Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
https://logbuch-netzpolitik.de


LNP180 Krieg ist Frieden und Kupfer ist Glasfaser

Panama Papers — Cyberwar — Russenverschwörung — Neuer BND-Chef — Netzpolitik-Affäre — Anonyme SIM-Karten — Vectoring — FBIphone — Kundenauskunft über Überwachung — TTIP — Kartellverfahren gegen Google

Die etwas breite Nachrichtenlage führt zu einer Sendung mit einem Blumenstrauß von Themen. Wir marschieren ein wenig mit den neuen Cybertruppen und munkeln ein wenig rund um die Wachablösung beim BND. Correctiv hat die Netzpolitik-Affäre neu zusammengefasst und wir versuchen vergeblich der Materialkunde der Telekom zu folgen. Abgerundet mit ein paar Kurzmeldungen kommen wir dann auch zum Ende und wünschen uns eine erfolgreiche Woche. Dank re:publica wird es in der nächsten Woche vermutlich keine Ausgabe von Logbuch:Netzpolitik geben.

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Veröffentlicht am: 28. April 2016
Dauer: 1:33:09


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:01:21.412
  3. Feedback: Die Anwälte 00:01:49.056
  4. Feedback: Panama Papers 00:04:16.946
  5. Cyberkrieg in D 00:08:21.749
  6. Cyberkrieg USA/ISIS 00:13:55.514
  7. Russenverschwörung 00:17:44.472
  8. Neuer BND-Chef 00:25:54.151
  9. Netzpolitik-Affäre 00:32:04.106
  10. Bestandsdatenauskunft: Anonyme SIM-Karten adé 00:52:07.919
  11. BNetzA unterstützt T-Vectoring 00:56:36.193
  12. Adblocker und die e-Privacy-Richtlinie 01:14:14.686
  13. FBIphone 01:18:33.258
  14. Microsoft will Kunden benachrichtigen 01:21:29.887
  15. TTIP-Gegendemo in Hannover 01:23:52.205
  16. Kartellverfahren gegen Google 01:25:39.737
  17. Epilog 01:28:43.963

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:01
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
0:00:12
Tim Pritlove
0:01:20
Linus Neumann
0:01:30
Tim Pritlove
0:01:35
Linus Neumann
0:01:49
Tim Pritlove
0:01:50
Linus Neumann
0:01:52
Tim Pritlove
0:01:54
Linus Neumann
0:02:01
Tim Pritlove
0:02:02
Linus Neumann
0:02:04
Tim Pritlove
0:02:26
Linus Neumann
0:02:34
Tim Pritlove
0:02:42
Linus Neumann
0:02:47
Tim Pritlove
0:02:51
Linus Neumann
0:02:55
Tim Pritlove
0:03:00
Linus Neumann
0:03:07
Tim Pritlove
0:03:08
Linus Neumann
0:03:18
Tim Pritlove
0:03:34
Linus Neumann
0:04:01
Tim Pritlove
0:04:03
Linus Neumann
0:04:06
Tim Pritlove
0:04:16
Linus Neumann
0:04:18

Ja, es gab ähm zur vorletzten Sendung ähm Kritik, dass ich oder es war, waren da einige hörende Nichter der Meinung dass ich dass es ein keine legitimen Gründe gäbe Briefkastenfirmen zu haben wie ich es gesagt hatte. Ähm und wiesen dann auf die Mannikfachen, Möglichkeiten hin, via Whisleblower und wer nicht alles sich mittels Briefkastenfirmen vor der Unterdrückung bewahren oder so und es wurde auch darauf hingewiesen, wie ich denn Bitcoin befürworten könne, aber Briefkastenfirmen nicht Ähm dazu fällt mir, primär ein, äh, dass Bitcoin eine Währung ist und 'ne Briefkastenfirma eine Firma, also da sehe ich nennenswerten Unterschied im Konzept, ähm, und, gleichzeitig ist es aber natürlich, klar, könnte sein, dass ich irgendwann auch gezwungen bin, äh ähm eine eine Briefkastenfirma zu machen, weil die Bundesrepublik Deutschland mich verfolgt. Äh das ist denkbar, ähm Wir werden dann sehen äh in zwei Wochen oder was werden ja diese Panama-Papers dann mal veröffentlicht? Also alle Firmen, die Firmendatenbank wird veröffentlicht. Äh dann werden wir sehen, wie viele Wistel Blower da äh den Schutz vor der Verfolgung gesucht haben und dann werden wir irgendwann vielleicht auch nochmal diskutieren, ob das, Ne, ob das Unterdrückte sind. Ich meine, vielleicht sind das alles Wirtschaftsflüchtlinge, ne? Kann ja sein. Vielleicht haben die wurden die alle verfolgt. Und äh der Gemeindestaat wollte sie enteignen. Ähm ich halte das äh für. Schwieriger Herleit war das jetzt so in den Briefkastenfirma, die Millionen umsetzt, ähm. In legitim ist und ich denke auch, dass was diese Briefkastenfirmen ja ausmacht ist nicht dass sie oder was ich damit meinte ist nicht, dass sie irgendwo in einem anderen Land ihren Sitz haben. Jeder Mensch soll natürlich von mir aus in der Lage sein im Land seiner Wahl ein Geschäft zu eröffnen, das ist dann das wird zwar auch Schwierigkeiten drauf, aber das ist am Ende wahrscheinlich in Ordnung. Was vermutlich nicht in Ordnung ist, ist, dass da ähm. Auf fremde Rechnungen äh beforgen betrieben wird. Also mit diesen Sockenpuppen.

