Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP493 Seniorenberater

Europawahl — Feedback — Funklochamt no more — Ende der Frequenzversteigerung — Bundesdatenschutzbeauftragte — Tornado Cash — Volksverpetzer — fritz.box — Systemeinstellungen

Heute gar nicht mal so viele schlechte Nachrichten. Die Europawahl steht an und das ist ja immer auch die Chance auf Verbesserung. Andy Scheuers letztes Dusselprojekt stellt den Betrieb ein und die Leute, die ein Kryptogeldwäschetool gebaut haben werden verurteilt. AVM hat seine Domain wieder, es gibt eine neue Bundesdatenschutzbeauftragte und Netzpolitik.org hat einen neuen Podcast. Nur dass dem Volksverpetzer die Gemeinnützigkeit entzogen wird ist ein Wermutstropfen in dieser Schönwetterausgabe von LNP.

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Veröffentlicht am: 17. Mai 2024
Dauer: 1:21:42


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:29.970
  3. Europawahl und AfD 00:03:07.856
  4. 31. August 2024 00:09:59.606
  5. Feedback: Erstattung von Transaktionen 00:10:42.807
  6. Funklochamt stellt Betrieb erfolglos ein 00:16:37.125
  7. Endlich keine Frequenzversteigerung 00:22:37.031
  8. Neue Bundesdatenschutzbeauftragte 00:33:07.562
  9. Tornado Cash 00:34:54.195
  10. Volksverpetzer und Gemeinnützigkeit 00:51:53.035
  11. AVM gehört jetzt fritz.box 01:13:12.283
  12. Podcast: Systemeinstellungen 01:13:48.341
  13. Termine 01:17:24.904
  14. Epilog 01:19:13.907

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:01
Tim Pritlove
0:00:02
Linus Neumann
0:00:05
Tim Pritlove
0:00:30
Linus Neumann
0:00:39
Tim Pritlove
0:00:40
Linus Neumann
0:00:41
Tim Pritlove
0:00:52
Linus Neumann
0:00:57
Tim Pritlove
0:01:09
Linus Neumann
0:01:52
Tim Pritlove
0:01:55
Linus Neumann
0:02:01
Tim Pritlove
0:02:02
Linus Neumann
0:02:05
Tim Pritlove
0:03:00
Linus Neumann
0:03:07
Tim Pritlove
0:03:10
Linus Neumann
0:03:17
Tim Pritlove
0:03:18
Linus Neumann
0:03:21
Tim Pritlove
0:03:25
Linus Neumann
0:03:49

Ja.

Tim Pritlove
0:03:50
Linus Neumann
0:04:38
Tim Pritlove
0:05:02
Linus Neumann
0:05:20
Tim Pritlove
0:05:58

Da verschieben wir das noch. Aber falls ihr es nicht mitbekommen habt, um beim Thema zu bleiben. Also wir haben da eine AfD-Fraktion im Bundestag und aber auch schon das, was in der europäischen Fraktion auch rumsitzt. Das sind alles so Leute, die jetzt nachweislich, nachweislich ist jetzt ein schwieriges Wort, weil das ist ja alles gerade im Laufe der Ermittlungen, aber wo es schwer den Eindruck macht, dass die Leute halt unmittelbare Zahlungen aus russischen Kreisen erhalten haben. Und ich meine, man muss sich ja nicht lange damit beschäftigen, um zu bemerken, wo die AfD so steht. Da ist auch die AfD nicht alleine in der Parteienlandschaft, es gibt da noch so ein paar andere, die das so mit der Vaterlandsliebe eher östlich ansiedeln. AfD ist natürlich das spezifische Problem, beziehungsweise ist es generell das Problem, dass wir eben ein Parlament erhalten könnten, was einfach noch weiter nach rechts neigt, als das ohnehin schon der Fall ist. Und europäische Politik ist wichtig, das merkt ihr ja auch, wenn man uns hier zuhört, wie viele Entscheidungen im europäischen Parlament, beziehungsweise vor allem in der Kommission, aber letzten Endes ist das ja so ein Gesamtprozess, also Entscheidungen in Europa für Europa, was das für einen Einfluss hat. Nicht nur auf Netzpolitik, sondern natürlich Politik im Allgemeinen und ich denke, dass die aktuelle Krisensituation noch sehr viel mehr dazu führen wird, dass Europa da vielleicht nicht unbedingt immer zusammenrückt, aber noch mehr zueinander finden muss, um einfach die globalen Probleme und vor allem die Probleme, die wir irgendwie mit Parteien außerhalb Europas so haben, um die noch irgendwie stemmen zu können. Also Krieg in der Ukraine zum Beispiel, aber nicht nur das, Auseinandersetzung mit China etc. Pp. Und da ist halt einfach nicht gut, wenn wir den Mafia-Anteil dann noch erhöhen und das kann man eben dadurch absenken, Indem man einfach halbwegs vertrauenswürdige, vielleicht sicherlich in ihrem Treiben auch nicht unbedingt kritiklose Leute da noch mit dazu packen.

