Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP521 Wir hießen schon Tim und Linus bevor es cool war

Feedback — Musk und die DOGE-Hacker — DMA-Strafen — Meta-Zerschlagung — LNP500 Follow-Up

Heute eine eher kurze Sendung mit etwas Feedback und Follow-Up und wir sprechen über Musk und sein Junior-Hacker-Team, die Daten in US-Behörden abgreifen, die von der EU-Kommision angedrohten Strafen für Apple und Meta wegen Nichtachtung des Digital Market Acts und eine potentielle Zerschlagung Metas.

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Veröffentlicht am: 25. April 2025
Dauer: 1:09:29


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:30.625
  3. Feedback: Trump vs Unis 00:09:09.669
  4. Feedback: CVE-Datenbank 00:13:25.389
  5. Musk und die DOGE-Hacker 00:17:50.234
  6. DMA-Strafen 00:28:41.740
  7. Meta-Zerschlagung 00:47:24.618
  8. LNP500 Follow-up: Petition cum-cum 00:57:06.466
  9. LNP500 Follow-up: 1. Mai Grunewald 01:00:47.671
  10. IT Security Consulting Jobs 01:04:01.144
  11. Epilog 01:04:47.585
  12. Bonus Track 01:06:54.588

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:01
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
0:00:07
Tim Pritlove
0:00:30
Linus Neumann
0:01:01
Tim Pritlove
0:01:12
Linus Neumann
0:01:31
Tim Pritlove
0:02:31
Linus Neumann
0:02:38
Tim Pritlove
0:02:40
Linus Neumann
0:02:41
Tim Pritlove
0:02:45
Linus Neumann
0:02:47
Tim Pritlove
0:03:07
Linus Neumann
0:03:10
Tim Pritlove
0:03:14
Linus Neumann
0:03:36
Tim Pritlove
0:03:56
Linus Neumann
0:04:27
Tim Pritlove
0:04:28
Linus Neumann
0:04:29
Tim Pritlove
0:04:33
Linus Neumann
0:04:41
Tim Pritlove
0:04:42
Linus Neumann
0:04:44
Tim Pritlove
0:04:50
Linus Neumann
0:04:56
Tim Pritlove
0:05:00
Linus Neumann
0:05:09
Tim Pritlove
0:05:14
Linus Neumann
0:05:44
Tim Pritlove
0:06:00
Linus Neumann
0:06:08
Tim Pritlove
0:06:09
Linus Neumann
0:06:20

Ja.

Tim Pritlove
0:06:22
Linus Neumann
0:06:22
Tim Pritlove
0:06:33
Linus Neumann
0:06:40
Tim Pritlove
0:06:49
Linus Neumann
0:07:00
Tim Pritlove
0:07:38
Linus Neumann
0:07:51
Tim Pritlove
0:08:01
Linus Neumann
0:08:07
Tim Pritlove
0:08:12
Linus Neumann
0:08:19
Tim Pritlove
0:08:27
Linus Neumann
0:08:54
Tim Pritlove
0:09:00
Linus Neumann
0:09:10
Tim Pritlove
0:10:58
Linus Neumann
0:11:37
Tim Pritlove
0:11:39
Linus Neumann
0:13:10

