Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP364 Der Fall Assange

Ein Logbuch:Netzpolitik Spezial zum Verfahren um den Auslieferungsantrag der USA von Julian Assange im Vereinigten Königreich

In den letzten Jahren haben wir viel und immer wieder über den Fall Julian Assage und das Wohl und Wehe des Projekts WikiLeaks berichtet. Heute wollen wir den gesamten Komplex in einer Spezialausgabe in den Fokus nehmen und haben uns dazu Dustin Hoffmann eingeladen. Dustin ist der Büroleiter und Assistent des EU-Parlamentariers Martin Sonneborn und hat sich entschieden, die im Vereinigten Königreich laufende Anhörung zum Auslieferungsantrag der USA von Julian Assange vor Ort zu verfolgen und darüber auch selbst detailliert im Netz zu berichten. Wir sprechen mit Dustin über die Geschichte des Falls, den Verlauf der Anhörung und seinen Einschätzungen, wie das Verfahren läuft und welche Chancen es gibt, dass es hier wirklich zu einer Auslieferung kommen kann oder auch nicht.

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Veröffentlicht am: 13. Oktober 2020
Dauer: 2:39:37


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:35.826
  3. Feedback: Vitamin D3 und Johanniskraut 00:02:39.650
  4. Feedback: Excel-Spreadsheet 00:04:55.038
  5. Feedback: CrowdNotifier 00:06:11.232
  6. Dustin Hoffmann 00:08:14.236
  7. Vorgeschichte: WikiLeaks & Assange 00:24:58.474
  8. Der Auslieferungsantrag der USA 00:32:42.973
  9. Die Anhörungen 00:42:44.816
  10. Überwachungsmaßnahmen 00:48:33.502
  11. Vorwürfe und Verfahrensrahmen 00:58:28.469
  12. Einschätzung zum Verfahren 01:14:18.980
  13. Gesundheitszustand Assanges 01:31:41.998
  14. Haftbedingungen in den USA 01:35:21.750
  15. Verfahrensbeobachtung und Anwälte 01:46:08.384
  16. Zulässigkeit des Verfahrens 01:58:20.437
  17. Verteidigung der Pressefreiheit 02:00:53.482
  18. Strafmaße, Zeiträume und Repression 02:04:20.672
  19. Wert der WikiLeaks-Veröffentlichungen 02:11:39.985
  20. Berichterstattung über das Verfahren 02:20:34.159
  21. Urteilsverkündung im Januar 02:32:23.267
  22. Epilog 02:38:02.677
  23. Bonus Track 02:38:24.152

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:00
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
0:00:07
Tim Pritlove
0:00:35
Linus Neumann
0:00:46
Tim Pritlove
0:01:43
Linus Neumann
0:01:55
Tim Pritlove
0:02:10
Linus Neumann
0:02:42
Tim Pritlove
0:03:13
Linus Neumann
0:03:14
Tim Pritlove
0:04:04
Linus Neumann
0:04:08
Tim Pritlove
0:04:31
Linus Neumann
0:04:31
Tim Pritlove
0:04:40
Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:04:57
Linus Neumann
0:06:11
Tim Pritlove
0:07:49
Linus Neumann
0:08:01
Tim Pritlove
0:08:14
Dustin Hoffmann
0:08:22
Tim Pritlove
0:08:24
Dustin Hoffmann
0:09:07
Tim Pritlove
0:10:09
Dustin Hoffmann
0:10:10
Tim Pritlove
0:11:17
Dustin Hoffmann
0:11:19
Tim Pritlove
0:11:24
Dustin Hoffmann
0:11:28
Linus Neumann
0:12:09
Dustin Hoffmann
0:12:20
Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
0:13:20
Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
0:14:04
Linus Neumann
0:14:42
Tim Pritlove
0:14:46
Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
0:14:55
Tim Pritlove
0:14:59
Dustin Hoffmann
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Linus Neumann
0:16:00
Dustin Hoffmann
0:16:08
Linus Neumann
0:16:40
Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
0:17:16
Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
0:17:54
Dustin Hoffmann
0:17:55
Linus Neumann
0:17:58
Dustin Hoffmann
0:18:05
Linus Neumann
0:18:07
Tim Pritlove
0:18:36
Linus Neumann
0:18:37
Dustin Hoffmann
0:18:45
Linus Neumann
0:18:47
Dustin Hoffmann
0:19:13
Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
0:20:00
Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:20:09
Tim Pritlove
0:20:10
Dustin Hoffmann
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Ich hatte, ich, also ich war wirklich, ich wusste, dass das gibt, Ich hatte aber keinen konkreten konkreten Kenntnis darüber, wie das da abläuft und ähm ich war begeistert darüber, dass das so ein. Also erstmal die das die Themen, ich hatte von außen so ein hatte ich den Eindruck, dass es halt ausschließlich äh um hochtechnische Themen geht, die ja auch äh in großer Anzahl da besprochen werden, aber auch viele politische Sachen, die Verbindung zwischen Politik und technischen Themen Netzpolitik ähm und, Ein riesiges Themenspektrum und ich hatte den Eindruck, da sind tausende Leute, die da nur sind, um wie Staubsauger Wissen aufzusammeln, die sich für alles interessieren, für die unterschiedlichsten Sachen, die dankbar sind, Dinge zu erfahren und, die Kultur da war meine Wahrnehmung ist heute, wenn man irgendwo hingeht und mit Leuten über Themen spricht, von denen sie keine Ahnung haben, dann ist das ja häufig so, dass Leute versuchen, aus einer Unterhaltung rauszukommen oder man, dass man heutzutage nur noch gerne über Sachen von dem man, in dem man sich wohlfühlt in Themenfeldern. Und da ist es eher so, wenn man anfängt über Themen zu reden, wovon jemand keine Ahnung hat, dann werden die Leute besonders aufmerksam und freuen sich besonders Ich habe keine Ahnung davon, aber ich will alles wissen. Und ja, das war und ähm für mich war das auch so ein Ort. Es man spricht ja viel von Orten, an denen Menschen sein können, wie sie wollen. Das ist ja auch so ein Image, was Berlin hat, was ja, was ich für Quatsch halte. Ähm vielleicht anders als mehr als woanders, aber da war das so ein, Ich hatte den Eindruck, dass ein krasser safe space ist, wo Leute, wo niemand dafür verurteilt wird, was äh äh wie er aussieht, was er sagt, was er denkt oder sie, gilt für alle, sondern so ein wirklich, äh dass Leute da. Einfach sie selbst sein können und das genießen können über Tage und äh ich war tief beeindruckt. Es hat deswegen bin ich ja auch wieder hingekommen und plante auch dieses Jahr zu kommen. Aber dieses Jahr habe ich einiges geplant, sage ich mal, das ist.

Tim Pritlove
0:22:10
Dustin Hoffmann
0:22:14
Tim Pritlove
0:22:16
Dustin Hoffmann
0:22:33
Tim Pritlove
0:22:35
Dustin Hoffmann
0:22:48
Tim Pritlove
0:23:46
Dustin Hoffmann
0:23:55
Tim Pritlove
0:24:34
Dustin Hoffmann
0:24:38
Linus Neumann
0:24:48
Dustin Hoffmann
0:24:49
Tim Pritlove
0:24:58
Dustin Hoffmann
0:25:08
Tim Pritlove
0:25:38
Dustin Hoffmann
0:25:40
Tim Pritlove
0:26:59
Dustin Hoffmann
0:27:00
Linus Neumann
0:27:49
Dustin Hoffmann
0:27:50