Linus Neumann
0:08:24
Tim Pritlove
0:08:36
Linus Neumann
0:08:41
Tim Pritlove
0:09:46
Linus Neumann
0:09:51
Tim Pritlove
0:10:16
Linus Neumann
0:10:18
Tim Pritlove
0:10:18
Linus Neumann
0:10:28
Tim Pritlove
0:10:44
Linus Neumann
0:10:45
Tim Pritlove
0:11:01
Linus Neumann
0:11:03

Dolce & Gabbana habe ich mir. Das ist einfach mehr prolliger. Louis Futon. Die sind so hässlich braun. Also da verstehe ich überhaupt nicht. Genau, ich versuche gerade Taschen zu kaufen. Und da wird dann auch häufig, lende ich dann dabei irgendwelchen komischen Shops und so. Da bin ich gerade, denke ich auch immer so, boah Linus, Vorsicht, ey, dann zitter ich auch. Und denkst du, wenn du jetzt jetzt nach der Nummer auf so einen Fake-Shop reinfällst, das darf jetzt einfach nicht mehr passieren. Thomas kommentierte dazu, sehr spannend und vor allem schön. So fängt ein guter Kommentar an, dass man sich darauf verlassen kann, zu allen größeren Datengeschichten die Hintergrundinfos direkt in LNB auf die Ohren zu bekommen. Richtig. Die Frage, wer überhaupt ein Interesse an Aufklärung hat, musste ich mir neulich auch stellen, als mir so 150 Euro durch ein Expedia-Phishing abhandengekommen sind. Die Expedia dann aber schnell erstattet hat. Das Interessante daran war, dass Expedia mich überzeugt hat, auf das Phishing hereinzufallen, nachdem ich sie eigentlich auf ihr Sicherheitsproblem hinweisen wollte. Lange Geschichte. Am Ende wurde mir mein Geld und etwas Entschädigung erstattet und niemand will darüber reden. denn? 25.000 Webshops sind natürlich interessant, aber die gleiche Größenordnung, in die gleiche Größenordnung kommt man vielleicht, wenn man irgendwie alle Hotels angreifen könnte, die auf Booking, Expedia inserieren und vielleicht die gleiche Software benutzen, um das abzuwickeln. Wenn die eine Schwachstelle hat, die es erlaubt, den Kunden Nachrichten zu schicken, kann man das gut skalieren und so viele kleinere Beträge ansammeln. Okay, das war's jetzt mal. Der entscheidende Punkt ist, zu dem Thema die Bank erstattet das dann schnell und unkompliziert noch der freundliche Kommentar, dass diese Visa-Debit-Karten auch deshalb bei Banken so populär sind, weil da weniger versichert und erstattet wird. In meinem Fall habe ich die Betrugstransaktion mit dem zweiten Faktor autorisiert, was bei diesen Webshops und Stripes sicher auch normal wäre. In diesem Fall kommt man an das Geld nicht wieder heran. Das steht in den Kartenbedingungen. Alles, was per Visa Secure autorisiert wurde, ist Und ich denke es auch, bei Mastercard ist es 3D-Secure oder so. Ist final. Die Bank und der Zahlungsdienstleister haben kein Interesse daran, irgendwas aufzuklären oder Chargeback auszulösen. Ich nehme das jetzt mal so hin. Ich glaube auf jeden Fall, dass das richtig ist. Und diese, ich glaube, das haben wir hier auch an unterschiedlichen Stellen kritisiert, Diese Erhöhung der Sicherheit von Zahlungsverfahren durch bessere zweite Faktoren, wo einzelne Transaktionen signiert werden, autorisiert werden, haben auf jeden Fall zur Folge, dass die Beweislast mehr auf den potenziellen Opfern liegt, weil das Verfahren sicherer ist. Also hier findet auch, kann man argumentieren, eine IT-Sicherheit gegen die Interessen der Nutzer statt, weil die Banken quasi eine bessere Position haben zu sagen, hier, das hast du du autorisiert, wir haben ganz klar, hat das hier stattgefunden und uns trifft keine Schuld. Gleichzeitig haben die natürlich trotzdem in der Regel ein Interesse, das Vertrauen in ihren Service aufrecht zu erhalten und lassen da gerne Makulanz walten. Aber sicherere Zahlungsverfahren sind in der Regel eigentlich gegen die Interessen der Nutzer. Wenn man das mal, weil sie den Bedienungsfehler und die Nutzertäuschung eigentlich als einzigen Fehlerfall noch haben.

Tim Pritlove
0:15:01

Ja.

Linus Neumann
0:15:03
Tim Pritlove
0:15:41
Linus Neumann
0:16:09
Tim Pritlove
0:16:17
Linus Neumann
0:16:20
Tim Pritlove
0:16:27
Linus Neumann
0:16:32
Tim Pritlove
0:16:37
Linus Neumann
0:16:52

Ja.

