlauf den Router zum Teil eines Botnetzes machen. Also meldet sich dann bei einem Command and Control Server an, sagt hallo, ich bin ein neuer Bot und so weiter. Also was hier stattgefunden hat, ist eine Angriffswelle, die zum Ziel hatte Die Route zu einem Botnetz zusammenzuschließen. Und zwar möglichst ohne, dass die betroffenen Nutzer das merken. Das Rätsel der ganzen Angelegenheit war aber nun, dass ist ja nicht das, was bei dem Telekom-Routern passiert ist, was bei den Telekom-Router passiert ist, ist, dass die ausgegangen sind, beziehungsweise gecrasht sind oder, noch spezifischer, dass offenbar der ähm, der DNS-Musk, wie hieß er das auf Linux? Aber das sind keine Linosgräter, also der der lokale Domain Name Server, Abgeschmiert ist bei diesen Geräten. Das war ja offenbar äh das, was was geschehen ist. Zu dem Zeitpunkt war klar, die Crashen aus irgendwelchen Gründen. Es war aber nicht ganz klar wieso. Und die naheliegende ähm die naheliegende Interpretation wäre jetzt auf auf Anhieb, wenn man so ein Gerät nicht hat. Na ja irgendwas macht der Angreifer wahrscheinlich falsch. Die Command Injection ist entweder fehlerhaft, oder das Binoy, was er runterlädt und ausführen möchte, crasht, irgendwas an diesem Angriff hat nicht funktioniert.

Tim Pritlove
0:19:54
Linus Neumann
0:19:59
Tim Pritlove
0:21:05
Linus Neumann
0:21:07
Tim Pritlove
0:21:14
Linus Neumann
0:21:28
Tim Pritlove
0:22:04
Linus Neumann
0:22:07
Tim Pritlove
0:23:27
Linus Neumann
0:23:32
Tim Pritlove
0:23:55
Linus Neumann
0:24:07
Tim Pritlove
0:25:48
Linus Neumann
0:25:52
Tim Pritlove
0:25:53
Linus Neumann
0:25:56
Tim Pritlove
0:25:58
Linus Neumann
0:26:23
Tim Pritlove
0:26:28
Linus Neumann
0:26:32
Tim Pritlove
0:27:13
Linus Neumann
0:27:14

Das war so also jetzt ohne ohne Anspruch auf Vollständigkeit aus meiner Erinnerung, waren da glaube ich bei Italien, Großbritannien der Iran, viele äh Brasilien, glaube ich und noch ein paar andere Länder. Aber keine einzige deutsche IP. Ähm was darauf hindeutet, dass es in Deutschland keine infizierten Geräte gibt. Ähm weil, Die Vermutung ist, dass dieses Bot Netz natürlich der Angreifer, der der Eigner dieses Bottnetzes, der macht die Angriffe ja nicht selber, weil wenn du ein Botnetz hast, dann lässt er das Botnetz das machen Und was offenbar geschehen ist, ist dass äh dass die Angreifer ein relativ großes Bordnetz hatten und gesagt haben, jetzt marschierst du, liebes Sportnetz, also, Meine lieben Tausende von Bots. Marschiert jetzt mal bitte durch den ähm IP, durch den V4 Adress Range. Und schick diesen Befehl, diesen Exploid Code äh auf diesen Port und das ist offenbar relativ oft passiert, weil wie gesagt, so Wartezeit war zwischen ein und drei Minuten, wenn du diesen Port offen machtest, dass so ein Ding vorbeikommt. Ähm und das einfach am laufenden Bande, ne und. Wie gesagt, die Telekom-Route waren gegen den intendierten Effektimmun, hatten haben aber einen Back und ich weiß nicht, ob's inzwischen öffentlich ist, deswegen sage ich nicht genau, welcher es ist. Aber sie haben einen Bug im interpretieren dieses. Dieses Drinks Den sie eigentlich sowieso nicht ausführen, weil er äh quasi überhaupt nicht zu ihrer Implementierung passt und weil der vor der Authentifizierung ist und und und. Also das heißt, Das, was der Angreifer da versucht hat, kann auf dem Pot gar nicht funktionieren, ist sowieso der falsche Befehl für den Port, den die für das Protokoll, was die Telekom beruht hat, das sprechen, Und ähm sie man kann da sowieso nur andere Befehle geben. Das heißt, die Antwort, die der Telekom-Router eigentlich hätte geben müssen ist, Entweder gar keine oder entschuldige mal bitte, wer bist du überhaupt, ja? Weil es sogar Pre-of-Intecation war, das heißt, der Telekom-Router hat das, was ihm da gesagt wird, auch gar nicht überhaupt interpretiert, also nicht ausgeführt. Aber er musste es passen. Er musste quasi den Befehl verstehen, um äh oder den Befehl zumindest analysieren, um dann zu verstehen, hiermit habe ich nichts zu tun. Und schon an dieser Stelle also pre-Offenticacation. Ist äh äh ist es eben äh ist das Gerät halt dann äh aus dem Tritt gekommen und dann das mehrmals hat eben genug Ressourcen in dem Gerät gefressen, dass es dann am Ende einen Crash gab, der dazu führt hat, dass das Gerät nicht mehr funktioniert hat.

Tim Pritlove
0:30:03
Linus Neumann
0:30:09
Tim Pritlove
0:30:19
Linus Neumann
0:31:07
Tim Pritlove
0:31:11
Linus Neumann
0:31:20
Tim Pritlove
0:32:27
Linus Neumann
0:32:28
Tim Pritlove
0:32:47
Linus Neumann
0:32:48
Tim Pritlove
0:34:06
Linus Neumann
0:34:09
Tim Pritlove
0:34:23
Linus Neumann
0:34:24
Tim Pritlove
0:35:15
Linus Neumann
0:35:18

Ja, bleiben wir mal mit dabei deinem Schloss, das war schon ganz gut. Du hattest ein minderwertiges Schloss äh, so oder hinzu kommt, dass jetzt dann noch eben die der Zulieferer der der Telekom, Hier offenbar ein äh Mangel in der Software hatte, so dass diese äh gecrasht ist. Wie gesagt, ich weiß auch, welcher das genau ist, aber ich glaube, das ist noch nicht öffentlich und deswegen werde ich das jetzt hier auch nicht erzählen. Entscheidend ist, das Gerät hat quasi beim Entgegennehmen dieses Befehls relativ früh. Ein ein Crash her bei äh äh bekommen dadurch, dass da was ankommt oder in dieser Form, wie es ankommt und ähm hat dann dadurch den den äh den Dienst eingestellt. Ähm was die Telekom gemacht hat, ist folgendes, die haben ähm den den Port dann natürlich zugemacht auf auf Telekom Seite, das heißt nirgendwo im Telekomnetz mehr hast du diesen Port äh sieben, fünf, vier, sieben erreicht, also bei keiner Telekom IP konntest du von außen an diesem Port connecten. Dadurch haben sie. Quasi diese Nile of Serviceangriffe auf ihre Router ähm filtern können. Und haben dann äh den Leuten gesagt, starte bitte dein Gerät neu und äh was dann passiert ist, ist das Gerät hat er dann quasi das neue hochgekommen, diese ganze dieser alles Dienste sind wieder hochgefahren und dann ist die Telekom über den TR null sechs neu im Port gekommen und hat gesagt, übrigens, liebes Gerät, es gibt ein Softwareupdate für dich, hol das doch mal bitte ab. Und bei TR null sechs neun ist das eigentlich so, du triggerst immer nur, dass das Gerät dann woanders hinkommt und sich die sich, abholt, was es machen soll. Ja, das ist eigentlich die Schönheit bei bei TR null sechs neun, dass du ähm nicht den Befehl direkt gibst, sondern immer nur anklopfst, wie das die Telekom nennt und sagst, pass auf, du weißt ja, wo du hin musst, Geh mal da vorbei. Ja, also im Prinzip sowas wie, Es ist schon so kleingeschnitten, wie es eigentlich nur geht. Nur das kleine bisschen, was da entgegenkommt, das muss er trotzdem vernünftig passen können und wenn du das nicht richtig passt, dann schmiert dir halt was ab. Ähm, Und das haben sie dann gemacht und dann haben diese Geräte äh sich geupdatet und äh mit der neuen Firmware, wo der Back raus war und äh jetzt ist das, jetzt ist das Problem gelöst.

