Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP210 Netzpolitische Südkurve

Feedback — NSA-UA — BND-Satellitenüberwachung — Wahlsoftware — Trojaner-Regulierung — IP-Speicherung — CETA — Prototype Fund

Am Tag der letzten Sitzung des NSA-Untersuchungsausschusses kommen wir zusammen und sprechen über Eindrücke bei den letzten Sitzungen. Wir schauen außerdem auf Pläne des BND zur Überwachung von Inmarsat, räudige Software für Wahlen, eine Blaupause für eine Trojaner-Regulierung, CETA und anderes.

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Veröffentlicht am: 16. Februar 2017
Dauer: 1:33:18


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:58.890
  3. Feedback: Trump-Psychologie 00:01:22.789
  4. Feedback: Quellen-Sperrungen in Facebook 00:10:44.846
  5. NSA-UA 00:16:52.814
  6. BND Satellitenüberwachung 00:40:14.567
  7. Wahlsoftware-Spende an CCC erbeten 00:47:00.746
  8. Italien: Vorschlag für Regulation von Staatstrojanern 01:05:49.407
  9. BGH: IP-Adressenspeicherung 01:22:33.263
  10. CETA beschlossen 01:24:27.363
  11. Prototype Fund: nächste Runde 01:25:19.813
  12. Epilog 01:27:29.255

Transkript

Linus Neumann
0:00:00
Tim Pritlove
0:00:58
Linus Neumann
0:01:11
Tim Pritlove
0:01:15
Linus Neumann
0:01:22
Tim Pritlove
0:02:07
Linus Neumann
0:02:09
Tim Pritlove
0:03:44
Linus Neumann
0:03:46
Tim Pritlove
0:03:53
Linus Neumann
0:03:57
Tim Pritlove
0:04:08
Linus Neumann
0:04:10
Tim Pritlove
0:04:19
Linus Neumann
0:04:22
Tim Pritlove
0:04:32
Linus Neumann
0:04:35
Tim Pritlove
0:04:51
Linus Neumann
0:04:53
Tim Pritlove
0:06:16
Linus Neumann
0:06:18
Tim Pritlove
0:07:13
Linus Neumann
0:07:14

Genau, du bist krank, du bist krank, du bist krank. Und das geht aber nur, ne? Also deswegen sagen sie auch, äh stehen sie hier da äh äh, erzwingen sie hier, das geht nur, wenn du selber auch darunter leidest, hier kann nicht jemand, wenn du nicht leidest, eine Krankheit diagnostizieren. Kam die interessante Gegenfrage so sinngemäß. Na ja, aber was ist denn irgendwie ein, ne, ein ein Serienmörder und ähm, und sonstiger, ne? Der äh total ausgeglichen ist und nicht leidet, ne? Und äh die Antwort lautet, naja, ähm volle Schuldfähigkeit, ne? Also das ist halt, den brauchst du ja nicht zu diagnostizieren, den der kommt halt in den Knast, ne? Also äh dem wenn der halt nicht diagnostizierbar ist, dann hat er sicherlich auch keine, mildernden Umstände und dann kriegst du halt die volle Strafe. Ähm insofern wird der sich da schon was anderes überlegen. Aber grundsätzlich, ne? Äh ist dieser Punkt hier denke ich ein Valida, trotzdem würde ich sagen, dass Trump gestört ist und Sumi. Äh. Ähm aber er sagt äh und das ist der der wichtige Punkt. Das ist auch nicht nur ein äh technisches äh wissenschaftliches Statement, was er hier macht, sondern auch ein politischer, er sagt, Mister Trump Corses, Cevir des Trest, denn Experience singet. Also er macht den Leuten ähm, ungemach und Angst äh außer, dass äh im Gegensatz dazu, dass er selber merkt. Und äh er wurde, Reich entlohnt und belohnt dafür äh und nicht äh nicht bestraft. Ähm. Und dann sagt er jetzt, ist stigmatisierend die mental Kranken, das ist jetzt sein Begriff hier ähm zu stigmatisieren. Indem man sie mit Donald Trump vergleicht, ne? Das ist immer, das finde ich immer geil. Finde ich sehr schön. Also sie sagte, es ist stigmatisierend für für mental Erkrankte, äh dass man sie auf ein Niveau mit Donald Trump stellt, der nämlich nicht mental krank ist und dann sagt er schlechtes Verhalten ist selten ein Zeichen mentaler Krankheit, Weil die mental Kranken sich nur selten schlecht verhalten. Ähm Donald Trump, Impacty and Persod of dictutorial Powers. Also er spricht ihm im Prinzip auch äh jegliche Schuldminderung ab, ne. Das muss man hier äh äh er spricht ihm jegliche äh schuldmildernde Umstände ab und sagt er ist vollständig. Schuldfähig und äh das das Gegengift äh der der Trump Dystopie ist ein politisches und nicht ein äh psychologisches. So äh der emeritierte Professor Ellen Frances. Zur Frage der Persönlichkeitsstörung. Wie gesagt, ich würde ich widersetze mich dem bereitwillig und sage der Trieb ist gestört. Vielleicht ist es keine Persönlichkeitsstörung, aber da müssen wir halt an den werden wir's halt irgendwie müssen wir's halt Trumpismus nennen oder sowas, wo woran der junge der der arme Mann leidet. Ne, aber genau dieses er leidet ja nicht.

Tim Pritlove
0:10:33
Linus Neumann
0:10:38
Tim Pritlove
0:10:39
Linus Neumann
0:10:41
Tim Pritlove
0:10:56
Linus Neumann
0:10:58
Tim Pritlove
0:11:03