Tim Pritlove
0:16:53
Linus Neumann
0:17:27
Tim Pritlove
0:17:32
Linus Neumann
0:18:15
Tim Pritlove
0:18:17
Linus Neumann
0:18:19
Tim Pritlove
0:18:23
Linus Neumann
0:18:43
Tim Pritlove
0:18:44
Linus Neumann
0:19:07
Tim Pritlove
0:19:10
Linus Neumann
0:20:34
Tim Pritlove
0:20:37
Linus Neumann
0:20:51
Tim Pritlove
0:20:54
Linus Neumann
0:20:58

Milliarden. Die haben 70 Mitarbeiter. Und irgendein Campingplatz in Nordrhein-Westfalen steht jetzt ein Mast, der sendet aber nicht. Da sind keine Antennen dran. Es ist eine absolute Katastrophe. Es ist ein reines Scheuer-Projekt. Die haben enorm Naumburg, 70 Mitarbeiter. 70 Mitarbeiter. Und die haben irgendwie in zweieinhalb, drei Jahren nicht, also haben die nicht, es gibt keinen einzigen Mast, der in Betrieb gegangen ist. Das musst du dir mal vorstellen. Aber ich habe auch mal mit, also da konntest du ja quasi Förderanträge stellen. Das hat aber auch keiner gemacht, weil der, weil die Überlegung, also weil quasi die Förderung zu beantragen war so kompliziert, dass man selbst mit dem geförderten Mast niemals hätte in irgendeiner Weise. Ökonomisch operieren können. Das heißt, die Hürden waren so schwer, dass die Mobilfunkanbieter gesagt haben, lass uns, geh mir weg mit denen, das ist viel zu teuer. Also es ist ein, begeisterndes Stück. Aber wir behandeln das ja nur, weil es eine gute Nachricht gibt. Also das Funklochamt ist gescheitert, ja, oder wird jetzt abgewickelt, das ist eigentlich auch eine gute Nachricht, dass wir da nur so, niedrigen, mittleren zweistelligen Millionenbetrag jetzt verballert haben, das ist für Andy Scheuers Dimensionen, sind das ja Peanuts, ne, also das, und jetzt, geht es aber darum, die neuen Frequenzen für 5G, also es gibt, 800 MHz, 1,8 GHz und 2,6 6 Gigahertz. Da gibt es noch freie Frequenzbänder, die die, jetzt will ich BaFin sagen, REC-TP, wie heißt sie denn?

Tim Pritlove
0:22:59
Linus Neumann
0:23:00
Tim Pritlove
0:23:12
Linus Neumann
0:23:15
Tim Pritlove
0:23:16
Linus Neumann
0:23:44
Tim Pritlove
0:23:48
Linus Neumann
0:24:46
Tim Pritlove
0:24:48
Linus Neumann
0:25:24
Tim Pritlove
0:25:33
Linus Neumann
0:25:39
Tim Pritlove
0:25:42
Linus Neumann
0:25:47
Tim Pritlove
0:25:52
Linus Neumann
0:25:57
Tim Pritlove
0:26:01
Linus Neumann
0:26:06
Tim Pritlove
0:26:19
Linus Neumann
0:26:45
Tim Pritlove
0:26:49
Linus Neumann
0:26:54
Tim Pritlove
0:26:59
Linus Neumann
0:27:28
Tim Pritlove
0:27:39
Linus Neumann
0:27:44

Das geht einfach nicht. Gut, also das Entscheidende ist, dass sie hier überhaupt eine Abkehr davon stattfinden lassen, dass diese Frequenzen meist bietend ersteigert werden müssen. Sie nehmen trotzdem noch Geld. Sie sagen, sie wollen niedrige Gebühren für die verlängerte Nutzung. Die werden beziffert für die fünf Jahre rund 600 Millionen Euro. Das heißt, 120 Millionen pro Jahr durch drei. 40 Millionen Euro nimmt die Netzagentur denen weg in Staatssäcke. Was ich immer noch zu viel finde. Also finde ich immer noch zu viel. Ich finde aber und vielleicht sollte ich hier kurz vorsichtig sagen, ich bin ja im Mobilfunkbereich tätig. Und ich glaube, dass ich da nicht die Interessen unserer Kunden vertrete, wenn ich sage, ich halte es für unsinnig, vier Mobilfunknetze in Deutschland zu bauen. Über zwei hätte ich mit mir reden lassen. Ein drittes braucht wirklich keine Sau mehr. Und ein viertes ist sicherlich keine effiziente Nutzung der Ressourcen, die der Markt hat. Ein oder zwei 99,5% abdeckende Mobilfunknetze wären wären völlig ausreichend und jetzt jemanden ein viertes bauen zu lassen, halte ich für eine, Also, überleg mal, das heißt, wir haben ja dann irgendwann, oder wir hatten ja auch schon, vier Unternehmen mit dem Ziel, ganz Deutschland abzudecken. Mit einer Infrastruktur, die wird ja auch gebaut und betrieben. Da muss ja jemand einen Turm hinbauen. Und wir wissen, wie schwer das ist. Und eine Antenne hin. und dann hast du am Ende vier davon und trotzdem die vier mussten in einem ruinösen Dieter-Wettbewerb diese Frequenzen bekommen und schaffen es dann mit dem ganzen Geld, was ihnen weggenommen wurde, noch nicht einmal das Land abzudecken. Also das ist ja ein komplett kaputtes System. Also, einfache Sache. Wir hatten ja auch diese Japaner, die dann nach Deutschland gekommen sind. Aha, wir sind irgendwie jetzt hier aus aus Berlin raus, auf einmal, mein Handy ist kaputt gegangen. Er hat keinen Empfang mehr. Irgendwas ist da, da ist oben jetzt so ein Symbol. Und dann, ja, warum habt ihr denn hier keinen Empfang? Habt ihr kein Mobilfunknetz? Nee, wir haben vier. Ich hab hier vier Mobilfunknetze. Ich hab hier vier komplett getrennte Mobilfunknetze, die alle hier nicht funktionieren.