Tim Pritlove
0:37:43
Linus Neumann
0:38:14
Tim Pritlove
0:38:15
Linus Neumann
0:38:18
Tim Pritlove
0:38:20
Linus Neumann
0:38:21
Tim Pritlove
0:39:25
Linus Neumann
0:39:29
Tim Pritlove
0:39:34
Linus Neumann
0:39:42
Tim Pritlove
0:39:53
Linus Neumann
0:39:58
Tim Pritlove
0:41:03
Linus Neumann
0:41:05
Tim Pritlove
0:42:04
Linus Neumann
0:42:09
Tim Pritlove
0:42:24
Linus Neumann
0:42:31
Tim Pritlove
0:42:37
Linus Neumann
0:42:40
Tim Pritlove
0:44:00
Linus Neumann
0:44:01
Tim Pritlove
0:44:03

Ja.

Linus Neumann
0:44:05
Tim Pritlove
0:45:00
Linus Neumann
0:45:02
Tim Pritlove
0:46:08

Ja.

Linus Neumann
0:46:09
Tim Pritlove
0:46:32
Linus Neumann
0:46:37
Tim Pritlove
0:46:41
Linus Neumann
0:46:42
Tim Pritlove
0:47:03
Linus Neumann
0:47:06
Tim Pritlove
0:47:38
Linus Neumann
0:47:39
Tim Pritlove
0:47:48
Linus Neumann
0:47:49
Tim Pritlove
0:48:01
Linus Neumann
0:48:05
Tim Pritlove
0:49:03
Linus Neumann
0:49:05
Tim Pritlove
0:49:54
Linus Neumann
0:49:57
Tim Pritlove
0:50:00
Linus Neumann
0:50:05
Tim Pritlove
0:50:14
Linus Neumann
0:50:17
Tim Pritlove
0:50:46
Linus Neumann
0:50:48
Tim Pritlove
0:51:05
Linus Neumann
0:51:22
Tim Pritlove
0:51:24
Linus Neumann
0:51:58
Tim Pritlove
0:52:05
Linus Neumann
0:52:28
Tim Pritlove
0:52:53
Linus Neumann
0:53:21

Genau, So, jetzt haben wir lange genug über den über diesen Ausfall geredet. Ähm es gab noch ein anderes Thema, denn wenn ihr Infrastruktur ausfällt, dann ist natürlich das IT-Sicherheitsgesetz nicht fair, ja? Ähm das ist ja jetzt also laut IT-Sicherheitsgesetz ähm ein meldepflichtiger Fall, ne? Ja, wenn ihr mir mal paar mal äh eine annähernder Millionen Leute das Internet we Das ist äh das unterlicht an der Meldepflicht. Ähm kann man dann auch drüber witzeln, ich, mir fällt gerade, also nur am Rande ein, Ich glaube in, in dem als die Anhörung zum IT-Sicherheitsgesetz im Innenausschuss war, da war auch der, Thomas Schersig von der deutschen Telekom, der deren äh Head of IT Security auch als Sachverständiger neben mir, jetzt wird er sehen, was er davon hat, dass er sich fürs IT-Sicherheitsgesetz. Nein, ähm. Da musste ich nur gerade dran denken. Ähm wir sind beim beim nächsten Thema, denn äh der bayerische Rundfunk hat, hat mal dieser ganzen Geschichte des IT-Sicherheitsgesetzes auf den Zahn geführt. Und zwar ist das ja so, dass ähm. Dass dass sich die Betreiber kritischer Infrastrukturen ähm. Anmelden müssen mit Alarmierungskontakten und so weiter, beim BSI, Quarverordnung des Innenministeriums. Und das ging in verschiedenen Gittern in den verschiedenen Bereichen kritischer Infrastrukturen äh langsam los. Und die erste Verordnung. In dem Bereich äh betraf die Sektoren Energie, Wasser, Ernährung und Informations und Kommunikationstechnologie. Und da wurde also gesagt, ihr habt bis zum dritten November Zeit, euch beim BSI zu registrieren Und jetzt ist ganz interessant, dass ähm das BSI nämlich davon ausgegangen ist, dass es, um die, um die vierhundertfünfzig besonders sensible Anlagen geht, die sich registrieren müssen. Und ähm dann ist aber nicht für jede Anlage gibt's ja nicht nur einen Betreiber, sondern eventuell gött einem Betreiber mehrere Anlagen, Und ähm zum Zeitpunkt dritter November hatten sich dann dreihundertzehn Anlagen ähm registriert, Und jetzt haben die Journalisten eben die Frage gestellt, was ist denn mit den restlichen hundertvierzig Die Antwort des BSIs, die Auswertungen der Anträge läuft noch und eine abschließende Bewertung ist äh nicht möglich, aber äh wir finden das auf jeden Fall schon mal positiv, dass wir so viel Rückmeldung bekommen haben, Ähm und dann denkst du dir so, hä Moment mal, äh ihr müsst doch wissen. Wie viele kritische Anlagen es überhaupt gibt. Damit ihr bewerten könnt, wer sich bei euch gemeldet hat und wenn die Leute sich bis zum dritten November bei euch melden, dann habt ihr doch hoffentlich vorher angefangen, die Dinger zu zählen. Und das heißt, bei dem BSI gibt es zum jetzigen Zeitpunkt offenbar, nachdem was sie sagen ähm entweder Problem A, nämlich um die einhundertvierzig. Anlagen haben sich nicht registriert. Das heißt, diese gesamte Verordnung äh vom Innenministerium und so weiter wurde von einhundertvierzig Anlagenbetreibern einfach ignoriert, leckt uns am Arsch, das könnte sein. Oder es gibt Problem B, das BSI hat noch nicht mal eine noch nicht mal einen Überblick, Welche Anlagen es gibt, die die nach IT-Sicherheitsgesetz geschützt werden müssen?

Tim Pritlove
0:56:59
Linus Neumann
0:57:01
Tim Pritlove
0:57:24
Linus Neumann
0:57:26
Tim Pritlove
0:58:19
Linus Neumann
0:58:25
Tim Pritlove
0:58:35
Linus Neumann
0:58:41

Ja, dass das Problem ist. Lassen wir das mit dieser Sicherheit. Ich will ich möchte ich bin dieser ganzen Sicherheitsgeschichte so ein bisschen zwiespätig, stehe ich ihr gegenüber. Weil natürlich ist die Lage, besorgniserregend, was die Softwarequalität angeht, was den politischen Rahmen dieses dieses Bereiches angeht, was das Schadenspotential angeht, weil das wir da sehen. Ähm. Da muss auch was getan werden. Gleichzeitig ist aber die mediale Berichterstattung sehr gerne äh so, überdramatisiert, ja? Äh deswegen war ich auch sehr froh, dass ich in den Tagesthemen da wirklich irgendwie dreieinhalb, vier Minuten Zeit hatte, den Fall aufzurollen, ja? Äh weil so viel Zeit brauchst du eben auch. Und die meisten ähm, Medien oder viele mediale Berichterstattung ähm ist eben schon auf diesem äh wir werden alle äh Sterbenniveau und das wird's natürlich auch nicht. Gleichzeitig möchtest du aber auch nicht, dass alles immer nur so gehen, gehen sie weiter, hier gibt's nix zu sehen. Das war eine geringfügige Störung, Also da äh das Themenfeld richtig zu erfassen. Und die notwendigen Maßnahmen einzuleiten, Während man gleichzeitig nicht in diese Paniktröte bläst, äh ist glaube ich sehr wichtig, denn was die die Paniktröte hat den, Nebeneffekt, dass genau das, was du auch äh was du siehst bei dieser Massenüberwachung dass eben weil die Leute sagen, ja ja ist alles unsicher, schmiert alles zusammen, wir werden alle sterben, aber irgendwie lebe ich noch weiter. Also so schlimm kann's ja auch nicht sein. Ne, also es ist schlimm. Und die der Apokalypsonat aber wir müssen irgendwie gucken wie der Smooth vor der Welle noch herreiten, ja?