Nee, nee, das ist keine Persönlichkeitsstörung, weil ich erzeuge ja Stress bei den anderen. Mir geht's ja super, Ja, also äh das Ganze ist so ein bisschen aus dem Kontext herausgegriffen worden, wo wir darüber gesprochen haben, was denn Face so tun könnte gegen die Verbreitung von äh Fake News. Da hatten wir ja das äh ein oder andere äh debattiert, unter anderem eben auch so diese Frage wie wie erkennt man denn sozusagen aktiv arbeitende Gruppen die ja. Bewusst oder unbewusst ähm in auffälligen Mengen Falschmeldungen produzieren und wenn ich mich richtig erinnere, ähm, war das quasi mein Aufhänger, dass ich gesagt habe, ja an der Stelle gäbe es ja dann durchaus auch die Möglichkeit, so einen so einen Penalty einzuführen für Facebook, ne. Ähm das war natürlich jetzt kein, kein, kein Vorschlag zu einer, Etablierung eines Sperrsystems auf Netzebene. Hier geht's ja sozusagen nur dadrum, wie operiert Facebook selber, da Facebook ja selber ein ein großer Haufen von Algorithmen und Priorisierung ist und seine Jedermanns Timeline halt nach äh eigenem Gutdünken und nach eigenen Algorithmen zusammenbaut und Dinge eben auch bewusst weglässt und dir den Rest, den du vielleicht noch erreichen möchtest, dann auch gerne noch zusätzlich verkauft, trotzdem aber eben mit diesem Problem konfrontiert ist, Maßnahmen ergreifen zu müssen oder vielleicht sehen sie es noch nicht, dass sie es müssen, aber zumindest verdienen das ja nahegelegt, dass sie, dass sie welche ergreifen, dass man eben. Solche Organisationen unter Umständen eben auch mit einem Malos äh versorgen kann, sprich man verliert halt innerhalb von Facebook seinen äh Posting-Fähigkeiten, wenn man eben nachweislich, viel Scheiße da rein produziert die halt nachweislich einfach nicht stimmt.

Linus Neumann
0:12:58

Tust du äh an anderen Stellen ja zum Beispiel auch, ne? Wir äh also erstens muss man ja zu der einen Teil, den wir bewusst ein bisschen ausgeblendet haben, ist. Das ist ja ein Problem. Oder zumindest den Umstand gibt, dass äh Facebook in Deutschland äh jetzt nicht irgendwie sich nennenswert rechtlich gebunden fühlt Ähm Ulf Burmeier hatte das ja auch als er zuletzt bei uns zu Gast war, nochmal ähm ausgeführt äh dass Facebook im Prinzip sagt äh deutsche Gesetze das diese gesamte, diese Gesamtvarianz in Gesetz und so, das können wir uns eigentlich nicht leisten. Da haben wir keinen Bock drauf. Wir machen hier US US-Loor und fertig. Und das wird ja ähm bemängelt. Und. Um der äh hier unser äh AD hat dann auch ähm ich meine, da gibt's eigentlich wenig hinzuzufügen zu dem, was er dazu zu dem Thema, kommentiert hat, nämlich Moment also zu der Frage. Ist das Entfernen von irgendwas auf Facebook eine Netzsperre, sagt er. In der Netzsperrendebatte ging, um die Internetprovider und letztlich einen Aspekt von Netzneutralität. Nämlich ob Inhalte ohne Kontrolle durchgeleitet werden, ne? Also da ging's ja darum, dass man komplette IP-Adresse, einen kompletten äh DNS-Eintrag sperrt, ne? Also Facebook sperrt oder so, ne? Während es aber weiterhin existiert, Facebook ist aber äh kein reiner Hoster, der nur den Zugriff auf bestimmte Informationen ermöglicht, sondern hat Mechanismen der Verbreitung. Dazu kommt der Dienst verfügt bereits über eine Infrastruktur zur Inhaltskontrolle. Weiter sagt er, aber vor allem, wie du sagst, der Slogan war nicht stehenlassen statt sperren, Äh also er bezieht sich auf die äh Stoppshirt-Debatte, die wir in Deutschland hatten. Da war nämlich der Slogan löschen statt sperren. Also auch da hat die äh äh Netzgemeinde ähm, für für das Löschen von illegalen Inhalten plädiert, ne? Ganz im Gegensatz zu dem, bären, welches ja nur ein ein Verstecken von illegalen Inhalten wäre ohne weitere Strafverfolgung. AD schreibt also weiter, wenn man also weiß, dass es sich um etwas Illegales, Galles handelt, soll es entfernt werden. In diesem Fall, anerkannt verleumderische Falschinformation über eine Person. Das Ziel ist ja, dass die Information gar nicht auftaucht und nicht, dass die Zugänglichkeit eingeschränkt wird. Selbst wenn man Facebook nur als Hoster verstehen würde könnte ihn von der Rechtsdurchsetzung mal abgesehen, also hier bezieht er sich auf das äh Problem, was Ulf angesprochen hatte. Gerichtig auferlegt werden, einen bestimmten, illegalen Inhalt zu löschen und anschließend zu verhindern, dass er nochmal eingestellt wird. Also die Unterlassung passiert jeden Tag, ne, mit allen möglichen Kram, insbesondere im Bereich des Urheberrechts interessanterweise, genau das ist ja hier in einem sehr hinkenden Vergleich, auch unserem Tobi, passiert, ne? Der, der Tobistricks, Tobi, dem wurde ja auch gesagt, das darfst du jetzt einfach nicht mehr verbreiten, fertig. Thema erledigt, so, ne?

Tim Pritlove
0:16:19
Linus Neumann
0:16:31
Tim Pritlove
0:16:54
Linus Neumann
0:16:56
Tim Pritlove
0:16:58
Linus Neumann
0:17:02
Tim Pritlove
0:17:04
Linus Neumann
0:17:07
Tim Pritlove
0:17:22
Linus Neumann
0:17:25
Tim Pritlove
0:17:29
Linus Neumann
0:17:29
Tim Pritlove
0:17:38
Linus Neumann
0:17:41

Auer Ultras, ja. Ähm also ich habe da den Profaler mir angeguckt, das kann man sich kaum angucken. Also das war wirklich schwierig. Und ähm deswegen gebe ich mal hier auf die Sitzung vom dreizehnten ein, weil die beim in meinen Gedanken noch ein bisschen frischer ist. Ähm da bin ich ein bisschen später auch gekommen. Habe den ersten Zeugen Herrn Fritsche nicht mitbekommen oder nur das Ende mitbekommen. Dann habe ich mir den Altmaier angeguckt. Der Chef BK Altmaier, kennst du, ne? Ein äh begabter Politiker, unglaublich, der ähm also das war eine auf zwei Ebenen. Eine also sehr interessant ihm zuzuhören. Erstens natürlich auf der auf der inhaltlichen Ebene, wie er sich also gegen verschiedene Verdächtigungen und Vorwürfe da ähm elegant, zur Wehr gesetzt hat, ne? Und immer wieder so, Also die der gesamte NS-Auer ist eigentlich nur so ein Hütchenspiel, ne? Er ist immer so, wo ist er denn? Nee, hier sie nicht, ne? Waren die anderen? Dann kommen die anderen rein und sagen, hier ist er auch nicht. Oh, jetzt ist hier die Matte sogar schon umgekipp, keine Ahnung. Und du zahlst immer rein, ne? Du musst immer Ressourcen reinbuttern und dann denkst du irgendwie, du kriegst dein Geld zurück und dann meinst du, hast, du hast das kleine Küken gesehen, aber äh ne, die sind halt besser als du Und das kannst du dir im im NS Auer äh konntest du das jetzt über hundert Sitzungen anschauen. Ähm das war äh der andere interessante äh Aspekt. Altmaier kommt also da so rein und der äh geht dann erstmal und begrüßt wirklich jeden einzelnen. Somit äh mit mit Hand geben. Ne? Wir kennen uns hallo. Ja, Mensch, ey, sup.

