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LNP398 Unbefriedigender Vorgang mit befriedigendem Ausgang

Impfpass in Deutschland und EU — Staatstrojaner, Bundespolizeigesetz & Verfassungsschutznovelle — AN0M — Telegram Kanal Hildmann — Jobs

Diese Woche gibt es eine eher nachdenkliche Sendung mit viel sowohl als auch in der wir einerseits ein paar Probleme rund um den Impfpass besprechen und uns dann über den erschreckenden Abschluss der Legislaturperiode ärgern, in der wieder wie gewohnt auf den letzten Metern eine ganze Reihe von Überwachungsgesetzen durchgewunken werden. Hier hat die Umfallerpartei wieder ganze Arbeit geleistet und der CDU und den Behörden ihre Wünsche erfüllt. Im Nachgang diskutieren wir ethisch-moralisch schwierig zu bewertende Methoden der Polizeiarbeit mit vorgetäuschten Kommunikationssystemen und den ebenfalls schwierig zu bewertenden inhaltlichen Sperrungen durch Plattformen.

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Veröffentlicht am: 10. Juni 2021
Dauer: 1:13:22


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:34.442
  3. Impfpass in Deutschland 00:00:53.374
  4. EU-Impfpass 00:15:21.574
  5. Staatstrojaner: Bundespolizeigesetz & Verfassungsschutznovelle 00:23:48.256
  6. AN0M 00:36:11.496
  7. Telegram Kanal Hildmann 00:51:24.285
  8. Jobs 01:09:50.013
  9. Epilog 01:12:50.089

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:00
Tim Pritlove
0:00:02
Linus Neumann
0:00:07
Tim Pritlove
0:00:11
Linus Neumann
0:01:01
Tim Pritlove
0:01:05
Linus Neumann
0:01:50
Tim Pritlove
0:03:25
Linus Neumann
0:03:34
Tim Pritlove
0:04:40
Linus Neumann
0:05:12

Ja, das ist ähm. Hat natürlich zwei Seiten. Also es kann natürlich auch sehr gut sein, dass es hier im Prinzip sich um Verzweiflungstäterinnen handelt, die sich irgendwie Sorgen, weil sie. Impfausweis haben hier in eine äh stärkere gesellschaftliche Benachteiligung zu geraten und diese gesellschaftliche Benachteiligung ist ja abzulehnen. Deswegen lehnen wir ja auch aus grundsätzlichen Erwägungen diese Impfpasskontrollen und Infrastrukturen ab, solange nicht die alle Menschen ein Impfangebot hatten, ja, sie diskriminieren ja immer noch hier über fünfzig Prozent der Bevölkerung, die bisher einfach nicht die Möglichkeit hatten. Äh und gleichzeitig, wenn die alle einmal die Möglichkeit hatten, wird man hoffentlich potenziell nicht mehr äh eine Impfpasskontrolle, brauchen. Insofern äh so eine, ein allgemein Ding, was grundsätzlich abzulehnen ist und was ich habe mich ja letztens nochmal bisschen über dieses Thema unterhalten, dass. Also sich einen Impfpass zu fälschen, ähm kann auch echt nachhaltig zu Problemen führen, dann vielleicht, wenn man es sich anders überlegt, geimpft zu werden. Ne, ist eine Sache, dir so ein. Gelbes Heftchen auf Telegramm zu ordern, beim dritten, vierten Versuch, und äh damit vielleicht irgendwo rumzurennen, aber nochmal eine ganz andere Nummer, damit in der Apotheke zu stiefeln und dir einen digitalen Pass geben zu lassen. Weil wenn du dann irgendwie, ne? Offiziell registrierter im Fling bist, dann nochmal ein Arzt zu finden, der dir der dir quasi eine Impfung verpasst und dann irgendwie feststellt, hm, du hast ja schon, Impf was oder was auch immer. Ähm das heißt, du hast dann keinen Weg mehr zur richtigen Impfung, wenn sie dir dann endlich geboten wird ohne dich potenziell, der Urkundenfälschung und des Verstoßes gegen gegen alle möglichen Infektionsschutzauflagen zu ähm beschuldigen oder zu belasten. Äh das sollte man sich also wahrscheinlich sehr gut überlegen wie weit man da mit diesen gefälschten Dingern umgehen möchte. Alles eine sehr unschöne Situation. Der einzige Weg daraus ist ähm impfen impfen impfen sage ich ja immer wieder. Und hoffen, dass wir irgendwann eine Impfquote haben, äh dass wir uns die paar Spinner einfach leisten können diese Dinger fälschen oder die die ähm sich nicht schippen lassen wollen und äh was es da nicht alles gibt.

Tim Pritlove
0:08:04

Verstehe ich eh nicht, dass sie sich nicht chippen lassen wollen. Ah, ist doch geil, irgendwie immer online und so, also äh ist schon so ein Punkt, ne. Also ich will's mal noch etwas nuancieren. Ich bin ja nicht grundsätzlich jetzt gegen diesen Nachweis und in dem in dem Sinne auch nicht gegen den. Auch nicht in der konkreten Form ja jetzt technisch realisiert ist in digitaler Form. Das Problem und das ist ja das, was du mit deiner Kritik primär meinst, ist, zu welchem Zeitpunkt ist das Ding dann äh zwingend und bindend? Ne? Und von wem wird es äh wo, in welcher Situation getestet? Man kann ja jetzt durchaus äh das Ding einführen, die Frage ist nur, ab wann äh kann man damit eben auch wirklich sagen, so Du hättest ja jetzt die Gelegenheit gehabt, warum hast du's nicht gemacht, jetzt müssen wir das halt irgendwie einschränken, ne? Andererseits gibt's natürlich den Druck äh aus Tourismus und vielen anderen Branchen sicherlich hier in irgendeiner Form eine unterscheidbar keit zu haben, ne? Veranstaltungen im Allgemeinen, die äh einfach unbedingt äh nach vorne wollen und sich ja im Prinzip damit ja auch Kosten sparen können, ne? Also diese Differenzierung mit okay, wenn du nachweisen kannst, hast du geimpft bist und das dann vielleicht auch schnell und äh automatisierbar durchführen kannst, so, dann sparst du halt unter Umständen nochmal eine größere Teilmenge an PCR-Tests oder äh anderen Tests, die in dem Moment dann gemacht werden müssten. Das ist da eigentlich so ein bisschen die Idee dahinter.