Also ich sag mal, die nehmen uns die Studienplätze weg, wäre jetzt noch so genau das eine Tröpfelchen, was die deutsche Migrationsdebatte noch vermisst. Dann hatten wir über die CVE-Datenbank gesprochen. Und da hat F30, schönen Gruß an dieser Stelle, noch einiges zu ergänzen. Hallo ihr beiden, zur Frage nach der Anzahl der CVS, ich hatte ja einfach auf die Zahl geschaut und gesagt, die ist inkrementierend, also wird es ja im Zweifelsfall so viele Schwachstellen geben. Aus der höchsten vergebenen Nummer kann man nicht direkt auf die Anzahl schließen. Die Nummern werden nicht alle direkt von Mitre vergeben, sondern indirekt über CVE Numbering Authorities, CNAs. Eine CNA reserviert einen bestimmten Bereich und kann möglicherweise auch noch Teilbereiche an Sub-CNAs weiterreichen. Die Nummerierung ist also nicht unbedingt fortlaufend, es gibt Lücken. Hinzu kommen noch Entwicklungen, wie das der Linux-Kernel angefangen hat, für sehr viele Bugs CVIs zu vergeben, ungeachtet der praktischen Security-Relevanz. Kurzum, die reine Zahl sagt wenig. Dann kommentiert er noch weiter, wir hatten über AI-Coding gesprochen und zu den AI-Coding-Vectors. Ich sehe weniger die Gefahr, dass diese direkt in Produktivcode landen. Das wird schon auch mal passieren, aber da gibt es, wie von euch besprochen, hoffentlich ein paar Checks und Quality Gates. Was ich hingegen häufiger beobachte, ist Vibe-Coding, das von dir angesprochene Konzept, dass man einfach programmisch schafft durch einen Dialog mit einer AI. Zum Ausprobieren, Rumspielen für Demos oder Proofs of Concept. In diesen Fällen läuft der Code zwar nie produktiv, wird aber durchaus mit Userrechten auf den Laptops der Entwicklerinnen ausgeführt, mitsamt aller Libraries, Backdoors etc. Das reicht auch, um zum Beispiel Secrets abzugreifen. Ich würde gerade in solchen Fällen zu angemessener Isolation raten, zum Beispiel mit Dev-Containern. Wird oft natürlich nicht gemacht, weil es ja gerade darum geht, schnell und ohne großen Overhead loszulegen. Ähm. Also guter Punkt, ja, bei beiden würde ich zustimmen, dass das jetzt irgendwie massenhaft in Prod ausgerollt wird, ist sicherlich weniger wahrscheinlich, als mal eben so eine spontane Endpunktinfektion. Das sollte man bei der Entwicklung von malicious libraries auf jeden Fall berücksichtigen.

