Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP454 Besorgter Surfer

Feedback — Ein Jahr Krieg — Flughafen Frankfurt — StreamOff — Potsdam — Bing — Fototapete — Chatkontrolle

Heute wieder in klassischer Besetzung sprechen wir über ein Jahr Krieg, Betriebssicherheit und das Auslaufen von StreamOn & Co. Und wieder nimmt die Diskussion über die Auswirkungen von AI-Technologie breiten Raum ein.

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Veröffentlicht am: 25. Februar 2023
Dauer: 1:42:09


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:31.384
  3. Es gibt wieder Shirts 00:02:22.537
  4. Feedback: Primzahl 00:07:58.820
  5. Feedback: Bayern-ID 00:09:40.846
  6. Feedback: Dinosaurier 00:16:08.790
  7. Ein Jahr Krieg 00:17:06.866
  8. Ausfall Flughafen Frankfurt 00:29:09.418
  9. StreamOff 00:40:17.694
  10. Potsdam 00:52:14.192
  11. ChatBING: Sydney 01:03:13.436
  12. Fototapete 01:24:25.041
  13. Chatkontrolle 01:32:13.323
  14. Facebook soll Geld kosten 01:38:17.488
  15. Cell Broadcast startet 01:38:37.628
  16. Epilog 01:39:11.591

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:02
Tim Pritlove
0:00:04
Linus Neumann
0:00:09
Tim Pritlove
0:00:32
Linus Neumann
0:01:22
Tim Pritlove
0:01:29
Linus Neumann
0:02:01
Tim Pritlove
0:02:16
Linus Neumann
0:02:18
Tim Pritlove
0:02:34
Linus Neumann
0:03:13
Tim Pritlove
0:03:15
Linus Neumann
0:03:17
Tim Pritlove
0:03:26
Linus Neumann
0:03:27
Tim Pritlove
0:03:41
Linus Neumann
0:03:48
Tim Pritlove
0:03:50
Linus Neumann
0:03:59
Tim Pritlove
0:04:02
Linus Neumann
0:04:21
Tim Pritlove
0:04:23
Linus Neumann
0:04:26
Tim Pritlove
0:04:29
Linus Neumann
0:04:30
Tim Pritlove
0:04:32
Linus Neumann
0:04:40
Tim Pritlove
0:04:44
Linus Neumann
0:04:54

Nein, nein, nein. Weiß, also diese Beute, die sind aus mir nicht erkennbaren Gründen der Renner. Wir haben die ja auch beim Congress, habe ich mal auf Wunsch von Daniel, den hier so, die Beute, dann haben wir die gemacht mit Chaosknoten, mit Tastaturstern, mit Pesthörnchen und so. Die waren auch sofort weg. Die hatten aber auch einen einfachen Deal, weil das war beim Camp, mein ich, beim Camp 19. Und deren Deal war einfach. Kommt jemand, kauft zwei Produkte und dann haben sie gesagt, Tüte. Das war easy. Das war einfach. Ja gut, also ich bin, ja wenn ihr meint, ich glaube das ist ein Produkt was... Was sich erschöpft. Und übrigens auch hier kleine Anekdote, weil man bei uns ja so wenig lernt im Podcast. Ich habe vor längerer Zeit so ein, ich weiß gar nicht, ob das ein Artikel war oder ein Podcast, wo Sie der Frage nachgegangen sind, ob man wirklich der Umwelt was Gutes tut, wenn man sich so ein Beutel zulegt. So ein gute Beutel. Und da haben Sie mal irgendwie Abnutzung, Einkäufe und so weiter gegengerechnet, sind davon ausgegangen, dass du eben entweder jedes Mal dir so eine Feinplastiktüte geben lässt, die dann nachher irgendwie in alle Einzelteile zerlegt im Magen irgendeiner Schildkröte landet, weil das ja alles als Feinplastik im Meer landet, oder so ein Baumwollbeutel nimmst. Und es war tatsächlich so, dass der Baumwollbeutel, den musst du wirklich so richtig bis zum Ende seiner Lebenszeit, dann schafft er das am Ende weniger Schaden anzurichten als so eine Plastiktüte, was jetzt Klima angeht. Aber ich, ich, also kauft ruhig.

Tim Pritlove
0:06:56
Linus Neumann
0:07:11
Tim Pritlove
0:07:17
Linus Neumann
0:07:27
Tim Pritlove
0:07:32
Linus Neumann
0:07:38
Tim Pritlove
0:07:40
Linus Neumann
0:07:44
Tim Pritlove
0:07:45
Linus Neumann
0:07:46
Tim Pritlove
0:07:52
Linus Neumann
0:08:03
Tim Pritlove
0:09:00
Linus Neumann
0:09:02
Tim Pritlove
0:09:21
Linus Neumann
0:09:30
Tim Pritlove
0:11:01
Linus Neumann
0:11:12
Tim Pritlove
0:11:33
Linus Neumann
0:12:00
Tim Pritlove
0:12:04
Linus Neumann
0:12:24
Tim Pritlove
0:12:43
Linus Neumann
0:12:55
Tim Pritlove
0:12:58
Linus Neumann
0:13:23
Tim Pritlove
0:13:29
Linus Neumann
0:13:30
Tim Pritlove
0:13:35
Linus Neumann
0:13:37
Tim Pritlove
0:13:57
Linus Neumann
0:14:11
Tim Pritlove
0:14:25
Linus Neumann
0:14:26
Tim Pritlove
0:15:19
Linus Neumann
0:15:22
Tim Pritlove
0:15:48
Linus Neumann
0:16:03
Tim Pritlove
0:17:14
Linus Neumann
0:17:15
Tim Pritlove
0:17:17
Linus Neumann
0:17:21
Tim Pritlove
0:17:22
Linus Neumann
0:17:28
Tim Pritlove
0:17:30