Tim Pritlove
0:06:36
Linus Neumann
0:07:44
Tim Pritlove
0:08:01
Linus Neumann
0:08:03
Tim Pritlove
0:08:22
Linus Neumann
0:08:30
Tim Pritlove
0:09:09
Linus Neumann
0:09:11
Tim Pritlove
0:09:12
Linus Neumann
0:09:13
Tim Pritlove
0:09:32
Linus Neumann
0:09:34
Tim Pritlove
0:10:03
Linus Neumann
0:10:06
Tim Pritlove
0:10:16
Linus Neumann
0:10:18
Tim Pritlove
0:11:50
Linus Neumann
0:11:51
Tim Pritlove
0:11:54
Linus Neumann
0:11:55
Tim Pritlove
0:12:01
Linus Neumann
0:12:10
Tim Pritlove
0:12:57
Linus Neumann
0:12:59
Tim Pritlove
0:13:02
Linus Neumann
0:13:36
Tim Pritlove
0:13:46
Linus Neumann
0:13:59
Tim Pritlove
0:15:03
Linus Neumann
0:15:05
Tim Pritlove
0:15:07
Linus Neumann
0:15:10
Tim Pritlove
0:15:52
Linus Neumann
0:15:54
Tim Pritlove
0:16:56
Linus Neumann
0:17:45

Apropos die Bösen. Ähm in einem in einem also. Zum ersten Mal habe ich diese äh habe ich das vor, das ist schon vor einigen Monaten gewesen. Da hat so ein ähm. Da gab's einen sehr denkwürdigen Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung oder ich glaube in der wahrscheinlich auch in der Gedukten von ähm Sandro Geigen, äh der in einem seiner wirklich eher, ähm komischen Momente, dann irgendwie diese gesamte Snowden-Affäre, als eine große Verschwörung der Russen. Ähm schilderte, schilderte und dann irgendwie sagte, also so eine so ein Kuibono, ja? Ha, schaut doch mal, äh, wer profitiert denn hier und. Ich fand das eher ähm. Eher schwierig nachvollziehbar, äh, die Argumentation. Ähm, offenbar äh gibt es aber jetzt weitere Versuche, diese gesamte Angelegenheit in der Form zu deuten. Äh und die wurden jetzt äh unternommen von. Georg Maaßen und dem Herr Gerhard Schindler, Maaßen äh ja äh Bundesamt für Verfassungsschutz Schindler noch BND, die haben den Fokus ein Interview gegeben, in dem dann Maaßen sagt, die Veröffentlichung des Nordenpapiere hat insbesondere Deutschland, den USA und anderen westlichen Staaten geschadet, Es ist auffällig, dass es keine Veröffentlichung zu Ländern wie China oder Russland gibt, die doch Hauptaufklärungsziele der NSA-Observation sind, Der Verrat der Geheimdienstunterlagen ist ein Versuch einen Keil zwischen Westeuropa und die USA zu treiben. Den größten seit dem Zweiten Weltkrieg. Nun. Es lässt sich sehr einfach erklären, warum, wie er benennt, es keine Veröffentlichungen zu Ländern wie China oder Russland gibt, Edward Snowden ist ein Wissle Blower darüber wie Geheimdienste vorgehen und wie sie die Rechte jener verletzen für die sie eigentlich kämpfen, wie sie die Rechte jener Bevölkerung verletzen, zu deren Schutz, äh sie ins Leben gerufen wurden. Und er sagt, er, deckt auf, wie US-Geheimdienste amerikanische Telefonnetze überwachen, er deckt auf, wie sie soziale Netzwerke überwachen, In denen sich selbstverständlich auch ähm äh Chinesen oder Russen äh befinden. Er denk er hat auch aufgedeckt mit welchen Methoden äh sie vorgehen, wie sie zum Beispiel Hardware verwanzen und so weiter. Ähm inhaltlich hat er aber natürlich wenig über eine geheimdienstliche Kooperation der NSA mit China und Russland, weil diese im Zweifelsfall einfach grundsätzlich nicht existiert, denn die sind ja Feinde und AdWords Noten ist ein Whisle Blower über das über die Verletzungen von Grundrechten durch die überregionale Kooperation von Geheimdiensten. Und aus diesem Grunde findet sich da nichts äh nennenswertes über China oder Russland Das ist also nicht so, als würde Edward Snoden irgendwo sitzen und sagen, nee, nee, äh die Sachen mit China und Russland, die veröffentlichen wir nicht, das ist einfach überhaupt gar nicht sein Ziel. Ja, äh also das ist äh.

Tim Pritlove
0:21:09
Linus Neumann
0:21:23

Richtig. Dann äh beschwert er sich, er würde inzwischen mehr Referenten in seinem Hause mit dem NSA seinen, in seinem Hause mehr Referent mit dem NSA-Untersuchungsausschuss beschäftigt, als mit dem Bereich islamischer Terrorismus, das ist finde ich auch eine sehr. Bösartige Darstellung, denn der Bereich islamischer Terrorismus scheint zumindest im Moment noch in Deutschland auch wirklich das sehr viel kleinere Problem zu sein. Wenn man sich mal anschaut, wie viele wie viel Recht in welchem Bereich gebrochen wird und wie viele Menschen wo zu Schaden kommen. Und äh es ist natürlich auch hier eine relativ ähm plumper äh Versuch. Ähm, gegen so etwas vorzugehen. Mich würde mal interessieren, äh Wie viele Referenten in seinem Hause denn mit dem Bereich rechter Terrorismus in Deutschland beschäftigt sind. Das scheint eigentlich gerade ein größeres Problem zu sein, wenn man Inlandsgeheimnis der Deutsche wäre, aber ich will ihn da nicht reinreden, wie man seine Arbeit macht, ich muss das nur mal kurz anmerken, weil er sich ja gerade einmischt wie Edwards Norden seine Arbeit macht. Ähm Schindler fügte dann noch hinzu. Die Russen sind sehr gut darin, sogenannte psychologische Operationen durchzuführen. Die Ziele lauten Ukraine, die baltischen Staaten, Westeuropa insgesamt, also auch Deutschland Dabei nutzen die Russen das gesamte mediale Spektrum, vor allem auch die sozialen Netzwerke. Also wenn es dann losgeht, wenn wenn das losgeht, dass sie darüber reden, der Russe macht Psychops, ne. Das wäre dann auch der Moment, an dem ich äh sagen würde, vielleicht wäre es gar nicht so verkehrt, wenn der gute Mann jetzt mal Frührentner wird.

