Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP419 Und ähnlich verschworene Gemeinschaften

Feedback — Lilith Wittmann — Bundesservice Telekommunikation Teil 2 — Digitalisierung des Staates — Impfzertifikate — Assange — Facebook-Klarnamenpflicht fällt — Anom-Daten — Telegram

In der heutigen Ausgabe von Logbuch:Netzpolitik freuen wir uns sehr Lilith Wittmann als Gast zu begrüßen. Lilith hat teils allein, teils im Konzert mit der Gruppe Zerforschung im letzten Jahr eine Menge Staub aufgewirbelt und zuletzt mit als Kollateralschaden ihres Digitalisierungsprojekts der Struktur der deutschen Verwaltung die Tarnorganisation Bundesservice Telekommunikation entdeckt, wie wir ja schon letztes Mal berichteten. Heute erzählt Lilith uns wie das ganze Spiel ausging. Dazu noch viel Feedback und ein paar Meldungen und eigentlich fast gar keine schlechten Nachrichten sondern eher so netzpolitisches Unterhaltungsprogramm. Viel Spaß dabei.

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Veröffentlicht am: 29. Januar 2022
Dauer: 1:58:40


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:33.984
  3. Gast an Bord 00:02:53.883
  4. Feedback: Polizei-Abfragen vergessen 00:03:33.014
  5. Feedback: Luca-Domino 00:05:27.350
  6. Feedback: Impfstatus 00:06:23.323
  7. Feedback: §269 00:09:49.776
  8. Feedback: yt-dlp 00:11:41.164
  9. Feedback: Danke 00:14:05.835
  10. Vorstellung Lilith Wittmann 00:15:17.439
  11. Bundesservice Telekommunikation Teil 2 00:31:25.724
  12. Digitalisierung des Staates 01:08:02.327
  13. Impfzertifikate 01:29:33.350
  14. Assange darf in Berufung gehen 01:39:48.080
  15. Facebook-Klarnamenpflicht fällt vor BGH 01:40:44.260
  16. Anom-Daten in Deutschland verwertbar 01:45:09.986
  17. Telegram wird vorerst nicht abgeschaltet 01:47:57.973
  18. Adblocker verstoßen nicht gegen Urheberrecht 01:49:47.409
  19. Epilog 01:56:45.807

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:02
Tim Pritlove
0:00:04
Linus Neumann
0:00:08
Tim Pritlove
0:00:33
Linus Neumann
0:00:49
Tim Pritlove
0:00:50
Linus Neumann
0:01:09
Tim Pritlove
0:01:10
Linus Neumann
0:01:25
Tim Pritlove
0:01:29
Linus Neumann
0:01:37
Tim Pritlove
0:01:39
Linus Neumann
0:02:04
Tim Pritlove
0:02:08
Linus Neumann
0:02:37
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:02:53
Lilith Wittmann
0:02:59
Linus Neumann
0:03:02
Tim Pritlove
0:03:03
Linus Neumann
0:03:33
Tim Pritlove
0:04:28
Linus Neumann
0:04:30

Genau, es ist verboten, aber die Luca-App war ja sicher, Ja der hat Luca hat dann natürlich groß erzählt, dass sie das verurteilt, dass ihr ihr sicheres System von der Polizei missbraucht, so ja okay. Und damit äh ging dann das äh Luka Domino weiter. Insgesamt ähm sind solche Fälle irgendwie über 100 Mal vorgekommen, wobei jetzt bei diesen über 100 Mal, ähm eben auch Papierlisten oder Sonstiges ähm betroffen waren. Einer der vielen Gründe, warum wir immer wieder sagen, diese schönen, anonymen Direktmeldungen, die mit der Corona-Warn-App möglich sind, ohne zentrale Datensammlung scheinen, überlegen zu sein, weil sie schneller stattfinden und keine, derartigen Risiken haben. Auch das natürlich etwas worüber, wovor wir immer gewarnt haben. Na ja, dann, haben wir ja letzte Woche ja schon das Luka-Domino ähm angekündigt, wenn ich jetzt grade auf Luca Fail schaue, dann sehe ich nur noch Hamburg und Niedersachsen, die nicht, debattieren auszusteigen. Das denke ich wird sich aber auch zeitnah klären, insofern ja über die Hälfte der Länder. Es ist schon raus und ähm, der die wenigen verbleibenden, denke ich, werden da auch fallen. Währenddessen hat Smudo jetzt angekündigt, in der Luca App soll dann das Impfregister sein. Wo ich mir dachte, äh der arbeitet glaube ich auch gut daran, dass die App dann wirklich deinstalliert wird, weil ähm ich kann mir nicht vorstellen, dass Impfregister so eine so eine Idee ist, die die Leute jetzt unbedingt in der Luca App abgebildet haben wollen ähm und viele Leute äh sowieso nicht. Okay, also sorry, Quengelfrieder habe ich äh tatsächlich vergessen ähm, ist hiermit nachgeholt. Ähm dann habe ich offenbar, zum Thema Impfstatus äh was falsches gesagt. Da wurde ich an vielen Stellen korrigiert und zwar was jetzt genau mit einer Johnson und Johnson Impfung ist, die jetzt einfach, zweifach, dreifach Booster oder sonst was, Kommentiert mag, nur damit ihr eure Impfnachweis-Check-Apps richtig implementiert. Situation, wer zuerst mit Johnson und Johnson geimpft wurde, eins von eins und dann mit etwas anderem Zweit geimpft wurde. Hat das je nach Impfstelle als zwei zwei oder drei 3 eingetragen bekommen, also zwei von zwei oder drei von 3 eingetragen bekommen, Fakt wäre zum Beispiel in Niedersachsen, Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz zusätzlich zur Erstimpfung mit Johnson Johnson eine zweite Spritze mit einem MRNA Impfstoff also BioNTech oder Moderna erhalten, geboostert, Bayern beurteilt das anders. Hier sind zwei Auffrischungsimpfungen mit anderen Vacinen nötig, um bei 2G-Plus-Veranstaltungen keinen zusätzlichen Testnachweis vorlegen zu müssen. Super, das heißt, es gibt jetzt also auch noch Unterschiede in den Ländern. Das bedeutet, wer nur zweimal geimpft wurde, aber die zweite, als drei drei eingetragen bekommen hat, gilt in Bayern als geboostert und muss keinen zusätzlichen Test vorweisen, wer entgegen zweimal geimpft wurde, das als zwei von zwei eingetragen bekommen hat geht in Niedersachsen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz als geboostert aber in Bayern nicht, ist doch ganz einfach Ähm Robert ähm.