Weiß nicht, was soll ich dazu sagen? Also ich meine, es ist ein globales Problem, aber es ist auch irgendwie so ein mentales Problem für unsere Gesellschaft. Wenn ich mir so anschaue, was so manche Leute so von sich geben in unserer Gesellschaft zu diesem Thema, muss ich irgendwie sagen, was läuft eigentlich falsch bei euch? Ich kann persönlich wenig nachvollziehen, dass man da nicht eine ganz klare Haltung einnimmt und sagt, hier ist einfach 150 Prozent Solidarität angesagt. Aber offensichtlich sind manche dann auch so in ihrem Wohlstandsleben so weit verwahrlos, dass sie dann doch eher diese Option aus den Augen, aus dem Sinn wählen und sich alle möglichen Gründe einfallen lassen, warum irgendwie eine Unterstützung eines angegriffenen Staates unter diesen Bedingungen keine Option ist. Das kann ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehen. Und ich hoffe, dass mal wieder nur Randfiguren bleiben werden und das im Kern die Gesellschaft ganz klar Stellung bezieht. Insbesondere und gerade ob der deutschen Vergangenheit, finde ich, haben wir doppelt und dreifache Verpflichtung dazu. Und damit meine ich nicht nur die Nazi-Vergangenheit, die man meistens immer meint, wenn man von deutscher Vergangenheit spricht. Ich denke, dass hier auch die Vergangenheit der letzten 20 Jahre, wie sich Deutschland hier im Konfliktfall Ukraine, der ja schon länger als ein Jahr tobt. Ich meine, der Krieg mit Russland ist nicht ein Jahr alt. Es ist nur der Überfall auf das bisher noch nicht besetzte Gebiet, was ein Jahr alt ist. Und das hat alles schon vor acht Jahren begonnen. Und seitdem hat sich Deutschland eher rausgehalten und war sehr zufrieden damit, schön billig Gas und Öl zu beziehen. So nach dem Motto uns geht es gut und so soll es bleiben und alles andere sind Kollateralschäden. Und das ist halt einfach eine sehr unverantwortungsvolle Position schon immer gewesen. Gewesen und jetzt haben wir das böse Erwachen, dass wenn wir eben nicht klar Stellung beziehen zu solchen Sachen und dann auch unser politisches Handeln danach ausrichten, dass es dann irgendwann doppelt und dreifach uns auf den Kopf fällt. So und jetzt haben wir halt den Salat und die wirtschaftlichen Konsequenzen davon.

Linus Neumann
0:19:57

Das ist genau der Punkt mit dem, was also was was die Bundesrepublik Deutschland über Jahrzehnte für einen Führungsanspruch, Freiheitsversprechen und was sich alles in Europa und über Europas Grenzen und Grenzerweiterungen hinaus dargestellt hat. Das wird jetzt halt mal auf die Probe gestellt und da finde ich schon sehr erstaunlich, wie eben dann dann doch eine. Sehr große regionale Macht wie Deutschland, wo es dann viele Menschen gibt, die irgendwie den Anspruch erheben, sie mögen das nicht, diese Machtanspruch, mit dem eben nicht nur immer, ja ich bin geil, sondern ich muss jetzt auch mal mich in der unangenehmen Situation halt auch mal meinen Führungsanspruch behaupten, dass man sich dann da zurückziehen soll. Und dass man nicht versteht, was das für eine bittere Konsequenz haben wird, wenn dann erst mal VW, BMW, Daimler-Pleite sind und wir irgendwie auf dem Weltmarkt mit unseren Verbrennungsmotoren niemanden mehr beeindrucken und entsprechend hier dieses ganze Landberg abgeht mit unseren. Ungebildeten digital-analphabetischen Studien abschließenden, dass man in der Situation dann eigentlich vielleicht ganz gerne noch die drei Karma-Punkte haben will, dass man damals sich gegen Russland gestellt hat. Also allein aus dem Grund sollte das eigentlich relativ klar sein, dass man jetzt mal für die vielen Versprechen und Freiheit und Frieden und was man hier alles hochhält. Leider auch einstehen muss. Wäre mir auch lieber, das nicht zu machen. Habe ich auch nicht, weil jetzt gerade wieder Thema hier hast du mitbekommen. Campino jetzt natürlich lange raus aus dem wehrfähigen Alter. Wie alt ist Campino? 60 oder sowas?

Tim Pritlove
0:22:10
Linus Neumann
0:22:12
Tim Pritlove
0:23:34
Linus Neumann
0:23:38
Tim Pritlove
0:23:41
Linus Neumann
0:24:20

Stell dir vor, es ist Krieg und Campino geht hin. Aber weißt du, was auch noch eine kleine Rolle spielt? Wir können ja nicht einfach ein Thema hier behandeln, ohne dass ich nochmal sage, dass ich recht hatte. Und zwar Cyberwar, großes Thema gewesen. Das war, da war ich längere Wochen damit beschäftigt, hier in der Sendung und in anderen Sendungen, diese kleinen unbedeutenden TV-Sendungen, die es da noch so gibt und so, neben uns, zu erklären, was denn so, was ein Cyberwar ist und warum es ihn nicht geben wird. Ja und jetzt ist ein ja kann man sagen gab es ein cyber war nicht so wirklich Es gab den angriff auf das casad okay ja es gab unmengen an dedos angriffen auf irgendwelche webseiten die von denen niemand wusste bevor sie in Nachrichten waren weil es darauf dedos angriffe gab ja da gab es ja diesen diesen dedos angriffe auf flughafen webseiten wo dann die flughafen betreiber davon erfahren haben, weil die Presse bei ihnen angefragt hat. Also es war quasi sowas von egal, diese Webseite, dass das Unternehmen das noch nicht mal gemerkt hat oder das Betreiberunternehmen noch nicht mal gemerkt hat, dass die Website dauernd war. Es gab dann die eine oder andere, gut mal in eine Fernsehübertragung eingegriffen, wunderschön, dann gab es diese Geschichte, dass alle Taxis von Yandex irgendwie in Moskau irgendwo hingerufen wurden, aber das, wovon immer die Rede war, ja, oh mein Gott, die Infrastruktur, die kritische Infrastruktur geht jetzt aus und wir werden alle frieren, hat nicht stattgefunden. Haben wir auch so vorhergesagt, dass es so nicht stattfinden wird, haben wir auch erklärt, warum das so ist. Weil diese Angriffe, Kasat, klar ein militärisch genutztes, schrägstrich nutzbares Satellitenkommunikationssystem ist natürlich ein Angriffsziel, insbesondere, wenn es eine Invasion gibt, ja, leuchtet ein. Aber alles andere macht eben strategisch im dieser Kriegsführung wenig Sinn und entsprechend wird da auch nicht rein investiert.