Tim Pritlove
0:23:01
Linus Neumann
0:23:15

Maßen fügt den, also du fragst dich ernsthaft, dann sagt Maaßen noch, es gäbe Hinweise, es gäbe Hinweise, dass der Kremel jede Gelegenheit nutzt, um Deutschland zu diskreditieren, Desinformation, Infiltration, Einflussnahme, Propaganda und Zersetzung. Es gibt Hinweise darauf. Will der uns alle irgendwie zum will er uns verarschen? So und jetzt schau dir mal an, ich habe ich habe zum Beispiel auch, ich habe Hinweise darauf, ich kann die Quellen jetzt nicht offenlegen. Ich habe aber Hinweise darauf, dass Deutschland jede Gelegenheit nutzt, um Russland zu diskreditieren. Und weißt du, wo ich diese Hinweise finde, wenn ich eine Zeitung aufmache, So und wenn ich mir angucke, was die jeden Tag reden, ne? Also diese, es ist eine. In einem Punkt haben sie Recht. Der der Keil, der hier getrieben wird zwischen Deutschland und Russland. Ähm der ist größer als äh, lange, oder nein, der also er spricht ja von einem Kai zwischen Deutschland und den USA. Aber es wird ein Kai getrieben zwischen Deutschland und Russland und der ist äh größer den denn in den letzten äh fünfundzwanzig dreißig Jahren, man hatte sich ja eigentlich halbwegs mal wieder eingekriegt so und ähm, gegen so also eine nicht mehr rationale Feindlichkeit gegenüber allem, was ähm. Was Russland macht oder Putin macht, äh kann man glaube ich in Deutschland im Moment diagnostizieren. Ich halte äh dass die Regierung in Russland nicht für eine besonders ähm. Äh nicht für eine besonders äh gute und oder eine Sonne vertrauenswürdige.

Tim Pritlove
0:24:56
Linus Neumann
0:24:58
Tim Pritlove
0:25:48
Linus Neumann
0:25:51
Tim Pritlove
0:25:52
Linus Neumann
0:26:02
Tim Pritlove
0:26:34
Linus Neumann
0:26:37

Ja als als Begründung wird also es gibt keine offizielle Begründung ähm aber es hat vermutlich mehrere Gründe, erstens ähm. Man hatte diese gesamte Bad Aibling Geschichte, wo der BND ungeprüft äh die Selektoren der NSA genutzt hat. Äh äh die, übernommen hat und eben quasi für die NSA gegen äh europäische Verbündete und auch deutsche äh spioniert hat. Äh das ist natürlich schon so ein Grund für einen Rücktritt ähm, dann hat sich im NSL Untersuchungsausschuss Ausschuss äh durchaus gezeigt, dass er, nicht jedes seiner Referate da im Griff hat, die teilweise ein Eigenleben führen und er eben in Kontrolle und Aufsicht da nicht der Beste zu sein scheint. Ähm dann gab's doch diese gesamte. Verzögerung und Pannen beim Neubau der BND Zentrale, der BND zieht ja gerade äh von Pullach ähm nach Berlin, und dann kommen noch so generelle Erwägungen und da sind wir eher bei der öffentlichen Darstellung ähm dieses ganze Cyber-Gedöns muss natürlich auch ähm beim BND äh stärker äh positioniert werden. Schindler ist jetzt irgendwie dreiundsechzig oder sowas. Das heißt, er hätte das noch zweieinhalb Jahre gemacht, dann wäre der eh weggegangen und dann hat man sich gedacht, da wär's doch vielleicht äh besser, äh, wenn man jetzt da ein äh Reformer hinsetzt, der zehn Jahre jünger ist und das Ding, durchziehen kann, ne? Ähm und vor allem na ja, wenn dein BND-Chef so oft in den Medien war, ähm dann, Willst du das vielleicht auch gar nicht mehr? Also hat man jetzt, das ist eine interessante Personalienwahl, einen Herrn, Kahl dahin gesetzt. Ähm jetzt habe ich mir den Bruno Karl genommen. Ähm dreiundfünfzig Jahre alt, der war bisher Abteilungsleiter im Bundesfinanzministerium und soll jetzt eben diesen BND Job übernehmen. Der hat seine Karriere neunzehnhundertfünfundneunzig als Referent im Bundeskanzleramt angefangen und ist dann äh irgendwie in das Büro Schäuble gewechselt und seitdem ein sehr treuer Weggefährte von Wolfgang Schäuble. Ähm über äh viele Jahre gewesen und, man schildert ihn eben als einen äh eher Stillen, der zuhört und dann die Entscheidung trifft. Man kann sich also auch vorstellen, dass das jemand ist, der den größeren Teil der Politik schäuble zumindest mitgetragen, mit ausgeführt und durchgezogen hat. Das scheint also jemand zu sein, der nicht. Nicht ganz ohne ist und es ist natürlich auch interessant, äh dass so ein Wolfgang Schäuble jetzt eben ist, Schäuble ist ja auch schon etwas älter. Äh offenbar in den in den wirklich wichtigen Punkten jetzt langsam so seine Leute äh unterbringen, ne? Also so BND-Chef ist schon äh äh eine nennenswerte Position und er kann jetzt davon ausgehen, dass der Mann das noch zwölf Jahre machen wird. Ähm, Das ist äh.

Tim Pritlove
0:29:45
Linus Neumann
0:31:09
Tim Pritlove
0:31:53
Linus Neumann
0:31:54
Tim Pritlove
0:32:58

Ja, dass vor allem auch also ich kann jetzt die Arbeit im Einzelnen nicht immer genau bewerten, und ähm habe auch hier auch nicht alles gelesen, auf keinen Fall. Nur was ich sehr interessant finde ist, dass Korrektiv im Prinzip, sehr aktiv. Das äh lebt, was wir eigentlich immer wieder so in dieser Diskussion mit der Journalismus muss ich mal neu erfinden äh so verstanden haben, Nun kam das aber nicht, Wie ihr vielleicht auch nicht anders zu erwarten war, von irgendwie etablierten Strukturen, sondern die haben sich eigentlich mit einer komplett neuen, extremen, netzaffinen äh Struktur selbst erfunden und ja schaffen jetzt äh genau das, was es eigentlich auch braucht, ein ein Brand für verlässliche Recherche. Und haben auch ja schon mit diversen Berichten eine ganze Menge Aufmerksamkeit auf sich Ich denke, was am weitesten zirkulierte von den Sachen, die sie gemacht haben die Untersuchung zu dem MH siebzehn Abschuss, also dem Abschluss des ähm Malaysia Airlines Zivilflugzeugs über dem Kampfgebiet, in der östlichen Ukraine, was ja mutmaßlich von russischen, russisch-orientierten, aufständischen durchgeführt wurde, da gab's dann halt immer das ewige Hin und Her, die einen sagen das, die anderen sagen das. Ist da halt mal mit einem Team losgezogen und hat extrem aufwendige Recherche betrieben aufgrund von im Internet veröffentlichten Bildern et cetera und hat dann halt so eine ja gut nachvollziehbare in die Zehenkette auf den Tisch gelegt, die sie einfach zu dem Schluss brachten, dass es sich hier sehr wohl um russisches Militärgerät äh handelte, was er aus Russland in die Ostukraine verschafft wurde und dort dann eben zum Einsatz gebracht wurde. Also dass äh ist einer. Es gibt auch noch viele andere Berichte, die man sich durchaus mal anschauen kann. Über weiße Wölfe, also sind dann auch im Rechtsradikalen äh Milieu unterwegs. Es gibt was zu TTIP äh et cetera, Keime in Krankenhäusern und so weiter und um das nochmal abzuschließen. Es gibt dann auch noch so eine Community, wo sie dann eben auch noch so ein Crowdfunding-Portal mit integriert haben, wo man dann eben selektiv einzelne Journalisten auch noch konkre, bestimmten Recherchen beauftragen kann auf Basis von Crowdfunding, habe ich auch schon mal gemacht und ist äh ja alles sehr beeindruckend. Jetzt also.

