Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP225 Dringende Bitte

Ein Logbuch Spezial zu den Nachwehen des G20-Gipfels in Hamburg

Sowohl Linus als auch Tim haben den G20-Gipfel in Hamburg nur aus der Ferne verfolgen können und daher sprechen wir mit John F. Nebel, der in dieser Woche vor Ort war und seine zahlreichen Eindrücke schildert. Die ausufernde Polizeigewalt und das politische Nachbeben lässt uns in Sorge über den weiteren Weg der Demokratie in Deutschland.

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Veröffentlicht am: 10. Juli 2017
Dauer: 2:28:35


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:30.240
  3. VDS außer Kraft gesetzt 00:01:58.435
  4. Staatstrojaner passiert Bundesrat 00:03:46.441
  5. Türkei nimmt Menschenrechtsaktivisten gefangen 00:05:31.488
  6. G20: Gipfelkunde 00:12:43.659
  7. G20: Standort Hamburg 00:18:39.849
  8. G20: Dudde und die Hamburger Linie 00:24:41.513
  9. G20: Pfefferspray 00:32:22.938
  10. G20: Protestcamps 00:35:50.805
  11. G20: Vielfältige Protestformen 00:42:29.714
  12. G20: Welcome to Hell 00:50:10.596
  13. G20: Blockadestrategien 01:13:08.545
  14. G20: Gewaltanwendung der Polizei 01:20:32.554
  15. G20: Verpasste Chancen 01:29:03.926
  16. G20: Elbphilharmonie und Schanzenviertel 01:38:40.086
  17. G20: Großdemo am Samstag 01:52:50.745
  18. G20: Übergriffe auf Journalisten 02:00:37.888
  19. G20: Politischer Fallout 02:13:47.745
  20. Termine 02:25:25.262
  21. Epilog 02:26:57.177

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:05
Tim Pritlove
0:00:29
Linus Neumann
0:01:01
Tim Pritlove
0:01:03
John F. Nebel
0:01:18
Linus Neumann
0:01:19
Tim Pritlove
0:01:30
John F. Nebel
0:01:32
Linus Neumann
0:01:35
Tim Pritlove
0:02:11
Linus Neumann
0:02:16
Tim Pritlove
0:03:11
Linus Neumann
0:03:46

Dann äh die schlechte Nachricht aus der Netzpolitik. Nein, es gibt natürlich wie immer mehrere schlechte Nachrichten. Ich habe euch ausge, Ähm der Staatstrojaner ist jetzt auch durch den Bundesrat gegangen. Also hier geht es um die SDP Unovelle mit dem neu eingeführten Staatstrojaner auch bei, gängiger Strafverfolgung, also alltäglicher Strafverfolgung, wie das sehr schön bei heiße bezeichnet wird, mit dem sehr breiten Straftatenkatalog, der nun. Es ermöglicht den Staatsregner einzusetzen. Interessant finde ich immerhin, dass der mitberatende Verbraucherausschuss, Empfohlen hatte den Vermittlungsausschuss anzurufen und die Initiative so zumindest zu verzögern. Ja, also immer wenn der äh Bundesrat sagt, nee, so finden wir es aber jetzt irgendwie nicht ganz so geil, so, dann muss der Vermittlungsausschuss eben gucken, dass man, da irgendwie Frieden reinkriegt und die Argumentation, die der Verbraucherausschuss angebracht hat, äh war oder zeigte sich besorgt, dass die gesetzlich vorgesehenen weitgehenden Befugnisse zu einer massiven Schwächung der IT-Sicherheitsstrukturen beitragen und Nutzer gefährden könnten. Ähm das ist wie viele vielleicht sich erinnern, meine primäre Argumentation gewesen als Sachverständiger im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages, aber der Verbraucherausschuss war natürlich nur mit beratend und nicht federführend. Ähm sodass diese Sache am Ende dann doch ähm aus dem, also vom Bundesrat auch abgesegnet wurde und dieses Gesetz nun auf dem Weg ist eines zu werden.