Tim Pritlove
0:07:55
Linus Neumann
0:07:57
Tim Pritlove
0:09:09
Linus Neumann
0:09:42

Ja, das ist ein ein äh großes Hin und Her und wir kommen ja gleich noch mal zu dieser Impfzertifikats äh Geschichte. Vorher will ich aber noch ganz kurz äh den Kommentar des Provinz-Starter Staatsanwalts. Wiedergeben. Und zwar haben wir darüber gesprochen, dass das Zentrum für politische Schönheit wegen des Paragraphen 269. Ähm Ärger hat und auf den sich eine äh die Hausdurchsuchung bei denen gestützt hat. Dazu ein paar Erklärungen Schrägstrich Anmerkungen, Der Paragraf 269, auf den sich die Durchsuchung offenbar stützt, ist zwar etwas sperrig formuliert. Meint aber Folgendes, unter Paragraf 2hundertneunundsechzig fallen vereinfacht gesagt Fälle, in denen Paragraph 267 Urkundenfälschung nur deshalb nicht passt, weil es nur Daten gibt, aber kein physisches Dokument. Im Übrigen ist die Durchsuchung zwar in vielfacher Hinsicht außergewöhnlich, Das liegt aber meiner Meinung nach vor allem daran, dass der zugrunde liegende Sachverhalt außergewöhnlich ist. Das Vorgehen der Polizei und des Staatsschutzes lässt sich meiner Meinung nach auch dann rational erklären, man nicht unterstellt, die hätten das ZPS einfach nur schikanieren wollen. Näheres hier hat ein Twitter-Fread indem ihr das etwas länger auseinander nehmt. Deswegen überspringe ich den hier. Den findet ihr aber in den Shownotes. Eins noch bisher ist ja leider nicht bekannt, wer das ZPS im Vorfeld juristisch beraten hat, Daher an dieser Stelle, falls die Personen es lesen, unbekannterweise ein Kompliment. Zumindest nach dem, was hier bisher bekannt ist, kommt es mir so vor, als hätte sich da jemand auch juristisch kluge Gedanken gemacht. Also.

Tim Pritlove
0:11:36
Linus Neumann
0:11:41

Dann hatten wir über äh YouTube äh DEL gesprochen. Äh da gab's auch zwei Kommentare und zwar einmal von Dominik. Kleinere Ergänzungen zu YouTube DEL. Der YouTube-DMAintainer hat sich vor rund einem Monat selbst als inaktiv deklariert, vielleicht gar nicht so überraschend angesichts von allem. YTDLP Das hatten wir auch besprochen. Ist damit der aktuelle und, tief gepflegte Folg der Wahl. YouTube DE kann, konnte Videos tatsächlich nur langsamer herunterladen. Hier gibt es ein Issu of GITHUP, der fix, der das Problem lösen soll, kommt wiederum von YT DIP. Und dann der wichtigere Teil als CL IT-Tool, also ist ja ein Command-Night-Tool, wird YouTube-DL wahrscheinlich wirklich nicht von vielen Endnutzern äh Endnutzerinnen eingesetzt. Ein Problem aus Sicht der Copyright-Industrie dürfte sein, dass viele andere Tools darauf aufsetzen. Es gibt zum Beispiel populäre Guisees, also grafische Programme und auch ich verwende zum Beispiel einen Webservice, der im Hintergrund YouTube DEL verwendet. Das Ding ist halt grade bei Entwicklerinnen beliebt, Also vielleicht ein potenzieller YouTube-Downloader, Superspreader. Mit an. Also er sagt, ja, das ist ein Commandine-Tool. Es gibt Browser-Plug-ins und äh andere Webservices und haste alles nicht gesehen, die das nutzen. Insofern, ja. Ähm quasi die Basis. Da ergänzt dann Thomas. Dann die Empfehlung von Linus zu Browser Plugins zum Download ähm, In Anbetracht der vielen schadhaften Plug-ins, die sich in diesem Umfeld tummeln, ist das möglicherweise gar kein so guter Rat. Äh also er, das kann ich mir sehr gut vorstellen, äh YouTube runterladen ist wahrscheinlich etwas, was viele Leute wollen und wenn sie da ähm nach äh nach Plug-In suchen, sie wahrscheinlich potenziell auch welche eher zweifelhafter Genese. Gegen Vorschlag, freie Instanzen oder selbstgehostete YouTube-Proxis wie Individues oder ähnliches und ähnliche verweisen, wo neben dem Video bequem der Down, angezeigt wird, um an sich alles als Web-Am runterladen, eine Zeile FFM-Pack und schon hat man eine MP3. Macht weiter so. In zwei Monaten ist corona vorbei. Danke Thomas. Ähm da seid ihr schon mal zu zweit.

Tim Pritlove
0:14:02
Linus Neumann
0:14:04
Tim Pritlove
0:14:31
Linus Neumann
0:14:34
Tim Pritlove
0:14:40
Linus Neumann
0:14:44
Tim Pritlove
0:14:46
Linus Neumann
0:14:57
Tim Pritlove
0:15:04
Lilith Wittmann
0:15:24
Tim Pritlove
0:15:25
Lilith Wittmann
0:15:51

Also Chaos, Umfeld, ich glaube, das beginnt äh das begann so vor ziemlich genau zehn Jahren. Da war ich so Aktionsorientierte, jugendliche Hackerin. Die sich so mit vielen Gleichaltrigen über IRC und wie das damals noch so war ausgetauscht hat und wir haben uns zum ersten Mal in real life auf dem 28. C3 verabredet und ähm ja keine Ahnung, da bin ich so ein bisschen in diese Chaos Bubble rein rutscht ähm also oder war das erste Mal auf irgendeiner Chaosveranstaltung und dann Na ja, ging das über die Jahre halt irgendwie immer so weiter und ähm obwohl ich dann irgendwann Mit dem Aktionsorientierten Hacken so ein bisschen aufgehört habe und mich mehr so mit offenen Daten und so Krams beschäftigt hat, habe war das immer noch irgendwie so da und ähm, Na ja, so, 2018 bin ich irgendwie zu diesem ganzen Thema Verwaltungs-Digitalisierung gekommen, mit dem ich mich ja bis heute noch super viel beschäftige, was irgendwie so passiert ist, dass ich, irgendwann in so einem Start-up so, H Capitalismus im Style so gefragt habe, warum die digitale die Verwaltung so kaputt ist. Das entstand eigentlich so, wir denken drüber nach, was wir Sinnvolles machen können und dann, uns damit ein paar Tage beschäftigt und dann habe ich gemerkt, ja Start-ups helfen da nicht, sondern man muss sich da irgendwie anders mit beschäftigen. Dann kam Corona. Und ähm es gab so eine staatliche Initiative, die heißt Workfood Germany, wo sie Leute, die irgendwie so Erfahrungen im Digitalbereich haben, für sechs Monate in ein Bundesministerium geschickt haben. Und die haben mich so kurzfristig gefragt, ob ich Bock habe und dann habe ich gedacht, ja why not? Und äh ja dann war ich sechs Monate in einem Bundesministerium, und ähm ja habe gesehen wie digital ditantisch jeder arbeiten.