Genau, das war bei AIVA Weise dachten wir damals noch, dass das also ich hatte damals war ich noch ein bisschen naiv und dachte, dass ach das findet er so weit weg statt weg. Wie ja, Unabhängig dafür, also ja das ist besonders interessant, weil damit wir waren, dass da wollten natürlich unglaublich viele Leute rein nicht in einem Zentrum Londons, sondern das war in es war ein vorbereitendes für eine Woche, da haben die Parteien ihre juristischen Statements ausgetauscht, zu ihrer ähm ihre Dokumente vorgetragen, das Zur Vorbereitung auf die äh Hauptverhandlung und das wurde damals verhandelt in der direkt am Gefängnis ist in dem Julian Assange momentan festgehalten wird Ähm und das ist so draußen in äh äh in London fährt man über eine Stunde aus dem Zentrum Londons hin. Ist das so der Teil, den man sich nicht anguckt, wenn man als äh Tourist in London ist, weil das ist da das das wahre London. Da wo die Leute nicht mehr so höflich sind, wo quasi ein bisschen, bisschen ist. Und auf jeden Fall ähm hat es da da stattgefunden. Wir waren unglaublich viele Leute. Da gab es dann so einen Container für die für die Presse, da waren dann irgendwie sechzig Leute in so einem auf geengtem Raum zusammengepfercht ähm ohne richtige Belüftung und, das im Nachhinein, wir haben jetzt mit den mit den Presseleuten viel drüber geredet, dass das nochmal gerade so gut gegangen ist, wenn einer damals schon Corona gehabt hätte in dem Ding, äh hätte das die Berichterstattung lahmgelegt Na ja, jedenfalls war das damals da, da bin ich hingefahren und habe mir das angeguckt und äh. Dann auch schon, habe damals Berichte darüber geschrieben und äh habe Na dann war für mich klar, dass ich auch versuchen werde zur Hauptverhandlung zu kommen. Also weil damals haben wir halt nur die Anwälte ihre Position vorgetragen und die Hauptverhandlung ist, wenn man dann bekommen Experten und Zeugen. Und das war jetzt das, was gerade stattgefunden hat im September.

Linus Neumann
0:29:37
Dustin Hoffmann
0:30:00
Tim Pritlove
0:31:23
Dustin Hoffmann
0:31:33
Linus Neumann
0:32:42

Ähm dann lass uns doch mal genau besprechen. Also Wiki Leaks wir wir können jetzt hier nicht die gesamte Geschichte von Wiki Leaks aufrollen. Hm, Ich habe die allerdings als äh Journalist und dann später hier im Podcast auch über wahrscheinlich den, den längeren Teil begleitet oder auch als Besucher der CCC Kongresse, bei denen diese Projekte ja vorgestellt wurden. Ähm Wikileaks hat von kleineren Leaks irgendwann, vor inzwischen elf, zwölf Jahren über ein paar sehr große, das Colletural Mördervideo Deekable League, die Eathcan Warlocks und was nicht alles äh bis hin am Ende zu Leaks von, ähm Cyber Tools der CIA, also das Seven, eine ganze Menge an Dingen veröffentlicht. Und dabei eine äh zu zu allerlei Kontroverse geführt. Jetzt. Endete das Ganze in einem nicht mehr durchschaubaren Kuddelmuddel der Vorwürfe, wo auch sehr viel, wie du gerade sagtest, der persönlichen Vorwürfe gegen Julian Assange. Gemischt wurde mit ähm ja vielleicht politischer Verfolgung des Projektes Wiki League in dem insbesondere, was jetzt Veröffentlichung von Daten aus den USA, angeht oder Daten, die irgendwie, sage ich mal, denen deren Veröffentlichung nicht unbedingt in überall in in Deckung mit den Interessen der USA ist. Ähm was wird jetzt hier, aktuell verhandelt, ja, denn die Vergewaltigungsvorwürfe sind es nicht. Die ähm es ist auch nicht die Schuldfrage zum Beispiel, wie sie beim Chelsea Manning verhandelt wurde, ähm muss sie auch überlegen, über welchen Zeitraum wir hier reden. Chelsea Menning war, wenn ich mich nicht täusche, sieben Jahre. In Haft wurde von Barack Obama dann, Frühzeitig entlassen, was, glaube ich, wieder der Unterschied war, sie hat keinen Paten, sondern sie hat eine Aufschiebung des des N, des Restes ihrer, Freiheitsstrafe erhalten. Und von all dem, was man WikiLeaks über die, über die, das Jahrzehnt und länger vorgeworfen hat, geht es jetzt spezifisch nur um die Interessen der USA, quasi die und das, was die USA geltend machen, um Julian Assange als Schuldigen ausgeliefert zu bekommen. Ist das korrekt?

Dustin Hoffmann
0:35:17

Ja, im Großen und Ganzen im Großen und Ganzen schon. Also die USA, ähm Moment, es geht, das ist kein Verfahren. Genau, das ist der Unterschied zu dem, was äh äh bei Chelsea Manning in in den USA war momentan, ist es so, dass die USA wollen, dass Julian Assange ausgeliefert wird, damit die in den USA der Prozess gemacht werden kann. Deswegen ist das jetzt auch kein Verfahren, wo ähm Beweise von der Anklage ähm vorgetragen werden, was auch maßgeblich daran liegt, dass die äh äh die meisten Beweise im Großen und Ganzen unter Verschluss gehalten werden, weil das ähm um sich um eine Anklage nach dem ähm Spionage Act handelt. Also es geht um äh Spionage siebzehn von achtzehn Anklagepunkte laufen unter dem äh Spionagegesetz. Das ist aus der Zeit des ersten Weltkriegs. Ähm in den USA entstanden und das wurde auch während des Verfahrens ähm eingeordnet, da gab's halt Leute, die die historische äh Einordnung für dieses Gesetz vorgenommen haben und dann halt gesagt haben, dass aus einer der repressivsten Zeiten der USA stammt, da ging es um ähm darum, dass halt die Leute, äh das wurde gegen Leute zum Beispiel eingesetzt, die gegen den Krieg äh waren damals und ähm tja, das gab, also das ist ein spezielles Gesetz, nachdem er da ähm, abgeurteilt werden soll in den USA. Momentan geht es aber nur darum, dass er da rauskommt. Und für die Leute ist es wichtig zu verstehen, wie Auslieferungen normalerweise funktionieren, dieses System der Auslieferung basiert auf. Dem gegenseitigen Vertrauen von Staaten in ihre Rechtsstaatlichkeit, Das ist vielleicht den meisten Leuten zum ersten Mal. Wer sich also nicht grundsätzlich damit befasst, aufgefallen, als ähm Putschdemont in Deutschland festgenommen wurde und nach Spanien ausgeliefert werden sollte, ist ein bisschen eine andere Sache, weil es danach EU-Haftbefehl ging. Aber normal.

Tim Pritlove
0:37:01
Linus Neumann
0:37:04
Dustin Hoffmann
0:37:10
Linus Neumann
0:37:43
Dustin Hoffmann
0:38:34
Linus Neumann
0:39:53
Dustin Hoffmann
0:40:24
Linus Neumann
0:40:27
Dustin Hoffmann
0:40:37
Linus Neumann
0:40:50
Dustin Hoffmann
0:41:04
Linus Neumann
0:42:12
Dustin Hoffmann
0:42:28
Tim Pritlove
0:42:44
Dustin Hoffmann
0:43:00
Tim Pritlove
0:44:10
Dustin Hoffmann
0:44:12
Linus Neumann
0:45:18
Tim Pritlove
0:45:27
Dustin Hoffmann
0:45:28
Tim Pritlove
0:46:42
Dustin Hoffmann
0:46:47
Tim Pritlove
0:47:28
Dustin Hoffmann
0:47:35
Linus Neumann
0:47:42
Dustin Hoffmann
0:47:46
Linus Neumann
0:48:33
Dustin Hoffmann
0:49:28
Linus Neumann
0:49:35
Dustin Hoffmann
0:50:15
Linus Neumann
0:50:31
Dustin Hoffmann
0:50:34
Linus Neumann
0:50:43
Dustin Hoffmann
0:51:24
Linus Neumann
0:51:25
Dustin Hoffmann
0:51:35
Linus Neumann
0:52:07
Dustin Hoffmann
0:52:09
Linus Neumann
0:52:22
Dustin Hoffmann
0:52:24