Tim Pritlove
0:19:35
Linus Neumann
0:19:37
Tim Pritlove
0:19:48
Linus Neumann
0:19:49
Tim Pritlove
0:20:15
Linus Neumann
0:20:25

Bleiben wir bei Alpeter Altmaier, Peter Altmaier, muss man einfach sagen, der Mann, hat Stil. So, der hat das sehr sehr gut gemacht. Das war äh auf auf dieser Ebene eben eine Wonne ihm zuzuschauen, wie der das schafft, sich die da alle so zu zähmen ne? Also so, ne, erstmal allen schön die Hand geben, noch ein nettes Wörtchen, ne? Und dann ich meine, du bist fucking äh Zeuge in einem äh parlamentarischen Untersuchungsausschuss, wo du eigentlich einer der Hauptbeschuldigten bist Du bist der Chef des Bundeskanzleramtes so. Alle wissen, du hast Scheiße gebaut, Der geht erstmal so hin, der muss immer so so, muss ja so so ein, so ein, so ein, so ein, so ein, so einen Beschuldigten vor Gericht vorstellen, die erstmal so zu allen geht, ne und den Zeugen so die Hand gibt, ne? Noch ein nettes Wort wechselt. Ähm Und dann erstmal so anfängt in seinem Eingangsstatement, erstmal so sagt sie, ja. Also erstmal so. Tolle Arbeit, die sie hier alle geleistet haben. Ich habe das Gebant verfolgt, ich habe das auch auf der Webseite Netzpolitik dot org immer gelesen, was sie hier machen und wie sie ja alle wissen. Habe ich ähm äh ja immer auch. Stark mich dafür gemacht dafür zu sorgen, dass der parlamentarische Untersuchungsausschuss, alles alle Kraft hat äh untersuchen kann, dass das Mandat entsprechend ausgeweitet wird und habe sie immer unterstützt, Das sagt der Typ, der äh zum Beispiel diese diese Graulichkapriolen da geschlagen hat, ne, ich mein die Bundesregierung hat ja bei jeder Gelegenheit gegen den NSA gekämpft, ne und hat den versucht irgendwie den Untersuchungsgegenstand nicht zu zugestehen, hatte versucht den Snowden Ladung nicht zu zulassen und so. Im Einfluss genommen noch und Nöcher und haben das Ding an einer kurzen Leine gehalten. Aber der Altmaier ist so einer, der setzt sich da rein, der schafft, dass sowas zu sagen, Und dann sitzen da so sage ich mal weniger erfahrene Kandidaten und die dann da so sitzen so, Das ist das richtige, du wählen so mit einem Schwanz und warten, dass Altmaier noch ein Leckerli wirft, ne.

Tim Pritlove
0:22:33
Linus Neumann
0:22:35
Tim Pritlove
0:23:03
Linus Neumann
0:23:04
Tim Pritlove
0:23:14
Linus Neumann
0:23:17
Tim Pritlove
0:23:59
Linus Neumann
0:24:03
Tim Pritlove
0:24:29
Linus Neumann
0:24:31
Tim Pritlove
0:25:25
Linus Neumann
0:25:26

So, dann ähm, Thema, also genau, Altmaier. Thema, dann waren Nose bei Abkommen, ne? Also das Noseby-Abkommen ist deshalb im im NS-Aua das große Thema, mit dem dann die Leute vom äh Bundeskanzleramt ähm beschäftigt werden. Ähm weil das ja halt eines dieser Wahlkampfversprechen war, zweitausenddreizehn war Bundestagswahl und wir hatten da da musste Merkel neu gewählt werden und entsprechend hatten wir da solche Profalas-Rom-Rennen, die die Affäre für beendet erklärt haben, uns wurde ein No-Spy-Abkommen in Aussicht gestellt und der eine der Fragen, eine der zentralen Fragen, die dieser parlamentarische Untersuchungsausschuss natürlich auch untersucht ist, war dieses Nord bei Abkommen, jemals in greifbarer Nähe oder handelt es sich um ein falsches Wahlkampfversprechen, das sie selber nicht mehr hätten machen können zu diesem Zeitpunkt, weil klar war, dass es das niemals geben würde, Und da sagt natürlich Altmaiern wir in Deutschland hatten allen Anlass zu der Annahme, dass die USA ernsthaft Interesse an Verhandlungen hätten, die haben auch stattgefunden und dann gab es unterschiedliche Texte äh für ein derartiges Nosfallabkommen. In einigen Punkten war man sich einig in anderen nicht. Und die zentrale Uneinigkeit war. Dass die USA sich nicht verpflichten wollten, geltendes Recht eines anderes Land eines anderen Landes einzuhalten Das ist aber auch normal als Auslandsgeheimdienst hältst du dich nicht an geltendes Recht eines anderen Landes, ne? Also ich meine, du bist ja ausgeheimdienst. Du bist dafür da, äh das Gericht anderer Länder. Kannst ja nicht sagen, ach scheiße. Wir können in in äh in in Deutschland können wir nicht spionieren, das ist da verboten.