Tim Pritlove
1:00:29
Linus Neumann
1:00:33
Tim Pritlove
1:00:59
Linus Neumann
1:02:07
Tim Pritlove
1:02:10
Linus Neumann
1:02:55
Tim Pritlove
1:02:59
Linus Neumann
1:03:08
Tim Pritlove
1:03:15
Linus Neumann
1:03:16
Tim Pritlove
1:03:21
Linus Neumann
1:03:29
Tim Pritlove
1:03:34
Linus Neumann
1:03:37
Tim Pritlove
1:03:45
Linus Neumann
1:03:47
Tim Pritlove
1:03:51
Linus Neumann
1:03:53
Tim Pritlove
1:03:59
Linus Neumann
1:04:04
Tim Pritlove
1:05:45
Linus Neumann
1:05:46
Tim Pritlove
1:06:43
Linus Neumann
1:06:43
Tim Pritlove
1:06:57
Linus Neumann
1:06:59
Tim Pritlove
1:08:23
Linus Neumann
1:08:29
Tim Pritlove
1:09:50
Linus Neumann
1:09:54
Tim Pritlove
1:11:12
Linus Neumann
1:11:13
Tim Pritlove
1:11:28
Linus Neumann
1:11:32

Genau. So und jetzt kannst du, das kannst du dann äh auf viele Weisen machen, also wie gesagt, du kannst die Wortbedeutung nehmen. Dann hast du so in, in in welchen Dimensionen denken wir? Äh du kannst ganz viele verschiedene Fragebögen nehmen und diese Fragen miteinander korrigieren und dann stellst du irgendwann fest, okay ähm, Leute, die hier ja sagen, sagen da nein. Ähm. Die scheinen auf einer Dimension zu liegen und dann hast du immer mehr Fragen und dann kristallisieren sich egal wie du da dran gehst. Immer wieder fünf, Dimensionen heraus, die äh in der Persönlichkeitspsychologie bekannt sind als die Big Five. Und man könnte die Big Five beschreiben als quasi die fünf Dimensionen der Persönlichkeit, Und diese fünf Dimensionen der Persönlichkeit sind, wie folgt. Ich habe sie eigentlich immer in einer anderen Reihenfolge erklärt, äh als sie in diesem Artikel stehen, aber ich gehe sie mal, na ja, ich gehe sie in meiner äh. In meiner Reihenfolge durch. Ähm Neurotizismus, Neurotizismus klingt natürlich jetzt total äh total schlimm, weil alle immer denken so, oh ja, Freud, Neurose und so, das ist alles, ne? Das Neurose ist was Schlimmes. Ähm, die wenigsten Leute wissen wirklich, was eine, was eine Neurose ist. Aber was die Dimension Neurotizismus beschreibt, ist ähm die allgemeine, Ängstlichkeit, Sorge, Verletzlichkeit, also Menschen ähm, Ne, bist du von Sorge getrieben, hast du Angst, ne? Bist du irgendwie so oh vorsichtig hier, Kind nicht im Schmutz spielen lassen und wisch da lieber nochmal drüber und ich bin schon wieder krank, ich schone mich lieber. Also so dieses Getrieben von oder ihr beeinflusst von Angst und Sorge. Oder bist du eher so, komm ist mir für dich äh völlig egal rein, äh gibt immer Verluste äh äh wo gehobelt wird.

Tim Pritlove
1:13:25
Linus Neumann
1:13:27
Tim Pritlove
1:13:48
Linus Neumann
1:14:00
Tim Pritlove
1:14:44
Linus Neumann
1:14:55
Tim Pritlove
1:15:15
Linus Neumann
1:15:30
Tim Pritlove
1:15:55
Linus Neumann
1:15:55

Sondern der Nullpunkt ist, wie du, wie der durchschnittliche Mensch zu diesem Thema steht und dein Wert ist die Abweichung vom Durchschnitt, Ja? Und üblicherweise arbeitest du mit Z standardisierten Werten, das heißt die Abweichung geteilt durch die Standardabweichung. Mit anderen Worten, du hast da einen Wert zwischen äh minus eins und eins. In dem sich genau achtundsechzig Komma zwei Prozent der Gesamt äh Population befinden. Ähm beim IQ, hat man sich überlegt, das wäre schlecht, wenn man dem Kind sagen müsste, dein IQ ist minus null Komma fünf. Ähm, was immer noch gut wäre, ne? Der IT in IQ, ein IQ von minus null Komma fünf in Zwert wäre ein IQ von zweiundneunzig Komma fünf, Äh denn IQ-Werte werden bei, werden auf den, auf den Durchschnitt hundert normiert mit der Standardabweichung fünfzehn. Das heißt, achtundsechzig Komma zwei Prozent der Gesellschaft sind zwischen dem IQ fünfundachtzig und einhundertfünfzehn. Ähm, und beim IQ von einhundertdreißig bist du quasi zwei Standardabweichungen äh weg. Das heißt, da bist du in dem Bereich, wo du noch ganz, ganz wenige Leute hinkommen. Und dann kommst du eben quasi in äh also man kann das quasi in in Prozentabweichung vom Durchschnitt sehen, aber das, habe versucht das so ein bisschen zu umschiffen, weil das äh Methodenlehre ist äh immer sehr verwirrend, aber das Entscheidende ist, ne, wenn du einen IQ von neunzig hast, ähm heißt das, dass du, dass es dir so geht, wie ähm. Vierunddreißig. Prozent der Gesellschaft, die unterdurchschnittlich klug sind, aber immer noch durchschnittlich unterdurchschnittlich klug, Ja, also das ist das ist der Begriff der Standardabweichung, ne? Du hast du definierst einen Mittelwert. Dann nimmst du die durchschnittliche Abweichung von diesem Mittelwert. Ist übrigens auch sehr schön, wenn man ähm, wenn man äh um mal jetzt mal die den Bereich der Psychologie zu verlassen, nimmst du ähm das durchschnittliche Einkommen, ja? Gehst du in Deutschland hin und sagst, was ist denn das durchschnittliche Haushaltseinkommen? Dann kriegst du irgend so einen Wert, wo der, wo der größere Teil der Leute sagen würde, wat, Das kann aber ja irgendwie nicht sein. Und ein Mittelwert ist immer ähm völlig ähm. Also der ist ja quasi der dieser Mittelwert ist ja irgendwo zwischen der Mittelschicht der Einkommensmittelschicht, der Einkommensunterschicht und den wenigen Milliardären, ja? Und jetzt ist aber natürlich das Interessante, was wie du eigentlich eine Gesellschaft beschreiben möchtest, ist von diesem Mittelwert, der ja irgendwo Abiträr, völlig egal, der ist ja nee, die ist in irgendeiner Währung ausgedrückt, die eine eine abitäre Einheit ist, völlig ohne jegliche Aussage. Was über die Gesellschaft wirklich eine Aussage trifft ist von diesem Mittelwert, wie groß ist die durchschnittliche Abweichung. Des einzelnen Haushaltes von diesem Wert. Also die Ungleichheit der Gesellschaft, das ist das, was wirklich interessant ist. Deswegen ist äh statistisch gesehen ähm kein einziger Wert, jemals aussagekräftig ohne das Maß der Standardabweichung dazu, weil es im Prinzip quasi äh einen Wert ohne Skala wäre ne? Und deswegen sind diese ähm äh Z-Werte eigentlich ganz schön, weil du sehen kannst, okay, wenn du zwischen minus eins und eins bist, bist du im durchschnittlichen Durchschnitt. Äh so.

Tim Pritlove
1:19:30
Linus Neumann
1:19:32
Tim Pritlove
1:19:34
Linus Neumann
1:19:35
Tim Pritlove
1:19:37
Linus Neumann
1:19:41
Tim Pritlove
1:20:33
Linus Neumann
1:20:35
Tim Pritlove
1:20:40
Linus Neumann
1:20:41
Tim Pritlove
1:22:05
Linus Neumann
1:22:07
Tim Pritlove
1:22:12
Linus Neumann
1:22:14

