Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP397 Schrödingers Geheimdienst

Feedback — LucaFail++ — Debattenkultur — Geheimdienstskandal in Dänemark — Amazon Sidewalk — netzpolitik.org verklagt ZITiS

Nach der Serie an Spezialausgaben setzen wir das Programm fort mit dem üblichen Abarbeiten des Feedbacks und der Nachrichten der Woche. Leider ist Luca noch nicht ganz von der Speisekarte, aber dafür gibt es wieder was zu schmunzeln. Wir freuen uns auf den Film über Wau Holland, der im Juli dann doch endlich in die Kinos kommen wird und schauen uns Amazons Pläne an, ihre IoT-Devices zu Internetzugängen für sich zu machen. Und wir applaudieren netzpolitik.org, die sich vorgenommen haben, die ZITiS zu verklagen, damit wir endlich mal wissen, was diese Behörde eigentlich tun soll.

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Veröffentlicht am: 3. Juni 2021
Dauer: 1:55:54


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:34.079
  3. Feedback: Colonial Pipeline 00:12:02.992
  4. Feedback: Luca ohne App und Schlüsselanhänger 00:21:01.140
  5. Feedback: Sormas/Luca 00:23:39.672
  6. Debattenkultur 00:29:27.576
  7. LucaFail++ 00:43:22.714
  8. Premiere: Alles ist eins. Ausser der 0. 00:56:20.636
  9. Offener Brief gegen Staatstrojaner 01:04:02.902
  10. Geheimdienstskandal in Dänemark 01:16:33.972
  11. Amazon Sidewalk 01:24:02.886
  12. netzpolitik.org verklagt ZITiS 01:41:18.191
  13. Epilog 01:49:52.024
  14. Bonus Track 01:51:51.267

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:02
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
0:00:09
Tim Pritlove
0:00:34
Linus Neumann
0:01:12
Tim Pritlove
0:01:16
Linus Neumann
0:01:22
Tim Pritlove
0:02:37
Linus Neumann
0:02:39

Nein, es ich war auch, ich war gebe ich zu, ich war gestern in einem ähm in einem Testzentrum. Kann ich auch sagen wo das war, weil ich da gleich eh nochmal drauf eingehe. In der Kultur Brauerei in Berlin. Und ähm wurde mir dann übrigens gesagt, äh ich soll ins Kulturzentrum in der Corona-Brauerei gehen, an sich, genau und das war wirklich höchstprofessionell, somit reingehen, scannen, QR-Code, zack, bumm, äh Abstrich, nächste, zack und die Person, die die Abstriche genommen hat, hat das nur nach hinten durch den Fenster weitergereicht, wo dann die äh Testdurchführungen waren. Das war wirklich ähm. Eisern schnell, war beeindruckend optimiert und so. Aber ja, das das diese einfache Abrechnung zu Betrügen führt, ist ja klar. Gleichzeitig übrigens hier gestern auch noch gelesen, In Berlin gab es ja ähm letztes Jahr war das diese ähm Soforthilfen, Corona-Soforthilfen. Da konntest du dir relativ unbürokratisch durchausfüllen einer Webseite fünftausend Euro aufs Konto überweisen lassen und dann ungefähr einen, Monat oder zwei später hast du dann die Drohbriefe bekommen, in denen dir gesagt wurde, na, wenn du hier übrigens falsche Angaben gemacht hast und so, ne, dann hast du betrogen und da kennen wir keine Gnade. Und das können die natürlich auch sehr einfach äh prüfen, weil die ja dann irgendwann deine Steuererklärung sehen, ja? Ähm. Woraufhin äh verschiedene Leute dieses Geld natürlich auch zurück überwiesen haben, beispielsweise weil sich ihre, weil sie ihre finanzielle Situation gelöst hatten, ja? Ich gehöre zum Beispiel zu den Leuten dazu, die das ursprünglich beantragt hatten, weil ich da in diesem ersten, sind natürlich alle möglichen. Alles wurde erstmal eingefroren, ne? Alle möglichen Aufträge, Projekte, Pipapo konnten nicht stattfinden, eine nach der anderen. Und dann habe ich auch gedacht, okay, krass, ne, hier, jetzt muss ich eine äh Strecke überbrücken. Nehme ich hier dieses äh Helikoptergeld in Anspruch. Habe ich auch gemacht und dann hat sich diese Situation aber relativ schnell bereinigt, weil ich ja eben sehr gut remote arbeiten kann, sodass sich dann eben meine Einkommenssituation sehr schnell korrigiert hat. Außerdem gab's eh nichts, wofür ich das Geld hätte ausgeben dürfen, weil Durst das ja nur für Miete und sonstige Dinge ausgeben, aber nicht um, dein Einkommen zu kompensieren. Also habe auch ich dieses Geld dann halt, ne, nach ähm. Nachdem quasi der Kontostand sich korrigiert hatte, einfach zurück überwiesen. Jetzt liest du, dass ausgerechnet die Leute, die es zurückgegeben haben, Die kriegen jetzt die Strafverfahren an die Backe. Geht's irgendwie Holm Friebe, ist ein prominenter Fall, den sie jetzt da irgendwie äh äh deswegen, weil er es zurück überwiesen hat, ein ähm Ermittlungsverfahren wegen irgendwie subventionsbetrug an ja weiß ich nicht keine Ahnung. Zurück überwiesen, also hat er das ja offenbar unberechtigt beantragt. Während ich genug Leute kenne, ja, die ähm. Wo ich Zweifel habe. Die jetzt in die Privatinsolvenz gestlittert wären, wenn sie mal einen Monat äh keine fünftausend Euro auf dem Konto haben, ne? Oder zwei oder drei. Äh ich will da, ne, also ich. Ich persönlich habe mich äh erstens berechtigt gesehen, das in Anspruch zu nehmen, aber zweitens auch äh gesehen, dass sich die Situation so geklärt habe, dass ich darauf nicht angewiesen bin, also habe ich's äh zurückgegeben. Und äh denke, das ist äh gehört sich natürlich auch so, dass man eben schaut, dass solches Geld bei denen auch ankommt, wo es äh wird, ne? Und äh ich finde das auch total richtig übrigens, stehe ich total dahinter, dass man das jetzt Eisen hat kontrolliert und schaut, wer sich da äh das Geld erschlichen hat, ne? Gab's ja auch diese betrügerischen Seiten und Hasse alles nicht gesehen, ne. Das finde ich äh bin ich also total äh dabei. Ich würde nur jetzt mal so schätzen, dass diejenigen, die es zurückgezahlt haben, wahrscheinlich der falsche Ermittlungsansatz sind. Ich würde eher mir die anschauen, die das Geld noch haben, aber, Meine ich.

Tim Pritlove
0:07:04
Linus Neumann
0:07:06
Tim Pritlove
0:07:07

Ja Aber nochmal zu den Testzentren äh bist du da jetzt ein bisschen gesprungen. Also es gibt auch Gegenbeispiele. Es gibt auch äh Gemeinden, die das schlicht anders organisieren, sodass die Beauftrag Also es gibt ja den Unterschied zwischen diesen freiarbeitenden Schnelltest-Zentren, die man vor allem in den in den äh dicht besiedelten Gebieten, also in den Großstädten natürlich vor allem hat, ne, da macht dann einfach irgendjemand äh auf und ist ja auch für viele Läden sagen wir mal, auch eine eine legitime und schöne Geschichte, ja, also Läden, die einfach nicht haben, öffnen dürfen, die die Räumlichkeiten aber ohnehin haben und die dann eben so nutzen können, also es wird das nicht generell so verteufeln. Ähm viele haben da sicherlich auch zu knappsen und durchaus auch vor, das richtig abzurechnen. Ich habe auch so den Eindruck in dieser ganzen Debatte. Da werden jetzt halt manche Fälle, großgezogen und äh man tendiert schnell dann dazu alle dabei einen Kamm zu scheren. Es gibt aber dann auch die Situation in den kleineren, ländlichen Gemeinden, die unter Umständen gar nicht so dieses äh Heilsversprechen von viel Umsatz äh haben, weil da einfach nicht so viele Leute wohnen oder es nicht so oft in Anspruch nehmen würden Äh da ist es dann teilweise so, dass die äh dass bestimmte Betreiber mehr oder weniger von der Gemeinde beauftragt werden, das zu machen. Und zumindest in. Ich kenne jetzt auch nicht alle Fälle. Ich habe das nicht durchrecherchiert, aber ich so anekdotisch gibt's halt ähm dann die Situation, dass die dann eben diese Schnelltests auch bei der Gemeinde einkaufen. Das heißt, die ganze Zulieferung äh und damit dann auch die Abrechnung, wie viele äh äh Tests da jetzt äh geliefert werden et cetera, läuft da schon mal in anderen Bahnen und äh gibt da sehr viel mehr Kontrollmöglichkeiten.

Linus Neumann
0:08:54

Also wir haben, ich habe ich kann das, glaube ich, erzählen, ich war an der, also ich ich weiß, von welchem Fall du gerade sprichst. Wir äh beschäftigen uns ja beide so ein bisschen mit dem Festival-Kontext und ähm, Es ist ja, glaube ich, auch bekannt, dass das äh Fusion Festival eine PCR Labor jetzt da stehen hat. Geiles Teil in äh auf dem Gelände. Und äh, natürlich weil sie dort PCR-Tests anbieten, natürlich auch sich als Bürgertestzentrum für die Region anbieten und da ist es tatsächlich so, ne, dass es äh dünn besiedeltes Mecklenburg-Vorpommern Land, äh ne, da kommen dann mal die paar Leute aus der äh aus den angrenzenden Dörfern vorbei, da machst du ein paar Stunden am Tag auf und hast ein paar wenige Kundinnen. Das ist absolut richtig. Ähm allerdings, als ich da gesehen habe, wie die. Abrechnungsmodalitäten sind, habe ich mir auch gedacht, wenn du das jetzt halt irgendwo anders hin überträgst, ähm ist das sehr, kannst du das sehr lukrativ machen, ne? Und ich kann eigentlich nur sagen, wenn ihr in irgendwelchen dünn besiedelten Regionen seid und ihr seht, dass da irgendwie Leute, denen ihr grundsätzlich positiv äh gesinnt seid ein Testzentrum betreiben, dann könnt ihr da ruhig hingehen, weil die Kompensation protest, die ist schon relativ großzügig. Ja, das heißt nicht, dass man damit einen Anfangsinvest sofort wieder hinkriegt und auch wenn man monatliche Miete hat und so, ne? Aber ich würde vorsichtig sagen, wenn ihr zum Beispiel jetzt in die Außengastronomie geht, die er geöffnet hat und dafür einen Schnelltest macht, dann hat das Schnelltestzentrum an eurem Besuch am Ende mehr Profit als die Gastronomin, die ihr besucht. Das ist, glaube ich, unstrittig.

