Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP127 Hat sich fast gereimt

Charlie Hebdo — 31C3 Nachlese

Das Jahr startete aus netzpolitischer Sicht recht nachrichtenfrei, doch löst das Attentat auf Charlie Hebdo in Paris natürlich sofort die altbekannten Rufe nach mehr Überwachung aus. Wir diskutieren das. Ansonsten blicken wir zurück auf den großartigen 31C3 und geben noch ein paar Empfehlungen für Vorträge, die man vielleicht gesehen haben sollte.

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Veröffentlicht am: 9. Januar 2015
Dauer: 1:08:34


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:31.305
  3. Charlie Hebdo 00:04:24.607
  4. 31C3 00:36:57.348
  5. Epilog 01:07:08.000

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:00
Tim Pritlove
0:00:02
Linus Neumann
0:00:08
Tim Pritlove
0:00:31
Linus Neumann
0:00:42
Tim Pritlove
0:00:44
Linus Neumann
0:00:49
Tim Pritlove
0:00:53
Linus Neumann
0:01:13
Tim Pritlove
0:01:15
Linus Neumann
0:01:34
Tim Pritlove
0:01:35
Linus Neumann
0:01:46
Tim Pritlove
0:01:55
Linus Neumann
0:02:01
Tim Pritlove
0:02:27
Linus Neumann
0:02:29
Tim Pritlove
0:02:34
Linus Neumann
0:02:35
Tim Pritlove
0:02:51
Linus Neumann
0:03:32
Tim Pritlove
0:03:36
Linus Neumann
0:03:48
Tim Pritlove
0:03:54
Linus Neumann
0:04:18
Tim Pritlove
0:04:20
Linus Neumann
0:04:24
Tim Pritlove
0:04:36
Linus Neumann
0:04:39
Tim Pritlove
0:04:47
Linus Neumann
0:04:49
Tim Pritlove
0:05:28
Linus Neumann
0:06:21
Tim Pritlove
0:07:10

Ja

Linus Neumann
0:07:11
Tim Pritlove
0:07:24
Linus Neumann
0:07:41
Tim Pritlove
0:07:44
Linus Neumann
0:08:23
Tim Pritlove
0:08:26
Linus Neumann
0:08:42
Tim Pritlove
0:09:23

Ja

Linus Neumann
0:09:24
Tim Pritlove
0:09:28
Linus Neumann
0:09:35
Tim Pritlove
0:09:55
Linus Neumann
0:11:24
Tim Pritlove
0:11:48
Linus Neumann
0:11:50
Tim Pritlove
0:13:27
Linus Neumann
0:14:15

Genau, die die netzpolitische Relevanz zeigte sich dann auch. Also wir haben ähm. So in dem aktivistischen Umfeld dann natürlich auch so gedacht, so okay, sind wir jetzt mal gespannt, wie lange ähm, denn so die Sicherheitspolitiker von auf die wo, nachdem man bei sowas dann die Uhr stellen kann, wie lange die. Anstandsperiode zumindest noch ist, ne? Und an der Anstandsperiode erkennst du ja auch vielleicht so ein bisschen ähm wie tief der äh, Konflikt vielleicht auch schon ist, ne? Und die Anstandsperiode hat dieses Mal, glaube ich, weniger als vierundzwanzig Stunden betragen bis dann die äh CDU CSU hervortrat und sagt, ja, seht ihr? Und deshalb brauchen wir Vorratsdatenspeicherung und Axel Voss von der CDU und ein paar andere Europa konservative Europaparlamentarier haben auch gesagt, ja hier brauchen neue Vorratsdatenspeicherungen. Und äh dann die EU Kommission äh drückt natürlich auf ihre komischen äh PNR-Abkommen, ne, also die Passengercke ähm, und der äh Juncker ähm, irgendwie eine EU-Kommission Initiative für neue Antiterrorgesetze im Februar angekündigt. Und natürlich, Bosbach äh schießt dann weder den Vogel ab, das ist ja der Innenexperte der Union, das ist also dieser dieser alte Mann mit den mit den mit den schwarzen Augen, ähm der dann irgendwie sagt, ein wichtiges Ziel wäre schon, wenn wir endlich einmal damit aufhören würden, neue Maßnahmen zur Sicherheit, zu Gefahrenabwehr ständig zu kritisieren als islamophob als übertriebene Maßnahme. Ja, also der äh. Will halt natürlich auch sofort daraus Kapital schlagen für seine ähm politischen Zielsetzungen, ne?