Tim Pritlove
0:30:30
Linus Neumann
0:30:41
Tim Pritlove
0:30:44
Linus Neumann
0:30:56
Tim Pritlove
0:30:58
Linus Neumann
0:31:43
Tim Pritlove
0:32:54
Linus Neumann
0:32:57
Tim Pritlove
0:33:00
Linus Neumann
0:33:07
Tim Pritlove
0:34:40
Linus Neumann
0:34:42
Tim Pritlove
0:34:47
Linus Neumann
0:34:53
Tim Pritlove
0:34:56
Linus Neumann
0:34:57
Tim Pritlove
0:35:41
Linus Neumann
0:36:29

Genau, also die Ethereum-Blockchain, in der kann man Logik abbilden und Programme bauen. Und dieses Programm oder dieser Dienst funktioniert so, es gehen ein paar Leute hin und sagen, ich möchte folgenden Betrag von A nach B schicken, der andere möchte folgenden Betrag von C nach D schicken. Und jetzt wird das in einen Haufen gemacht und dort auf ganz viele neue Crypto Wallets verteilt. Das ist das, was dieses Ding macht. Und diese neuen Crypto Wallets, die gehören natürlich den Leuten, die vorher das Geld da reingeworfen haben und die über diese neuen Crypto Wallets verfügen. Weil das Geld aber gemischt wurde, hast du jetzt eine Situation, in der die neuen Crypto-Wallets quasi denen nicht mehr nachgewiesen werden kann, wem sie gehören und welches Geld da jetzt genau angekommen ist. Der Teil ist quasi maskiert. Also ein System, wo Leute reingehen, die quasi in einem Wallet oder in mindestens einem Wallet Geld haben und sagen, ich möchte bitte, dass das Geld, was ich in diesem Wallet habe, in ganz viele andere Wallets geht, die es vorher nicht gab und der Weg dorthin nicht nachvollziehbar ist. Sodass ich unter Kontrolle dieser neuen Wallets behaupten kann, dass mein Geld nicht von dort stammt. Also wer hat an so etwas Interesse? Natürlich kostet, achso, das kann man natürlich noch sagen, sowas kostet dann Geld, also Smart Contracts und die Erfüllung und so weiter, das kostet Gebühren. Das heißt, du bezahlst dann auch noch für diesen Dienst, das ist natürlich nicht kostenlos.

Tim Pritlove
0:38:19
Linus Neumann
0:38:22

Habe ich jetzt gerade nicht im Kopf, aber ich komme gleich dazu, mit wie viel Geld der Typ erwischt wurde. Wer hat an sowas Interesse? Also das, was da gebaut wurde, diese Software, braucht man exakt für einen Zweck und dieser Zweck nennt sich Geldwäsche. Also das ist das Verschleiern von Zahlungen. Das ist in der Regel etwas, was Leute tun, die ja, die bei der Primärzahlung das Problem haben, dass sie sie potenziell in den Knast bringt oder sonst was. Oder dass es halt aus einer Ransomware-Erpressung stammt oder dass es. Aufsonst in irgendeiner Weise für sie ein Problem wäre, anderen gegenüber zuzugeben, dass dieses Wallet ihres ist. Und entsprechend, weil dieser Service auch sehr beliebt in dem Gerichtsverfahren geht, ist es darum, dass darüber ungefähr 1,2 Milliarden US-Dollar gewaschen wurden. Sorry, das war ja alles. Die haben ja diese Gebühren nur bezahlt, um ihr Recht auf Privatsphäre im Internet wahrzunehmen. Im Kampf gegen die finanzielle Zensur, die in diesem Land uns allen die ganze Zeit Probleme macht. Das waren also alles 1,2 Milliarden digitaler Freiheitskampf, die da ermöglicht wurden. Primär Nordkorea und Ransomware-Gangs. Der Typ, der diese Software geschrieben hat, ist einer von dreien. Dem wurden beschlagnahmt 1,9 Millionen in Coins und Porsche. Kriegt er auch nicht zurück. Also das war ja Open Source, muss man ja sagen. Open Source Software, voll geil alles. Und ohne Gewinninteresse hat er das gemacht. Die 1,9 Millionen, die dann in Coins bei ihm gelandet sind, die waren bestimmt alle aus ehrlicher Lohnarbeit. Und jetzt wurde der wegen Geldwäsche verurteilt, kann noch Rechtsmittel dagegen ergreifen. Und jetzt ist die Frage, wie bewertet man das jetzt? Ja, die, die sich dort verteidigen, haben gesagt, naja, wir haben ja erstmal nur ein Privatsphäre-Tool gebaut und wir können ja nichts dafür, wenn das jetzt andere nutzen für kriminelle Zwecke. Und das ist ja eine Argumentation, die mir zunächst einmal sympathisch ist. Also du baust ein System für verschlüsselte E-Mails, gibt es eine ganze Reihe legitimer Anwendungszwecke für. Du baust Tor-Hidden-Services, Onion-Services, gibt es eine ganze Reihe legitimer Anwendungszwecke für und Nutzungszwecke. Ja, es wird auch von Kriminellen benutzt, das ist ärgerlich, aber du kannst ja deiner Technologie, nicht zur Last legen, dass sie auch von Kriminellen benutzt wird. Hier scheint aber das Gericht die Perspektive zu vertreten, dass es eigentlich schwer nachvollziehbar ist, was ein legitimer, nicht krimineller Anwendungsfall wäre.