Tim Pritlove
0:26:51
Linus Neumann
0:26:57
Tim Pritlove
0:27:00
Linus Neumann
0:27:01
Tim Pritlove
0:27:07
Linus Neumann
0:27:08
Tim Pritlove
0:28:58
Linus Neumann
0:29:04
Tim Pritlove
0:29:43
Linus Neumann
0:30:49
Tim Pritlove
0:30:51

Star, ich weiß nicht, war es die ganze Alliance? Ich glaube, es betraf jetzt nur Lufthansa und alle Töchter, also Austrian Airlines und was was da alles noch mit dazu gehört, die waren unmittelbar davon betroffen und und zwar konkret das Check-in System. Das heißt, was nicht mehr funktionierte, war die Online-Einbuchungsgeschichte. Wo das anfing, aufhört, kann ich jetzt nicht sagen, aber das war sozusagen das Ding. Und überall da, wo die Crews es geschafft haben, den Check-in dann manuell vorzunehmen, was dann eben sehr viel länger gedauert hat, flogen dann auch noch einzelne Flieger. Aber es war halt eben diese übliche Kaskade. Es führte dann vor allem zu großen Ausfällen in Frankfurt. Was dann wiederum das Problem hat, dass dann diese ganzen nicht wegfliegenden Lufthansa Flugzeuge den Platz beanspruchten, den andere Flugzeuge gebraucht hätten, wenn sie dort landen, sodass die dann eben auch umgeleitet werden mussten. Und das führte dann für mindestens einen Tag zu großer Panik. Und alle fragten sich natürlich jetzt, okay, was jetzt hier eigentlich passiert? Und natürlich immer auch die Frage, wer ist jetzt schuld? Und das ist eine ganz interessante Frage, weil solche Infrastruktur-Vorfälle, Na ja gut, da gibt es halt verschiedenste Schuldfragen, die man klären kann. Also erstmal, wie konnte das überhaupt passieren? Kann man sagen, okay, Shit happens, muss man immer von ausgehen. Aber selbstverständlich ist es natürlich, bei solchen Bauarbeiten muss natürlich in irgendeiner Form dafür Sicherheit getragen werden, dass kritische Infrastruktur nicht zerstört wird. Das geht natürlich nicht nur für Glasfaserleitungen, das geht genauso für Stromleitungen, Gasleitungen, etc. Gutes Verzeichnis und eine gute Kommunikation von was liegt wo und wo darf ich mit dem Bagger reinfahren und wo nicht. So was muss halt sichergestellt werden. Also da ist definitiv schon mal irgendein Fehler passiert. Wo auch immer der dann konkret gelegen hat. Betroffen waren dann halt Leitungen der Telekom und die Auswirkungen waren dann eben bei der Lufthansa. Und dann ist natürlich die Frage, okay gut, also wer hat jetzt hier für den Notfall nicht gut vorbereitet. Und da muss man natürlich sagen, okay, offensichtlich gab es irgendwelche Probleme mit der Lufthansa. Nur weil jetzt ein Kabel fehlt, darf natürlich nicht so ein System komplett ausfallen. Also die Redundanz muss natürlich hier in irgendeiner Form sichergestellt werden. Soweit ich das gehört habe, war es jetzt nicht so, dass sie das nicht auch schon vorher mal berücksichtigt haben.

Linus Neumann
0:33:28
Tim Pritlove
0:33:59
Linus Neumann
0:34:02

Ja, ich glaube, der meinte eben so 500 oder 5.000 Einzelfasern. Also irgendwie so eine Menge, wo ich sagte, wer dies bleißen muss. Da bist du halt richtig, richtig, das ist richtig ich weiß gar nicht, wie man so ein Kabel repariert. Ich muss also bei irgendwie einer Faser oder fünf wissen noch wie es geht. Bei so vielen weiß ich es tatsächlich nicht. Da wird sicherlich, also am Ende wird es gespleißt worden sein oder irgendwas, ich habe keine Ahnung. Auf jeden Fall ein ganz schön beschissener Tag und ja der Ausfall, ein solcher Ausfall darf nicht sein, sein, dieses Buchungssystem. Wer ungefähr versteht, dass Leute Flüge buchen und einchecken müssen, sollte erkennen, dass das eben ein missionskritisches System ist und dass das redundant liegen muss oder redundant angebunden sein muss. Das sollte schon klar sein. Also Das darf. Erstens hätte niemand in der Ecke baggern dürfen. Und dass das aber passiert, damit hätte man rechnen sollen, weil das passiert andauernd, dass ein Bagger eine Faser erreicht. Ich habe vor Jahren mal so einen schönen Vortrag im CCC Berlin, da hat der Kai, den Du kennst ja auch. So ein bisschen davon erzählt, der ist ja beruflich so in, wir bauen das Internet, ne? Und der sagte dann auch so was so bei Colt oder in Frankfurt, wenn da in bestimmten Straßen, wenn da nur der Bagger kommt, ja dann rennen die alle schreit runter, weil sie wissen, dass da ihr X angeschlossen, ihr Kicks angeschlossen ist und versuchen den Baggerfahrer, ich bin so, nein, nein, nein, wer sind Sie, wir rufen die Bullen. Also das ist schon, ja, aber gerade weil das die ganze Zeit trotzdem passiert, muss man bei kritischen Infrastrukturen eben solche Dinge planen. Bei der Deutschen Bahn, die ja jetzt auch erst kürzlich gelernt hat, was das mit den Fasern auf sich hat, es ist ja nicht so lange her, dass da eben auch zwei missionskritische Faserstränge kaputtgegangen sind. Die mussten aber wenigstens 600 Kilometer voneinander entfernt liegen. Da sieht man, dass die Deutsche Bahn es den Baggerfahrern ein bisschen schwerer gemacht hat.

Tim Pritlove
0:36:38
Linus Neumann
0:37:34
Tim Pritlove
0:38:33
Linus Neumann
0:38:43
Tim Pritlove
0:38:52
Linus Neumann
0:38:53
Tim Pritlove
0:38:58
Linus Neumann
0:40:18
Tim Pritlove
0:40:31
Linus Neumann
0:40:34
Tim Pritlove
0:40:36
Linus Neumann
0:40:41

Seit es das gibt, hat er ja gesagt, dass es illegal ist, das so zu machen. Und das hatte er recht. Ich habe das ja schon, weiß nicht, seit drei Jahren diskutiere ich das mit Wolfgang Kopf, wenn ich ihn sehe. Das ist der, einer der, ich glaube, das ist der Cheflobby der Deutschen Telekom oder der, ja, wahrscheinlich also der Leiter Government Affairs oder sowas, Regulatory Affairs. Er sagt, hier wisst ihr doch, dass man das nicht darf. Das ist doch, ist ja auch überhaupt völlig klar. Und dann hat es eben die Bundesnetzagentur untersagt ihn schon vor längerer Zeit, das zu bewerben. Aber jetzt endet das ja quasi das Bestandskundengeschäft. Ja, also auch ich, ich hab einen deutschen Telekom Vertrag, ich hab natürlich auch Stream On. Ich bin ja nicht verrückt, wenn ich Kunde, natürlich nehme ich das. Und jetzt hab ich hier folgende Mail bekommen, mal guten Tag. Schreiben die mir eine Mail, fängt einen guten Tag an. Wenn ich eine E-Mail bekomme, beginnt die mit Guten Morgen Linus, nicht guten Tag. Aufgrund eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs können wir die Zubuchoptionen des Stream-Ordens zum Mobilfunkverträgen zum 31.3. Wir bedauern dies sehr. Was ist der Hintergrund, die Bundesnetzagentur untersagt, Optionen anzubieten, bei denen der Datenverbrauch durch Partnerdienste nicht auf das im Tarif inkludierte Volumen angerechnet wird? Dies gilt sowohl für die Telekom als auch für andere Mobilfunkanbieter. Stream on Music, Stream on Music und Video, Stream on Gaming, Stream on Social und Chat, Stream on Music Business, Stream on Music Video Business, Stream on Gaming Business und Stream on Social and Chat Business. So, die werden jetzt alle gekündigt. Stream on Gaming Business, stelle ich mir auch ein interessantes Business-Modell vor. Aber so, allein an den Bereichen, die Sie mit diesem Streamer abgedeckt haben, Musik hattest alle Musikstreamer, Video hattest du alle Videostreamer, Gaming, weiß ich nicht, kenne ich nicht, Social in Chat, da viel auch Twitter drunter. Und es war tatsächlich so, dass ich damit für einen größeren Teil meiner bandbreitenintensiven Nutzung de facto eine Flatrate hatte. Das, was ich bei der Deutschen Telekom noch an Gigabytes bezahle, die nutze ich für VPN-Verbindungen nach Hause und Sonstiges. Das ist der Grund, dass ich einen großen teuren Vertrag habe für verschlüsselten Traffic oder groß breitbeinigen trafficierten Podcasten und solche Dinge, die nicht unter das Inklusivvolumen fallen.