Tim Pritlove
0:15:57
Linus Neumann
0:16:22
Tim Pritlove
0:17:54

Eigentlich nicht. Eigentlich möchte ich nicht über Elon Musk sprechen, aber man muss natürlich schon mal auch hier berichten, was da eigentlich so gerade so abläuft. Das ist einfach ja auch aus Security-Aspekten durchaus interessant. Also es gibt einfach immer mehr Berichte, wie diese Doge-Truppe so vor sich geht und man muss sich das einfach mal klar machen. Also der hat da unter diesem Deckmantel Government Efficiency im Wesentlichen so eine Hackertruppe engagiert. Das sind alles so 19- bis 21-jährige junge Helden, die also teilweise auch schon einen ziemlich unangenehmen Hintergrund haben. Also die aufgefallen sind, in anderen Firmen da gefeuert wurden, weil sie nicht trustworthy sind und so weiter. Das scheint so ein bisschen so ein Pool zu sein von solchen Musk-Jüngern, die sich da zusammengetragen hat, die also alle auch noch sehr formbar sind, aber eben irgendwie was drauf haben. Wir können das, glaube ich, ganz gut nachvollziehen. Das ist ja so, wenn du so ein Computer-Whiskey bist und, keine Ahnung, vielleicht seit 14 schon irgendwie alles auseinander schraubst und so einen natürlichen Zugang hast zu den Maschinen, dann... Kann man sich sehr schnell auf alles einstellen, aber wenn man dann so einen Patronen hat wie Musk, der einen dann auch noch mit absurd viel Geld und Machtversprechen bewerfen kann, dann gehörst du schnell mal zu so einem formbaren Team. Dem irgendwie alles egal ist. Die machen dann halt einfach alles und so scheint er dort auch vorzugehen. Es gibt jetzt einen Whistleblower, Daniel Berulis, der konkret über einen Vorfall bei dem National Labor Relations Board berichtet. Das ist so eine unabhängige US-Behörde in diesem gesamten Government-Konstrukt, die natürlich auch von Doge dann, ja man kann sagen wirklich attackiert wurde, denn es läuft dann immer so nach dem selben Prinzip. Da tauchen dann auf einmal schwarze SUVs auf mit irgendwie Security-Begleitung und dann reitet da irgendwie diese Hacker-Truppe ein unter diesem Vorwand mit durch. Ja, wir brauchen jetzt hier mal irgendwie Zugriff. Im Vorfeld haben die sich dann schon über alles mögliche informieren lassen, was es denn da so für Systeme gibt, was denn da für Clouds benutzt werden und auch was es so für Security-Mechanismen gibt. Dann sind sie da irgendwie eingeritten und haben dann darum gebeten, dass alle Monitoring-Tools abgeschaltet werden, Logging-Mechanismen ausgeschaltet werden und im Wesentlichen waren die dann dabei, dort eine Backdoor zu installieren oder zumindest Daten auch aktiv abzusaugen. Und das ist natürlich jetzt gerade, also das ist natürlich für alle diese Behörden, auf die sie da losgehen, ein Problem. In diesem Fall von National Labor Relations Board. Das ist halt so eine Behörde, die sich darum kümmert zu überwachen, dass halt irgendwie Unternehmen ihren Mitarbeitern auch die Möglichkeit geben, sich in Gewerkschaften zu engagieren. Also, dass sie da Mitglied werden können in der Gewerkschaft und dass sie ordentliche Tarifverhandlungen führen können und so weiter. Das ist ja jetzt eh nicht so die Stärke der USA. Aber wir wissen ja auch aus Schweden, wie geil Elon Musk Gewerkschaften findet. Ja, Spoiler, überhaupt nicht geil. Da gab es ja diesen dauerhaften Streik, ich weiß gar nicht, ob der immer noch anhält, wo einfach die Schweden gesagt haben, wir machen jetzt hier nichts mehr, wir reparieren ja auch keine Teslas mehr. Wenn ihr euch jetzt hier nicht diesen Gewerkschaftstreit, also in Schweden ist es noch selbstverständlicher in der Gewerkschaft zu sein, als es jetzt in Deutschland der Fall ist. Ja und so gehen die dann da vor. Dieser Whistleblower hat dann so einiges vorgelegt und ich tendiere dazu, das als wahr anzusehen. Es gab dann auch noch den Bericht, dass dort kurz nachdem die dort aktiv geworden sind, es auch Zugriffe von außen gab mit IP-Adressen, die aus Russland kamen und so weiter. Das lässt sich natürlich jetzt nicht so richtig zuordnen. Aber Tatsache ist, dass hier es super fishy abläuft. Der Whistleblower selber hat dann auch noch davon berichtet, wie er dann selbst unter Druck gesetzt wurde, so Nachrichten an seiner Tür mit Fotos von ihm mit seinem Hund im Spaziergang, oben von der Drohne berichtet und so, fotografiert und das ist schon alles ziemlich scary shit, was da gerade abläuft. Auch wenn Musk sich ja jetzt ein bisschen zurückhält, weil er wohl gemerkt hat, dass die Nummer für sein Business irgendwie nicht so gut ankommt.

Linus Neumann
0:23:04
Tim Pritlove
0:24:40

Ja.

Linus Neumann
0:24:43
Tim Pritlove
0:25:47

Nein, nein, darum geht es jetzt glaube ich nicht und nur weil er sich auch in der Öffentlichkeit nicht äußert, glaube ich auch nicht, dass diese Aktivitäten dann schon beendet sind. Das ist bloß halt, wir sind jetzt in so einer Phase des Total Infighting, also jetzt fangen die einfach an sich alle gegenseitig an zu schreien, also Musk hat es sich wohl mit diesen ganzen Ministern ordentlich vertan und es sieht halt jetzt mittlerweile auch, dass diese merkwürdige Zollpolitik, die Trump dort vom Stapel gelassen hat, ihm ja auch schadet. Ja, das ist ja sozusagen, also zwar stellen sie ihre Model S und X irgendwie komplett in den USA her, aber so Model Y und so weiter, das kommt ja alles aus China. Und mit den Zöllen ist natürlich für sie ein Riesenproblem. Mal davon abgesehen, dass der ganze Zuliefermarkt, gut vom Zuliefermarkt ist jetzt Tesla konkret selber nicht so ganz so abhängig, aber grundsätzlich ist es auch nicht gut für ihn und es ist ja überhaupt generell nicht gut, ich meine es ist alles nicht gut, was sie da gerade machen. Sie riskieren einfach gerade sowohl das Wohlergehen der Weltwirtschaft als eben auch spezifisch diese Vormachtstellung der USA in finanzieller Hinsicht. Also im Prinzip ist ja der Dollar als Reservewährung insgesamt in Gefahr und das ist ja quasi die Basis der amerikanischen Dominanz. Also sollten sie das jetzt einbüßen, dann ist schon mal klar, wie Trump in die Geschichte eingeht. Also da liegt ja auch für uns in gewisser Hinsicht eine Chance. Also es ist, diese Selbstdemontage der USA wird mit Sicherheit dazu führen, dass bestimmte wirtschaftliche Machtverhältnisse etwas nivelliert werden. Nur wie anstrengend der Weg dahin werden wird, das ist sozusagen noch offen, aber dass die USA dabei auf der Verliererseite sind, das ist glaube ich jetzt schon ziemlich klar.