Tim Pritlove
0:27:08
Linus Neumann
0:27:10
Tim Pritlove
0:28:06
Linus Neumann
0:28:10
Tim Pritlove
0:28:12
Linus Neumann
0:28:14
Tim Pritlove
0:28:51
Linus Neumann
0:28:57
Tim Pritlove
0:29:01
Linus Neumann
0:29:13
Tim Pritlove
0:29:37
Linus Neumann
0:29:40
Tim Pritlove
0:30:09
Linus Neumann
0:30:18
Tim Pritlove
0:30:23
Linus Neumann
0:30:24
Tim Pritlove
0:31:02
Linus Neumann
0:31:04
Tim Pritlove
0:31:17
Linus Neumann
0:31:20
Tim Pritlove
0:31:30
Linus Neumann
0:31:31
Tim Pritlove
0:33:19
Linus Neumann
0:33:21
Tim Pritlove
0:33:24
Linus Neumann
0:33:26

War's nur noch eine? Ja, aber egal. Ähm also finde ich ähm, Wie gesagt, der werdet noch weit bringen. Ähm bei Steffen Seibert, der dann abends noch ähm als Zeuge da geladen war, war dann äh die äh das die Aussage ausspähen unter Freunden Das geht gar nicht, weil da äh Gegenstand der Befragung hm und da geht's natürlich um die Frage zu welchem Zeitpunkt wussten die eigentlich, Was beim BND so abgeht? Äh und äh wie können dann solche Aussagen getätigt werden? Äh und äh es war ganz interessant, weil dann ähm, Konstantin von Notz ihn so ungefähr sinngemäß fragte so, ja äh sagen sie mal, sie sind ja so der der Regierungssprecher und so, na, wie kommt das denn eigentlich mit diesem Ausspähen unter Freunden? Das geht gar nicht. Wo kommt das denn her? Und dann sagte Seiber, jetzt irgendwie so, ja, das war aber eine. Emotionale Reaktion von Angela Merkel oder so, ne? Und Konstantin von Notz sagte, nee, das haben sie vorher dreimal gesagt, Herr Seibert, so an verschiedenen, also irgendwie in in Bundespressekonferenzen hatte er das nämlich schon äh gesagt, das war also quasi etwas, was äh also in in Abwandlung hatte er diese Formulierung eh schon gesagt. Und äh Konstantin Vonotz sagte dann irgendwie so, dass er ihn verdächtigt der Urheber äh dieses Satzes und dieser Strategie zu sein, ne? Ähm ähm, aber auch da kommen also ich mein Seibert ist halt ein Profi, ne? Also in in einem in einem Untersuchungsausschuss, der letztendlich wie eine verlängerte Pressekonferenz abläuft wo die Leute irgendwie so antworten müssen jedes Mal, wenn's brenzlig ist, hat sie ja diesen Vertreter der Bundesregierung, den Herrn Wolf da, der dann sagt, das ist aber nicht untersuchungsgegenständig, oder? Das können wir nur in geheimer Sitzung machen oder so. Ähm da kann denen nichts passieren und das sitzt auch so ein Steffen Seibert äh auf einer Backe ab, genauso wie der ähm. Wie der Peter Altmaier. Jetzt haben wir äh relativ ja wir haben kurz versucht ein bisschen Überblick über die Inhalte zu geben. Mehr dazu gibt's natürlich immer bei Netzpolitik Org, ähm in dem in den Vollprotokollen, die Andre Meister äh dort äh angefertigt hat in in diesen beiden Sitzungen, wo ich war. Ähm und auch im Podcast technische Aufklärung, wo diese Dinge nochmal in in größeren Zusammenhang gesetzt, wenn ich wollte jetzt gezielt so ein bisschen mal die Themen und aber auch so ein bisschen von der. Vollklore, da äh wiedergeben.

Tim Pritlove
0:35:52
Linus Neumann
0:36:03
Tim Pritlove
0:36:10
Linus Neumann
0:36:12
Tim Pritlove
0:36:16
Linus Neumann
0:36:25

Äh und heute ne, wie gesagt, äh ist Angela Merkel dort und Marian, wenn freute sich auch heute schon, ganz früh morgen, Letzte Sitzung des NSA-Untersuchungsausschusses. Heute mit einer besonderen Zeugin. Aber äh am dreizehnten Februar vor dem äh vor dem äh vor dieser Sitzung twitterte er. Die letzte Woche im NS-Aua hat begonnen, massenhaften, unkontrollierten und illegalen Datenabriff, wir auch bisher nicht feststellen. Also der Typ ist äh eine Studie wert. Die NSA-Sache ist damit jetzt erledigt. Also heute ist die letzte Anhörung, ne, Die werden während wir sprechen, spricht Angela Merkel dort ähm zu den Themen Ausspähen unter Freunden geht gar nicht. Ähm und solchen Dingen. Das heißt eigentlich auch, dass dieser, dass diese Affäre dann jetzt auch mehr oder weniger ihr Ende findet. Ähm Es wird von Angela Merkel da jetzt nichts Großartiges mehr zu erwarten sein, also es wäre jetzt wirklich sehr überraschend, wenn eine professionelle Politikerin wie Angela Merkel sich auskennt in der letzten Sitzung des NSA vollständig in die Nässe entsetzt und wir morgen einen neuen Kanzler haben oder eine neue Kanzlerin haben, ist unwahrscheinlich. Ähm insofern kann man das Fazit ziehen. Schindler ähm musste gehen. Ähm den, Konnte man auch, war wohl der, den man am besten ähm ähm abschießen. Philipp Wolf, der Vertreter der Bundesregierung sagte dazu die die Umstände der Entlassung eines politischen Beamten unterliegen, der Option keinen Grund zu nennen Also das war auch immer wieder Thema, das wurden dann Profal äh wurde äh Altmaier gefragt, ne, warum habt ihr denn den Schindler entlassen und dann sagten sie, ja nein, das darf zu müssen wir nichts sagen. Das dazu müssen wir keine Aussage treffen. Und ähm im Zweifelsfall ist es einfach, äh man hat ihn halt äh, ähm gefeuert, musste dann nicht mehr äh klären, woran er wirklich Schuld war und woran nicht. Notfalls kann man ihm äh. Kann man ihm die Schuld geben. Abgesehen davon war er eigentlich erst seit zwanzig zwölf BND Präsident. Das heißt, er war für den ganzen Mist sicherlich nicht verantwortlich, aber er war, billiges Opfer und damit scheint diese Affäre. Jetzt beendet zu sein langsam und das ist natürlich dann schon auch, etwas ernüchternd, als Ergebnis und Konsequenz während die ähm, Die wie wir gerade schon herausgearbeitet haben, die Punkte auf die äh Altmaier aufmerksam geworden ist, die sich ändern müssen mit dem neuen BND-Gesetz jetzt auch geändert werden. Äh dann sind also die Defizite jetzt langsam. Geklärt.

