Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP356 Gesegneter Entscheidungswahn

Trump vs. Tiktok — Corona Warn App — Twitter-Hack — Polizeidatenbankzugriff — Richtervorbehalt — Bestandsdatenabfrage — Kurzmeldungen

So die Sommerpause ist jetzt für LNP erst mal vorbei und wir nehmen langsam wieder den üblichen Produktionszyklus auf. Dafür blicken wir zunächst mal in das Geschehen der letzten Wochen und blicken auf die Ereignisse, die auch nicht ganz so zeitaktuell der Kommentierung bedürfen.

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Veröffentlicht am: 19. August 2020
Dauer: 1:48:43


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:32.667
  3. Trump vs. TikTok 00:03:23.282
  4. CWA: Anbindung der Labore nach wie vor problematisch 00:20:55.283
  5. CWA: Probleme mit Messungen im ÖPNV 00:33:21.336
  6. CWA: Probleme mit Hintergrundaktualisierung 00:48:26.677
  7. Corona-Kontaktlisten 00:58:15.021
  8. Twitter-Hack 01:09:30.217
  9. Illegale Zugriffe auf Polizeidatenbanken 01:16:32.208
  10. Richtervorbehaaahahhaaa 01:22:30.959
  11. Bestandsdatenabfrage 01:24:41.255
  12. voteIT hat ivu.elect übernommen 01:29:51.910
  13. noyb: 101 Beschwerden wegen illegaler Datentransfers 01:37:59.198
  14. Digitale Gesellschaft sucht Leitung 01:40:08.395
  15. Termine 01:42:14.655
  16. Epilog 01:43:37.083

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:00
Tim Pritlove
0:00:02
Linus Neumann
0:00:06
Tim Pritlove
0:00:32
Linus Neumann
0:00:45
Tim Pritlove
0:00:48
Linus Neumann
0:00:57
Tim Pritlove
0:01:01
Linus Neumann
0:01:13

Ja

Tim Pritlove
0:01:14
Linus Neumann
0:01:23
Tim Pritlove
0:01:29
Linus Neumann
0:01:31
Tim Pritlove
0:01:32
Linus Neumann
0:02:01
Tim Pritlove
0:02:03
Linus Neumann
0:02:09
Tim Pritlove
0:02:18
Linus Neumann
0:02:35
Tim Pritlove
0:02:41
Linus Neumann
0:03:07
Tim Pritlove
0:03:10
Linus Neumann
0:03:20
Tim Pritlove
0:03:26
Linus Neumann
0:03:31
Tim Pritlove
0:03:46
Linus Neumann
0:03:54

Und was ich nicht müde werden kann, zu betonen ist ja diese sozialen Netzwerke definieren. Gesellschaften und deren Leitbilder, ne, der diese sozialen Netzwerke sind, ein größerer Teil dessen, wie Menschen miteinander interagieren und die formen wahnsinnig, stark das, was, was die Gesellschaft irgendwie lebt, fühlt, denkt und tut. Und äh das hat natürlich Effekte dadurch, dass was durch die verkürzten Darstellungen, die dort stattfinden, ähm ich weiß gar nicht genau, ob das nur ein Mehm ist oder inzwischen auch schon wissenschaftlich erhärtet, aber, Es ist irgendwie seit vielen Jahrzehnten wohl erstmalig der Fall, dass nicht der größere Teil der Kinder antwortet, dass sie Astronauten werden möchten. Sondern die wollen Instagramerin werden und Influencer oder Youtuberin und so so ähm vielversprechende. Gesellschaftliche Beiträge leisten und ähm das heißt das, was, dieser gesamte Bereich der sozialen Medien ist, ist inzwischen einfach Macht. Ja, das behandeln wir ja hier in der Sendung oft genug, sei es wenn es darum geht, äh, eine Werbung zu machen, politische Werthaltung zu schalten, die Aufmerksamkeit von Menschen irgendwo hinzulenken und von irgendetwas anderem abzulenken. Wir haben so schöne Phänomene wie das, wirklich jetzt wenig qualifizierte Personen in relativ wichtige politische Positionen kommen. Und diese sozialen Netzwerke haben da immer irgendwie ein bisschen was mit zu tun. Und deswegen ist es natürlich für eine. Weltmacht, die der ist gelungen ist, dafür zu sorgen, dass sie auch die zentralen und wichtigen sozialen Netzwerke dieser Welt kontrolliert. Etwas ärgerlich, Wenn eine andere Welt macht, auf einmal auch ein erfolgreiches soziales Netzwerk hat und in diesem Falle eben TikTok. Und jetzt entscheidet sich Donald Trump in dem in seinem gesegneten Entscheidungswahn. Dass er der TikTok nicht mehr haben will. Und äh führt an, was also pass auf. Ich meine, weil TikTok. Ähm Daten von Menschen überall aus der Welt und damit auch von US-Bürgern sammelt und deswegen eine, Sicherheitssorge ist, weil ja die Datenanfragen des chinesischen, der chinesischen Regierung hier anfragen könnten. Also kurz übersetzt, das Ding. Gehört im Prinzip den Chinesen und im Zweifelsfall hängen da deren Geheimdienste drin. Sagt der Präsident der USA, Der Präsident der USA fürchtet sich, dass das chinesische soziale Netzwerk von den chinesischen Geheimdiensten potentiell infiltriert sein könnte. Ich würde sagen, das ist gar nicht so eine schlechte Vermutung, ja. Allerdings, Sagt das der Präsident des einen Landes. Wurde klar ist, dass es die Geheimdienste machen, während es in China immer noch nur eine Vermutung ist. Diese Vermutung ist im Zweifelsfall richtig, aber die Belege haben wir nun mal von den USA.

Tim Pritlove
0:07:33
Linus Neumann
0:07:35

Und er entscheidet sich jetzt und hier, Wir also hier sieht man, was da alles mit reinkommt. Entscheidet sich jetzt mehr oder weniger als Executive Order. Der den Unternehmens, die TikTok betreiben und dem Unternehmen WeChat, pretty much einfach den Geschäftsbetrieb in den USA zu untersagen oder so stark zu erschweren, dass er einfach nicht mehr möglich ist. Ja, indem, der anderen Unternehmen untersagt wird, mit denen Geschäfte zu machen, Also er sagt, de facto euer Geschäftsbetrieb wird in den USA Kraft meiner Entscheidung zum Erliegen kommen. Es sei denn, ihr verkauft früh genug an jemandem, dem ich vertraue und die ersten, die sich melden, sind irgendwie so Microsoft und ORR. Ja? Und. Ich weiß gar nicht, ob man da jetzt lachen, drüber lachen soll oder drüber weinen soll, weil als deutsche Bürgerin stehen wir auf jeden Fall an der Seitenlinie. Und haben die Wahl, ob wir vom Regen und der Umgehung der Scheiße direkt in die Traufe wollen, ja, aber ähm ich glaube nicht, dass das jetzt hier für. Für Europäerinnen und Europäer irgendeinen Vorteil hat, wenn sich jetzt hier zwei. Potentielle Weltmächte, um die Nutzerinnendaten zanken. Und ich habe das ja hier schon mal gesagt, ähm Der Kapitalismus fickt immer in beide Richtungen und das kann man hier jetzt genau sehen, weil sobald da mal In diesem schönen Internet, wo immer alles frei und freier Markt und ey, kein ne, hier darf jeder machen, was er will und äh keine Sperren und so weiter. Sobald da mal irgendetwas gegen die, größeren geostrategischen Interessen der USA läuft. Oder da auf einmal eine Konkurrenz entsteht, ne, indem in dem Land, das immer sagt, der freie Markt und und die freie Konkurrenz ist gut für die Bürger. Ähm sobald da mal irgendwie eine nennenswerte Konkurrenz entsteht, geht das natürlich hier ganz schnell rund. Und das ist, Letztendlich hält er dir den die Knarre an den Kopf und sagt äh bitte einmal unterschreiben. Das ist einfach nur ein Angebot, dass äh Bitance letztendlich nicht ablehnen kann, weil das heißt entweder euer Geschäft wird von mir zerstört werden oder ihr kauft es, ihr verkauft es jetzt und, Allein, dass es danach zerstört wird, hat Würde, hat natürlich durchaus seinen Einfluss auf den Verkaufspreis, ne?