Linus Neumann
0:27:50
Tim Pritlove
0:28:31
Linus Neumann
0:28:36
Tim Pritlove
0:28:39
Linus Neumann
0:28:46

Diese Nachricht bettet sich jetzt so ein bisschen auch noch in ein größeres Feld ein. Und zwar, es gibt gerade von uns weitestgehend unbehandelt, mal schauen, ob wir da nochmal einen schönen Podcast mit Daniel machen, diese ganze Zollgeschichte, wo die USA wirklich weitestgehend ihrem eigenen Nachteil und ohne erkennbaren Anlass durch Verhängen von Strafzöllen gegen die ganze Welt inklusive einer weitestgehend von Pinguinen friedlich bevölkerten Insel den Weltmarkt einfach mal geblutgrätscht haben. Du kennst dieses Memen von dem Radfahrer, der friedlich fährt, einen Stock in sein Vorderrad rammt und dann quengelt. Also das ist ungefähr die Situation des Weltmarktes gerade und der Fahrradfahrer ist Donald Trump oder die USA. In dieses Umfeld tritt die Europäische Kommission nun mit der ersten Verhängung von Strafen auf Basis des DMA. Wir erinnern uns der DMA, der Digital Markets Act, ein Regelwerk der Europäischen Union, das zum Ziel hat, digitale Märkte, die sich als Märkte in privater Hand zu einem so großen Ausmaß Bedeutsamkeit verschafft haben, dass sie nun als quasi privatisierter Markt und damit auch Markteintrittsbarriere bei der Ausübung einer marktbeherrschenden Stellung dienlich sein können. Bestes Beispiel hierfür von uns häufig diskutiert ist dann eben der Apple App Store. Gleichermaßen aber auch Meta und hier geht der Digital Markets Act rein und macht Vorgaben für diese Märkte, die, im Bereich des Verbraucherschutzes liegen, aber auch im Bereich der Marktregulierung und fairer Wettbewerb. Jetzt gibt es eine Strafe für Apple von 500 Millionen und eine Strafe für Meta von 200 Millionen. Das sind natürlich für diese Unternehmen eher formale Strafen. Ja, das ist also jetzt nicht so, dass bei Apple irgendjemand sitzt und sagt, oh fuck, wo holen wir jetzt die 500 Millionen her? Aber es ist natürlich ein Signal. So, was wird Apple vorgeworfen? Apple wird vorgeworfen mit dem, oder was heißt vorgeworfen? Es wird konstatiert, dass Apple mit dem App Store einen Marktplatz geschaffen hat, zu dem es keine Konkurrenz gibt. Und zu dem Apple als Bereitstellende des Betriebssystems auch die Konkurrenz aktiv verhindern. Wir haben das hier sehr viel besprochen, dass das einige sehr positive Konsequenzen. Für das Ökosystem iPhone hat, aber eben auch einige negative, weil es bestimmte Einschränkungen gibt, die einfach von Apple diktiert werden, die dann für die Nutzer und Nutzerinnen einfach gelten, man nichts dagegen tun kann. Und dann hat die Europäische Union gesagt, das ist nicht, das muss jetzt anders, ihr müsst alternative App-Stores zulassen. Es muss Konkurrenz geben zum App-Store. Und dann hat Apple gesagt, ja, okay, machen wir. Und das haben die quasi auch in Reaktion auf den DMA gemacht. Und jetzt ist es, sagen sie, sagt die Europäische Union oder die Europäische Kommission, die diese Strafen verhängt, Naja. Verhindert trotzdem einen Wettbewerb, weil der eigene App-Store gegenüber den anderen Betriebskanälen bevorzugt wird. Es ist also nicht so, dass irgendjemand kommt und sagt, hier pass mal auf, iPhone, pass mal auf, du willst Apps wahrscheinlich hier kaufen, sag doch mal in welchem App-Store, hier ist eine Auswahl. Das machen sie zum Beispiel bei dem Browser. Also das Browser-Default war auch etwas, was die beklagt haben und ich stellte dann fest nach irgendeinem iOS-Update, dass mein iPhone sagte, na, hast du Lust auf surfen? Such dir doch mal einen Browser aus. Du könntest Safari nehmen, du könntest aber auch, was weiß ich, Chrome und was da für unterschiedliche Browser, Brave und was nicht, alles angeboten werden. Dann sagst du mal, was dein Default ist und dann suchst du eine aus, dann machen wir das. Und dann kannst du dich nachher wieder ändern. Bei der Browser-Geschichte, das ist offenbar zufriedenstellend gelöst worden, bei der App-Store-Geschichte noch nicht. Es gibt weitere Verfahren, die noch nicht entschieden sind. Also die Browser-Geschichte ist offenbar jetzt zufriedenstellend gelöst. Weitere Verfahren ist, dass es eine Apple Core Technology Fee für Entwickler gibt, auch wenn die ihre App außerhalb des App Stores veröffentlichen. Ich glaube, das heißt, oder wahrscheinlich aus der Sicht der EU ist das quasi eine Gebühr, die nicht zulässig ist, diese Core Technology Fee, weil sie wiederum auch für Leute zutrifft, die sich komplett aus diesem Apple-Markt verabschieden wollen. Und sie sagen, es ist unnötig schwierig und verwirrend für EndnutzerInnen, Apps aus alternativen Stores zu installieren. Das sind die Dinge, die sie denen vorwerfen. Jetzt gibt es also mal 500 Millionen Strafe. Mal gucken, wie sich das weiterentwickelt.