Tim Pritlove
0:16:17

Ja

Linus Neumann
0:16:19
Tim Pritlove
0:16:43
Linus Neumann
0:16:50
Tim Pritlove
0:17:17
Linus Neumann
0:18:04

Na ja, die Politik, also bei aller Vorsicht, ne, also man es gibt ähm. Also es gibt natürlich einerseits diese äh äh die äh diese geschmacklosen Typen, die halt wirklich, also so jemand wie der Bosbach, der hat halt äh längst äh jede jede Anstand irgendwie über Bord geworfen, ne? Der ist äh eiskalt und die die appellieren und spielen ja auch mit der, mit der Angst der Menschen äh für ihre eigenen politischen Ziele. So, es gibt aber natürlich auch ähm. An an andere also an Verantwortliche. Ähm in solchen Situationen natürlich irgendwie einen Druck, dass sie irgendwie eine Reaktion zeigen müssen, um zu zeigen, dass sie in der Lage sind, darauf zu reagieren. Zum Beispiel äh Innenminister, Innenminister de Maizire musste natürlich jetzt auch irgendwas sagen also hat er gesagt ja wir müssen Terrorpropaganda auf YouTube löschen also diese, diese diese Videos, in denen dann irgendwie gesagt wird, hier heiliger Krieg oder so, ne? Also irgendwas musst du ja äh zeigen, weil du bist ja schließlich die Regierung und du kannst ja nicht irgendwie wenn wenn ein ein Anschlag auf die Werte der Gesellschaft stattfindet hingehen und sagen oh fuck ja da können wir leider nichts machen. Das waren irre gegen die können wir uns gar nicht schützen. Den Mut ihn entschieden entgegen zu treten zeigen und uns davon nicht einschüchtern lassen, So, aber das ist natürlich irgendwie keine äh Reaktion, für die du wiedergewählt wirst, ne? Wenn du sagst, okay, hier äh ähm die kriegen jetzt alle einen Stempel in einen Ausweis und ähm, werden an Ein- und Ausreisen gehindert und YouTube-Videos gelöscht oder so ähm, Da erwächst ja den Eindruck, irgendwie Maßnahmen äh zu ergreifen, die irgendwas damit zu tun hätten oder vielleicht zumindest denen das Potenzial innewohnt, äh sowas in Zukunft zu verhindern. Was natürlich totaler Unsinn ist. Dass du so etwas verhindern könntest. Aber du musst halt irgendwas, du bist ja irgend 'ne Reaktion zeigen.

Tim Pritlove
0:20:30
Linus Neumann
0:20:36
Tim Pritlove
0:20:39
Linus Neumann
0:20:48
Tim Pritlove
0:21:32
Linus Neumann
0:21:36
Tim Pritlove
0:21:45
Linus Neumann
0:21:49
Tim Pritlove
0:21:52
Linus Neumann
0:21:56
Tim Pritlove
0:22:30
Linus Neumann
0:22:33