Tim Pritlove
0:10:17
Linus Neumann
0:11:46
Tim Pritlove
0:12:41
Linus Neumann
0:13:10
Tim Pritlove
0:14:57

Ist ja auch in dem Sinne überhaupt gar keine neue Perspektive, wenn man jetzt sich mal die Standardwirtschaft anschaut, kannst du halt über Zölle und Handelsverträge im Prinzip alles regulieren und deine eigene Wirtschaft äh entsprechend schützen und zusehen, dass bestimmte Branchen äh noch ein Entwicklungspotential haben und eben nicht durch irgendwelche Importe, an der Stelle geschwächt werden, wo es dir einfach nicht passt, Klassiker, Landwirtschaft, auch in USA in Europa natürlich ganz, ganz stark, gibt viele Beispiele, und das Internet, Na ja, sieht so was eben nicht vor. Also du kannst halt schwer äh einen Import über das Internet verhindern, weil das Internet ist halt überall und das ist schon etwas, wo wahrscheinlich mehrere Sachen zusammenkommen. Ich meine, bei Trampel sind's jetzt wahrscheinlich letztlich weniger protektionistische Züge äh rein in wirtschaftlicher Hinsicht. Das ist eben wahrscheinlich am Ende einfach auch alles viel zu komplex da ist es dann vielleicht dann doch eher ähm einfach das das Big Picture eben. Diskussionen äh verlagert, diesen diesen China äh Krieg da der letztlich ja auch nur rassistisch geprägt ist, voranzutreiben et cetera, aber indisches Beispiel ist ganz gut, ne? Weil wie du sagst, Indien sieht sich eigentlich schon als Player, also sie wissen halt auf jeden Fall, dass sie ein großer Markt sind, aber sie wollen eben vielleicht verhindern, Das dominante Player, wo er jetzt auch absehbar ist, dass die sich quasi ihrer Existenz einfach so als Platzhirsch breit machen, dass du dann eben irgendwann nicht mehr dran vorbeikommst. Sehen wir ja hier. Ich meine, Was geht hier irgendwie nennenswert gegen Facebook an, ja? Jeder Club hat hier irgendwie seine. Äh äh Seite und in dem Moment, wo die dann eben ihre Businessaktivitäten ähm weiter ausbreiten und anfangen, selber zu verkaufen, selber Geld auszugeben. Das haben sie ja oft durchaus vor. Auch schon ein paar Mal besprochen. Ja, dann wird's natürlich in zunehmendem Maße schwierig, in irgendeiner Form mit der eigenen, Wirtschaft, mit der eigenen Digitalwirtschaft noch dagegen zu halten. Sehen wir ja eigentlich in Deutschland auch ganz gut. Ich meine, was. Was hat Deutschland sozusagen doch zu sagen im Internet, ja? Also da gibt.

Linus Neumann
0:17:13
Tim Pritlove
0:17:17
Linus Neumann
0:17:30
Tim Pritlove
0:18:13
Linus Neumann
0:18:23
Tim Pritlove
0:18:28
Linus Neumann
0:18:31
Tim Pritlove
0:18:32
Linus Neumann
0:18:34

Und dann, jetzt wird von der, vor der Balkanisierung des Internets äh gewarnt und ich bin. Also ja, die Bäckernisierung des Internets ist ein riesiges, wäre ein riesiges Problem. Ich bin andererseits, vorsichtig an, bei dieser Art von Wirtschaftskriegerischen Auseinandersetzungen diesen Begriff ins Feld zu führen. Weil was da also mein mein Eindruck ist, dass hier etwas, Machtkämpfe stattfinden. Und es geht am Ende niemandem darum, das Internet zu balkanisieren, sondern es geht den Leuten darum, das Internet zu kontrollieren. Und ähm gerade die Idee der äh USA auf diesem Wege ist ja genau die gewesen, ne? Lasst dieses freie Netz nehmen. Das kann uns die Welt zu Kundin machen, ja? Und äh das äh hat hat gut funktioniert. Insofern. Kann ich, ich kann mir genauso gut vorstellen, wenn demnächst irgendwann mal irgendein Land auf die Idee kommt, mal einen Microsoft Dienst auszuschließen, wie laut der Trump dann sich aber um die Balkanisierung des Internets fürchtet, ne. Ja, das ist das sind unschöne Auseinandersetzungen und da sieht man, wenn wenn solche Auseinandersetzungen geführt werden, dann werden dann sehe ich, kann man im Prinzip immer sagen. Es ist ein Regen aus Tränen der Idealisten, die dieses Internet mal gebaut haben, weil alle irgendwie dachten, dass wenn man eine freie Spielwiese für alle macht dass da, aus welchem wahnsinnigen Grund auch immer, nicht multinationale Milliardenkonzerne entstehen, die einfach allen diktieren, wie die, wie der Hase läuft. Irgendjemand hat gedacht, da würde nicht passieren, ja? Ähm, oder hatte zumindest, hat gehofft, es würde nicht passieren und uns hat's dann an den Methoden gemangelt, äh das zu verhindern. Aber jetzt letztendlich zanken sich da halt zwei der Bullis äh im Sandkasten. Und äh wir sitzen daneben und können, hoffen, dass wir nicht so viel Sand abkriegen. Das ist irgendwie unsere Rolle. Schön. Goldenen Zwanziger Tim, Spitze. Danke, ne. So.

Tim Pritlove
0:20:44
Linus Neumann
0:20:55
Tim Pritlove
0:21:09
Linus Neumann
0:21:12
Tim Pritlove
0:21:16
Linus Neumann
0:21:20
Tim Pritlove
0:21:21
Linus Neumann
0:21:23
Tim Pritlove
0:21:30
Linus Neumann
0:21:33
Tim Pritlove
0:22:49
Linus Neumann
0:22:52
Tim Pritlove
0:22:53
Linus Neumann
0:23:01
Tim Pritlove
0:23:06
Linus Neumann
0:23:12
Tim Pritlove
0:24:35
Linus Neumann
0:24:42
Tim Pritlove
0:25:25
Linus Neumann
0:26:01
Tim Pritlove
0:26:38
Linus Neumann
0:27:05
Tim Pritlove
0:27:23
Linus Neumann
0:27:32

Nee, denke ich auch. Allerdings ähm keine Sorge, äh T-Systems kümmert sich drum, äh natürlich äh das habe ich ja auch hier schon öfter gesagt, wenn Tessist etwas macht, dann kriegen die den Auftrag deshalb, weil die groß genug sind, dass man weiß die lassen die GmbH nicht platzen, wenn sie's verkacken und dann schnappen die sich eine kleine GmbH, die das umsetzt. In dem Fall die BS Software Development, ja? Und. Jetzt äh ging es hier um eine Auseinandersetzung zwischen der KV Digital. Das ist eine Tochter der äh Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Und die KVD Gitarre hat sich schon darum gekümmert, als die Diskussion noch über eine zentralistische Lösung war. Also die waren schon durchaus interessiert daran, diesen Prozess zu beschleunigen. Ähm dann hat sich also die Telekom. Beziehungsweise mit denen in ähm Verbindung gesetzt und jetzt meldet der die ähm, KV digital. Ja, also die meisten Labore werden eben sehr unzufrieden mit der Umsetzung der Telekom. Weil die Systeme, die sie da anbieten, nur auf Windows-Systemen, laufen, das was die KV Digital eigentlich bauen wollte, hätte systemunabhängig funktioniert und die kriegen ihre beiden Standards Übermittlung von paar Bites irgendwie nicht äh in eine Ebene. Die Telekom sagt, und das ist das ist so deutsch, das ist so geil. Also Telekom sagt auf Anfrage, die Entwicklung eines für beide geeigneten Vertragswerkes hätte sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Bei der Laboranbindung ist aber eine geboten, Daher haben wir Überlegungen einer Zusammenarbeit einvernehmlich zurückgestellt. Um das mal, Einfach und leiden verständlich zu machen ist, es war wichtig, es musste schnell gehen, also haben wir es gelassen, Knüller und und die KV Digital sagt, gleichwohl die KVB.

Tim Pritlove
0:29:41
Linus Neumann
0:29:43
Tim Pritlove
0:30:10
Linus Neumann
0:30:24
Tim Pritlove
0:30:26
Linus Neumann
0:30:56
Tim Pritlove
0:31:01
Linus Neumann
0:31:16
Tim Pritlove
0:32:00
Linus Neumann
0:32:09
Tim Pritlove
0:32:19
Linus Neumann
0:32:21
Tim Pritlove
0:32:40
Linus Neumann
0:32:49
Tim Pritlove
0:33:06
Linus Neumann
0:33:16
Tim Pritlove
0:33:18
Linus Neumann
0:33:20

