Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP528 Es droht Zukunft

Feedback — Digital Markets Act — Innenministerkonferenz — Chatkontrolle — Palantir und Peter Thiel

Wir greifen heute Euer umfangreiches Feedback zur letzten Sendung - und es wird fast eine komplette Folge draus. Gut dass wir dann noch ein paar aktuellen netzpolitische Meldungen haben, die wir hinten dranhängen können.

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Veröffentlicht am: 8. Juli 2025
Dauer: 2:02:15


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:31.312
  3. Feedback: KI und Programmieren 00:15:48.990
  4. Feedback: KI und Ressourcenverbrauch 00:26:41.742
  5. Feedback: KI-Psychotherapie 00:46:30.691
  6. Feedback: KI in der Forschung 01:06:52.132
  7. Feedback: KI und Kreativität 01:14:56.479
  8. Digital Markets Act 01:23:16.312
  9. Innenministerkonferenz 01:40:51.518
  10. Chatkontrolle 01:46:16.122
  11. Palantir und Peter Thiel 01:49:26.618
  12. Epilog 01:57:18.457

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:01
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
0:00:07
Tim Pritlove
0:00:31
Linus Neumann
0:00:43
Tim Pritlove
0:00:46
Linus Neumann
0:00:54
Tim Pritlove
0:00:57
Linus Neumann
0:00:59
Tim Pritlove
0:01:06
Linus Neumann
0:01:10

Ah!

Tim Pritlove
0:01:11
Linus Neumann
0:01:25
Tim Pritlove
0:01:28
Linus Neumann
0:01:58
Tim Pritlove
0:02:11
Linus Neumann
0:02:14
Tim Pritlove
0:02:17
Linus Neumann
0:02:52
Tim Pritlove
0:02:53
Linus Neumann
0:03:18
Tim Pritlove
0:03:20
Linus Neumann
0:03:38
Tim Pritlove
0:04:21
Linus Neumann
0:04:25
Tim Pritlove
0:04:28
Linus Neumann
0:04:29
Tim Pritlove
0:05:09
Linus Neumann
0:05:15
Tim Pritlove
0:05:36
Linus Neumann
0:06:16
Tim Pritlove
0:06:24
Linus Neumann
0:06:38
Tim Pritlove
0:06:42
Linus Neumann
0:07:28
Tim Pritlove
0:07:30
Linus Neumann
0:08:29
Tim Pritlove
0:08:32
Linus Neumann
0:09:58

Ja?

Tim Pritlove
0:09:59
Linus Neumann
0:10:58
Tim Pritlove
0:10:59
Linus Neumann
0:11:15

Ich würde da vielleicht noch so kurz einen kleinen Tauner, eine kleine Anmerkung, über die ich sehr viel nachdenke in letzter Zeit, aus vielen unterschiedlichen Gründen. Man kann sich ja so ein bisschen, also je nachdem wie viel Freizeit man hat oder so, kann man ja steuern, worauf man seine Aufmerksamkeit konzentriert. Und es wird ja Leute nicht überraschen, dass das Gehirn sich mit dem beschäftigt, wohin man seine Aufmerksamkeit denkt. Und ich stelle, manchmal fest, dass Menschen und ich will auch gar nicht sagen, dass man jetzt frei über seine Aufmerksamkeit herrscht es gibt ja auch bestimmte Probleme, die beschäftigen einen dann ewig und dann man gräbt sich da vielleicht auch rein und frisst sich in so ein Thema fest aber so ganz grundsätzlich, hilft das ein bisschen im Auge zu halten, oder vielleicht ein bisschen zu reflektieren, was wo man seine Aufmerksamkeit und seinen Augenmerk hinrichtet. Und zum Beispiel mal ein bisschen zu reflektieren, ob man sich zum Beispiel die ganze Zeit über Probleme Gedanken macht, die außerhalb der eigenen Einflussmöglichkeiten sind. Das ist halt sehr schlecht, weil da kannst du ja nichts dran ändern. Das wird auf jeden Fall immer schlechter. Und du hast jeden Anlass, davon auszugehen, dass es immer schlimmer wird. Und gleichzeitig kann man natürlich auch seine Aufmerksamkeit mit Themen beschäftigen, die einen in irgendeiner Weise freuen, wo es irgendeine positive Entwicklung gibt, sei es irgendetwas. Aber ich glaube, dass das durchaus eine... Ich habe den Eindruck, dass einige Leute das nicht so machen oder vielleicht unbewusst nicht machen oder es vielleicht besser mal bewusst tun sollten, dass sie sich überlegen, wie kann ich mich selber und meine Empfindungen aus so einem negativen Gedankenstrudel vielleicht langsam wieder rausbewegen. Ohne Drogen. Das wäre verrückt. Ja, jetzt wird es völlig verrückt. Da merke ich, dass das, ich merke immer Leute, wo ich denke, boah Junge, such dir mal was Schönes, schaff dir etwas Nettes, du hast ja Möglichkeiten, auch so angenehme Erfolgserlebnisse im Kleinen, was auch immer das ist, ich will da ja gar keine Vorgaben machen, aber.

Tim Pritlove
0:13:59
Linus Neumann
0:14:45
Tim Pritlove
0:15:45
Linus Neumann
0:15:48
Tim Pritlove
0:15:51
Linus Neumann
0:15:52
Tim Pritlove
0:16:21
Linus Neumann
0:16:31
Tim Pritlove
0:16:34

Ja, also es gab eine ganze Menge Kommentare. Da war so alles mit drin, so Angst, Ablehnung, Durch wahrgenommene Fehlfunktionen, aber auch Überschätzung und Drohung vor Abhängigkeiten. Da haben wir ein paar rausgegriffen. Alles können wir ja nicht wiedergeben. Es war wirklich viel. Danke auch dafür, muss ich sagen. Ich finde das super. Also man merkt dann auch, dass ihr da auch immer gut mitdenkt. So war das ja auch gedacht. Christian Berger schreibt, also meine Befürchtung bei der Nutzung von KI beim Programmieren ist, dass das falsche Problem gelöst wird. Das Problem beim Programmieren ist ja nicht, möglichst viel Programmcode zu erstellen, sondern ein Problem mit möglichst wenig und simplen Programmcode zu lösen. Ich habe noch mehr geschrieben, aber ich habe das mal rausgenommen, weil, Es gibt da, glaube ich, auch noch eine falsche Wahrnehmung. Also man denkt derzeit so, ah ja, diese Coding Assistants sind jetzt nur dafür da, das ganze Programm zu schreiben oder so. Und wer das mal gemacht hat, also das kann man zwar so für kleine Dinge tun, aber das ist eigentlich nicht wirklich, nicht das eigentliche Kernthema. Und hat schon recht, also es geht nicht darum viel Code zu erzeugen, sondern man will halt ein Problem lösen und das auch möglichst simpel lösen und da kann so ein Toolset auf jeden Fall eine Unterstützung sein, aber wie immer bei allen Tools man muss es eben auch beherrschen können. Dann gab es noch einen Kommentar von dem Username des Monats. Porno Pro DuSend Und wir setzen bei uns in der Firma KI selektiv in unseren Projekten ein und nutzen dafür angepasste GPTs. Der KI wird also zunächst beigebracht, wie sie bestimmte Probleme zu lösen hat. Dann kann man ja das Konzept, das der Berater beschrieben hat, geben und erhält beispielsweise die benötigten Datenbankänderungen oder Unit-Tests. Das funktioniert gut und beschleunigt die Programmierung. Die KI hat das Konzept eben viel schneller gelesen und entsprechenden Code nach Vorgabe erstellt, als ich das könnte. Selbst wenn im Konzept eine Datenbanktabelle genau beschrieben wäre, würde ich länger als die KI brauchen und seien es nur fünf Minuten. Aber das ist gar nicht notwendig, weil beispielsweise Datentypen aufgrund des Allgemeinwissens des GPTs korrekt ermittelt werden. Das ist jetzt schon so ein bisschen die advanced Anwendung dann auch. Nicht einfach nur so reinreden in den Chat und dann kommt das Richtige bei raus, sondern man geht da mehrstufig rum, benutzt das wirklich so als Werkzeug, trainiert das auch nochmal auf die eigenen Anforderungen etc. Weiter schreibt er, allgemeines Programmieren mag da mehr Probleme bereiten. Mir reicht es oft, dass ich alternative Implementierungsideen durch den Quelltext, den die KI erzeugt hat, erhalte. Das ist auch ein guter Punkt. Also man muss ja noch nicht mal alles übernehmen, aber einfach so verschiedene Ansätze mal zu exploren. Wie könnte man das lösen? Diese Variante, diese Variante, diese Variante. Man kommt also auch einfach dadurch auf super Ideen. Dann schreibt er, Code kommentieren funktioniert für mich auch recht gut. Den fertigen Code gebe ich der KI und bekomme ihn mit Kommentaren zurück, spart auch Zeit und wenn ich Methoden ändere, fehlt nicht nachher der zusätzlich eingebaute Parameter oder ein vorher richtiger Kommentar ist auf einmal irreführend. Ganz wichtiger Punkt, gut dokumentierter Code ist eh eine ganze Menge wert oder überhaupt auch so Zusammenfassungen, im Prinzip auch fertige Dokumentationen von Änderungen oder auch Plänen, was man so vorhat. Dass möglichst wenig der richtige Ansatz ist, glaube ich nicht. Gut les- und wartbarer Code ist nicht unbedingt wenig Code. Performanter Code ist nicht unbedingt wenig Code, aber mit Sicherheit kann man eine KI auch anweisen, mit möglichst wenig und einfachem Code auszukommen. Wichtig finde ich, dass ich den Code verstehe, den eine KI oder irgendein anderes Tool erzeugt. Ja, also hier auch mal andere, es kann natürlich auch viel Code sein, aber er muss halt verstanden werden können. Das ist absolut richtig. Last but not least, KI wird in Zukunft wohl kaum schlechter werden oder stagnieren. Was sie heute noch nicht kann, wird sie vielleicht bald schon sehr gut können. Man sollte sich damit auseinandersetzen, weil es nicht irgendwann Puff macht und es keine KIs mehr gibt. Obwohl, könnte schon passieren, ob es dann noch Menschen gibt? Naja, das wird dann erst nach den goldenen Zwanzigern passieren. Wissen mal, Golden 20er ist der entscheidende, Schaltpunkt der Zukunft überhaupt.