Tim Pritlove
0:10:45
Linus Neumann
0:10:54
Tim Pritlove
0:11:52
Linus Neumann
0:12:00

Stimmt, Entschuldigung. Feedback, wir hatten Feedback von Enno, wir hatten über die Colonia Pipeline gesprochen, also diese Pipeline in den USA, die einige Tage den Betrieb eingestellt hat. Enno schrieb mir, hallo Linus, jetzt gehe ich mal unter die Leserbriefschreiber, höre gerade NLP, deine Bemerkungen. Zum Colonia Pipeline Angriff und muss an einer Stelle widersprechen. Sie haben nicht die Pipeline ausgeschaltet, weil sie kein BILING mehr machen konnten. Das ist eine Unterstellung. Der, soweit ich recherchieren konnte von Zielen. Äh die. Soweit ich äh sehen, recherchieren konnte von CNN in die Welt gesetzt wurde und sich von dort weiterverbreitet hat. Es stimmt soweit bekannt geworden, nur die Rechner im Rechnungswesen betroffen waren, die verantwortlichen standen vor der Situation, dass einige Systeme von mywere befallen waren und man nicht weiß, wie viele noch. Um die Daten potenziell befallener Rechner vor Verschlüsselung zu retten. Werden dann halt alle Systeme heruntergefahren. Diese Strategie scheint Standardreaktion auf Rancunway-Angriffe zu sein. Kürzlich ist zum Beispiel die TU Berlin genauso verfahren alle Systeme beinhaltet in diesem Fall das Abschalten der Pipelines, die mit viel digitaler Mess- und Regelungstechnik bestückt, ist. Normalerweise sind solche Systeme von anderen Systemen wie der Buchhaltung getrennt, aber ich vermute, dass die Verantwortlichen, lichen sich dessen nicht sicher waren. Wäre es zu einem Spil mit entsprechender Umweltkatastrophe gekommen, hätten die Betreiber sich vorhalten lassen müssen, dass ihr System nicht sicher vor solchen Angriffen geschützt worden ist. So können sie einfach sagen, ihnen sei passiert, was vielen anderen auch gerade passiert und sie haben ihr Bestes getan, um Schlimmeres zu verhindern. Liebe Grüße, Eno. Ja Also hat er, hat, hast du Recht, ähm die, in dem Moment, wo du, also sowieso sind solche Systeme nicht getrennt. Ja, wenn die getrennt wären. Dann hieße, dass er irgendwie, dass den ganzen Tag Leute an dem einen Computer gucken müssen, wie viel Öl wohin geliefert wurde und das irgendwie noch einmal abtippen müssen woanders hin. Es, es wird immer grob gesagt, ja, wir haben eine tolle Firewall, die trennt diese Systeme. Ähm also Operation Technology und Information Technology, aber das. Ist natürlich nicht so. Die müssen ja irgendwie miteinander reden. Man hat ja eben eine vernetzte Produktion. Dazwischen sind von mir aus irgendwie groß angelegte Firewalls, aber es ist ähm. Klar und richtig und deswegen danke ich auch für die Korrektur, dass man natürlich in einem solchen Fall sichergehen muss, dass der Schaden nicht noch größer wird und ähm. Den ganzen Krempel neu aufzusetzen nach einem breiten ist, in der Regel unumgänglich. Jetzt ist das natürlich auch so, üblicherweise wird bei solchen Angriff eben erst die Rechnerflotte übernommen, also man verschafft sich irgendwie. Active Directory Rechte und rollt dann die auf verschiedene äh auf auf alle Systeme aus und muss eben auch das Ziel haben, alles Platz zu reißen, was man in die Finger kriegt und da sich hinzustellen und zu sagen, die Pipeline ist aber hinter einer Firewall, wäre äh sicherlich ein ein großes äh Risiko gewesen. Insofern. Ähm danke für die Korrektur. Wir haben über schon mal viel gesprochen, da mache ich auch nochmal den Link rein, wo wir äh über. Hier, wie heißen sie? Gesprochen haben.

Tim Pritlove
0:15:31
Linus Neumann
0:16:54

Also das ist tatsächlich das äh der Fehler, den die meisten machen. Ich bin ja auch beruflich regelmäßig mit solchen Fällen. Betraut, hm, dass die, also für die Feder zusammenfassen mit, du hast zwar ein Backup, aber kein Wiederanlaufkonzept. Sehr schlecht, weil du hast ja eine sehr komplexe Infrastruktur, häufig fehlt den Leuten auch wirklich einfach einen ad hoc Überblick über die gegenseitigen Abhängigkeiten. Das heißt, sie können nicht sagen, welche Möglichkeiten hast du von Bereich A im Bereich B zu kommen? Oder wo läuft da vielleicht doch noch was zusammen Hacks gehen ja immer um die Ecke, das heißt ne, es ist nie der direkte Zugriff, sondern was weiß ich. Dann hat eben dieser. Ade Admin auch Möglichkeiten, den anderen Bereich zu administrieren und schon sind deine ganzen Firewalls äh obsolet. Und, was du gerade ansprichst, ist nämlich, also bei dem Wiederanlaufkonzept, die Basis davon ist eben eigentlich, sagen wir mal, Systeme. Und nutzt Daten getrennt wieder herzustellen. Also in in einem Unique-System oder Linuxen und so ist das schon relativ. Gut so vorgesehen, ne? Du du installierst halt dieses Paket. Dass äh die Software hat ihre Nutzdaten dann an dieser Stelle, sodass du, eigentlich, wenn du dich kurz mit der Software auseinandergesetzt hast, relativ zielsicher so 'n Backup machen kannst, dass du sagst OK die Nutzdaten sind hier und alles was ich brauche ist was weiß ich in mit diesen Paketen und dann kannst du dir mit halt 'n Playbook machen, was sagt setz mir bitte den Server mal aus einem Backup neu auf und das läuft durch. Aber diesen. Automatisierungsgrad ähm erreichen viele Unternehmen erst dann, wenn sie einmal, von einer betroffen waren, dann alles neu bauen müssen und dabei dann anfangen zum Beispiel mit oder anderen äh Systemen, die diese playbooks anzulegen, und äh äh die entsprechenden Backups zu machen.

Tim Pritlove
0:19:05
Linus Neumann
0:19:29
Tim Pritlove
0:19:31

Ja. Jetzt hast du das Wort gesagt. Ähm. Ja klar, ne, also selbstverständlich kommt das auch nicht bei jedem sofort an und äh und das ist eigentlich auch so eine Erkenntnis, dass bestimmte Fehler, wenn sie denn generell möglich sind, auch immer wieder gemacht werden und dass das eben technisch auch eine Frage des richtigen Fortschritts ist in der Informatik im zunehmendem Maße dafür zu sorgen, dass bestimmte Fehler gar nicht erst gemacht werden können. Also nur mal so, einfaches Beispiel früher war so Programmabstürze durch falsche Speicherzugriffe so einfach, der Klassiker schlechthin, ja? Und äh jetzt geht's in zunehmendem Maße natürlich in Richtung Programmiersprachen benutzen, wo so ein Fehler gar nicht mehr auftreten kann, natürlich noch viele andere, die auftreten können und die treten ja dann auch schiebt sich immer wieder so ein bisschen nach vorne so, aber im Prinzip muss man das eben auch systemweit denken, ne, so wie setze ich eine Anwendung auf. Und dann ist der erste Schritt ist, okay und jetzt sorgen wir als allererstes sorgen wir erst mal dafür, dass die Tour ausgerollt wird, damit wir jederzeit zu jedem Zeitpunkt irgendwie gehen können und den Datenstand, dem Moment äh uns wieder reinsünken et cetera und dass die Software auf jeden Fall da ist und das dass die aktuellen Daten auch nicht verloren gehen. So und das ist sozusagen der erste Schritt in dem Moment, wo du überhaupt erstmal sagst, ich baue jetzt hier eine neue App. Und das, das ist irgendwas, was wir in zehn Jahren einfach haben werden und was heutzutage einfach noch nicht da ist. Darfst du was zu Luca-App sagen.