Der schöne Teile, die die äh. Der eigentlich offenkundige Widerspruch ist ja, dass die Vorratsdatensprechung. Immer nur zur äh Aufklärung von Straftaten motiviert war oder in den in den Gesetzen, die ich so gesehen habe, aber beworben wurde als Mittel zur Verhinderung von Straftaten, ne? Was ja dann auch der logische nächste Schritt ist, wenn du die Daten hast, äh dass du dann als nächstes sagst, hey ja, das kann ja nicht sein, äh dass wir diese Daten haben, aber nicht nutzen, um vorher halt reinzuschauen. Und ähm. Na ja, in dem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass es seit zweitausendvier eine Vorratsdatenspeicherungsdebatte in Frankreich gab. Dort wurde die eine Form der Vorratsdatenspeicherung zweitausendsechs zum ersten Mal ähm eingeführt und zwar inklusive einem Gesetz zur Videoüberwachung und zur Fluggastdatenspeicherung, also genau dieses PNR-Zeug. Ähm, zweitausendelf wurde dann äh durch die Umsetzung der EU-Richtlinien quasi nochmals für eine äh also für eine modifizierte äh Speicherung äh gesorgt. Und im letzten Jahr haben sie dann dort einen ähm Antiterrorgesetz. Verabschiedet. Also alle Maßnahmen, äh die uns jetzt, Die unsere Feinde der Freiheit, die ja Hand in Hand arbeiten mit äh den anderen Feinden der Freiheit und sich da äh wunderbar ergänzen. Ähm. Die haben es nicht geschafft, äh dass in Frankreich zu verhindern, die werden's auch äh woanders nicht äh schaffen, irgendwas zu verhindern, ne? Und das ähm wir haben ja sogar über die NSA-Überwachung das die USA mit dem in Erklärungsnot, dass sie nicht einen einzigen Anschlag benennen können, den sie mithilfe dieses dieses ganzen Aufrisses hätten verhindern können und in selbst in Deutschland wird immer auf irgendwie so ein paar Typen gezeigt, die irgendwie was weiß ich da am am. Eine nicht funktionierende Bombe an irgendein Bahnhof äh haben liegen lassen, ne? Also ähm es ist äh.

Tim Pritlove
0:25:01
Linus Neumann
0:25:02
Tim Pritlove
0:26:50
Linus Neumann
0:27:21
Tim Pritlove
0:27:23

Herr Stoltenberg, der ja mittlerweile NATO-Generalsekretär ist, ne. Ähm, äh auf die Anschläge von äh diesem Andreas Breiwick, der halt anders, anders, wo sie ja dann im Prinzip darauf reagiert haben. Zunächst einmal mit äh ja wir werden uns jetzt hier irgendwie unsere Freiheit nicht äh einschränken lassen und äh wir versuchen jetzt bewusst noch eine offenere Gesellschaft zu sein. Inwiefern das jetzt auch wirklich nur. Also inwiefern das jetzt nur ein Spruch war, ja und das äh wie sich das in Norwegen tatsächlich entwickelt hat, bin ich gar nicht kompetent, ähm mich dazu zu äußern. Aber äh ich denke, dass dass das schon einfach die richtige Reaktion ist, weil am Ende muss man ja auch feststellen. Sone Leute und solche militärisch geplanten Aktionen, die kann man nicht verhindern. Also, das ist einfach das einzige, was man machen kann, ist die Gesamtsituation zu verbessern. Derzeit haben wir es halt einfach mit mit so mega Krisenherden zu tun. Sicherlich ähm spielt die islamische Welt da jetzt eine besondere Rolle. Ja, aber ist da keineswegs die einzige anfällige, ich meine wir haben ja ähnliche Terroranschläge eben wie mit aber auch in den USA und so weiter, aus rechten Kreisen. Also aus allen möglichen verstörten, Gruppen heraus immer wieder gehabt, unterm Strich ist halt die eigentliche Wirkung von Terror, nämlich genau das, was der Name eben sagt. Das ist einfach diese Schockwirkung, die auf die Gesellschaft gehen soll, die sie dazu zwingen soll, bestimmte Reaktionen zu zeigen. Von den Zahlen her ist ja nun Terror nicht wirklich ein Problem, nicht so, dass es irgendwie am laufenden Meter stattfindet. Ähm sonst sind halt immer nur vereinzelte Schläge die eben versuchen, durch eine besondere Brutalität und eine besondere äh Plakativität äh eine Gesellschaft, falsche Richtung zurück.