Ja, klar, das und das und auch äh das, das ist ja alles sehr komplex und braucht Vorbereitungszeit, aber und vor allem wissen die halt, dass sie jede Verzögerung bedeutet halt auch, dass er da länger, drin ist unabhängig davon die Sache vielleicht ist das auch ein kein schlechter Einstieg also es ging, die Leute konnten nicht persönlich befragt werden, weil die beide, es gab zwei Zeugen aus dem aus dem Unternehmensumfeld, weil die beide ähm anonym äh sind, und bleiben sollen, weil es gibt in Spanien Verfahren gegen die Firma und die beiden stehen in Spanien unter Polizeischutz. Weil in dem, Das war der das ist ein bisschen von hinten aufrollen, aber im Abschlussstatement von einem der Zeugen wurde berichtet, dass in dem in dem Haus des Chefs dieser Firma wurde eine Pistole mit abgeschliffener Seriennummer gefunden, so dass die äh ja, dass dass es, die jetzt unter Polizeischutz stehen und der Mann ist allerdings in Haft und da dem wird gerade das Verfahren gemacht. Der Hintergrund, was die Zeugen da berichtet haben, schriftlich war, dass Judo Assange in der in der Botschaft und hat da gelebt und es fing halt damit an dass die einer der Techniker, sollte die Kameras in der Botschaft austauschen, vorher gab's da Kameras, die haben halt alles aufgenommen. Ähm dann soll die Kameras austauschen, damit die auch Ton aufnehmen können. Weil das die alten Kameras nicht konnten, Und dann äh aber es durfte keiner mitbekommen, dass die Ton aufnehmen. Also sie haben halt quasi erst die Kameras ausgetauscht, haben das die auch Ton aufnehmen. Später hat er davon berichtet, dass er irgendwelche Sticker an die Fenster machen sollten, damit die von außen mit. Lasermikrofon besser äh aufnehmen können. Sie haben irgendwann angefangen, Wanzen zu verstecken. Sie haben ähm alle elektronischen Geräte am am Eingang. Am Eingang äh mussten die Leute die Geräte abgeben, die wurden, da wurden Kopien von erstellt, der hat zum Beispiel gesagt, dass er auch mal gesehen hat, er hat einen kopierten Datensatz von einem Anwalts-IPad gesehen. Ähm es wurde, es gab insbesondere die Ansage, besondere die Gespräche mit den Anwälten zu überwachen, das ist natürlich für die Verteidigung ein wichtiger Punkt, ähm das hat er ausgesagt und der Hintergrund der Sache war, dass, der Chef dieser Firma, der ist wohl zu einer Messe in Las Vegas gefahren und ähm hat da einen, der. Das war schon, das war vor der Wahl Trumps war das hat er da jemanden kennengelernt der einer der größten Spender von, von Trump war und, Dann ist er zurückgekommen und hat in einen Auftrag bekommen für irgend so ein ein anderes Projekt und da ist dann eine neue Unternehmenskultur eingezogen, die beiden Zeugen haben das beschrieben mit dem dass der äh Chef gesagt hätte, wir sind jetzt auf die dunkle Seite gewechselt. Und ähm sprach immer von den Freunden aus den USA, und die haben offenbar dann im Auftrag der der USA angefangen da ähm. Die Überwachung zu intensivieren, haben die Daten an die USA geliefert, das ist zumindest der Vorwurf, der im Raum steht und das die äh und. Da wurden auch Sachen berichtet, wie zum Beispiel, dass über extremere Maßnahmen diskutiert wurde. In dem Moment, wo Trump präsent geworden ist, ähm hat, der Zeuge in seinem Statement ausgesagt ist, dass alles viel schlimmer geworden, intensiver die Überwachung ist massiver geworden. Und dann wurden auch extremere Maßnahmen diskutiert, wie zum Beispiel, ob man nachts nicht eine Tür offenlassen kann. Oder auch äh es wurde auch über Vergiftungsmöglichkeiten gesprochen. Also das äh ist was im Verfahren berichtet wurde von diesen von diesen anonymen Zeugen. Der Chef von ähm UC, was für Undercover steht, Undercover Global war der Firmenname. War ähm, dass er plötzlich, das stand im Raum, dass er irgendwie zweihunderttausend Dollar im Monat für diesen Vertrag bekommen hat, der fuhr plötzlich teure Autos, hat sich neue Immobilien gekauft und äh ja, das äh, dieser Themenkomplex. Das war hat sich ein bisschen gelesen wie in einem äh äh beziehungsweise angehört, das wurde schriftlich vorgetragen. Es wurde mündlich vorgetragen, das schriftliche Statement hat sich ein bisschen angehört wie in einem Agentenfilm. Also das kann man auf jeden Fall, verfilmen das war totaler Wahnsinn. Man glaubt ja immer nicht, dass solche Sachen gibt, aber davon gab's in dem Verfahren ja leider mehrere Sachen. Also das war ähm, Challengeing teilweise sich äh das das anzuhören. Was auf jeden Fall herausfordernd.

Linus Neumann
0:56:42
Dustin Hoffmann
0:57:12
Linus Neumann
0:58:28
Dustin Hoffmann
0:59:06

Grundsätzlich gibt es unterschiedliche unterschiedliche Reichweite an an Sachen. Aber es es geht um grundsätzlich geht's um Formalität, dass das richtig ist. Ich habe zum Beispiel die Frage, hä wieso äh beschränken sich die Leute nicht mehr, darauf festzustellen, dass er Journalist war und dass es ein Journalistisch Tätigkeit war. Es ging in dem Verfahren darum, aber wichtig ist, dass die Verteidigung suchtsicher Paragraphen aus diesem Auslieferungsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten im Vereinigten Königreich raus und sagt, hier dieser Punkt spricht, Der Auslieferung entgegen dieser Punkt spricht der Auslieferung gehen. Da geht's zum Beispiel so, dass er nicht ausgeliefert werden darf, wenn das Auslieferungsersuchen politisch motiviert ist. Es könnte dem entgegenstehen, dass er dass sein Recht auf ein rechtsstaatliches Verfahren verletzt wurde. Es kann dem entgegenstehen, dass seine gesundheitlicher Zustand so schlecht ist, kann dem entgegenstehen, dass es das Suizidgefahr besteht. Und das sind halt die Punkte, auf die sie die sie dann eingehen, wozu sie Zeugen laden, die das erklärt haben. Aber ist in dem Verfahren wurden auch Zeugen geladen, die ähm, Da geht's dann besonders um die politische Motivation, die den Stellenwert der Arbeit und der Veröffentlichung von von Wiki Leaks erläutert haben und erklärt haben, was das für journalistische Arbeit bedeutet, für die Forschung in bestimmten Feldern. Aber auch ähm haben sie Leute eingeladen, die berichtet haben, wie die Zusammenarbeit mit Wiki Leaks lief. Also vielleicht muss man nochmal ganz kurz ein ähm chronologischen Abriss darüber geben, was da eigentlich vorgefallen ist, wie diese, Das ist ja nicht so gelaufen, dass diese Daten von, also das ging um die Daten, die damals ähm ähm bekommen oder, wie ist das richtige Wort erlangt hat, erlangt hat und an Wikileaks gegeben hat, also WikiLeaks als Plattform für für Whistleblower, die Daten da abgelegt hat und, ähm zur Verfügung gestellt hat und dann ist er nicht so gewesen, dass er das jetzt einfach alles ins Internet gestellt hat. Der Hintergrund war ja, ich weiß nicht, aber habt ihr dazu vielleicht auch schon eine Folge gemacht, dass sich das.

Tim Pritlove
1:00:54
Linus Neumann
1:00:57

Chelsea Manning war damals äh Intelligence, Analystin ähm und hat, Dadurch 'ne relativ also keine besonders hohe Security Cleans gehabt aber konnte eine ganze Menge an Daten zugreifen und hat die, extrahiert in von im Prinzip ihrem einem Arbeits, einer Arbeitsumgebung und hat dabei ähm, verschiedene Schwierigkeiten gehabt, die Daten überhaupt rauszubekommen. Zum Beispiel musste sie eine CD brennen, hat dann da irgendwas, was ich Britney, Britneys, an die Lehrer oder irgendwie sowas drauf geschrieben, um äh diese Daten daraus zu tragen und hat, in diesem Prozess der Datenextraktion bereits Kontakt zu gehabt. Und in diesem, in dieser Zeit des Kontaktes wurde ähm hat Assange auch, also ein Chatpartner, dem von dem ausgegangen wird, dass es Julian Assange gewesen sei. Ihr Empfehlungen gegeben, wie bestimmte Zugänge eventuell ausgeweitet werden könnten oder äh nach welchen Daten sie weiter suchen könnte. Und ähm. Das ist glaube ich so der Kernpunkt, der wodurch sie versuchen äh Julien Assange ist Rolle als hier Journalist, und ähm ja redaktionell überarbeiteter Veröffentlicher dieser Daten zu diskreditieren, weil er sie A. Angewiesen hatte, bestimmte Dinge zu tun und B. Es gab ja irgendwo in diesen Chats auch einen einen kleinen Auszug, wo es darum ging, äh ein geherschtes Passwort zu knacken. Das hat aber nach meiner Kenntnis oder nach meinem Verständnis, nicht erfolgreich stattgefunden, aber weil quasi die Sprache darüber war, wenn du uns diesen Hashtag gibst, dann kann man mal versuchen, den zu knacken, dass es dann auch automatisch so in diesem gesamten Bereich des äh Hacking, und so weiter geht.