Linus Neumann
0:21:03

Christian hat uns geschrieben. Neulich war ich beruflich in Hamburg unterwegs, wo die Inzedenz derzeit unter dreißig liegt. Natürlich habe ich gleich die Gelegenheit genutzt und nach über vierzehn Monaten mal wieder offline geshoppt etwas wonach ich überhaupt gar keinen Drang verspüre lieber Christian, aber äh wenn es für dich äh wichtig ist, vor Galeria Kaufhof Karstadt, ist zwei Schlangen. Eine Schlange mit Luca-App, eine Schlange ohne Luca-App. Natürlich habe ich mich in die letztere eingereiht. Als ich an der Reihe war, wurde nach meinem Ausweis gefragt und Name, Anschrift, Telefonnummer notiert. Der Mitarbeiter tippte diese Daten in sein Tablet ein. Beiläufig viel mehr auf, dass er meine Daten in die Luca-App einspeiste. Nach dem Check-In ging ich dann recht schnell in die vierte Etage, kaufte zwei neue Jeans und verließ das Geschäft wieder ein Checkout, erfolgte nicht. Ich denke, dieses Beispiel zeigt, die Nutzlosigkeit der, Luca App auf. Hier muss nicht mehr das viel zitierte Beispiel des Zoos herhalten. Was würde nun also passieren, wenn jemand tatsächlich positiv getestet und angeben würde, er wäre am gleichen Tag wie ich bei Galeria einkaufen gewesen, Möglicherweise war diese Person im ersten, zweiten Stock unterwegs und ist mir nie begegnet, möglicherweise kam diese Person erst im Geschäft an, als ich schon lange weg war. Einen Check-Out gab es für mich ja nicht. Würde man auf Grundlage dieser wackeligen Datenbasis nun Quarantäne oder selbst Isolation für mich anordnen? Sicherer fühle ich mich durch den Einsatz der Luka-App nun nicht gerade. In meinen Augen ist das alles sehr viel Bürokratie und sehr wenig Zusatznutzen. Über die Verwendung meiner Daten wurde ich natürlich auch nicht aufgeklärt, Weder hat man mir eine Datenschutzerklärung ausgehändigt, mich durch Aushang der oder mündlichen Hinweis auf eine Fundstelle verwiesen. Hätte ich nicht genauer hingesehen, wüsste ich nicht einmal, dass meine Daten nun auf dem Lukaser gelandet sind. Ja. Und zu so einem Scheiß ermutigen diese Leute ja auch äh die Locations. Es ist. Es ist sowieso also in Galeria Kaufhof ist so ein schönes Beispiel für einen riesen Laden. Wo und wo niemand jemals sagen wird, diese Daten interessieren uns. Das kannste, einfach sein lasse. Ich habe hier auch heute ist nachher eigentlich zitieren, nochmal die Aussage von einem äh Gesundheitsamt Leiter, der sagte so, also ist ja schön und gut mit den ganzen Schwachstellen in Luca, ne? Aber ich sehe unser Gesundheitsamt nicht bedroht, weil die Daten rufen wir eh nicht ab. So, das äh scheint dann doch sehr. Ehrlich zu sein. Dann haben wir noch einen eine Mail bekommen, die sich so ein bisschen mit Sommers und Luca auseinandersetzt. Sommers wissen wir, dieses äh System, das. Ostdeutschland oder mit deutschen Mitteln auch entwickelt wurde und bei der Ebola äh Epidemiebekämpfung. Sehr erfolgreich zum Einsatz gekommen ist und dass in Deutschland aber bei weitem nicht alle Gesundheitsämter nutzen. Jetzt sollen sie da sollen sie dazu gezwungen werden und da gibt es aber dann natürlich auch eine Arbeitskultur, die sich dem ein wenig versperrt. Von diesen und gleichzeitig ist, wir haben aber eine direkte Sommermassanbindung ja das Hauptargument von Luca. Uns wird also geschrieben. Ich arbeite in der IT einer Kommunalverwaltung. Ich bin zuständig für verschiedene Projekte, unter anderem der Betreuung der Gesundheitsamt-Software, und in diesen Zusammenhang komme ich auch mit dem mit den Themen Sommers, surf net und Luca in Berührung. Zunächst vorweg, die Medienberichte nach den Sommers flächendeckend seit Monaten installiert und im Einsatz sei, sind allesamt. Gelogen. Steht hier. Ich würde sagen unwahr. Ich weiß, mindestens von unserem Landkreis. Als auch noch von mehreren anderen Kolleginnen in anderen Kreisen, dass die Installation und Umsetzung oftmals in einem weiten Spektrum zwischen kurz vor der Installation und ja, wir planen das auch irgendwann steckt. Hintergrund der Medienberichte ist vermutlich eine Aussage, zum Beispiel der Landesregierung auf eine Anfrage der Landkreise nach der Förder an die Installation und Umsetzung geknöpft wurden. Und hier haben einfach mehrere Landkreise, inklusive meinem gesagt, Sommers als alleinige Software zur Verfügung einzusetzen entgegen der Faktenlage. Die Situation mit der mit der Arbeit mit Surf Net sieht ebenso desaströs aus. Obgleich dies die Grundlage für die Umsetzung der Integration, Luca-App darstellt. Zu Luca. Es gab unzählige Beratungen mit den Verantwortlichen bei uns im Hause. Die Situation stellt sich bei uns wie vermutlich auch bei vielen anderen. Kommunen wie folgt da. Seit Wochen. Die Hausleitung macht Druck, weil es politischen Druck aus der Wirtschaft gibt, zu öffnen und Luca ja bekanntlich der Heilsbringer sei. Das Gesundheitsamt sieht keine Probleme. Und will Luca, weil dann ist ja alles leichter ohne Papier. Unbequeme Bedenkenträgerin. Wurden innerhalb weniger Beratung immer weniger in die Gespräche und Prozesse eingebunden und sind dann angewiesen die Voraussetzungen für die Integration entgegen aller vorgebrachten Bedenkungen zu schaffen. An dieser Stelle vielen Dank für eure großartige Arbeit, sowohl im CCC als auch im Podcast. Aktuell geht ein Schriftverkehr zwischen, Land und Hausleitung herum. Bei der der Landesdatenschützer mit der äh Landesregierung clash. Bislang konnten wir die Einführung bremsen, allerdings wird es zunehmend schwerer. Und ich finde das, das sehr bezeichnend, ne? Also je, je weniger die Leute tatsächlich mit den Daten arbeiten müssen, umso mehr, singen die dir äh stolz das Lied von Luca, ne? Und wenn du dann mal jemanden fragst, so, habt ihr euch die Daten mal angeschaut, sind die brauchbar? Nein, würdet ihr die abrufen? Nein. Ne? Total, totaler äh totaler Quatsch, der da stattfindet. Und es ist wirklich äh sehr, sehr ärgerlich, dass dass diese dass es. Denen gelingt. Entgegen aller Kompetenz in den Gesundheitsämtern entgegen aller Kompetenz im Bereich der IT, im Bereich der IT-Sicherheit diesen Mist den Leuten aufs Auge zu drücken. Es ist wirklich eine Katastrophe und noch mal dabei daran erinnert Das ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen, das ein Jahreslizenzen an die Länder verkauft und damit Millionen verdient und irgendwie einsatzbereit ist der Mist nirgendwo zu sehen.

Tim Pritlove
0:28:02
Linus Neumann
0:28:48
Tim Pritlove
0:29:29
Linus Neumann
0:29:33

Nee, ich würde, ich würde sogar sagen, es also ähm, Ja, vielleicht, also ich weiß nicht, ob's für eine gute Nachricht reicht, aber ich war gestern in einer, bei einer TV-Aufzeichnung ja? Einer äh eines relativ neuen Sendeformates, das im im ZDF und auf ZDF Neo und im. Im YouTube kommt. Und ich beklage ja durchaus die. Debattenkultur, die wir so in diesem Land äh und in den sozialen Netzwerken haben. Weil es hier den wenigsten Leuten noch irgendwie darum geht, ne, ein Thema zu ergründen oder zu erörtern, sondern vielen Menschen einfach nur noch darum geht, halt möglichst einfache äh Wahrheiten rauszuhauen und wir haben riesige Probleme, was, die also was Angriffe und Diskriminierung angeht, was die Verbreitung von Unwahrheiten angeht und wir. Dass wir spalten unsere ganze Gesellschaft, ja? Obwohl wir mit dem Internet ein Tool haben, dass. Auf jeden Fall eine Grundvoraussetzung dafür ist, das zu überkommen. Ja, jetzt gibt's also eine Reihe an unschönen Phänomenen. Wir müssen uns irgendwie darüber hinaus, entwickeln und ich äh es liegt auch nicht nur am Internet, ne? Also ich finde besonders tragisches Phänomen sind ja echt diese Talkshows, in die du. In der Regel hingehst mit deinen paar Talking Points und wie besonders geil bei Anne Will oder Maischberger oder wie diese ganzen Sendungen heißen. Ich ihr redet jetzt auch wieder jemand der keine Ahnung hat von diesen Sendungen, weil ich die seit Jahren schon nicht mehr gucke, ne. Wer gesagt, dass ich bei Markus Lanzner aus, mache, der macht auch eine Ausnahme bei mir, weil das ist ja die einzige Sendung, in die ich ab und zu mal eingeladen werde. Ähm und da finde ich auch äh sage ich mal, die Gesprächskultur halbwegs noch, ansprechend. Ich habe aber jetzt bei dieser Sendung, wo ich jetzt war, die hat den Titel dreizehn Fragen und die hat, die machen das so, du hast also quasi sechs Gäste waren wir. Eine äh prominente Dragqueen, Maja el wat äh von. Diana zur Löwen, eine ähm Influencerin. Einen Model und äh Influencerin und Hans Block, das ist einer der Regisseure von, Ja, auch übrigens ein Film, den ich bei dieser Gelegenheit nochmal empfehlen möchte. Und der Hans hat mir gestern erzählt, dass man den jetzt in der Mediathek der Bundeszentrale für politische Bildung auch schauen kann. Deswegen haben wir den Link nochmal, auch in den sehr, sehr zu empfehlen.