Linus Neumann
0:21:14
Tim Pritlove
0:22:06

Das ist ja auch nicht nur so eine Maschine, die du einfach anstellst und dann kommt da einfach Software raus, sondern du musst das ja auch, Du musst ja, das Schöne an diesen Machine Learning Sachen ist, du hast es ja mit so einem neuronalen Netzwerk zu tun. Und wie beim Menschen musst du halt auch erstmal die richtigen Bereiche triggern. Also wie es für uns wichtig ist, richtige Umgebung zu haben, gute Luft und dann die beste Musik und Inspiration und Schönheit und Kunst um uns herum, damit unser Hirn auch entsprechend in einen kreativen Modus gebracht wird. So ist es hier halt auch ein bisschen. Man beschreibt halt auch erstmal, wo man hin will, wovon man ausgeht. Das kann sehr lyrisch sein und dann möglichst eben auch relativ klar. Worauf man hinaus haben will. Und dann triggert man eben in diesen Systemen die entsprechenden Aktionsmuster, die dann letzten Endes auch ein Ergebnis liefern. Am Ende muss man sich den Code natürlich auch anschauen und reviewen sozusagen in dem Moment und sagen, okay passt schon oder gefällt mir nicht. Also ich habe auch sehr viel Code, der mir vorgeschlagen wird. Da sage ich halt einfach, Alter, jetzt hast du dich einfach mal komplett verrannt. Das führt hier nirgends wohin. Du hast jetzt hier irgendwie auch zu viel geändert und das geht jetzt nicht und dann wird halt alles wieder weggeschmissen. Letzter Kommentar zu dem Blog von Chris. Beim Thema KI habe ich als Softwareentwickler keine Angst, dass ich in naher Zukunft ersetzt werde. Ich nutze KI ausgiebig und sehe es als sehr gutes Werkzeug. Wir sind und werden noch eine Weile in der Phase sein, in der wir herausfinden müssen, wie dieses Werkzeug am besten einzusetzen ist. KI kann sehr viel ersetzen, was heutzutage jeder Junior erledigt. Der Junior von morgen nutzt KI und löst komplexere Aufgaben bzw. Quantitativ mehr Aufgaben. KI hat aber auch eine Schwäche, die schwer herauszubekommen ist. Das Ergebnis basiert auf den eingegebenen Daten beziehungsweise dem eingegebenen Wissen. In alten historischen Softwareprojekten ist diese Datenbasis ein Mix aus guten und schlechten Bestandteilen. Die Kunst ist es nun der KI beizubringen, diese beiden voneinander zu trennen. Das kann beliebig komplex werden. Je mehr KI-generierte Software dann auf KI-generierter Software basiert, verschlimmert sich das Problem. Das ist im Prinzip jetzt wieder genau das, was wir schon besprochen haben hier mit so dem ganzen BSE-Problem in die Kühe sich selber.

Linus Neumann
0:24:34
Tim Pritlove
0:24:38
Linus Neumann
0:25:21
Tim Pritlove
0:25:30

Ja.

Linus Neumann
0:25:30
Tim Pritlove
0:25:53
Linus Neumann
0:26:14
Tim Pritlove
0:26:15
Linus Neumann
0:27:15

Ich finde diese Frage ganz gut. Weil sie ja sehr unterschiedlich beantwortet wird in sehr unterschiedlichen Bereichen. Also ist es uns das wert? Wir machen eine ganze Menge Dinge als Gesellschaft, wenn man sich den Ressourcenverbrauch anschaut, wo wir enorm viele Ressourcen für verhältnismäßig wenig, was man dafür wirklich bekommt, verballern. Oder wo man sagen könnte, naja, okay, Flugverkehr, diese ganzen Autos, die überall rumfahren, die zu einem massenhaften Problem werden, für die Städte, für die Menschen, für die Leute, die davon überfahren werden, für die Leute, die in den Autos sitzen, immer fetter werden. Es ist wirklich keine positive Entwicklung, dieser riesige Verbrenner-Individualverkehr. Trotzdem haben wir ja als Gesellschaft offensichtlich die Frage, ist es uns das wert, mit absolut ja beantwortet und uns darauf eingerichtet, dass unsere ganzen Städte so gebaut werden. Und insofern würde ich sagen, dass sich diese Frage, ist es uns das wert, erstens nicht nur rational beantwortet wird. Zweitens würde ich aber bei dieser AI-Geschichte schon denken, dass sie unter einem ziemlich, ziemlich großen Druck steht, auch in irgendeiner Weise einen den Kosten entsprechenden Mehrwert irgendwo zu ermöglichen, damit es irgendjemand nutzen wird. Also diese Frage, ist es uns das wert, wird beantwortet, werden da, wo Leute sagen, alles klar, wir bezahlen das. Ich möchte das haben. Also aktuell ist es eine Wachstumstechnologie und eine Zukunftstechnologie, wo viele um Marktanteil kämpfen. Und irgendwann, die diesen Marktanteil haben, hoffen, oder was heißt hoffen, die sind wahrscheinlich absolut sicher, dass sie das gewinnbringend anbieten können und dass sie es gewinnbringend anbieten können, weil sie da mit anderen einen Mehrwert schaffen, der höher ist. Und wenn sie das nicht tun, dann wird diese ganze Sache in sich zusammenfallen. Und deswegen fürchte ich, dass die Antwort auf diese Frage, ist es uns das wert, eben von mehreren Leuten gefunden wird und nicht notwendigerweise rational und reflektiert. Aber würde mit dieser Technologie am Ende nicht ein vor allem wirtschaftlicher Mehrwert für Nutzerinnen geschaffen werden, der sich in irgendeiner Weise auch monetarisieren lässt und damit sind wir im Zweifelsfall dann eben bei wirtschaftlichen Anwendungen. Werden Unternehmen dank KI effizienter, besser, weiß ich nicht, was auch immer, dass sie sagen, wir geben für KI so und so viel Geld aus? Oder dass sie sagen, nee, ist in Ordnung, wir kommen auch ohne klar und sind ohne konkurrenzfähig zu denen, die diese Technologie nutzen?