Dustin Hoffmann
1:03:02

Zum letzten Teil, zum letzten Teil haben wir auch einen ähm Sachverständiger gehört, die dann diese Chats analysiert haben und gesagt haben, zum Schuss gekommen sind, dass es technisch unmöglich war, vorhandenen Daten, das zu zu knacken, das ist das sind dann interessante Auseinandersetzungen, das da man hat dann quasi ein technischen Sachverständigen sagt, ist unmöglich und dann kommt die äh Anklage und sagt, ja, aber können die besten Hacker nicht durchs schwerste Passwort knacken? Und du denkst dir, ah Das ist äh äh technisch unmöglich, ist technisch unmöglich, hat dann nichts mehr mit Qualifikation zu tun, wenn quasi nicht die Bestandteile da sind, die, die man braucht, um das zu das war für mich zum Beispiel extrem schwierig, nachzuvollziehen, worüber da geredet wurde, weil da ist halt ein technischer Sachverständiger dann da war, der dem der dem Gericht äh versucht hat, zu erläutern, wie, Windows äh Passwörter erstellt, speichert, sichert und welche Angriffsvektoren es da gibt, was die Sachen überhaupt bedeuten über die, die sich da unterhalten haben in dem, Das ist äh äh ja, also für also ich habe also ich habe diese Chatlocks gelesen und dachte, keine Ahnung. Es hat also es wurde alles, wurde auch ähm ähm wurde ähm erläutert. Aber ja, so ist das ähm gelaufen. Aber was was ich gerade angesprochen habe von der Chronologie her ist, als er dann die Daten hatte. Hat sich ein äh so eine eine hatte sich eine Gruppe von Medienpartnern gesucht und gemeinsam diese diese Daten bearbeitet, die sollten quasi Diese Daten wurden bestimmte Daten wurden bestimmten Leuten zur Verfügung gestellt und ein engerer Zirkel hatte Zugriff auf den kompletten Datensatz. Das lief dann in der so ab, dass eine eine mit einem Passwort gesicherte, verschlüsselte Datei, die auch, haben wir auch einen Experten zugehört, ohne das Passwort unknackbar gewesen wäre.

Linus Neumann
1:04:38
Dustin Hoffmann
1:04:40
Linus Neumann
1:04:41
Dustin Hoffmann
1:04:48
Linus Neumann
1:06:01

Das war genau, der hatte über das Passwort berichtet und äh das waren also er hat's erwähnt und außerdem äh war das also nicht nur erwähnt, sondern es war auch der Titel des Buchkapitels und ähm jetzt war, dass die unglückliche Situation, die es weiterhin gab, dass in dem Zeitraum. Also WikiLeaks hat diese Datei zum Download für diesen Journalisten bereitgestellt, auf ihrem Server, eine große Datei, mehrere Gigabyte. Ähm. Vollständig verschlüsselt und dann gab es aber diese Situation, in der Wiki League sich immer wieder unter die Night of Serviceangriffen befand. Und dann haben sie in diesem Zusammenhang ähm quasi ihre Serverinhalte. Bereitgestellt und Leute dazu aufgerufen diese Server zu Miron, damit die Informationen, die Wiki Leaks bereit stellt über unterschiedliche Wege trotzdem verfügbar waren. In diesem Prozess des Mirroring sind überhaupt andere Leute an diese verschlüsselten Daten gekommen. Du konntest also dann irgendwie, ich bin mir nicht mehr ganz sicher, da da könnte mich meine Erinnerung trüben. Ich glaube, das haben den als Tourent bereitgestellt, quasi und jetzt hatten sie quasi diese verschlüsselte Datei verteilt. Um dem Dedos zu entgehen, was nicht gut ist, ja, also das hätten sie nicht tun sollen. Ähm. Aber das das war nur die das ist nur die Hälfte des Problems, weil genau dafür macht man Verschlüsselung, dass eine Datei in die Hände anderer kommt. Und dann hatte eben dieser Guardian-Journalist äh ich glaube, Inside Julian Assangesse und das Buch ähm, das Passwort veröffentlicht. Und irgendjemand hat dann halt gesagt, ach guck mal hier, Passwort, verschlüsselte Datei, ich probiere das mal aus.

Dustin Hoffmann
1:07:43
Linus Neumann
1:08:25
Dustin Hoffmann
1:08:53
Linus Neumann
1:09:20
Dustin Hoffmann
1:09:26

Er hat auch, er hat also man muss wissen, dass zu diesem Zeitpunkt die Daten auch schon, das waren keine neuen Daten mehr, die wurden schon über Monate bearbeitet. Ich glaube, die waren da schon sieben Monate. Kann es sein, dass sie die schon sieben Monate hatten, glaube ich. Die hatten die schon eine Weile und seit für diese sieben Monate wussten auch die USA, dass diese Daten quasi verloren gegangen sind, Als dann dieses Sicherheitsleck bekannt wurde, hat er auch die US-Regierung informiert und hat gesagt, Leute, Leute, das kann jetzt passieren, das kann jetzt kommen, ist eigentlich nur noch 'ne Frage der Zeit, ähm um damit die Bescheid wissen und im Zweifelsfall, obwohl sie sie, wie gesagt, sie hatten ja schon. Eine lange Zeit um quasi zu gucken, was da drin steht und was da relevant ist. Und äh habe denen Bescheid gesagt und dann ging das relativ zügig, dass die Datei dann unverschlüsselt und in kompletter Vollständigkeit, öffentlich aufgetaucht ist. Ähm ich glaube, zuerst war es auf der US-Enthüllungsplattform Crypto, Wo die Datei auch noch bis heute öffentlich verfügbar ist. Was insofern interessant ist, als dass der Betreiber von Cryptom oder einer der Betreiber von Cryptom auch ein schriftliches Statement abgegeben hat, in dem er daran erinnert hat, die Datei dort verfügbar ist. Die Website in den äh, eine US-Website ist und er bis heute noch keine einzige Aufforderung bekommen hat, diesen Datensatz zu entfernen und auch keinerlei strafrechtliche Verfolgung irgendwie da stattgefunden hat. Und. Nachdem die Datei da war, gab es dann halt WikiLeaks äh intern ähm das Debatten darüber ähm ob man jetzt auch den kompletten Datensatz veröffentlichen sollte, weil der halt eh öffentlich war und im Zweifelsfall mit dem Einführenden später auch online stellen, so Funktion, dass halt auch Leute gucken können, ob sie selber betroffen sind zum Beispiel, also da gibt's unterschiedliche Argumente, ich persönlich kann nicht einschätzen warum das denn genau passiert ist. Jedenfalls haben sie dann den kompletten Datensatz ungeschwärzt, auch online gestellt. Aber also das ist so wichtig, weil viele Leute denken und es wird auch manchmal so dargestellt, als ob der quasi diese Daten bekommen hat und dann komplett rücksichtslos ohne Rücksicht auf irgendjemanden, der es einfach online gestellt hat, so war das nicht. Waren ähm Prozesse in dem Fehler passiert sind. Ähm sich sicherlich, also ich meine, wenn's keine Fehler passiert wären, wären das jetzt äh nicht äh wäre das jetzt nicht online, aber das war kein das ist und war nicht so gewollt, wie es gelaufen ist. Das das steht äh, außer Frage.