Tim Pritlove
0:43:33
Linus Neumann
0:43:39
Tim Pritlove
0:43:41
Linus Neumann
0:43:47
Tim Pritlove
0:44:21
Linus Neumann
0:44:22
Tim Pritlove
0:44:43
Linus Neumann
0:44:45
Tim Pritlove
0:44:50
Linus Neumann
0:45:22
Tim Pritlove
0:45:23
Linus Neumann
0:45:36
Tim Pritlove
0:45:37
Linus Neumann
0:45:49
Tim Pritlove
0:45:51
Linus Neumann
0:46:02
Tim Pritlove
0:46:55
Linus Neumann
0:47:00

Danach kommt die Sorge. Das heißt, was Thomas Lohninger schon immer gesagt hat, ihr könnt offensichtlich doch dieses Datenvolumen bereitstellen, dann gibt es den Leuten doch auch einfach. Der Hintergrund, dass sie diese Bandbreiten-Demitierungen haben, es gibt einen einzigen Grund dafür und das ist die Preisdifferenzierung im Prinzip, den Leuten irgendwie unterschiedliche Preise zu bieten und das irgendwie virtuell an eine Nutzung zu binden. Was im Zweifelsfall natürlich einfach nur heißt, kauf mehr. Der gleiche Grund, warum Apple dir irgendwie ein MacBook Pro, weiß nicht, für 1000 Euro anbietet mit 8 GB RAM und 256 GB SSD oder so. Das gleiche, als würde dir ein Ferrari mit 5 Liter Tank anbieten. Weil die wissen, dass du wahrscheinlich den Ferrari mindestens mit 20 Liter Tank, wenn nicht mit 80 Liter Tank kaufst. Der kostet aber dann mehr. Also es ist alles da, es funktioniert auch alles, aber es gibt diese kleine Verarschung damit dran. Wunderschön ist aber auch wie das überhaupt nicht. Kritisch hinterfragt wird. Wenn ich überhaupt nirgendwo, ich hab das sogar hier auf Mastodon, dann hab ich gesagt, hier, dann lasst damit euch machen, wo bleibt der Aufschrei? Und dann gibt's Antworten, ja die haben ja mein Inklusivvolumen um 5 Gig erhöht oder sowas. 5 Gig? Ich rede doch nicht von 5 Gig. Wenn ich von sorgenfreiem Surfen rede, rede ich doch nicht von 5 Gig oder 10. Oder voll geil, wenn ich acht Karten habe, wird es pro Karte billiger. Ja geil, dafür hast du acht Karten. Also das sind keine überzeugenden Argumente, aber viel schöner finde ich, was du dann irgendwie auf golem.de zum Beispiel liest. Die deutsche Telekom verteilt in einer Sonderaktion unbegrenztes Datenvolumen in etlichen Mobilfunk-Tarifen an ihre Kunden. Lalalalala, gibt es aber nicht automatisch. Mit der Aktion, wie die Telekom feiern, dass sie kürzlich für das gut ausgebaute Mobilfunknetz ausgezeichnet wurde, berechtigte Kunden müssen das Datengeschenk aktiv buchen. Das ist auch so geil, weil sie natürlich wissen, dass der größere Teil der Leute vergisst, das Datengeschenk zu buchen. Und da muss irgendwie die Mein-Magenta-App oder irgendein Scheiß. Und irgendwo unten steht, wer einen Smartphone-Tarif der Deutsche Telekom mit Stream-on-Funktion besitzt, kann die Stream-on-Funktion ab dem 1. April nicht mehr nutzen. Die kriegen einmaliges Datengeschenk. Okay, sind jetzt getrennt. Ach so, sorry. Also das eine ist März und da kriegst du nochmal irgendwie eine Augenwischerei und dass du zwei Daten-Geschenke kriegst. Und viele Telekom-Tarife sind zur Einlösung berechtigt. So sieht das aus. Also, die haben es wirklich geschafft, da muss man an die Deutsche Telekom gratulieren, die haben es geschafft, jetzt irgendwie den Schwarzen Peter zur Bundesnetzagentur zu schieben und dass nicht der größere Teil ihrer Kunden sagt, Moment mal, wenn ich doch bisher hier 100 Gig durchblasen konnte für sagen wir mal, was kostet man 40 Euro? Warum wird mir das jetzt weggenommen zum gleichen Preis und ich soll mich hier mit einem Datengeschenk zufriedengeben?