So, dann gibt's ein weiteres Problem mit der Corona-Warn-App. Ähm und zwar auch das äh keins, was wir hier nicht ähm lange im voraus schon behandelt hätten. Und zwar die Sache, ne, die Messgenauigkeit. Ähm. Dieser Bluetooth-Abstandsmessung. Einerseits ist die Bluetooth-Biekentechnologie dafür gedacht, Abstände grob über die Dämpfung, also die Schwächung der Signalstärke abschätzen zu können. Die Frage ist, wie genau kann sie das tatsächlich, ja? Die die ursprüngliche Idee der Anwendung ist ja, eher so eine. Zur, also du hast mehrere solche biegen, sondern kannst du dich am einfach dann musst du gar nicht den genauen Abstand schätzen zu einem biegen, sondern da du mehrere hast kannst du einfach die relativen Signalstärken nehmen, um deine Position zu bestimmen. Das heißt, da erleichtert dir die die erleichtern dir diese mehreren Signale, dann, eine einfachere und eine genauere Positionierung. Bei der Corona-Warn-App ist jeder bieten einzeln und du hast die ehrenvolle Aufgabe, den Abstand zu schätzen. Und es gibt aber natürlich dabei so Schwierigkeiten wie ist aus Wasser, ne, wenn der dazwischen ist, hast du eine andere Empfangsstärke bei zwei Komma vier Gigahertz als wenn der nicht dazwischen ist und so weiter. Es gibt eine Reihe an Problemen. Das war klar. Ähm deswegen hatte ja auch damals noch unter Planung der ähm der zentralen Lösung. Dieses Konglomerat, Pep PT, sich Initial auch darum bemüht, ne, Eine Lösung dafür zu finden, möglichst viele Messwerte zu finden, um eine äh den real Bedingungen angepasste ähm Schätzungen, Bestenfalls vornehmen zu können. Es scheint, dass der größere Teil dieses Wissens zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in die App eingeflossen ist. Ähm zum Beispiel habe ich ja jetzt auch, auch das war etwas, was wir erwähnt hatten, ne. Es wäre mit mit unter Umständen gar nicht so blöd, wenn man der App auch sagen könnte, du pass mal auf, jetzt bin ich in die nächsten paar Stunden bin ich in einem Zug, ändere vielleicht deine für die Erfassung entsprechend oder Tim träumt ja immer noch vom Stadionbesuch, ne? Ähm und so weiter und so fort. Ja, äh all das äh hat irgendwie nicht stattgefunden. Und jetzt hat äh haben irische Forscherin vom Trinity College äh in Dublin mal sich in eine Tram gesetzt und haben unter gleichen unter kontrollierten Bedingungen da mal Corona-Warn-App-Tests gemacht. Und zwar haben die sich in gleichen Positionierungen. Mit gleichen Geräten. Äh allerdings also immer das gleiche Gerät, um Unterschiede in der äh Bluetooth, Low Energy Ausstattung zu vermeiden und äh nur Android-Geräte. In diese Tram gesetzt und haben sind damit rumgefahren, haben sich nachher die Ergebnisse angeschaut, was diese App da geliefert hat und haben gesagt, na ja, es gab tatsächlich Schwankungen der Signalstärke um mehr als zehn Dezibel, obwohl alle einfach nur an Ort und. Ähm Stelle saßen. Und ähm kommen zu dem Ergebnis, unsere Messung hm zeigen an, dass es kaum bis. Nur geringe bis keine Korrelation zwischen der Empfangsstärke und der tatsächlichen Distanz zwischen den Individuen kippt. Ähm, Sie haben dann außerdem die detection Rolls, also die die Detektionsregeln der italienischen Schweizer und deutschen Apps verglichen und festgestellt, dass die, Schweizer und Deutschen im Prinzip gar keine exposition Exporter Notification triggern. Die haben also immer gesagt, hier ist mir keiner nahe gekommen, weil sie eben etwas höhere. Schwellwerte hatten dafür zu sagen, mir ist jemand nah, während die italienischen zwar Meldungen ausgegeben haben. Aber eine ähm. Nur fünfzig Prozent True Positiv haben. Mit anderen Worten, deren Sensitivität ist. Zwar hochgegangen, aber die ähm die Force genauso. Mit anderen Worten, es lag nicht an der Schwelle. Sondern auch wenn du die Schwellen anders setzt, ist das Signal einfach nicht. Ähm tja, das ist äh. Eine schlechte Nachricht erstmal für die Idee des Fahren im Zugs. Jetzt muss man aber sagen, das liegt daran, dass dieser Zug eben ein Metallkäfig ist. Und was du, eigentlich gerne hättest, wäre das ähm dass du im Prinzip über alle alarmiert wirst, ne? Also. Ich denke, dass das der Zug da als eine andere Situation wahrgenommen werden müsste, als das, was die Forscherinnen und Forscher hier nämlich sagen, dass sie die letztendlich halt sagen, okay, wir bleiben hier bei dieser ganzen Abstandssache und so, Also, was gibt's für Auswege? Ich denke, einerseits hm, dass man, dass die App Situation erkennt oder manuell beigebracht bekommt und dann eben unterschiedliche Schwellwerte heranzieht. Oder unterschiedliche Modelle der Alarmierung oder dass man auch dieser Vorschlag kam schon von einigen äh Hörerinnen und Hörern auch in den Kommentaren, dass man für bestimmte Locations. Spezifische Bieken setzt, die sich die App unter allen Umständen merkt. Ne, also dass du sagst, das Restaurant sendet einen spezifischen Biegen mit einem einen gleichbleibenden Biegen, mit einem bestimmten Bit, wo die App sagt, alles klar, den speichere ich auf jeden Fall und zwar egal wie stark der jetzt war. Nachteil ist, du hast ja hier keine Zwei-Wege-Authentifizierung, das heißt, du könntest quasi diese Bea massenhaft fälschen und damit irgendwie Geräte zuballern, ja?

Tim Pritlove
0:39:38

Ja, das ist äh hat nochmal so ein paar Gültigkeiten. Ich will nochmal kurz was zu dieser Bluetooth-Geschichte sagen. Dann können wir uns vielleicht auch nochmal drüber unterhalten, wie ähm ob ob hier unter Umständen auch einen Kurswechsel, ähm nötig ist, Jetzt ist es ja so, diese ganze Idee mit mir darf keiner zu nahe kommen und wenn ich jemanden, wenn jemand so und so lange neben mir steht, in einer bestimmten Zeit und, und, und Nähe, dann bin ich irgendwie gefährdet. Das ja? Ja genau, genau. Das ist ja quasi eine Annahme von Anfang dieser Pandemie, Und mittlerweile haben wir ja auch eine neue Erkenntnislage und wir haben halt gesehen, Das Problem ist vor allem ein drinnen Problem. Ich glaube, es gibt so Faktor zwanzig zu eins, Infektionen äh Innenräume, und ähm außen, muss man jetzt mal schauen, was, diese Sommersaison jetzt sozusagen nochmal an ähm Erkenntnissen gibt, weil jetzt waren ja eigentlich viele Leute draußen, aber vielleicht waren halt einfach trotzdem auch Leute wieder drin, weil sie sich in der Kantine aufgehalten haben. Restaurants et cetera. Ich habe keine Ahnung. Oder sie haben halt dann doch zu nah aneinander rumgesessen, obwohl's draußen war, dann ist halt vielleicht auch was passiert und da hätte es ja dann auch theoretisch helfen können. Also ich glaube auch immer noch, dass das helfen kann, das mal ganz. Diese ähm Geschichte mit der richtigen Einschätzung, des Abstands ist im Übrigen auch ein durchaus bekanntes Problem und zwar ähm eigentlich auch nur bei Android, hat damit zu tun, dass das Betriebssystem und die Telefone auf denen das Betriebssystem läuft ja nicht vom selben Hersteller sind und von daher relativ wenig Kenntnisse darüber Vorlagen, wie so die Radioeigenschaften dieser Geräte denn nun wirklich ganz konkret ist, Ich habe ähm es gibt einerseits eine äh TU Berlin gab's eine Gruppe, die daran auch nochmal massiv geforscht hat und die auch so ein ähm, äh Anmerkungen, also sehr, selber getestet, hart und auch Vorschläge gemacht hat, die auch teilweise übernommen worden sind und das auch bei Google mittlerweile Anpassungen vorgenommen worden sind. Das heißt, die, Exposur Notification, das Framework, was über den Google Play Store ausgeliefert wird, auf den Android-Telefon, wo sich dann die Corona-Warn-App einklinkt. Enthalten tatsächlich konkrete Profile für die einzelnen Telefone, die permanent aktualisiert, Also es ist sozusagen auch ein Prozess, der im Idealfall sich laufend verbessert weil über entsprechende Crowd-Sourcing und äh andere Forschungswege, äh diese Informationen halt jetzt erstmalig so in dieser Detailtiefe überhaupt erfasst worden sind Aber trotzdem, gerade so Situationen wie Zug, et cetera, alles, was halt schlecht belüftet ist, Da ist es dann irgendwo auch egal, ob jemand zehn Meter von dir wegsetzt äh oder so, da greift dann einfach dieser Faktor nicht. Und jetzt ist natürlich die Frage, kann man entweder, dass er so ein bisschen die Idee, die hinter diesem, äh steckt, kann man dafür sorgen, dass die App eine Vorstellung davon hat, ob man sich in einem Innenraum befindet, also sozusagen in einem Ort erhöhter, Bedrohung, sage ich mal, ja, ähm das könnte man ja dadurch äh quasi triggern. Ähm und sie dann eben an eine andere Bewertung durchführt. Dieser äh vorliegenden Daten. Also was wir letztlich sehen, fällt mir ein bisschen schwer jetzt auf dieses Konzept, dadurch äh groß reinzuhacken, ne, weil natürlich viele Leute so, ja, haben wir ja gleich gesagt, kann ja alles nichts bringen und äh wenn wir das zentrale System verwendet hätten, dann hätten wir ja viel mehr gewusst und so weiter, das ist Unsinn, weil diese Problematik betrifft jegliches Modell.