Tim Pritlove
0:30:53
Linus Neumann
0:31:14
Tim Pritlove
0:31:37
Linus Neumann
0:32:42
Tim Pritlove
0:32:45
Linus Neumann
0:32:51
Tim Pritlove
0:33:08
Linus Neumann
0:34:20
Tim Pritlove
0:35:01
Linus Neumann
0:35:02
Tim Pritlove
0:35:19
Linus Neumann
0:36:38
Tim Pritlove
0:37:07
Linus Neumann
0:38:40
Tim Pritlove
0:38:46
Linus Neumann
0:38:53
Tim Pritlove
0:40:16
Linus Neumann
0:40:53
Tim Pritlove
0:41:08
Linus Neumann
0:41:13
Tim Pritlove
0:41:26
Linus Neumann
0:41:29

Tim, Atomenergie. Nehmen wir Atomenergie. Warum haben wir es, warum haben wir überhaupt auf diesem Planeten Atomkraftwerke gebaut? Weil wir Umfelder geschaffen haben, in denen die Ewigkeitskosten dieser Energienutzung komplett aus der Wirtschaft entfernt wurden. Du konntest Atomkraftwerke betreiben und hast am Ende gesagt, alles klar und die ganzen Uranmüll, das ist nicht unser Problem. Und so ist daraus ein wirtschaftlich gangbarer Weg geworden. Ziemlich absurd, dass man so etwas macht, ähnlich übrigens mit anderen Energieformen ja auch, die sehr stark subventioniert werden, weil man Entscheidungen trifft, die nicht notwendigerweise rational sind. So, hätte die Gesamtkosten für Atomenergie irgendjemand einmal tragen müssen, dann wäre es niemals zu einer Nutzung dieser Energieform gekommen. Das heißt, wir haben hier etwas, oder nicht in dem Ausmaß, das heißt, wir haben gesellschaftliche Bedingungen geschaffen, um etwas, was ökonomisch keinen Sinn macht und auch ökologisch äußerst kritisch ist, zu ermöglichen. Und das Argument, was du gerade machst, ist, ja, aber es wurde ja mit Atomenergie Geld verdient. Ja, stimmt, wurde Geld mit verdient. Aber wenn man den Gesamtnutzen rechnen würde, übrigens auch wenn man den Ausstoß von CO2 in die Atmosphäre mit angemessenen Kosten verbinden würde, dann hätten wir auch keine Gas- oder Kohlekraftwerke mehr. Weil die Gesamtrechnung auf jeden Fall nicht aufgeht. Aber je nachdem, welche Teile man jetzt reinfaktorisiert und welche nicht, gehen so Rechnungen auf einmal doch auf. Aber und so würde ich das Argument vergleichen, dass ja, ja, es wird mit AI Gutes getan und es bezahlen auch Leute Geld dafür, bisher steht das nicht in einem Verhältnis zu den Ressourcen und sonstigen Kosten, die bisher angefallen sind. Ich gehe auch davon aus, dass sich das ändern wird, ich gehe auch davon aus, dass diese Technologie bleiben wird, aber was ja hier in dem Kommentar gefragt wird, ist, in welchen Bereichen wenden wir sie an? Und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das unterschiedliche Pfade nehmen kann, ob man, und zum Beispiel, ob man das jetzt in der Privatwirtschaft oder irgendwie als Consumer hier jeder irgendwie so einen komischen sprechenden Assistenten oder vielleicht dann doch nicht. Vielleicht ist das dann doch irgendwann zu teuer und die Ressource AI zu benutzen wird, ehrlich bepreist und ist dann für viele Anwendungszwecke auf einmal vielleicht doch wieder zu teuer. Weißt du, der wahre Preis von AI-Nutzung wird ja dann irgendwann mal noch kommen. Und spätestens dann, wenn man feststellt, also irgendwie, keine Ahnung, ich habe jetzt, also nehmen wir ChatGPT, ich habe da irgendeinen privaten Account oder was, also für meine private Nutzung ist das irgendwie völlig in Ordnung. Ich könnte mir vorstellen, dass die irgendwann einmal sagen, pass auf, gewerbliche Nutzung oder berufliche Nutzung, da haben wir jetzt einen anderen Preis für. Und um so natürlich auch zu versuchen, die, Nutzung dahin zu kanalisieren, wo sie Geld verdienen, wo es für andere Mehrwert schafft und da dann aber natürlich auch einen Teil des Mehrwerts, den diese Technologie schafft, in irgendeiner Weise wieder abzuschöpfen. Und das glaube ich, Da wird dann die unsichtbare Hand des Marktes plus der Subventionen, plus der Irrationalität, was Staaten jetzt gerade noch da reinbauen und das auch subventionieren, da wird der Planet dann hingelenkt. Wäre so meine Schätzung.