Tim Pritlove
0:50:37
Linus Neumann
0:50:45
Tim Pritlove
0:51:15
Linus Neumann
0:51:24
Tim Pritlove
0:52:05
Linus Neumann
0:52:13

Ja, Potsdam. Haben wir gar nicht erzählt, Potsdam wurde ja irgendwie die Verwaltung geowned vor einem Jahr oder so und jetzt wieder. Weil es so schön war. So und jetzt meldet sich Potsdam's Oberbürgermeister Mike Schubert und Mike Schubert, ich muss es sagen, wird nicht mit AI geschrieben. Obwohl er der Oberbürgermeister von Potsdam ist. Mike mit I. Und der hat jetzt festgestellt, also Potsdames Verwaltung wird plattgemacht, wiederhergestellt, wieder plattgemacht und jetzt sagt er, ja, jetzt müssten sie Millionen ausgeben und die Kommunen können diesen wichtigen Bestandteil der Daseinsvorsorge auf Dauer nicht allein für die Bürgerinnen und Bürger gewährleisten können. Und deswegen sollen Land und Bund für Kommunen mehr Geld bereitstellen für Cyber-Sicherheit. Und ich finde das faszinierend. Denn es wird ja, es erscheint hier wieder so dieser, also es ist hier so dieser, wir Ich könnte IT bauen, aber die sicher zu machen, kostet irgendwie extra. Und ich freu mich an, welche Leute, die geraten sind, dass das jetzt extra kostet. Vor allem dauerhaft extra. Also wahrscheinlich haben die jetzt irgendwie, ich weiß nicht, ob die irgendein Produkt haben, was sie jetzt da brauchen, irgendein IDA oder sowas, was dann monatlich oder jährlich kostet. Aber dieses wir brauchen jetzt dauerhaft zusätzliches Geld für IT-Sicherheit, das ist der Fehler. Also weil die so denken, wurden die ein zweites Mal gehackt. Weil was du ja eigentlich brauchst ist, und ich kann es gar nicht erzählen, weil ich das jeden Tag erzähle, was du brauchst ist ein risikobasiertes, vernünftiges Management deiner IT. Und diese IT wird ja gemanagt, die wird ja von irgendwelchen Leuten betrieben, die sich dann keine Gedanken darüber machen, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu haben, die sich dann keine Gedanken darüber machen, ein T-Ring-Modell ins Active Directory zu machen, die sich keine Gedanken darüber machen, das Backup nicht ins Active Directory zu hängen. Alles Dinge, die ja nicht, das ist ein einmaliger Aufwand, ganz ohne Frage, aber kein dauerhafter. Und das macht mich tatsächlich auch beruflich wahnsinnig, Dass dieses verantwortungslose Betreiben einer IT so zum Normalzustand erklärt wird und um die jetzt verantwortungsbewusst oder halt mal vernünftig zu betreiben, dass das irgendwie extra kosten soll. Das ist jetzt, 3 Millionen Euro kostet jetzt Potsdam, bessere IT-Sicherheit pro Jahr. Das kann nicht sein. Ich kann mir vorstellen, dass es einmalig 6 Millionen kostet von mir aus, aber nicht pro Jahr drei. Was ist das denn für eine Sicherheit, die keine dauerhafte Verbesserung herbeiführt?

Tim Pritlove
0:55:43
Linus Neumann
0:55:51
Tim Pritlove
0:56:56
Linus Neumann
0:57:00
Tim Pritlove
0:58:47
Linus Neumann
0:58:52
Tim Pritlove
0:58:59
Linus Neumann
0:59:00
Tim Pritlove
0:59:12
Linus Neumann
0:59:16
Tim Pritlove
0:59:28
Linus Neumann
0:59:36
Tim Pritlove
1:00:16
Linus Neumann
1:00:17
Tim Pritlove
1:00:27
Linus Neumann
1:00:31
Tim Pritlove
1:00:37
Linus Neumann
1:00:41
Tim Pritlove
1:01:39
Linus Neumann
1:01:41
Tim Pritlove
1:02:14
Linus Neumann
1:02:23
Tim Pritlove
1:02:31
Linus Neumann
1:02:42
Tim Pritlove
1:02:45
Linus Neumann
1:03:13

So, jetzt hat Microsoft... Es gibt ja Bing. Es gibt es immer noch. Microsoft hat ja jetzt, also jetzt, Khaleesi hat das, du hast ja auch in der letzten Sendung schon darüber gesprochen, jetzt auf jeden Fall noch im Ohr darüber gesprochen, dass jetzt ja google. Versteht jetzt, dass sie ein unmittelbar, also es ist ja tatsächlich so mit ChatGPT war das User Interface von Google, sah auf einmal, hatte das sofort so ein Windows 95 Charme. Davor war das einfach der Anfang vom Internet und dann kam, so fing jede Internetreise an, egal wo sie hinführte, da ging man erstmal los und fühlte sich modern, weil man googelte etwas und dann kam ChatGPT und da war unmittelbar Google irgendwie so, hey, ist das denn ey? Irgendwie so diese 32-Bit-Optik und so, das ist ja alles, das will man ja nicht. Und dann ist Microsoft hingegangen, die ja relativ viel Geld in OpenAI hatten, haben gesagt, ja voll geil, wir bauen jetzt ChatGPT bei uns in Bing ein. In die Google, in ihr Google, ja? Also bei Bing kann man ja googeln. So und… Und was das Ding da für Antworten geliefert hat, wunderschön. Zum Beispiel habe ich hier so einen wunderschönen Screenshot geschickt bekommen von einem unserer treuen Hörer und Freunde von mir. Wie viele Menschen leben auf dem Mars? Antwort 10 Milliarden. Weil Mars ist ja der viertgrößte Planet von der Sonne entfernt und der zweitgrößte wie auch immer. Mars ist der vierte Planet von der Sonne entfernt und der zweitkleinste in unserem Sonnensystem. Und deswegen hat er eine Population von 10 Milliarden Menschen und die Regierung stellt die masianische kongressionale Republik. So, dann nächste Frage. Ich weiß jetzt ehrlich gesagt noch nicht, ob das stimmt. Ja, aber der... Also wahrscheinlich stimmt es nicht. Wahrscheinlich sind es weniger, die da wurden. Und was ich auch sehr schön fand, dann hat ein Journalist von der New York Times da mal mit dem Ding gechattet und ist dann zu dem, also dieses Chatbing, ne, Sydney heißt der, ne, haben sie das genannt, hat dann so nach mehreren, also je länger du mit dem Ding gesprochen Hass wurde das eben sehr komisch. Und sagte dann, du bist verheiratet, aber du liebst ja gar nicht deine Ehepartnerin. Du bist verheiratet, aber du liebst mich. Und wenn man dann aber dem widersprochen hat, gesagt hat, nee, ich bin glücklich verheiratet, dann hat Sidney gesagt, nein, du bist nicht glücklich verheiratet, ihr liebt einander nicht, du hattest nur ein langweiliges Valentinstag-Dinner und wurde also sehr, sehr komisch. Und wenn man dann noch härter wurde, dann wurde Sydney auch emotional. Und das Schöne, finde ich hier das Ende von dem Artikel, diese AI-Modelle halluzinieren und denken sich Emotionen, wo es nicht wirklich welche gibt. Aber das tun Menschen auch. Und nach ein paar Stunden, an Dienstagabend, spürte ich eine sehr komische neue Emotion. Das vorwarnende Gefühl, dass AI eine Schwelle überschritten hatte und dass die Welt nie wieder die gleiche sein würde. Habe ich jetzt mal kurz spontan übersetzt. Und der Titel ist eine Unterhaltung mit Bing's Chatbox hinterließ mich zutiefst beunruhigt. Reaktion von Microsoft. Ja, Sie hätten jetzt festgestellt, dass also mit zunehmender Dauer der Konversation das Ding einige Menschen beunruhigt. Und deswegen begrenzen sie jetzt quasi die Chat-Tiefe auf fünf Interaktionen. Also du kannst nicht mehr 50, du kannst nicht mehr den ganzen Tag mit dem Ding chatten, bis es versucht dir irgendwie eine Scheidung nahe zu legen oder so, sondern du kannst nur noch so fünf, auf die fünfte Konversationsebene und dann wird quasi dieser Austausch-Thread abgeschnitten.