Verträglicher Mensch, also die die Begriffe sind ja dann auch, also bis jetzt auf Neurotizismus sind Extraversion. Auch eigentlich sehr naheliegende. Ja, so verträglicher Mensch leuchtet ein, ne, fängte, kommt der rein, fängt die ganze Zeit Streit an. So und das das Spannende ist natürlich diese Verträglichkeit ist völlig unabhängig davon, ob du jetzt extravertiert äh oder oder introvertiert bist, Und ähm ist auch völlig egal, ob du, ob du ängstlich bist oder nicht, ne? Du kannst verträglich sein äh und neurotisch oder eben nicht, äh der der vierte ist ähm Gewissenhaftigkeit. Äh also. Erledigst du die Dinge ordentlich und gründlich? Oder erlebst du die Dinge oberflächlich. Ja? Ähm. Auch das eigentlich ein Begriff, der sehr einleuchtend ist, ne? Also wenn du ein Mitarbeiter hast, ist der relativ schnell oder ein Kollegen äh ein Teammitglied oder so, dann weißt du, macht er die Dinge gewissenhaft, ja? Habe ich da noch zwanzig Rechtschreibfehler drin oder nicht? Wenn die Wohnung äh gesaugt wurde, hat er auch oben überm Schrank äh gewischt, ne? Äh hält er an der was weiß ich, kontrolliert den Reifendruck oder so, ne? Also äh das, was der Mensch tut, tut er, ordentlich oder ist es so ein bisschen ach komm, hier passt schon irgendwie, ne. Nachlässigkeit. Ähm und der letzte äh der der letzte im Bunde ist die die Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen. Ähm da wieder einer, der äh etwas äh missverständlich äh beschrieben ist, weil äh Offenheit für also Offenheit wird oft dann, Psychologen verwechselt mit der Extraversion, ne? Aber ähm im Prinzip heißt das, wie aufgeschlossen du gegenüber neuem bist, was du noch nicht kennst. Interessieren dich, interessiert, dass Fremde und das Unbekannte? Oder bist du ähm zufrieden mit ähm mit dem, was du weißt und deinem Weltbild? Und brauchst du diese neuen Sachen nicht. Brauchst du nicht diese Informationen, die nicht dazu passt. Interessieren dich diese Leute mit den Kopftüchern nicht, die jetzt auf einmal rumrennen, weil das war vorher besser. Ähm, Dieser Faktor wird häufig ein bisschen also wird gerne auch der Kulturfaktor genannt. Ähm und äh von anderen der Intelligenzfaktoren. Denn äh es ist diese, diese Eigenschaft Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen äh korreliert, dem, was der, was äh was der IQ-Test auch äh auseinander äh was der EQ-Tipp äh EQ-Tipp. Der EQ-Test äh vorgibt zum Essen, der ähm, Aber IQ-Test sind nochmal ein ganz anderes Thema, das klammern wir jetzt hier mal aus. Also Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen. So und jetzt kannst du dir quasi ein, Jeden mit diesem Muster kannst du quasi so einen Schnelltest machen. Über Menschen und sagst okay, hier ist ein Mensch, ich ordne den ein, neurotisch, ja mehr oder weniger. Extravertiert, ja, mehr oder weniger, Verträglich? Mehr oder weniger, Gewissenhaftigkeit, mehr oder weniger und Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen. So und die Theorie ist, dass dass die fünf Meter Eigenschaften des Menschen sind Ne? Sie sagen nicht ein kein konkrete weitere Eigenschaft vorher. Sie sagen auch nicht bestimmt konkretes Verhalten vorher. Aber sie sind das Beste, wie man einen Menschen schnell und. Also so schnell wie möglich, so genauso genau wie möglich uns so umfangreich wie möglich beschreiben kann. Denn wenn es, Eigenschaften gäbe, die außerhalb der Big Five liegen. Ähm legen, dann gäbe es ja Big Six oder Big Four, ja? Die einzelne konkrete Manifistation einer Eigenschaft, kann aber natürlich auch quer zu diesen Dimensionen liegen, ne? Also diese Dimensionen sind ja jetzt fünf, die korrigieren teilweise minimal auch miteinander. Ähm aber die die das theoretische Modell ist, du hast im Prinzip einen fünfdimensionalen Raum In dem diese Skalen alle diese Dimensionen, alle orthokonal zueinander sind und jede Persönlichkeit ist in diesem Raum anordnbar und jede Eigenschaft ist ähm in diesem Raum auch beschreibbar, ja? Das heißt zum also und und kann eben Kombination sein, ne? Also jemand, der, Extra wird hier äh extravertiert und verträglich ist, ne? Da hätten haben wir wahrscheinlich ein weiteres Wort für, fällt mir jetzt gerade nicht ein, aber da haben wir dann eine Eigenschaft, die wir auch benennen in unserem Denken.

Tim Pritlove
1:27:05
Linus Neumann
1:27:07
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
1:27:33
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
1:31:15
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
1:33:14
Linus Neumann
1:33:14
Tim Pritlove
1:34:18
Linus Neumann
1:34:23

Ich brauche Messwerte. Und jetzt hast du natürlich in der Psychologie relativ viele verschiedene Möglichkeiten zu messen. Ich könnte dich beobachten, ich könnte deine Freunde fragen, ich könnte dich selber fragen, ne? Also Selbstauskunft, Fragebogen, So, dann stellst du, kriegst du diese ganzen Fragen. Dann schrei da sind da so Dinge drin und so. Manchmal äh kann ich abends nicht einschlafen, weil ich mir Sorgen über Dinge mache. Na ja, kennst du, ah ja, okay. Das ist eine Frage nach Neurotizismus, ja? Oder ich gehe gerne äh. Ich genieße es einen Abend in geselliger Runde zu verbringen. Ah klar, Extraversion, ne? Und dann irgendwie so, ich interessiere mich für die, für das kulturelle Leben in der Stadt, in der ich wohne. Ah, Offenheit für neue Erfahrungen, ja? Also wenn ich mit einer Person Streit habe, dann äh lässt mir das keine Ruhe Verträglichkeit, ja? Solche Fragen stellst du den Leuten dann? Und er rechnest Guckst dann, hast du eben an? Ja, nein, Antworten, machst du ein bisschen statische Analyse und dann hast du so einen äh hast du halt deine fünf Werte. So Jetzt kommt der Sport der Persönlichkeitspsychologie. Es ist ganz klar, je mehr ähm. Je mehr du die Leute fragst, je mehr Fragen du die beantworten lässt, je länger du die beobachtest, desto genauer wird deine Vorhersage, ja? Eine weitere Frage kann immer nur meine Vorhersagegenauigkeit, allgemein verbessern. Vielleicht nicht auf die eine Person, aber auf die Gesamtheit der Person, die ich frage. Ähm, Aber das heißt natürlich der Sport unter den Psychologen ist mit so wenig wie möglich diese Eigenschaften vorherzusagen.

Tim Pritlove
1:35:55
Linus Neumann
1:35:56
Tim Pritlove
1:36:29
Linus Neumann
1:36:31
Tim Pritlove
1:37:39
Linus Neumann
1:37:44

Und stellt sich raus, die unterschiedlichen Eigenschaften ähm, Dimensionen lassen sich anhand des so eines Facebook-Profils den einen Eindruck, den ein Mensch da hat, äh, unterschiedlich gut vorhersagen, ja? Also so zum Beispiel sowas wie Extraversion kriegst du super leicht, weil wir da auch Ques haben als Mensch, ne? Guckst du im Facebook-Profil an, da ist irgendwie so ein lachender Mensch, umarmt im Tanz mit seinen Freunden, dann sagt er, ja, extravertiert, ne? Wie gewissenhaft der ist, erkennst du dann vielleicht, Als Q daran, ob der den oberen Knopf am Hemd zu hat oder nicht oder ob der irgendwie noch ein Eigelb auf dem äh auf eine Bluse hängen hat oder oder ne? Aber wie äh wie also Offenheit für neue Erfahrung erkennst du nicht so leicht, weil es auch so ein bisschen diffuserer Faktor ist und so. Da gibt's also sehr viel Forschung. Ähm und das Spannende ist eigentlich immer, dass so so einfach wie so schnell wie möglich anhand von allem herauszufinden, dass das machen, äh Persönlichkeitspsychologen, ja? Die, kümmern sich entweder um spezifische Eigenschaften oder spezifische Probleme oder die Passung von Eigenschaften unter Untermenschen, also Beziehungspsychologie oder so oder sie machen sich einen Sport daraus, sich irgendeine Datenquelle zu nehmen und daraus möglichst die Big Five Feuer zu sagen, Und genau das hat dieser äh das hat dieser äh Herr äh Kosinski die letzten Jahre wohl erforscht, nämlich ähm. Und die Leute einmal so ein, so ein Facebook über Facebook so einen Fragebogen ausfüllen lassen, wo sie dann ihre Big Five zurückbekommen haben, ja, dann wurde ihnen gesagt, hier du hast jetzt unseren Big Five Fragebogen beantwortet. Das ist dein Ergebnis. Jetzt kannst du hast hier einen Grafen, jetzt kannst du dich mit deinen Freunden vergleichen oder so. Hast du ein bisschen was über dich gelernt? Ist so Hauptmotivation, warum Menschen an äh psychologischen Studien teilnehmen ist, dass sie ein Feedback darüber bekommen, Gleichzeitig haben diese ähm haben. Haben sie dann aber deinen quasi Zugriff auf dein Facebook-Profil und können dein weiteres Verhalten sehen und können dann zum Beispiel äh deine ähm deine äh Likes. Auswerten, ja?