Linus Neumann
0:35:29
Tim Pritlove
0:36:29
Linus Neumann
0:36:30
Tim Pritlove
0:36:48
Linus Neumann
0:37:49

Ne, sie haben im Prinzip einfach mal eine, sie haben nicht, besonders viel Neues äh herausgefunden, aber sie haben einfach mal eine schöne äh Indizienkette nachgezeichnet. Und es beginnt ähm mit, mit der Gründung äh des Referats Spionageabwehrlandesverrat, Wirtschaftsschutz, Proliferation und ABC-Kriminalität im Bundesministerium des Inneren Am sechzehnten sechsten zwanzig vierzehn. Da geht ihre Geschichte los. Und ein knappes Jahr später, nämlich am fünfundzwanzigsten und am äh März und am sechzehnten April äh stellte ja dann Hans Georg Maaßen ähm Anzeige beim LKA in Berlin gegen eben, unbekannt und Markus und André wegen. Äh der Veröffentlichung der bis dato geheimen Haushaltspläne des Verfassungsschutzes. Ähm, Da ging es ja dann darum, dass wo der Geheimdienst neues Personal einstellen will äh und was dieses Personal tun soll, nämlich soziale Medien überwachen und damit die Cybersicherheit erhöhen. Das Ganze ging dann äh zu äh Harald Range. Dann gab's da noch das äh Gutachten des Bundesamts für Verfassungsschutz, was den Range dann eben auch ermutigte, tatsächlich wegen Landes Verrates zu ermitteln, dann wurde das irgendwann bekannt, dann gab war der Aufschrei am Ende gab's dann den äh, Den Konflikt zwischen Heiko Maas und Harald Range und äh Range äh Namen in diesem Rahmen, dann eben seinen Hut, beziehungsweise kriegte ihn aufgesetzt, der wurde ja dann zurückgetreten. Ähm. Wer diese Affäre ganz gut überstanden hat, ist ja in der Tat äh der, der Bundesinnenminister, der aufgrund, dass sich die diese Affäre so konzentriert hat auf den Range äh so ein bisschen aus der Schusslinie war und sich nicht weiter äh die Aufmerksamkeit auf dieses Thema reichte nicht lange genug aus, als dass man. Sich einfach mal die vernünftige und naheliegende Frage hätte stellen können, dass so etwas nicht passiert, ohne dass halt der Innenminister davon weiß, ja dein Land verrat, dein Land verraten wird, dann weißt du das als Innenminister, ja? Das ist ja dann deine größte Sorge, dass.

Tim Pritlove
0:40:20
Linus Neumann
0:40:26
Tim Pritlove
0:41:32
Linus Neumann
0:41:43
Tim Pritlove
0:43:02
Linus Neumann
0:43:04
Tim Pritlove
0:43:20
Linus Neumann
0:43:21

Seinen Organen Informationen zum Schutz des Staatswohls geheim zu halten. Ja, also das heißt, der Staat wohl schützt du dich dadurch, dass du im Parlament etwas nicht sagst. So und. Entsprechend gesetzlich, also das waren die Urteile und entsprechend dem Gesetz zur parlamentarischen Kontrolle hat die Regierung allgemein einfach nur wenige Möglichkeiten, den Abgeordneten, geheimdienstliche Information und Dokumente zu verweigern. Es gibt nur einen Grund der eine Geheimhaltung rechtfertigt. Wenn der Nachrichtenzugang. Wenn dadurch der Nachrichtenzugang für die Geheimdienste gefährdet werde, also wenn dieses, wenn die Veröffentlichung, diese oder das Weit, das Teilen dieser Information mit dem Parlament, die Arbeit der Geheimdienste gefährdet. Und der. Maaßen scheint hier darauf oder es wird gesagt, dass der Maaßen wahrscheinlich darauf spekuliert hat, dass wenn er diesen Fall durchkämpft. Und wenn er ermittelt, dass dieses League ähm. Die die undichte Stelle, die dafür gesorgt hat, die am Ende dafür verantwortlich war, dass dieses Dokument bei Netzpolitik Ork gelandet ist, im Bereich des Parlamentes angesiedelt ist. Dann hätte er erstens äh, richtig auf die Kacke hauen können und zweitens endlich einen Anhaltspunkt hat, diese Urteile ähm andersrum zu drehen und die parlamentarische Kontrolle zu schwächen, Ja, dass das also in dem Moment alle sagen, solange hier nicht irgendwelche äh Belege sind, die Arbeit des Geheimdienstes dadurch gefährdet wird, dass man diese Information mit dem Parlament teilt. Müsst ihr dem Parlament gegenüber offen sein und er sagt, er vertraut dem Parlament nicht mehr, möchte. Diesen diese Ermittlungen führen, hofft natürlich, geht davon aus, dass eben die undichte Stelle nicht im im Bundesamt für Verfassungsschutz ist, wo wo ja trotzdem irgendwie hundertvierzig Leute auf dieses Dokument zugefahrten, sondern hofft. Im Parlament die undichte Stelle zu finden und dann in einer längeren äh Ausführung eben darauf ähm hinzuarbeiten, dass ähm. Eine, dass diese parlamentarische Kontrolle geschwächt wird, denn und das ist auch sehr schön herausgeführt. Im Moment gibt es ja den Konflikt, dass die Bundesregierung, Dem Parlament, beziehungsweise dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss äh zu den Geheimdiensten, diese Selektorenliste ähm vorenthält, die ähm die NSA quasi dem BND diktiert hatte, diese Bad Gelange, Bad Bad Aibling Geschichte, die wir gerade schon ansprachen, NSA hatte Zugang konnte in deutsche Abhörsysteme, Selektoren einpflegen und hat damit Halbeuropa ausspioniert. Diese Liste. Weigert sich die Bundesregierung gerade dem NSA-Untersuchungsausschuss zu geben. Mit der mit der Überlegung, dass die dann nicht mehr geheim bleiben wird. Und genau das hätte der Maaßen natürlich gerne gehabt für dieses Verfahren, schon die die Präzedenzfall zu haben hier, wenn wir die Sachen ins Parlament geben, dann landen die bei Netzpolitik Ork und dann sind die in der Öffentlichkeit. Und das ist das, was hier jetzt ähm. Ausgeführt wird und die Reporter von Korrektiv Ork hatten dann noch die Journalisten von Korrektivort, hatten dann noch irgendwie eine denkwürdige Begegnung mit August äh Hanning ähm dem sie nachsagen, er wäre enttäuscht gewesen, dass der Fall Netzpolitik Org nach hinten losgegangen ist. Ähm und der wiederum sagt, die Schuldige. Dass die Strategie gescheitert ist an dieser Netzkritik Org Veröffentlichung das Example zu statuieren, dass die Geheimdienste sich vom Parlament nicht mehr beziehungsweise weniger ausführlich kontrollieren lassen müssen, weil sie dem Parlament eben nicht trauen können, sei Angela Merkel, weil sie nämlich die Ermittlungen der Beamten gestoppt habe, als sie gesehen hat, dass diese Nummer da losging. Und dann sagt er, die Kanzlerin habe keine Achtung vor den Diensten. Also ich in was für einer Welt diese Menschen leben, ja? Die Kanzlerin hat keine Acht, Achtung vor den Diensten. Big ist schuldig. Sie hat die Ermittlungen gestoppt und ähm dann. Ist er sogar noch beleidigt, weil die Kanzlerin den BND noch nie besucht habe.