Tim Pritlove
0:41:46

Also das ist ja immer so eine Debatte mit diesem ganzen Kryptogeld und es gibt da einfach so eine Fraktion, die irgendwie der Meinung ist, man müsse jetzt Finanzströme jenseits staatlicher Kontrolle ermöglichen, wegen Freiheit. Und ich kann diese Argumentation ehrlich gesagt relativ wenig abgewinnen, weil das scheint mir dann doch eher so ein theoretisches Problem zu sein. Gerade in dieser ganzen Kryptogeld Welt wird dann halt schnell, gewedelt mit irgendwelchen Social Media Leuten, die sonst irgendwie in ihrem Land nichts machen könnten oder irgendwelche Leute, die irgendwelche Kleinkredite bekommen in Indien, ja, die sie alle aber auch ohne Kryptogeld bekommen könnten und so ein richtig großes Problem ist es nicht und am Ende geht es eigentlich immer um was anderes. Es geht einfach darum, mit diesem System einfach maximal Leute zu bescheißen. Wir haben das in den letzten Jahren einfach gesehen, was das alles gebracht hat in dieser ganzen Kryptowelt. Hagelt es von. Kryptogeld, Diebstahl, Beschiss, pleitegegangenen Projekten, dieser ganze NFT-Betrug, der in den letzten Jahren stattgefunden hat, ein System, was keinerlei wirtschaftlichen Nutzen hat, was auch überhaupt gar keinen Sinn ergibt. Wenn man sich mal anschaut, was da eigentlich gemacht wird, also dieses Tokenisierung von irgendwelchen Bildern oder so, Memes wurden da verkauft für irrsinniges Geld, aber eben auch immer nur von Leuten gekauft, die halt. Letzten Endes mehr dafür wiederum von anderen Leuten haben wollten. Das ist so ein Schneeballsystem und das bricht dann irgendwann zusammen und es bricht heutzutage auch zusammen. Jetzt kommen natürlich Leute und sagen, ja, aber die Kurse gehen ja immer noch hoch. Ja, weil das halt einfach immer solche Pump-and-Dump-Schemes sind. Da wird über verschiedenste Methoden dieser Kurs beeinflusst und am Ende verdienen dann halt einfach immer wieder, wie sagst du mal so schön, die Leute, die die Schaufeln für den Goldrush verkaufen. Und wir haben es auch gesehen hier, Sam Bankman-Fried so als sichtbarstes Beispiel eines komplett zusammengebrochenen Trading, einer Trading-Plattform, der jetzt verknackt worden ist. Und da werden noch so einige andere folgen. Das bringt uns keine Freiheit, sondern das macht uns eher Probleme. Das ist ein Vehikel, wo Rogue States jetzt hohe Gelder zugespielt werden, die sie dann benutzen, um davon Waffen zu kaufen, um sie irgendwie Russland zu liefern, damit die das irgendwie über der Ukraine abregnen lassen. Also ich habe da keinerlei Sympathie.