Tim Pritlove
0:05:27
Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:07:23
Linus Neumann
0:07:24

Das Incotra Netzwerk, genau. Ähm so eine alles immer so eine äh gewaltfrei ähm Der Kampf für Menschenrechte. Ähm und außerdem insbesondere sich dann auch noch so der der äh Gesundheitsvorsorge, also so gewaltfreie Kommunikation, Konfliktanalyse, Selbstreflexion, Konflikttransformation, also so so Hardcore äh gewaltfrei ähm. Engagiert im Wendland und so weiter. Das macht er äh seit Ewigkeiten ähm seit zweitausendfünfzehn macht er außerdem Informationssicherheitstrainings. Also auch hier äh Vorbeugung und und äh defensive ähm defensives Engagement. Für Menschenrechtler oder Menschenrechtsaktivisten und ja in dieser Kapazität wurde er jetzt gerade in ähm in Istanbul verhaftet, ist seit dem fünften Juli ähm dort in ähm. In Gefangenschaft. Er hat äh zusammen mit Ali, Garawi, ein äh iranisch-schwedischer Autor äh Theater äh Schreiber, also Drehbuchautor, und auch Informationssicherheitsberater ähm äh ist er da jetzt also in einer Polizeidirektion in Istanbul gefangen. Ich kriege da auch immer Updates, wo die sich gerade befinden. Wir hatten äh minimale Gesundheit, gesundheitliche Probleme konnten äh einen Arzt sehen, haben auch, äh rechtlichen Beistand, aber ihnen wird ähm wurde bisher äh es nicht ermöglicht, mit den mit dem Konsulat zu sprechen. Also das ist eine, mein Fünf-Tage-In, in Istanbul, in Gefangenschaft ist noch nicht lange. Die lassen einen da gerne mal am längeren Abend verhungern, aber wir werden diesen Fall sehr, genau und sehr kritisch begleiten und hoffen, dass der Peter und natürlich auch alle anderen, möglichst bald, wieder freikommen. Gleichzeitig sollte, wenn man über die Türkei redet, erwähnt werden, dass dort gerade der türkische Oppositionspolitiker Keymal Kilic Daroglu Vierhundertfünfundzwanzig Kilometer marschiert es, um ein Zeichen gegen Staatschef Erdogan zu setzen. Hat dort eine Abschlusskundgebung in Istanbul abgehalten und äh da waren irgendwie weiß ich nicht wieder also Menschen, Massen unvorstellbar äh.

Tim Pritlove
0:09:53
John F. Nebel
0:09:59
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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John F. Nebel
0:10:09
Tim Pritlove
0:10:25

Gegangen sind, ne? Also CRP ist ja diese Kimalistenpartei, die eigentlich ja früher mal das Heft in der Hand gehabt hat in der Türkei, die aber irgendwie unfähig war, sich diesen ganzen Erdogan-Trend ausreichend entgegenzustellen und jetzt macht so ein bisschen den Eindruck, als ob sie etwas spät nachdem dann irgendwie, glaube ich, sein, sein Co-Chef äh genommen wurde, da äh haben sie dann sozusagen bei ihren Freiheitsgedanken ausreichend entdeckt und dann hat er aber was für seine Verhältnisse relativ beeindruckendes getan, die man halt einfach nur Mit einem Wort in der Hand quasi äh was war das äh ich habe ja kein türkisch, also keine Ahnung. Auf jeden Fall Gerechtigkeit, das ist sozusagen auch auf dieser Abschlussveranstaltung das einzig erlaubte Plakat gewesen, um da sozusagen ne? Also sich gar nicht erst irgendwas vorwerfen zu lassen, dass man jetzt hier irgendwas anzetteln würde. Bemerkenswert, dass man so viel ähm ja so vorsichtig da vorgehen muss, aber ich denke, das ist halt alles keine große Überraschung. Zumindest ist das jetzt alles nicht niedergeknüppelt worden. Das äh wäre vielleicht nach hinten losgegangen Und vor allem ist es halt mal ein Protest, der eben jetzt nicht so, ich sage mal, links geprägt ist, ja sondern der eben die ganze Breite der Gesellschaft auch mitgenommen hat, weil halt einfach jetzt alle Leute sich dem angeschlossen haben, die in irgendeiner Form von den Aktionen der Regierung der letzten Jahren betroffen waren trifft ja Akademiker und alle Leute, die entlassen wurden, Journalisten et cetera. Ob das, was äh auslösen wird, werden wir sehen. Findet auf jeden Fall statt und soweit ganz gut, trotzdem ist Erdogan ja ganz fleißig dabei, auch noch weitere Leute festzunehmen. Auch die Chefin der äh Amnesty International das International Ablegers in der Türkei ist jetzt auch festgenommen worden, nun kein Ende, man wundert sich, dass überhaupt noch jemand da ist, den man noch festnehmen kann.