Linus Neumann
0:43:18
Tim Pritlove
0:43:21

Wir, Wir befinden uns in einem Prozess. Seit zwei Monaten laufen läuft die Corona-Warn-App und auch weltweit ist ja auch die Verbreitung ist ja auch nicht so, muss sagen, das habe ich etwas unterschätzt zum Beispiel, wie wenig die USA auf dieses Modell gegangen ist. Also da kommen jetzt erst. In den ersten Staaten wirklich die Apps raus, Das heißt, diese ganze Informationsgewinnung ist eigentlich im Wesentlichen eine europäische Geschichte. Wundert jetzt insofern nicht, als dass das ja auch alles von Europa aus angestoßen wurde von der Schweiz et cetera, Deutschland. Aber trotzdem hätte ich mir äh, gedacht, gerade wo die Krise so stark ist in USA, ja äh und die Leute ja auch, sagen wir mal, etwas, anderes Verhältnis zu dieser ganzen Datenschutzdiskussion haben im im Mittel das etwas schneller vorangehen würde. Ist nun mal nicht passiert und deswegen findet das jetzt noch statt. Und ich vermute, wir werden da auch noch neue Vorschläge bekommen, wie sich das Ganze verbessern lässt. Ich sage das jetzt deshalb, weil ich jetzt auch nicht so die Botschaft rausgeben will, das hat jetzt alles nichts gebracht, sondern das kann immer noch hilfreich sein, kann, kann auch sein, dass wir am Ende feststellen, dass wir für nichts ausschlaggebend. Trotzdem. Mittlerweile gibt's siebzehn Komma zwei Millionen Downloads. An der Stelle müsste man vielleicht auch nochmal eine andere Kritik äh machen, weil was mich wirklich ein bisschen stört ist, man hat zwar jetzt diese Corona-Warn-App, an diesem Punkt gebracht, der ursprünglich geplant war, aber jetzt habe ich so den Eindruck, tut sich konzeptionell nicht so viel.

Linus Neumann
0:44:57
Tim Pritlove
0:44:59
Linus Neumann
0:46:09

Ich denke, was man zu dieser Studie sagen muss, also mir ist vor allem aufgefallen, was die nicht gemacht haben, ne. Die haben alle ihre Experimente, haben die in dieser Tram gemacht und sie haben keinen Vergleich geschaffen, was sie, was ich überhaupt nicht verstehe zu einer Situation in Innenräumen oder draußen, ja? Weil was was im im Prinzip ein einen offenen Faktor lässt, weil sie sagen zwar, okay, in dieser Tram in Dublin hat das Ding jetzt nicht funktioniert, zumindest nicht so, wie es sollte. Ja, jetzt wäre der Punkt gewesen, hätte es denn außerhalb der Trump funktioniert, da gehe ich eigentlich davon aus, dass sie da Daten haben, die haben sie aber hier nicht in Verhältnis gesetzt, Ja, hätte ja auch sein können, dass sie sagen, funktioniert ohnehin nicht mit den Telefonen, die wir hier haben. Hätte ja auch sein können. Und. Ähm der andere Punkt ist, den du grade gesagt hast, den würde ich hier an dieser Stelle nur nochmal betonen wollen, nämlich dass ähm. Die Situation Zug, es könnte nun sein, dass das. Zwar die App nicht wie Respekt und Advit heißt funktioniert aber es könnte auch sein, dass es für die Situation die adäquate, Reaktion ist, da da du nämlich in diesem Zug, Aus irgendwelchen Gründen genug Luft hast, ne? Das wäre also quasi dieses Ausversehen gut ist, dass es nicht funktioniert, ne? Und diese Dinge gehören viel mehr erforscht und da hätte man sich ähm, irgendwie viel, viel mehr Bewegung gewünscht, als die jetzt irgendwie nach dem einmaligen Release dieser App stattgefunden hat, So und das, denke ich, ist genau das, was du ja auch gerade schon gesagt hast, so die äh man hat so ein bisschen den Eindruck, dass ähm als die App dann released war, alle sich einmal in die Hände äh geklatscht haben und dann weitergezogen sind. Und das war von vorneherein klar, dass das nicht so gehen würde, Ähm.

Tim Pritlove
0:48:04
Linus Neumann
0:48:08
Tim Pritlove
0:48:11
Linus Neumann
0:48:15
Tim Pritlove
0:48:19
Linus Neumann
0:48:21
Tim Pritlove
0:48:35
Linus Neumann
0:48:36

Ja, weil dann müssen wir das nämlich auch nochmal erwähnen. Das war und da muss ich sagen, da sind wir dann in dem Bereich, wo man sehr scharfe Kritik üben muss. Und äh das betrifft die Probleme bei der Hintergrundaktualisierung. Ich habe hier in der Sendung auch öfter schon gesagt, dass, Ich mich wundere, dass die ganze Zeit immer nur die Anzahl der Downloads berichtet wurde, können ja Leute sein, die sich die zweimal installiert haben, in ein neues Handy gekauft haben oder sonstwas, ne. Und vor allem, nicht jeder, der es downloadet, hat die App ja potenziell auch tatsächlich aktiviert. Deswegen immer wenn ich gefragt wurde, In den Presseanfragen, insbesondere an den Cars Computerclub, habe ich gesagt, geht zu den Unternehmen hin, Fragt die, wie viele Unique Zugriffe in einem freiwählbaren vierundzwanzig Stunden Zeitraum, sie auf die Server haben, wo die, Liste der veröffentlichten Codes heruntergeladen werden, weil die App macht das nur, Einmal alle vierundzwanzig Stunden, wenn du es manuell triggerst, dann sacht, kommt da ein Counter und die sagt, in vierundzwanzig Stunden darfst du wieder triggern. Das heißt, in einem freiwählbaren Zeitraum von vierundzwanzig Stunden werden alle aktiv genutzten Apps dort, anfragen. Und diese Zahl wird unter den siebzehn Millionen liegen, die gerade berichtet werden. Und zwar, weil einige vielleicht die App auch wieder runtergeworfen haben und so weiter und so fort. Ganz klare Frage, das ist der Wert, auf den die hätten gucken müssen. Und dann kommt mit sehr starker Verspätung die Meldung, dass eine, dass es bei zwei Herstellern mit so unbedeutenden Namen wie Samsung und ähm Huawei. Probleme gab mit der Hintergrundaktualisierung. So, jetzt ist das so ein Handy ist in der Tasche und ähm. Der Grund, warum diese Akkus einen Tag halten, ist primär, dass diese Geräte ein sehr, sehr radikal gegen jede Form von Hintergrundaktivität vorgehen. Ne, die verhindern. Ähm was weiß ich, dass das irgendwelche Apps im Hintergrund großartig downloaden, die verhindern, dass irgendwelche Apps im Hintergrund großartige Berechnungen anstellen, die verhindern, dass irgendwelche Apps irgendwie großartig Daten uploaden? Das hat viele Gründe, auch für Privatsphäre und so weiter hat das auch Vorteile, aber es hat vor allem den zentralen Grund, dass der Akku bitte, bitte durch den Tag hält. Ja? Und, da sind die natürlich äh äußerst ähm äußerst streng. Die Möglichkeiten des Betriebssystemes hier die Apps zu beschneiden. Das hat viele Vorteile. Hat aber natürlich einen Nachteil für eine App, die, davon abhängt, einmal am Tag sich diese Dinger runterzuladen, nämlich diese Codes. Und jetzt war es offenbar so, dass auf dem Android äh in dem Android Bereich. Diese beiden Hersteller Samsung und ähm Huawei noch mal selber geklöppelte. Stromspeermechanismen hatten, die über den Android Standard hinaus Apps, die Hintergrundaktualisierungen, verbieten. Was dazu geführt hat, wenn du diese App auf einem der am Telefon dieser Hersteller hattest, dann ist nach ein paar Tagen. Dieser ähm hat dieser Prozess angeschlagen und hat der App die Hintergrundaktualisierung verboten. Das bedeutet, Hast keine Notifications mehr bekommen? Und du hättest auch irgendwie, ne, über ein Testergebnis wärst du im Zweifelsfall nicht alarmiert worden.