Linus Neumann
0:44:44

Vielleicht bleiben wir aber ganz kurz nochmal bei dem Thema der Verurteilung wegen Geldwäsche. Also, Herzsache ist, Nordkorea finanziert mit Kryptodiebstählen, in Milliardenhöhe sein Atomprogramm. Wir wissen, Nordkorea von einer irren Familie in Isolation und Diktatur gezwungenes Land und diese Diktatur, die ja international in zunehmendem Maße isoliert ist, hat zwei Primärinteressen. Das eine ist, Atomwaffen zu bekommen um sich dauerhaft des Risikos zu entledigen, irgendwann einfach überrannt zu werden von anderen. Oder eben, dass das Land befreit wird. Es ist völlig klar, dass die nach Nuklearwaffen streben. Und das andere ist, weil sie international vollständig isoliert sind und keiner ihre Währung haben will, haben die einen sehr starken Bedarf an US-Dollar. Weil nur damit können die sich auf dem internationalen Markt was kaufen. Und selbst das natürlich nur unter starken Einschränkungen, Umgehung von Exportkontrolle und so weiter. Ja, und genau das machen die und dann haben sie sich halt festgestellt, was ist eine der einfachsten Möglichkeiten oder eine vielversprechende Möglichkeit, an US-Dollar zu kommen, ist halt die zu klauen. Und wenn du die klaust, was brauchst du dann, um sie irgendwie am Ende auch wirklich gegen US-Dollar tauschen zu können? Du brauchst einen Geldwäscheservice. Und der wurde hier jetzt von diesen Leuten gebaut. Jetzt kann man, wie gesagt, die Argumentation führen, du hast ein Privatsphäre-Tool in die Welt gesetzt, ist in Ordnung. Mit diesem Privatsphäre-Tool haben die aber Geld verdient. Also anfangs haben sie direkt damit Geld verdient, dann haben sie das in eine Decentralized Autonomous Organization überführt, bei der sie aber den größeren Teil der Stimmrechte hatten. Das heißt, das war dann auch wieder nur so eine Dezentralisierungssimulation, die ja dann immer bei diesen dezentralen Systemen als nächstes kommt. Ja, da können wir alle einen Anteil haben, ja viel Spaß, derjenige, der 51 Prozent hat, muss es aber gar nicht quasi, noch nicht mal wirklich öffentlich sagen, dass er die kontrolliert, weil ja alles an und für sich pseudonym sein kann. Es war außerdem wohl klar, dass die wissen, wofür dieser Dienst benutzt wird. Aus Chats und Skripts, die sie zur Sperre eingebaut haben, haben sie so gebaut, dass man die wieder rausnehmen konnte. Ähm, ja. Und jetzt gibt's halt auf der einen Seite die Leute, die sagen, hier, das ist ein schwieriger Dammbruch, weil der hat ja nur eine Software geschrieben. Und diese Software war gut, weil sie finanzielle Freiheit schafft. Und auf der anderen Seite die, die sagen, ey, der hat für wirklich unsere Feinde, Hacker, die uns erpressen, Nordkorea, Geld gewaschen und dafür Geld genommen. Ich glaube, dass der Fall im Zweifelsfall so zu bewerten ist, dass er beides gemacht hat und vor allem damit uns geschadet hat. Ja, diejenigen, die für einen Schutz des Individuums eintreten wollen, die natürlich auch für Freiheiten von Überwachung und Kontrolle eintreten möchten, aber dann solche Leute da sitzen haben, die sich einfach mal zum Millionär machen, indem sie Geld waschen für Nordkorea. What the fuck? Also das sind doch nicht meine Freunde. Für die muss ich auch nicht einstehen.

Tim Pritlove
0:48:37
Linus Neumann
0:48:48
Tim Pritlove
0:50:50
Linus Neumann
0:50:51
Tim Pritlove
0:50:58
Linus Neumann
0:51:07
Tim Pritlove
0:51:22
Linus Neumann
0:51:30
Tim Pritlove
0:51:57
Linus Neumann
0:51:59
Tim Pritlove
0:53:02
Linus Neumann
0:54:02
Tim Pritlove
0:54:58
Linus Neumann
0:55:42
Tim Pritlove
0:55:46
Linus Neumann
0:55:48

Andersrum, ja. Also okay, ich hab jetzt mal in ihren Shop geschaut. Da gibt's Fuck AfD-Socken, Fuck Nazis-Socken, Lebe steht so, dass die AfD etwas dagegen hat. Fuck AfD, Hoodie. Klar kannst du Nazi sein, aber du bist halt Kacke. Also die haben da eine relativ klare Positionierung. Aber es sind auch die Bestseller. Da muss man ja auch sagen, warum habt ihr denn nur Anti-AfD-Sachen? Können Sie sagen, klickt sich halt gut. Das verkauft sich halt gut. Ist ja auch in Ordnung. So, was ist denen passiert? Die haben dieses Ding aufgezogen, als gemeinnützig. Und jetzt wurde ihnen diese Gemeinnützigkeit entzogen. Das ist übrigens, also vielleicht sollten wir ganz kurz nochmal Gemeinnützigkeit erklären. Du kannst sagen, du bist eine gemeinnützige Stiftung, Verein, GmbH, was auch immer für eine Organisationsform und dann bist du, musst du. Und sicherstellen, dass du bestimmten als gemeinnützig anerkannten Zwecken, Dienst und deine Mittel auch dementsprechend verwendest. Und in den Gesetzen oder in den, ich weiß nicht, ob es in den Gesetz, ja doch wahrscheinlich sogar im Gesetz, in der Bürokratie ist relativ fest klar gesetzt, was ein gemeinnütziger Zweck ist und was nicht. Und du musst dann eben denen entsprechen. Da kannst du irgendwie so Völkerverständigung, Bildung oder sowas kannst du dann da reinschreiben. Dann musst du sagen, wir haben ja eine Organisation, dann wird das irgendwann anerkannt und dann wird das geprüft. 2021 wurde es bei denen geprüft und jetzt haben sie ein Schreiben bekommen, dass sie keine Spendenquittung mehr ausstellen dürfen. Denn die Folge von Du bist gemeinnützig ist, dass du erst steuerlich begünstigt bist und dass Zuwendungen, die du bekommst, steuerlich geltend gemacht werden können. Also Beispiel, wenn ihr an Logbuch Netzpolitik spendet, dann ist das eine private Schenkung an uns, kriegt ihr keinen Beleg drüber, euer Problem könnt ihr auch nicht steuerlich geltend machen. Wenn ihr an den Volksverpetzer spendet, könnt ihr diese Spende in der, jetzt kommt da ein Einsatz zum Einkommensteuererklärung, geltend machen und dann ist das, das bedeutet dann, es wird euch diese Ausgabe vollständig angerechnet, das heißt ihr kriegt die Steuern auf diese Ausgabe nicht berechnet mit anderen Worten, je nachdem was euer Steuersatz ist, diesen Anteil des Geldes bekommt ihr zurück.