Tim Pritlove
0:32:29
Linus Neumann
0:32:30
Tim Pritlove
0:32:37
Linus Neumann
0:32:38

Also wo der Teil, sage ich mal, der, wo Sache, wo Inhalte gemeldet werden oder einen Algorithmus, die als verdächtig gefiltert hat und dann müssen Menschen draufschauen und das ähm ja, verifizieren, wegmachen, und ähm dass der der der Staat dieser ganzen, Recherche die da war eben da gab's einen Fall vor mehreren Jahren wo in ich glaube das war Kanada ein Missbrauchsvideo auf Facebook gepostet wurde und viral gegangen ist. Ja, also quasi diese diese Content Moderation versagt hat. Und dadurch sind die beiden Regisseure auf die Frage gekommen, hör mal, wie funktioniert das eigentlich? Und haben dann festgestellt, dass das eben. Menschen gibt, die da äh sitzen, und äh das äh machen müssen. Und die sitzen in äh in diesem Fall, Manila, an dem weltweit größten Outsourcing Standort für Content Moderation. Das sind quasi, was die herausgefunden haben, Hans Block und Moritz Riesewiek äh ist auch tatsächlich neu gewesen, Ja, also das war einfach nicht bekannt. Und die haben's dann geschafft, mit den, diesen Content-Moderatorinnen zu sprechen über ihre Arbeit und das, was sie da sehen. Ähm sehr zu empfehlen. Mit denen waren mit diesen sechs Leuten und ich war also diese fünf Leute und ich waren jetzt da und die Sendung funktioniert folgendermaßen. Ähm die haben irgendwie so eine grobe Hauptfrage. In diesem Fall war das, brauchen die sozialen Netzwerke mehr Regulierung. Zur ähm um Hate Speech entgegen zu treten. Und das Spielfeld ist jetzt so aufgebaut, dass du. Sagen wir mal, äh zur Vereinfachung, sage ich jetzt mal, man steht sich gegenüber und es gibt mehrere Felder Ja und es waren jetzt drei Personen, die sagten, wir denken, dass es notwendig ist, hier mehr staatlich einzugreifen. Und es waren drei Personen, die sagen, wir denken, es ist nicht nötig, hier noch mehr. Staatlich einzugreifen. Und. Die einen stehen quasi in der gelben Ecke, die anderen in der äh grünen Ecke und jetzt kommen verschiedene Fragen, die dann der Moderator in unserem Fall auch ein, denke ich, äh inzwischen sehr bekannter Moderator, so ZDF, Aspekte und so. Da kennt man den Herr ähm immer mit ja, ein bisschen, anspruchsvolleren oder hochqualitativeren Formaten stellt dann eben unterschiedliche Fragen, und die werden dann so in der Gruppe diskutiert, ne? Also spricht dann jetzt, was weiß ich, einzelne Personen an, dann können andere entgegnen. Und du kannst als Teilnehmerin eben, wenn die Gegenseite jetzt etwas sagt, halt einen Schritt auf sie zugehen. Und ähm so werden dann verschiedene Ideen erört hat, ne? Und ähm dann kommst du am Ende zur zu einem Kompromiss. Und diese oder Das Ziel der Sendung ist ein Kompromiss zu erlangen, ja, wie auch immer der aussehen sollte. Und ich habe eigentlich auch gedacht, naja, also ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass man, mich hier zu irgendeinem Kompromiss hinkriegt, so, ne? Aber was ich an dieser Sendung so toll fand, ist, sie befördert ist, das Ziel der Sendung, einfach die Sendungsmechanik ist nicht dass du da hingehst und die anderen irgendwie fertigmachst. Und ähm sehr bemerkenswert die äh Journelle hat in dem, hat in der Sendung dann gesagt so, sie würde eine sie fänden es nicht schlecht, wenn man sich in sozialen Netzwerken mit Ausweis registrieren müsste. Und dann haben wir eine haben wir Gegenargumente angebracht und sie hat von ihrer Position Abstand genommen und hat gesagt, Das äh habe ich nicht. Ähm bedacht und insofern diese Forderung äh, vor der distanziere ich mich jetzt wieder, ne? Stell dir mal vor, so etwas würde bei bei Anne Will passieren. Da würden Pauken und Trompeten würden alle sagen, watt, Alter, wer bist du denn? Du kommst hier in die Sendung und du du lässt dich auf einmal von einem, von einem anderen Argument überzeugen, du hast verloren, du bist die Loserin, geh nach Hause, dann wirst du am nächsten Tag auf Spiegel Online verarscht oder so, ne? Und in diesem Format wird das aber befördert, ja? Das ähm und und es gab's natürlich, ich habe jetzt das als ein Extrembeispiel genommen, weil das äh, weil sie das auch sehr offensiv äh gesagt hat. So, okay, ich bin, ich bin überzeugt, ich äh von eurem Argument diese Forderung äh stelle ich nicht mehr auf. Und das fand ich ähm das ist in sehe ich in diesen Fernsehformaten nicht. Ja? Und das finde ich wirklich sehr zielführend. Ich ich wünsche dieser Sendung viel Erfolg und ähm. Einfluss, dass wir mal wegkommen von diesen Talkshow Arenen, in denen irgendwie die Gladiatoren immer wieder die gleichen reingekippt werden, äh um um um sich um sich gegenseitig irgendwas an den Kopf zu werfen Und das äh hat mich dann doch sehr beeindruckt dieses Format. Deswegen wollte ich dafür werben.

Tim Pritlove
0:37:50
Linus Neumann
0:37:57

Ja, genau, genau, also das auch noch, ne? Ähm und äh weil du eben dieses Spielfeld hast, das also ich mich interessierte daran jetzt eher so diese die die dass die Mechanik der Sendung. Einfach nur dir sagt so, übrigens, du kannst hier, ne, die anderen zugehen und es gibt erst die Fragen runter und dann gibt's die Kompromissrunde und dann äh na, müsst ihr mal irgendwie, aufeinander klar kommen. Und was hier natürlich noch ganz spannend war, war, dass natürlich alle sich darüber einig waren, dass irgendwie dieser ganze Hate im Internet nicht wünschenswert ist. Und das man dann halt Meinungsverschiedenheiten darüber gab, wie ähm, Problemen zu begegnen ist. Und das ist überhaupt schon mal der, der das war schon mal der erste Punkt, dass man das in der Sendung überhaupt hingekriegt hat weil wenn ich jetzt äh sagen wir mal in eine der bekannten TV-Sendungen gehen würde, ne, dann dann müsste ich mich ja, mit einer solchen Position die ganze Zeit rechtfertigen, ob ich denn den Hate in Ordnung finde, der ähm, anderen Menschen da im Internet äh insbesondere natürlich äh ne, sind ja immer die gleichen, ne? Irgendwie von dem Schmalen, Bereich der Sexualität abweichende oder von dem schmalen, deutsch definierten Bereich abweichende äh Mitglieder unserer Gesellschaft, die sich dann allen Scheiß anhören müssen, ne. Und mit denen willst du dich natürlich nicht gemein machen und dieses in die Ecke gedrängt zu werden, hat da halt nicht stattgefunden. Und fand ich wirklich beeindruckend. Ja, das das durch eine einfache Mechanik in dieser Talkshow, die es ja nicht ist, sondern die Show, das hinzukriegen, so 'ne Kultur herbeizuführen, fand ich super. Ich weiß nicht, ob das bei allen Themen so gut funktioniert, ich weiß auch nicht, ob man das wöchentlich machen könnte mit den Themen, die irgendwie was weiß ich, bei, den typischen äh Politarenen stattfinden, aber überhaupt mal zu sagen, hier bei uns geht's darum, sich näher zu kommen und nicht äh sich gegenseitig mitm äh Holzhammer auf den Kopf zu hauen und daraus ein funktionierendes Format äh wachsen zu lassen, finde ich beeindruckend. Wollte ich mal loswerden. Kann man irgendwann gucken. Weiß noch nicht genau, wann die Sendung kommt, aber ähm gibt natürlich auch andere und äh bin mal gespannt, ob wir vielleicht das doch noch schaffen, äh die Kurve zu kriegen, was die Debattenkultur in Deutschland angeht.

Tim Pritlove
0:40:26
Linus Neumann
0:40:29
Tim Pritlove
0:40:40
Linus Neumann
0:41:00

Ja selbstverständlich, ne? Die haben ja alle, also ähm die haben ja alle ihre Erfahrungen und ihre Kompetenzen gehabt. Ja, die Redaktion hat da denke ich, eine sehr äh gute Arbeit geleistet, ne, also hm äh wenn jetzt mal schaust, die, Also äh. Elektra Pain ist 'ne Dragqueen, kannst du dir natürlich vorstellen, was die an Kommentaren sich angucken kann, na? Dann. Ist ein türkisches Model mit äh teilweise ja auch äh. Ja, Aktionen oder so, die eben offenbar Menschen provozieren, ja? Äh also völlig lächerlich, dass sie sie provozieren, obwohl sie dann natürlich auch entsprechende äh, durchaus ihre Erfahrung hat mit mit irgendwelchen Kommentaren und Leuten, die sich da Fake-Accounts betreiben und so weiter. Hans eben als der äh Regisseur dieses Films und der Recherche äh ne, mit einem Einblick in die Content-Moderation wie niemand anders. Die, Diana zur Löwen ist äh wie gesagt irgendwie auf ich glaube Instagram und ähm primär glaube ich Instagram aktiv, sehr jung, Frau, na? Große Reichweite ähm und äh hat hauptsächlich keine politischen oder wenig politische Themen, aber wenn sie in dem Bereich geht, spitzt sie natürlich auch die Veränderung. Gerade wenn's in in den feministischen Bereich geht und äh die Maja als äh Juristin bei ist ja auch die Kompetenz unbestritten und äh insofern denke ich, dass das ähm. Auch von der Redaktion eine gelungene Auswahl war, um das Thema. Gezielt zu erörtern. Ich weiß jetzt natürlich auch nicht, wenn das jetzt um Überwachung gegangen wäre und auf der anderen Seite hätte, äh was weiß ich, äh Horst Seehofer gestanden, dann weiß ich auch nicht, wie gut das noch funktioniert hätte, ne. Ähm aber dem Format sollte also überhaupt diese die Spielmechanik einer politischen Diskussionsschau überhaupt mal anzugehen. Halte ich für den den schon den genialen Schachzug hier.