Tim Pritlove
0:45:58
Linus Neumann
0:46:36

Also ich hatte ja darüber gesprochen, dass ich davon ausgehe, dass der Bereich der Psychotherapie durch KI-Modelle sehr stark verändert werden wird. Und das hat unterschiedlichste Reaktionen herausgekitzelt. ähm. Eine sehr wichtige hatte ich bei Enno Park gelesen auf Mastodon, der dann zum Beispiel auch sagte, naja, macht sich eigentlich bei dieser Aussage niemand darüber Gedanken, wenn dann alle, also beispielsweise ihre Psychotherapie jetzt mit ChatGPT machen, was für Inhalte dann da gerade an OpenAI geliefert werden. Da müssen ja alle durchdrehen. Und das ist natürlich, das fand ich eigentlich, finde ich, noch den wichtigsten Aspekt an der ganzen Sache. Und gleichzeitig ist die Historie der Chatbots, fängt mit Elisa an, mit der Idee, einen Gesprächstherapeuten in einem einfachen Programm zu simulieren. Warum ich aber davon ausgehe, und jetzt kommen wir erstmal zu den Kommentaren, also es kommentiert, Sandra sagt, zum Thema KI in der Psychotherapie wurde ja schon einiges gesagt, zumindest in der Verhaltenstherapie sagt die Studienlage relativ deutlich, dass einer der wichtigsten Faktoren für den positiven Verlauf einer Therapie die Beziehung zwischen Patientin und Therapeutin ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine KI das kurzfristig ersetzen kann. Außerdem birgt das durchaus Gefahren. Die aktuellen Modelle reden einem ja vor allem nach dem Mund und stimmen erstmal immer zu, was auch immer man sagt. Es gibt vermehrt Berichte von Personen, die sicherlich auch mit entsprechender Prädisposition regelrechte Psychosen entwickeln durch die Nutzung von Chat, GPT und Co. Zwei Punkte, zu denen ich da gerne was sagen würde. Es stimmt, Verlauf einer Therapie ist maßgeblich auch durch die Passung von Patientin und Therapeutin geprägt. Vorhergesagt oder mitbestimmt. Jetzt überleg mal, wie schwierig das Potenzial ist, unter echten Menschen jemanden mit der richtigen Passung zu finden. Deswegen ist das ja auch ein großes Problem. Aber meine These wäre, dass die Passung zwischen Patientin und Therapeutin ein entscheidender Faktor daran liegt, liegt nicht daran, dass die Passung gut sein muss, sondern wie oft sie schlecht ist. Und ein darauf ausgelegtes Modell, glaube ich, könnte mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Passung zu einem Menschen finden. Zumindest sagen die wenigsten Leute, dass ihnen Chat-GPT irgendwie unsympathisch ist. Also ich glaube, dass dieser Fakt eigentlich in der Interpretation genau umgedreht ist, nämlich die Passung musst du erstmal bei Menschen finden und bei einem Modell kannst du die potenziell einstellen. Dann, ja, die aktuellen Modelle reden einem nach dem Mund, schaffen die Leute Psychosen und so weiter. Die sind aber auch noch nicht auf Psychotherapie trainiert worden. Ja, das sind ja keine spezialisierten Modelle. Womit wir bei dem dritten Punkt wären, komme ich zurück zu dem Post von Enno. Also sicherlich wäre es so, dass in einer für Therapie tatsächlich zugelassenen KI sehr strenge Regelungen gelten würden, von wem die betrieben werden darf, dass sie überhaupt verschrieben werden kann und so weiter, dass sie am Ende Diagnostik machen kann oder so. Da würde sicherlich noch eine Menge passieren. Was ich mir aber durchaus zum Beispiel vorstellen kann, ist, dass man das quasi auch eine Therapie ergänzt. Dass du quasi nicht mehr nur einmal oder zweimal die Woche oder einmal alle zwei Wochen zu deiner Therapeutin gehst, dann eine Dreiviertelstunde mit der Rede ist und man davon ausgeht, dass dieses eine Gespräch, jetzt irgendwie einen nachhaltigen Effekt bis zur nächsten Therapiesitzung haben wird. Wir hatten ja eingangs schon ein bisschen darüber gesprochen, es spielt halt schon eine Rolle, womit Menschen sich täglich befassen und wo ihre Aufmerksamkeit ist. Und selbst wenn so eine super passende Therapeutin mit einer Sitzung die Woche dich maßgeblich zum Denken anregt. Hätte ein Chatbot mit einer vielleicht nicht ganz so guten Passung, aber zumindest keiner Antipathie, potenziell sehr, sehr viel mehr Zeit auf dich einzuwirken. Und da würde ich dann schon davon ausgehen, dass es ... Dass es hier am Ende einen positiven Effekt geben kann. Oder zumindest einen ergänzenden, dass man sagt, keine Ahnung, jede Woche Therapie und den Rest der Zeit muss ich 20 Minuten pro Tag nochmal mit dem Chatbot sprechen oder so. Der passt auch auf, dass ich meine Therapiehausaufgaben mache. Ich bin mir absolut sicher, dass dieser Bereich davon beeinflusst wird und dadurch besser werden wird. Lealexandra, Lealexandra oder was? Zum Thema Psychotherapie hat Linus gesagt, dass diese idealerweise nach evidenzbasierten Manualen stattfindet. Das ist für die Verhaltenstherapie im Prinzip richtig, allerdings muss ich aus eigener Erfahrung berichten und ich habe dies von Kolleginnen ebenfalls gehört, dass es selten möglich ist, eine manualisierte Therapie nach Plan durchzuziehen, da ja die meisten Patientinnen zwischen den Sitzungen viel erleben und sich auch die generelle Problemlage ständig ändern kann. Da muss man als Therapeutin oft improvisieren können und ad hoc überlegen, was denn in der neuen Situation sinnvoll wäre. Es geht also um situative Flexibilität. Ich bin nicht sicher, ob KI dies so leisten könnte. Ähm. Da würde ich jetzt erstmal kurz eine Pause machen. Ich lese den Kommentar gleich weiter vor. Ich denke, auch hier ist die Antwort ja schon drin. Zwischen den Sitzungen kann sich viel ändern. Die Leute erleben viel zwischen den Sitzungen. Klar, die Therapie geht über Monate zwischendurch. Was weiß ich, erkrankt ein Familienmitglied oder du gewinnst im Lotto oder so. Da ändern sich ja Faktoren. Wetter ändert sich, deine Winterdepression ist weg. Was auch alles. Klar, muss die Therapeutin alles drauf reagieren. Aber da ist doch auch ein täglich verfügbarer Chatbot in einer besseren Ausgangslage. Und vor allem auf unterschiedliche Situationen zu reagieren. Also Chat-GPT kann ich zu allem fragen, kann ich auch ein Rezept noch erfragen. Zudem gibt es Studien, die belegen, dass die Therapieform, also Verhaltenstherapie und so weiter und die Inhalte, Cognitive Behavioral Therapy, wohl weniger oder höchstens genauso relevant sind hinsichtlich Therapieerfolg als bestimmte Merkmale, Fähigkeiten der Therapeutin hinsichtlich Empathie, Wertschätzung. Auch Humor in der Psychotherapie hat sich als ein wirksames Mittel erwiesen. Und da es jetzt schon Kolleginnen gibt, die sich mit dem Einsatz von Humor schwer tun, bin ich nicht sicher, wie gut das mit KI laufen würde. Ebenso was echte Empathie, Wertschätzung und so weiter betrifft. Da bin ich auch ehrlich gesagt nicht so von überzeugt. Das ist ja genau das gleiche Argument, Passung oder Fähigkeit der Therapeutin. Empathie, Humor, also all das, glaube ich, kann ein Chatbot für einen längeren Zeitraum aufrechterhalten und liefern als ein Mensch und streckenweise vielleicht sogar besser. Insofern, das Einzige, was am Ende wirklich fehlt, sind die Möglichkeiten des Chatbots durch nonverbale Cues, das auch zu vermitteln. Aber ich glaube, da unterschätzen wir, wie einfach sich diese menschlichen Gefühle auch triggern lassen. Also dann machst du dem Ding halt ein Gesicht und das Gesicht lächelt halt und guckt traurig, wenn du was Trauriges erzählst und guckt, lacht mit dir oder macht mal einen Witz und vermittelt dir Emotionen. Wir reagieren als Menschen auf sowas. Wir reagieren ja auch zum Beispiel, wir gehen in ein Kino und da sind Zeichentrickfiguren, das sind auch nicht mal Menschen. Wir wissen, die gibt es nicht. Und wenn die sich ein Bein brechen, dann haben wir ein Mitgefühl mit denen. Ein blöder Smiley in einer WhatsApp-Nachricht löst in uns Emotionen aus. Da wird ein Chatbot das nicht schwer haben, das auch wohldosiert zu triggern. Also ich glaube, am Ende haben wir die Frage, wie oft können unsere Gedanken an therapeutische Inhalte gebracht werden und was wir noch gar nicht in dem, und da hat der Chatbot eben halt gegenüber den 45 Minuten normale Therapiesitzung einfach einen massiven Vorteil. Und der kann potenzielle Nachteile einfach durch Zeit wahrscheinlich ausgleichen. So meine These. Und dann haben wir noch gar nicht darüber gesprochen, dass es auch eine ganze Reihe Störungsbilder gibt, wo allein das sich zu Therapeutinnen bewegen ein riesiges Problem ist. Also Depression und Agoraphobie sind jetzt nur mal so einfache Beispiele. Wer US-Podcasts hört, dem bluten wahrscheinlich auch schon die Ohren von dieser Therapie-App-Werbung. Also da gibt es ja schon jetzt eine App in den USA, die, ich glaube, die nennt sich BetterHelp oder sowas, wo du im Prinzip mal eben so spontan so eine Therapeutin herbeitindern kannst oder so. Und wenn dir die nicht gefällt, dann swipes du die weg und nimmst eine andere. Und da werden Menschen ja heute schon dran gewöhnt, mit Menschen.

Tim Pritlove
0:57:16
Linus Neumann
0:57:20
Tim Pritlove
0:57:44
Linus Neumann
0:58:26
Tim Pritlove
0:58:42
Linus Neumann
0:58:45
Tim Pritlove
1:00:12
Linus Neumann
1:01:17
Tim Pritlove
1:03:01
Linus Neumann
1:03:24
Tim Pritlove
1:04:04
Linus Neumann
1:04:11
Tim Pritlove
1:04:26
Linus Neumann
1:04:49
Tim Pritlove
1:05:36
Linus Neumann
1:05:39
Tim Pritlove
1:06:00
Linus Neumann
1:06:25