Tim Pritlove
0:58:42
Linus Neumann
0:58:46
Tim Pritlove
0:59:53
Linus Neumann
1:00:15
Tim Pritlove
1:00:17
Linus Neumann
1:01:36
Tim Pritlove
1:01:51
Linus Neumann
1:01:58
Tim Pritlove
1:02:47
Linus Neumann
1:02:50
Tim Pritlove
1:02:54
Linus Neumann
1:03:03
Tim Pritlove
1:03:41
Linus Neumann
1:03:47
Tim Pritlove
1:05:13
Linus Neumann
1:05:16
Tim Pritlove
1:05:31
Linus Neumann
1:06:10
Tim Pritlove
1:06:16

Nein, nein, ich wollte nur sagen, wo das erste Mal so eine Abkehr von der normalen kommerziellen Ausrichtung gemacht wurde, eben durch dieses Genossenschaftsmodell. So und jetzt haben wir aber eben so Entitäten wie Korrektiv, die sich also noch mehr aus diesem Verlagsgedanken verabschieden und andere Modelle liefern und die vor allem dann im zunehmenden Maße spendenbasiert arbeiten. Ich meine, dieses ganze spendenbasierte Arbeiten ist ja nun durch das Internet überhaupt erst zu einem Ding geworden. Das fing ja eigentlich so vor 15 Jahren überhaupt erst an, wenn ich mich noch zurück erinnere, als ich hier mit der Meta-Ebene angefangen habe zu wirken und mir zu überlegen, wie kann man das jetzt hier sustainen, auch finanziell. Da war ja die Skepsis gegenüber solchen Spendenmodellen extrem groß. Also das hat ja keiner verstanden. Die einzige Option, die man immer sah, war Werbung und das war es dann eigentlich im Wesentlichen. Aber dass sich so etwas wirklich tragen könnte, ist kein Ding gewesen und dann hat es eben eine Weile gebraucht und heutzutage, wenn du dich mal umschaust, also es gibt so viele YouTuber, die ihre Art von teilweise eben auch Journalismus, oft natürlich auch einfach Unterhaltung und andere Sachen, aber oft sind es ja auch schon auch engagierte Leute, die in bestimmten Themen unterwegs sind, die sich natürlich dann auch bei YouTube jetzt konkret mit Werbung finanzieren. Aber manche eben auch bewusst nicht. Die sagen, ich will das nicht machen und ich basiere meine ganze Tätigkeit eben nur auf der Öffentlichkeit. Und das kann dann eben auch an so einen Punkt kommen, wo man sagen kann, ja okay, das ist dann eben vielleicht auch wirklich gemeinnützig in gewisser Hinsicht, weil es eben keine primären kommerziellen Interessen verfolgt.

Linus Neumann
1:08:10

Und das Problem wird ja noch größer, wenn wir uns jetzt anschauen, dass im Prinzip die gesamte Medienbranche seit vielen Jahren bedroht ist und durch so Chat-GPT und derartige Scherze, die demnächst diese Informationen einfach nur ingesten und da gar keinen mehr hinschicken und das ja auch zu ihrem klaren Ziel machen, zu ihrem erklärten Ziel machen, ist es sicherlich sinnvoll... Rechtssicherheit für gemeinnützigen Journalismus zu schaffen. Also alternativ kannst du dir dann eine Branche anschauen, die entweder nur noch irgendwelche Scheiße verballert, wie es eben durch diese Werbung und so der Fall ist, oder die es dann eben im seriösen Format einfach nicht mehr gibt, weil sie sich keiner mehr leisten kann. Das heißt, dass diese journalistische Tätigkeit, sofern sie ohne Standards genügt, gemeinnützig zu machen, wird früher oder später eine Notwendigkeit sein, um Journalismus zu retten. Gleichzeitig darf man aber auch nicht vergessen, dass natürlich die Gemeinnützigkeit, dass das geprüft wird, ist gut, damit nicht jeder Idiot hingeht und sagt, ich deklariere jetzt mal hier etwas als gemeinnützig und spare massenhaft Steuern. Und deswegen gehen die dann hin, Und prüfen das. Und das ist auch richtig. Und deswegen wird regelmäßig Organisationen die Gemeinnützigkeit aberkannt. Die Frage ist dann, mit welcher Begründung. Das würde ich mir mal anschauen. Ich glaube aber jetzt nicht, dass beim Volksverpetzer irgendwie groß, da wird es eher um die Zwecke gehen und um die Tätigkeit. Natürlich dürfen wir auch nicht vergessen, also korrektiv zum Beispiel, sicherlich wird bei denen jetzt auch die Gemeinnützigkeit geprüft werden. Ganz klar. Die haben sich weit aus dem Fenster gelehnt und die haben sich eine ganze Menge Feinde gemacht und da wird jetzt auch natürlich wieder drauf geschaut werden. Das finde ich auch erstmal richtig, weil du natürlich dieses potenzielle Steuervermeidungsmodell auch trockenlegen musst. Ja, insofern Prüfungen gut, Rechtsunsicherheit für gemeinnützigen Journalismus abschaffen ist dringend notwendig und wir sehen es jetzt an dem Fall des Volksverpetzers, wo ich mir sicher bin, dass das etwas ist, was man auf jeden Fall unter gemeinnützig buchen möchte.