Tim Pritlove
0:43:21
Linus Neumann
0:43:26
Tim Pritlove
0:44:04
Linus Neumann
0:44:32

Also erstmal haben sie sich das Problem eingetreten, dass es eine ganze Reihe Buchstaben, die im deutschen dann doch auch gebräuchlich sind, nicht mehr zulassen. Ähm und dann haben sie sich eben einen. Ein eingehandelt, wo ähm ein Check auf ein auf eine variable des falschen Typs stattfindet und dann schwirrt die ganze Applikation ab. Das heißt, du kannst Gottes jetzt quasi bei dem Export. Dafür sorgen, dass der, dass diese Luca-App abschmiert mit einem mit einem Fehler und dann kommt halt gar nix mehr, ne? Was die Sache natürlich noch schlimmer macht, weil dann kommen da gar keine Daten mehr raus. Ähm, dann haben sie, was auch, also wirklich an der du weißt wirklich nicht, ob die wirklich so dermaßen inkompetent sind oder ähm, Und ich ich fürchte fast eine Kombination aus beiden. Und zwar. Haben wir ja auch in Lok im Logbuch darüber gesprochen, dass der Fehler unter anderem darin bestand, dass sie in dem Feld für die Postleitzahl. Alles Mögliche zugelassen haben, also alle Zeichen und auch beliebige Länge, während wir ja wissen, durch Rolf, dass die Postleitzahl in Deutschland fünf, Ziffern sind. Punkt. Die zu heißen, ist ähm enorm einfach. Du guckst einfach an allen fünf Stellen, ob's eine Ziffer ist, schneidest den Rest ab und bist durch, ja? Ähm, und die CSV Injection wird primär eingeleitet durch das, Gleichheitszeichen. In diesem Falle. Es gibt von Oversp eine ähm dem Open Web Application Security. Ich weiß, vergesse immer, wofür das P steht. Aber im Prinzip diese diese standardisierten Empfehlungen zur Sicherheit einer ähm einer Applikation. Anweisungen, wie man eine CSV injektion verhindert. Da sind eben verschiedene böse Zeichen drin geschildert. Und der Vorwurf war immer, ihr setzt diese Ohrwaspempfehlung, Empfehlungen nicht um. Und es ist ja nun mal auch richtig, dass sie die nicht umgesetzt haben. Dann haben sie aber jetzt irgendwie der, der Patrick Hennig, der CEO dieses Unternehmens und der, Heißt der. Äh Markus Bublitz, der. Begnadete, also ein begnadeter PR-Sprecher. Kannst du wirklich einen einzeln, also wirklich, wirklich Herz ein besonders gutes schlechtes Beispiel haben dann den Markus vorgeworfen. Er hätte nicht, er hätte ihn ja nicht wirklich den Fehler gemeldet, weil jetzt behalte ich fest, Sinn. Der Fehler war nicht nur, dass sie das Gleichheitszeichen zugelassen haben, sondern auch. Dass sie das Komma zugelassen haben. Und. In einer CSV, also wenn also um das nochmal zu erklären, dass Dateiformat heißt, Und das heißt, das Komma separiert Werte. Und wenn du natürlich dann in ein Feld, ein Komma schreibst, dann muss dieses Komma werden in dem CSV-Format. Ähm. Genauso wie, wenn du in einem String ein Anführungszeichen setzt. Ja, also da, das ist das, das ist die Tücken des CSV-Formates ist, das Komma und nur das Komma hat den CSV eine echt besondere Bedeutung und deswegen darfst du nicht einfach einen Komma zulassen.

Tim Pritlove
0:48:10
Linus Neumann
0:48:13
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:50:13
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Also was sie, was sie hier machen, ne Die hätten ja sagen können, ah, Scheiße, wir haben umgesetzt, danke für den Hinweis. Jo, äh, haben wir vor vor drei Wochen, als uns das gemeldet wurde, große Fresse gehabt, war falsch, danke schön, Credit, Markus Mengengs, Thema erledigt. Nein, die die beschuldigen den dann noch auf Twitter, dass sie ja noch viel mehr Fehler gemacht haben. Es ist es ist nicht. Äh es ist nicht äh vorstellbar. Es geht auf keine Kuhhaut mehr und du fragst dich, gibt's eigentlich niemanden in dem Laden, der zum Beispiel mal diesen feuert, weil der also der schadet dem Laden ja und der CEO, Patrick Hennig ja auch, ja. Also sie müssten ja wenigstens mal kompetenten Leuten das Reden überlassen. Das ist wirklich aber weißt du, das Schlimme ist, dass diese Strategie ja aufgeht, weil ne. Um das jetzt hier noch zu erläutern, brauche ich fünf Minuten, warum das dumm ist, ne. Es gibt natürlich jede, die jemals mit CSV gearbeitet hat, weiß sofort, na ja äh und. Dass, dass dass man den Fehler machen könnte, ein theoretisches Konstrukt ist, ne, aber dass das ja jede weiß, wird diese Dateiformat arbeitet. Aber viele Leute verstehen eben gar nichts von dem, was da diskutiert wird und sehen einfach nur, oh krass, äh die haben Vorwürfe äh gegen den Sicherheitsforscher Markus Mengengs, Unverschämtheit, was was man sich, was der sich bieten lassen muss. Ist wirklich, ist einfach nur eine Frechheit. Währenddessen weiterhin auf staatliche Kosten riesige Werbekampagnen für diese, für diese App, ja? Und das Schlimme ist ja, Das Geld, was die damit ja jetzt verdienen, weil das System am Ende nicht wirklich genutzt wird, ne? Ähm das haben die ja, um damit das nächste Projekt zu pitchen irgendwo. Und zu sagen, kennt er noch Luca? Äh super geil, ey. Da haben wir auch gut hinbekommen. Hier haben wir den nächsten Pitch für zwanzig Millionen. Jetzt scannen wir was weiß ich, äh euch mit dem nächsten Scheiß. Das ist wirklich deswegen, darf man solchen Leuten kein Geld geben. Spaß übrigens, wenn ich das richtig verstehe, vermuten einige Länder, dass sie vom Bund das Geld zurück kriegen, was sie für diese Luca ausgegeben haben. Und ich kann nur noch mal die Empfehlung wiederholen, zu sagen, ey, geht dahin. Euch an, was euch da für ein Murks geliefert wurde äh und geht in Regress. Unglaublich.

Tim Pritlove
0:52:42
Linus Neumann
0:52:47
Tim Pritlove
0:53:12
Linus Neumann
0:53:37
Tim Pritlove
0:53:51
Linus Neumann
0:53:55
Tim Pritlove
0:53:58
Linus Neumann
0:54:07

Also was ist das Open Web Application Security Project. Eine non-profit-organisation, die im Prinzip versucht. Die häufigsten Fehler in der Programmierung, insbesondere von Webanwendungen. Ähm zu erläutern und Handreichungen zu geben. Sehr bekannt sind die Overs Top Ten, wo einfach die Top zehn Fehler drinstehen, die Menschen machen. Ja? Ähm irgendwie und der erste ist Injection, der zweite ist Broken authentication, der dritte ist Sensitive Data Exposur, ne? Und wenn du dir das anschaust, kannst du eigentlich. Den größeren Teil der Sicherheitslücken, die du da draußen so findest, einfach in diese sagen, ja, das ist irgendwie A äh unsichere Desireli, deserealisierung oder, oder, oder. Und die geben natürlich auch jeweils die Empfehlungen. Wo drin steht, wie man den also wie der Fehler zustande kommt und wie man ihn vermeidet. Und bei diesen Overs zur CSV Injection. Gibt es jetzt ein ähm Fest, wo jemand sagt, übrigens hier steht ähm. In dem in dem Fall zur CSV Injection stehen nur die bösen Felder in der Zelle. Vielleicht sollte man noch einen Satz hinzuschreiben, dass man sich selbstverständlich auch überlegen muss, was die Zelle ist, ja? Und also da hat jetzt noch jemand einen. Quasi hier, es gibt Leute, denen muss man auch das noch erklären. Äh schreibt das mal noch da rein. So ist natürlich dann auch die äh die Community, dass sie natürlich stets bemüht ist, äh sicherzustellen, dass ähm dass ihre Empfehlung auch verstanden werden. Tja, sehr unterhaltsam.

Tim Pritlove
0:56:17
Linus Neumann
0:56:21

Ja, kommen wir zum schönen Thema. Ein Kinofilm. Den wir hier schon mehrmals beworben haben, dessen Filmstart äh glaube ich auch schon relativ, mehrmals verschoben wurde, so ein bisschen der äh Corona-Pandemie natürlich zum Opfer gefallen. Und zwar geht es da um den Film Alles ist eins außer der Null. Äh Doktor Computer. Film, ein Film, über Holland, den Gründer des äh Chaos, Computerclubs, die Anfänge des Chaos, Computerclubs äh spezifisch abdeckend äh mit Schwerpunkt auf ja Perspektiven leben von wow. Und ähm mündet irgendwann auch in dem in dem, Chaos, Computerclub der heutigen Zeit, also ne, was ist aus den diesen kleinen Hacker-Treffen-Kongress mit ein paar hundert Leuten heute geworden und auch die politischen ähm Perspektiven und Botschaften, die ich ja auch so besonders ähm. Ja weitsichtig finde, werde ich ja nicht müde zu betonen, dass halt in der Tuver TXT und, auch in der Hacker-Ethik eben eine besondere Weitsicht bewiesen wurde, welche Bedeutung, Informatik und Vernetzung in unserer Gesellschaft haben würde und welche. Sequenzen ähm das haben wird. Ähm. Ich komme auch ganz kurz in dem Film vor ähm und habe deshalb die große Freude gehabt, schon mal vor längerer Zeit einen Rohschnitt davon zu sehen und bin äh äußerst äh angetan von diesem Film und ähm. Denke, dass dass man sich freuen kann, denen zu schauen. Jetzt wurde der Kinostart äh auf den neunundzwanzigsten. Angelegt. Das ist, glaube ich, ein vielversprechendes äh Datum, Kino-Launch, weil da wird's schön heiß sein Das heißt, die Inzidenzen werden wahrscheinlich noch schön weit unten sein oder noch weiter unten, als sie jetzt sind und man wird vielleicht in ein Kino gehen dürfen. Die Frage ist, wird man noch in ein Kino gehen wollen bei den Temperaturen, aber soweit ich weiß, sind Kinos ja auch inzwischen klimatisiert. Ähm deswegen möchten wir euch darauf aufmerksam machen, dass es diesen Film gibt und dass ihr den sehen wollt.