Ja, aber wir wissen ja, dass wir in der Privatwirtschaft auf jeden Fall auf Sorgfalt und ethische Grundprinzipien setzen können. Okay, dann hatte noch Lupino zu KI in der Forschung eine wichtige Frage gestellt. Woher kommt eigentlich diese Annahme, dass KI emergentes Wissen generieren könne, also Wissen, das nicht in den Trainingsdaten enthalten war, die KI aber trotzdem aus dem zum Training verwendeten Daten erschließen konnte? Müssten wir dafür nicht wissen, welche Informationen nicht in den Trainingsdaten enthalten waren? Wie können wir das wissen, wenn mittlerweile das komplette Internet zum Training von KIs verwendet wird? Okay, ich habe die Frage mal beantwortet. Der Fehler in dieser Frage ist, dass das Wissen nicht in den Daten wäre. Die Antwort auf die Frage ist, das Wissen ist in den Daten nur nicht explizit. Und was wir bei dieser Forschung, bei diesen Forschungsthemen meinen, ist, dass du in unstrukturierten Daten Zusammenhänge finden kannst. Forschung bisher geht mit Regressionsanalysen, Korrelationen, was auch immer, linealen Modellen, irgendwas hin und findet Zusammenhänge in strukturierten Daten. Ein größerer Teil der Forschung ist, die Daten in dem Format zu haben, dass du die Zusammenhangsmodelle und Signifikanztests machen kannst, die du brauchst, um dein Experiment zu prüfen. Ja. Wenn du nun einen riesigen Datenhaufen hast, in dem du gar nicht weißt, was es alles für Zusammenhänge geben kann, dann ist so ein neuronales Modell genau das, um diese Zusammenhänge in unstrukturierten Daten zu finden. Und das haben die halt getan. Das haben diese Chatbots getan. Die haben einen Riesenhaufen unstrukturierter Daten bekommen und daraus eine kohärente Entität geschaffen, die mehrere Sprachen spricht. Und das wäre die Idee, warum Forschung mithilfe von solchen Modellen Zusammenhänge findet, die die Menschheit einfach noch nicht gefunden hat.

Tim Pritlove
1:09:18
Linus Neumann
1:10:17
Tim Pritlove
1:11:25
Linus Neumann
1:11:48
Tim Pritlove
1:11:49
Linus Neumann
1:12:48
Tim Pritlove
1:12:54
Linus Neumann
1:13:22
Tim Pritlove
1:13:28
Linus Neumann
1:13:36

Und weil das dann gerne so ein bisschen in das Esoterische abdriftet, das finde ich, also diese Sachen, das finde ich zum Beispiel in keiner Form überraschend, Weil du diese neuronalen Modelle ja auch interpretieren kannst als riesig, riesig, riesig multivariate Regressionsanalysen, die halt unglaubliche Komplexität an Zusammenhängen durch Gewichtungen von Faktoren abbilden. Und wenn du ein Modell so interpretierst, dann ist das auf einmal relativ naheliegend, dass das ein guter Ansatz ist, einen noch nicht vollständig ergründeten Zusammenhang von Regeln abzubilden, indem du halt eine unglaubliche Regressionsanalyse in mehreren Layern hintereinander machst mit tausenden von Faktoren, die sich gegenseitig beeinflussen und an jeden einen Gewicht dran stehst. Und dann hast du die Möglichkeit, diesen Problemraum auf einmal zu erfassen und abzubilden und die Regeln implizit in diesen Gewichten abzubilden. Gut, dann kommt Johannes und kommentierte zum Thema KI und Kreativität. Als klassisch ausgebildeter Musiker kann ich sagen, dass KI in der Konzertwelt wohl kaum die Rolle der Menschen übernehmen kann. Das Erleben einer Performance in Fleisch und Blut lässt sich nicht technisch ersetzen, auch wenn es humanoide Roboter gäbe, die genauso aussehen und spielen könnten wie Menschen. Auch wenn die Maschinen alles perfekter könnten als der Mensch, werden die menschlichen Bezugspunkte immer relevanter werden. Genau so ist es auch im Sport. Es würde überhaupt keinen Sinn ergeben, Roboter und Fußballmannschaften gegeneinander antreten zu lassen, macht die HU seit 20 Jahren. Zu einer gelungenen, berührenden Performance zählt einfach immer auch der Schweiß, die Fehler und Momente, an denen sich der Performer selbst übertrifft. Ganz anders sieht die Sache in der medialen Sphäre aus. Filmmusik zum Beispiel wird sehr wahrscheinlich bald fast ausschließlich AI generiert sein zum Leidwesen aller Musiker, die von solchen Aufnahmen leben. Ja, 100 Prozent. Das ist völlig klar. Das ist das Live-Erlebnis, wenn Menschen Sport treiben oder Wettkämpfe verlieren. Und das Live-Erlebnis, wenn sie wirklich in diesem Moment die Leistung des Musikspielens erbringen, ist ungebrochen. Aber alles, was aufgezeichnet ist, hat ja ohnehin auch schon, und dieser Wertverlust war ja auch schon vorher da. Also wir geben ja als Mensch halt auch immer weniger für aufgezeichnete Musik aus, nämlich irgendwie 10, 12 Euro im Monat. Das war sicherlich bei einigen Menschen früher sehr viel mehr, was sie für aufgezeichnete Musik ausgegeben haben.

Tim Pritlove
1:16:49
Linus Neumann
1:16:53

Mag auch sein, ja. Und dann geht es aber noch weiter. Ein letzter Gedanke zum Thema Originalität. Ich denke, dass AI sicherlich auf sehr hohem Niveau imitieren und zusammenstellen kann. Beispielsweise wie oben genannt den Stil vom alten Beethoven imitieren. Aber AI kann nicht, was Beethoven zu seiner Zeit besonders gemacht hat, nämlich sich immer weiterzuentwickeln und Neues zu erfinden. Sprich, AI könnte nicht aus einem jungen Beethoven einen alten deduzieren. Einfach, weil es in der Kunst kein Feedback im Sinne von richtig oder falsch gibt. Es gibt also keine Regel, nach der sich Kunst in die eine oder andere Richtung weiterentwickelt. Wenn es jedoch einfach nur um Stilkopie geht, gibt es diese Regeln aber sehr wohl. Deswegen kann AI das so gut. Ja, jetzt hast du natürlich Beethoven gebracht und die zehnte Sinfonie, die durch KI zu Ende gespielt wurde. Ja. Da ist es tatsächlich, ich habe ja auch nochmal den Wikipedia-Artikel genommen, die haben halt das Ding erstmal Beethoven lernen lassen, dann von Beethoven inspirierte Musiker lernen lassen, um dem dieses, was kann man denn da so weiterentwickeln, beizubringen. Und tatsächlich hatte auch diese fertige, also das haben ja sehr viele Leute, wenn ich möchte, kann ich heute auch nochmal die 10. Symphonie zu Ende schreiben lassen von der KI. Aber diese, die dann da aufgeführt wurde, wo dann die Beethoven-Expertinnen gesagt haben, ja, das überzeugt mich jetzt hier, hatte tatsächlich auch überraschende Elemente drin. Und am Ende wurde das, hat irgendwie der Walter Werzova das orchestriert und am Ende eine Orgel noch mit einbezogen, was glaube ich Beethoven sonst eher nicht gemacht hat. Also da von auszugehen, dass da keine genuinen neuen Dinge oder plötzlichen Kreativitäten und Ausreißer oder Überraschungen drin vorkommen, das kann man dann doch relativ einfach machen.

Tim Pritlove
1:19:08

Das ist eine Einschätzungsfrage, wie sich das technologisch auch weiterentwickeln wird. Ich bin da selber ein bisschen gespalten. Ich halte beides für möglich. Ich halte es für möglich, dass es schwierig bleiben wird und vielleicht auch so ein Hard Limit nicht überschreiten kann. Kann sein. Kann aber auch genau andersrum sein. Kann sehr wohl sein, dass wir nach langer Forschung tatsächlich eine Methode gefunden haben, unser Gehirn, oder nicht nur unser Gehirn, sondern generell Gehirne so gut zu emulieren, dass wir eben auch deren. Fähigkeiten nachbilden können. Und da gehört dann eben auch die Entwicklung eines Bewusstseins und vielleicht eben auch die Entwicklung eines kreativen Prozesses dazu, sofern es eben auch gelingt, entsprechende positive, negative Einflüsse der Gesellschaft, Nachrichtenlagen, Ereignisse, Wetter, all diese ganzen anderen Dinge, die ja unser Hirn auch mit konditionieren, auch hier quasi mit einzubringen. Ob das jetzt erstrebenswert ist, sei mal dahingesagt, wir reden ja auch generell hier in dieser ganzen Debatte, also bevor uns jetzt wieder hier als Doomsayer in der einen Richtung oder AI-Apologeten in der anderen Richtung schimpft, wir versuchen ja auch nur hier so ein bisschen so ein Grip zu bekommen mit okay, was ist das, was hat das für ein Potenzial, wo geht es hin? Manche Sachen halten wir für wahrscheinlicher, manche halten wir für unwahrscheinlicher, da müssen wir auch nicht unbedingt recht liegen, aber es ist jetzt keine Agenda, die wir jetzt hier irgendwie, verfolgen, sondern wir machen uns halt einfach auch nur so unsere Gedanken über eine Technologie, die einfach ein bisschen like no other ist, also die sich auch schwerer vorhersagen lässt noch in ihrer Auswirkung und Vielseitigkeit und Zukunft, als das bisher mit manchen Technologien war. Internet war da irgendwie, naja, da lagen wir auch nicht unbedingt immer richtig, aber einiges ließ sich schon sehr weit in die Zukunft ableiten. Das ist jetzt hier gar nicht so einfach.