Tim Pritlove
0:39:21
Linus Neumann
0:39:35
Tim Pritlove
0:39:57
Linus Neumann
0:39:58
Tim Pritlove
0:40:26
Linus Neumann
0:40:30
Tim Pritlove
0:41:12
Linus Neumann
0:41:17
Tim Pritlove
0:42:14
Linus Neumann
0:42:18
Tim Pritlove
0:42:22
Linus Neumann
0:42:25
Tim Pritlove
0:42:36
Linus Neumann
0:42:39
Tim Pritlove
0:43:06
Linus Neumann
0:43:09
Tim Pritlove
0:43:14
Linus Neumann
0:43:23
Tim Pritlove
0:43:26
Linus Neumann
0:43:45
Tim Pritlove
0:45:05
Linus Neumann
0:45:24
Tim Pritlove
0:45:41
Linus Neumann
0:45:44
Tim Pritlove
0:45:49
Linus Neumann
0:45:50
Tim Pritlove
0:46:31
Linus Neumann
0:46:33
Tim Pritlove
0:46:39
Linus Neumann
0:46:40
Tim Pritlove
0:47:01

Ja. Kommen wir zu unserem Lieblingsthema. Zu einem der Lieblingsthemen des des Chaos-Computerclubs. Und zwar Wahlcomputer. Gibt's ja eigentlich nicht mehr, heißt es, hieß es vor allem auch in äh Holland, die ja schon zweitausendneun im, als Reaktion auf die Veröffentlichung des Brits. Äh wir vertrauen Wahlcomputer nicht, das ganze auch holländisch Punkt NL ich kann's nicht richtig aussprechen. Und ähm ja, das war ja ein großer Skandal, woraufhin halt alle Wahlcomputer eingestampft wurden, sieht aber ganz so aus, als ob noch ein paar übrig geblieben sind. Denn ähm nun hat sich herausgestellt, dass tatsächlich das ganze Tabulieren dieser ganzen Ergebnisse nach wie vor von einer Software gemacht wird und zwar von einer Software aus Deutschland. Die heißt, IVU Punkt Elect, und es von einem deutschen Unternehmenssitz in Berlin IV Traffic Technologies AG, die machen so allerlei, was weiß ich, Flopmanagement, Pipapo und unter anderem halt auch sowas. Total geile Software, wenn man der Beschreibung auf der Webseite glauben darf äh, daran zu zweifeln scheint aber ganz angemessen zu sein, weil äh ja nun haben sich mal ein paar Leute etwas näher damit beschäftigt und festgestellt, das Ding ist äh eine ziemliche Katastrophe, aber mal ganz unabhängig davon, so eine Software äh jetzt besonders gut programmiert ist oder nicht, ist sie natürlich grundsätzlich in dem Wahlprozess ein Problem, wie wir hier schon mehrfach ausgeführt haben, entziehen sich die Computer einfach der Beobachtbarkeit und das ist nun mal etwas was in einem Wahlprozess, Unserer Auffassung nach zumindest nichts zu suchen hat. Nun ist mal ein bisschen panisch geworden in Holland und hat jetzt auch äh für die nächste Wahl äh angekündigt, auch darauf zu verzichten, um einfach mal ganz sicher zu gehen, dass äh ein ganz gute Maßnahme, denn ähm. In aller Munde ist die potenzielle Hackbarkeit von Computern und insbesondere auch das große Interesse fremder Staaten Russland am Einfluss an der Einflussnahme von solchen Wahlen, das haben wir nun in den USA gesehen, was dort alles passiert ist, also nicht nur Wahlcomputer wurden gehackt, sondern generell elektronische Systeme und ich habe auch so ein bisschen das Gefühl, dass wir jetzt so, Punkt erreicht haben, in der Weltwahrnehmung. Der ist eigentlich ganz interessant und eigentlich eigentlich auch ganz positiv. Mittlerweile muss man das irgendwie keinem mehr erklären. Also das war ja noch vor vor kurzer Zeit konntest du den Mundfussel sich reden und sagen, Ja hier aber seht ihr nicht das potenzielle Bedrohungspotenzial, weil das und das unsicher ist und dann wurde es so zur Kenntnis genommen. Ja, aber, macht ja keiner. Und dieses, Die sind diesen letzten Schritt zu denken, dass dass das so Einflussnahme und Global Skale über elektronische Infrastruktur, dass das ein Ding ist. Die Glocke ist jetzt echt geleuchtet worden. Und das setzt sich gerade so ein bisschen durch, zumindest in den Niederlanden. Ja äh stellt sich raus, gucke mal da, diese Software ist auch in Deutschland im Einsatz, teilweise wohl bei Parteien, aber eben auch beim Tabulieren von Wahlergebnissen in Deutschland. Natürlich erstmal die Frage warum äh und vor allem wenn es denn schon gemacht wird. Stellt es denn ein konkretes Problem dar. Jetzt ähm hat sich so ein holländischer Hacker das Ding mal ein bisschen genauer angeschaut und ähm wurde äh ja, wurde überhaupt nicht fertig damit potenzielle Sicherheitslücken aufzudecken und zwar ohne dass er jetzt große akribische äh Sizierung der Software vorgenommen hätte und was weiß ich, den den Source Code sich reasembliert und durchgeschaut hätte War überhaupt nicht erforderlich. Die ersten zehn zwanzig Sicherheitsbedingten kamen schon äh auf, nachdem man sich nur YouTube-Videos angeschaut haben, die diese Firma selber oder zumindest oder die Holländer in dem Fall genau die ins Netz gestellt haben, um Leute, die diese Software benutzen, zu instruieren, wie sie den benutzen, ja? Also und und, ehrlich gesagt, wenn man schon so ein bisschen Erfahrung hat mit Computer und Computersoftwarebedienung, da wird einem schon nur, Beim Betrachten dieser Videos schon so ein bisschen schlecht, weil die Hilflosigkeit, mit der da überhaupt mit dieser Software operiert wird, die ist schon äh bisschen frappierend, aber dann eben auch die die die kleinen Gatter und Ringe durch die man da springen muss, um diese Software überhaupt ordentlich zu benutzen und da den Datenfluss sozusagen ähm ja. Einzuleiten oder am Laufen zu halten es ist wirklich eine Katastrophe. Ich will euch jetzt hier nicht mit tausend Details nerven, aber selbstverständlich, werden dort natürlich nur unzureichende Sicherheitsvorkehrungen vorgenommen, eine Software, die auf einem Computer läuft äh hält es für notwendig, um sich benutzen zu lassen, ein Webserver dafür aufzumachen, damit man das über einen Browser benutzen kann. Also das ist noch nicht mal so eine richtige Desktop-Software, sondern es ist einfach nur so ein, so ein Javablock der da irgendwie auf äh Rickfest äh reagiert, natürlich alles komplett unverschlüsselt und Pipapo mit tausend äh Anfängerfehlern der Security, mit irgendwie äh Kies in URLs und bliste ich das durch, dass es da der Roll sich einem wirklich die Fußnägel hoch.