Tim Pritlove
0:58:51
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
1:03:04
Linus Neumann
1:03:06
Tim Pritlove
1:04:00
Linus Neumann
1:04:11

Ja. Viele Leute haben's auch äh genau erkannt, äh die die Hölle ist zugefroren, Es gibt einen ähm offenen Brief, der sich an die Bundesregierung und die mit dem Staatstrianer-Thematiken befassten, Ausschüsse des Bundestag gerichtet hat und da geht es genau um das Thema mit über das ich ja hier mit Andre auch kürzlich so ein kleines äh Logbuch Netzpolitik Spezial hatte, nämlich, die Staatstrojaner Ausweitungsgesetze, die jetzt zum Ende der Legislaturperiode, nochmal äh kommen sollen und zwar das Gesetz zur Anpassung des Verfassungsschutzrechts, dass eben, allen deutschen Geheimdiensten die Befugnis zum Hacken geben soll und dem Bundespolizeigesetz. Dass der Bundespolizei das Recht geben soll, äh Leute zu hacken. Die noch gar keine Straftat begangen haben oder einer Straftat verdächtigt werden. Und mit dieser. Ausweitung einhergehen soll ja ähm die Pflicht kommen, dass Anbieter von Internetdiensten. Aktiv bei der Infektion der Geräte ihrer Kundinnen mitwirken müssen, Ähm und das ist ja, also wir haben's in der Sendung äh besprochen, wenn ihr die Sendung mit Andre noch nicht gehört habt, kann ich die enorm empfehlen. Die war wirklich sehr gut, weil Andre dieses Thema wirklich wie kein anderer, durchdrungen hat, das ist die LNP drei neun fünf gute Geheimdienstegesetz und ich sag muss ja wirklich sagen, mit Staatswehren setze ich mich ja auch auseinander, ne, so ist das ja nicht. Ich habe ja auch ähm. Ein oder zwei Stellungen nahmen zu dem Thema an äh an den Deutschen Bundestag geschrieben. Aber der Andre. Ist da einfach noch viel fitter in dem Ding, als äh ich das bin und ich glaube, er ist wahrscheinlich auch der Fitteste in dem Thema, den man überhaupt finden kann. Deswegen die LMP drei neun fünf nochmal empfohlen, um damit. Worum es da geht und wogegen wir uns da aussprechen. So, das Spannende an diesem Sachverhalt war jetzt, weil ja die Anbieterinnen verpflichtet werden sollen, ihre eigenen Kundinnen zu hacken im Auftrag der Geheimdienste Ähm haben selbst Facebook und Google gesagt, äh da geht uns jetzt irgendwie ein bisschen zu weit, ja? Und es gibt einen, einen offenen Brief ähm zu den Unterzeichnerinnen gehören äh. Eco Verband der Internetwirtschaft, ne? Wir wissen, Klaus Landefeld, äh der ja auch bei uns schon zu Gast war. Der Bundesverband IT-Mittelstand, ähm die Stiftung Neue Verantwortung, beziehungsweise hier steht, es wäre nur Sven Herpig, ich weiß nicht genau, warum da nur sein Name steht, wird seine Gründe haben. Mailbox dot org, ähm äh der JP Berlin, der politische Provider, der Verband, der Anbieter von Telekommunikations und, Telekommunikations- und Mehrwertdiensten der VATM, Mail DE Bundesverband IT-Sicherheit äh so Boxcript, so ein äh Cloud-Verschlüsselungsdienst. Jetzt kommen die äh unterhaltsam, ne, Tutanotha haben wir ja hier auch öfter behandelt, ne? Ebenfalls ein E-Mail Provider, der sich gegen die äh Überwachungsanordnungen, gegen seine. Nutzerinnen wert. Und jetzt kommt die äh die, sage ich mal, der Teil der Unterzeichnerin, die äh die Aufmerksamkeit, glaube ich, äh geholt haben, mega, Chaos, Computerklub Google und Facebook. So und äh das hat würde ich sagen, seine Wirkung nicht verfehlt. Mein Lieblings, Tweet äh zu dem Thema kam von hier Isotop äh Informatiker ähm, der schrieb, du weißt, dass du als Regierung komplett unrettbar verkackt hast, wenn ein Statement Sätze wie diesen enthält. Der CCC wendet sich in dem gemeinsamen, offenen Brief zusammen mit Facebook, Komma Google. Der CCC zusammen mit Facebook und Google. Der CCC. Und ja, die haben alle recht. Ja, habe ich mich sehr drüber gefreut. Natürlich ist das ähm. Auch nicht ohne Kritik geblieben, dass der Chaos-Computer-Club die gleiche Meinung wie Facebook und Google hat, wenn es darum geht, ob Facebook und Google ihre eigenen Nutzerinnen hacken sollen. Ähm. Ja, diese Perspektive ist sicherlich auch wertvoll. Ähm ich denke, wichtig ist an dieser Stelle die Aufmerksamkeit für dieses Thema zu generieren. Und das ist äh sehr eindeutig gelungen. Und ähm das Thema war sehr unterbelichtet und ich hoffe, hoffe, hoffe, hoffe, die Legislaturperiode ist ja bald vorbei. Es gibt irgendwie nur noch, anderthalb quasi Sitzungswochen und ähm bis dahin muss das Ding entweder, Also muss das Ding vom Tisch sein, damit es beerdigt wird. Und deswegen brauchen wir jetzt alle Aufmerksamkeit und allen Druck auf diesem Thema. Und ich habe auch äh auf Frage von Netzpolitik Org auch geantwortet, weißt du, wenn wenn ein eine Idee so gefährlich ist. Dass alle davor waren. Andre hat ja auch in der letzten Sendung schon gesagt, Kurt Graulich hat davor gewarnt. Facebook, Google, niemand sagt, dass es eine gute Idee, dann frage ich mich, äh warum man das verheimlichen sollte und sagt, nee, ähm wir sind ähm, Wir sind zwar dagegen, aber wenn Facebook und Google dagegen sind, dann dann äh sind wir nicht dagegen oder was? Oder dann beteiligen wir uns nicht an dem an dem Protest, ja? Und wenn es einfach mal darum geht zu zeigen, so die Idee ist so scheiße, dass selbst Facebook Google und CC gemeinsam an einem Strang ziehen, das kriegst du halt selten und äh entsprechend habe ich mich auch sehr, über das Echo gefreut. Auch von denjenigen, die dann meinen, wir hätten das nicht machen sollen, das fand ich äh auch sehr äh reizvoll dieses.

Tim Pritlove
1:10:26
Linus Neumann
1:10:59

Ja, absolut, also ne, dass äh natürlich ist das deren äh Motivation, ja, aber äh die also diese Motivation, man muss ja mal, also. In dieser dreizehn Fragen Sendung gestern, ne, habe ich ja auch natürlich das Verbot das Geschäftsmodell von Facebook gefordert und die Zerschlagung, ja. Es ist ja nicht so, als wäre ich ein Facebook-Freund. Äh Facebook Feind und äh nutze das nicht. Und äh hoffe, dass wir das irgendwann überkommen in unserer Gesellschaft. Ähm. Man darf sich aber auch echt nicht vergessen, das sind supernationale Konzerne, die also die sehr viel mehr. Einfluss haben, als was weiß ich, die Bundesrepublik. Und ähm die sich auch gegen sehr viel mehr Einfluss überall auf dieser Welt wehren müssen. Ähm wo nämlich Staaten versuchen, diesen Laden und irgendwie unter ihre Kontrolle zu bringen, So und da bist du in Ländern wie Deutschland noch relativ gut aufgehoben, wenn du nämlich mal schaust, was irgendwie in anderen Staaten so los ist. Und diese, also während Google und Facebook, hier äh zurecht sehr stark äh kritisiert werden. Sind sie in anderen Ländern tatsächlich noch sehr viel stärker ähm ja, wie soll man das sagen. Dabei Meinungsfreiheit gegen staatliche Eingriffe zu stärken. Ja, das sind aber eben auch andere Staaten, äh die auch im weitesten Sinne nicht demokratisch sind. Ich will jetzt gar nicht deren Rolle dort loben, ich will nur sagen, die ganze Zeit irgendwie ich weiß nicht, wie viele Staaten gibt's? Hundertsechzig oder so? Hundertsechzig.

Tim Pritlove
1:12:48
Linus Neumann
1:12:50
Tim Pritlove
1:14:23
Linus Neumann
1:14:55
Tim Pritlove
1:14:57
Linus Neumann
1:15:30
Tim Pritlove
1:15:35
Linus Neumann
1:15:38
Tim Pritlove
1:16:34
Linus Neumann
1:16:43
Tim Pritlove
1:16:45
Linus Neumann
1:16:46
Tim Pritlove
1:16:48

Das ist einfach, das ist nicht okay und ähm aber das Überraschende ist, findet statt. Hatten, und äh das war wer das äh Zitat jetzt so nicht mehr erinnert, das war ja so das Statement von äh Angela Merkel, nachdem die ganzen Snowden Enthüllung aufgekommen sind und sich in Deutschland der NSA Untersuchungsausschuss, herausbildete und all diese ganzen Wehen und was haben wir gesehen? Überall wurde irgendwie überwacht, überall wurde, kooperiert mit der NSA, der äh BND war ganz fleißig dabei, dem NSA, Zugriff zu geben zur deutschen Infrastruktur Ja, da waren dann Überwachungsstationen, wo dann die Amerikaner fleißig selektoren eingespeist haben, so nach dem Motto hier, das sind hier sind unsere Suchrequests, hier sind unsere Suchstrinks Inklusion, unsere Exklusion und gibt uns doch mal ein bisschen was ab von dem, was ihr da irgendwie aus dem Äther kratzt oder aus euren Datenleitungen saugt, was da in äh ja beim beim Dezix in den Knoten hin und her fliegt. All das haben wir hier, eine Milliarde mal besprochen. Und stellt sich raus ähnliche Dinge passieren auch in Dänemark und da gab es schon vor einiger Zeit ein Geheimdienstskandal, der tatsächlich von den ganzen NSA Enthüllungen ausgelöst wurde, weil es gab dann nämlich tatsächlich eine interne Untersuchung der Geheimdienstaktivitäten in Dänemark, weil man sich gedacht hat, na ja so, also wenn das da so in Deutschland so läuft, so. Gucken wir auch mal lieber, ob bei uns dann irgendwie auch noch was äh falsch läuft und gibt dann tatsächlich auch eine passende Aufsichtsbehörde. Ähm immerhin gibt's sowas, eine Überwachung der Nachrichtendienste, TET, wie ich versuche das jetzt mal nicht auf dänisch auszusprechen, weil ich habe keine Ahnung von dänisch und ich freue mich gerade, so etwas wie eine Aufsichtsbehörde, über. Geheimdienste, den Level hat es ja in Deutschland noch nicht mal, ne. Wir haben eigentlich ja nur so diesen parlamentarischen äh. Das hätte ich fast wieder PKK gesagt, wie heißt das jetzt?