Tim Pritlove
0:48:07
Linus Neumann
0:48:11
Tim Pritlove
0:48:25
Linus Neumann
0:48:32
Tim Pritlove
0:48:36
Linus Neumann
0:49:13

Also ich fand es man konnte sich ja schon. Das ist jetzt nix. Genuin Neues, es gab ja schon die den Gedanken, dass der äh Maaßen eben eigentlich an die Quelle dran will und das hat er ja auch gesagt. Aber dieses Mal in diese in einen Angriff auf die parlamentarische Kontrolle umzumünzen und sich genau darüber Gedanken zu machen. Finde ich hier ähm sehr genau und sehr ordentlich ausgeführt. Und jetzt kann man sich natürlich auch überlegen, dass, vielleicht in der Tat Scheiße für die Geheimdienste, wenn sie ähm, Im Rahmen der Kontrolle sich den äh den Parlamenten anvertrauen äh oder den Parlamentariern anvertrauen und diese dann tatsächlich die Arbeit der Geheimdienste ähm, behindern oder stören? In dem Falle muss man aber sagen, dass das bis mit dem bisherigen Veröffentlichung nicht der Fall war. Ähm das waren Veröffentlichung, wo man. Sehr klar argumentieren kann, dass die Öffentlichkeit da ein Recht und ein Interesse hat über diese Sachen informiert zu werden, und es gleiche gilt auch für diese Selektorenlisten. Wenn der BND in Deutschland gegen Europa spioniert, weil er irgendwelche, weil er sich von der NSA ungeprüft oder geprüft Selektoren geben lässt Dann ist irgendwann der Spaß vorbei, wo man sagen könnte, okay, das das müssen wir jetzt der parlamentarischen Kontrolle entziehen, weil das den Geheimdiensten sonst schaden könnte. Und da ist, denke ich, die Linie, die, da verläuft die klare Linie, die zu treffen ist, nämlich dass du zwar einerseits deine Geheimdienste, natürlich Geheimdienste sein lässt, aber eben andererseits auch darauf achten muss, dass sie sich im Rahmen der rechtlichen Rahmenbedingungen bewegen, die für sie gesteckt sind und wenn sie das nicht tun, oder wenn sie massive Ausweitungen irgendwo vornehmen oder wenn sie sich in neue Bereiche vorwagen, dann ist das durchaus etwas, was äh das äh was die Öffentlichkeit äh zu interessieren hat. Und wenn das dann mal mit der Arbeit der Geheimdienste interveriert? Dann ist das im Zweifel auch gut so, dass das passiert. Tja.

Tim Pritlove
0:51:47
Linus Neumann
0:51:50
Tim Pritlove
0:53:16
Linus Neumann
0:53:20
Tim Pritlove
0:53:33
Linus Neumann
0:53:38
Tim Pritlove
0:53:39
Linus Neumann
0:53:55
Tim Pritlove
0:53:57
Linus Neumann
0:53:58
Tim Pritlove
0:54:00
Linus Neumann
0:54:05
Tim Pritlove
0:54:50
Linus Neumann
0:54:59
Tim Pritlove
0:56:20
Linus Neumann
0:56:32
Tim Pritlove
0:56:35
Linus Neumann
0:56:38
Tim Pritlove
0:56:43
Linus Neumann
0:56:52
Tim Pritlove
0:56:52
Linus Neumann
0:57:04