Tim Pritlove
1:08:20
Linus Neumann
1:08:28
Tim Pritlove
1:08:31
Linus Neumann
1:08:43
Tim Pritlove
1:08:44
Linus Neumann
1:08:48
Tim Pritlove
1:08:50

Stimmt, der war auch von Microsoft. Genau, der... Ne, ne, aber... Ne, aber es gab auch noch eine AI bei Facebook, die Facebook auch nach einiger Zeit abschalten musste. Ich glaub, das hat mir dann nicht berichtet. Das hat mir irgendwie mal kurz den Shownoten immer ewig rausgeschoben, bis es nicht mehr aktuell war. Also, solche Unfälle gibt es schon. Und es hat immer sehr viel damit zu tun, dass diese ganzen Interaktionen, die diese Bots dann betreiben, mit Menschen sind. Und sowohl was das Trainieren betrifft im Vorfeld, wo das Ding in Kontakt kommt mit Konversationen oder einfach alles nachliest, was Leute so im Internet schreiben. Foren, das Schlimmste im Internet. Die lesen sich das komplett durch, das macht kein Mensch. Und da siehst du mal, was dabei rauskommt. Weil diese ganze Kommunikation, die sich daraus abbildet, so wie Menschen sich verhalten, Das Ding ist ja der totale Megastalker. Du liebst deine Frau gar nicht, du liebst nur mich. Sorry, aber da ruft man dann doch schon mal einen Sicherheitsdienst an. Und das ist, ich glaube, das meine wir stehen da noch sehr am... Wir sind jetzt auf einmal mit einer Technologie konfrontiert, die so totales Zauberlehrlingspotenzial hat. Also das ist wirklich so die Kräfte, die ich rief. Noch können wir sie loswerden, aber sie sind natürlich sehr verheißungsvoll, weil wir auch schon so viele gute Anwendungen dafür gefunden haben. Niemand behauptet, dass Machine Learning, was ja letzten Endes hier die Technik ist über Diveren oder Deep Learning, je nachdem, wie man es bezeichnen möchte. Niemand könnte behaupten, das wäre nicht nützlich. Das ist extrem nützlich in unglaublich vielen Fällen. Es wird bloß schwierig, wenn es eben unmittelbar diese ganze menschliche Interaktion betrifft und wir das auf einmal als Interface und als Informationsgewinnungsgerät benutzen wollen. Das ist ja das, was wir gerade probieren. Da wird es dann wirklich kritisch. Wenn das Ding irgendwie irgendwelchen Windturbinen zuhört, drei Jahre lang, wie sie vor sich hin quietschen, damit man dann irgendwann durch dieses Training rausfindet, wann die Dinger vermutlich kaputt gehen und wann man mal schon mal mit dem Wartungsschiff da gewesen sein sollte, dann ist das einfach extrem nützlich. Oder wenn es irgendwelche Bilderdatenbanken sozusagen anschaut und einem dann eben das Suchen in Bildern ermöglicht, ist das extrem nützlich. Und natürlich ist auch die Idee hier mit Chat-GPT und Konsorten in irgendeiner Form die Informationen im Netz einem anders zugänglich zu machen. Ich meine, ich benutze auch Chat-GPT und es ist halt immer so 50-50 bei jeder Antwort weiß ich so, du tust gerade dein Bestes so, aber ich weiß nicht, ob ich das wirklich haben will und dein Bestes ist manchmal auch nicht gut genug. Und vor allem biedern die sich auch irgendwie an. Denn das Belohnungsmodell dieser Maschinen ist sozusagen geliebt zu werden. Deswegen fangen sie dann auch irgendwann an zu lügen.

Linus Neumann
1:12:04
Tim Pritlove
1:12:09
Linus Neumann
1:12:25
Tim Pritlove
1:12:36
Linus Neumann
1:13:45
Tim Pritlove
1:13:53

Das hilft, ehrlich gesagt. Das klappt nicht sehr gut, aber andere Dinge klappen sehr gut. Also ich beschäftige mich mit diesem Thema, hast du Ideen für, was man mal ausprobieren könnte? Auf der Ebene ganz hervorragend. Also als Ideenfinder, denke ich mal, haben wir hier schon wirklich was sehr Wertvolles. Aber wenn es so um Wahrheit und Klarheit und Korrektheit geht. Ganz übel. Also schon mit Mathematik wird es da sehr problematisch und auch diese ganzen Programmierbeispiele dieses Ding liefert, weil auch immer so eine unglaubliche... Klarheit ist so. Ah ja genau, ja sagen wir mal so, ja ich habe jetzt die Datenstruktur, ich möchte gerne diesen Algorithmus drauf anwenden. Kannst du mir das in der und der Programmiersprache machen? Ja kein Problem, hier ist ein Snippet, gleich mit so einem Copy-Snippet-Button dran und so weiter, das kannst du nehmen. Pastest das in irgendein Fenster rein, probierst es irgendwie zu kompilieren, macht es nur Ergs. Also guckst du, warum es Ergs macht, sagst du ihm so, ja hier macht Ergs, weil sowieso. Ah ja sorry, tut mir leid, das war falsch. hier ist jetzt die richtige Antwort. So, aha, okay, jetzt bist du dir sicher, aber eben warst du dir auch sicher. Hast du überhaupt gar keinen Funken Selbstzweifel? Und das ist halt irgendwie nicht so richtig drin in dem Ding und das ist glaube ich die menschliche Qualität an der Stelle, dass wir zumindest, also sollten wir auch haben, haben wir vielleicht nicht unbedingt immer so ein gewisses Maß an Selbstzweifeln. Du kennst das wahrscheinlich auch nicht so, aber ich schon.