Tim Pritlove
0:52:32
Linus Neumann
0:52:37
Tim Pritlove
0:52:39
Linus Neumann
0:52:40

Ähm und das war ein Problem, was. Und da war jetzt die Berichterstattung, na ja, also die Journalistin, ich oder der Journalist haben dann verlinkt auf ein Gitterpechow, wo irgendwie, Leute mit allen möglichen Geräten sagen, ja, irgendwie bei mir aktualisiert sich das nicht im Hintergrund. Und sagte, das Problem ist seit zwei Wochen bekannt. Wo ich jetzt sage, na ja, da ist dieser Gitt-Up Echo, dafür war der zu bunt, da waren zu viele drin, die sich darüber beschwert haben, ne. Aber das Problem muss sich in den Zugriffszahlen auf diese Server gezeigt haben. Und das Problem war vielleicht nicht wegen des Gitterbisches, aber auch wegen des Gitter-Ischis und wegen der Zugriffszahlen auf den Server mit Sicherheit bekannt. Und hier wäre eine Sache ganz einfach gewesen, zu sagen, mit der Hintergrundaktualisierung über mehrere Tage ist ein bisschen schwierig. Aufruf an die Nutzerinnen der App. Guckt mal einmal am Tag rein. Oder alle zwei und drück mal manuell den Knopf und stellt mal sicher, dass das funktioniert, wir arbeiten dran, das sicherzustellen. Und das haben die nicht getan. Das war dann irgendwie so eine Freitag Abend Bild-Zeitungsmeldung hier auf Android tut das nicht. Und dann kam, äh ich glaube, zwei Tage später oder drei Tage später, die Meldung, auf iOS hatten sie auch, diese Probleme. Und hier ist wieder, dass diese Probleme auftreten würden. Wahr abzusehen. Im Hintergrund längere Zeit auf so einem Gerät aktiv zu sein, ist eine Herausforderung. Kann dir jeder Entwickler, jede Entwicklerin von Epson Lied von singen, ne? Wenn man jetzt irgendwie die Podcast-Apps zum Beispiel haben auch das Problem, wenn die längere Zeit nicht aufgemacht wurden, dann können die nicht mehr im Hintergrund die Megabyte oder Gigabytes ein Podcast runterladen. Das ist ein bekanntes Problem, das hätte allen klar sein müssen, und es war zu erwarten, dass man da vor allem mit irgendwelchen selbstgeklopppelten Lösungen der Hersteller in dem. Ja doch sehr balkanisierten äh Android-Ökosystem Probleme bekommt. Das die ja der Kritikpunkt ist, damit wurde nicht umgegangen und nicht proaktiv. Und da haben sie sich dann zwei ähm, zurecht zwei große äh Negativpunkte einfahren können, nämlich einmal, dass äh dass es auf Android nicht funktionierte und wenn wir hier von Samsung und Huawei reden, reden wir von fünfundsiebzig Prozent Marktanteil oder sowas, ne. Ähm. Und dann kurz danach auch noch das bei bei Apple, dass die Probleme auftauchen, ich sage das immer, wer Software macht, weiß, die ist nie fertig, die hat immer Probleme, die äh der verantwortungsvolle Konzern unterscheidet sich von dem anderen dadurch, dass wieder mit umgegangen wird. Und der Umgang mit diesem Problem äh hat nicht stattgefunden.

Tim Pritlove
0:55:25

Genau, ist die Frage, wie man jetzt hier die passenden Bohmänner äh zu mailen sollte. Es ist ja nun mal so, diese App ist offiziell eine App des RKI. Und das Problem ist so ein bisschen, dass äh haben wir ja auch aus diesem ganzen Umgang mit Daten, Material, äh et cetera schon gelernt, ganz in der digitalen Welt ist das RKI auch noch nicht angekommen, das hatten wir ja schon mit der Datenspende, also man hat schon eben gemerkt, wie so diese typische deutsche Unhäufenheit ähm sich dort auch abgezeichnet hat, Stück weit kann ich das eben auch verstehen oder sagen wir mal, habe ich zumindest ein gewisses Verständnis, nur, Das Ding ist, man muss halt so ein Projekt auch wirklich ernsthaft betreiben und nicht nur so Ja, okay, jetzt haben wir das mal gemacht und jetzt ist doch fertig und jetzt seid doch mal ruhig. So und dann jetzt warten wir mal, dass das so magisch von sich aus heraus äh Ergebnisse liefert. Nein, da braucht's einfach ein fokussiertes Team, was einfach nichts anderes macht, als. Permanent darüber Gedanken zu machen, ja, ist das noch das, was unsere Kunden wollen, ja? Die Kunden sind quasi die Gesundheit dieser Gesellschaft. Und äh dass man da aktiv drüber nachdenkt. Ich. Weiß es jetzt auch nicht so ganz genau, ich habe auch so den Eindruck gewonnen, nachdem äh die Hauptarbeit dann geleistet war, sind diese Teams. Nachvollziehbarerweise auch ein bisschen äh verkleinert worden. Natürlich arbeiten da Leute noch dran, aber, es braucht einfach eine Dynamik und es braucht in der Regel aber auch eine Dynamik aus der Entwicklung heraus, wo die Leute selber auch solche Sachen feststellen und wo die Möglichkeit haben zu sagen, okay, meiner Meinung nach müssten wir diesen, radikalen Move machen, wie zum Beispiel eben jetzt dieses äh aktuelle Installation, zählen, was ja, hat, ne? Da muss äh geschrieben werden, da müssen Systeme angepasst werden, es muss abgenommen werden, bla, bla, bla. RKI muss es eben auch äh decken und das scheint mir so in dieser Form derzeit nicht zu existieren, zumindest nicht in dem Maße, wie es angemessen wäre.

Linus Neumann
0:57:25
Tim Pritlove
0:57:36
Linus Neumann
0:58:15
Tim Pritlove
0:58:18
Linus Neumann
0:58:19

Eine Datensammlung, die ja zum Glück an den meisten Orten. Dezentral noch noch stattfindet, ja? Ähm und sogar nicht digital, ist das Anfertigen von Corona-Kontaktlisten Orten, des öffentlichen Zusammentreffens, insbesondere gastronomischen Betrieben, Bars und Restaurants. Ähm, einige Gastronominnen im Freundeskreis habe, die mir dann schildern, dass, brauchen sie mir auch gar nicht zu schildern, das sieht man auch, dass es dann auch zum Beispiel Leute gibt, die sagen, wat, ich soll mich hier eintragen, dann gehe ich woanders hin, wo man sich fragt, wo gehst denn du hin? Das ist eine Auflage, die können das nach meinem Verständnis nicht zulässig, das nicht zu tun. Kann sein, dass ich da falsch liege. Es ist auf jeden Fall wahrscheinlich äh ziemlich dumm, das nicht zu tun. Und es ist wahrscheinlich auch ziemlich dumm, sich dort nicht einzutragen. Weil letzten Endes würde ich ja so das Versprechen dieser Kontaktlisten eine für mich doch recht relevante Information bekommen, wenn sich herausstellen sollte, dass dieses Etablessement von einer infizierten Person besucht oder äh betrieben wurde, in dem Zeitpunkt, wo ich da die Spülwasserreste äh im Bierglas hatte, ja? Und ähm das ist äh. Schon eine relativ sinnvolle Idee, das zu tun. Funktioniert aber natürlich nur, wenn die Leute motiviert sind, da richtige Daten anzugeben. Und, Wenn ich irgendwie einige Läden sehe, die da quasi Papier sparen, Unser offener DIN A4-Seite zwanzig Leute sich eintragen lassen mit Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail und so weiter. Dann habe ich auch nur schmalen schmales Interesse mich da einzutragen, Und wenn ich dann noch lese, dass in Bremen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hamburg ähm und in Bayern auf diese Listen im Rahmen polizeilicher Maßnahmen zugegriffen wurde. Dann habe ich gar keinen Bock mich mehr, gar keinen Bock mehr, mich da einzutragen. Und ähm das, ist auch wieder herzlich willkommen in Deutschland, ne, wo ein Schwein, äh wo ein wo ein Trog ist, da kommen die Schweine, und sei es nur eine lose Zettelsammlung, in den äh in den gastronomischen Betrieben, wo dann sofort irgendwie die Polizei ankommt und sagt, her damit, ja? Und das nimmt einem ja wirklich jeden Spaß. Der nimmt einen ja jeden Spaß, sich in so eine Liste einzutragen. Übrigens wollte ich hier an dieser Stelle nochmal die. Anleitung erklären, wie man so etwas macht, zwar geht man pro Person oder Tisch oder Gruppe nur einen Zettel, damit ich nicht die Telefonnummer von dem Typen am Nebentisch, an den anderen Tisch gebe, ähm man lässt die Leute sich dort eintragen mit, Ich denke, eine Kontaktmöglichkeit reicht, diese sollte natürlich hoffentlich funktionieren. Äh das liegt aber im Verantwortungsbereich dieser Person. Danach kommt dieser Zettel in eine Art Urne, wo einfach sichergestellt ist, dass der da nicht offen am Tisch rumliegt. Ähm. Und am Ende des Tages kommt diese Uhr in einen Umschlag. Der Umschlag wird versiegelt, wird ein Datum drauf geschrieben. Und wenn vierzehn Tage ähm oben sind, wird dieser Umschlag mit in den Pizzaofen geworfen. Drops ist gelutscht. So stelle ich mir das vor und so weise ich auch, dass das zum Beispiel in mehreren äh Spaces des Chaos-Computerclubs gehandhabt wird. Ja? Ähm für diejenigen, die keinen Bock haben, da ihre E-Mail-Adresse anzugeben, wäre mein einfachster Rat, geht zu irgend so einem Wegwerf-E-Mail-Anbieter, registriert euch deine Adresse und leitet von der Adresse, richtet von der Adresse eine Weiterleitung an eure richtige ein. Hast du schnell gemacht, das kann jetzt zehn Minuten deines Lebens kann das kosten Michi Punkt Corona dreiundzwanzig at Web DE mit einer Weiterleitung an deine richtige Adresse und den Mist kannst du hinschreiben wo du willst. Und wenn dann da irgendwann der der. Ankommt, dann äh ich weiß ja damit umzugehen.