Ja, die Telekom hat schon viel gesagt. Ähm ich war sehr äh erfreut. Ich habe da jetzt gerade den Link nicht parat, aber Sigmar Gabriel hat irgendwie äh vor kurzem einen lichten Moment gehabt, einen seiner seltenen lichten Momente, sagte, Wir brauchen bis dann und dann einfach mal die weltweit beste Infrastruktur, was diese ganze Netzgeschichte angeht, wenn wir als in dieser Nation hier noch nennenswert ähm eine Rolle spielen wollen, ähm auf diesen Dingen, was sich äh Globus nennt. Und er hat auch das Wort Glasfaser da in den Mund genommen und ich bin da sehr froh, dass er äh dass er da sich drum kümmern möchte. Und als Wirtschaftsminister ist er ja auch im Rahmen der Wirtschaftsförderung ähm durchaus ermächtigt und es wäre sehr schön, wenn er das tun würde. Ähm währenddessen, entscheidet sich die Telekom aber mit einer sag ich mal wirklich nicht wirklich brauchbaren Brückentechnologie, sich dem Thema Ausbau der Infrastruktur zu nähern, nämlich dem Vectoring. Also die Zukunft, kann nur sein, dass dieses komplette Land hier mit Glasfaser vernetzt ist, wir überall eine großartige Infrastruktur in diesem Bereich haben. Diese äh dieser Schritt ist seit mindestens zwei Jahrzehnten. Überfällig. Ähm es wurden damals auch erste äh Schritte unternommen mit den optischen Anschlussleitungen. Äh die sie dann nie richtig ins Rennen gekriegt haben, dann haben sie äh mindestens oder vielleicht so mehr als zwei erzählt, aber wie dem auch sei. Ähm, Oder weniger meine ich. Ja egal, also sie man hätte schon vor einiger Zeit anfangen müssen, Glas zu legen. Und das ist nicht geschehen, nicht im nennenswerten Rahmen und jetzt stehen wir hier und der Bandbreitenbedarf, steigt und die Telekom denkt sich, na ja, aber das mit dem Glas liegen, das ist ja auch teuer. Vielleicht können wir ja erstmal Vectoring machen und noch den letzten, das letzte Fitzelchen aus Kupfer rauskratzen, an äh Datenübertragungsmöglichkeit. Kupferkabel sind relativ alt und haben bestimmte äh physikalische Grenzen, die für äh Lichtwellenleiter in dem Ausmaß nicht gelten. Und die Technologie, die sie da nutzen möchten, heißt Vectoring, Vectoring ähm ermöglicht, dann etwas höhere Übertragungsraten bis zu hundert Mbit im Download, vierzig Mbit im Upload, In dem Interferenzen in der Modellierung, so verringert und optimiert werden, dass eben eine höhere DSL Übertragung auf dieser auf diesem Kupferadern möglich ist. Das geht aber nur, weil du ja quasi ähm. Weil du ja quasi alle modulierten Signale auf der Kupferleitung kennen musst, um dann diesen Vectoring-Effekt zur Anwendung zu bringen, musst du den kompletten äh Netzabschlussknoten da kontrollieren.

Tim Pritlove
1:00:28
Linus Neumann
1:00:30

Du kannst dir den nicht mehr teilen. Im Moment gibt's da ein äh ein äh Abschlusspunkt und dann wird von dort äh da sitzen dann haben die haben die unterschiedlichen sich Ports drauf gemietet pumpen dann das DSL zu ihren Kunden und das wird nicht mehr möglich sein, wenn der der Hauptverteiler kann nur noch von einem Anbieter Betriebe durchgesetzt geführt werden. Das hieße, wenn die Telekom an diesen Verteilern Victoring macht, dann können andere Betreiber dort keine eigene Technik mehr installieren und müssen die Ports. Von der Telekom mieten, wodurch die Telekom einen massiven Wettbewerb Wettbewerbsvorteil hat. Ähm. Noch hinzukommt, dass dieser Effekt, den man da erzielen kann auf der Kupferleitung mit der Leitungslänge abnimmt und. Höchstens so über paar hundert Meter reicht. So nach sieben, achthundert Metern ist dieser Effekt einfach nicht mehr nennenswert, dann bist du wieder oft auf alter DSL Performance, das heißt du kannst so ein paar hundert Meter um so einen Hauptverteiler knoten. Ein bisschen erhöhte Übertragungsgeschwindigkeiten erlangen ähm zu dem Preis, dass du, Die alte Infrastruktur äh weiter auf dem letzten Loch vers ähm und gleichzeitig deine Konkurrenten auf diesem Markt schlechter stellst. Was notwendig wäre, ist natürlich eben. Äh Glasfaser zu legen und genau das entscheidet sich die Telekom jetzt nicht zu tun und es gibt, Problem, dass sie nämlich damit von der dafür, von der EU-Kommission eine äh Freigabe brauchen. Ob sie dieses exklusive Vectoring machen dürfen. Und da haben sie jetzt eine Stellungnahme von der Bundesnetzagentur bekommen, in der die Bundesnetzagentur äh, Die Regulierungsbehörde für den Telekommunikationsmarkt in attestiert. Wir kommen nach nochmaliger intensiver Analyse zu dem Schluss, dass ein Victoring-Ausbau, Der Narbe. Das ist ein Victoring-Ausbau der Nahbereiche hilft, den Breitbandausbau zu fördern. Es werden weder der Wettbewerb außer Kraft gesetzt, noch werden andere Technologien ausgebremst. Ähm das ist eine, ein Fazit dem ich mich äh nicht anschließen würde. Wie ich gerade schon generell ausgeführt habe.

Tim Pritlove
1:02:55

Ja es ist wirklich hochproblematisch und es zeigt eigentlich diese ganze Debatte umwegtoring zeigt einfach nur wie sehr bisher einfach der Trend verschlafen wurde zumal ja. Wenn wir jetzt hier mal darüber reden würden, dass mit dieser Technologie so etwas in der Größenordnung wie ein Gigabit pro, Anschluss realisiert werden könnte. Da würde ich ja dann auch so ein bisschen durchatmen und sagen okay, ja äh, Max Hands, weil ein Gigabit wäre heutzutage etwas wo man sagen kann, da kann man jetzt auch mal so die nächsten fünf bis zehn Jahre drauf aufbauen. So, das ist das ist irgendwie, das hat genug Hub, da ist einfach äh so viel Luft nach oben für den einzelnen Nutzer und da ist auch, sagen wir mal wirklich eine Vielzahl von Diensten wahrscheinlich realisierbar, die wir heute noch gar nicht so auf dem Zeiger haben, Klar, mit mehr geht immer mehr so Wir erinnern uns, als jetzt diese Drosseldiskussion zum Beispiel auf dem Mobilfunknetzen und DSL-Netzen kamen. Und dann diese Telekom, diese Haarsträubenden äh Statistiken aufgefahren hat mit, ja, was wollt ihr denn eigentlich? Ihr könnt euch doch drei Filme im Monat anschauen ja äh wo man auch sagen muss so Leute, welches Jahrhundert war jetzt nochmal gleich äh das wo ihr euch eingeloggt habt? Ähm. Das ist halt genau dieser Punkt und ich glaube derzeit ist äh Deutschland so international im Breitband ein äh Breitbandranking irgendwo so im. Irgendwo zwischen Platz zwanzig und Platz äh dreißig, je nachdem, wer und wie man zählt. Und das ist natürlich haarsträubend für einen Land, dessen Wirtschaft einfach erheblich auch davon darauf aufbaut, dass eben eine, entsprechende Infrastruktur da ist und so wie wir eine Infrastruktur in Straßen haben äh eben einfach ein Handel ermöglicht, eine auch eine Telekommunikationsinfrastruktur lange Zeit hatten, die ja ihre äh ihres gleichen sucht, also Anfang der neunziger Jahre, bis Mitte der neunziger Jahre war einfach Deutschland mal allen voraus mit dem ISTN Netzwerk. Und ja, das hat man dann einfach eingebüßt. Man hat's vor allem auch deshalb eingebüßt, weil man eben immer wieder diesen Kupferkompromiss gegangen ist. Jetzt kann man natürlich sagen, okay, ja, hier mit DSL sind wir ja weit gekommen, gucken wir, was alles möglich war ohne eben jetzt den gesamten Bestand auszutauschen nur diese, Man sieht ja jetzt auch schon bei diesem Vectoring, dass das einfach nicht so das Silver Bullet ist, sondern dass man hier im Prinzip immer nur auch in extrem urbanen, Gebieten irgendwelche Vorteile erzielen kann, siebenhundert bis achthundert Meter mag jetzt erstmal viel klingen, aber äh da gehst du halt fünfmal um die Ecke und so und dann musst du ja dann auch noch irgendwie hoch ins Haus. Also da fällt halt nicht viel bei ab und vor allem ist das halt auch etwas was eben jetzt mal den wirklich benachteiligten Regionen überhaupt nichts hilft.