Linus Neumann
0:29:26
Tim Pritlove
0:29:32
Linus Neumann
0:29:34
Tim Pritlove
0:29:38
Linus Neumann
0:29:40

Mir auch nicht, aber es gibt äh sehr viele Cartoons gerade, die das auch tun. Das finde ich auch eine sehr, also ist natürlich auch ähm. Nee, also es ist ich weiß auch gar nicht, ob das ähm ist das jetzt so gut, dass die also ich sehe das zum Beispiel mit gespaltenen Gefühlen, ähm dass jetzt natürlich also. Ähm jetzt eine Welle von äh Karikaturen und Cartoons. Kommt, die eben ja den äh diese Religion verhöhnen, ne. Glücklicherweise auch viele, die dann äh direkt Jesus äh äh mitverarschen. Ähm. Und natürlich ist das so, die ist das eine der irgendwie auch notwendigen Reaktionen zu zeigen, pass mal auf, wir haben noch viel mehr Witze Ähm andererseits äh führt das natürlich auch so diese beleidigt das halt wirklich Menschen, ne? Also ähm. Ich persönlich bin jetzt ein ähm großer Feind von Religion, halt das für für absoluten Unsinn, ne? Und das ist auch, das muss auch eine Gesellschaft äh auf jeden Fall abkönnen, dass man sich über Religionen lustig macht und auch über den Papst und äh haste nicht gesehen Ähm das ist, dass es sicherlich wichtig. Ähm andererseits ist das natürlich äh, führt das natürlich in so einer Situation jetzt nicht unbedingt zu einer Befriedung der Gesamtgesellschaft, ne, wenn ähm wenn man jetzt, quasi als ähm äh Gläubiger ähm damit auseinander damit konfront wird, dass Menschen, die man selber verurteilt, Morde begangen haben und dass man jetzt noch dazu äh die ganz überall irgendwie so so Cartoons sehen muss, in denen halt gegen die eigenen religiösen Gefühle geschossen wird. Also es ist halt schwierig so, es ist halt keine es ist notwendig, da müssen wir jetzt durch und da müssen auch die Islamgläubigen jetzt leider durch mit uns gemeinsam.

Tim Pritlove
0:31:52

Ja

Linus Neumann
0:31:53
Tim Pritlove
0:32:06
Linus Neumann
0:32:49
Tim Pritlove
0:32:55
Linus Neumann
0:33:31
Tim Pritlove
0:33:56
Linus Neumann
0:33:57

Äh

Tim Pritlove
0:34:01
Linus Neumann
0:34:25
Tim Pritlove
0:34:31
Linus Neumann
0:34:32
Tim Pritlove
0:34:33
Linus Neumann
0:34:40
Tim Pritlove
0:34:42
Linus Neumann
0:35:39
Tim Pritlove
0:36:47
Linus Neumann
0:37:04
Tim Pritlove
0:37:07
Linus Neumann
0:37:11