Tim Pritlove
1:02:33
Linus Neumann
1:02:35
Tim Pritlove
1:02:37

Nee, also ich meine, das Problem, Also erstmal muss man auch sagen, ich kenne auch eine ganze Menge äh Restaurants, insbesondere so Schnellrestaurants, ähm wo zwar im Prinzip diese Anmeldepflicht auch existiert, wo sie aber einfach de facto nicht wahrgenommen wird. Dann hast du teilweise eben auch so digitale Lösungen, wo da so ein QR-Code ist, wo eine Webseite aufgeht, wo du dann deine Adresse erreicht ganz schlechte Idee Macht sowieso dann auch keiner, aber äh so und das so ein bisschen das Problem, es ist mal wieder zu kompliziert und es hat eben aus verschiedenen, also erstmal, machen, dann oh wem gebe ich jetzt meine Daten, gehen die da jetzt mit ordentlich um? Antwort wahrscheinlich nicht was muss ich da jetzt überhaupt drauf schreiben? Warum muss ich so viel hinterlassen? Und dann natürlich so Rahmenprobleme wie ich weiß nicht so als als Frau kann ich mir zum Beispiel vorstellen, dass man dann irgendwie äh extreme äh Probleme hatte, einfach so, die Daten, nachdem man sowieso die ganze Zeit gefragt wird und die man nicht rausgeben will an irgendwelche Leute, ja, dann auf einmal so niederschreibt und dann Stalking, keine Ahnung, was für Konsequenzen daraus dann äh vielleicht auch noch drohen. Stellt sich die Frage, gäbe es nicht vielleicht irgendwie eine App. Die alle sowieso schon dabei haben sollten, die so ein Notifizierungssystem im Falle von es gibt ein Problem irgendwie vorsieht, war da nicht gerade was, haben wir da nicht gerade über irgendwas gesprochen.

Linus Neumann
1:03:57
Tim Pritlove
1:03:58
Linus Neumann
1:04:59
Tim Pritlove
1:05:53
Linus Neumann
1:06:00

Ja und vor allem halte ich das auch für die gerade in im Bereich gastronomischer Betriebe, die äh korrekte Vorgehensweise, weil sagen wir mal so, ich hätte jetzt von der wenn die App mir sagt, hier irgendwie ähm. Gehen wir mal davon aus, ich wäre in einer Kneipe, Ich sitze draußen auf der einen Seite der Terrasse und auf der anderen Seite der Terrasse sitzt eine infizierte Person, dieser infizierten Person begegne ich im Laufe des Abends kaum, die speichelt aber in das gleiche Spülwasser wie ich. So und, Ähm das heißt, dass die App diese Sache erfasst, ist äußerst unwahrscheinlich, während. Ähm ne, dass ich nämlich jetzt hier mit den äh der äh mit den Schwellwerten der App äh diese über diese Person alarmiert werde, ist äußerst unwahrscheinlich, wenn die Person jetzt auch noch irgendwie keine Ahnung. Keinen kein Bock hat äh oder keine Erinnerungen hat daran, dass sie in diesem in dieser Bar war oder so was oder denkt mit der App ist alles getan, dann erfahre ich da keine Notification. Ich würde sehr viel mehr. Also wenn ich, in einem gastronomischen Betrieb war, wo am gleichen Tag eine Person mit, mit Auswurf war, dann möchte ich das wissen und zwar unerheblich, ob ich der Person nahe gekommen bin oder nicht. Und das wäre das ist ja das, was genau mit diesen Listen abgedeckt werden soll und das kriegen wir gerade auch wieder. Kriegen wir auch gerade wieder verkackt. Und da hast du natürlich dann auch noch die, die, die Spezialistin, die dir dann irgendwie vortragen, dass sie dass sie eine Datenerfassung auf Zellen dramatisch finden und da muss ich dann genau das eigentlich nicht, ne. Du könntest ja sogar, wenn die äh hier meinen Vorschlag mit den Umschlägen, kannst ja sogar noch ergänzen und sagen, pass auf Leute, wenn ihr Wenn ihr Angst habt, dass wir hier auf die Zettel gucken, dann liegen da vorne auch nochmal Umschläge, könnt ihr euch einen Umschlag nehmen, Ja, dann dann schreibt er auf euren Umschlag selber, euer Datum drauf oder was auch immer, ne, damit hier unser unser lüsternder Kellner, euch abends nicht auf der Liste hat, wo nach Feierabend sich nochmal meldet.

Tim Pritlove
1:08:06
Linus Neumann
1:08:52
Tim Pritlove
1:09:35
Linus Neumann
1:09:39
Tim Pritlove
1:10:52
Linus Neumann
1:10:57
Tim Pritlove
1:11:00
Linus Neumann
1:11:11
Tim Pritlove
1:11:14

Ja.

Linus Neumann
1:11:18

Weil ähm zu dem äh also während dieses Angebot natürlich äh zu schön ist, um wahr zu sein, muss man natürlich sagen, wenn das jetzt von einem verify Twitter-Account einer äh Person von. Internationaler Bekanntheit kommt, das ist natürlich so das Glaubwürdigste, was du machen kannst, für für derartige Scherze. Ähm und immerhin hat, Die Angreiferin oder der der Angreifer in dem Fall damit, ich glaube, irgendwas zwischen hundertfünfzig und zweihunderttausend Euro eingenommen, je nachdem, wie der Bitcoin-Kurs gerade bewertet wird. Hatte dann aber auch äh wenige Tage später schon äh die Verfolgungsbehörden vor der Tür und ist soweit ich das inzwischen sehe wendig geständig dann zumindest durch mehrere Zeugenaussagen belastet. Und was sich da hinter verbirgt, war natürlich die Frage, okay, wie hat es jemand geschafft, diese ganzen Accounts unter seine Kontrolle zu bringen? Stellt sich raus, Twitter hatte so einen, also natürlich, jeder jede Plattform braucht irgendwo so ein Admin Interface, in dem halt einfach alles geht, und dieses Admin bei Twitter hat, Ähm ungefähr eintausend Personen hatten darauf Zugriff und äh diese Schätzung ungefähr eintausend kommt daher, dass die in einem Slack-Kanal waren, wo Nutzername, Passwort für diesen Zugang oben gepinnt waren als Message of the day, und dieser der Angreifer stammte aus einer Szene, die sich für besondere Twitter-Accounts interessiert, insbesondere diejenigen, mit wenigen Zeichen. Und ähm daher äh steht's, Äh steht es Interesse daran haben, wie man denn in Twitter ins Adminface kommt? Ja und ich mein, so so einfältig wie dieses Interesse an Twittercause mit einstelligen Zeichen ist, äh so so einfältig war dann eben auch die Idee, diesen Zugriff auszunutzen für diesen Bitcoin wo man. Froh sein kann, weil er hätte auch die Kontrolle über den Twitter-Account von Donald Trump gehabt und mit dem.