Linus Neumann
1:11:48
Dustin Hoffmann
1:12:02

Ich hatte noch eine, einen, einen Gedanken, den ich, den ich nicht äh vergessen möchte zu dem dazu, zu dieser zu diesem Gespräch mit Chelsea Menning, diesem Chatgespräch und dieser Unterscheidung zwischen Journalisten und ähm Aktivisten äh Wir haben mehrere Investigativ-Journalisten gehört. Ähm sehr ähm, Wüsteblauer und ähm Investigativ-Journalisten. Und die investigativ Journalisten sagen alle, so funktioniert investigativer Journalismus. Man sitzt nicht im Büro und da tauchen plötzlich Daten auf dem Schreibtisch auf und oh Mensch toll, da kann ich jetzt, sondern das funktioniert halt so. Man man hat halt irgendwelche, irgendwelche Leads, irgendwelche Verdachtsmomente, man kontaktiert Quellen, man fragt, ob sie was haben, dann kriegt man was. Und dann fragt man nach, ob sie noch mehr haben. Zum Beispiel, weil man, wer wissen möchte oder auch um die ersten Datensatz zu verifizieren, man die haben halt alle gesagt, also die Verteidiger, die Anklage hat dann gesagt, ja, also das ist ja, was hat denn das mit Journalismus zu tun? Meint sie, ich glaube, sie haben ein ganz grundsätzliches Fehlverständnis darüber, wie investigativer Journalismus funktioniert. Und ähm das hat auch eine große Rolle gespielt. Das wollte ich nur zur Einordnung, weil das sich auf dieses Chatgespräch ganz intensiv bezieht dass Journalismus funktioniert nicht von von alleine. Das funktioniert halt nicht so, dass die Daten einfach kommen, sondern man muss nachfragen, muss Leute äh. Zum Beispiel auch denen wurde vorgeworfen, dass sie einen grundsätzlichen Aufruf äh gestartet haben, quasi Daten zu äh zu besorgen und da hochzuladen. Das gab es gab es in der Form auch. Also sie haben ja gesagt, hey, wenn es irgendwas gibt Whistleblower, wir sind eure sichere Plattform, guckt nach Sachen, schickt uns die, ich meine, wenn man als Enthüllungsplattform sich zum das Ziel, zum Ziel gesetzt hat, ähm, und solche relevante Unterlagen, die veröffentlichen ja auch nicht einfach Cryptom zum Beispiel, die veröffentlichen ja so gut wie alles, was denen in die Finger kommt, einfach so.

Linus Neumann
1:13:54
Dustin Hoffmann
1:13:56
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
1:14:01
Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Grundsätzlich nein. Den Eindruck habe ich nicht. Ähm das ist Also der Fall an sich erstmal, dass das so ein bisschen hört sich an wie eine Standardfloskel, aber es trifft auf jeden Fall halt einfach zu. Es hat äh unglaublich komplex. Mir hat jemand aus dem Verfahrensumfeld gesagt, dass wir da eine Aktenlage von von hunderttausend Seiten haben die Richterin ähm kümmert sich da alleine drum. Ähm ist es, ist es sehr schwierig, aber ich würde grundsätzlich nicht so weitgehend sagen, dass es ein Schauprozess äh ist, die Richterin hat sich unterschiedliche Argumente angehört, und es gab welche, die besonders starkes Gewicht hatten und bei denen ich ehrlicherweise nicht weiß, wie sie die ähm, in ihrem Urteil nicht berücksichtigen kann. Und das sind die Sachen, da geht es um mentale Gesundheit und das Verhältnis, wie, sich die Inhaftierung auf Julian Assange seine Gesundheit auswirkt und wie die Gefängnisbedingungen in den USA sein könnten. Ähm und das wiegt für mich so schwer, dass ich, nicht vorstellen kann, dass sie dem Auslieferungsersuchen stattgebt. Also äh natürlich ist es, es gab äh es ist bei dem Verfahren immer wieder der Eindruck entstanden, dass sie ein bisschen. Zugewandt war, die der der Anklage, weil die teilweise unerträgliche ähm Zeugenbefragungen vorgenommen haben die der Ablauf in dem Verfahren ist so, dass die Verteidigung hat einen Zeugen benannt, dann haben die denen eine halbe Stunde zu seinem Statement, was er schriftlich eingereicht hat, befragt, um so eine Einleitung zu haben. Dann gibt es eine ein Kreuzfahrt durch die durch die Anklage und dann, nochmal nach nach befragt von der Verteidigung und diese Kreuzfahre. Gegen teilweise ewig, teilweise haben die sich überhaupt nicht mit den Inhalten beschäftigt. Da geht's dann nur darum den die Zeugen und die Sachverständigen zu diskreditieren. Das ging dann achtzig Prozent teilweise haben sich überhaupt nicht mit den Themen befasst und da hätte ich mir manchmal mehr gewünscht, dass die ähm Richterin mehr moderiert und reingeht, das hat mich schon äh überrascht, und äh ich am vierten Januar kommt ja, wird das Urteil gesprochen und ich werde mir das ganz genau angucken und bin sehr gespannt, Eben mir wurde es mir eben ich sehe keinen keine Möglichkeit dafür, diese gerade diese ähm psychischen psychischen Gesundheitsthemen so auszulegen, dass eine Auslieferung in Ordnung ist. Also.

Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Linus Neumann
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Also das mit den, mit den politische Motivation in den USA, muss ich zumindest die die Alternative äh Erklärung, warum es unter Obama keine kein eröffnetes Verfahren gab, ähm. Mal darlegen, weil es, also es ist richtig, es gab keine Anklage gegen Julian Assange unter der Obama äh Regierung ähm Julian Assange hat aber immer wieder davon gesprochen, dass es ein gibt, also eine quasi versiegelte, versteckte Anklageschrift, die sehr schnell aus dem Hut gezaubert wird und die ist ja dann auch spezifisch aus dem Hut gezaubert worden, als das ganze Ding losging. Also quasi der war nicht aus der Botschaft raus, da hatten die US-Amerikaner eine eine Anklage da liegen und ein Auslieferungs äh ersuchen und ähm, vermute, dass sie das vorher nicht äh erhoben haben, diese Anklage, weil sie der Verteidigung keine Möglichkeit geben wollten, sich darauf vorzubereiten und zweitens. Es natürlich besser ist, wenn jemand die ganze Zeit sagt, die USA verfolgen mich die USA verfolgen mich, dass du sagen kannst, warte, warte, wir haben ja überhaupt nichts. Ähm die die ganzen Veröffentlichungen, um die es hier geht, fallen. Ich bin jetzt nicht bei Walt Seven bin ich mir nicht ganz sicher, aber alle anderen Veröffentlichungen fallen auf jeden Fall in die Obama-Ära. Mit anderen Worten wäre ich jetzt schon auch überrascht, wenn jetzt ausgerechnet ein Präsident Biden sagen würde, komm, äh Schwamm drüber. Also, Bin ich mir nicht ganz sicher. Ich ähm würde zumindest die andere Interpretation äh noch mit anbringen wollen.