Tim Pritlove
0:17:34
Lilith Wittmann
0:17:36
Tim Pritlove
0:17:45
Lilith Wittmann
0:17:52

Also da waren halt wirklich keine Menschen im Referat, die tatsächlich Kompetenz auf diesem Bereich haben, sondern dass, waren halt erstmal alles irgendwie Leute, die irgendwie so generalistin der Verwaltungswissenschaften oder Politikwissenschaften waren und die haben halt irgendwie nicht so dieses Ding gehabt von ja wir beschäftigen uns jetzt selbst damit, was irgendwie sinnvoll ist, sondern. Primäres Geschäft war irgendwie zu sagen, ja wir kennen da irgendjemanden und dem werfen wir Geld rüber oder äh ja wir haben hier diese Leitungsvorlage bekommen und ja wir verstehen die eigentlich nicht so ganz, aber das passt schon und äh also, gerade zu Beginn von der Coronapandemie hätte man ja erwartet, dass so ein Bildungsministerium in so einem Grundsatzreferat irgendwie sagt, ja wir kümmern uns jetzt um die Digitalisierung der Bildung, Na ja, wir sehen ja heute das Ergebnis so. Ähm da ist nicht viel passiert und ähm, ich saß halt mit am Tisch, als sollte sich dazu entschieden haben, dass da nicht so viel passiert und das war halt ziemlich frustrierend und ähm ja äh nach, fünfeinhalb sechs Monaten habe ich dann dazu auch mal ein bisschen mehr geschrieben, äh weil ich glaube, dass Ganz vieles Problems, warum das halt nicht funktioniert. Einerseits natürlich, dass auf der Arbeitsebene keine, da sind und andererseits natürlich die Struktur der Verwaltung selbst, die ja die starke Hierarchie und so so ein bisschen darauf ausgelegt ist, dass am Ende des Tages äh zwischen Referatsebene und der eben auf der politischen Ebene möglichst wenig Durchlasseig ist und der Prozess möglichst langsam ist, dass es ja auch so ein die Idee hinter der Bürokratie, dass es da einfach viele Schritte dazwischen gibt und ähm ja darüber habe ich dann mal geschrieben und danach haben sie mich nach fünfeinhalb Monaten rausgeworfen.

Tim Pritlove
0:19:32
Lilith Wittmann
0:19:38
Linus Neumann
0:19:55
Tim Pritlove
0:20:00
Lilith Wittmann
0:20:16
Tim Pritlove
0:21:07
Lilith Wittmann
0:21:29
Tim Pritlove
0:22:07
Lilith Wittmann
0:22:16
Tim Pritlove
0:22:55
Lilith Wittmann
0:23:34
Tim Pritlove
0:24:23
Lilith Wittmann
0:24:37
Tim Pritlove
0:25:48
Lilith Wittmann
0:26:27
Tim Pritlove
0:27:31
Linus Neumann
0:28:16
Tim Pritlove
0:28:24
Lilith Wittmann
0:28:40
Tim Pritlove
0:29:20
Lilith Wittmann
0:29:50

Genau, die Idee ist eigentlich grade, man nimmt alle Organigramme der Bundesverwaltung und alle Haushaltsdaten und so weiter und so fort und baut erstmal ein großes Organigramm. Also momentan hat man ja irgendwie diese PDFs und äh da steht dann drauf, so ist dieses eine Haus strukturiert, Aber wenn du jetzt jemanden erklären möchtest, wie die Struktur der gesamten Bundesverwaltung funktioniert, also welche Behörde ist welcher nachgeordnet und das ist irgendwie der Weg diese und nachgeordnete Behörde an der Gesetzinitiative mitarbeitet. Das ist ja was, das kannst du heute niemandem erklären und da das ist nicht visualisiert und das ist in keiner Weise maschinenlesbar sowieso nicht, und ähm Idee ist quasi zu sagen, ja man baut einmal einen riesigen Baum, der quasi die gesamte Bundesverwaltung darstellt und am Ende hängt man da ganz viele andere öffentliche Daten wieder ran. Weil diese Referate einzelnen Ministerien, die haben wir zu verschiedenen Zeiten mal eine Informationsfreiheitsgesetz, Frage beantwortet und wenn man die dann daran hängt, dann kann man auf einmal, Kommunikationssport mit zwischen Ministerien bauen. Ähm oder man kann irgendwie rausfinden, mit was sich welches Referat beschäftigt, wer an welcher Gesetzesinitiative beteiligt war oder wie Geld verteilt wird, wie Lobbyisten mit mit den Ministerien interagieren und so weiter und so fort. Und das war so die Idee, ich dann angefangen habe mir am Anfang erstmal die Liste aller Bundesbehörden anzuschauen, äh weil ich brauche natürlich erst mal eine Liste aller Behörden, bevor ich irgendwie anfange, die miteinander zu verknüpfen. Und die gibt's ja dankenswerterweise irgendwie vom Bund auf Service Punkt Bund Punkt DE und die habe ich mir dann mal gezogen, und bin einfach diese Liste durchgegangen und so bin ich dann zum Bundestages Telekommunikation gekommen.

Tim Pritlove
0:31:24
Lilith Wittmann
0:32:03
Tim Pritlove
0:32:49
Lilith Wittmann
0:33:01
Tim Pritlove
0:33:03
Lilith Wittmann
0:33:14
Tim Pritlove
0:33:51
Lilith Wittmann
0:34:03
Tim Pritlove
0:34:39
Lilith Wittmann
0:35:40

Genau ähm also das Schöne war an der äh nach dem ersten Blogpost haben wir super viele Leute geschrieben ähm also ich, habe irgendwann aufgehört zu zählen, aber es waren eine dreistellige Menge an Hinweisen, die ich bekommen habe von Leuten und ist natürlich super nice, dass das so funktioniert und weil jeder hat mal irgendwie was gesehen und dann ist es auf sozialen Medien diskutiert worden und ganz viele Leute haben halt irgendwie Sachen erzählt und dann gab es ganz schnell so habe da mal in der Nähe gearbeitet. Ich habe gehört, das ist der BND und so weiter und so fort, aber halt auch wenig Handfestes so aber halt super viele Hinweise auf jeden Fall schon mal und das war dann irgendwie so, ich muss da jetzt irgendwie ein bisschen tiefer noch reinschauen Und der erste Hinweis, der dann so richtig was gebracht hat, fahr, dass jemand auf dem äh Google Streetview-Bild aus 2008 das Firmenschild entziffern konnte Das äh im äh in in der Scheibe hing äh zur Vermietung des Gebäudes. Und wenn man dann auf die Webseite dieses Vermieters gegangen ist, dann war da zwar, Liegenschaft nicht wirklich aufgelistet, aber es gab eine Referenz, dass sie zweieinhalbtausend Quadratmeter in Berlin-Trip vermietet haben, diese Vermietungsfirma. Und äh an eine Bundesbehörde. Und äh dann hat man sich die Liste Liegenschaften, dieses Vermietungsunternehmens angeschaut und hat irgendwie gesehen, ja sie haben mit Treptow nur ein Gebäude ähm und wahrscheinlich das da und das hat sich dann am Ende auch durch so ein bisschen Nachfragen, Durchfragen rausgestellt, ja, da tatsächlich zweieinhalbtausend Quadratmeter an eine Bundesbehörde vermietet, äh wollen aber nicht so richtig sagen welche und damit war halt diese Theorie von da hängen irgendwie Briefkästen und die sind irgendwie da zum Spaß, so ein bisschen aus der Welt und ähm na ja von da hat man dann so ein bisschen weiter recherchiert. Dann hat man erkannt, dass die immer schreiben, die haben irgendwie diese Adresse in der Heidelberger Straße dreiundsechzig Slash vierundsechzig und dann habe ich mal überlegt, ja was passiert eigentlich, wenn ich mir da jetzt einen Internetanschluss der Telekom hinbestelle? Bin ich auf die Telekom-Webseite gegangen und habe mal diese Adresse eingegeben und festgestellt, an der gibt es einen Glasfaseranschluss. An der Adresse 62 und 5undsechzig, die irgendwie im selben Gebäudekomplex liegen, gibt's irgendwie VDSL fünfzig. So eine Indikation dafür. Wahrscheinlich haben die da irgendwas hinge.