Linus Neumann
0:52:44
Tim Pritlove
0:52:59
Linus Neumann
0:53:02
Tim Pritlove
0:53:24
Linus Neumann
0:54:42
Tim Pritlove
0:55:18

Wenn man das einfach überhaupt nicht wenn man, wenn man das Bedrohungsszenario dahinter überhaupt nicht gesehen hat, so. Ja, wieso, das wird doch noch alles nur von unseren kompetenten Mitarbeitern äh benutzt, den läuft auch sonst keiner rum und überhaupt und äh wollen sie mir jetzt erzählen, dass hier die Dämonen äh durch die Wand gekrochen kommen, Ja genau das. Genau das passiert ja. Da kommt dann der Zerberus äh angeflogen. Jetzt hat der Club das für eine Pressemitteilung rausgehauen und bittet um äh Spenden, aber ihr könnt die Brieftasche äh gleich stecken lassen. Es geht nicht um Geld sondern wir brauchen mal wieder Datenspenden Denn irgendjemand benutzt ja diese Software offensichtlich da draußen und ähm sollte also jemand äh eines entsprechenden Codes da habhaft werden können, würden wir uns über Sicherheitskopien freuen, weil das äh könnte unter Umständen die Debatte um den Einsatz äh dieser Software und ähnlicher Software äh nochmal etwas vertiefen. Und ich denke mal, das ist natürlich auch vollkommen klar, das hat äh zu fallen und das äh das das kann sich Deutschland überhaupt nicht leisten in diesem Jahr äh auf solche Prozesse zu setzen. Muss auch sagen, ich habe da auch relativ wenig für also ich ich habe Verständnis. Ich hab Verständnis dafür dass man so 'n komplexen Vorgang wie das Einsammeln von, Wahlergebnissen, die ja dann sozusagen in einem Wahllokal nach einem definierten Prozess, ja im Prinzip schon hergestellt werden. Dass das Einsammeln in irgendeiner Form eine Automatisierung erfährt, Damit das ganze systemisch und und auch korrekt und äh im Idealfall natürlich auch nachvollziehbar erfahren kann, Was aber nicht passieren darf ist dass.

Linus Neumann
0:57:03
Tim Pritlove
0:57:04
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Du hast vor allem also da müsste es, die werden ja dann, in anderen komischen Formaten irgendwo in irgendeiner Wahl ergeben. Also das geht so nicht, so geht das nicht. Und äh man kann da äh man kann da halt vernünftige Systeme machen, wo man zumindest einfach einmal sicherstellt, dass also alles was du brauchst ist, du brauchst ja im Prinzip nur zwei Dinge, drei. Du brauchst ein standardisiertes Format wie ein Wahlkreis seine Ergebnisse dort abliefert, Er musste irgendwie von der Eingabemaske her sicherstellen, dass er die dreimal kontrolliert und alles einzelne bestätigt und sagt, ja, so und so viele hundert Stimmen für äh die und hier die Wiese und jene Partei. Dann willst du eine verschlüsselte Übertragung haben. Einfach damit, also damit es verschlüsselt ist. Warum solltest du es nicht machen, Wichtiger ist aber die äh signierte Übertragung, ne? Also eigentlich am Ende soll's eh öffentlich sein, die auf die Verschlüsselung könntest du also unter Umständen sogar verzichten. Aber du willst eine Signatur haben Äh der ist also Dieses Ergebnis und kein anderes und auch nur einmal ein Ergebnis von einem Wahlleiter eingereicht wird. Und dann kannst du nämlich anhand der Signatur erstens sehen, das ist nicht verändert worden, sondern das ist das, was der Wahlleiter uns übermitteln wollte, Zweitens kannst du auch automatisch dann sehen, dass es signiert mit dem Kie von dem Wahlleiter. Also ist das von diesem einen Wahlbüro und wird entsprechend in unserer Software ähm ähm, auch interpretiert und und ausgewiesen. Dann kannst du, dann hast du noch eine, dann macht die Software ihre Magie, Das müsstest du, das muss dann natürlich auch nochmal irgendwie einen vernünftigen Code Review unterzogen werden, aber das sind quasi die die Grundgedanken, Wenn du dir darüber Gelegen Gedanken machst, dass du irgendwie diese weiß nicht wie viel hundert oder tausend Wahlkreise in Deutschland hast oder Wahllokale in Deutschland hast und diesen ganzen Mist irgendwie innerhalb kürzester Zeit, äh in in so eine Software gießen möchtest, ne? Und dann kannst du natürlich äh dann kannst du dir. Also das ist jetzt keine unlösbare Aufgabe, sowas zu machen. Am Ende macht das Ding ein paar Berechnungen und dann ist gut. Du musst nur natürlich irgendwie diesen Trail nachvollziehen können. Und genau der Wahlleiter, der ihn wieder hinschickt oder der Wahlbeaufsichtiger, wer auch immer das dann ist, der dann dahin schickt und sagt, hier fünf Mann für für die Partei zehn für die. Der kann ja genau am Ende nicht nacherkennen, ob sein Ergebnis da wirklich drin ist.

Tim Pritlove
1:03:50
Linus Neumann
1:04:14
Tim Pritlove
1:04:53
Linus Neumann
1:04:55
Tim Pritlove
1:05:40
Linus Neumann
1:05:51
Tim Pritlove
1:06:01
Linus Neumann
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Ja Also ähm ein bekannter von mir äh steckt da auch mit drin. Mit dem habe ich da auch vor zwei Jahren oder so zum ersten Mal drüber gesprochen. Ähm in Italien gibt es jetzt einen Vorschlag, für die Regulation von Staatstrojanern. Die also sagen, pass mal auf, wir haben hier einen Gesetzesvorschlag, so reguliert ihr, Den Einsatz von Trojanern, weil und das ist natürlich der der Punkt, warum das in der Szene äh kontrovers diskutiert wird. Ähm. Weil wir ja eigentlich gegen Schlaftrianer sind. Ne? Und jetzt hast du aber natürlich die Situation, dass die zum Einsatz kommen. So oder. Und genau das ist das Argument oder die die Rationale dieses Vorstoßes, dass man sagt, das wird so oder so kommen. Der Kampf gegen Staatstrojaner ist wenn nicht jetzt schon verloren, dann zumindest aussichtslos. Und ähm entsprechend müssen wir uns jetzt auf wenigstens äh darauf an den Punkt bringen, einen, vernünftigen juristischen Rahmen dafür zu definieren, damit wir dieses Unheil wenigstens in halbwegs sinnvolle Bahnen lenk. Das ist also die die Gedanke hier. Ich bin da. Persönlich sehr gespalten zu. Ähm ich glaube aber das Argument ist natürlich erstmal so, nachvollziehbar und vertretbar und wir schauen uns mal ein bisschen jetzt hier an, was denn da so bei rausgekommen ist. Sie sagen also, okay, wir wir haben erstmal Anforderungen an den juristischen, Rahmen sagen, da gehen wir einfach in die in die Analogwelt ähm Analogien und sagen. Telefon, ein Telefon, Abhör Warent, also ein Gerichtsbeschluss zum Anordnung, zum Telefonabhören ist notwendig, um äh WhatsApp Anrufe abzuhören. Eine ähm, quasi dass der du brauchst eine spezielle Anordnung zur Online-Durchsuchung äh wenn du Dateien von einem befallenen Gerät holen möchtest, ne? Also baust du ein, Surch in Seasure Warrent, also die online.