Linus Neumann
1:06:01
Tim Pritlove
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Linus Neumann
1:06:09
Tim Pritlove
1:07:09
Linus Neumann
1:07:36
Tim Pritlove
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Linus Neumann
1:08:48
Tim Pritlove
1:08:49

Da da ist ja im Prinzip genau das mal probiert worden. Also man muss auch äh sagen, die Telekom hat's ja schon mal probiert so und ähm wollte tatsächlich dieses Glasfaser-Everyware einfach mal fahren. Ähm ja, Opal, dass äh die sogenannten Opal-Gettos, die dadurch äh entstanden, weil einfach keinerlei Kupfer mehr ausgeräumt wurde ne? Also da hat sie, haben sie es im Prinzip genau andersrum gemacht und sind dafür natürlich noch sehr viel mehr geprügelt worden. Schlicht und ergreifend deshalb, weil ihnen dann die eigentliche Anschlusstechnik äh zu teuer wurde so, das war der eine Driving Faktor, der andere Driving Faktor war und das ist natürlich jetzt auch, bei einer zukünftigen Glasfaserausbaugeschichte ein Problem, dass einfach die Hausbesitzer nicht mitspielen, ja, die einfach gesagt haben, so. Äh was ihr wollt da jetzt unten einen neuen Hausanschluss legen, das heißt nur Geld. Und ähm das ist halt ähm, Da wird halt auch klar, dass es jetzt kein Problem, was jetzt nur von einem Unternehmen gelöst werden kann, sondern was wir hier eigentlich benötigen, wäre einfach ein ähm, Ja eine staatliche Aktivität so in der Größenordnung des Kabelfernsehausbaus, den wir äh ja in den achtziger Jahren hatten, der auch wunderbar funktioniert hat, Aber der Vorteil war, dass der Telekommunikationsminister damals noch an den Kabelfirmen irgendwie beteiligt war. Vielleicht äh müssten wir da sozusagen einfach mal in das Ministerium Alters besitzen. Statt Herrn Dobrindt irgendein Glasfaserhersteller mal ins äh Ministerium reinholen. Das ist dann zwar ausreichend korrupt, aber das liegt dann vielleicht auch mal was. Sprich man muss einfach den Rahmen schaffen, man muss den Rahmen schaffen für Hausbesitzer, man muss den Rahmen schaffen für wegerecht, man muss den äh Rahmen schaffen für die eigentlichen Investitionen und in dem Moment, wo man eben auch den Mumm hätte, zu sagen, okay und diese Infrastruktur, die wir jetzt aufbauen, die ist aber dann nicht privat, und das ist dann eben eine öffentlich-rechtliche Struktur, die äh von uns einfach äh untervermietet wird, ähnlich könnte man's in Zukunft auch mit Mobilfunk machen im Übrigen und dann, ja, dann wird ein Schuh draus und dann ist das einfach ein Maßnahmenprojekt über zehn Jahre oder zwanzig Jahre, aber am Ende äh lächeln wir dann halt äh, nur noch leise, wenn's heißt, oh, ich habe nur einen Gigabit zu Hause.

Linus Neumann
1:11:04

Also ich möchte mir nochmal diese diese Opalgeschichte das ist ja wirklich ein ein sowas von geil, ja? Die haben also sie legen, diese, sie haben dieses Glasgelegt, überall dieses war im in hauptsächlich in den neuen Bundesländern, weil dort teilweise einfach auch gar keine Telefoninfrastruktur gab und da haben sie gesagt, okay, hier gibt's noch nicht mal Kupfer, dann werfen wir jetzt Gas rein, da machen wir, wenn wir hier schon mal jetzt nochmal Infrastruktur bauen, dann machen wir das mal direkt zukunftsfähig. So Ich zitiere die Wikipedia. Als später breitbandige Internetzugänge auf DSL-Basis eingeführt wurden, erwies sich die Glasfasertechnologie im Ortsnetz die vorher modern und zukunftsweisend gewirkt hatte als schwerer Nachteil Die bevorzugte DSL-Technologie erfordert eine durchgänge Kupferleitung und arbeitet nicht auf passiven Glasfasern. Es gab zwar schon Technologien für Datenübertragungen über Glasfaser, jedoch war die Technik dafür so teuer, dass es rentabler war, nochmals die Straßen aufzureißen. Neben dem Glasfaserkabel ein Kupferkabel zu legen und die Technik für Kupfer anzuschaffen. Das Problem ist heute nicht die Glasfaserleitung als Teilnehmeranschlussleitung, sondern die Opaltechnik mit der Kombination von Glasfaser und Kupferleitung. Die Kombination aus Glasfaser und Kupferleitung wird gerade in Bad Honnef gebaut, Das lesen sie, legen sie wieder eine Phase, diesmal nicht bis ans Haus. Ähm aber da da hauen sie dann am Ende dieses Victoring dran und machen die letzten Meter mit diesem Kupfer und das wird, das ist auch wieder so eine Sache, wo man am Ende sehen wird, dass es günstiger ist, die Straße einfach nochmal aufzureißen.

Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Ja, da kannst du jetzt, wenn du jetzt in Brandenburg irgendwie Infrastruktur aufbaust oder so, ist dann auch zu spät. Die Leute sind jetzt weg. So, ähm. Noch was Schönes? Sehr schön eigentlich. Dafür da hat jemand äh mal äh nachgedacht. Alexander Hanf ähm mit zwei F. Ähm. Irgendwie CEO einer so einer Datenschutz äh Geschichte ähm der hat mal bei der EU-Kommission nachgefragt, wie denn AdBloger Detektoren. Im Bereich im Lichte der E-Privacy Richtlinie zu sehen sind, Die E-Privacy Richtlinie, auch die sogenannte Cookie-Richtlinie, besagt nämlich dass für jede Speicherung und Erlangung von Informationen vom Endgerät eines Nutzers. Ähm diese Richtlinie gilt und man da eine. Eine Einwilligung des Nutzers braucht, das heißt äh die Weißfingerprinting und so ist erstmal gar nicht erlaubt. Was äh jetzt kann man diese Richtlinie äh so oder so sehen. Ähm dein Device meldet sich ja schon bei dem Webserver und sagt, ich bin ein, was weiß ich, ein Internet-Explorer auf dem Windows XP. Oder so und äh insofern gibt's da ein langes Hin und Her, aber wenn ich das richtig verstehe, ist diese, Richtlinie auch dafür verantwortlich, dass man jetzt überall diese Cookie-Warner kriegt. Wo steht Vorsicht? Wir machen hier Cookies. Wir wir speichern etwas über dich, äh wenn du uns besuchst. Und jetzt hat dieser Alexander Hanf gesagt, na ja, wenn offenbar gehe ich doch auf diese Seite. Und diese Seite findet etwas über mich heraus, über die Konfiguration meines Gerätes, nämlich ob ich nun diese dämlichen Werbedinger anzeige oder nicht, Und äh das geht doch gar nicht, weil das dürfen die ja nicht. Und äh er hat dann eine ähm eine Antwort bekommen. Dass eben äh. Jegliches Auslesen von Informationen über Wett, weil von den Webseitenbesucher unter Artikel fünf Absatz drei der Richtlinie fällt, also auch das Abrufen der Information, ob der einen AdBlocker nutzt oder nicht und deswegen gemäß Artikel fünf, Absatz drei wäre eben für diesen Vorgang eine Einwilligung des Nutzers notwendig, da die Speicherung von Informationen oder der Zugriff auf Informationen, die bereits im Endgerät eines Teilnehmers oder Nutzers gespeichert sind nur gestattet ist, wenn der Teilnehmer oder Nutzer auf der Grundlage von klaren und umfassenden Informationen seine Einwilligung gegeben hat. Das passiert bei der Edlockerüberprüfung nicht. Ähm das ist jetzt nicht, rechtlich bindend, was die EU-Kommission da gesagt hat, aber natürlich äh politisch äh durchaus einflussreich und wir werden sehen, in äh wie fern das in Zukunft eine Rolle spielen wird. Ähm! Es gibt ja auch noch immer diese anhängigen Verfahren wo der Axel-Springer Verlag. Äh gegen den Hersteller eines Edblockers und gegen einen Youtuber ähm vorgeht, die. Es Menschen ermöglicht harten eine Ed-Blockersperre zu umgehen. Ähm, interessanter, interessanter Fall, aber es wäre sehr schön, wenn wenn man quasi Seite besucht und die Seite muss erst. Ja, wenn sie uns besuchen. Willigen sie ein, dass wir Speicher, dass wir erkennen, ob sie einen Edlocker benutzen oder nicht? Nein, will ich nicht ein und dann kannst du halt die Seite im Zweifelsfall trotzdem nicht sehen. Also das ist Datenschutztrolling, aber wir werden mal sehen, äh wohin das führt.

Tim Pritlove
1:17:59
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Genau. Gibt jetzt auch nicht mehr viel zu sagen, außer, dass jetzt mal wieder eine wilde Woche ansteht. Ähm es ist Republika in Berlin, da herrscht ja dann immer eine gewisse Aufregung, zumindest äh schleichen sich wieder viele Netzaffine Menschen äh durch die Stadt und äh, Da gibt's dann halt allerlei Brumborium. Wer von euch auf der Republika ist, kleiner Hinweis, Das Sendezentrum hier unser Podcast äh Community, Projekt. Wird auf der Republica auch mit einem Ministandort vertreten sein dieses großen Gewühls in der zentralen Halle. Äh ich habe jetzt grad hier die Standnummer hier im Kopf, aber ihr findet das schon. Gibt's ähm so einen Ort, wo man halt andocken kann als Podcaster, als äh Podcasthörer, et cetera, andere Podcaster treffen kann, das ist halt einfach mehr so als kleiner Community, habe gedacht, damit's einfach mal einen Ort, wo man sich da äh finden kann wir werden auch noch die Möglichkeit bieten dort Podcasts aufzunehmen, so ähnlich wie auf dem Kongress wir das gemacht haben mit diesem Podcast Tisch, das heißt wenn ihr von, Vor Ort einfach Lust habt irgendwie eine Sendung aufzunehmen, dann tretet in Kontakt mit uns und dann könnt ihr das, machen ähm es gibt da keine Bühne, es gibt da kein, kein, kein Video äh Klimbem nichts Großes, wie wir das in den Jahren davor mal gemacht haben, das war einfach nicht zu stemmen, allein schon deshalb, weil direkt im Anschluss ja dann unsere Subscribe Konferenz äh stattfindet ähm wo man sich jetzt vielleicht gerade noch soeben nochmal äh anmelden kann, wenn man's noch nicht getan hat, aber da machen wir jetzt auch bald den Sack zu. Ja und das ist ja unsere halbjährliche Veranstaltung die jetzt sich umbenannt hat eben in Subscribe. Früher war das ja der Pott Love Workshop und jetzt wollen wir das Ganze langsam in ein Konferenzformat überführen und gehen dann übrigens auch im Oktober nach München damit. Dazu vielleicht später auch nochmal mehr. An dieser Stelle sollte das jetzt erstmal reichen als Werbeblog.

Linus Neumann
1:30:58
Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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