Linus Neumann
0:09:30

Ähm da zwei Anmerkungen A ähm du sparst dir nicht nur potenziell diese Tests, sondern du sparst natürlich auch äh also die sind nämlich nicht, so teuer, wenn man sie mal macht. Ich habe jetzt gerade äh eine mir mal äh in Ruhe ein PCR Labor, zeigen lassen, den gesamten Ablauf, wir haben eine PCR gemacht, ja? Und äh, dann auch mir bei jedem einzelnen Ding mal sagen lassen, was kostet das. Ähm das kriegst du gerade in diesen Festival-Kontexten schon zu vertretbaren Preisen hin, die jetzt, ne, also da musst du schon eine ganze Menge ähm Impfpass ausgestattete haben, um ökonomisch sagen zu können, jetzt ist das sinnvoll. Es gibt aber einen anderen Faktor. Und der ist ähm, die Leute, wenn du jetzt diese Geimpften nicht mehr PCR testest, dann stehen die auch wenigstens vor den Ungeimpften nicht mehr mit in der Schlange. Und das schlagt die Situation natürlich ein bisschen auch für die Ungeimpften, die noch getestet werden müssen Gleichzeitig gerade das irgendwie als erstes aufs Gelände dürfen in der langen Schlange stehen, nicht in der langen Schlange stehen, insbesondere in diesen Festivalkontexten, insbesondere in den Partykontexten, weißt du? Schlange am Berghain, irgend so eine irgendjemand läuft dran vorbei, äh hat Gästeliste. Das sind die Geimpften, ne? Die müssen nicht mehr hier äh lange anstehen. Das sind ähm Garanten für Unmut in in solchen. Gerade in solchen Partysituationen da wäre ich also irgendwie äh vorsichtig. Zweiter Punkt, den man noch anmerken muss, ist immer als Impfpass diskutiert. Aber es ist natürlich auch ein ähm genauso gedacht für Schnelltest und PCR-Testnachweise. PCR-Test ist immerhin, glaube ich, was gibt der wann das zweiundsiebzig Stunden oder so. Test vierundzwanzig, PCR zweiundsiebzig oder so, ne? Ähm um die um an dem gleichen Check quasi vorbeizukommen.

Tim Pritlove
0:11:39
Linus Neumann
0:11:43
Tim Pritlove
0:12:44
Linus Neumann
0:12:47
Tim Pritlove
0:13:30
Linus Neumann
0:13:33
Tim Pritlove
0:13:37
Linus Neumann
0:14:01
Tim Pritlove
0:15:00
Linus Neumann
0:15:22