Also ich ich würde gerne eine, ich fand eine Sache sehr spannend bei diesem Kongress und das ist ähm. Ähm das ist der, ich schaue natürlich auch immer so auf das auf die ähm auf das Echo bei diesem Kongress und ähm die die Besucher ne also wie sie Besucher und Besucherinnen den Kongress wahrgenommen haben Und ähm dieses Mal waren's ja nochmal knapp äh zweitausend Besucher mehr als im letzten Jahr. Und jetzt ist natürlich die ähm war natürlich die Frage, wer sind diese zweitausend Leute mehr? Ne, sind das äh sind das jetzt alles irgendwie ähm, Hacker oder wer kommt da mehr zu diesem Kongress hin, ne? Sind das ähm politisch Interessierte, sind das technisch interessierte? Und natürlich war es eine eine große Mischung. Aber das, was ich wahrnehme war in in diesem Jahr fand, ähm sind ähm, Blogartikel und begeisterte Berichte von. Ja äh also Eltern eigentlich. Das war das, was ich am, also ähm Mütter. Die mit ihren Kindern da waren. Das waren also die Berichte, die mich am meisten auch auf 'ne Weise gefreut haben und gesagt haben ich war mit den Kindern da, die Kinder haben, konnten überall spielen, das war höchst interessant für mich, hab da vier Tage Spannung, Familienausflug zum einunddreißig C drei, kommt alle, bringt eure Kinder mit und so, ne? Das das fand ich eigentlich am am interessantesten, weil dieser, das ist dann Kids Base gibt und dass das ein super geiler Kongress ist für Kinder, das ist ja nicht erst dieses Jahr so. War ja schon immer so, dass es den oder nicht schon immer, aber.

Tim Pritlove
0:39:04
Linus Neumann
0:39:05

Gibt seit Jahren den jungen Hackertag, ne? Und ähm, dass es ist natürlich auf jeden Fall für für Kinder interessant da und diese diese Kidsbase und so, das ist ja jetzt alles, das gab's ja schon, gibt's ja alles schon länger und ähm, hat sich glaube ich irgendwie daraus ergeben, dass äh die, dass die Community selber halt irgendwann auch kleine Junghacker gebaut hat und äh die ja auch irgendwie da beschäftigt werden mussten, während die Eltern äh, sich irgendwie mit den mit ihrer äh mit ihren Interessen auseinandersetzen. Ähm aber die jetzt so war für mich gefühlt zum ersten Mal das so Familienveranstaltungen einunddreißig C drei. Und das finde ich natürlich eine sehr äh eine sehr positive Entwicklung. Ähm dass diese Öffnung ähm der Veranstaltung in die, Breite der Gesellschaft jetzt da so wirklich auch richtig spürbar ist. Gleichzeitig gibt's aber natürlich ähm. Personen, die dann da auch sagen, das ist eine Entwicklung, die sie äh, der sie kritisch gegenüberstehen, weil das ja ähm, Kongress ist, ne? Und äh man da eben auf äh auf seine ähm. Leute und seine Community hofft und auf technische Themen und man möchte eben nicht, dass dass da Menschen hinkommen, die sich dann nachher beklagen, dass der Vortrag zu technisch war und sie das nicht verstanden haben. Man möchte da halt unter sich sein, ne. Also so ein bisschen dieser äh ich nenne das immer den, den, den schwulen Bar-Effekt. Ja, die, die, du, du, du, äh, das ist damit spiele ich auf das ähm. Auf das Buch äh Herr Lehmann an. Ähm, wo die wo die Heteros in eine Schulenbar gehen und dann sagen die sagen die sagt, sagen die Schwulen halt so, ey ähm wir wollen euch hier nicht, ne? Wir haben wir haben hier, geht in eure Hetero Bars, ne, Wir haben ja bei einem Schulenbau gebaut. So und ähm dann dann streiten sie sich halt darüber, ähm ob das jetzt in Ordnung ist oder nicht, ne? Und ähm. Das äh ist natürlich schon auch interessant. Ich meine, du machst natürlich eine du machst eine eine homosexuelle Institution, weil du möchtest, dass dass halt dieser Diephold eben Homosexualität ist, weil ihr als Homosexuelle Person in irgendeiner Kneipe immer das Problem hast, dass du nicht weißt, äh ne, ob du dir jetzt vielleicht ein Problem einhandelst, wenn du das Objekt der Begierde äh anmachst. Und äh so äh, ähm auf jeden Fall sind dieser dieser Effekt sind halt gesellschaftlich ausgegrenzt und müssen sich, mussten sich dann eben für sich ihre Räume schaffen und ähm das ist ja auch äh wichtig, dass das geschehen ist und hat halt rettet glaube ich ähm. Für viele Menschen so, die die äh die geistige Gesundheit, dass man eben unter Gleichgesinnten sein kann, ähm, Egal, wie weit man von von dem entfernt ist, was irgendwie als Normalität äh betrachtet wird. Und das ist natürlich bei der, bei der Hacker-Community auch so. So und diese Sorge kann ich also ähm nachvollziehen und deswegen freue mich auch dieser Artikel so für mich der Kongress überhaupt nicht anders war als viele Jahre davor gut waren mehr Menschen, ja? Aber ich habe denen überhaupt nicht anders wahrgenommen Und da ist mir ist mir irgendwie zum ersten Mal klar geworden, dass der Kongress in dieser Größe ähm. Mit diesem vielfältigen Angebot inzwischen eine Veranstaltung ist, wo du im Prinzip, als jemand, der sich für IT-Security interessiert, hingehen kannst, ungefähr dreißig, vierzig Vorträge zu dem Thema hast, ähm die weltbesten äh Security Forscher dort hast und, einfach vier Tage reines ähm. Hardcore IT Security geben kannst, als politisch interessierte Aktivist ähm internationale Leute da hast, irgendwie aus Frankreich, Amerika und allen Ländern dieser Erde und dich nur mit netzpolitischem Aktivismus auseinandersetzen kannst. Und ähm oder du gehst als Podcasthörer dahin und kannst dich irgendwie vier Tage nur mit dem Sendezentrum auseinandersetzen. Und du kannst eben auch als als Familie da hingehen und dich vier Tage damit auseinandersetzen, dass dein Kind äh Schlösser knackt, ähm was lötet ähm.