Tim Pritlove
0:37:47
Lilith Wittmann
0:37:52
Tim Pritlove
0:38:52
Lilith Wittmann
0:38:53

Äh das kann man so durchluten, Also ähm ich habe dann auch mal geklingelt und bin dann vielleicht mal ins Gebäude gegangen und so und da hat man aber nicht super viel gesehen. Ähm ist ja ein also in dem Gebäude sitzen mehrere Parteien und äh der Bundesservice hat soweit, ich weiß, nur zwei Etagen. Und sonst sitzen da halt so andere Firmen ähm so eine Abrechnungsfirma, eine Firma, die mal Glasfaserkabel konfektioniert hat ähm ja also so so ein bisschen Firmen, die auch alle so ein bisschen aussehen. Eine Firma braucht Testroboter für Geldautomaten. Ich wusste nicht, dass es für so was Firmen gibt, aber Aparently gibt es die. Und das war dann tatsächlich auch so als ich wieder zu Hause war der nächste Research-Punkt, dass ich mich so hingesetzt habe und ich habe mir all diese Firmen angeschaut, die in diesem gesamten Gebäudekomplex sitzen, weil ich dachte so, wenn da, so eine Tarnbehörde sitzt, dann gibt's da vielleicht auch noch Tarnunternehmen, you never no. Und äh dann bin ich jeder Einzelne dieser Firmen durchgegangen, habe irgendwie rausgefunden, wem gehören diese Firmen, wer ist Geschäftsführer? Wie sind die miteinander vernetzt und so weiter und so fort und der Witz, dass man konnte, weil jeder dieser Firmen irgendwas Scheys finden, Ähm aber dann habe ich mal so überlegt, ist das nicht in Berlin eigentlich überall so? Ähm und na ja, wenn man's überlegt, dass in so einem durchschnittlichen Bürogebäude in Berlin häufig halt einfach so einen Haufen Firmen sitzen, die irgendwie komische Sachen machen, weil ist halt Berlin.

Tim Pritlove
0:40:18
Lilith Wittmann
0:40:20
Tim Pritlove
0:40:26
Lilith Wittmann
0:40:28
Tim Pritlove
0:41:30
Linus Neumann
0:41:38
Lilith Wittmann
0:41:41
Tim Pritlove
0:42:29
Lilith Wittmann
0:42:34
Tim Pritlove
0:42:38
Lilith Wittmann
0:42:59

Genau äh BK sind irgendwie siebenhundert Meter oder so, also einmal ein bisschen die Straße runter und genau, das ist halt so alles auf der Ecke. Das andere Interessante an diesem Eintrag in der Heidelberger Straße war die E-Mail-Adresse, die zu diesem Eintrag angegeben wurde. Ähm diese E-Mail-Adresse, das ist so eine typische Behörden-E-Mail-Adresse, die lautet Z 7undzwanzig. Unterstrich eins at BMI minus Treptow Punkt Bund Punkt DE und Na ja, das klingt jetzt glaube ich für Außenstehende so ein bisschen kryptisch, aber eigentlich ist das ja mit so E-Mail-Adressen in Behörden, wenn man einmal gecheckt hat, wie man sie liest recht einfach. Äh das Z, da steht für Zentralabteilung und die zwei danach Unterabteilung zwei und dann das Referat sieben und mit Unterstrich eins dann das Postfach eins. Jetzt gibt's da aber einen Haken, indem ihr gibt es kein Referat 7 in der Unterabteilung zwei in der Abteilung Z. Es gibt nur eine Unterabteilung sechs. Ähm das bedeutet, wir haben da irgendwie eine E-Mail wieder eine E-Mail-Adresse, die nicht funktioniert und so weit ich weiß, gab es auch kein Referat sieben in der Unterabteilung zwei in der Vergangenheit ähm und das war dann natürlich schon wieder so superkomisch, weil irgendwie, E-Mail-Adressen, die nicht funktionieren und die es nicht gibt, hatten wir ja irgendwie schon beim Bundesservice Telekommunikation. Äh und das war dann natürlich doppelt auffällig. Und äh das andere Auffällige war, dass die halt so eine Domain at BMI Minus Treptow Punkt bunt Punkt DE hatten und ähm, alle Leute, die im BMI arbeiten und ich habe da echt einige gefragt, haben noch nie von dieser Art von E-Mail-Adresse gehört. Also jeder im BMI hat eine E-Mail-Adresse, BMI Punkt Bund Punkt DE.

Tim Pritlove
0:44:40
Lilith Wittmann
0:44:53
Tim Pritlove
0:45:40
Lilith Wittmann
0:45:42
Tim Pritlove
0:46:25
Lilith Wittmann
0:46:29
Linus Neumann
0:47:39
Lilith Wittmann
0:47:42
Tim Pritlove
0:49:14
Lilith Wittmann
0:49:51
Tim Pritlove
0:49:54
Lilith Wittmann
0:50:24
Tim Pritlove
0:50:25
Lilith Wittmann
0:50:27
Tim Pritlove
0:50:57
Lilith Wittmann
0:50:59
Tim Pritlove
0:51:18
Lilith Wittmann
0:51:24
Tim Pritlove
0:52:24
Lilith Wittmann
0:52:31
Tim Pritlove
0:52:35
Lilith Wittmann
0:52:36
Tim Pritlove
0:52:40
Lilith Wittmann
0:52:43
Tim Pritlove
0:52:50
Lilith Wittmann
0:52:57
Tim Pritlove
0:53:01
Lilith Wittmann
0:53:08
Tim Pritlove
0:53:11
Lilith Wittmann
0:53:17