So, dann haben wir äh also jetzt haben wir äh Impfpast Deutschland, Impfpastetegramm, EU-Impfass äh soll jetzt auch oder wird jetzt kommen, ähm. Und dazu gebe ich jetzt mal, wir haben ja jetzt ja gesagt, welche grundsätzlichen Probleme wir dabei sehen, ähm aber Patrick Breyer hat heute. Kommentiert, was äh passieren wird, das EU-Parlament hat jetzt also dem Vorschlag der Kommission zugestimmt, Ähm und damit wird ist die Verordnung für digitale Covid-Zertifikate auf EU-Ebene verabschiedet. Und damit soll ja die Reisefreiheit in der EU während der Pandemie, erreicht werden. Ähm da dort, wir hatten es schon gesagt, diese Dinger können nicht nur Impfungen, sondern auch Schnelltest, PCR und Genesung zertifizieren und, all das kann man natürlich auch auf Papier. Und diese digitale Erfassung dient halt der Beschleunigung dieses Prozesses, von von Einlasssituationen hauptsächlich, ja? Auch daran die Kritik haben wir jetzt schon vorgetragen, deswegen mache ich jetzt weiter, äh was Patrick noch so schreibt, die nun datenschutzfreundlichen Covid neunzehn Zertifikate, sollen EU-weit einheitliche QR-Codes beinhalten, damit nachweisen können, negative Tests, Impfung, Antikörperschutz nach Infektion. Die Verordnung tritt am ersten Juli in Kraft. Und jetzt kommt schon und wird dann für ein Jahr gültig sein. Das ist schon mal gar nicht so schlecht, dass es hier eine Sunset Closed gibt, ne, also einen Satz, wo gesagt wird, das Ding läuft aus. Das ist schon mal gar nicht so schlecht ähm die Piraten haben sich da stark engagiert, ist ja auch klar, dass Patrick Breyer als Datenschützer das macht und er kommentiert. Wir konnten durchsetzen, dass das Zertifikat hohen Ansprüchen an den Datenschutz genügt, Daten auf dem Zertifikat dürfen nicht gespeichert werden, wenn es gescannt wird. Und Reisebewegungen können nicht nachverfolgt werden. Reisebewegungen können nicht nachverfolgt werden, heißt der Check ähm findet. Offline statt und nicht online, ne? Wenn du eine eine zentrale online Instanz hättest, dann wüsste die ja, wo du jeweils diesen Check gemacht hast. Es gibt ein Wahlrecht zwischen digitalem und Papierzertifikat. Es wird kein Sammelpass angelegt, sondern jeder Test. Und jede Impfung wird separat bescheinigt. Leider können die Mitgliedsstaaten nach ihrer Wahl weiterhin nationale zentrale Impfregister betreiben. Obwohl diese der Zweckentfremdung Vorschub leisten und dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung widersprechen. Was er damit aussagt, ist, ne, wir müssen jetzt auf auf der nationalen, auf der Bundesebene schauen, dass wir, Impfdatenbanken weiterhin verhindern, wenn sie aus anderen Gründen oder in anderen Kontexten entstehen. Und wir haben ja schon die Forderung auch von äh diesen Polizei äh Hardlinern gehabt, dass sie sagen, äh hier die äh die fälscht nämlich hier die Impfausweise. Wir brauchen jetzt eine zentrale Impfdatenbank, damit wir einen gefälschten Impfausweis ruckizucki erkennen können. Und das ist ja quasi so eine Parallelanforderung parallel Infrastruktur zu diesen Digitalnachweisen. Und läuft natürlich komplett dem ganzen Ding. Entgegen, dass man sagt, wir machen das mit Signaturen, wir machen das mit äh Zertifikaten, wir ermöglichen eine ähm eine Offline Verifikation und so weiter und so fort, Wir möchten also der einzelne Check-In-Vorgang findet nur zwischen der verifizierenden Person und der die Impfung nachweisenden oder den den äh Immunstatus nachweisenden Personen statt. Und am Ende wissen die Ausgebenden nicht, wie oft, oder ob du überhaupt deinen Impfpass jemals benutzt hast oder wo. Und diejenigen, die jeweils wissen, dass du ihn irgendwo vorgezeigt hast, die dürfen ihn noch nicht mal speichern. Das sind schon äh nennenswerte Vorgaben, muss man einfach mal auch anerkennen, ne. Es gibt äh. Offenbar so teilweise richtige kleine Schritte im universal falschen. Ähm aber wenn man jetzt trotzdem zulässt, dass ein EU-Mitgliedstaat sich eine Impfdatenbank anlegt, dann sind natürlich all diese Bemühungen auf EU-Ebene, umsonst, weil du halt irgendein, Rainer Wendt, in Deutschland hast, der dann hier groß rumtrommelt oder irgendwelche anderen tatsächlichen Diktatoren in anderen Ländern, die dann eben doch wieder alles abschaffen, was hier ähm auf EU-Ebene versucht wurde, um dieses Tool irgendwie, weniger schlimm zu machen.

Tim Pritlove
0:20:14

Es gibt ja noch ein anderes Argument für diese Impfregister, muss man ja auch sehen, ne? Und da gilt es natürlich jetzt auch mal eine gute Lösung zu finden. Geht ja gar nicht nur jetzt um eine Schattendatenbank, um eine Impfung nachzuweisen, sondern äh es wäre ja auch mal ganz sinnvoll, aus Staatsperspektive, da haben wir wieder diesen alten, Disput und diesen diesen Konflikt, diesen generellen Konflikt mit, wenn ich so einen Staat. Ordentlich führen möchte, ja und richtige Entscheidungen fällen musste, dann muss ich, brauche ich ja auch. Grundlage dafür. Brauche ich auch eine eine Datengrundlage im zunehmendem Maße dafür, ne? Und hatten das, glaube ich, ja auch schon mal diese Diskussion, wenn wir äh Bundeskanzlerin werden. Hätten wir einen enormen Datenbedarf. Weil wir würden ja gerne unsere Entscheidungen auf, Grundlage, wahrer Informationen äh fällen. So geil wie wir sind. Und wenn's halt ums Regime geht und dieses, Dosen müssen wir eigentlich planen? Was müssen wir eigentlich für eine Aktion fahren, um Leute dazu zu bringen, zu impfen? Wie ist denn so die durch Impfung mit Masern eigentlich wirklich in Deutschland und was könnte man denn da mal unternehmen und wie viel Impfdosen für Grippe müssen wir denn bestellen? Und so weiter und so fort. Selbstverständlich hilft ein, Register, wenn man's denn hätte bei solchen Entscheidungen. Wenn das jetzt sozusagen aus grundlegenden Datenschutzinteressen, problematisch ist, das ist sicherlich problematisch, ja? Heißt ja nicht unmöglich, dann muss man sich da auch ein Konzept überlegen wie man äh diesen Bedarf irgendwas anbieten kann. Das finde ich auch eine Debatte, die meiner Auffassung nach generell zu Datenschutzdebatten gehört, gehören muss, allein schon, weil es natürlich auch immer so dieses Standard-Gegenargument ist mit so, ja, der Datenschutz verhindert ja Punkt, Punkt, Punkt. Im Laufe der Pandemie äh auch permanent und ich finde, da da muss dann die, allgemeine Diskussion sich auch mal hin entwickeln und und und Konzepte anbieten.