Linus Neumann
1:19:05
Tim Pritlove
1:19:06

Kommission hat sich ja umbenennt, genau, hat sich ja jetzt umbenannt, genau. Und ähm das war's dann eigentlich. Den darf ab und zu mal ein bisschen was erzählt werden, aber die dürfen's auch keinem weiter erzählen, aber dass wir das so wirklich so auf dem Level einer Behörde haben, das äh wäre mir jetzt neu. Also dazu geben. Was die Sache nicht unbedingt transparenter macht, weil das Ganze ist dann zwanzig fünfzehn schon angeleiert worden und tatsächlich gab es wohl auch Ergebnisse, die wurden aber dann nicht weitergereicht. So, weil na ja, also wenn das jetzt auch noch einer erfahren würde, Wäre ja nicht so gut, weil stellt sich dann raus und es wurde dann eben von neun Monaten über Whistleblower an die Presse gelegt. Dass sehr wohl äh eine ähnliche Praxis in Dänemark auch stattgefunden hat. Da betrifft das Ganze betrifft ähm quasi so das BND Äquivalent in äh Dänemark, der militärische Geheimdienst, abgekürzt FE, auch hier verzichte ich jetzt mal auf dänische Aussprache, auch wenn sich diese Worte so interessant lesen, Heißt aber letzten Endes auch nicht sehr viel anderes. Und als es dann eben in die Presse ging, dann ist es irgendwie ordentlich, hat's ordentlich geklackert und äh unter anderem musste dann erstmal der Chef äh zu, und am Ende ist eigentlich auch die komplette gesamte Führung von diesem FE äh gegangen worden. Ja, insofern alles wunderbar. Also auch dort ähm sind halt Abholstationen von Dänemark mitgenutzt worden über solche Selektoren und ähm wenig überraschend wurde unter anderem auch Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier damals äh Außenminister in Deutschland äh überwacht. Das war wohl auch schon bekannt. Habe ich jetzt diesen Berichten entnommen. Mir war's ehrlich gesagt noch nicht bekannt, dass es irgendwie nicht so richtig durchgedrungen und die eigentliche, wirkliche Neuigkeit ist wohl, dass auch per Steinbrück davon betroffen war, der damals ja Finanzminister war Außerdem lagen wohl noch diverse andere Politiker in diesen Selektoren aus Schweden, Norwegen und äh Frankreich und jetzt regen sich natürlich alle auf jetzt, wo das irgendwie in der Presse ist, da. Per Steinbrück meinte dazu, er sei aber nicht sauer.

Linus Neumann
1:21:23
Tim Pritlove
1:21:24
Linus Neumann
1:21:33
Tim Pritlove
1:21:35
Linus Neumann
1:21:52
Tim Pritlove
1:21:59
Linus Neumann
1:22:01
Tim Pritlove
1:22:10
Linus Neumann
1:22:11
Tim Pritlove
1:22:19
Linus Neumann
1:23:31
Tim Pritlove
1:23:32
Linus Neumann
1:23:42
Tim Pritlove
1:23:47
Linus Neumann
1:23:56
Tim Pritlove
1:24:00
Linus Neumann
1:24:01
Tim Pritlove
1:24:03
Linus Neumann
1:25:17
Tim Pritlove
1:25:23
Linus Neumann
1:25:33
Tim Pritlove
1:25:47

Na ja, auf jeden Fall war's das zeigt, ist diese ganze IOT, Sache, diese kleinen, intelligenten, die weiß ist, ja, die ja nicht nur schon uns die ganze Zeit zuhören und versuchen, sich da einen Reim drauf zu machen, Manche nehmen sie das alles ohnehin zentral prozessieren, wie es halt bei Amazon üblich ist und äh andere so wie Apple das macht, die zumindest versuchen, irgendwie den Kram noch so in den eigenen vier Wänden zu verstehen, mit ein bisschen Hilfe aus dem Netz sind natürlich vor allem auch so aktive, Teilnehmer des eigenen Netzwerks und da man natürlich auf diese Software keinen Zugriff hat und die sich ja auch permanent aktualisieren können. Liegt es dann doch schon sehr in der Hand des Herstellers? Wie sehr einen das jetzt irgendwie gefährdet oder nicht. Also wenn's wenn's morgen bei Alexa eine eine generelle Sicherheitslücke äh gibt, die du vielleicht eine Woche lang nicht gefixt wird. Ja, dann sind halt einfach Millionen von Haushalten unmittelbar sofort davon betroffen. Und das sollte man immer im Kopf haben. Und äh jetzt hat Amazon äh etwas angekündigt mit dem schönen Namen Sidewalk. So der digitale Bürgersteig, den sie da äh aufbauen wollen, wobei sie da eigentlich auch sich erstmal selbst im Sinn haben. Die Idee ist, dass sie mit all ihren Internetconnected Devices, die bei den Kunden rumstehen das jeweilige Netzwerk an dem sie angeschlossen sind auch. Anderen Geräten aus ihrer Familie bereitstellen, selbst wenn die eben nicht, ins selbe Netzwerk gehören. Also sagen wir mal, du wohnst irgendwo und dann äh hat die Person über dir und dann sehen die sich natürlich über das WLAN und ähm die Vorstellung von Amazon ist, dass sie dann quasi so einen zweiten Kanal aufmachen und sagen liebes Nachbargerät falls dein Internet ausfällt, kein Problem, hier oben läuft's ja vielleicht noch, kannst du dann einfach über mich laufen lassen. Wobei sich das jetzt eben nur auf so sagen wir mal Normaltreffic bezieht, da geht's jetzt nicht dadrum, gleich Videoströme durch die Gegend zu leiten, aber zumindest diese und sie versprechen sich halt äh einerseits eine gewisse Ausfallsicherheit sie damit sicherlich auch ähm generieren könnten und natürlich auch Hilfe beim Setup weil es ja immer so ein bisschen tricky ist, solche Geräte äh überhaupt erstmal aufsetzen zu können, bevor sie Netz haben und wofür sie dann aber meistens irgendwie Netz brauchen und dann gib hier ein und so weiter. Und ich glaube, ihre Vorstellung ist so ein bisschen, du hältst halt irgendwo so einen Alexa äh Würfel hin, der sieht so, ah ja, guck mal hier, beim Nachbarn gibt's ja mal kurz Netz. Lass mich mal kurz hier äh zum Zwecke des Setups ein paar Daten austauschen, dann dann geht es irgendwie einfacher.

Linus Neumann
1:28:41
Tim Pritlove
1:28:57
Linus Neumann
1:28:58

Genau. Vorhin waren die ersten. Die haben gesagt, wir wir haben einen äh WiFi Access-Point, den haust du bei dir rein. Der macht ein Wifi für dich und einen offenes für Leute, die auch so ein Fon. Die die keinen haben, können Geld bezahlen. Und dann haben die im Zweifelsfall, na, also es war im Prinzip die Idee frei Funk auf eine ja im weitesten Sinne kommerzielle, zu setzen. Und die Idee war gar nicht so enorm unsympathisch, weil es halt dieses, ne, gibt's jetzt du teilst zu Hause, dann kriegst du woanders. Ähm ich habe in, Frankreich glaube ich, hat SFR das auch gemacht. Ich weiß gar nicht, ob die das immer noch machen. Die haben im Prinzip auch gesagt, pass auf, unser. Du wir haben, wir stellen dir einen Router hin. Dirk, du kannst das an- und ausmachen und je nachdem, ob du es an, ob du es an und aus machst, kannst du es auch woanders verwenden, ne? Denn haben einfach alle Router, die das angeschaltet haben und irgendwo rumstanden haben, eben auch ihr WLAN geteilt. Und das kann natürlich potentiell totale ähm Vorteile haben. Ähm, für dich selber auch, ne? Weil du äh, vielleicht ja nicht so viel Bandbreite zu Hause teilst und diese Dinger immer noch deine private Bandbreite gegenüber der geteilten priorisieren und so und du dafür irgendwo anders Fehlern hast, die ich fand diese Grundidee immer gar nicht so verkehrt. Ähm. Man fragt sich aber natürlich, na ja, bei diesem Fondingern und so, spalt ja den anderen Kram denn jetzt auch wirklich durch irgendein anderes VPN, damit das nicht, wenn da irgendjemand Mist macht mit meiner IP im Internet steht und so. Ein anderer bei, ein anderes Beispiel ist dieses Feind-Main-Netzwerk, was Apple jetzt macht, das ist ja auch eigentlich ein Mesh Network, was Sie aufbauen, aber wenn irgend so ein Airtag nach Hause funkt, dann tut es das durch dein iPhone auf deine Kosten, ne? Und also. Ein verlorenes Attack, an dem du vorbeiläufst, das sich irgendwie mit deinem iPhone oder mittelst, deinem iPhone sagt übrigens, ich bin hier und dann sagt dein iPhone, Apple Bescheid. Das ist etwas, was dein iPhone tut. Auf deine, ja, paar Daten kosten. Ähm das eventuell nicht in deinem Interesse ist.