Tim Pritlove
1:39:49
Linus Neumann
1:39:50

Oder deine Posts und bald über die Posts, da hast du Inhalte, da kannst du dann Zentimeter Analyses machen, dann siehst du verwendet Dieser Mensch fröhliche oder negative Worte, ja? Wenn der, wenn der, wenn die ganze Zeit über Sorge schreibt und irgendwie Angst und und und irgendwie traurige Smileys macht, dann hat das im Zweifelsfall mit Neurotizismus zu tun, ja? Mit der Neurotizismus-Gala. Ähm, wenn er die ganz äh ne wenn er die ganze Zeit von irgendwelchen kulturellen Events postet, dann sind wir wieder bei dieser Open Mist zur Experience. Also man sieht dieses Modell ist relativ intuitiv recht tragfähig. Und ähm das haben die halt gemacht und zwar über Jahre. Äh im Prinzip sich angeschaut, wie können wir die Datenbasis, die Facebook bereitstellt, also Likes und so weiter. Ähm. In in Verbindung bringen zu den Big Five. Jetzt wird hier in dem Artikel genannt. Zum Beispiel sind Männer, die die Kosmetikmarke Mac liken mit hoher Wahrscheinlichkeit schwul, Äh Wie gesagt, das entscheidet, hier ist wieder ein bisschen Wissenschaftssprech, ne? Mit hoher Wahrscheinlichkeit, das heißt, nicht alle, die Mac liken, sind schwul, aber unter denen die Mac liken, äh stellen wir eine erhöhte Prävalenz, nee, also Prävalenz sagt der Psychologe, da ist aber ein schlechter Begriff, weil Prävalenz auch bei Krankheiten äh genutzt wird von Ärzten. Deswegen ist das ein schlechtes Wort. Aber sagen wir einen höheren Anteil, homosexueller als wir bei anderen Sachen haben, bei irgendwie so und schönes Beispiel, was hier auch später kommt ist ähm ein gute Vorhersage von Trump ähm. Von von Trump Fentom, ja? Ist das Liken von amerikanischen Autos? Das hat ein bisschen was zu tun äh mit, also es ist seit Jahrzehnten so ein Thema in den USA, denen ist ja die Autoindustrie äh aufgrund mangelnder Qualität mehr oder weniger abgeschmiert und ähm da wurde es dann immer so als das als äh der Verrat am eigenen Land betrachteten Toyota zu fahren, ne? Bei American und so, ne Ähm übrigens genau, da sind wir auch ein bis.

Tim Pritlove
1:41:58
Linus Neumann
1:41:59
Tim Pritlove
1:42:16
Linus Neumann
1:42:18
Tim Pritlove
1:43:18
Linus Neumann
1:43:18

Wer klickt das an? Wen triggert das? Wer liket das? Und dann guckst du dir die Durchschnittlichen, das das durchschnittliche Big Five Profil an, von den Leuten, die das geklickt haben und vergleichst das mit, Big Five Profil, was du in der Grund gesamtheit hast. Das Big Five Propil Profil der Grundgesamtheit sollte natürlich eigentlich eine gerade Linie sein, weil sonst ist deine Stichprobe verzerrt, aber, methodische Finesse. Das Entscheidende ist, du kannst dann erkennen ah äh die Leute, die, extra die Extraversion hohe Extraversionswerte haben, interessieren sich für das hier, ja? Oder dann stellst du eben fest, na ja ähm Unter den Leuten, die hier Mac anklicken, sind erstmal äh neunzig Prozent weiblich und zehn Prozent männlich. Also scheint das ein Thema zu sein, was feminine Personen mehr interessiert als äh als äh männliche Person und dann stellst du fest, na ja und von den männlichen Personen ist auch noch dann ein größerer Teil äh homosexuell als sonst, Und dann hast du so eine Einordnung, ne? Und das kannst du natürlich mit allen möglichen Scheiß machen. Kannst jetzt mit Fake News machen und dann erkennst du, ah okay, mit auf den, auf dem Big Five niedriger Wert bei Open Nis to Experience, äh also dem Kultur und Intelligenzfaktor äh sagt vorher, dass du eher diese Fake News likest, weil du weniger kritisch bist, ähm. Weniger Intelligent, äh vielleicht äh und äh oder sowas, ne? Wer jetzt so so Hypothesen, aber so das ist so die, die ähm, das Modell dahinter. So und das.

Tim Pritlove
1:44:53
Linus Neumann
1:45:01
Tim Pritlove
1:45:02
Linus Neumann
1:45:07
Tim Pritlove
1:45:33
Linus Neumann
1:45:34

Immer mehr, du, du klärst immer mehr Varianz auf und auch immer mehr Facetten und du trennst dich natürlich auch sofort wieder von diesem Big Five und machst dann mach's, wieder eigene, genauere ähm ähm Kategorien von Eigenschaften aus, die du suchst, ne? Nicht alle Persönlichkeitspsychologie, setzt sich ja mit dem mit dem, mit dem großen Ding auseinander. Häufig wird's ja ganz konkretes Verhalten wissen zum Beispiel will Trump oder nicht, dann nimmst du jetzt nicht deine, dann nimmst du ja nicht die die Big Five, sondern du guckst halt spezifisch, wofür interessieren sich Trump-Wähler, ne? Dann wirst du wieder feingliedriger, So und jetzt sagt er zweitausendzwölf er bringt äh Kosinski den Nachweis, dass man aus durchschnittlich achtundsechzig Facebook Likes eines Users vorhersagen kann, welche Hautfarbe er hat. Fünfundneunzigprozentige Treffsicherheit ist immer das Ding, du, also ab Fünf Prozent Fehler wahrscheinlich mit bis zu fünf Prozent Fehlerwahrscheinlichkeit tolerierst du das als ein vorhersagendes Ding. Ne? Also sagt ich brauche im Durchschnitt achtundsechzig Facebook Likes von dir ähm um, Um zu wissen, welche Hautfarbe du hast. So, Ein Fremdbeobachter müsste nur einmal hingucken und im Fragebogen müsste ich dir auch nur eine Frage stellen. Die achtundsechzig Likes lieferst du mir aber innerhalb von sagen wir mal zwei Tagen. Und zwar freiwillig ohne dass ich dafür irgendwas machen musste. Und die kann ich auch noch zur Vorhersage von vielen anderen Dingen nutzen. Ja? Das ist also so, äh das ist also im Prinzip das, was sich da dahinter verbirgt. Das Gleiche, ob er äh homosexuell ist, achtundachtzig prozentige Wahrscheinlichkeit, na ja, wie gesagt, eigentlich äh nicht nicht, nicht besonders gut, aber natürlich immerhin nochmal besser, ne? Weil die Frage also Vorhersagewahrscheinlichkeit äh ist auch nicht gleichbedeutend mit dem Gewicht einer Korrelation und so weiter. Ich will ein bisschen mit Tonlehre rauslassen, Ob er Demokrat oder Republikaner ist, fünfundachtzigprozentige Vorhersagewahrscheinlichkeit. Aber es geht noch weiter. Intelligenz, Religion, Religionszugehörigkeit, Alkohol, Zigaretten, Drogenkonsum lassen sich berechnen. Wie gesagt Vorhersage in der Psychologie immer auf die Menge der Leute, nicht auf die Einzelperson. Ähm, sogar, ob die Eltern einer Person bis zu deren einundzwanzigsten Lebensjahr zusammengeblieben sind oder nicht. Also wir kommen hier wieder von dem Big Five weg, ne? Zu den spezifischen Verhaltensweisen, für die sich Persönlichkeitspsychologen interessieren. Und dann die Vorhersagekraft, die eben so ein ausreichend großer Datensatz wie Facebook ihn hat. Äh eben ermöglicht. Und äh genau, äh wie gut ein Modell ist, zeigt sich daran, wie gut es vorher sagen kann, wie eine Testperson bestimmte Fragen beantworten wird, beziehungsweise wie sie bestimmtes Verhalten zeigen wird. Ähm, Bald kann sein Modell anhand von zehn Facebook Likes eine Person besser einschätzen als ein durchschnittlicher Arbeitskollege Äh das ist eine relativ unzulässige Verkürzung, weil wie gut der Arbeitskollege das Verhalten einschätzt, ist wieder so eine Frage. Du weißt ja gar nicht genau, was richtig ist, aber sagen wir mal so, man erkennt das Modell wird besser Äh siebzig Likes reichen um die Menschenkenntnis eines Freundes zu überbieten, hundertfünfzig, um die der Eltern, mit dreihundert Likes kann die Maschine das Verhalten einer Person eindeutiger vorhersagen als deren Partner. Das ist spannend, Verhaltensvorhersage, ja? Das ist das Spannende, dieser anderen, ich könnte dich besser als deine Eltern, das ist äh sind ähm mathematische oder statistische Werte, die unter Umständen nicht so wirklich genau äh das sagen, was da steht. Aber mit dreihundert Likes kann ich das Verhalten einer Person eindeutiger vorhersagen, als deren Partner. Das ist entscheidend, Das ist relevant. So, jetzt musst du überlegen, wie lange brauchst du um dreihundert Likes äh irgendwie im Internet zu verteilen? Dazu gibt's noch die Datenquellen, die du eh schon ausgefüllt hast. Dazu gibt's noch äh vielleicht weitere Analysen, zum Beispiel dessen, was du schreibst und so.