Linus Neumann
0:22:17
Tim Pritlove
0:22:38
Linus Neumann
0:23:28
Tim Pritlove
0:23:36
Linus Neumann
0:23:48

Okay, dann haben wir in der letzten äh Sendung und in der Sendung davor ausführlich über die Pläne zur Ausweitung des Staatstrojanereinsatzes. Gesprochen. Wir haben uns als Chaos-Computer-Club dagegen positioniert, Facebook und Google haben sich dagegen positioniert. Und ähm gestern haben sich dann, hat sich dann die große Koalition, geeinigt und zwar sowohl beim Bundespolizeigesetz. Als auch beim. Verfassungsschutz rechts. Und ähm ja, das ist natürlich eine schwere Enttäuschung, denn wenn man jetzt auf das also nochmal zur Erinnerung, dass Bundespolizeigesetz ist, dass in dem gesagt wird, ja, hier äh wir machen präventive, Telekommunikationsüberwachung mit anderen Worten, von Leuten, die noch gar keine ähm Straftaten begangen haben. Und also die werden nicht einer Straftat verdächtig. Die haben noch gar keine Bilkan. Wir dürfen trotzdem ähm mit dem Staatstrojaner äh infizieren. Ähm und zwar Formulierung ist auch, wenn noch kein Tatverdacht begründet ist und keine Strafprozessuale Telekommunikationsüberwachung angeordnet werden kann. Das heißt, ne, es es ist, notwendig, dass du einer Straftat äh verdächtig wirst nach STPO, die den Einsatz äh nach STPO einhundert eines Staatstrojaners gegen dich überhaupt mandatiert Einfach so geht's. Saskia Esken hat dazu im Februar gesagt, dass auf gar keinen Fall präventiv, also nicht unterhalb der Schwelle der Staatstrojaner geben soll. Dieses Versprechen hält die SPD völlig überraschend nicht ein. Es wurde noch ein bisschen darüber diskutiert, ähm. Der auch darüber hatte ich mit Andre gesprochen, ob die jetzt ähm. Quasi wenn die diesen Quellentheker Ü Trojaner haben, der ja zur Kommunikationsüberwachung. Dienen soll, also der kleine Staatstrojaner, ob der quasi auch gespeicherte Nachrichten. Aus der Vergangenheit, also vor Infektion oder vor Anordnung. Ähm ausleiten darf. Ähm das nennen wird genannt Quellenticker Ü Plus, also quasi ab jetzt und noch ein bisschen mit Zeitreise in die Vergangenheit. Äh das wird äh von den Sachverständigen bezeichnet als offensichtlich verfassungswidrig. Und äh das wollten sie ursprünglich in das Bundespolizeigesetz schreiben, das haben sie aber gestrichen. Und zwar sagt dann äh Uli Grütsch äh von der SPD, uns ist wichtig, dass die Bundespolizei im Rahmen ihrer Befugnisse nicht aufgespeicherte Inhalte, sondern nur auf laufende Kommunikation zugreifen kann. Ähm. In der in der ähm Veränderung der SDPO vor vier Jahren, ist das aber drin, ne? Also bei der Strafprozessordnung, geht das? Ist es drin? Das ist quasi schon geltendes Recht und äh Andre ähm, schreibt auf Netzpolitik org Beobachter, könnten das als Eingeständnis sehen, dass die Quellenticker Ü plus, die in der Strafprozessordnung verankert ist, rechtswidrig ist. Da gibt's auch schon eine Verfassungsbeschwerde der Gesellschaft für Freiheitsrechte. Ähm außerdem. Haben sie sich jetzt geeinigt ähm die auf die Verfassungsschutznovelle und damit sollen beide Gesetze. Ähm veröffentlicht äh am Donnerstag verabschiedet werden. In der Verfassungsschutznovelle, also dem Recht für, Geheimdienste, Staatsrainer einzusetzen, ist dann auch die äh QuellentKI Plus drin. Also, alle, also im Rahmen der STPO, als Strafverfolgung und im Rahmen der geheimnützlichen Tätigkeit gibt es die ähm Quellenticker Ü plus, also nicht nur zukünftige, sondern auch vergangene Kommunikation, die als offensichtlich verfassungswidrig ist, gegen dies schon eine äh Verfassungsbeschwerde gibt, nur im Bundespolizeigesetz gibt es die jetzt nicht. Also. Du fragst dich wirklich, wer da wer da die Verhandlungen führt und ob da ob die überhaupt nachdenken, was sie da machen. Ähm ja, das ist übel. Und das ist natürlich auch wieder frustrierend, weil wir seit über einem Jahrzehnt gegen dieses Mittel kämpfen, weil wir ähm. Hier überhaupt nichts sehen, wie die Probleme äh die. In irgendeiner Form überhaupt mal gewürdigt werden und es hier halt. Inklusive der Entscheidung. Übrigens ist, dass die Provider und Plattformanbieter den den Geheimdiensten dabei helfen müssen, dein Handy zu hacken. Und das ist ein also ein ja, ein absoluter. Skandal und eine Überschreitung von ja von allem. Völliger völliger Irrsinn. Kann ich nicht anders sagen. Total heftig.