Tim Pritlove
0:43:54
Linus Neumann
0:43:58
Tim Pritlove
0:44:04
Linus Neumann
0:44:05
Tim Pritlove
0:44:29
Linus Neumann
0:44:43
Tim Pritlove
0:44:45
Linus Neumann
0:45:35
Tim Pritlove
0:45:36
Linus Neumann
0:46:11
Tim Pritlove
0:47:05
Linus Neumann
0:47:07
Tim Pritlove
0:47:28

Ja, ja. Genau. Ja, mittlerweile gibt's so viele Kleinstableger, äh die so locker die Größe eines ehemaligen Kongresses erreichen, ja? Da kann man, glaube ich, schon so vier oder fünf aufzählen, die so und so in die Richtung gehen. Ja, also ich fand das auch alles sehr befriedigend und ähm diese ganzen Bobbeiträge da draußen, die so davon berichten, wie schön es auch auf dem Kongress war und wie überraschend das war. Ja, das finde ich auch sehr, Also es freut mich, Freut mich einfach extrem, dass das auch so gesehen wird, weil ich denke, so eine gewisse Innenwahrnehmung hatten wir schon, ne, weil dieses Abschotten war eigentlich nie so das Programm, seitdem der Kongress in, Berlin ist, gab's eigentlich schon immer den Wunsch sich breiter aufzustellen, nicht mal jetzt so im Hinblick auf na ja, dass jetzt sozusagen auch Elternteile und, und, und, und, und der Normalbürger sich hier auch äh wunderbar findet, sondern dass man vor allem auch äh so eine kulturelle Breitenaufstellung erreicht, weil. Für mich ist ja die Hacker-Szene nicht unbedingt so definiert durch den Computer, Sie ist für mich äh definiert durch Menschen, die einfach das Kritische Denken schätzen, und die einfach eine gewisse Grundeinstellung, gewisse skeptische Grundeinstellung gegenüber Medien und, und, und, und, und wie die Welt sich so äh gerne sieht, ne man stellt's halt in Frage. Man man hinterfragt, man schaut genau nach und das sind ja eigentlich auch immer diese Inhalte, dass sich das bei Computern eben so wunderbar ausspielen lässt, ist klar, aber im Prinzip geht es ja eben genauso auf alle gesellschaftspolitischen Bereiche auch, mit und von daher habe ich mir schon immer auch gewünscht, dass der Kongress jetzt sozusagen als als wichtigste Veranstaltung des Clubs. Es auch schafft, eben explizit andere Gesellschaftsbereiche stärker mit einzubeziehen, dass wir eben Vorträge bekommen von ganz anderen, Leuten, die irgendwie eine eine in ihrer Szene eine ähnliche Sicht haben und ähnliche äh Betrachtungen haben, weil es einfach so auf aus einer anderen Perspektive heraus schildert. Da finde ich es im Kongressprogramm auch noch eine Menge zu tun das ist schon noch sehr ähm computerlastig mit Ausnahmen. Ähm aber es zeigt sich eben zum Beispiel mit dieser mittlerweile ja schon fast perfekt funktionierende Verbindung mit der Partyszene, also was da einfach so, Feierkulturell abläuft, ja? Ich sag jetzt, Für mich ist das halt mehr als jetzt nur, ah ja, da ist ja jetzt noch Musik und man kann noch ein Bierchen trinken, sondern das ist eben auch schon ein ein andocken, auch kritischer Geister. Ich meine, wenn man äh die Partyszene ein bisschen kennt, ich meine, Das das ist auch voll mit Leuten, die ähm der Welt kritisch gegenüberstehen.