Tim Pritlove
1:49:26
Linus Neumann
1:49:29
Tim Pritlove
1:50:02
Linus Neumann
1:50:06

Genau, die Vorhersagebarkeit wächst eindeutig an. So, am Tag als äh Kosinsky diese Erkenntnisse publiziert, erhält er zwei Anrufe. Eine Klageandrohung und ein Stellenangebot. Facebook. Und genau das ist natürlich das, was Facebook immer gemacht hat. Das ist genau das, was ist all das, was hier jetzt in diesem Artikel steht, ist die einzige Idee dessen, was Facebook jemals war, die Menschen genauso zu erfassen. Ähm und das für Werbung zu nutzen, ja? Äh Facebook ist deshalb ökonomisch erfolgreich, weil sie Werbetreibenden die beste äh Conversionrate bieten, ja? Die die sagen, wenn du auf Facebook wirbst, dann kriegst du das Beste für dein Geld. Nämlich, dass die Leute die Scheiße kaufen. Und zwar nach deinen, nach deinen Maßgaben. Facebook hatte äh massive Kritik übrigens äh ähm die die haben bei diesem Targeting in der Werbung konntest du sagen, willst du weiß oder schwarze Tage? Ihr so Nase und das haben die äh also das ist natürlich schon ein bisschen grenzwertig, weil ja ähm Hautfarbe ähm gesellschaftlich eine Dimension ist, die wir für nicht relevant haben wollen. Wir wollen nicht, dass es eine Rolle spielt. Tut es aber überall, ja? Und deswegen bietet Facebook das auch an, Deswegen nutzen die Leute das auch, ja? Weil es für unter deren Maßgabe richtig ist, so Witz hier, du willst Make-up vermieten, äh, verkaufen? Warum solltest du dein Make-up für hellhäutige, dunkelhäutige Marketen und umgekehrt also kann, haben wir hier eine Checkbox. Kannst die Hautfarbe der Leute aussuchen, kannst die Sexualität der Leute aussuchen, kannst dir alles aussuchen wir sorgen dafür, dass du die Einblendung bei den Leuten kriegst, die die Scheiße am Ende kaufen und wir sorgen dafür, dass sie das entsprechend klicken und deswegen sind wir auch besser als jeder andere, weil wir mehr wissen über diese Leute zu denen du Werbung trägst als jeder andere und deswegen sind wir ein Milliardenunternehmen, Aus keinem anderen Grund. Jetzt kommt ganz völlig schockierend, auf einmal die Erkenntnis, ja, nach Jahrzehnten oder äh ich weiß nicht, seit wann es Facebook gibt, aber über ein Jahrzehnt auf jeden Fall, ne? Also wenn äh Gosling und und back irgendwie zweitausendsieben zum ersten Mal zu Facebook publiziert haben. Ich weiß, dass Facebook gibt's wahrscheinlich seit zweitausen, Eins oder was? Ich weiß es nicht, seit wann es Facebook gibt.

Tim Pritlove
1:52:31
Linus Neumann
1:52:37
Tim Pritlove
1:52:42
Linus Neumann
1:52:46
Tim Pritlove
1:53:00
Linus Neumann
1:53:04
Tim Pritlove
1:54:12
Linus Neumann
1:54:13

Oder nicht wählen, ja? Da waren wir in der letzten Sendung drüber gesprochen, ne? Aber hinter äh SCL verbirgt sich ein kompliziertes Firmenkonstrukt mit Ablegern in Steuerparadiesen die auch in den Panama-Papers und in Wiki Leaks Enthüllung auftauchen Manche von diesen Firmen haben bei Umstürzen in den Entwicklungsländern mitgewirkt, andere entwickeln für die NATO-Methoden zur psychologischen Manipulation der Bevölkerung in Afghanistan. All das steht jetzt hier in diesem Artikel ohne weiteren Beleg, ja? Nehmen wir einfach mal so zur Kenntnis. Entscheidend ist, hier ist eine Firma hingegangen und hat gesagt, na ja, diese ganze diese ganze Datenreichtum der, der uns durch die sozialen Netzwerke zur Verfügung gestellt wird, den nutzen wir doch mal. So und äh ähm, Jetzt machen wir hier einen auf Big Data und äh wir wissen relativ viel über diese Leute. Und jetzt ist aber die Frage, was machst du damit? Und in diesem Artikel wird jetzt weiterhin der ähm. Die die äh der nicht ganz zulässige Schluss äh. Nahegelegt, nicht explizit, aber dass sie anhand der Big Five und anhand der Forschung von diesem Kosinski am Ende dazu dafür gesorgt haben, dass der Trump gewählt wurde. Was sie gemacht haben, ist, dass sie natürlich ein, Ne, wenn du jetzt überlegst, du startest das, was ich hier in ein paar Minuten erklären kann, nachdem ich ein paar Jahre äh Psychologie gemacht habe. Oder nach der, eigentlich kannst du das erklären. Nachdem er irgendwie zwei, zwei Vorlesungen Persönlichkeitspsychologie besucht hast. Ähm das haben die halt jetzt mit mit ein paar Jahren Forschung kombiniert, mit ein paar Millionen oder äh äh oder sonst was Kapital im Hintergrund. Und haben das mal verfeinert mit einem größeren Team eine längere Zeit. Und natürlich und und vor allem mit einem spezifischen, mit der spezifischen Idee strategisch zu kommunizieren. Was heißt denn strategisch kommunizieren? In dem Bereich heißt das, du sagst jeder Person. Dies da draußen gibt, genau das, was du dieser Person sagen musst, damit du auf das Verhaltens, auf das, auf das Wahlergebnis, hinwirkst, was du gerne hättest. Das heißt, einem nicht entschlossenen, äh oder einem einem stark an Hillary Clinton zweifelnden Demokraten gibst du möglichst Informationen, die Hillary Clinton für ihn unwählbar machen.

Tim Pritlove
1:56:35
Linus Neumann
1:56:37
Tim Pritlove
1:56:41
Linus Neumann
1:56:43
Tim Pritlove
1:56:45
Linus Neumann
1:56:51
Tim Pritlove
1:57:30
Linus Neumann
1:57:32
Tim Pritlove
1:57:49
Linus Neumann
1:57:51
Tim Pritlove
1:57:53
Linus Neumann
1:57:55
Tim Pritlove
1:58:36
Linus Neumann
1:58:41
Tim Pritlove
2:00:15
Linus Neumann
2:00:16
Tim Pritlove
2:00:57
Linus Neumann
2:00:58

Äh äh Cabrio Analytica äh zusammengehört, der sagte, es ist ein Privileg vor ihnen, verehrte Zuhörer über die Macht von Big Data und der Psychographie im Wahlkampf zu sprechen. Klar, die haben sich damit auseinandergesetzt, ganz klarer Fall, ja. Ähm. Übrigens sehr spannend ist ähm wir haben letzte Woche uns sehr ausführlich mit Steve Bennon von Breitbart unterhalten. Äh äh auseinandergesetzt, ja? Ähm, und der Steve Bennon von äh Bright Barth ist im Vorstand von Cambridge Analytica. Surprise, ja? So, ähm der hat äh und ist ja, wie wir uns erinnern. Der äh Chefstrategieberater von Donald Trump, ja? Und der hat eben mit diesen Leuten äh zusammengearbeitet. Ähm. Anfragen gibt es auch äh aus der äh Schweiz und in Deutschland und die machen sich natürlich da jetzt drüber Gedanken. Äh psychologisches Targeting zu nutzen, um, in der Wahlwerbung dieses zum Einsatz zu bringen. Das ist beunruhigend, das ist alles das ist alles andere als schön. Aber jetzt seht, jetzt sieht man mal, wovor wir äh die ganze Zeit gewarnt haben. Äh wenn wir über politische Einflussnahme reden. Nur äh. Was wir hier sehen ist nicht. Also es ist im Prinzip am Ende nichts anderes als zielgruppenorientierte Werbung, wie sie die ganzen, Unternehmen seit Jahren, mit Hilfe des Internets, Social Media und Trackern und dieser ganzen äh legalen und illegalen Datensammlungen äh nutzen, ja? Und mit dem mit dem gleichen, mit dem gleichen. Mit der gleichen Herleitung kannst du den eben auch sagen, so meine Fresse äh ich habe hier eine Puderdose, ich nehme das Beispiel, ich habe hier eine Puderdose von Mac in der Hand. Make-up-Marke, dass ich die gekauft habe, das haben die doch von langen, von langer Hand geplant, Die haben mich doch manipuliert, dass ich die Scheiße kaufe. Ja, haben sie. Es nennt sich Werbung.