Linus Neumann
1:21:25
Tim Pritlove
1:22:27
Linus Neumann
1:23:16
Tim Pritlove
1:24:33
Linus Neumann
1:24:40
Tim Pritlove
1:24:48

Das ist natürlich so ein Ding. Also DMA ist natürlich zumindest auf Papier der Versuch hier in irgendeiner Form die Macht der Plattformen ein wenig zu bändigen. Und das ist ja ein heeres Ziel. Dann heißt es natürlich Choose your battles. Und, äh, Derzeit ist natürlich wieder die Aufmerksamkeit ganz bei Apple, weil jetzt hier irgendwie Stichtag, wir nehmen ja hier am 6. Juli auf, morgen ist so ein bisschen der Stichtag für die EU in den aktuellen Diskussionen mit Apple. Die wohl eine ganze Menge Flack bekommen haben von der Europäischen Kommission in Bezug auf die von Apple bisher umgesetzten Antworten auf diese ganzen neuen Regulierungen. Nur nochmal so zur Erinnerung, es gibt ja diese Definition eines Gatekeepers und die Kommission kann halt sagen, du bist jetzt ein Gatekeeper, weil du mit deiner Plattform, mit deiner Infrastruktur, die du dir aufgebaut hast, auf einmal den Zugang zum freien Markt einschränken kannst, wie zum Beispiel der App Store auf dem iPhone, was absolut nachvollziehbar ist, weil du heutzutage kein Produkt mehr auf den Markt bringen kannst, wenn du nicht zumindest die Möglichkeit hast, dort im App Store vertreten zu sein. Weil die Leute installieren dann halt eine App, der schöne Spruch, der ist ein App for that und wenn da halt keine App for that ist, dann hast du halt potenziellen Nachteile und insofern ist es natürlich sinnvoll, hier regulierend einzuwirken. Die Methode der EU ist halt mehrfach schon angesprochen, vor allem eben dieser Weg alternative App-Stores einzuklagen auf der einen Seite, aber andererseits jetzt auch nochmal Regeln für den normalen App-Store aufzuerlegen und darum geht es jetzt vor allem in der aktuellen Runde nochmal sehr. Apple hat jetzt schon verschiedene Änderungen angekündigt, die sie jetzt umzusetzen zu gedenken, jetzt in den nächsten Releases ihres Betriebssystems oder ihrer Betriebssysteme, die davon betroffen sind. Das sind wesentliche iOS und iPadOS. Und das sind dann halt so Sachen wie, dass Apps jetzt irgendwie nicht mehr beschränkt werden dürfen von Apple auf digitale Kaufangebote auf ihren eigenen Webseiten oder in anderen Apps hinzuweisen. Das war bisher ja extrem reglementiert. Dann gibt es eine Umbenennung von dieser Core Technology Fee, mit der sie ja sagen, ja okay, du kannst jetzt zwar deine App in einem anderen App Store verkaufen, Aber du nimmst ja immer noch quasi unsere Plattform als Dienstleistung an, für die wir ja so viel Geld bezahlen müssen. Und da wollen wir dann diese Fee haben. Die heißt jetzt nicht mehr Fee, die heißt jetzt Core Technology Commission. Und es gibt noch ein paar Änderungen in Bezug auf Musikstreaming etc. Und diese neuen Regeln sollen dann ab 1. Januar nächsten Jahres gelten. Es ist jetzt gerade noch ein bisschen unklar, ob das jetzt so akzeptiert werden wird. Die EU hat Apple da wohl 500 Millionen US-Dollar Strafe angedroht und auch bei Nicht-Umsetzungen dann irgendwie noch so eine tägliche Strafe von 50 Millionen pro Tag. Ich gehe mal davon aus, dass Apple ein gewisses Interesse daran hat, diese Strafen zu verhindern und das ist halt jetzt gerade Kern der Auseinandersetzung. Da werden wir also dann wahrscheinlich ab nächster Woche mehr darüber erfahren, wie das ausgegangen ist. Es gibt jetzt auch einfachere Methoden, diese Marketplaces, also diese anderen App-Stores zu installieren als bisher. Da hat es ja Apple so richtig schön wild gemacht mit, ja hier, dann musst du da auf die Seite und dann nochmal 50 Warnungen und dann musst du es aus dem Web runterladen und dann kannst du es installieren und dann nochmal 30 Warnungen. Also das ist jetzt wohl extrem gestreamlined worden von der EU oder beziehungsweise darauf hingewirkt worden, dass Apple das mehr streamlinet, weil es dann doch schon sehr auffällig war, wie sehr sie sich da, mit Klauen und Kratzen irgendwie versuchen, vor dem Einstieg von Third Party zu bewahren. Ja und offensichtlich ist halt der DMA aber jetzt auch weiterhin der Grund, warum Apple jetzt bestimmte Features aus ihrem Betriebssystem komplett der EU vorenthält.

Linus Neumann
1:29:26
Tim Pritlove
1:29:39
Linus Neumann
1:30:54
Tim Pritlove
1:30:55
Linus Neumann
1:31:12
Tim Pritlove
1:31:28

Jetzt ist die Frage, und langfristig denke ich mal, kann man das auch argumentieren, dass so ein Vorteil, den man hat, vielleicht langfristig auch in irgendeiner Form mitigiert werden muss. Aber so wie die Regelung derzeit ist, ist es sozusagen von Tag eins an muss es so sein. Mit anderen Worten, was Apple jetzt hier befürchtet, offensichtlich, ist, dass wenn sie jetzt, also es geht um, jetzt konkret, das ist ja gerade genannt, dieses iPhone-Mirroring ist die Funktion, dass du dein iPhone quasi von dem Macintosh aus steuern kannst. Sprich, du verbindest dich dahin, dann wird das Telefon, wird der Bildschirm schwarz, so kannst du da nichts mehr dran machen, sondern das User-Interface marschiert in ein Fenster auf dem Mac und du kannst dann da mit Track und Drop machen und Dateien reinziehen und über das Ding benutzen mit der Maus. Schönes Feature, ich habe das mal ausprobiert, total geil, will ich haben. So, ihre Befürchtung offenbar ist jetzt die, dass wenn sie das jetzt machen und Apple, Entschuldigung, die EU beschließt, ja, macOS ist jetzt aber auch ein Gatekeeper, dass sie das dann eben auch automatisch und zwar immer von Tag 1 an, ab dem das Feature existiert und nicht irgendwann mal, sozusagen immer auch gleich mit einer Third-Party-API ausrüsten müssen. Was natürlich ein ganz anderer Aufwand ist, als wenn du das einfach nur mit deinen eigenen Sachen machst, intern und so. Sowas muss sich ja auch erstmal entwickeln. Oft ist der erste Ansatz, ja, funktioniert zwar irgendwie, aber läuft dann gegen eine Wand, dann musst du das nochmal reimplementieren. Und wenn man das dann halt auch noch für Third Party macht, kommen nochmal ganz andere Authentifizierungs- und Security-Fragen mit dazu, die du eben so einfach nicht hast, wenn das alles closed shop ist. Und das ist so ein bisschen der Reibepunkt, glaube ich, an der Stelle, der auch nachvollziehbar ist. Und ich finde, die DMA geht an der Stelle zu weit. Ich finde das ja okay, dass man sagt, okay, so etwas wie Bluetooth-Kopfhörerkopplung ist jetzt hier bei euch ganz toll und die anderen kriegen das so hübsch nicht hin. Wir wollen das jetzt auch alle so hübsch haben. Dann kann man ja sagen, okay, in drei Jahren. Ja, müsste ja dann auch soweit sein, das auch für die anderen anzubieten oder so. Das wäre ja schon mal ein ganz anderer Ansatz, aber dieser Ansatz, den gibt es so nicht. Und auch generell die Frage, wann zwingt dich, sagen wir mal, dein eigenes Prinzip einer vertikalen Integration deiner Produkte, was ist eigentlich genau die Motivation oder was ist die Argumentation, dass man das tun muss. Weil das ist ja sozusagen, das ist ja der Vorteil, die investieren ja, dass es bei ihnen halt toller ist als bei anderen, aber dann quasi per Gesetz, gezwungen zu sein, jeden Vorteil, den man sich erarbeitet mit der eigenen Kreativität und interessanten Lösungen, den dann auch automatisch allen anderen, die da nichts tun, zur Verfügung zu stellen, verstehe ich irgendwie so ein bisschen die, Logik nicht. Vor allem, was soll das besser machen? Ja, ich bin es ein bisschen leid, weil alle dann gleich wieder auf mich einhauen und ich bin ja so der totale Apple-Apologet und so weiter, aber man muss auch einfach mal sehen, dass es einfach auch verschiedene Modelle geben kann, die einfach miteinander konkurrieren können, ohne dass es dann gleich wieder so eingestampft werden muss, weil es wird einfach nur dazu führen, dass wir weniger Innovationen haben statt mehr.