Tim Pritlove
0:29:21
Linus Neumann
0:30:11
Tim Pritlove
0:30:53
Linus Neumann
0:30:57
Tim Pritlove
0:31:01
Linus Neumann
0:31:05
Tim Pritlove
0:31:13
Linus Neumann
0:31:16
Tim Pritlove
0:32:07
Linus Neumann
0:33:19
Tim Pritlove
0:33:21

Ja und dann na ja, was heißt Generalverdacht, also muss ja kein Generalverdacht sein, reicht ja schon Verdacht und dafür gibt's ja genug äh Anhaltspunkte. Und das ist natürlich so, dass man das grundsätzlich verhindern muss, weil jedes einzelne übertreibt, treten äh dieser roten Linienderer ist ja einiger wichtiger gibt, ist an sich schon ein Problem. Und man sieht aber eben auch ähm zunehmenden Maße das ja, so aus Polizeikreisen und natürlich auch aus Geheimdienstkreisen immer wieder alles ausgenutzt wird, was irgendwie ausgenutzt werden kann, weil es eben keine richtige Kontrolle gibt. Weil wir zwar aufm Papier eine Kontrolle haben, aber die ist halt äh geknebelt und mit den Händen auf dem Rücken gebunden unterwegs und kann dementsprechend eigentlich nicht sehr viel mehr tun als äh die Unwilligkeit über sich selbst Auskunft zu geben im kleinen, privaten Kreise, ohne die Möglichkeit, das auch nur weiterzuleiten an der Öffentlichkeit, zur Kenntnis zu nehmen. Das ist im Wesentlichen alles, was wir an Kontrollmechanismen haben. Das ist natürlich dann auch ein ganz normales Ding. Kann man den dann wahrscheinlich noch nicht mal einen Vorwurf machen, weil die leben natürlich auch in so einer Bubble, in der sie die ganze Zeit erzählt bekommen, wie wichtig das ja ist, was ihr da gerade tut, und macht doch mal. Ja, aber wir hauen euch dafür nicht auf den Finger, Wir müssen euch ja beschützen, dass irgendwelche anderen daherkommen und können mir sogar durchaus vorstellen, dass da viele Leute gibt, die sehr wohl vorkommen überzeugt davon sind, dass sie da das Richtige tun, aber einfach den Kontakt zur Außenwelt äh an der Stelle schon vollständig verloren haben, Themen muss halt einfach Einhalt geboten werden. Es kann nicht sein, dass ein Verfassungsschutz äh so kontrollfrei ist, immer wieder mit diesen Pauschalargument, dass wir das nicht geheim abläuft, dass es ja dann nicht funktionieren würde. Das Gegenteil ist richtig. Nur etwas, was wirklich auch öffentlich kontrolliert wird, kriegt die entsprechenden Korrekturmechanismen, anheim gestellt um sich auch selber gesund und wirklich sinnvoll für 'ne Gesellschaft zu entwickeln und die Frage ob es den Verfassungsschutz an sich braucht. Die muss auch gestellt werden dürfen. Weil da natürlich immer wieder klar drin formuliert wird, so, guck mal, euer Dreckrekord ist einfach mal scheiße. Auf der einen Seite kriegt ihr nichts verhindert, auf der anderen Seite äh, braucht ihr permanent eure äh Energie und ihr zieht auch noch so dermaßen viel Kohle an, also wo es wo es hier irgendwie die Kostennutzenrechnung liegt, dass auf den Tisch. Wir sehen das einfach als Gesellschaft nicht. Und ganz im Gegenteil, in dem Moment, wo es wirklich mal bedrohliche Tendenzen gibt, kriegt ihr irgendwie euren Arsch nicht hoch. Das dauert jetzt irgendwie wat? Jetzt haben sie irgendwie gesagt, so Pegida wäre ja irgendwie problematisch und das müsste man sich mal anschauen. Zweitausendeinundzwanzig. Was tut ihr eigentlich da den ganzen Tag? Das das ist doch einfach unglaubwürdig, also wirklich.