Linus Neumann
0:50:15
Tim Pritlove
0:51:32
Linus Neumann
0:51:35
Tim Pritlove
0:52:48
Linus Neumann
0:53:12
Tim Pritlove
0:54:12
Linus Neumann
0:54:15
Tim Pritlove
0:54:36
Linus Neumann
0:55:17
Tim Pritlove
0:55:18
Linus Neumann
0:55:25
Tim Pritlove
0:55:39
Linus Neumann
0:55:40
Tim Pritlove
0:56:41
Linus Neumann
0:56:45

Genau, das ist quasi so der, das ist der, der Godfaber. Und ähm ein äh ein sehr äh. Also ein Nerd, ne? Also auf auf seine Weise der äh sein Österreicher und ähm der hat sich. Der hat im Prinzip mal das gemacht, was man was man eigentlich viel mehr sich gewünscht hätte, Als Reaktion auf die Snowden-Dokumente, denn der hat irgendwie gesehen, aha. Hier ist ein Snowden-Dokument, da steht irgendwie drin, äh Kryptonym, also irgendein Name, Standort in Wien. Und der Erich ist auch noch Amateurfunker. Kennt sich also mit Antennencharakteristiker aus und dann ist er eben mal losgegangen und hat recherchiert, wo denn wohl die NSA-Standorte in Wien sind Und was für Antennen die aufm Dach haben und was man, was was das für Produkte sind, in welchen Bereichen die senden oder abhören können und worauf sie gerichtet sind. Und er hat einfach mal äh durch längere Spaziergänge in Wien und ein bisschen Recherche ähm, sehr, sehr viel über die NSA oder die NSA Standorte in Wien äh heraus gefunden und dort präsentiert. Leider ähm hat er äh größere Schwierigkeiten im Laufe des Vortrags mit ähm, äh mit seiner Technik und mit seinen Augen, weil er kurzsichtig ist. Und ich so, nicht so ganz mit dem mit dem Computer da an der Stelle dann äh zurecht kam und ähm, leider ist er auch äh viel zu sehr Nerd, um in dem Vortrag zu betonen, wie wie geil das eigentlich ist, was er da gemacht hat. Ja, der ist viel zu sehr interessiert an allem, um damit anzugeben, wie krass er das alles herausrecherchiert hat. Sodass man da sitzt und und teilweise ein bisschen Schwierigkeiten hat, ihm äh zu folgen und zu erkennen, was er da krasses. So, ob das jetzt irgendwie schon bekanntes Wissen ist oder ob er das irgendwie recherchiert hat. Ähm, den den Vortrag, äh dem mal in Ruhe zu folgen, dass äh das lohnt sich und da sieht man mal wirklich, was, Ja, was eben investigativer Journalismus ist und was jemand ist, der sich mal wirklich mit einem Thema auseinandersetzt. Das äh finde ich schon sehr äh fand ich da sehr ähm.