Linus Neumann
1:34:51
Tim Pritlove
1:35:05
Linus Neumann
1:35:06
Tim Pritlove
1:35:11
Linus Neumann
1:35:18
Tim Pritlove
1:35:19

Ja, die Frage ist, was reguliert man? Und ich denke, nee, jetzt brauchen wir noch mehrere von diesen App-Stores ist Quatsch. Du musst den App-Store selber regulieren. Und so eine Regelung wie ihr dürft nicht Apps verbieten, einfach irgendwo ins Web zu linken. Das ist völlig okay. Also das muss so sein. Also diese ganzen Auflagen, die müssen definitiv reduziert werden. Und man kann auch über Payment und diese ganzen Regelungen und vor allem über das Zulassen von Apps reden. Weil das ist ja sozusagen das, was hinter dieser Idee mit, ja wenn es die anderen App-Stores gibt, dann gibt es auch mal Apps, die es bei euch nicht gibt. Damit es jetzt auch irgendwie Porno-Apps gibt und das ist halt irgendwie, keine Ahnung, welche Retro-Emulatoren gibt. So viel gibt es da auch noch nicht. Und ich glaube auch nicht, dass es da so sehr viel geben wird, um ehrlich zu sein. Aber man könnte natürlich auf der anderen Seite auch einfach sagen, es muss mal klare juristische Regeln und Verpflichtungen geben, auch für den Anbieter der Plattform, unter welchen Bedingungen eine App überhaupt abgelehnt werden darf. Und davon sehe ich halt derzeit gar nichts. Und das wäre gerade für kleine Entwickler ja viel besser, wenn du einen Klageweg hast, wenn es so eine Diskriminierungsverhinderung gibt, dass du weißt, wenn ich da jetzt diesen juristischen Prozess einschreite, dann darf das für mich keine negativen Konsequenzen haben. Ich darf dann nicht gesperrt werden, deswegen etc. Weil das sind die eigentlichen Probleme, die die Developer haben. Das sind die Sachen, weswegen die sich gegen bestimmte Dinge nicht wehren. Wenn Apple sagt, nehmen wir nicht auf, was willst du dann machen? Willst du dann Rechtsanwälte beauftragen und gegen Apple klagen? Das kannst du halt total vergessen als One-Man-Show oder auch nur mit kleineren Unternehmen mit vielleicht 10, 20 Leuten. Das machst du halt einfach nicht. Und da wäre es meiner Meinung nach sinnvoller, mal klare Rechtsgrundlagen, Ansprüche zu definieren, sodass eben auch Apple in der Pflicht ist, dass wenn sie eine Ablehnung machen, die dann auch formal zu belegen und offen zu legen. Und derzeit sagen die einfach so, nö, ja hier Paragraf 15 hast du verletzt. Und das müsste an der Stelle einfach verpflichtender sein. Ich glaube, dass man darüber sehr viel mehr erreichen kann, wenn es gut formuliert ist, als jetzt so mit dieser Methode, die für mich so ein bisschen so ein Einprügeln ist, ohne dass jetzt wirklich für Anwender oder Entwickler rauskommt.

Linus Neumann
1:37:48
Tim Pritlove
1:39:48
Linus Neumann
1:39:54
Tim Pritlove
1:40:56
Linus Neumann
1:40:58

Ja, und die Innenministerkonferenz hat, die schreiben dann so Beschlüsse. Und die haben jetzt einen Beschluss formuliert, ich zitiere da mal ein bisschen raus. Die IMK ist bestürzt über die schreckliche Messertat am Hamburger Hauptbahnhof vom 23.05., bei der 18 Menschen durch eine psychisch kranke Täterin zum Teil schwer verletzt worden sind und drückt den Betroffenen und den Angehörigen ihr besonderes Mitgefühl aus. Schau mal. Schon mal faszinierend, dass es dann so eine Innenministerkonferenz gibt, die dann erstmal ihre Protokolle dazu nutzt, irgendwelche Mitgefühlsbekundungen zu formulieren. Da weißt du schon, jetzt geht es ans Eingemachte. Und jetzt kommt, es wird nicht lange dauern und dann finden sich so, wir möchten natürlich alles tun, um das Risiko solcher Taten zu reduzieren. Ja klar, klar, klar. Die Innenministerkonferenz hält es für erforderlich, ein zuverlässigeres und wirksameres System zur Früherkennung und Minimierung von Risiken bei Menschen mit psychischer Erkrankung zu etablieren. Ja, okay. Okay. Relevante Erkenntnisse zu psychischen Erkrankungen müssen den zuständigen Behörden, gegebenenfalls auch der Polizei, zugänglich und ein Datenaustausch möglich gemacht werden. Außerdem Etablierung geeigneter länderübergreifender Verfahren, um die in den Ländern vorliegenden Informationen zusammenzuführen. Eine verlässliche Grundlage zur Risikobewertung und effektive Handlungsempfehlungen zu erhalten. Das heißt, sie wollen eine zentrale, ein Bundesdatensatz der psychisch Kranken.

Tim Pritlove
1:42:36
Linus Neumann
1:42:39

Naja, also ein Datenaustausch ist das Zusammenführen. Es ist ja nicht hier, komm wir tauschen, ich gebe dir meine, du gibst mir deine und dann haben wir. Also das ist ja, also die wollen ein Zentralregister für psychisch kranke Menschen. Weiterhin sind dann auch, also da sind auch Überlegungen drin, wie, ob man denn Medikamentennahme erzwingen kann, dass man das quasi rechtlich, dazu zwingt, bestimmte Medikamente zu nehmen. Das ist, sagen wir mal, so ein klassischer Fall von, da schießen, glaube ich, gerade die Leute ein bisschen weit über das Ziel hinaus. Da gibt es eine ganze Menge Verbände. Natürlich die Deutsche Psychotherapeutische Vereinigung sieht das natürlich als ein riesiges Problem. Die vorgeschlagenen Maßnahmen greifen in Grundrechte ein, verengen die Sicht auf psychische Erkrankungen, gefährden zentrale Elemente psychotherapeutischer Versorgung. Ja klar, ich meine, wenn ich da in irgendeinem Register lande, gehe ich da sicherlich nicht hin. Die psychotherapeutische Schweigepflicht ist natürlich rechtlich geschützt und wenn man jetzt sagt, ja pass auf, aber du musst bestimmte Diagnosen irgendwie den Bullen melden, dann steigt natürlich die Schwelle, sich überhaupt Hilfe zu suchen und damit wird natürlich am Ende Prävention und Stabilisierung weiter gefährdet als optimiert. Und gleichzeitig weisen sie darauf hin, dass es massive Versorgungslücken gibt in der psychotherapeutischen Versorgung, aber auch in der Unterbringung behandlungslüftiger Menschen. Und ja, ich denke, das ist wirklich... Ernsthaft? Ich meine, was denken diese Leute? Was denken diese Innenminister? Die müssen einfach, also.