Linus Neumann
0:36:07

Ja, es ist äh. Sehr schön. Wir waren beim Thema Staatstrojaner. Wir haben uns jetzt in den letzten Sendungen sehr viel damit auseinandergesetzt. Ähm. Was das für ähm technische wie wie was die technischen Probleme sind bei der Schwere des Eingriffs. Wir haben uns damit auseinandergesetzt. Welchen Institutionen das Recht dazu gegeben werden soll, mit wie wenig Kontrolle die gesegnet sind und vor allem aber, dass sich diese Angriffe ja nun mal primär am Ende gegen diejenigen gerichten werden. Die ähm ja, zum Beispiel Google und Apple vertrauen und ähm also damit äh Unternehmen, die jetzt in Zukunft verpflichtet sein sollen. Eure Geräte im Auftrag des Staates, zu kompromittieren. Wir haben uns auch darüber auseinandergesetzt, damit auseinandergesetzt, dass sie eigentlich viel zu viele Daten haben, die Strafverfolgungsbehörden und regelmäßig in der Flut der Metadaten. Ja ersticken und kaum noch arbeiten können. Und jetzt gibt es aber einen viel äh. Beachteten Fall, wo die mal ganz anders an die Sache rangegangen sind. Und ich sage von vorne herein, dass ich nicht ganz sicher bin. Ob ich das jetzt gut oder schlecht finde, das würden wir gerne erstmal hier unter uns so ein bisschen versuchen, zu erörtern und würden uns da auch freuen, ähm äh wenn wir das im. Ähm in den Kommentaren bei uns unter der Sendung von euch mal hören würden, wie ihr auf den Fall blickt. Es gab ja unterschiedliche. Messenger, Apps, die sich auf die eine oder andere Weise spezifisch auf ähm. Ja für kriminelle ähm. Angeboten haben, also äh Phantom secure, Anchrotchat, ja? Waren eigene Geräte mit äh so einer Geheimbotti und äh einem, ja angeblich sicheren Messenger und wurde kompromittiert, da haben sie also quasi direkt die ganze Infrastruktur gehackt und in Folge dessen sehr viele. Kriminelle hochgenommen und ja die Aussage getätigt, dass eigentlich äh kaum äh nicht Kriminelle äh genutzt haben. Ähm was sehr viele Fragen aufwieft. Erstens, der, Plattform, Betreiberhaftung, ähm zweitens, der äh ne des des Hackings von Infrastrukturen, alles sehr zweifelhafte Fälle. Darum soll's aber in diesem Fall jetzt gar nicht mehr gehen. Das haben wir damals schon behandelt. Hier geht es darum, dass sie offenbar. Begonnen haben. Und zwar ist das hier eine internationale Zusammenarbeit von australischen Behörden und dem FBI. Nachdem eine eine solche Software hochgegangen ist, hat das FBI im Prinzip mit einem Informanten. Selber so eine ähm App ja lanciert. Und die hatte Verschlüsselung. Aber auch ähm eine geheimfunktionalität, dass sie immer alles auch noch mit einem zweiten Schlüssel verschlüsselt hat und das war der ähm. Der Betreiber. Ja, also du hatte um sie einfach zu machen. Die Leute dachten, sie hätten eine verschlüsselte App in Wirklichkeit ähm haben konnte aber das FBI jede Nachricht mitlesen. Ähm und äh das haben sie von zwanzig achtzehn an hochgezogen, wenn ich das richtig sehe. Und das war so ein Invite Only-Ding, ähm wodurch sie ja quasi oder die Oktober zwanzig neunzehn haben sie's hochgezogen ähm und. Diese App, da brauchte man einen Invite. Jetzt könnte man sagen, diesen Invide haben sie wahrscheinlich durch diese Invite-Regelung konnten sie vielleicht so ein bisschen sicherstellen, dass ihnen nicht allzu viele normale nicht kriminelle Nutzer da ähm, Neues rein generieren, ja, oder sie irgendwie, nicht wirklich kriminelle äh überwachen, weil sie denen quasi einfach den Zugang zu dem System ähm durch so ein Bürgensystem, verwehren konnten. Und haben also seit Oktober zwanzig neunzehn zwanzig Millionen Nachrichten. Gesammelt und abgehört und jetzt ähm geerntet, also unendlich viele oder sehr viele Ermittlungsverfahren daraus ähm abgeleitet und ähm in Australien allein wurden. Von tausenden Polizeibeamtinnen ungefähr fünfhundert Durchsuchungsbeschlüsse, durchgeführt. Zweihundertvierundzwanzig Personen verhaftet und mehr als fünfhundert fünfundzwanzig. Ja Strafanzeigen ausgestellt, einhundertvier Pistolen oder Schusswaffen beschlagnahmt und fünfundvierzig Millionen australische Dollar in Cash sowie Tonnen von Drogen. Ähm. Beschlagnahmt. Das ist nur Australien. In der äh in Europa und den USA wurden in insgesamt sechzehn Ländern achthundert Menschen verhaftet. Zweiunddreißig Tonnen Drogen. Zweihundertfünfzig Schusswaffen, fünfundfünfzig Luxuskarren und mehr als hundertachtundvierzig Millionen. Dollar in Bargeld und Kryptowährungen. Ähm.

Tim Pritlove
0:42:14
Linus Neumann
0:42:17
Tim Pritlove
0:42:28
Linus Neumann
0:42:32
Tim Pritlove
0:42:58
Linus Neumann
0:43:14
Tim Pritlove
0:43:58
Linus Neumann
0:44:00
Tim Pritlove
0:45:13

Ja

Linus Neumann
0:45:16
Tim Pritlove
0:45:28
Linus Neumann
0:45:35
Tim Pritlove
0:46:38
Linus Neumann
0:48:20

Wie sie das eingefädelt haben, ne? Die haben zwanzig achtzehn Vincent Rames, verhaftet, der eine der quasi der Geschäftsführer war von Phantom Secure. Und Phantom Secure hat war ein einer dieser Dienstleister für das für die organisierte Kriminalität. Und. In diesem Zusammenhang haben sie ein Phantom secured, der auch ein anderes Produkt namens verkauft hat. Also es gab, zwei, wie gesagt, gibt mehrere solche äh Dinger, ne, Angrojet, Phantom, Secure, Sky Global und äh der dieser Mensch hat gesagt, ja ich entwickle jetzt übrigens neben denen, die ich verkaufe, auch noch ein eigenes. Und hat dann gesagt, das würde er jetzt, sehr hätte das dem FBI angeboten. Jetzt frage ich mich. Unter welchen Bedingungen dieser Mensch das angeboten hat. Ja, wenn er nämlich, wenn, grade der CEO verhaftet wurde und du bist einer der Händler gewesen, ja? Frage ich mich halt schon, wie wie, wie du dann mit dem äh bei welcher Gelegenheit du mit dem F wie ein hör mal Jungs, ich hätte ein Angebot, ja? Ich kann mir eher vorstellen, dass äh, dass die dieser Mensch unter ähm in einer sehr schwierigen Situation sich befunden hat, weil er ja vermutlich offenbar in den Fängt des FBI war und äh hier potenziell beschuldigt war eben dieses mit der organisierten Kriminalität in Halle zu treten. Man könnte also durchaus sich nochmal nachfragen wollen, wie freiwillig diese Person jetzt dieses Angebot dem äh dem FBI gemacht hat und wie viele andere Handlungsoptionen die Person hatte, die noch besser gewesen wären in ihrem eigenen Interesse. Sache. Also man man muss sagen, eigentlich machen die schlimmere Dinge. Also zu hacken war der schwerwiegendere Eingriff. Ähm Staatstrojaner von Apple und Google auf deinen Gerät installieren zu wollen, ist der die schwerere Grundrechtseinschränkungen und das und das sehr viel schlechtere Gesetz, ja, wären eine Honeypot ähm App spezifisch für für die organisierte Kriminalität zu bauen, denen zu vermarkten und die nach ein paar Jahren alle hochgehen zu lassen, eben wahrscheinlich sogar etwas ist, was die ja dürfen. Das ist nämlich auch noch die Frage, durften die das überhaupt? Ne, also es ist irgendwie. Ja, also würde mich freuen, da in euren ähm hm da mal in den Kommentaren eure Meinung zuzuhören, wie ihr denn diese Operation behandelt äh äh bewertet.