Tim Pritlove
0:35:24

Dazu muss man natürlich sagen, das sind jetzt erstmal vorläufige Entscheidungen. Also das ist jetzt noch nicht final sondern das ist jetzt sozusagen eine veröffentlichung und Pressemitteilung der EU-Kommission, wo sie sagen das ist unsere Sichtweise und wir drohen euch jetzt diese Zahlung an, und jetzt wollen wir aber nochmal mit euch reden und ihr könnt euch jetzt dazu äußern, das ist sozusagen kein, finales Urteil da fließt jetzt noch kein Geld. Ja, wenn man sich diese Dokumente anschaut, dann ist so ein bisschen unklar, was sie aber jetzt eigentlich wollen. Also gerade bei dieser Core Technology Fee, also das sollte man vielleicht nochmal kurz erklären, wir hatten das ja hier auch schon seinerzeit, als das rauskam, mal erklärt. Aber derzeit läuft es jetzt so nach den Veröffentlichungen in dem iOS App Store man kann halt eine andere App Store App installieren, das war am Anfang nur übers Web möglich, da gab es jetzt nochmal eine Änderung jetzt muss ich zugeben, dass ich gerade die letzten Änderungen dahingehend nicht mehr so ganz im Kopf habe, ich habe es auch irgendwie auch mal gemacht, ausprobiert, auf jeden Fall ist es möglich und man kann geteilter Meinung darüber sein, wie leicht es dort einem gemacht wird. Es ist jetzt nicht so, dass sie jetzt groß im App-Store angepriesen werden. Mit hier sind andere App-Stores. Surprise, surprise. Das ist aber auch nicht gefordert worden. Und das ist überhaupt so ein bisschen auch das Problem, was ich jetzt mit dieser ganzen Situation habe, mit der Position der EU, dass sie eigentlich nie so genau sagen, was sie eigentlich wirklich wollen. Weil in dem DMA steht jetzt irgendwie nicht, dass Apple sowas nicht hätte tun dürfen. Also da stand nicht mit, zu welchen Kosten solche anderen App-Stores erlaubt werden sollen. Dazu meiner, also ich habe nichts gefunden zu diesem Thema. Da steht nicht, es muss kostenlos sein, sondern nur, es muss möglich sein.