Tim Pritlove
1:44:44
Linus Neumann
1:44:46
Tim Pritlove
1:44:47
Linus Neumann
1:45:09
Tim Pritlove
1:45:20
Linus Neumann
1:45:25
Tim Pritlove
1:45:27
Linus Neumann
1:45:30
Tim Pritlove
1:46:20
Linus Neumann
1:46:21

Sehr schön. Die Idee der Chat-Kontrolle, drei Jahre wird die diskutiert. Sie hat sechs Ratspräsidentschaften und insgesamt 35 Sitzungen hinter sich. Die EU-Staaten schaffen es aber nicht, sich auf eine gemeinsame Position zu einigen. Polen, die ja die Ratspräsidentschaft zuletzt hatten, Die hatten unter anderem, die jetzige Regierung hatte einen staatstrojanischen Skandal der PiS-Partei gegen sich. Die wissen also, wie sich das anfühlt, wenn die Handys abgehört werden und waren vehement quasi gegen eine radikale Auslegung der Chatkontrolle. Dänemark hat jetzt übernommen, die finden verpflichtende Chat-Kontrolle gut. Und es gibt einen dänischen Entwurf, der irgendwie bei Netzpolitik.org veröffentlicht wurde. Am Ende werden sie diskutieren über verpflichtete Scannen. Auf den Geräten. Und natürlich von Inhalten, die vor der Kommunikation und nach der Kommunikation, also tatsächlich auch von Ende zu Ende verschlüsselten Inhalten. Das ist das, was hier diskutiert wird. KI-Überwachung aller deiner Kommunikationsinhalte auf deinem Gerät mit einer Direktleitung an der Meldestelle, die an die Polizei angeschlossen ist. Es ist wirklich absurd, aber in diese Richtung wird Dänemark jetzt wieder lenken. Und die deutsche Innenministerkonferenz sagt, sie hätten natürlich gerne so eine Chatkontrolle, sie hätten auch gerne Vorratsdatenspeicherung. Wir hatten auch schon darüber gesprochen, löschen wollen sie nicht, das ist ihnen dann doch zu anstrengend. Und von Dobrindt brauchst du eigentlich nichts zu erwarten. Das heißt, die deutsche Position ist noch nicht irgendwie explizit, aber wir hatten uns ja als CCC schon an Dobrindt gewendet, um da mal auf das Problem hinzuweisen. Genau, dann gab es eine öffentliche Konsultation der Kommission zum Thema Vorratsdatenspeicherung. Da haben sie 5000 Stellungnahmen aus ganz Europa bekommen, die sie jetzt auswerten müssen. Bin auch mal gespannt, wie viel Überwachung ist denn wohl okay. Da haben sie jetzt Antworten bekommen. Müssen sie mal jetzt lesen.

Tim Pritlove
1:49:12
Linus Neumann
1:49:17
Tim Pritlove
1:49:19
Linus Neumann
1:49:24

Und zuletzt hatten wir in der letzten Sendung auch schon natürlich über viele Möglichkeiten der KI-Nutzung gesprochen. Unter anderem auch darüber, dass diese Technologie sich natürlich für das Strukturieren großer Datenmengen und Durchsuchen großer Datenmengen eignet und dass eines der Produkte, die da an Staaten verkauft werden, dass die Software Palantir ist, die von dem Unternehmen abläuft. Vertrieben wird, dass Peter Thiel zu diesem Zweck gegründet hat. Er hat ein AI-Überwachungs-Software-Unternehmen, Dienstleister geschaffen. Und ich meine, während Peter Thiel, es ist ja so absurd, wenn das jemand im Roman geschrieben hätte, würde es ihn ja auslachen. Aber ich meine, dieser Mann hat J.D. Vance neben Donald Trump etabliert. Der hat wirklich enorm krude Ansichten. Er sagt sehr klar, dass er glaubt, dass Demokratie und Freiheit sich nicht verbinden lassen, weil er sich eben von der Demokratie eingeschränkt fühlt. Es gibt ja in letzter Zeit mehr Podcasts und Dokumentationen, die sich mit dem auseinandersetzen. Der Ross Douthat hat ein ungefähr einstündiges Gespräch mit dem Peter Thiel gehört, wo man sich mal so seine Ansichten anhören kann. Ihm findet einfach zu wenig Fortschritt und Innovation statt das ist eines seiner größten Probleme. Er würde sich wünschen, dass Donald Trump irgendwie noch krasser vorgeht und am Ende spricht er noch ein bisschen über den Antichristen das ist irgendwas, das ist so sein, also der hat irgendwie so eine Antichrist Macke und der spricht immer vom Antichristen und, das wird wirklich zunehmend, fragt man sich ernsthaft also ich glaube der hat halt nicht so ein Drogenproblem wie der Elon Musk, Sondern ganz im Gegenteil, ist er relativ scharp im Kopf. Trotzdem, sag ich mal, gelingt es ihm eigentlich nicht, da so den Eindruck zu vermitteln, dass er irgendwie noch so seelisch noch ganz auf dem Level ist.

Tim Pritlove
1:52:17
Linus Neumann
1:52:49
Tim Pritlove
1:53:35
Linus Neumann
1:53:39
Tim Pritlove
1:55:15
Linus Neumann
1:55:20
Tim Pritlove
1:55:35
Linus Neumann
1:55:38
Tim Pritlove
1:55:49
Linus Neumann
1:55:56
Tim Pritlove
1:55:59
Linus Neumann
1:56:01
Tim Pritlove
1:56:22
Linus Neumann
1:56:27
Tim Pritlove
1:56:30
Linus Neumann
1:56:34
Tim Pritlove
1:56:54
Linus Neumann
1:57:22

Ja.

Tim Pritlove
1:57:24
Linus Neumann
1:57:28
Tim Pritlove
1:57:30
Linus Neumann
1:57:59

Vielleicht nochmal abschließend, bei diesem ganzen Thema KI, man merkt, dass das ja auch, also erstens sehr erfreulich und auch sehr positiv, dass die meisten Kommentare ja einfach auch wirklich inhaltlich und an der Technologie nachdenkend sind. Am Thema selber, nicht spezifisch auf die Kommentare zur Sendung bezogen, sondern so grundsätzlich, wenn man sich mal so anguckt, wie wird über dieses Thema geredet, in sozialen Medien, in der echten Welt, merkt man, dass das, sehr emotional aufgeladen ist, dieses Thema. Also, und das kann ich erstmal damit erklären, dass die Menschen, oder ich würde es mir auch damit erklären, also ich fühle mich auch davon, irgendwie von dieser Ungewissheit, die mit dieser Technologie kommt, in irgendeiner Weise unwohl oder bedroht, weil ich nicht weiß, ob alles, oder weil ich nicht weiß, wie viel Schlechtes von dem, was damit entstehen wird, mich trifft und wie viel Gutes mich trifft. Aber ich denke, der wichtige Weg, damit umzugehen, ist auf jeden Fall diese Technologie so gut wie möglich zu verstehen und so gut wie möglich zu ergründen, damit man sie hoffentlich gut einschätzen kann und mit ihr in der Welt umgehen kann. Und eine Technologie, die nur wenige verstehen, in den Händen von nur einigen wenigen, ist echt ein Problem. Und deswegen kann ich wirklich nur alle ermutigen, sich damit auseinanderzusetzen, wie das funktioniert, was man damit machen kann, was nicht, wie sich das potenziell weiterentwickeln wird, welche Möglichkeiten man in der eigenen privaten wirtschaftlichen Tätigkeit hat und so weiter. Das ist bei jeder Technologie so, die eine derartige gesellschaftliche Bedeutung haben wird, dass man möglichst aufpassen sollte, dass man sich derer ermächtigt und dafür sorgt, dass diese Technologie irgendwie in unseren Händen bleibt.

Tim Pritlove
2:00:25
Linus Neumann
2:00:33
Tim Pritlove
2:00:34
Linus Neumann
2:00:40
Tim Pritlove
2:00:41
Linus Neumann
2:00:42