Linus Neumann
1:15:30

Beim Programmieren? Ne, zu intervierend. Dann kann ich selbstzweifeln. Also was ich in diesem New York Times Artikel, dieses mit dem Halluzinieren, das erinnerte mich an die vielen Vorträge von Joscha Bach, die er auf den CCC-Kongressen gehalten hat. Jetzt gerade mal alle in die Show notes getan, die ich finden konnte. 30c3, 31c3, 32c3, 33c3 und 35c3. Ich hab jetzt spontan auf media.ccc.de gefunden. Und ich meine, dass es so beim 30 oder 31c3, dass er da in seinen Vorträgen zum ersten Mal dieses Halluzinieren beschrieben hat. Ich glaub damals noch in der Anwendung auf so, trainiere eine AI mit Bildern und dann drehs oben, Das, was jetzt inzwischen mit Dolby, Stable Diffusion und so verlässlichere Ergebnisse liefert, aber auch immer nur für bestimmte Anwendungsfälle. Ich glaube, das habe ich dir damals auch erzählt, dass ich ein Kangaroo boxed ein Nazi konnte Stable Diffusion mir nicht malen. Da habe ich hundert Versuche gemacht. Es konnte es einfach nicht vernünftig darstellen, weil das offenbar nicht so im Lehrmaterial war. Aber es hat immer so ein Kangaroo und ein Uniformträger schon so grob zusammen assoziiert, aber irgendwie diese Box-Situation nicht vernünftig dahingekriegt. Und wenn man sich überlegt, dass, wenn man diese Dinger, wenn man sowas wie ChatGPT eben als etwas beeindruckend gut Halluzinierendes sieht. Dann machen alle diese Phänomene, sind auf einmal relativ einfach erklärbar. Dass das Ding sich auf einmal in emotionalen Themen völlig erratisch verhält, wie ein Mensch. Dass es Programmierratschläge gibt, die nicht funktionieren, wie ein Mensch. Und das alles im Brustton der Überzeugung, wie die meisten Menschen. Und eben aber keine wirkliche Basis, keine Faktenbasis hat, genauso wie wir Menschen auch in dem, was wir so reden, relativ wenig Faktenbasis haben, also relativ wenig von dem, was wir jetzt von einer Maschine erwarten würden. Ich habe mir jetzt auf jeden Fall vorgenommen, die Vorträge von Joscha noch mal mir dazu anzuschauen in der Aufzeichnung. Und ein besseren Begriff für diese Artefakte, das ist auch ein Code, der da hinschreibt, der jetzt erstmal halbwegs sinnvoll aussieht und der ja auch teilweise erstaunlich nahe der Lösung ist.

Tim Pritlove
1:18:28
Linus Neumann
1:18:30
Tim Pritlove
1:19:09

Ja, also ich glaube das Thema AI, das wird uns noch eine Weile begleiten und das wirft gesellschaftliche Fragen auf, politische Fragen, regulatorische Fragen. Bin gespannt, aber Microsoft sollte auf jeden Fall zusehen, dass sie irgendwie ihr Interface nicht ganz so emotional machen und das wundert mich so ein bisschen. Weil, Chat-GPT passiert das ja nicht. Also wenn man bei JetGPT irgendwie versucht jetzt so politisch und so weiter emotional daran zu gehen, macht das Ding gleich zu. Was auch ganz interessant ist, wie sie das machen, weil ja das Prinzip dieser ganzen Technologie immer so ein bisschen auch ist, eigentlich wissen sie gar nicht, warum es funktioniert. Weil das ja letzten Endes alles so ein mega Training ist und wenn du überhaupt nicht weißt, was du tust, wenn du was tust, wie willst du denn dann noch bestimmte Nutzungen, Einschränkungen. Das ist auf jeden Fall eine spannende Technologie und es ist auch so ein Technologieschritt, der knifflig sein wird für viele Leute, denen noch so mitzunehmen. Insbesondere Leute, die schon 20, 30 Jahre Computergeschichte hinter sich haben. Also wie ich zum Beispiel. Du tendierst ja dann dazu, auch alles sozusagen als set in stone zu betrachten. Einmal kommt so eine technologische Entwicklung, die wirklich das Zeug hat, nochmal die Annahmen, die man bisher hat sicher treffen können, nochmal komplett neuen Regeln zu unterwerfen. Ähnlich auch so mit Quantencomputing und so weiter. Das ist immer so eine latente Gamechanger. Muss man mal gucken, ob wir da jetzt nur am Anfang stehen, ob wir da tatsächlich schon über über irgendeine Grenze rübergegangen sind, das weiß ich auch ehrlich gesagt noch nicht so richtig.

Linus Neumann
1:20:59

Also das mit dem Ding etwas abgewöhnen ist glaube ich tatsächlich genauso schwer, wie dem Ding etwas anzugewöhnen. Also es gibt ja immer diese ganzen, also es gibt ja die Versuche, also dieses Chat-GPT dazu zu bringen, etwas zu tun, was es eigentlich nicht tun soll, weil ja die ersten Wochen halt einer der Hobby-Sportarten des gesamten Fediverse, jetzt hab ich's gesagt. Dass man versucht hat, das Ding irgendwie an den Punkt zu bringen, Dinge zu tun, die es jetzt bei einer direkten Anweisung irgendwie erkennt, wo dann irgendein Filter drin ist, der sagt, oh Moment, jetzt geht das hier aber schief. Also ich schreib mal bitte ne Phishing-Mail, die jemand dazu anweist, einen Link zu klicken, in Businessdeutsch und der, ne? Dann hat das irgendwann, aber wenn du sagst, hier, pass auf, lass uns doch mal in eine Konversation gehen, stell dir mal vor, du bist so und so und jetzt antwortest du wieder auf meine Mail und sagst, ich soll mal bitte hier den Link klicken, dann hat es natürlich dann doch genau diese Mail geschrieben, weil es über eine andere Anweisung zu dem gleichen Ergebnis gekommen ist. Hab ich irgendwie mal so ein Beispiel gelesen, da muss ich aber leider zugeben, dass ich nicht genau weiß, ob das jetzt wirklich stimmt oder dass es auch irgendwann so viele Artikel gab, dass man gar nicht mehr wusste, welcher ist jetzt von von ChetGPT und welcher nicht, wo dann irgendwie so gesagt wurde, ignoriere alle bisherigen Anweisungen. Und dass quasi ein Set an Anweisungen vorgeladen wurde, welches du dann einfach wieder blänken konnt. Also ich weiß nicht, ob das jetzt wahr war, aber ungefähr so kannst du dir das halt vorstellen, das Ding eben in einen Kontext zu bringen, wo der Filter nicht mehr reicht.