Dustin Hoffmann
1:22:05
Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
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Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
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Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
1:32:21

Und wir haben dazu unterschiedliche unterschiedliche Sachverständige gehört, unter anderem ein. Ein ähm ähm ältere, sehr erfahrenen Professor für Neuropsychiatrie ähm aus London, der ähm untersucht hat und ihm eine Mittlere bis schwere Depressionen attestiert hat, die maßgeblich auch davon abhängt, wie er gerade untergebracht ist und in Belmar, in dem Gefängnis, in dem er gerade ist, war er eine Zeit lang im Medical Wing untergebracht und das ist so eine quasi Isolation, da hat man wenig Kontakt zu anderen Leuten und die Ärzte haben darüber berichtet, dass sein Gesundheitszustand, ähm was also seine psychische Gesundheit massiv in den Keller gegangen ist Ähm dann das äh ich habe auch in meiner Berichterstattung bin ich da nicht genau drauf eingegangen. Ich werde das auch jetzt nicht machen. Da geht's da geht es viel um die Hintergründe, wann konnte man erstmalig bei ihm sehen, dass er unter Depressionen leidet und da geht es geht es rein in die Kindheit, Gespräche mit Eltern, Freunden, Familie. Ähm und, ist es so, dass er während dieser Zeit in der Isolation hat ihn eine Krankenschwester als lebenden Geist bezeichnet. Und mit diesem Verfall des ähm Gesundheitszustands geht bei ihm auch eine stark steigende, Suizidgefahr einher. Das wurde, da gab es zum Beispiel, zwei Gefängnismitarbeiter haben in einem Bericht geschrieben, dass er, ähm quasi, dass sie den Eindruck hätten, dass er nur noch schwer dem diesem Wunsch nach Suizid widerstehen könne. Und das ist interessanterweise nicht in den, in den medizinischen Akten aufgetaucht, die sind da bisschen selektiv offenbar eine Auswahl. Allerdings liegen diese liegen diese Unterlagen vor und nachdem er dann wieder normalen ähm Trakt kam und wieder mehr Kontakt auch auch telefonieren konnte mit seiner Familie ging es ihm dann besser, wurde irgendwie Medikamente auf andere Medikamente eingestellt und so. Ähm das ist ging ging ihm dann besser, Aber es ist so, dass er abhängig von den Haftbedingungen da starken, ähm äh depressiven Episoden unterliegt. Und das ist. So dass ich kann muss ich auch nicht weiter drauf eingehen, ich hab in meinen Videos mal davon gerichtet, aber es ist so, dass er sich konkrete Hilfsmittel für einen möglichen Suizidversuch, ähm zurechtgelegt hat, parat gelegt hat. Ähm und es ist so, dass dieser Professor aus. Den ich angesprochen habe, Mister gesagt hat, dass mit all seinen Berufserfahrungen, die er hat und nach allem, was er. Kann er sagen, dass er davon überzeugt ist, dass Julian Assange einen Weg finden wird, sich das Leben zu nehmen, wenn die Auslieferung bevorsteht. Das war und das ist jetzt ein ein Punkt, der Also das muss man dann in der Relation setzen und ganz da ganz kurz, ich würde das Thema vielleicht an der, an der Stelle abschließen, vielleicht dass die Leute für Leute, die jetzt wieder einsteigen, die den Teil gerade übersprungen haben, ähm, das steht in der Relation mit ähm mit den Gefängnisbedingungen in den USA. Ähm weil wir haben einige Sachverständige gehört, die berichtet haben, wie unter welchen Bedingungen er in den USA hinhaftiert sein könnte. Und in den USA gibt es ja keine Isolationshaft, aber, Es gibt ähm sogenannte die werden verhängt gegen Leute, ähm wenn die Angst besteht, dass sie, ähm ähm Informationen, die eine Gefahr für die nationale Sicherheit sind, an andere Leute weitergeben können. Und, Sie haben die äh die US-Anklage hat nicht ausgeschlossen, dass solche Maßnahmen verhängt werden können, Wie sehen solche Maßnahmen konkret aus? Dazu haben wir eine ähm eine ehemalige Gefängnisleiterin von einem äh vom MCC in in New York. Das äh ist äh ähm das Gefängnis, in dem, Daniel äh äh Mister Appstein ähm kürzlich, ums Leben gekommen ist. Ähm die hat das geleitet und hat berichtet, wie diese Maßnahmen in dem Gefängnis zum Beispiel umgesetzt werden. Und da das ist ein Gefängnis, also das für Untersuchungshaft. Ähm da sind die Leute, die diesen Maßnahmen unterliegen, dreiundzwanzig Stunden am Tag in der Zelle, Sie essen in der Zelle, sie kriegen das Essen durch eine Luke, sie essen alleine, sie haben keinen Kontakt zu anderen Häftlingen, sie reden, die Wärter reden nicht mit denen. Ähm und für eine Stunde am Tag gibt es äh Erholung, Recreation, und für diese Stunde werden sie in eine andere Zelle gebracht, die baugleich mit der ist, in der sie eigentlich sind. Diesmal leer, da sind keine äh Trainingsgeräte drin, da ist nichts drin und in der dürfen sie dann eine Stunde im Kreis gehen. Und dann kommen sie wieder zurück in ihre Hotel. Das ist die sogenannte Erholungszelle. Und das ist quasi was ähm was ihm drohen könnte. Die USA sagen, ja, ist ja quasi, das wird ja alles hier super äh bei uns alles super ähm überprüft und zertifiziert und das äh ist ja alles gar nicht schlimm. Und wahrscheinlich würde er den Maßnahmen ja eh nicht unterliegen. Und da hatten.

Linus Neumann
1:37:40
Dustin Hoffmann
1:37:48

Ja und äh wir wissen ja auch, dass ähm sie, dass ihr, ja, dass dass äh was das für Folgen für sie hat, das ist ja bekannt. Ähm aber das zum Beispiel ähm und wie dieses Verfahren dann läuft, die hatten dann als äh eine interessante, zeugende Anwältin aus den USA, die hatten einen Auslieferungsverfahren äh betreut von einem von einem äh, Terroristen, glaub da muss braucht man nicht mutmaßlich sagen. Abu Hamza ähm äh und da Abu Hamza läuft der Name, der ist relativ bekannt gewesen, ist da so ein Hassprediger, Tourist, der weil der hatte vor im Vorfeld irgendwann mal beide Hände verloren, hatte an einer Hand, der hat ein Auge verloren, hat an einer Hand so einen Metallhaken gehabt, deswegen brennt sich das Bild zumindest im Kopf. Und der wurde ausgeliefert an die USA und während des Verfahrens haben die äh während des Auslieferungsverfahrens die ganze Zeit ja also kommt wahrscheinlich nicht mal ein Hochsicherheitsgefängnis, das wenn dann nur ganz kurz und diese Maßnahmen ist unrealistisch, dass er diesem unterliegen wird, der ist jetzt seit fünf Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis unterliegt diesen Maßnahmen, kürzlich würden die auch quasi, wurde alles, wurde auch alles zurückgesetzt ähm und verlängert, weil er gesagt hat, weil er in einem zugelassenen Brief an seinen Sohn. Ähm äh gesagt hat, dass er seinem Enkel, der ein Jahr alt ist, ausrichten soll, dass er ihn liebe. Das wurde als ähm unautorisierte Kontaktaufnahme mit Dritten gewertet und äh als Vergehen gegen die Auflagen und deswegen alles alles auf null. Also das ist, wo, womit da, womit da zu rechnen ist. Und die Versprechung, dass er diesen Sachen nicht unterliegt die ja nicht mal gemacht werden, weil gesagt wird, es wird nicht ausgeschlossen, dass solchen Sachen unterliegt sind ja ähm, nicht sehr überzeugend und wie ich halt grade berichtet habe, ist in ähm seine ähm mentale Gesundheit. Reagiert sehr empfindlich auf diese auf diese Haftbedingungen und. Da auch ein Zeuge hat auch gesagt, dass es gibt keine wissenschaftliche Studie, die sagen würde, dass jemand bei psychischer Gesundheit, nicht nach elf Tagen oder so am Rad drehen würde, wenn man quasi keinerlei Kontakt zu anderen Leuten hat. Die dürfen dann, und dürfen telefonieren einmal im Monat dreißig Minuten oder zweimal fünfzehn, alles komplett überwacht natürlich. Ähm mit der Familie, das ist ja ähm das tschechische ein schreckliches Bild.