Tim Pritlove
1:13:37
Linus Neumann
1:13:45
Tim Pritlove
1:13:46
Linus Neumann
1:13:49
Tim Pritlove
1:13:55
Linus Neumann
1:14:01
Tim Pritlove
1:14:10
Linus Neumann
1:14:17
Tim Pritlove
1:15:14
Linus Neumann
1:15:35
Tim Pritlove
1:15:43
Linus Neumann
1:15:53

Dafür machst du zweite Faktoren, ja, damit die Leute, die nicht auch noch teilen, ja, aber okay. Das hätte so nicht sein dürfen und jede von diesen tausend Personen hätte spätestens dann, wo sie das sieht, sagen sollen, Ist das das Beste, was wir gemeinsam zu schaffen, in der Lage sind, oder können wir hier nach höherem Streben. Das wäre das ist offenbar bei Twitter nicht in der Unternehmenskultur. Also wir haben Glück gehabt. Wir waren ja gerade schon bei so schön bei illegalen Datenzugriffen äh der Polizei auf die Corona-Daten. Ähm es ist ja ein äh dann auch noch ein weiteres Problemfeld, was wir hier haben, nämlich der Zugriff auf die Polizeidatenbanken. Ähm seit etwas mehr als zwei Jahren treibt hier in Deutschland eine Person oder mehrere ihr Unwesen mit Drohmails an ähm. Ja Personen, die sich nicht in der Öffentlichkeit als stramme Faschistinnen zu erkennen geben. Ähm die Liste der Zielpersonen ist lang. Ich kann das gar nicht mehr alles äh vortragen, aber ähm, in Hessen hat das äh spezifisch äh betroffen ähm Seda, Yildiz. Ähm. Die die Familie von vertreten hat, dem ersten Mordopfer der Terrorgruppe, die sich nationalsozialistischer Untergrund genannt hat oder immer noch nennt. Ähm die hessische Fraktionsvorsitzende der Linken, Jasmin Wissler und die Kabarettistin, und in diesen drei Fällen stammten die Daten, die hier diese NSU-Drommails verwendet haben. Aus Datenabfragen, die über äh diese Datenbanken der Polizei Hessen, stattgefunden haben. Mit anderen Worten, wir haben eine Verbindung zwischen einer Gruppe, die sich in der Nachfolge einer rechtsterroristischen Vereinigung sieht und der hessischen Polizei. Jetzt fragt man sich, wie sind denn da eigentlich so die Gegebenheiten bei der Datenabfrage aus solchen Polizeidatenbanken? Tja, äh seit zweitausendachtzehn gab es in mehr als vierhundert Fällen Ermittlungsverfahren gegen Polizeibedienstete, die hier unrechtmäßige Zugriffe vorgenommen haben? Vierhundert, Und das vor dem Hintergrund, dass sowas eigentlich nie kontrolliert wird. In Hessen wird lediglich bei jede lediglich bei jeder zweihundertsten Datenabfrage die Begründung der Polizistinnen geprüft. Ja, das heißt, deine Wahrscheinlichkeit ist ein halbes Prozent, dass du in eine Prüfung gerätst, diese Wahrscheinlichkeit existiert auch erst seit zweitausendneunzehn, wo Hessen das eingeführt hat. In Baden-Württemberg, gilt es für jede fünfzigste Abfrage, das heißt, deine Wahrscheinlichkeit ist bei zwei, von einhundert. Beides immer noch sehr geringe Risiken, was mit anderen Worten bedeutet, du hast einen Freizugriff, ja? Und dieser Freizugriff wird nicht nur von ähm Möchtegern äh, terroristischen äh Drohtätern verwendet, sondern zum Beispiel auch bekannte Fälle in äh Mecklenburg-Vorpommern, wo Polizisten versucht haben, Sexuelle Kontakte mit Minderjährigen anzubahnen, in dem Fall eine Fünfzehnjährige, die sich an die Polizei gewandt hat, weil ihre Bilder im Internet veröffentlicht wurden und den Polizisten haben die Bilder wohl auch gefallen. Absoluter Irrsinn, der Datenmissbrauch, der dort stattfindet. Aber gehen Sie bitte weiter, es handelt sich ja hier nur um Einzelfälle.

Tim Pritlove
1:19:55
Linus Neumann
1:19:59
Tim Pritlove
1:20:02
Linus Neumann
1:20:04
Tim Pritlove
1:20:21
Linus Neumann
1:20:22
Tim Pritlove
1:20:23
Linus Neumann
1:20:24
Tim Pritlove
1:20:35
Linus Neumann
1:20:48

Ja.

Tim Pritlove
1:20:50
Linus Neumann
1:21:01
Tim Pritlove
1:21:04
Linus Neumann
1:21:06
Tim Pritlove
1:21:09
Linus Neumann
1:21:34
Tim Pritlove
1:22:27
Linus Neumann
1:22:31
Tim Pritlove
1:22:37
Linus Neumann
1:22:39
Tim Pritlove
1:24:17
Linus Neumann
1:24:19
Tim Pritlove
1:24:29
Linus Neumann
1:24:30
Tim Pritlove
1:24:33
Linus Neumann
1:24:37

Ja. Bleiben wir bei äh Datenabfragen für die Richterinnen Vorbehalte von Nöten sind. Und zwar ist es schon etwas länger her, dass in Deutschland die Regelungen für die Bestandsdatenauskunft äh renoviert wurden, nicht allerdings so lange, dass wir nicht damals auch schon darüber berichtet hätten. Ähm und zwar. Wird in der Idee, welche Daten man bei so einem Internetprovider oder einem Kommunikationsanbieter abfragen kann. Grundsätzlich unterschieden in, ähm in Bestandsdaten und wie heißt das andere Nummer? Bestandsdaten sind die Stammdaten und Verkehrsdaten, sorry. So, Verkehrsdaten, also ähm. Und da wird äh da gibt's natürlich Zankereien, also die grobe Unterscheidung ist, Verkehrsdaten sind das, was du darüber übermittelst, Bestandsdaten ist das, was du dort de facto hinterlegt hast. Ja, also Anschlussinhaberin, Adresse und Sonstiges, ja? Und in der äh ich glaube, das war eine Novelle des Gesetzes zu bestands, Datenauskunft war äh wurden dann zum Beispiel wurde also quasi die Schwellen für eine derartige ähm. Für eine derartige Abfrage äh niedriger Gesetz, also mit anderen Worten, welcher welchen Grund für deine Abfrage gibst du als Polizistin an? Und da war das irgendwie, ne? Früher wäre das dann gewesen, was weiß ich, muss ein Strafverfahren sein, muss ein Vorwurf von mindestens folgender Schwere sein. Und das wurde herabgesetzt auf Ordnungswidrigkeiten und ganz allgemein für die Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben. Mit anderen Worten, egal, was du als äh Polizistin gerade tust, ja, weil wenn das irgendwie grob noch mit der Erfüllung deiner gesetzlichen Aufgaben gerechtfertigt werden kann, konntest du eine Bestandsdatenauskunft vornehmen. Das heißt, jede ähm Polizistin konnte jetzt mehr oder weniger einfach mal ein Reverse-Look ab auf eine Telefonnummer machen, ja? Außerdem ähm, war das hier äh so, dass auch äh zum Beispiel Klartextpasswörter zum Beispiel von E-Mails, äh Postfächern, Pin und Punknummern von Handys abgefragt hätten werden können, So, dagegen haben sich zwanzig dreizehn Katharina Nokhun und Patrick Breyer, gewendet, die Erstbeschwerdeführerinnen waren äh und sechstausenddreihundert Bürgerinnen und Bürger haben sich dieser Verfassungsbeschwerde gegen diese Form der Bestandsdatenauskunft angeschlossen. Und haben eben gesagt, dieses äh die Argumentation war, dieses Gesetz ist unklar, unverhältnismäßig weitreichend und widerspricht den eindeutigen Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes, Und äh der dieser Einschätzung hat sich das Bundesverfassungsgericht nun auch angeschlossen, das heißt mit dieser Verfassungsbeschwerde, die eben zwanzig dreizehn erhoben wurde, waren sie jetzt eben gute sechs, sieben Jahre später dann auch, erfolgreich. Jetzt muss man dazu sagen, für die Herausgabe von Passwörtern oder war der Richterin Vorbehalt vorgesehen und. Katharina und Patrick haben damals schon argumentiert, ne, der ist in der Praxis kein relevanter Schutz und das, was wir gerade hatten, ähm, ist. Äh ein Beleg dafür und ansonsten gibt's ja auch, ne, diese Gefahr im Vollzug und sonstige Scherze, Also das wird neu geregelt werden müssen und es zeigt sich hier wieder einmal, das muss man jetzt Patrick Breyer spezifisch auch nochmal sagen. Das ist jemand, der sich in diese. Ähm ja Paragraphenreiterei und diese zähen Kaugummis reinbeißt und da auch nicht loslässt und da ähm teilweise eben, ja Auch sehr lange dran bleibt mit wenn die Themen auch schon längst nicht mehr geeignet sind, sagen wir mal, politisches Kapital daraus zu schlagen, weil nach sieben Jahren ist, ist der Drops echt gelutscht, Ja, da haben sich dann alle dran gewöhnt, da wird ja jetzt keiner mehr Geld für Spenden oder sonst was. Und da der bleibt eben dran, und zieht diese Sachen durch. Ja, das äh gilt für Katharina Nokund sicherlich gleichermaßen, aber Patrick Breyer ist eben in der Politik geblieben. Deswegen möchte ich das hier nochmal ähm. So, die Begründung des Bundesverfassungsgerichts ist, die manuelle Bestandsdatenauskunft ähm. Ähm verletzt, das Recht auf Informational, Informationelle Selbstbestimmung und das Recht auf die Wahrung des Telekommunikationsgeheimnisses der Inhaber von Telefon und Internetanschlüssen. Das wird also neu geregelt werden müssen. Das ist gut. Und äh ja, kann man wieder nur sagen, das sind das sind echt diese schweren Bretter, die die in der Politik zu bohren sind, ne.