Nee. Und dann hat er sich hat er sich zurückgemeldet mit äh ja, wer sind Sie denn und äh was wollen Sie denn und er wirkt sehr sehr unruhig. Und ähm. Habe ich mich halt da habe ich mich natürlich vorgestellt. Mein Name ist Lilit Wittmann und ich habe ein paar kurze Fragen äh an sie Herr äh Friedrich äh und aber ich musste erst wissen, ob ich mit dem Verfassungsschutz spreche. Und dann war er auf einmal sehr gefast und meinte so, nein, nein, sie sprechen mit Michael Friedrich, ich glaube, sie haben sich verwählt. Und dann ging das ein bisschen hin und her und dann meinte ich irgendwann auch mal so, also aber ich spreche jetzt nicht mit dem Verfassungsschutz, habe ich sie richtig verstanden und dann war er so, aber doch nicht nachts um zwei. Was wollen Sie denn jetzt eigentlich von mir? Meinte ich so, ja, aber ich habe Ihnen auch jetzt eine Frage gestellt. Ich hatte Ihre Telefonnummer im Kontext, das, Treptow gefunden und da wollte ich von ihnen wissen Ob's jetzt eine Tarnbehörde des Verfassungsschutz oder so was das sind oder was ist denn das BMI-Trepum? Und das ging dann auch so ein bisschen hin und her und irgendwann sagte er jetzt so, ja ja, wir hören jetzt auf zu reden und, gelegt. Und na aber es war halt sehr auffällig, weil er war super wach nachts um zwei, war sofort am Telefon. Und ähm ja dann hat er aber aufgelegt und danach war die Telefonnummer nie wieder zu erreichen. Ähm, und was äh noch ganz witzig war in dem Kontext, ich wollte ihm danach noch eine E-Mail schreiben, weil ich noch mehr Fragen an ihn hatte und er war ja nicht mehr zu erreichen Und da dachte ich so, wie sehen denn E-Mail-Adressen in Behörden aus? Meistens Vorname Punkt Nachname. Also habe ich eine E-Mail-Adresse an Michael Punkt Friedrich und dann einmal at BST Punkt Bund DE für den Bundesservice Telekommunikation an BMI Minus Köln Punkt DE an äh dem I Minus Tretro Punkt Punkt DE und, Bundes äh BFV Punkt Bund Punkt DE, also am Bundesamt für Verfassungsschutz äh geschrieben. Äh von diesen vier E-Mails, die ich losgeschickt habe, äh wurde mir nur bei der einen vom Bundesamt für Verfassungsschutz äh nicht zurückgemeldet, dass diese E-Mail-Adresse nicht existiert.

Tim Pritlove
0:55:19
Lilith Wittmann
0:55:34
Tim Pritlove
0:55:47
Linus Neumann
0:55:51
Lilith Wittmann
0:55:57
Tim Pritlove
0:56:49
Lilith Wittmann
0:57:01
Tim Pritlove
0:57:25
Lilith Wittmann
0:57:32
Tim Pritlove
0:57:36
Lilith Wittmann
0:57:38

Also muss ich jetzt nochmal nachschauen aber ich glaube das war irgendwie Kombi so zwei Ballsportarten. Und dann rufe ich so beim äh BMI Köln acht zum zwei äh oder halb drei schon an und natürlich denke ich, da geht niemand ran, weil ich wie gehabt den gibt es keine 24 Stunden Telefonnummern und ähm meldet sich sofort jemand, auch hellwach wie so eine Telefonzentrale, Bundesministerium des Inneren in Köln, guten Abend. Äh wie kann ich ihnen helfen? Und dann äh, Diesmal mache ich's richtig, sage ich guten Abend. Mein Name ist Wittmann. Bin ich hier denn richtig beim BMI Köln? Und dann sagt die Person, ja genau, sie sind ja beim BMI Köln. Dann frage ich sie, sagen sie mal, wo in Köln sitzen sie eigentlich? Ich möchte ihnen was zuschicken. Und dann sagt die Person ähm äh ja in Köln ähm ähm ich kann ihnen eine Postfachnummer geben ähm und danach das so ein bisschen ja kann ich ihnen was vorbeibringen? Und ähm dann sagt die Person an irgendeinem Punkt, nee nee können sie nicht ähm dann wollte ich dann habe ich so gefragt, aber sagen sie mal in Köln gibt es doch gar kein BMI. Wo wo habe ich denn da jetzt angerufen? Ist das jetzt hier doch der Verfassungsschutz? Dann sagt die Person so, sehr sicher, nein, nein, sie sind hier beim Bundesministerium des Inneren in Köln und dann ging das so ein bisschen hin und her. Und ähm dann wollte ich irgendwann noch mal wissen, ja und wo sitzt denn jetzt das Bundesministerium, das Innere in Köln? Sagen Sie mal, sitzen Sie dann an Ihrer Adresse vom Verfassungsschutz? Dann sagt die Person, nein, nein, dazu kann ich Ihnen keine Auskunft geben. Rufen Sie zur Dienstzeit wieder an und legt auf.

Tim Pritlove
0:59:06
Lilith Wittmann
0:59:16
Tim Pritlove
0:59:48
Lilith Wittmann
1:00:10
Tim Pritlove
1:00:33

Ja.

Lilith Wittmann
1:00:36
Tim Pritlove
1:00:47
Lilith Wittmann
1:00:49
Tim Pritlove
1:01:24
Lilith Wittmann
1:01:31

Also also von ich habe angefangen zu recherchieren. Das war Anfang Dezember letzten Jahres. Ähm an dem Punkt, dass ich das mit dem BMI trete und dem BMI Köln rausgefunden habe. Das war kurz bevor der erste Artikel erschienen ist, also sprich heute vor zwei Wochen so, ähm und äh genau, aber erstaunlicherweise haben Behörden über IFG-Anfragen zu diesem Thema immer sehr schnell reagiert, weil sie nämlich immer gesagt haben, dass sie nichts dazu sagen können. Das war auch ein bisschen auffällig, weil oft wartet man ja auch so eine IFG-Anfrage einfach mal einen Monat, und auf einmal geht das in zwei Tagen und ich war dann so ein bisschen frustriert und wusste nicht mehr, wie ich weitermachen soll, und ich hatte wirklich noch ganz viele andere Sachen probiert. Es gab irgendwie mal diese Hypothese, dass diese Adresse irgendwie was mit dem NSA-Untersuchungsausschuss zu tun hatte und dann habe ich Ströbele eine E-Mail geschrieben, ob ihm die Adresse was sagt und dann kam aber immer nur ein Nein zurück und ich bin echt an ganz vielen Stellen immer so gegen so eine Wand gelaufen und nicht mehr weitergekommen und hatte irgendwie keine richtigen Beweise. Und dann dachte ich so, ich habe ja diese Adresse in Köln, dieses Postfach. Wo landet denn diese Post eigentlich, wenn ich da was hinschicke? In dieser wunderschönen Welt, wo man überall Bluetooth Slow Energy reinstecken kann, haben wir ja auch so was wie AirTex. Und da habe ich mich gefragt, was passiert eigentlich, wenn ich so einen AirTech mal da diese Postfachadresse in Köln schicke.