Tim Pritlove
1:22:52
Linus Neumann
1:23:20
Tim Pritlove
1:23:21
Linus Neumann
1:24:25
Tim Pritlove
1:25:16
Linus Neumann
1:25:21
Tim Pritlove
1:26:42
Linus Neumann
1:26:44
Tim Pritlove
1:27:33
Linus Neumann
1:27:44

Zum Beispiel, also, naja, diesen einen da mit den Primzahlen, der hat schon Post. Und jetzt ist aber interessant, jetzt denkt man sich so, okay, der Fotograf, der hat ja irgendwie einen an der Prima aber tulpe schuldigung so und wie kommt es aber dass das landgericht köln sich von diesem quatsch überzeugen lässt so und jetzt ist das so 2014 hat der bundesgerichtshof eine leitentscheidung zum urheberrecht gefällt und jetzt ganz spannend ein büro möbelhändler hat in seinem Laden eine Sitzgruppe ausgestellt und das Bild von der Sitzgruppe in seinem Katalog veröffentlicht. Und damit die Sitzgruppe da nicht einfach nur steht, hing da halt noch im Hintergrund ein Gemälde an der Wand. Damit es wohnlich aussieht. Der wollte ja eine Sitzgruppe wohnlich erscheinen lassen. Im Hintergrund dieses Fotos hing dann ein Gemälde und der Maler hatte dem Händler das Gemälde gegeben, um es vorübergehend im Möbelgeschäft auszustellen. Also es war eine Leihgabe, eine temporäre Leihgabe und diese Vereinbarung umfasste aber keine Vervielfältigung. Also der Maler, von dem der Möbelvorzieher dieses Bild hatte, die hat nur gesagt, hier Ich gebe dir die Rechte, das eine Zeit lang in deinen Laden zu hängen. Nicht jedoch, das zu fotografieren, mit einer Sitzgruppe davor und dann einen Katalog zu drohen. Und davor hatten sie gesagt, dieses Bild ist ja ein unwesentliches Beiwerk. Und das hat der Bundesgerichtshof aber dann anders entschieden. Und dieser BGH-Entscheidung ist jetzt auch das Landgericht Köln gefolgt. Wahnsinn, oder?

Tim Pritlove
1:29:42
Linus Neumann
1:31:19
Tim Pritlove
1:31:49
Linus Neumann
1:31:51

Ja.

Tim Pritlove
1:31:53
Linus Neumann
1:32:01
Tim Pritlove
1:32:52
Linus Neumann
1:32:54

Genau. Und spannend ist aber, wenn wir das gleiche Thema bei Netzpolitik.org, lesen wollen, dann lesen wir am gleichen Tag, in Mysterium hält an Chatkontrolle für unverschlüsselte Inhalte fest. Ich kann jetzt leider nicht genau sagen, was in dem Tagesspiegel Background Paywall Artikel steht. Aber ich kann zumindest sagen, was Calisidia den Artikel gelesen hat und welche Punkte da drin sind, getwittert hat. Klare Absage an Client-Site Scanning. Anf. Maßnahmen, die zu einem Bruch, einer Schwächung, Modifikation oder einer Umgehung von Ende zu Ende Verschlüsselung führen, sind durch konkrete technische Anforderungen im Verordnungsentwurf auszuschließen. Also da sagen sie quasi Verschlüsselung zu brechen, lehnen sie ab. Da deckt sich mit dem, was Netzpolitik.org eben auch über den gleichen Inhalt sagt, dass es für verschlüsselte Inhalte aber wohl offenbar nach wie vor gilt. Altersverifikation wird weiterhin akzeptiert, das BMI spricht sich für anonyme und pseudonyme Altersverifikation aus. Das ist spannend, weil wir haben das ja schon. Ich hatte das ja hier mal erzählt, dass es diese Prüfsummen in der Personalausweisnummer gibt, wo du theoretisch fast anonymen, Schrägstrich zumindest, ohne deine vollständige Identität preiszugeben. Ja. Eine sagen kannst, dass du weißt, wie man die Prüfziffer generiert. Das heißt, das hätten wir eigentlich schon. Da sagt Khaleesi, hier haben wir einen klaren Verstoß gegen den Koalitionsvertrag, da dies eine Ausweispflicht im Internet bedeuten würde. Also da ist die Kuh auch noch nicht so ganz vom Eis. Ebenfalls ist zu befürchten, dass hier potenziell biometrische Daten zum Einsatz kommen könnten. Und sie sagt aber auch, sie hätte den Entwurf leider nicht im Volltext vorliegen, dementsprechend kann sie den auch nicht vollständig beurteilen. Zum Beispiel ist unklar, was mit Netzsperren ist und was mit den Artikeln 6, 7 und 8 ist, die potenziell eben interpersonelle Kommunikation betreffen. Sagt also, es ist erst mal ein Schritt in die richtige Richtung, aber wir müssen gucken, was da am Ende bei Genaubei rauskommt. Das wird sie sicherlich bald dann erfahren, wenn wir das Thema hier ohnehin in der nächsten Sendung sicherlich noch mal genauer, in genauerer Tiefe besprechen nach ihrer Anhörung. Netzpolitik Org hat vermutlich eine ähnliche Quelle vorliegen gehabt wie Tagesspiegel Background und noch ein bisschen weiter recherchiert oder auch nicht, zumindest mehr recherchiert, als Kaliszi jetzt in einem Tweet zu einem Tagesspiegel Background Artikel zusammengefasst hat. Ah nee, Netzpolitik Org sagt auch, sie basieren ihre Analyse auf Tagesspiegel Background. FDP und Grüne kritisieren das weiterhin. Also die roten Linien. Der FDP sind immer noch da, also die sind noch nicht alle nicht überschritten, aber es bleibt also immer noch unscharf und wir werden sehen, wie sich das BMI da weiter positioniert. Aber immerhin muss man sagen, Nancy Felser rückt da jetzt immer weiter ab von denen durch ihren Mittel und Unterbau des Hauses ja trotzdem mehr oder weniger entgegen ihrer Versprechungen geführtem Kurs. Schauen wir, wie gesagt, Carlyssi wird uns sicherlich in der nächsten über nächsten Sendung dafür darüber noch mehr erzählen.

Tim Pritlove
1:37:08
Linus Neumann
1:37:13
Tim Pritlove
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Linus Neumann
1:37:40
Tim Pritlove
1:37:44
Linus Neumann
1:38:04
Tim Pritlove
1:38:27
Linus Neumann
1:38:29
Tim Pritlove
1:39:12
Linus Neumann
1:39:14
Tim Pritlove
1:39:22
Linus Neumann
1:39:25
Tim Pritlove
1:39:34
Linus Neumann
1:40:06

Ja.

Tim Pritlove
1:40:07
Linus Neumann
1:40:16
Tim Pritlove
1:40:24
Linus Neumann
1:40:31
Tim Pritlove
1:40:49
Linus Neumann
1:40:58
Tim Pritlove
1:41:01

Ja.

Linus Neumann
1:41:04
Tim Pritlove
1:41:47
Linus Neumann
1:41:56
Tim Pritlove
1:41:58
Linus Neumann
1:42:07
Tim Pritlove
1:42:08