Tim Pritlove
1:08:26
Linus Neumann
1:08:28
Tim Pritlove
1:09:57
Linus Neumann
1:10:13
Tim Pritlove
1:10:49
Linus Neumann
1:10:53

Ja, da gehört ne, also eine Sekunde später kommt halt äh und äh dann wird das irgendwie äh kommt halt ein, ein äh anderes äh Ergebnis bei raus. Minimal, aber für eine Prüfsumme reicht's ja. Deswegen haben wir beim, einunddreißig C drei glaube ich, auch auf meiner Einladung hin einen schönen Talk zu gehabt von äh Mike Parry und anderen. Ähm, Bilds. Ähm die haben das nämlich mit dem äh Torbrowser gemacht und mit anderen, mit anderer Software und haben damit genau hier der schön war dabei und Hans Steiner war nicht dabei, steht aber noch hier bei Media CCC. Ähm, Das ist ganz interessant, weil du willst also, identische Binaries am Ende haben. Und das ist äh relativ äh da musst du deinen Bildprozess sehr, sehr genau dokumentieren und äh schaffen, dass das ähm, dass das passieren kann. Aber dass das wirklich möglich ist, dann hast du aber eben auch was, dass Leute selber bauen, können den Source Code und auch bei einem anderen Bein nur sagen können, ja, das ist dieser Source Code, ja? Das ist normaler, also ist normale Umstände unter normalen Umständen oft nicht der Fall. Ähm und sagen sie, das muss also da sein, damit wirklich eine Beweiskette von vorne bis hinten da ist, dass dieses Bino diesen ähm diesem Source Code entspricht. Dann jede Handlung die dieser Trojaner ausführt, muss äh dokumentiert und gelockt werden in einer äh Manipulationssicheren verifizierbaren Weise, ja? Das heißt, du kannst jetzt nicht irgendwie was irgendwelchen Mist machen und das dann nachher wieder die Zeile aus dem Lok löschen, sondern der muss im Prinzip so eine Art Hashtag oder sowas machen, wo er sagt, jedes, bei jedem neuen Schritt quasi alle davor gegangenen mit in die Prüfsumme aufnimmt und dann hast du eine Kette wo du weißt, okay, hier hat jetzt nicht einer etwas zwischendurch rausgenommen, weil dann würde diese äh Prüfsummenkette nicht mehr validieren. Wäre einem eine mögliche Implementation davon. Ähm sie sagen also kryptografisches Times Tamping und digitales Signieren, äh sodass du eine, dass der äh. Der Angeklagte, die Ergebnisse fair anfechten kann, ne. Und eben auch vollständig da hat und man alles sieht, was dieser Trojaner getan hat. Ähm er darf nicht äh das Sicherheitslevel, der Devices, auf den er aktiviert wurde, herabsetzen. Ähm das ist ein. Klingt auch wieder erstmal relativ einfach, aber da da wittere ich natürlich auch so ein bisschen die Falle, weil ähm für, so was wie ein iPhone, was meine steile These im Moment der sicherste Computer ist, der im Con Supermarkt erhältlich ist. Ähm. Steile These. Ähm aber ich habe weiß halt ungefähr, wie schwierig das ist, aber da musst du.

Tim Pritlove
1:13:57
Linus Neumann
1:13:59
Tim Pritlove
1:14:28
Linus Neumann
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Tim Pritlove
1:14:36
Linus Neumann
1:14:48
Tim Pritlove
1:15:07
Linus Neumann
1:15:15

Dann die Produktion des Trojaners muss nachvollziehbar sein bei einer etablierten, nationalen Trojaner Registry, äh wo du den Fingerprint jeder einzelnen Version der Software äh, die eingesetzt wurde, einmal abgibst und sagst, es wurde verwendet, Trojaner mit der Prüfsumme so und so, Und hier ist er jetzt registriert. Ähm, Die Trojaner müssen zertifiziert werden. Äh jährlich äh muss diese Zertifizierung erneut erneuert werden, äh damit und mit dieser Zertifizierung muss sichergestellt werden, dass sie ähm Gesetzes, treu. Und der technischen Regulierung entsprechend sind, ne? Also muss einfach neu nur jedes Jahr einmal zum TÜV, muss alles andere auch äh oder alle, ne. Äh Dann sagen sie, das ist auch nochmal ein wichtiger Punkt. Äh die extrahierten Daten müssen bei dem äh Pro-Secuter gespeichert werden und müssen vor dem Zugriff dritter. Durch Verschlüsselung geschützt werden, Und ähm das macht vor allem Sinn im Blick auf den Teil H. Trojaner müssen direkt von der Polizei operiert werden und dürfen nicht von und nicht von privaten Dienstleistern. Äh das ist äh das wird äh da werden jetzt aber in Italien äh die guten Leute von Hacking Team. Mal ihre äh Lobbyisten äh in die Runde schicken. Äh da ist aber äh Mailand in Not, wenn äh wenn äh wenn wenn das durchkommt. So ja das macht, das sind schon relativ sinnvolle Überlegungen die angestellt werden und ich weiß dass, die auch äh schon lange Zeit äh also die haben wie gesagt zwei Jahre daran äh gearbeitet mit allen möglichen Leuten geredet. Ähm. Es ist ein heißes Eisen, weil das eben heißt so, du hast jetzt im Prinzip, damit gehst du einmal voran.