Tim Pritlove
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Lilith Wittmann
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Tim Pritlove
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Lilith Wittmann
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Tim Pritlove
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Lilith Wittmann
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Tim Pritlove
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Lilith Wittmann
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Tim Pritlove
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Lilith Wittmann
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Tim Pritlove
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Lilith Wittmann
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Tim Pritlove
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Lilith Wittmann
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Tim Pritlove
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Lilith Wittmann
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Tim Pritlove
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Lilith Wittmann
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Tim Pritlove
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Lilith Wittmann
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Tim Pritlove
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Lilith Wittmann
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Tim Pritlove
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Lilith Wittmann
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Tim Pritlove
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Lilith Wittmann
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Tim Pritlove
1:11:52
Lilith Wittmann
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Genau wir sind so ein Kollektiv von so knapp zehn Menschen, die halt irgendwie Spaß daran haben, Technik auseinanderzunehmen, Technik zu verstehen und halt genauer hinzuschauen, wie Sachen funktionieren. Eigentlich war das mal so eine Gruppe von Menschen, die vor allem Hardware zerbastelt hat und irgendwie geschaut hat, wie so ein, Fernseher aus China funktioniert und was da für ein Android draufläuft und wie man das hacken kann, während Corona wurde daraus dann aber immer mehr, man schaut sich mal zum Beispiel äh Corona-Schnelltest-Buden an und ähm ja findet da Sicherheitslücken, die so fatal sind, dass man am Ende quasi ohne irgendwas zu tun, die gesamte Datenbank dieser Corona-Schnelltestbuden in der Hand hat und ähm genau. Zur Forschung bin ich irgendwie letztes Jahr September gekommen und wir haben da, keine Ahnung, Ende letzten Jahres, vor allem so eine größere Kampagne gemacht, wo wir uns irgendwie verschiedenste Bildungs-Apps angeschaut haben und einfach geschaut haben, wie kaputt die sind und dabei natürlich super viel gefunden haben. Gleichzeitig aber immer noch so dieses ganze Coronathema. Und jetzt zu Ende des Jahres, als wir einen Vortrag für den Kongress aufgezeichnet haben, war irgendwie so das Ding, dass wir uns äh für das ganze Team Schnelltests gekauft haben und äh wir haben uns Schnelltests gekauft, die richtig Scheiße waren, also die irgendwie so eine Erkennungsrate von, 16 Prozent oder so hatten. Und das hat uns so geärgert, dass es irgendwie keine einfache Möglichkeit gibt, zu checken, wie gut Schnelltests sind. Und dann haben wir uns halt mal eben hingesetzt und haben so eine kleine Web-App gebaut, Schnelltest Punkt DE. Und ähm ja, das war dann so. Fünfter bis fünfzehnter Januar oder so, haben wir uns halt hingesetzt und haben irgendwie manuell so eine Datenbank vom äh Paul-Ehrlich-Institut, die diese Schnelltests äh tatsächlich testen, importiert und haben die mit so Ehren, also so so Strichcodes, die auf den Schnelltests drauf sind verknüpft. Und haben das als App gestartet und wir haben natürlich nicht damit gerechnet, dass das so viele Leute so cool finden, aber über die letzte Woche quasi jeden Tag ein Interview zu diesem Thema gegeben und das läuft überall in den in den Medien rauf und runter und äh das unterschätzt man dann immer so ein bisschen ganz schnell, wie groß und wie anstrengend so ein Thema werden kann und ist natürlich trotzdem total cool, das gemacht zu haben.

Tim Pritlove
1:14:27
Lilith Wittmann
1:14:42
Tim Pritlove
1:15:26
Lilith Wittmann
1:16:08

Also grundsätzlich ist erstmal alles kaputt. Ähm also das sehen wir ja auch alle irgendwie so. Und äh ich finde man kann das halt so auf so zwei Kernpunkte runterbrechen und das eine ist natürlich die fehlenden Kompetenzen. Also sehen wir ja, dass es irgendwie in der Verwaltung zum Thema Digitalisierung irgendwie quasi keine Inhousekompetenzen gibt, sondern wir haben da viel Generalistinnen, ist ja auch so ein bisschen die Idee von der Verwaltung lange gewesen, dass man irgendwie viele Verwaltungswissenschaftlerinnen und viele Juristinnen hat, aber nicht so viele Leute, die sich irgendwie tatsächlich mit Digitalisierung auskennen. Und der andere Punkt ist, dass wir Strukturen haben, die dazu führen, dass ja einige wenige. Entscheidungen treffen, auch Entscheidungen treffen, die sie vielleicht nicht vollständig verstehen. Und das bedeutet natürlich dann, dass man irgendwie Leute hat, die nicht so viel Ahnung haben, die sich irgendwie was ausdenken und dann hast du Leute, die nicht so viel Ahnung haben, die darüber entscheiden. Ähm und wir müssten diese beiden großen Punkte angehen, nämlich einmal. Innenbehörden ganz viel Know-How aufbauen, also sprich Leute, die tatsächlich wissen, wie man die Digitalisierung funktioniert und damit meine ich jetzt, nicht so Leute, die irgendwie so ein bisschen äh Design Thinking spielen können in der Verwaltung, sondern tatsächlich Leute, die Sachen auch umsetzen können, die Produkte sein können und so weiter und so fort. Also alle Kompetenzen, die man in so einer digitalen Welt halt braucht, in die Verwaltung reinzuholen, und dann den Leuten aber auch den Freiraum zu geben, damit die tatsächlich das machen können, was sinnvoll ist, denn das sind ja häufig Menschen, die vorher in dem Umfeld gearbeitet haben, wo man ihnen relativ viel Eigenverantwortung gegeben hat und wo man irgendwie Leuten zutraut, dass sie irgendwie selber wissen, was richtig ist und was sinnvoll ist zu bauen und wo man nicht auf diese klassische Verwaltungsstruktur setzt. Wo man irgendwie Leute hat, die zwar irgendwas machen, aber dann geht das über so eine ganz lange Leiter bis zu der Person, die das entscheidet, Und dann entscheidet die das ohne superviel Fachkompetenz zu haben. Ich glaube, wenn man diese beiden sich an diesen beiden Schrauben dreht, Könnte man zu einem Punkt kommen, das staatliche Digitalisierung, gerade auf Bundesebene funktionieren könnte. Anders wird schwierig.

Tim Pritlove
1:18:23
Lilith Wittmann
1:19:30

Absolut und ich meine ich glaube der Kernpunkt dabei ist halt häufig die Freiheit, die den Leuten fehlt. Also dass sie halt nicht irgendwie das machen können, was sinnvoll ist, sondern halt in bestehende anstrengende Strukturen reinkommen und sich dann erstmal etablieren müssen und äh das halt super frustrierend ist, wie halt auch in so konservativen Unternehmen, die das ja häufig auch nicht. Aber ich meine das hier was, das kann man irgendwie angehen und was dieses Verdienstthema angeht, ist das halt auch vor allem so ein Ding von Verwaltung muss das halt wollen. Also die TVÖD, also Tarifvertrag, öffentliche Dienst, bietet super viel Spielraum, wie du jemanden eingrupierst und wie du jemanden bezahlst. Du magst da jetzt nicht auf die kommen und du magst da jetzt auch nicht auf die Valley auf die Gehälter die irgendwie Leute ausm äh Companys ausm Valley in Berlin bezahlen kommen aber du kommst schon auf gute Industrie übliche Gehälter, wenn du Leute richtig eingruppieren möchtest. Und das sieht man irgendwie beim BM BND und beim Verfassungsschutz, wenn die irgendwie IT-Leute suchen, dann kriegen die das mit der Eingruppierung hin, Ähm das ist ganz witzig. Äh und dass das irgendwie bei vielen anderen Behörden nicht klappt, ähm, Ja, also das ist halt vor allem so dem Wille der Personalabteilung geschuldet, dass die halt irgendwie sehen müssen, wenn ich einen guten Produktdesigner einstelle, dann sollte ich ihn vielleicht so eingruppieren, wie auch einen Juristen. Und dann klappt das auch, aber das tun sie halt in der Regel nicht.