Tim Pritlove
1:31:37
Linus Neumann
1:33:10
Tim Pritlove
1:33:16
Linus Neumann
1:34:14
Tim Pritlove
1:34:41
Linus Neumann
1:34:43
Tim Pritlove
1:35:13
Linus Neumann
1:35:17
Tim Pritlove
1:35:47
Linus Neumann
1:35:59
Tim Pritlove
1:36:04
Linus Neumann
1:36:24
Tim Pritlove
1:37:49

Also es wird eh noch also spannend ist das richtige Wort. Ich meine, stell dir mal vor, was man damit, also man, ich will's jetzt auch gar nicht mal so verteufeln, ja, es kann auch eine ganze Menge interessantes, nützliches Zeug dabei rausfallen. Also allein die Tatsache, dass jetzt wirklich Milliarden an Smartphones durch die Gegend getragen werden, die, wenn man sie zu einem Sensor-Netzwerk zusammenschaltet. Ja? Im Prinzip ja auch Erdbeben messen können. Also wenn du wenn du wirklich über die Daten aller Telefone rüber gehst und dann die äh Erschütterungssensoren auswertest mit Sicherheit kannst du solche Erdbebensituationen feststellen und vielleicht sogar auch schon, als Vorwarnungsding, ne? Dasselbe natürlich auch mit Mikrofonen oder äh, Feuchtigkeitshöhensensensoren, keine Ahnung, also habe ich jetzt nicht wirklich bis zu Ende gedacht, aber ist einfach klar, dass wenn man. All diese ganzen Sensoren äh sinnvoll auswertet und das ist ja äh zunehmende Maße möglich, dadurch dass die Hardware diese ganzen Machine Learning, Hardwarebeschleunigung mit drin hat, das heißt, alles, worauf man mal trainiert hat, das lässt sich sehr äh batteriesparsam, einfach mal so parallel mit ähm abwickeln Telefon zählt heute, die Schritte, mit die man den Tag über macht, ja? Und Schritt ist jetzt nix, was irgendwie eindeutig von dem Körper signalisiert wird, sondern wie das so für so ein Telefon aussieht, hängt sehr davon ab, hältst das Ding in einer äh in der Tasche hältst du das Ding in der Hand, hast du das Ding in der Tasche? Äh ja, wie bewegst du dich äh gerade trotzdem sind die Geräte offensichtlich in der Lage, verhältnismäßig zuverlässig einen Schritt oder eben auch einen Laufen oder auch ein Fahrradfahren zu erkennen und das ist eben darüber möglich. Und das bietet noch eine ganze Menge Potenzial. Es ist auf jeden Fall etwas, was man, beobachten muss, inwiefern sich dann auch die Hersteller in Zukunft da Freiheiten herausnehmen, sich dieser Infrastruktur in Form von ausgehändigten Geräten daherkommt, äh für sich nutzbar zu machen.

Linus Neumann
1:40:07
Tim Pritlove
1:40:51
Linus Neumann
1:40:55

Habe ich versucht, habe ich versucht. Man muss sich ja, ne, so ein paar Dinger mal hinlegen und wenn man dann recht hatte, dann sagt man, habe ich damals schon gesagt und wenn nicht, sagst du äh. Scrollt das halt weiter, ne? Aber bisher äh glaube ich, war das mit diesem schon auch sehr äh noch sehr vorhersehbar, was da die kommerziellen Interessen der Unternehmen sind. Sind wir beim letzten Thema heute. Netzpolitik Org verklagt die Zitis. Dicitis, boah man ey jedes Mal die Zentralstelle für. Informationstechnik im Sicherheitsbereich ist ja die Hackerbehörde die Deutschland sich gegönnt hat. Die für Geheimdienste und Strafverfolgungsbehörden ähm Kräfte in der Entschlüsselung. Ähm und dem der IT-Sicherheit und der Schwächung von IT-Sicherheit bündeln soll. Und. Rechtliche Grundlage dieser Behörde ist äh insofern. Ungewöhnlich, weil es kein Gesetz gibt, was sagt, es gibt eine Zitis und das sind ihre Aufgaben. Also weder die Bundesregierung, noch der Bundestag haben beschlossen, dass es diese Behörde geben soll. Das ist bei den anderen Behörden in der Regel der Fall. Da steht, wir haben eine, was weiß ich, ein Bundeskriminalamt, das regelt das BKA-Gesetz und das BKA hat folgende Aufgaben, folgende nicht. Ähm. Die Zitis wurde aber einfach per Ministerrialerlass ins Leben gerufen. Und zur Gründung, kurz darauf gab's dann eben ein, gab es ein Rechtsgutachten zur Aufgabenerfüllung. Von dem Professor Doktor Heinrich Amadeus Wolf, der an der Universität Bayreuth einen Lehrstuhl innehat. Und die, Netz für Tick Org hätten halt ganz gerne dieses Rechtsgutachten, in dem erklärt wird, was die für Aufgaben haben, wie sie die erfüllen sollen. Und, Die Bundesregierung sagt einfach nur, dass Rechtsgutachten zur Aufgabenerfüllung der Zithes führt dazu aus, welche Rechtsnatür die Zites aufweist, welche konkreten Aufgaben der ministerielle Errichtungserlass für die Zitis vorsieht. Wer die Zithes wie beauftragen kann. Und wer nicht? Und wie sich die Fachaufsicht im Einzelnen darstellt, insbesondere in Ausprägung des Jahres Arbeitsprogramms. Also das steht da drin. Diese Informationen. Hätte äh Netzkritik auch gerne gehabt, um diese neue Behörde, für die es ja gar keine Rechtsgrundlage gibt, mal äh. Sich anzuschauen. Und dieses Gutachten, diesen Antrag, haben sie natürlich nach äh äh guter Manier über Frag den Staat äh angefragt. Und die Citis hat gesagt, das geben wir euch nicht. Denn. Ähm. Da steht ja auch was drin, weil über Geheimdienste und äh Geheimdienste fallen aber nicht unter das Informationsfreiheitsgesetz und deswegen fällt auch die Zites nicht unter das äh Informationsfreiheitsgesetz. Jetzt hat äh ähm, gegen diese Ablehnung, Widerspruch eingelegt. Weil die zieht es auf ihrer Webseite selber schreibt. Zitis ist weder eine polizeiliche noch eine nach indinstliche Stelle und hat folglich keine derartigen Befugnisse. Ist immer schön, wenn du auf der ersten Seite schon den Widerspruch findest zur zur Kernthese. Ähm und äh dann das Bundeskanzleramt arbeitet ja auch mit Geheimdiensten zusammen und fällt trotzdem unter das Informationsfreiheitsgesetz und, außernehmen nimmt, die zieht es keine gesetzlich definierten Sicherheitsaufgaben wahr, äh sondern sie unterstützen und berät ja nur. Insofern sagen äh Netzpolitik Orgin fragt den Staat, natürlich fahrt ihr und das das Informations, Freiheitsgesetz. Ähm ja, die Zitis hat diesen Widerspruch abgelehnt. Ähm mit der gleichen Argumentation. Äh wir arbeiten mit Geheimdiensten, dass Rechtsgutachten analysiert diese zusammen Arbeit, also darf das Rechtsgutachten nicht bekannt werden. Äh und, Außerdem haben wir jetzt dieses Gutachten als Verschlusssache eingestuft. Das ist geil. Das Rechtsgutachten zu unserer Arbeitsgrundlage und unseren Aufgaben haben wir jetzt zur Verschlusssache gemacht. Ähm und deswegen. Haben jetzt äh die Anwälte von Netzpolitik ORG mit frag den Staat, Klage gegen die Zitis eingereicht, tschuldigung, die Anwältin, nicht die Anwälte. Anna äh Gilsbach von, DKA Rechtsanwälte unterstützt, werden äh dabei von Frag den Staat, die das Verfahren bezahlen. Und das geht dann eben vor das Verwaltungsgericht, München ist nicht die erste IFG-Klage, ganz im Gegenteil, das machen die ja regelmäßig und entsprechend hat ja den äh der juristische, der juristische Arm zur Durchsetzung des Informationsfreiheitsgesetzes seit Längerem auch schon einfach ein eigenes Budget bei äh frag den Staat. Ich find's echt äh bärenstark, was das, also was das für ein. Also das zeigt halt diese Arbeit auf, ne, Wir haben jetzt, wir erlassen hier mal eine neue Behörde, die äh als Bundesinnenministerium so, das soll jetzt mal hier stattfinden. Äh Thomas de Maizire war das übrigens noch, ne? Nicht, nicht Seehofer. Und äh was die macht und auf welcher rechtlichen Grundlage und so, da machen wir schon mal eine ein machen wir ein Gutachten, aber das Gutachten halten wir unter Verschluss. Sind wir denn? Wo sind wir denn hier?

Tim Pritlove
1:46:50
Linus Neumann
1:47:02
Tim Pritlove
1:47:05
Linus Neumann
1:47:07
Tim Pritlove
1:47:14
Linus Neumann
1:47:20

Ne, das ist jetzt irgendwie wieder mal ein Beispiel von der soliden, politischen Arbeit, Thema dranbleibt, dass man dann 'ne IFG-Anfrage stellt, ne? Viele andere, inklusive würde ich sagen, mir und dir, haben Sie sich längst daran gewöhnt, es gibt diese CT jetzt, mal gucken, wann wir das nächste Mal von denen hören ja? Aber irgendjemand muss ja auch dafür sorgen, dass man nochmal was von denen hört. Also Bohrt Andre da jetzt nach zusammen. Ahne, beziehungsweise, ne, bei Andre das Team von, bei Arne das Team von frag den Start. Ähm die hier mit den Organisationen eben seit Jahren so eine krasse Arbeit leisten. Und ähm bin ja nie müde ja, darauf zu achten, bei seinen Spenden, wie viel Ertrag die denn auch tatsächlich bringen. Und äh gerade bei Netzpolitik Org und fragt den Staat, sieht man ja eine ganze Menge, was die machen mit einer ganz wenigen geringen Anzahl, von Menschen und auch echt immer knappen Budgets. Da kann ich nur nochmal, wiederholen, die brauchen jederzeit jede finanzielle Unterstützung, die sie brauchen können und die setzen das halt auch um in effiziente, zielgerichtete wirksame journalistische und politische Arbeit vor den Gerichten. Auch in den Details und auch in den, in den großen Themen. Ja, auch diese Sache mit den äh Staatstürianern hier in Bundespolizeigesetz und. Verfassungsschutzgesetz Reform. Irgendjemand muss immer hingehen und diese ganzen Sachen recherchieren, Irgendjemand muss immer hingehen und euch das erzählen und irgendjemand muss die Grundlage für den Widerstand gegen diese Dinge schaffen und ähm ja, in diesen Gruppen, also insbesondere bei Netzpolitik Org und bei. Ähm fragt den Staat, also der Open Night Foundation, ist euer Geld da sehr gut aufgehoben.

Tim Pritlove
1:49:26
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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