Linus Neumann
0:37:19
Tim Pritlove
0:37:57
Linus Neumann
0:37:58
Tim Pritlove
0:38:18

Ja, aber da wird es halt wirklich schwierig, weil die EU ist ein Legal Buddy. Da geht es darum, dass sie irgendwie klare Gesetze und Regelungen und Richtlinien und Verordnungen oder wie auch immer man das nennt, machen und sagen, hör mal, das ist das, was ihr tun müsst. Und wenn ihr das nicht erfüllt, dann können wir dagegen vorgehen. Jetzt beklagen sie in diesem Text diese Core Technology Fee, die halt, das habe ich jetzt noch gar nicht ausgeführt, im Wesentlichen so eine Paper Installation Kosten ist. Das heißt, wenn du den App-Store auf den Telefonen vorhältst und auch die Apps, die dann über diesen App-Store, diesen alternativen App-Store installiert worden sind, wenn die dann sozusagen verbreitet sind ab einer bestimmten Größenordnung, dann musst du pro Installation dafür bezahlen. Und in diesem Dokument steht jetzt nicht, dass so etwas generell nicht verboten ist oder dass sie nur den Preis dafür für zu hoch ansehen. Und das steht halt weder im Gesetz, noch steht das jetzt hier in dieser Verlautbarung. Da muss ich mich halt auch fragen, okay, was ist es denn jetzt? Also was genau wollt ihr denn jetzt? Also mit anderen Worten, sie verhängen jetzt Strafen für die Missachtung eines Gesetzes, in dem das, was sie beklagen, nicht drinsteht. Also es ist sozusagen nicht geregelt. und das ist halt, naja, aber das ist die Realität, weil wenn du jetzt als Unternehmen da drauf schaust und sagst, ja okay, wir sollen das ermöglichen, ja hier guck mal, haben wir jetzt ermöglicht, ja kostet zwar Geld, aber wir haben es jetzt ermöglicht und so weiter. Also das ist so ein bisschen problematisch und ehrlich gesagt verstehe ich nicht so richtig, wie es dazu überhaupt kommen kann, weil das einfach dem Prinzip der klaren Regelung vollständig widerspricht.

Linus Neumann
0:40:15
Tim Pritlove
0:42:08
Linus Neumann
0:42:14
Tim Pritlove
0:42:28
Linus Neumann
0:43:32

Genau. Also im Prinzip ist ja dieses, also Pay or Okay ist ja letztendlich auch das, was wir bei dem Besuch jeder einzelnen Nachrichtenseite in Deutschland haben. Wir haben Werbung, wir haben Tracking. Du kannst entweder einwilligen, dass das stattfindet, oder uns Geld geben. Und dieses Modell als solches, und auch da kann man natürlich die unterschiedlichen, Motivationen irgendwie feststellen, aber die Vorgabe ist, die Nutzung der Dienste muss ohne Tracking möglich sein. Und die Antwort der Unternehmen ist, eine Interpretation davon zu sagen, ja, so ist es ja möglich, aber irgendwie muss sich der Bums hier finanzieren. Eine kostenlose Nutzung unserer Dienste ist ohnehin nicht möglich. Also entweder die Leute kriegen eine kostenlose, indem sie den ganzen, allen Anforderungen, die wir hier mit Tracking haben, zustimmen oder eben nicht. Und damit wird natürlich diese Idee, eine Tracking-freie Nutzung der Kerndienste muss möglich sein, natürlich ad absurdum geführt. Gleichermaßen ist klar, dass die Unternehmen jetzt auch nicht unbedingt sagen werden, naja, nee, hast recht, wir machen hier eine Gratis-Variante oder so. Besonders ärgerlich, muss ich sagen, finde ich es, dass ich auch, wenn ich bezahle, keine werbefreie Nutzung bekomme. Ja, also. Ich habe ja, um hier auch die Recherche für diese Sendung zu machen, bei einem Großteil der Medien die Paid Accounts und ich kann denen dann da irgendwas zwischen 10 und 30 Euro im Monat geben und dann werde ich immer noch getrackt und muss dann mit 3,90 Euro extra zahlen. Und wir hatten hier auch schon vor längerem darüber gesprochen, dass diese gesamte Pay-or-OK-Nummer natürlich nur dem Zweck dient, die Einwilligung zu bekommen fürs Tracking. Es ist ja kein ernst gemeintes ökonomisches Angebot, oder eine ökonomische Strategie dieser Unternehmen, sich auf eine trackingfreie Zeit vorzubereiten und damit dieses Geld zu verdienen. Und das ist eben dieses Pay or Okay. Ich bin gespannt, wie sich das, also ich finde das sehr schwierig zu diskutieren, weil irgendwie muss der Kram finanziert werden. Facebook überhaupt entstehen zu lassen war sowieso ein großer Fehler. Aber es ist völlig klar, dass es in Wirklichkeit ist, dieses Pay-all-okay ist einfach nur da, um den Nein-ich-möchte-nicht-getrackt-Button mit einem Preisschild zu versehen. Und das wiederum ist eine... Nicht die Umsetzung des Willens der Regulatoren.