Tim Pritlove
1:20:55
Lilith Wittmann
1:21:22
Tim Pritlove
1:22:42
Linus Neumann
1:22:49

Ich habe kein Interesse an so einem Job und äh aber ich habe mal, ich war vor kurzem bei so einer Veranstaltung und äh das hören die total ungerne, wenn man sagt, so wie ihr die Leute bezahlt, könnte ja keine ordentlichen Leute, Lässt dann eine Person aus dem Publikum aufgestanden und die war total böse auf mich. Ähm und ich habe ich habe erst nachher so hoffen nach Hause, Weg gemerkt. Ach so, ja wahrscheinlich. Ich habe mir ja auch einen Grund gegeben, böse auf mich zu sein, ja? Und dann wird auch gerne betont, dass ja mitunter ja die Beamtenlaufbahn, äh hohe soziale Sicherheit bietet und das alles gar nicht so ein schlechtes Angebot wäre. Ähm aber ja, natürlich hast du äh Recht und äh da. Das mag vereinzelt natürlich kompetente Leute geben, aber die gehen dann eben eventuell auch mal wieder, ne? Äh sogenannten Welly-Gehälter, ja, die sind ja auch also hm wenn man sich mal überlegt so kompliziert ist IT ja dann auch nicht. Ja also finde ich zumindest äh ist tatsächlich auch immer erschreckend simpel dann doch ja ähm dass ich ähm etwas überrascht bin. Ja wie hohe Gehälter dann teilweise eben für ja in meinen Augen dann trivial Aufgaben, gezahlt werden ne? Also es ist ich würde jetzt sagen mal die in der Wirtschaft gezahlten, IT-Gehälter, die sind primär Ausdruck eines Mangels, ja, also eines Marktmangels, dass es wenig Leute gibt, die diese ähm, Kompetenzen haben, ja? Gleichzeitig liegt das wenige Leute, diese Kompetenzen haben, aber nicht unbedingt daran, dass die jetzt so unglaublich kompliziert wären, dass nur ein paar wenige Genies diese Kompetenzen bekommen können, sondern es liegt und da bin ich ja vielleicht auch ein bisschen wieder näher an dem Limit, womit du dich auch gerne befasst, eben diesen Bildungsbereich. Das die beim beigebracht wird, das heißt äh oder ne in der Schule irgendwie die Existenz des Internets so lange wie möglich verheimlicht wird. Ähm das heißt die Menschen, die jetzt irgendwie in Frage kommen in solche Positionen äh zu gelangen, die diese Kompetenzen haben. Die haben die irgendwo. Anders her. Ja, also die haben die nicht in der normalen Schulausbildung in in nennenswertem Ausmaß mitbekommen und deswegen sind sie auch selten. Wäre jetzt so meine meine Einschätzung. Würdest du das auch so sehen oder. Hältst du dich für genial.

Lilith Wittmann
1:25:19
Linus Neumann
1:25:57
Tim Pritlove
1:26:02
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
1:26:20
Lilith Wittmann
1:27:13
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Wir reden von einzelnen Impfdosen und von einzelnen Impfzertifikaten. Also eine Person kann ja bis zu drei Impfzertifikate auf sich vereinen und wobei für den größeren Teil der Leute das, oder für einen großen Teil der Leute das erste Impfzertifikat quasi nicht notwendig war. Weil es das Impfzertifikat noch nicht gab und sie quasi mit dem mit der zweiten Impfung dann einfach ein zwei von zwei Zertifikat bekommen haben und das war dann auch gut, ähm und jetzt gibt es also in der in der Bundesrepublik Deutschland ungefähr 162 Millionen Dosen, die geimpft wurden, 24 Millionen digitale Zertifikate. Und jetzt fragt man sich warum, wo kommt det her? Warum gibt es so viele. Und ähm als ich diesen Artikel getwittert habe, gab es relativ viele ähm Antworten. Die das jetzt mal so ein bisschen erklären. Also wie gesagt, die ersten Leute, die geimpft wurden, Die konnten ja zum Beispiel noch gar nicht so was bekommen. Dann gab es aber auch Leute, die, dann mit ihrem also die quasi nachher noch so ein Impfzertifikat vom Impfzentrum zugeschickt bekommen haben. Vielleicht aber in der Zwischenzeit schon einmal in der Apotheke waren, um sich einen, schon mal eins auszustellen, Dann gab es fehlerhafte Ausstellungen. Name falsch geschrieben, Geburtsdatum falsch. Äh Entschuldigung, ich heiße Müller, nicht Meier, ne? Also oh vertan. Äh genau, erneute Ausstellung bei Verlust, ja? Niemand hindert dich daran, dir so viele digitale Impfzertifikate zu holen äh wie du möchtest. Ja? Gehst du einfach hin, lässt dir ein Neues ausstellen, dann behindert dich ja niemand dran, jetzt in eine Apotheke zu gehen und. Auch davon hatten wir äh haben wir glaube ich in den Kommentaren und auch in den äh also unter meinem Tweet oder und auch glaube ich in den Kommentaren zur letzten Sendung ausländische Personen. Die haben dann halt die, weißt du, die wurden von mir aus was weiß ich, in Polen geimpft oder so und äh oder Polen ist jetzt ein schlechtes Beispiel, weil EU, aber was weiß ich, irgendwo geimpft. Und lassen sich dann hier ein Zertifikat ausstellen, damit das eben in Deutschland oder in der EU problemlos ähm anerkannt wird. Das sind so äh, Gründe dafür, dass das vielleicht zu viele ausgestellt wurden. Mir persönlich würde noch einer einfallen. Ja Da bin ich aber jetzt ein bisschen äh ich will jetzt nicht immer den Apothekern äh unterstellen, dass sie vielleicht in der Freizeit mal einfach ein paar Impfzertifikate ausgestellt haben, weil die ja eine ganze Reihe, also eine ganze Menge Kohle dafür bekommen haben, ne. Also die haben ja ich glaube so eine Ärztin hat drei Euro bekommen und eine Apotheke. Was war denn das? 27 oder sowas? Zumindest haben die Apotheken ja anfangs dir die die wenn du da hingegangen bist haben sie bei dir ja auch gemacht Tim. Haben die dir ja nochmal das eins von zwei Zertifikat.