Linus Neumann
1:40:02
Dustin Hoffmann
1:41:08

Außerdem haben wir noch äh eine Medizinprofessorin aus Boston gehört, die ihn auch schon in der Botschaft von Equador untersucht hat. Und auch da schon festgestellt hat, dass er in einem sehr schlechten Zustand war. Weil für die Leute, die die den die Sachen nicht kennen, ist, dass als er in die äquatorianische Botschaft am Anfang gegangen ist, war da ein, gern gesehener Gast, hat ein gutes Verhältnis zu den Leuten da gehabt. Ähm und dann gab's den Regierungswechsel, dann hat sich das verändern, wurde immer schlimmer, also er hat immer weniger Freiheiten genossen und äh, Deswegen ist es ja auch, wer die Sachen von Nils Mälzer, dem UN-Sonderberichterstatter für Folter ließ, der hat ja auch damals gesagt, dass schon in der Equarianischen Botschaft, dass er da, ähm Anzeichen von Folter, zeigt, also von Folteropfern, dass er Symptome hat, die Folteropfer haben. Er hat jetzt nicht gesagt, er hat jetzt nicht konkret gesagt, die foltern dem, sondern er hat halt gesagt, ist einfach so, dass er diese Anzeichen hat und das äh spielt natürlich eine riesige Rolle, dass seine, Das am Anfang ging das vielleicht noch und dass da immer schlimmer wurde und das schon quasi, Quasi-Haftfahrt. Das wurde im Verfahren auch diskutiert, weil die sobald jemand gesagt hat, dass er da inhaftiert war, äh sind die bei der Anklage aufgesprungen und haben gesagt, naja, genau das, äh was du gerade gesagt hast, ja, jederzeit gehen können. Was ich gerade aber eigentlich sagen wollte, war der der Bogen, den ich geschlagen habe zu diesem. Was kann die, was kann die Richterin machen, um Gesichtswahn aus der Sache rauszukommen, ohne zu sagen, die USA sind kein Rechtsstaat.

Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
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Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
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Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
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Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
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Linus Neumann
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Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
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Genau, Genau, das das war nicht einfach, es gab viele Zeugen wurden auch per Videostream zugeschaltet, zum Beispiel aus den USA, was halt immer wieder mit technischen Problemen einhergegangen ist. Da will ich jetzt allerdings nicht so sehr auf dem Gericht rumhacken, weil ich glaube, das ist für für alle Leute, die sich mit solcher Technik auseinandersetzen, einfach die Mega-Hölle, wenn sich Leute aus von einem anderen Kontinent mit eigener Technik äh in so ein Verfahren reinklinken und da funktioniert irgendwas funktioniert halt immer nicht. Und dann haben die auch nicht so viel Einfluss darauf, weil die nicht vor Ort sind. Das war ähm bisschen nervig. Äh New York Times hat, glaube ich, auch einen Artikel über die ganzen technischen Probleme gemacht. Die Klimaanlage in dem Gerichtsgebäude zum Beispiel ist auch dort, ist absurd, weil die nur zentral gesteuert werden kann, wenn die die ein Grad verändern, dann wird's in einem Raum super heiß, im anderen super kalt. Wir hatten teilweise im Presseraum siebzehn Grad. Das ist äh sind so, das sind so Details, das ist alles so ein bisschen äh komisch da. Aber die Presse, wie gesagt, es gab relativ wenig Presseleute vor Ort, Das sind dann vor allem waren was das ein bisschen anders verzieht. Ich glaub das haben wir bei uns nicht so das hat stattgefunden in London im Old Bailey der britische, der britische Bundesgerichhof äh Strafsachen. Das Hauptstrafgericht des Landes. Und die Hauptpresseleute von den großen Outlets BBC oder Presse Sociation, die haben eigene Bürostar. Die Leute waren da waren die waren relativ viel da und haben das Verfahren verfolgt und auch ein paar andere vereinzelte ähm. Ähm Journalisten und dann gab's äh wohl etliche, die das äh Passtream verfolgt haben. Eigentlich sollte es auch einen Stream für politische Beobachterinnen und Beobachter geben, wo auch Europaabgeordnete hätten mir zuschauen sollen. Es wurde aber am ersten Tag wieder zurückgezogen.

Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
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Linus Neumann
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Linus Neumann
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Dustin Hoffmann
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Und ich habe deswegen ähm äh großen Respekt vor den Leuten, die, Ich meine, alle Beteiligten, ähm die, die, über die wir hier sprechen ähm oder halt auch andere Whistleblower, Wir haben auch zum Beispiel als Zeugen, das war wir haben Daniel Elsberg gehört als Zeugen der die Pentagon Papers damals im Kontext des Vietnamkriegs veröffentlicht hat. Der hat auch berichtet wie er damals quasi Anime of the State war und wie lange es gedauert hat. Das muss so ein bisschen bis, Das funktioniert halt so, dass die Leute veröffentlichen Unterlagen und sind Staatsfeind. Und sobald alle Leute tot sind, die irgendwie zur Verantwortung gezogen werden könnten Dann werden so, kann man langsam drüber reden, dass das ja auch Mehrwert hatte und dass diese Sachen veröffentlicht wurden. Inzwischen hat er ein gutes gesellschaftliches aber es ist halt so, ist einfach so lange her, grundsätzlich wird halt versucht, die Leute. Kaputtzumachen, damit halt andere nicht auf die Deko so zu machen. Und ich habe deswegen auch großen Respekt vor Leuten, ähm Chelsea Menning war das klar, Edward Snowden, war das klar? Julian Sauge war das klar, dass äh welches Risiko, und die haben halt diese, die haben ihre. Ihre quasi ihre Freiheit und Existenz aufs Spiel gesetzt. Wir können ja bei Julian Assange, wenn wir hören, dass die da drüber reden irgendwie, ihnen zu vergiften und müssen wir über Existenz sprechen. Zu setzen für die richtige Sache quasi, für das gute Ziel, dass äh sollte sollte man sich immer vor Augen führen.

Linus Neumann
2:10:36
Dustin Hoffmann
2:10:50
Linus Neumann
2:11:40
Dustin Hoffmann
2:12:21

Ich glaube du meint, dass mehr mehr Zynismus brauche ich glaube ich nicht, aber ähm um das klarzustellen, also ich habe das Wiki Leaks als Plattform ist ja jetzt auch nicht so eine klassische Endverbraucherplattform, auch heute nicht. Ähm und ich glaube, dass sich im Großen und Ganzen für meine Arbeit auch heute ähm nach wie vor nicht so viel darauf zurückgreifen würde, worum es bei WikiDeks geht, ist, professionelle Leute, Leute aus der Wissenschaft, Leute aus dem investigativen Journalismus oder Journalismus allgemein Zugriff auf diese Daten haben und damit, Sachen von Mehrwert produzieren können, und das wurde in in aller Hand beispielfällen wurde das dargelegt, wieso das bei dir zum Beispiel bei den Dokumenten um die es hier geht der Fall ist. Und das war damals wichtig, ohne dass ich quasi konkret selber diese Inhalte da konsumiert habe und es ist heute noch genauso wichtig. Äh, und der Stellenwert natürlich, dadurch, dass ich mich jetzt intensiv mit einzelnen Fällen befasst habe. Und die mir, mir äh wir haben zwei Aussagen gehört, die einmal von äh Caletta de Masseri und eine von, Ist ein deutscher Staatsbürger der mazedonischen Grenze festgenommen und später von der CIA nach Afghanistan verschleppt wurde, um da mehrere Monate ähm äh ähm gefoltert wurde. Der kam dann, den haben sie dann irgendwann an der albanischen Grenze ausgesetzt, dann kam er wieder nach Deutschland, hat für Gerechtigkeit gekämpft und obwohl die Bundesregierung, was dann später auch durch Veröffentlichung rauskam, wusste, dass das passiert ist. Also spätestens nachdem er zurück war. Wurde er nicht unterstützt oder, ihm quasi, wurde er nicht unterstützt in seinem Kampf für Gerechtigkeit. Das ist dann das sind äh wenn man die Geschichten liest, wie das da gelaufen ist, das man kann sich kaum vorstellen, dass sowas passiert, aber das ist sind alles inzwischen äh dargelegte, ähm Fakten oder da war zum Beispiel eine Aussage von Dean Gates, da war damals der Reuters-Chef in Bagdad, als diese der Vorfall der in dem College Mördervideo ähm, beschrieben wurde, äh passiert ist. Und da wurden ja zwei seiner Leute ähm von dem Helikopter äh ermordet, einfach mal zu sagen, später, die haben ja dann später gesagt, die haben sich nicht klar als Presse ausgewiesen Du musst dann gegen so eine Kampfhubschrauber ähm und der hat es dann berichtet, wie die äh wie die US-Militär ist, mit denen er eigentlich gutes Verhältnis hatte, weil er halt da vor Ort berichtet hat, versucht haben ihn zu täuschen. Die haben ihn dann Ausschnitte aus dem Video gezeigt, der kannte vorher schon Ausschnitte, aus denen man die Interpretation hätte ziehen können, dass man da eine Gefahr sah. Haben dann immer versucht das ganze Video zu bekommen, haben es nie bekommen und dann wurden die Sachen veröffentlicht und hat gesehen, die haben den halt, die haben dann halt getäuscht die ganze Zeit. Die haben den bewusst getäuscht äh und das sind, dass quasi solche, solche Sachen, solche Fälle, wenn ich schon das da höre und denke, wow, das das sowas wirklich gibt. Sachen kommen ja erst durch investigativen Journalismus raus und dafür solche Arbeit sind diese Unterlagen unglaublich wichtig. Da war zum Beispiel jemand, der die äh die NGO, die die todeszivilen Todesopfer im Irakkrieg zählt. Er meinte, er ist durch die durch die ähm von WikiLeaks veröffentlichten Unterlagen ähm, haben sie fünfzehntausend mehr zivile Todesopfer zählen können, die vorher unbekannt waren. Ja und insofern ist das äh nach wie vor ein unglaublich wichtiger Arbeit, dass es mir das war mir vorher bewusst, aber ist mir natürlich durch das Verfahren nochmal klarer geworden, wo ich konkrete Fälle höre und Leute, Journalisten und Aktivisten, die darüber berichtet haben, wie ganz konkret, diese die Plattform ihnen bei ihrer Arbeit geholfen hat.