Tim Pritlove
0:46:47
Linus Neumann
0:47:20
Tim Pritlove
0:48:01
Linus Neumann
0:48:03
Tim Pritlove
0:49:03
Linus Neumann
0:49:05
Tim Pritlove
0:49:26
Linus Neumann
0:49:38
Tim Pritlove
0:49:51
Linus Neumann
0:49:59
Tim Pritlove
0:50:08
Linus Neumann
0:50:14
Tim Pritlove
0:50:16
Linus Neumann
0:50:23
Tim Pritlove
0:50:25
Linus Neumann
0:50:28

Ja, ja. Nicht irgendwie lass uns mal hier... Genau. Naja. Ja. So, jetzt ist also dieser große Konzern Facebook hingegangen und hat zwei mächtige Konkurrenten Video- und Bildersharing und Instant-Messaging gekauft zu besonders hohen Preisen. Und nun, wo sie dann Teil dieses Milliardenkonzerns Meta waren, war es natürlich auch wiederum sehr schwer, in irgendeiner Weise noch mit Meta zu konkurrieren, weil sich Meta eben diese andere Nutzerbasis WhatsApp, diese andere Nutzerbasis Instagram dazu gekauft hat, Funding und so weiter. Und es ist ja auch richtig, dass es im Bereich der sozialen Netzwerke relativ, also könnte man Meta eine marktdominierende Position nachsagen. So, es war aber natürlich so, dass diese Akquisitionen von der FTC genehmigt waren zu dem Zeitpunkt. Und jetzt sagt die FTC, ja gut, aber wir konnten ja damals, ihr habt ja damals argumentiert, das sind andere Bereiche und wir konnten ja nicht wissen, wie sich das mit dem Internet entwickelt und dass ihr jetzt auf einmal alles dominiert. Also gucken wir uns das mal wieder an und kommen vielleicht rückblickend zu dem Ergebnis. Keine andere Sau hätte 19 Milliarden oder was auch immer für WhatsApp bezahlt. Also habt ihr hier auch den Preis natürlich, quasi allein durch das, was ihr dafür bezahlt habt, habt ihr Konkurrenz schon verhindert. Nämlich, dass dieser Teil des Internets, des Geldes, das im Internet verdient werden kann, an andere geht. Und ihr habt ja dann auch, das haben wir vor vielen Jahren diskutiert, hat Facebook ja dann irgendwann angefangen, die Dinge zu merchen und hat gesagt, so jetzt führen wir mal Facebook Messenger und WhatsApp zusammen und gucken wir mal, was es da für Möglichkeiten gibt. Dann gab es da wieder Geschrei. Und dann ist es so, die FTC ist eine Regierungsorganisation. Die hat diese Klage 2020 während der ersten Amtszeit von Donald Trump eingereicht. Dann hat der Joe Biden die Klage weiter verfolgen lassen und, Dann kam Donald Trump wieder und plötzlich haben wir Videos von Mark Zuckerberg, der dann sagt, ja und endlich ist hier wieder Meinung. Dank Donald Trump ist jetzt Meinungsfreiheit auf Facebook wieder und die Fact-Checking und so weiter, das machen wir demnächst gar nicht mehr. und die Hate-Speech-Kontrolle verlegen wir nach Texas und so. Und hier ist noch eine Million für die Inauguration. Und es war schon erkennbar, dass Mark Zuckerberg erstaunlich, erstaunlich tief im Enddarm von Donald Trump unterwegs war. Und das könnte natürlich damit zu tun haben, dass er sich sehr anstrengen wollte, dass dieses etwas ärgerliche Verfahren vielleicht doch noch eingestellt wird. Ich glaube, die hatten bis zu 450 Milliarden Strafe an die FTC geboten, um das abzuwenden. Aber die FTC sagt, na, lass mal gucken, ob wir euch nicht zwingen, euch wieder von WhatsApp und Instagram zu trennen. Und dann wird natürlich ein potenziell sehr interessanter Effekt eintreten. Ich glaube nicht, dass jemand WhatsApp für den Preis kaufen würde, den Meta damals bezahlt hat. Keine Ahnung, also ich würde es nicht haben wollen.