Tim Pritlove
1:10:46

Also es ist natürlich eine schwierige Debatte, kann ich auch verstehen. Wir hatten ja auch den Fall von Attac, die ja sozusagen als Kampagnenorganisation, sagen wir mal, schon auch eine klare, das ist ja immer so ein bisschen das Problem, eine klare politische Position. Position hat. Und da kann man natürlich sagen, naja, aber wenn man ja für die Freiheit ist und wenn man für irgendwie Grundrechte ist, dann ist das ja sozusagen für alle. Andererseits ist natürlich auch kein Geheimnis, dass viele dieser Organisationen im politischen Spektrum sich eher so im linksmittigen Bereich aufhalten. Und da entsteht der Streit, dass du jetzt eben nicht diesen Weg gehen willst und derzeit gibt es eben diesen Gegentrend, alles was in Anführungsstrichen politisch ist, nicht als gemeinnützig anzuerkennen. Damit jetzt weder Horst seinen politischen Aktivismus unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit führt, aber dann eben sehr wohl eine klare politische Agenda verfolgt. Und das ist natürlich ein Spannungsfeld, gar keine Frage. Also wichtig ist, dass das in die Debatte kommt, dass das irgendwie auch weiterhin argumentiert wird und man eben auch vielleicht mal in dieser ganzen Debatte auch mal klare Leitlinien definiert, was denn sozusagen auch eine Gemeinnützigkeit absichert. Also was sind wirklich diese Kernelemente und was sind die Anforderungen an so eine Organisation, dass eben die Öffentlichkeit auch klar sagen kann, ja okay, das ist etwas, was wir haben wollen. Ich meine, wir haben auch einen öffentlichen Rundfunk, der sozusagen schon so eine Sonderrolle hat, dadurch, dass er staatsfinanziert ist. Ist der politisch unabhängig? Ja, vielleicht. Wir fördern das ja auch. Was könnte es für alternative journalistische Modelle geben, die demselben Anspruch genügen können, müssen?

Linus Neumann
1:12:59
Tim Pritlove
1:13:24
Linus Neumann
1:13:36
Tim Pritlove
1:13:44
Linus Neumann
1:13:48

Und dann gibt es, machen wir mal eine Empfehlung. Aber ich sag auch direkt, dass wir diese Empfehlung nur unter bestimmten Bedingungen machen. Netzpolitik.org hat einen Podcast, eine Podcast-Serie produziert, die jetzt veröffentlicht wird, mit dem Titel Systemeinstellung. Und ich finde das sehr interessant. Thema ist, wenn der Staat bei dir einbricht, also Leute, die plötzlich ins Visier des Staates geraten sind. Wir treffen unter anderem eine Klimaaktivistin, die sich als 15-Jährige vor der Polizei bis auf die Unterwäsche ausziehen muss, einen Stadtsoziologen, der zuerst verhaftet und dann per Hubschrauber quer durch Deutschland transportiert wird. Ich bin mal gespannt, wer das wohl ist. Ich kenne nur einen. Und eine engagierte Pfarrerin auf dem Land, die ihre Kirche für Geflüchtete in Not öffnet. Also Eingriffe des Staates in die Freiheitsrechte von Leuten. Man kann natürlich sich hier vorstellen, dass das eher dann bei Leuten ist, die nicht tatsächlich kriminell sind, sondern eher kriminalisiert wurden. Ein Podcast über erschüttertes Vertrauen und Ohnmacht gegenüber dem System. Finde ich, Ein sehr spannendes Thema. Finde ich sehr gut, dass Sie das gefunden haben, sich das auch mal anzuschauen, weil tatsächlich die Geschichte des Stadtsoziologen, die ist mir zwar noch präsent, weil ich den kenne und weil der an meiner Universität war, aber die ist auch jetzt wahrscheinlich 15, 20 Jahre bald her. Und dabei auch aktuellere Geschichten zu erzählen, finde ich einen sehr guten Ansatz und deswegen empfehlen wir den ungehört. Aber der ist von Netzpolitik.org und wenn euch dieses System, wenn euch diese Produktion gefällt, dann müsst ihr das Geld dafür an uns spenden. Ja, weil...

Tim Pritlove
1:15:55
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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