Tim Pritlove
0:59:13
Linus Neumann
0:59:56

Ja, also den den auf jeden Fall auch mal anschauen. Dann ähm. Auch sehr interessant äh äh James Bamfort. Ähm, Journalist und Autor zu NSA-Themen, der in dem Vortrag im Prinzip ähm also, Er ist quasi derjenige, der publik gemacht hat oder in der Breite publik gemacht hat, dass das die NSA gibt so ungefähr, ja? Also der setzt sich seit drei Jahrzehnten mit der NSA auseinander, hat da mehrere Bücher zu geschrieben und der hat äh den Anfang der ähm. Sage ich mal, der feindlichen Übernahme der NSA von Kommunikationsprovidern äh da geschildert, also schon vor hundert Jahren, als es um Telegraphen ging und dann um Telefon und so, das hat er da sehr interessant nachgezeichnet, auch ähm Absolut äh zu empfehlen. Das ist also eine eine Koryphäe auf diesem Gebiet und ähm war, also es war natürlich ein, Ein älterer Herr ähm der ähm auch äh, unglaublich begeistert war von von dem Kongress, ja? Also ich war ähm habe dann mich ab und zu mal mit ihm unterhalten, weil ich ja als äh äh, dadurch, dass ich ähm ja in die in einem Track quasi verantwortlich war, also in dem Thema Politik habe ich mich natürlich auch so ein bisschen äh mich um seine um sein Wohlbefinden äh gekümmert und immer mal wieder, wenn ich ihn gesehen habe, so und wie geht's? Und hast du hier schon gesehen und kennst du überhaupt die Party Area? So kann er natürlich noch nicht, mit riesigen Augen da rein und meinte so, was äh das war ja schon auch äh war echt äh sehr äh sehr cool. Ähm. So, dann äh noch einen äh Vortrag, den ich auch sehr spannend fand, äh oder der äh von Jugend hackt. Wo also die äh ein Projekt der Open Knowledge Foundation, die also für ähm die also äh ja Jugendliche und fast noch Kinder äh ebenso an, anders arbeiten mit offenen Daten heranführen und mit denen irgendwie kleinere und größere äh Projekte machen. Da waren also vier äh absolut, coole äh Jugendliche, die dann da so ihre ihre Projekte vorgestellt haben. Das war äh auch echt mal geil und glaube ich, lehrte so. Einigen. Äh also das hat halt auch so ein so ein so gezeigt so, okay geil so, wir sind zwar wir die die Lage ist ernst, aber wir haben halt echt ein paar äh wir haben halt echt auch coolen Nachwuchs, auf den wir zählen können. So, das war ähm hat mich auch Das war sehr ähm erhellend und äh erfreulich.

Tim Pritlove
1:02:55
Linus Neumann
1:03:03
Tim Pritlove
1:03:30
Linus Neumann
1:03:52
Tim Pritlove
1:03:54
Linus Neumann
1:03:56
Tim Pritlove
1:04:01
Linus Neumann
1:04:03
Tim Pritlove
1:04:05
Linus Neumann
1:05:27
Tim Pritlove
1:06:35
Linus Neumann
1:06:48
Tim Pritlove
1:06:55
Linus Neumann
1:07:01
Tim Pritlove
1:07:09
Linus Neumann
1:07:13
Tim Pritlove
1:08:11
Linus Neumann
1:08:13
Tim Pritlove
1:08:16
Linus Neumann
1:08:20
Tim Pritlove
1:08:21
Linus Neumann
1:08:31