Tim Pritlove
0:54:43
Linus Neumann
0:54:48
Tim Pritlove
0:54:54
Linus Neumann
0:55:11
Tim Pritlove
0:55:18
Linus Neumann
0:55:19
Tim Pritlove
0:55:24
Linus Neumann
0:55:27
Tim Pritlove
0:56:23
Linus Neumann
0:57:02
Tim Pritlove
0:57:06
Linus Neumann
0:57:12
Tim Pritlove
0:57:32
Linus Neumann
0:57:36
Tim Pritlove
0:57:43
Linus Neumann
0:57:47
Tim Pritlove
0:58:36
Linus Neumann
0:58:37
Tim Pritlove
0:59:26
Linus Neumann
0:59:34
Tim Pritlove
0:59:43
Linus Neumann
0:59:44
Tim Pritlove
1:00:00
Linus Neumann
1:00:34
Tim Pritlove
1:01:23
Linus Neumann
1:01:25

Entmilliardarisierte Zone, ja. Und da werden also Milley, Musk und Merz werden zum Mars geschossen, ja. Und dafür gibt es dann eben die Cape Grunewal, was ich auch sehr schön finde. Cape Grunewal, wo das Spaceship starten wird. Das ist alles sehr schön. Die Milliardäre werden zum Mars geschossen, Das sind die Grunewald Space Agency, das ist also die GESA, eröffnet am 1. Mai in Grunewald. Das ist das International Space Shuttle My Ass und die fliegen dann zum Mars. Dann gibt es die ganzen Space Workerinnen, die da hinkommen werden und das ist schon alles, es ist wirklich wieder sehr schön und sehr, sehr spaßig, was da stattfinden wird. Eine sichere An- und Abreise des Bodenpersonals wird gewährleistet durch unterschiedliche Radtouren. Auch das sehr schön, den Zubringer von Respect Cyclists über den Kudamm. Mehrere Finger, Falkplatz, Gesundbrunnen, Hermannplatz, 11 Uhr Brandenburger Tor, vor allem dann nach Grunewald. Das ist sehr schön, fährt man einmal durch die Stadt mit dem Rad. Und dann gibt es den Wegbringer der Bürgerinitiative A100 über die Autobahn. Das geht 16 Uhr am Johannaplatz los, also ehemals Johannaplatz, das ist jetzt der Spaceport Cape Grunewald, aber da dann über die A100 zurück. Das kann ich übrigens auch sehr empfehlen, es gibt wenig Dinge, die schöner sind, als mit dem Rad über die Berliner Stadtautobahn zu fahren. Das ist richtig geil. Das ist richtig geil. Werde ich mir unter keinen Umständen entgehen lassen und könnte da auch sehr, sehr zu raten, einen angenehmen... 1. Mai bei der Wiederbelebung des deutschen Space-Programms zu verbringen.

Tim Pritlove
1:03:22
Linus Neumann
1:03:24
Tim Pritlove
1:04:01
Linus Neumann
1:04:04
Tim Pritlove
1:04:42
Linus Neumann
1:04:43
Tim Pritlove
1:04:47
Linus Neumann
1:05:05
Tim Pritlove
1:05:16
Linus Neumann
1:05:18

Ja.

Tim Pritlove
1:05:19
Linus Neumann
1:05:21