Tim Pritlove
0:51:10
Linus Neumann
0:51:14
Tim Pritlove
0:51:31
Linus Neumann
0:51:32
Tim Pritlove
0:51:41
Linus Neumann
0:51:43
Tim Pritlove
0:51:47
Linus Neumann
0:51:51
Tim Pritlove
0:51:59
Linus Neumann
0:52:02

Ja, ich habe, also ich habe ja natürlich äh einmal ein Privatgerät und dann mehrere Testgeräte und Spielgeräte und Laborgeräte und auf einem meiner Android-Telefone war ich, Telegram Hildmann Follower so hab ich 'ne Zeit lang mir angeguckt aber irgendwie auch zuletzt immer nur noch so alle paar Wochen mal reingeguckt. Ähm das war ja dann doch schon eine ein rapide eine rapide äh sich entwickelte. Psychose, die sich bei dem Typen davon äh anfangs ein bisschen Coronakritik bis hin zu ja zuletzt irgendwie offenem. Antisemitismus offener äh Staats äh offener, verfassungsfeindlicher Bestrebungen und so entwickelt hat. Ähm was hier passiert ist. Mir war das schon vorher bekannt, dass es. Offenbar die Möglichkeit gibt für Telegramm bestimmte Kanäle für iOS, für Android, zu sperren. Und zwar ist mir das bekannt, dass das der andere Grund, dass ich das auf Android hatte. Es gibt einige ähm ja, sagen wir mal so, Hacking-Kanäle, Ja, wo die äh organisierte Cyberkriminalität äh in Austausch steht oder vorgibt in Austausch zu stehen. Und diese Kanäle lassen sich auf iOS nicht. Darstellen. Du kannst also, wenn du unter dem gleichen Telegram-Account, du kannst dich ja, zum Beispiel mit einem Telegram-Account bei, unter einem iOS-Gerät und einem Android-Gerät anmelden. Du musst ja nur in der Lage sein, ne, das Passwort einzugeben oder eine SMS zu empfangen. Ähm, Und du bist quasi mit dem gleichen äh Telegram-Kanal angemeldet und dann sagt dir das iOS diesen Kanal zeigt, kann ich dir leider nicht anzeigen. Und das Android zeigt dir den Kanal an. Und Telegram Desktop auch. Meine Vermutung ist. Oder es eigentlich nahe die einzig naheliegende Erklärung dafür ist, dass Apple in diesem Fall ähm, das Hacking Systems da gesagt hat, pass auf, äh ähm Hacking äh äh ist not a love in äh the in the App Store und ähm gesagt hat, Wir schmeißen Telegramm raus, solange diese Inhalte dort zu sehen sind. Und dann hat Telegram gesagt, okay, bevor wir unsere iOS-User-Basis äh verlieren, äh pflegen wir den Kanal als bitte unter iOS nicht mehr anzeigen. Auf Telegram siehst Telegramm äh auf ähm. Android siehst du den aber noch und auf Telegram Desktop siehst du den auch noch. Bei ähm beim Hildmännchen, scheint das jetzt so gelaufen zu sein, dass Google und Apple gleichzeitig die Entscheidung getroffen haben zu sagen, den werfen wir den möchten wir nicht mehr sehen. Telegram das mitgeteilt haben und Telegram den Kanal gefleckt hat als zeigen wir nicht mehr auf Android an, zeigen wir nicht mehr unter iOS an. Aber wenn du jetzt Telegram Desktop benutzt, also die App, die unter deren eigener Kontrolle ist. Dann kannst du den Kanal noch sehen. So, mit anderen Worten, also sehr eindeutig, da der Typ auf Telegram selber nicht gesperrt ist, aber auf iOS und auf Android ist diese Sperre sehr eindeutig, auf durch Apple und Google verfügt. Und es ist sogar so, dass ähm Telegramm äh durchaus äh ja schon länger plant oder Absichten bekundet oder bereitsteht, ein quasi nicht zensiertes Telegramm, das du dir dann beispielsweise äh ne, auf einem selbstverwalteten, freien Android aus einer dubiosen Quelle installieren könntest. Und jetzt ist wieder die Frage, ist das jetzt gut oder schlecht, dass Apple und Google letztendlich eine Macht ausüben, auf die Anzeige von Telegram-Gruppen auf ihren Geräten. Oder ist es, ne? Also es gibt ja auch wieder zwei Sachen, jetzt könnte man sagen, ist es ist es gut oder schlecht, dass die diese Macht ausüben. Man könnte aber natürlich auch sagen, ist es gut oder schlecht das Telegramm den Typen nicht äh einfach mal seine seine Nutzerbasis entzieht. Und wir sind da wieder bei dieser ganzen dei Plattforming-Geschichte, die man mit dem die wir mit dem Trump und dem YouTube und dem äh Twitter schon schon haben.

Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Genau, aber was was würden wir denn dann machen, selbst wenn's noch nicht mal äh äh solche Gesetze tangiert? So, da hätten wir doch sicherlich auch irgend so ein ethisches, wo wir sagen, so, ja, nee, also deswegen da fehlt's eigentlich nicht. Natürlich gibt es Apps und Plattformen Provider, die diese diese ethischen Maßstäbe jetzt nicht haben, ne, also Pala irgendwie äh, sicherlich überhaupt gar keine Probleme, ganz im Gegenteil, diese Netzwerke existieren ja nur darum dafür, um so was zu machen. Da hast du dann eben auch verschiedene Ebenen, ne. Da hast du so wer ist jetzt eigentlich der Provider? Also ist es dann irgendwie Apple, die dann Pala verbieten müssen, weil Pala irgendwie nicht durch äh schreitet so ähm weil er immer so so ein bisschen die Frage im Raum steht, was ist, wenn jetzt so ein so ein so ein großer Plattformanbieter auf einmal ethisch komplett abschwenkt. So einen Verdacht, den man bei Facebook. Ja auch immer so ein bisschen in der Hinterhand hält, so dieses so, was ist eigentlich hier mit diesem komischen Androiden, der diesen Laden führt? So, wo was hat der eigentlich für ein Menschenbild, was hat der eigentlich für ein Gesellschaftsbild, was was ja, von wem ist der eigentlich gesteuert? Und äh äh in dem Moment, wo Facebook geht und und äh sagt so, ach ja, nee, hier einfach mit Trump, das war jetzt eigentlich auch ganz geil, nicht getan haben durch ein gesellschaftlichen Druck letzten Endes, ja, vielleicht auch aus der eigenen Mitarbeiterschaft Ähm aber es gibt ja keine Garantie dafür, dass es nicht irgendwie anders abgeht und es gibt vor allem auch keine Garantie dafür, dass nicht eben so ein Staat dann auch mal durchregiert, wie wir das in Russland und China und so weiter sehen, wo solche Plattformen überhaupt gar keine ethische äh Entscheidungsfreiheit haben, wenn da äh Platz des himmlischen Friedens irgendwie äh abgefeiert wird in so einem Social Network, dann ist der Laden einfach schneller geschlossen und die äh Vorstände schneller ähm äh im Knast als irgendwie bis drei zählen können.

Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Also wenn ich mich recht entsinne, haben sich die ähm die Entwickler dieser App äh entschieden, zu sagen, okay, wir diese fünf Videos raus und schreiben dann anstelle dieser Videos hin diese Videos dürfen bei Apple nicht gezeigt werden, bitte geh auf äh Media CTC D E ja? Und dann gab es natürlich auch, muss man eben sagen, gab's natürlich eine Diskussion zu sagen, okay, Ist das jetzt äh beugt man sich hier dem zensurregime? Ja oder ist es ähm. Ja legitim zu sagen, okay, wir machen das, Waisen auf diese Zensur transparent hin, weisen darauf hin, äh wo sie nicht stattfindet, ja und ähm werben quasi anstelle der Zensur für äh die. Für die Zensur freien Inhalte ja? Und äh natürlich auch im Nacken dann, dass die Leute, die diese Apple TV App gebaut haben, da ja auch signifikant Zeit reingestellt haben und es dann eben die Entscheidung war, ich weiß gar nicht, wie viele tausend Videos auf Media CCC DE sind tausende dort gar nicht verfügbar zu machen, weil sechs mehr oder weniger, zufällig ausgewählte äh beanstandet werden. Und das war natürlich die schwierige Abwägung. Ich konnte, ich war in der Entscheidung nicht beteiligt, kann auch beide Perspektiven gut verstehen. Ähm. Potenziell würde ich dazu tendieren zu sagen, na komm lieber die anderen tausend zugänglich machen. Anderen tausend D zugänglich machen und äh den Fall, öffentlich diskutieren, sagen Zensur, Scheiße, wollen wir nicht. Das sind die beanstandeten Videos, also Streisandeffekt nutzen und so weiter. Und sich dann in einer Situation wiederfinden, wo du eine Apple TV TV App hast, wo tausende Videos geguckt werden können und quasi die die Wahrscheinlichkeit, dass jemand überhaupt an diese Zensur stößt. Enorm gering ist. Ja, weil das ja auch irgendwelche Videos von vor ein paar Jahren waren, wo jetzt nicht unbedingt davon auszugehen ist, dass sie das ausgerechnet die jetzt geschaut werden. Perspektiven kann ich nachvollziehen. Ähm. Aber es ist also ja, man kann natürlich auch sagen, es ist eigentlich nett, äh dass Apple äh an der Stelle wenigstens Sachpass auf, wenn die sechs Videos nicht mit, zugänglich sind, dann darf eure App wieder auf das Apple TV, ne? Natürlich gibt's dann auch die Grundsatzkritik zu sagen, ey, was, Ne, ihr habt hier so eine World Garden, ihr macht da den die Inhaltswächter und so weiter. Und gerade bei den Hacking-Videos hast du das sehr viel bessere Beispiel als ähm bei jetzt irgendwelchen Hakenkreuzen. Und das meine ich eben mit diesem unbefriedigenden Vorgang mit befriedigendem Ergebnis, weil das sie es überhaupt machen, ist zutiefst fragwürdig, weil sie es natürlich nicht wirklich auf Basis äh. Demokratische Prinzipien und der Gerechtigkeit äh machen und es viele Inhalte gibt, die nicht gesperrt werden. Und so weiter und so fort. Das ist irgendwie alles so ein ein riesiges äh Dilemma-Fraktal.

Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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