Tim Pritlove
1:17:28
Linus Neumann
1:17:29
Tim Pritlove
1:17:55
Linus Neumann
1:19:18
Tim Pritlove
1:20:04
Linus Neumann
1:20:10
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
1:22:33
Linus Neumann
1:22:38

Kurz Kurzmeldungen, zwei Jahre lang haben wir da ist nichts mehr passiert, der Bundesgerichtshof hat sich aber jetzt am Dienstag gerade mal wieder äh mit dem Fall beschäftigt. Ob denn die Einrichtung des Bundes IP-Adressen der Nutzer ihrer Webseite äh speichern dürfen, äh der Rechtsstreit geht jetzt in sein zehntes Jahr äh und ist die Klage des äh Schleswig-Holsteinischen ähm, Piraten und Ackervorrataktivisten Patrick, Breyer gegen die Bundesrepublik Deutschland. Ähm, der möchte ähm äh erreichen, dass sämtlichen Websites des Bundes untersagt wird, IP-Adressen von Website-Besuchern ohne Einwilligung Monate lang zu speichern und dann natürlich als äh als zweiten Schritt äh dass ähm, wahrscheinlich auch dann ausweiten, dass eben die IP-Adressen als äh Personen äh zugedachte Daten hier nicht mehr einfach ohne Einstimmung. Ähm gespeichert werden sollen. Das könnte nochmal interessant werden, Denn argumentiert wird hier hauptsächlich, dass man diese IP-Adressen aus äh Gründen der Sicherheit zeitlich begrenzt speichern würde. Und ich glaube, das ist ein äh sehr wackeliges Argument, denn deine Speicherung wird nicht wirklich, sicherer dadurch, dass du dann oder dein dein dein Server wird nicht wirklich dadurch sicherer, dass du äh die IP-Adressen speicherst, ne? Ähm die können dir aber natürlich bei einer Forensik helfen, bei einer äh oder bei einer bei besseren Filtern von Angriffen können sie können sie hilfreich sein, aber drei Monate lang äh ist sicherlich nicht notwendig. Äh zum die Sicherheit deiner Informationsverarbeitenden Systeme zu zu sicherzustellen, Das haben wir also am BGH, sind wir mal gespannt, wie da geurteilt wird. Dann ähm Kurzmeldung, weil müssen wir uns mal jemanden holen, der sich damit auskennt, dass Freihandelsabkommen CETAN äh wurde äh beschlossen. Das ist also das, Freiheitsabfreiheitsfreihandelsabkommen zwischen äh EU und Kanada. Das äh wurde also jetzt vom EU-Parlament mit vierhundertacht äh vier und zweihundertvierundfünfzig Gegenstimmen ähm verabschiedet. Und kann damit voraussichtlich schon, in Kraft treten. Ähm aber dann muss es noch ratifiziert werden, das wird aber dann wiederum noch Jahre dauern. Insofern haben wir äh in diesen Jahren dann noch Zeit, uns nochmal mit einem Sondergast äh spezifisch mit CETA außereinander zu setz. Ja und dann noch ganz kurz in halbwegs eigener Sache, aber weil es für viele unserer Hörer äh sicherlich äh interessant ist, der Prototype Fund geht in die nächste Runde. Prototype Fund ist dieses äh Projekt von. Und dem, welches Ministerium ist das denn dann nochmal? BMW oder sowas, irgend so ein Ministerium, Das äh hier ja relativ viel Geld äh für Open Source Projekte äh ausschütten möchte, die der Zivilgesellschaft ähm, zum zugutekommen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Ähm gibt hier äh Geld aus und man kann sich mit seinem Open Source Projekt hier äh bewerben, um daran teilzunehmen. Es gibt noch, ich glaube, so ungefähr einen Monat lang, am einunddreißigsten, dritten oder so ist die Deadline, genau, also ihr habt noch dreiundvierzig Tage, nehmt euch da ein bisschen Zeit für, muss man natürlich ein sinnvolles Proposal schreiben, aber ähm da ähm Glaube ich, kann man vielleicht das ein oder andere Projekt in verschiedenen Kategorien, die hier Förderungs äh. Förderungsträchtig sind oder Förderungslegitimiert sind ähm vielleicht ähm. Ein Teil dieser eins Komma zwei Millionen Euro für sich beanspruchen und was voranbringen.

Tim Pritlove
1:26:48
Linus Neumann
1:26:51
Tim Pritlove
1:27:19
Linus Neumann
1:27:20
Tim Pritlove
1:27:25

Sitzen auch alle im selben Boot. Schön. Damit nähern wir uns mit dem Ende, zumindest dieser Sendung. Ähm. Ich habe noch irgendwie muss nochmal über Facebook reden. Ich habe äh, Bindebörsenartikel gestolpert, der mich darauf hingewiesen hat, dass es ja jetzt, Ich bin mir nicht so hundertprozentig sicher, ob das jetzt ein unmittelbares Ergebnis davon war, aber im Prinzip wurde es so darauf zurückgeführt, dass diese ganze Klagerei gegen Facebook, von Herrn Schrims, Und die Maximal auch hier äh hatten dann ja auch zur Folge hatte, dass Facebook das ein oder andere Tool äh eingebaut hat und was mir nicht so ganz klar war, dass man wirklich so mit zwei, drei Klicks sich mal so ein Datenexport jetzt mittlerweile generieren kann. Das fand ich insbesondere deshalb so interessant, nicht nicht, dass da irgendwelche Daten, also also man kann alles exportieren, man kann seine ganzen Postings, Kommentare, Bilder, alles, was man sozusagen hat, kann man exportieren. Nehme ich an, so sieht es aus, ich habe ja da fast nix liegen, deswegen kann ich das jetzt auch nicht so umfangreich überprüfen, ob damit wirklich alles abgedeckt ist, macht aber so ein bisschen den Eindruck. Und unter anderem kriegt man dann auch äh äh noch ein Export. Über werbetreibende mit deinen Kontaktinfos. Wo dann mal sozusagen alle Werbetreibenden aufgeführt sind, ja, die aus welchen Gründen auch immer meine Kontaktinformationen haben. Und ganz ehrlich, ich mache. Wenig bis gar nichts mit Facebook. Ich habe diesen Account, ich squatte den eigentlich so im Wesentlichen und es ist so so ein bisschen so mein mein Balkon, wo ich da so sitze und mir das Treiben so aus einer größeren Entfernung anschaue, aber ab und zu muss man ja mal was, Gucken. So ne.

Linus Neumann
1:29:21
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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