Tim Pritlove
2:03:07
Linus Neumann
2:04:09
Tim Pritlove
2:05:14
Linus Neumann
2:05:16

Ja so und so kommt so kommen diese Effekte zustande. So, was haben die jetzt am Ende gemacht? So, die Maßnahmen der Firma sind radikal, steht hier, ne? Ab Juli zwanzig sechzehn wird für Trump Wahlhelfer eine App bereitgestellt Mit der sie erkennen können, welche politische Einstellung und welchen Persönlichkeitstyp die Bewohner eines Hauses haben. Wenn Trumps Leute an der Tür klingeln, dann nur bei jenen, die die App als empfänglich für seine Botschaften einstuft. Die Wahlhelfer haben, Auf den Persönlichkeitstyp des Bewohners angepasste Gesprächsleitfäden bereit. Ne? Also der Trump, Wahlhelfer steht bei mir vor der Tür und erzählt mir was anderes als jemand anderem, weil die App weiß, für welche Argumente ich empfänglich bin und für welche nicht, Ähm ich weiß, also es ist. Ich ich will diese Sache so ein bisschen, In dem was wie sie wirklich funktioniert ein bisschen entzaubern und erklären. Das heißt nicht, dass ich damit den Effekt, der dadurch erzielt werden kann, herunterspielen möchte Der das ist genau das Problem, was passiert, was entsteht, wenn du an einer zentralen Stelle zu viel Wissen, Weil dieses dieses mit diesem Wissen können sich eben solche Dinge, anstellen lassen und es ist ähm eigentlich nur naheliegend, dass ein Unternehmen hingeht und sagt, alles klar, da da gibt's doch eine Nachfrage. So, dann wollen wir diese Nachfrage mal. Und dann, dass sie dann auf einmal mit solchen Leuten wie Steve Bennon und Donald Trump auf einmal da sitzen, während offenbar der größere Teil der Gesellschaft, der aufgeklärten liberalen Gesellschaft, sagt so, man darf doch nicht die Wahl beeinflussen, ne? Wahlbeeinflussung machen wir nur durch diese durch diese hässlichen Plakate, die wir äh einen Monat lang äh an die Wand.

Tim Pritlove
2:07:22
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Jetzt geht es halt auf diese Messenger, da gibt's nur dieses Vibo, ich blicke mal bei den chinesischen Sachen nicht durch, aber ganz offensichtlich, Facebook ist zwar verhältnismäßig erfolgreich weltweit, aber ist ja nicht das einzige System dieser Art. Äh hier gibt es halt noch diese privatrechtliche äh Kapsel. In anderen Ländern sind natürlich die Zugriffe auf diese Datenbestände eine ganz ganz andere und wenn man sich halt jetzt auch dieses Wissen, diese Möglichkeit, Psychologie herauszulesen, aus. Wenn diese Firma von Cambridge Analytica meint, vor den in den USA hätten sie entsprechende Profile von zweihundertzwanzig Millionen Leuten, dreihundert leben da. Wenn du mal die Kinder rausnimmst, sind das sozusagen alle. Und wenn du irgendwie alle hast und du, hast, sagen wir mal, ein anderes Interesse als nur eine Wahl zu beeinflussen, sondern vielleicht einfach generell irgendein Machtsystem zu erhalten dann sind das natürlich sehr dankbare Informationsquellen, die dann ein weiteres Handeln und wie du sozusagen mit bestimmten Bevölkerungsgruppen umgehst, natürlich äh nachhaltig beeinflussen können. So, aha, wer ist denn hier überhaupt aufmüpfig in seinem ganzen persönlich, Wo sind denn diese ganzen Leute, die die ganze Zeit nach nach neuen Ideen suchen und die irgendwie bestehendes in Frage stellen und das sind natürlich dann die ersten, auf die man losmarschiert, Und das ist schon ein, Das ist schon so eine Perspektive, äh wo man sich halt äh gut überlegen muss, ob man da noch ja, selber erstmal mitspielen will und was man dann auch im Zweifelsfall da noch unternehmen sollte.

Linus Neumann
2:11:08
Tim Pritlove
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Linus Neumann
2:11:52

Also der eine Satz, den ich sehr schön finde, wie kommen Menschen immer wieder auf die irgendwie religiös Mathematik hörige Idee, dass man menschliches Verhalten derart leicht kategorisieren, vorhersagen und dann sogar steuern könnte, Ähm der Satz danach ist ein nicht ganz, zulässiger Schluss, deswegen nehme ich den nicht und am Ende schreibt er, das ist, denke ich, das will ich jetzt auch diesem langen, was diesen langen Ausführungen nochmal. Anhängen. Nur zur Klärung, falls das anders rüberkommt. Ich schreibe hier nicht darüber, dass Targeting in Werbung nicht funktioniere, Äh das tut es durchaus und ist ein wichtiges Werkzeug sowohl für Trumps als auch für die Brexit-Kampagne gewesen, denn die wollten ja ihre Zielgruppen erreichen und haben das auch geschafft. Man hätte diese Kommunikationsstrategie gar nicht so erfolgreich fahren können, gäbe es die Möglichkeiten nicht, Zielgruppen für Social Ads gezielt anzusteuern, Es ist, Aber nicht schwer, die zu finden, dafür brauche ich keine Scoring Modelle, die am Ende auch noch zur Ursache des Erfolgs hochgeschrieben werden. Also, er sagt, das Ding ist es, das gibt es, das ist ein Problem, Großes, aber auch nicht erst seit gestern. Aber es ist jetzt auch nicht so, als hätte jetzt ausgerechnet diese Cambridge Analytica, die gesamten USA manipuliert so in der Massenhypnose, weil das sind die geheimen Psychologen und haben es geschafft, äh, darauf hinzuwirken. Die haben einfach äh In Zusammenarbeit mit Breitbart, ja, es geschafft zu jedem. Das zu sagen, was er brauchte. Um das Wahlergebnis zu erzielen, was sie im Rahmen einer einer eines Erkennen der eines Erkennens der Lage, als ihr strategisches Ziel hatten, und das ist ihnen gelungen. Und dass es ihnen mit Hilfe unter anderem dieser Methoden gelungen. Wie es ihnen auch gelungen ist, äh mit Breitbarten einen Haufen äh Lunetix irgendwie zu mobilisieren. Aber nicht eine einzige, nicht eine Einzelne dieser Gruppen äh oder eine einzelne dieser Methoden war am Ende wahlentscheidend Es ist aber entscheidend zu erkennen, welche welche verschiedenen Methoden da zum Einsatz gekommen sind, Und auch wie vielfältige Weise äh Menschen versuchen, Verhalten zu. Zu optimieren und zu manipulieren. Und wenn deine Typen, die du durch eine Straße schickst, Am Ende nur bei denen Klingeln, wo sie, wo sie überhaupt eine Erfolgswahrscheinlichkeit haben und ihre ihre Ressourcen nicht darauf verballern, mit Leuten zu diskutieren, bei denen sie eh nichts gewinnen können, dann ist das eine Effizienzsteigerung und dann kannst du bei mehr Leuten klingeln und dann ist das gut. Für die.

Tim Pritlove
2:14:53
Linus Neumann
2:15:59

Ja, aber also ne, was es sehr eindrucksvoll ähm demonstriert ist. Was solche, was wir alles für Verhaltenstraces in sozialen Netzwerken lassen und was sich aus denen alles, erkennen und vorher sagen lässt und das Entscheidende dabei ist warum das so krass ist, weil weil die ja sofort im Maschinenlesbaren Format da liegen. Also was als äh als ich Psychologie studiert habe, ne? Was war das für eine was war das anstrengend An so ein paar Datenpunkte zu kommen, die du am Ende analysieren konntest, ne? Wenn du jetzt irgendwie deine deine. Wenn deine Leute, die da irgendwie dran teilgenommen haben an deiner Studie. Ähm, sechzig, Sechzig Fragen beantwortet haben, ne? Da musstest du den zwischendurch schon nur mal einen Tee und einen Schokoriegel bringen, damit die den Fragebogen zu Ende gemacht haben. Heute müssen die einmal dein Facebook-Freund werden und liefern dir so viele Datenpunkte frei Haus dass du traumhafte Analysen machen kannst, ja? Als ich ähm mich letztens mal mit so einem äh mit so einem, Analysten bei Facebook unterhalten habe und gesagt habe, Mensch, dass ich ähm in meiner äh, Diplomarbeit irgendwie sowas wie um die zweitausend Variablen hatte ja? Äh mit denen ich, mit denen ich äh jonglieren konnte, ne. Da hat er anerkennend die Braue hochgezogen und sagte halt so, ja, also für was weiß ich, wann ich die gemacht habe, war das ja nicht schlecht, Na, aber was die haben, ne? Also es werden die sitzen da, dieses Facebook gibt es und da gibt es Unmengen an Menschen, Data Scientist, Statistiker und sonst was, die einfach mal. Uneingeschränkten Zugang auf diese Datenbank haben, Die können damit die Fragen beantworten, die sie wollen und das ist bei jedem Unternehmen, bei jedem dieser Daten äh Unternehmen nicht anders. Ich erinnere mich da irgendwann. Ich glaube, das habe ich auch schon mal äh erwähnt. Wenn Amazon für ihre Werbung, ja, für ihre Werbeschaltung da, AB Versuch macht, ja? Geht die Anzeige besser oder die? Äh das dauert für die ein paar Sekunden, Es macht das Ding automatisch, ja? Das heißt, sie entwickeln zwei Werbeanzeigen oder zwei Empfehlungen, das das ist schon einprogrammiert, dass das System einen AB Versuch macht und und automatisch auf auf das Zielkriterium klickt und kauft, hinarbeitet, So, da können wir noch so so lange sagen. Die empfehlen mir was, was ich schon längst habe. Amazon ist doof, mag sein, dass wir immer mal wieder über ein Artifakt dieses Algorithmusses stolpern. Aber am Ende musst du dir keine Sorgen machen, dass diese, dass diese Modelle, die die da zur Anwendung bringen, irgendwie äh ineffizient wären oder nicht äh sich die ganze Zeit optimieren würden.

Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Ja, können wir machen. Ich meine, hier gibt's jetzt in dem Sinne auch nicht viel zu berichten, außer, dass wir einfach auch merken, diese das Netz hat da hier auf jeden Fall ein Problem So und ähm, Facebook hat ja auch irgendwas angekündigt, wie sie dem jetzt äh entgegengehen wollen. Ich muss zugeben, mir das nicht äh durchgelesen zu haben. Es gab auf jeden Fall da eine entsprechende Verlautbarung von Facebook, dass sie dieses Problem jetzt quasi angehen. Und das ist natürlich auch ein so ein so wieder so ein, so ein, so eine schwierige Sache, das hatten wir ja vorhin auch schon, nicht? Also mit diesen Algorithmen, so dieses wer entscheidet den jetzt eigentlich, was du sehen sollst? Ja, dann gibt's halt immer so diese Grundaussage mit, na ja, ich möchte ja hier gerne äh volle Daten äh und Recherchehoheit haben. Ich möchte nichts vorgefiltert kommen. Ich filtere das halt sozusagen in meinem Hirn. Andererseits kriegt man mittlerweile auch schon wieder so viel Scheiße auf den Tisch, dass man schon ganz dankbar ist, wenn äh irgendein Mechanismus, einem das vielleicht schon mal so weit rausfiltert, dass es nicht mehr voll mit Hass oder eben auch Fehlwahrnehmung ist. Und dann ist natürlich wieder die Frage, wer definiert was, was was war oder falsch ist News sind ja nun zunächst einmal Berichterstattung und können ja tatsächlich auf irgendwelche Missstände auch wirklich hinweisen. Was ist sozusagen das Kriterium dafür? Äh dass etwas nicht stimmt, Wo steht die Wahrheit, an der du das äh überprüfen kannst, dass etwas nicht stimmt, vor allem wenn es sich um was Neues handelt? Kann man überhaupt Fake News daran hindern, zu entstehen und vermutlich? Nein.

Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Ähm aber es äh es habe sich, Also es hat sich unter dem Haufen der bei Wiki Leaks lag eine Datei gefunden die äh dort nicht zugehöre. Und. Laut Spiegel äh ursprünglich nur Mitgliedern der Ausschüsse für auswärtige und für EU-Angelegenheit zugänglich gewesen ist, Und das äh schränkt natürlich den Kreis. Der Quelle ein, weil es unter, weil es weil jetzt vermutet wird es eine Person, die einerseits äh, auf diesen Ausschuss für Auswärtige und EU-Angelegenheiten Zugriff hat, Und andererseits auf die NSA-Geschichten. Das ist also jetzt so eine Hypothese, die da verfolgt wird und ähm das wird da jetzt äh gesucht werden, denn der Norbert Lammert hat quasi den äh, Die die quasi wie soll man das sagen? Sie hat erlaubt, dass da jetzt ermittelt wird. Hat er also gesagt, ja, hier soll jetzt ermittelt werden. Weil er hat die ganzen Abgeordneten und so ja ohnehin erstmal Immun wären und so. Also er hat jetzt quasi diese ne, wir stehen dem nicht im Wege, wir wollen wissen, was da los ist, wenn hier äh. Äh wenn ihr diese Sachen liegen und ähm entsprechend wird da jetzt ermittelt. Und äh ich bin mal, gespannt was dabei rauskommt, weil mich was mich wundert ist das wirklich alle Abgeordneten Mitglieder des NSA sagen wir wollen das nicht Ich ich sehe auch dann schon die Verschwörungstheorien hochsprießen, dass äh äh Holio Assange in seiner Agenda für die Russen äh jetzt äh Angela Merkel angreift und wo Deutschland destabilisieren will, also auch solche Theorien ähm. Werden da schon entfaltet. Ich bin mal ähm. Spannt, welche, was jetzt da herausgefunden wird, vielleicht war's ein großer äh Hackingangriff äh vielleicht äh stellt sich raus, dass es irgendein Mitarbeiter war, vielleicht stellt sich raus, dass es irgendein Mitglied des NSA war.

Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Ja, genau, also das ist ja immer so, wenn wenn irgendwo Leute äh hingehen und was machen, dann wird da drauf gekloppt. Ähm insofern ist das äh ist. Äh das war auch irgendwie vorhersehbar ähm so ein bisschen aus welcher Richtung. Die Kritik kommt natürlich von den Leuten, die sich eigentlich an einem solchen Tisch sehen würden, die aber dann eben an diesem Tisch nicht saßen. Ähm, Johnny Heusler äh hat das äh hier äh so ein bisschen dargestellt aus seiner persönlichen Perspektive Donny Hoster, Blogger bei Spreeblick vor etwa einem Jahr erreichte mich eine Einladung von Giovanni, die Lorenzo in seiner Funktion als Mitglied des Kuratoriums der Zeitstiftung. Äh ein ganztiger Dialog soll es stattfinden zu der Frage und so weiter und daraus ist das entstanden vor eben irgendwie vierzehn Monaten, dass sich eine Gruppe an Leuten zusammengesetzt hat, um eine ein Vorschlag einer digitalen Menschenrechts-Chata zu entwickeln und ähm unter Digitalkater Punkt EU haben sie den jetzt veröffentlicht. Da oben steht groß dran, Beta. Und dann steht da eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern, die die Gestaltung, den die Gestaltung der digitalen Welt am Herzen liegt, hat in den vergangenen vierzehn Monaten einen Vorschlag für eine Digitalkarte erarbeitet, der hiermit äh dem europäischen Parlament in Brüssel und der Öffentlichkeit zur weiteren Diskussion übergeben wird. Diskutieren sie mit, unterzeichnen sie mit. Da ist die Kata hier abgebildet und da kann man dann äh offenbar äh kommentieren. Wenn du also auf Diskussionen gehst, dann hast du an jedem Absatz offenbar die Möglichkeit den zu kommentieren. Dann wollen sie das irgendwann dem Liebeausschuss vorstellen, um dann irgendwie quasi auf EU-Ebene äh darauf hinzuarbeiten, dass sich eventuell auf eine, eine Europaweite Versammlung zusammenfindet, die irgendwann diese digitalen Menschenrechte Rechte definieren soll. Ähm. Es gab aber natürlich relativ viele äh viel viel ähm Punkte, die dann da irgendwie so angemerkt sind und ich ich ähm. Glaube, das ist natürlich auch der dem Umstand geschuldet, dass da natürlich relativ viele äh dran äh mit ähm mitformuliert haben, ja. Ähm. Viele Köche, viele Interessen, ja, das ist also nicht so, als hätte das eine Person geschrieben und entsprechend gibt's natürlich auch relativ viel und wahrscheinlich bei niemanden bei keinem der Mitwirkenden der Einigkeit darüber. Ich bin dann zum Beispiel hier bei den Satz gestolpert, digitale Hetze, Mobbing, sowie Aktivitäten, die geeignet sind, den Ruf oder die Unversehrtheit einer Person ernsthaft zu gefährden, sind zu verhindern. Ja, gleichzeitig ein pluraler, öffentlicher Diskussionsraum ist sicherzustellen. Ähm, davor natürlich auch eine Zensur findet nicht statt, ne? Das sind natürlich im Detail dann doch recht widersprüchliche Absätze, die sich da in Artikel fünf finden und die eben auch dann, glaube ich, die Pluralität derjenigen, die diesen Entwurf oder diesen Vorschlag erarbeitet haben. Äh ein bisschen wiederspiegeln. Also wird man da jetzt relativ viel drüber diskutieren und äh dann bin ich mal gespannt was daraus wird. Interessant ist, welche verschiedenen Problemfelder hier entwickelt wurden. Also ich will jetzt weniger also da es ein Beta ist äh und es noch diskutiert wird und ein weiter Weg bevorsteht, äh finde ich mal ganz interessant, was denn die.

Tim Pritlove
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