Tim Pritlove
1:29:48
Linus Neumann
1:29:52
Tim Pritlove
1:30:22
Linus Neumann
1:30:24

Ne und dann kam kurz danach oder kurz davor bin ich mir jetzt gar nicht mehr so sicher, äh ich weiß nicht mehr genau, ob das schon passiert war oder quasi schon angewandt war, aber dieses äh PC Wal wurde verkauft an die, An das Unternehmen Vote IT. Ich bin mir nicht sicher, ob wir es nachher erst bekannt gegeben haben, äh wie auch immer. Also vote IT hatte da, wenn ich das äh richtig erinnert, hatte irgendwie sowas wie drei, dreieinhalb Millionen bezahlt, um PC Wahl zu übernehmen. Und ähm. Ja, ich bin mir relativ sicher, dass das davor war, weil ich weiß, dass ich immer noch darüber gelacht habe, dass nämlich der Typ, der PC-Wahl eigentlich geschrieben hat, sich ja äh in den Schlaf lachen muss, dass er den schwarzen Peter vorher noch verkauft hat, bevor ihm das um die Ohren geflogen ist, Wie dem auch sei, aber, Das Entscheidende ist, hier gibt es eine Monopolbildung, nämlich dieses Unternehmens Vote IT und dieses Unternehmen Wort-IT hat jetzt auch noch das, Konkurrenzunternehmen IVU, Elekt übernommen. Und damit kontrolliert diese Wort-ITG GmbH jetzt. Äh die Wahl auf Gemeinde Wahlkreis und Länderebene. Dadurch, dass sie, dass dort PCW und der Wortmanager im äh im Einsatz sind. In Bayern ist okay Vote im Einsatz, aber ähm. Also quasi Gemeinde, Wahlkreis Länderebene beherrschen die und auf Bundesebene sind sie jetzt ebenfalls das Monopol. Ähm das bedeutet, die gesamte Organisation, der gesamte Meldeweg von der einzelnen Gemeinde bis zum Bundeswahlleiter ist jetzt in der Hand dieses Unternehmens. Nicht gut. Das ist nicht gut. Ähm also nicht nur, weil die. Wirklich keine nennenswerte Qualität liefern, sondern natürlich auch, weil du solche Übernahmen machst, um äh deine Preise anpassen zu können. Und weil, du, wie wir immer wieder betont haben, diese kritische Infrastruktur einfach nicht in privater Hand haben willst. Wir haben uns damals hingestellt und haben gesagt, geht doch bitte hin, Ja, was ihr diesen Unternehmen an Lizenzkosten bezahlt für diesen ganzen Mist. Wenn ihr das in ein Projekt schaufelt, ja, wo, Die Universitäten der Bundesrepublik Deutschland, die Sicherheitsarchitektur, beisteuern können. Wo die Mathematikerinnen äh die, Auszählungsalgorithmen prüfen können, weil es ging ja nicht nur darum, dass wir damals gesagt haben, hier das Ding ist unsicher und trivial äh zu zu übernehmen, sondern es geht ja auch darum, ist das, was dieses Programm am Ende ausrechnet, überhaupt korrekt? Und da das Programm nichts anderes jemals richtig gemacht hat, stellt sich die Frage, ob das überhaupt eine komplexere Wahl, korrekt auswerten kann. Und wir erinnern uns, wenn wir auch damals darüber berichtet, dass es da ähm Bemühungen gab, das einzusehen oder Auditberichte zu sehen, diese Software mal zu prüfen, all das findet nicht statt. Und es wäre so, es ist so ein Risiko wieder für das Vertrauen in demokratische Wahlen, so einen Mist zu machen, ja, es geht gar nicht darum, dass am Ende der Russe die Wahl heckt oder dass das dass da am Ende ein Fehler drin ist, sondern dass man es behaupten kann und dem nichts entgegenzusetzen ist.

Tim Pritlove
1:34:03
Linus Neumann
1:34:06
Tim Pritlove
1:34:08
Linus Neumann
1:34:57
Tim Pritlove
1:35:14
Linus Neumann
1:36:02
Tim Pritlove
1:36:32
Linus Neumann
1:37:15
Tim Pritlove
1:37:22
Linus Neumann
1:37:59

Kommen wir zur letzten Kurzmeldung vor den Jobangeboten. Ähm, Max Schranz war ja hier schon ähm vor zwei Sendungen zu Gast und hat mir erklärt, was da mit den Standardvertragsklauseln und dem Privacy Shield passiert ist, nämlich. Dass beide nicht mehr als rechtliche Grundlage für. Datentransfer in die USA herangezogen werden können und ähm jetzt haben sie folgendes gemacht, die haben auf den wichtigsten Webseiten in jedem EU-Mitgliedsstaat, schnelle Suche durchgeführt, ob dort Google Analytics oder Facebook-Connect eingebunden wird. Und, ähm dann haben sie bei den zuständigen Aufsichtsbehörden jeweils eine Beschwerde eingereicht. Einhundertein Stück an der Zahl. Der Begründung, dass die Ausleitung dieser Daten für den Betrieb dieser Seite nicht nötig ist, nicht nur deswegen, ne, gibt's keine, kein Grund das zu tun und äh sagen, ja, es gibt eben keine gültige Rechtsgrundlage mehr für diesen Datenpress, weil der weder nach oder, also weil der sich entweder auf den Privacy oder auf die Standardvertragszahlung bezogen hat, die sind ungültig, deswegen gibt's keine Rechtsgrundlage dafür, zweitens gibt's diese US-Überwachungsgesetze, Drittens, es ist nicht notwendig, vielen Dank, können damit aufhören, ja? Und ähm ja, Dann haben sie noch eine Beschwerde äh über Google und Facebook äh losgeworden, weil sie diese Daten überhaupt akzeptieren unter Verletzungen der DSGVO. Weil das hätten ja auch nicht gedurft. Die hätten im Prinzip jetzt seitdem ihnen die Rechtsgrundlage weg ist, sagen müssen, alles klar. Äh Wir müssen jetzt unsere äh API Star dicht machen. Ja, Ende vom Lied. Bin mal gespannt, also ja.

Tim Pritlove
1:39:51
Linus Neumann
1:40:00
Tim Pritlove
1:40:02
Linus Neumann
1:40:05
Tim Pritlove
1:40:06

Ja.

Linus Neumann
1:40:08

So, dann kommen wir ähm zum letzten Punkt heute und zwar haben unsere Freunde von der digitalen Gesellschaft uns gebeten. Darauf aufmerksam zu machen, dass dort gerade eine Stelle ausgeschrieben ist und zwar nichts anderes als die Leitung, der Geschäftsstelle. Dafür wird eine Person in Vollzeit oder zwei Personen, in Teilzeit, gesucht und die Aufgaben sind ja für eine funktionierende Vereinsverwaltung sorgen, ja, inklusive äh Mitgliederspenden, Finanzverwaltung. Koordination mit Steuer und Lohnbüro, aber vor allem natürlich das Planen, Koordinieren der Veranstaltung, wie zum Beispiel den Netzpolitischen Abend, Fundraising, und die Weiterentwicklung der Organisation. Ich denke, insbesondere, was die Weiterentwicklung der Organisation angeht, äh hat die Stelle hier ähm viele Freiheitsgrade, ja? Ähm die digitale Gesellschaft stand auch schon mal besser da, und ähm entsprechend kann man hier mit Gestaltungswillen auch viel machen, weil man ja eine mächtige. Marke und ein gutes Team hat, was äh glaube ich auf was wieder ausgebaut werden kann und sollte, also hier gibt's eine Stelle, denke ich, mit, Gestaltungspotential, natürlich auch dem Formulieren von Positionen, Stellungnahmen, Presseinformationen. Ähm und die Öffentlichkeitsarbeit. Ja, ich denke, das ist hier eine Stelle mit sehr viel, Freiheitsgraden, die einer Person, die diese Gestaltungsmöglichkeiten nutzen möchte, Äh für eine Person, die diese Gestaltungsmöglichkeit nutzen möchte, sicherlich interessant ist. Äh Bewerbung bitte bis zum vierundzwanzigsten achten, das ist in wenigen Tagen. Ähm aber ich kann mir vorstellen, dass hier unter Umständen auch, eine gnädige Nachfrist gewährt werden könnte. Ähm PGP-Schlüssel äh wird angegeben, wir haben die Stellenausschreibung bei uns, in den Shownotes verlinkt.

Tim Pritlove
1:42:15
Linus Neumann
1:42:32
Tim Pritlove
1:43:36
Linus Neumann
1:43:41
Tim Pritlove
1:44:03
Linus Neumann
1:44:30
Tim Pritlove
1:44:42
Linus Neumann
1:44:55
Tim Pritlove
1:44:57
Linus Neumann
1:45:01
Tim Pritlove
1:45:06
Linus Neumann
1:45:09
Tim Pritlove
1:45:12
Linus Neumann
1:45:15