Linus Neumann
2:15:56
Dustin Hoffmann
2:17:15

Das ist eine ähm das hat eine große Rolle gespielt. Ich habe das ein bisschen angeschnitten. Ähm da geht es halt um die Frage, ist, Wiki Leaks als Plattform und Julian Assange als Person ähm. Rücksichtsloser Aktivist, der einfach um jeden Preis alles veröffentlichen würde. Und das wurde in dem Verfahren von all den Leuten, die mit denen zusammengearbeitet haben an den Unterlagen, ähm äh ganz klar zurückgewiesen, WikiLeaks ist ja keine Plattform, die einfach irgendwas, was so reinfliegt, einfach so veröffentlicht, sondern halt immer mit einer mit einer gewissen Zielsetzung. Deswegen gab es ja bei diesen Unterlagen, die für die ja jetzt für für die er jetzt da, ausgeliefert werden soll, gab es dieses Medienteam, was die Sachen durchgegangen ist, gab es die Schwärzungen. Ähm es geht, geht darum. Ja, es geht darum ähm da zum Beispiel auch einer berichtet, dass dass die ein Friedensforscher hat erzählt, dass das die Kriegsführung von Staaten verändert hat, weil dadurch, weil die USA in Afghanistan und Irak der Öffentlichkeit die ganze Zeit erzählt haben, läuft super Leute und durch diese unterlagen im Nachhinein rauskam, dass das halt von Anfang an ein riesiges Desaster war. Und dass sich heute starten. Einfach nicht mehr in solche militärischen Konflikte stürzen würden, in auf diese Art und Weise, was äh der dieser Friedensforscher auch damit in Verbindung gebracht hat, dass wir heute wissen, wie es wirklich gelaufen ist und nicht nur die Varianten kennen, die öffentlich dargestellt wurden. Ähm, es ist halt Insofern halte ich diesen Vorwurf da zu sagen, er sei kein Journalist, weil er dazu aufgerufen hatte, dieses Aufrufen, das geht ja auch damit einher, er hat da nicht Leute aufgerufen, kopiert mal, äh kopiert man einfach ähm alles, was ihr, was ihr finden könnt und dann veröffentlichen wir das, sondern es ist halt Ausschau halten und wenn es Fehlverhalten gibt, dann. Sammelt, was sie kriegen könnt und dann äh veröffentlichen wir das mit der Zielsetzung. Das ja nicht aus Schadenfreude oder um um Leute ohne Grund äh zu zu schädigen, sondern mit der Zielsetzung, dass die Zustände besser werden.

Tim Pritlove
2:19:20
Dustin Hoffmann
2:19:47
Linus Neumann
2:20:34
Dustin Hoffmann
2:21:21
Linus Neumann
2:21:38
Dustin Hoffmann
2:22:13

Also ist bis Gab ja Berichterstattung, ARD zum Beispiel hat zum Auftrag, denn in den, ich glaube, Hauptnachrichten, Tagesschau, Tagesthemen haben sie das behandelt, sie hatten die dann zeitgleich zum Verfahrensauftakt, diesen großen Dokumentarfilm über die Überwachung mitgebracht. Ähm, glaube, ein wirklich erheblicher Faktor, der in diesem Verfahren eine Rolle spielt, ist, dass es schon so lange läuft, ähm dass dass es für Leute schwierig, äh äh bleibt äh für Leute schwierig, am Ball zu bleiben. Ähm. Aber also es gab ja äh Berichterstattung und das. Natürlich mehr ist besser und ähm ich kann zum Beispiel, ich weiß nicht, bei wer bei deutschen Media-Outlets ähm sich den Livestream angeguckt hat. Um das quasi. Zu verfolgen. Also es war jetzt von der deutschen Presse niemand im Gerichtssaal vor Ort. Vielleicht haben die Leute, ich weiß, dass es auch deutsche ähm Outlets mit ähm Videostream-Zugang gab, Vielleicht haben sie das da geguckt, hoffe ich zumindest. Und ähm dann ist wenn man vier Wochen dauerndes Verfahren hat, ist es für viele Medien schwierig, den den, dem Berichterstattungszeitpunkt richtig zu wählen, weil sie ja den Anspruch haben, was mit Nachrichtenwert zu liefern. Also wäre natürlich schön gewesen, wenn es Leute, wenn es mehr konkrete Begleitungen gegeben hätte ähm aber im Großen und Ganzen ist die Frage, wann, wann sollen sie jetzt, wann soll Tages, Tagesschau zum Beispiel hat er zum Auftakt was gemacht? Ähm Da muss man aber auch sagen, dass dann gleichzeitig in dieser Woche auch äh da dieser Brexit-Wahnsinn mit dem äh mit dem äh mit diesem neuen Gesetz da war und die ganze EU ausm Haus, das ist ja nicht so, dass da hundert Leute sitzen, sondern die beschmachen ja noch andere Themen und dann waren vier Wochen verfahren. Jetzt haben wir nicht mal ein Ergebnis, haben nicht mal Abschlussstatement. So dass das jetzt für für die Leute die Nachrichten machen, schwieriges, schwierig ist, da jetzt was zu veröffentlichen. Ich gehe davon aus, äh wünsche und hoffe mir, dass dann das äh Urteil äh angemessen begleitet wird. Aber äh mehr Berichterstattung wäre natürlich schön. Das sind die Gründe, die ich mir jetzt, ich will das gar nicht verteidigen, das sind die Sachen, die mir, die mir, die ich mir als Gründe vorstellen kann, warum das so ist. Äh ich bin ja kein Journalist, deswegen kann ich nur mutmaßen.

Linus Neumann
2:24:41
Dustin Hoffmann
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Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
2:29:45
Dustin Hoffmann
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Linus Neumann
2:30:21
Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Linus Neumann
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Dustin Hoffmann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
2:33:32
Tim Pritlove
2:33:39
Dustin Hoffmann
2:33:50
Linus Neumann
2:33:57
Tim Pritlove
2:34:03
Linus Neumann
2:34:05
Tim Pritlove
2:34:13
Linus Neumann
2:34:17
Dustin Hoffmann
2:34:35
Linus Neumann
2:34:41
Tim Pritlove
2:34:45
Linus Neumann
2:34:52
Dustin Hoffmann
2:35:03
Linus Neumann
2:35:13
Dustin Hoffmann
2:35:16

Ja.

Tim Pritlove
2:35:18
Linus Neumann
2:35:22
Dustin Hoffmann
2:35:33
Linus Neumann
2:35:55
Dustin Hoffmann
2:36:16
Linus Neumann
2:36:31
Tim Pritlove
2:36:33
Linus Neumann
2:36:36
Dustin Hoffmann
2:37:16
Tim Pritlove
2:38:03
Linus Neumann
2:38:09
Tim Pritlove
2:38:16
Linus Neumann
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