Tim Pritlove
1:33:47
Linus Neumann
1:33:50
Tim Pritlove
1:34:03
Linus Neumann
1:34:07
Tim Pritlove
1:34:08
Linus Neumann
1:34:11

Ich denke aber schon mit großer Sicherheit, dass die das wussten. Na ja, egal. Ähm entscheidend ist hier wir sehen letztendlich, das wird wahrscheinlich schon seine Richtigkeit haben in diesen 42,6 Millionen sind natürlich auch, Diejenigen, die mit gefälschten gelben Impfpässen in der Apotheke gegangen sind und sich daraus eine äh ein ein Upgrade auf ein digitales geholt haben. Ne, diese Fälle haben wir hier besprochen. Nur das werden nicht 2und4 Millionen sein. Ich würde mal schätzen, also das, Vielleicht eine eine einstellige, niedrige Millionenzahl. Wäre jetzt so mein Gefühl, vielleicht auch, wird die dann vielleicht ist die oder sogar hoch einstellig aber mehr nicht. Aber man sieht hier einfach ein äh, ja vielleicht auch nicht zu Ende gedacht das System, weil was wir bemängelt haben ist, dass es keine Revocation gibt. Und irgendjemand, der jemand an, weißt du, wenn wenn da ein Unicode Fehler ist oder was weiß ich, falscher Name, falsches Geburtsdatum eingetippt oder so. Das sind alles gültige Impfzertifikate, die halt in diesen Counter mit eingeflossen sind. Ähm, dass du allerdings, weißt du, wenn du hundertsechzig ausstellst, noch mal fünfundzwanzig, Prozent mehr machst, weil du Fehler hast, äh ist natürlich auch ein bisschen bisschen erstaunlich. Aber eigentlich würde ich sagen, zeigt das nur, dass seit Revocation doch durchaus eine. Ja vielleicht eine eine ein sinnvolles Feature gewesen wäre, was das äh BMG hätte beauftragen können. Fallen dir sonst noch Gründe ein, dass äh Impfzertifikat also 40 Millionen ist schon echt eine Menge, ne.

Tim Pritlove
1:35:54
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Lilith Wittmann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
1:45:00
Tim Pritlove
1:45:05
Linus Neumann
1:45:10

Dann gab es einen sehr spannenden Fall, den wir vor einiger Zeit natürlich hier auch verfolgt haben. Dass das FBI seinen eigenen ja verschlüsselten Dienstangeboten hat. Ja? Das war äh dieser Dienst Annum und da hat es äh das FBI hat quasi also eigentlich, schon eine ziemlich geniale Idee. Die haben halt irgendwelche Handys verkauft äh und haben gesagt, ja, Es gibt hier ein äh du musst quasi Krimineller sein, um das nutzen zu dürfen. Du musst du musst quasi von anderen Kriminellen empfohlen worden sein oder so und haben, es wirklich geschafft, dass äh dass das halt von sehr vielen äh Kriminellen genutzt wurde, ähm die von ihren Handelspartnerinnen ja mehr oder weniger dazu gedrängt wurden, hm? Und äh ja äh dieses das haben halt reingeschrieben, wer verschlüsselt war's aber gar nicht, ja. Und äh oder zumindest nicht wirksam verschlüsselt, Und jetzt gab's aber natürlich ein Problem oder die juristische Frage, ob denn diese, dadurch gewonnenen ähm Einsichten, Beweismittel vor Gericht verwertbar sind. Das Landgericht Frankfurt, hat jetzt gesagt, ja ja nee, das ist schon als Beweis verwertbar, denn äh da gab es äh also geht es um ein Verfahren gegen ein hm gegen mutmaßliche Betreiber dreier Hanfplantagen und die Vorsitzende Richterin hat gesagt, dass nach ihrer vorläufigen Einschätzung äh liegt jetzt hier kein Beweisverwertungsverbot vor. Äh das ist eine schlechte Nachricht für alle äh, die diese äh Geräte genutzt haben. Ja und zum Beispiel Pflanzenplantagen betrieben haben oder so was.

Lilith Wittmann
1:47:01
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Ich kann mir vorstellen, dass Telegram jetzt umso dringender daran arbeitet also das ist ähm bei aller äh Liebe, wir haben dieses Thema ja vor einigen Wochen halt auch schon gesprochen. Hm. Welche Möglichkeiten es denn da gäbe und warum die alle nicht funktionieren und das Telegram eben natürlich im Gegensatz zu, sagen wir mal anum, natürlich eine riesengroße ähm, friedfertige Nutzungsbasis hat, die halt ne darüber chattet, ab und zu mal Kokstaxi bestellt und ansonsten irgendwie total friedfertige Leute sind. Äh die auch geimpft sind zum Beispiel und überhaupt nicht zum Mord von irgendwelchen Politikern aufrufen. Äh die kann Telegramm natürlich hier äh gut ins Feld führen, ähm wenn hier eine Sperrung äh ins Hause stünde. Das ist insgesamt eine unschöne ähm. Unschöne Auseinandersetzungen, ne. Äh die hier stattfindet. Ähm, aber da sei eben auf die Folge mit Max Hoppenstedt verwiesen, wo wir äh das schon vertieft haben. Und dann gibt's noch eine äh schöne Nachricht. Äh Ad Blocker verstoßen nicht gegen Urheberrecht. Äh hat ausgerechnet äh äh das Landgericht Hamburg festgestellt, ja ähm, dass bei uns ja schon öfter angesprochen wurde, also wenn du wenn du einen Urheberrechtsfall äh gewinnen möchtest als Urheber, dann gehst du ans Landgericht Hamburg. Und das hat der Axel-Springer-Verlag versucht ähm. Die wollten den Einsatz von Adblockern auf den, Angeboten ihres Verlages untersagen und ähm zwar haben sie gesagt, das wäre die Verletzung, Es es fände die Verletzung ihres Urheberrechts statt, weil ja irisch ihr geschaffenes Objekt die Webseite. Verändert wird. Und Sie haben ja schließlich das Urheberrecht daran, interessant äh also warum sind sie zu den Hamburger Richtern gegangen, weil die vor einiger Zeit mal entschieden haben, dass Cheating, also die Umarbeitung des Programmes, des Spielprogrammes im Arbeitsspeicher, Äh verboten werden kann durch die Urheber. Also die sagen, ich bin der Urheber dieses Spiels, Counter-Strike, haste nicht gesehen und jetzt geht einer hin und macht ein Programm, was äh, Im Arbeitsspeicher etwas an dieser an meinem Werk ändert, dann ist mein Urheberrecht verletzt und deswegen dürfen Cheater, tue es nicht vertrieben werden. Und da hat Hamburg gesagt, ihr sicher, Urheberrecht, klar. Und, daran anknüpfen, hat jetzt also der Axel Springer Verlag versucht zu sagen, dieses Bild DE ist unser Werk will ihn ja auch niemals strittig machen. Und da gehören aber äh diese Veränderungen verletzen daher unser Urheberrecht und da haben Sie in äh selbst in, Hamburg niemanden von überzeugen können. Die haben halt gesagt, ja klar, der Adblocker greift in die Darstellung urheberrechtlich geschützter Inhalte ein, aber das ausblenden oder überschreiben einzelner CSS-Elemente stellt dabei jetzt keine, Umarbeitung nach Paragraf 69 C des Urheberrechts dar, denn die Übertragung hatte im L-Daten werden ja nicht verändert, sondern nur einige, Datenstrukturen anders dargestellt als beabsichtigt und deswegen sind also Adbblocker kein Verstoß gegen das Urheberrecht. Ich glaube, dass das, dass das nicht so sein kann, äh war allen klar, die Meldung ist deshalb spannend, weil's selbst das Landgericht Hamburg verstanden hat.

Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Lilith Wittmann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Lilith Wittmann
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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