Linus Neumann
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John F. Nebel
0:12:24
Linus Neumann
0:12:26
John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:23:38
Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Linus Neumann
0:24:25
John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
0:26:00
John F. Nebel
0:26:01
Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
0:26:45
Tim Pritlove
0:26:47
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
0:27:33
John F. Nebel
0:28:00

Ja, also es gibt verschiedene äh jetzt gehen wir sehr in diese Polizeitaktiken rein, aber äh es es gibt unterschiedliche Strategien und lange Zeit war die Strategie, die Polizeien hatten quasi, ich habe Wasserwerfer und Kräfte und die kommen Rücken in einer Front vor und treiben dann die Demonstranten an die nächste Ecke, dann teilen sich die Demonstranten, dann teilen sich die und ich räume durch quasi, wie du das in der Pressekonferenz gestern sagte, also ich habe schon Frontenkrieg so ein bisschen, ne? Also ich habe so eine Front, die schiebt sich vor. Das ist so der Oldschool-Teil in Berlin ist man zweitausendfünf, sechs äh am ersten Mai äh oder er ist zu einem anderen äh äh Taktik übergegangen, die deutlich modernere Crowd Control Taktik eigentlich ist. Das ist Berliner Durchmischung oder durch Mischung Vermengungstaktik die bedeutet ich gehe mit Kräften direkt in die. Menge Menschenmenge rein und habe durch diese Vermischung, überhaupt kein Angriff, also einerseits zeige ich, okay, ich nehme dich gleich fest, ich, wir haben das hier unter Kontrolle, wir trauen uns hier rein, also ich zeige Stärke, indem ich mittendrin stehe ähm und andererseits äh biete ich keine Angriffsfläche, weil nur also weil weil wir, das ist sehr, ist sehr gefährlich dann in einer Menge dann Steine zu werfen gegen Polizei, wo drei Meter hier nebendran schon wieder Demonstranten stehen, das ist das führt eigentlich dazu, dass keine oder sehr wenig Gegenstände geworfen werden Gleichzeitig sind diese diese Truppen, diese so ein bisschen Schildkrötenformation oder in Ketten durchgehen, haben dann gibt's noch Festnahmeeinheiten, die dabei sind und die dann direkt auf Straftäter quasi, losgehen, die Festleben rausziehen und und das ist.

Linus Neumann
0:29:40
John F. Nebel
0:29:48
Linus Neumann
0:30:32
John F. Nebel
0:30:34
Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
0:31:31
Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
0:35:32
Linus Neumann
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John F. Nebel
0:36:15
Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
0:38:26
Linus Neumann
0:38:28
John F. Nebel
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Linus Neumann
0:38:50
John F. Nebel
0:38:58
Linus Neumann
0:39:45
John F. Nebel
0:40:02

Ja, das ging also, ja, das ging auch immer hin und her, dann haben die quasi ein Camp äh angemeldet, dann hat die Versammlungsbehörde gesagt, nö, ist nicht, dann ging's vor Gericht, dann hat's Gericht irgendwas erlaubt, dann haben sie neu angemeldet, dann ging's wieder vor Gericht, dann hat's Bundesverfassungsgericht irgendwann entschieden, hat gesagt, ja, das gehört schon dazu, aber die Versammlungsbehörde darf die Auflagen machen, das hieß ja auf zwei Zelte, aber nicht schlafen und also äh war dann ein Hin und Her, so ein Ping-Pong-Spiel, der Unmöglichmachung, ne? Also würde ich sagen, immer so das das ist dann ging dann soweit, dann dass dann äh, In Entenwerder, das war glaube ich Sonntag, haben Leute halt angefangen, Zelte aufzubauen und dann ist die Polizei da rein und hat wegen elf Zelten da irgendwie die Leute mit Pfefferspray äh weggeknüppelt und äh für gute Stimmung gesorgt. Ähm. Und das hat dann in der Stadt so eine, Zumindest wie ich's wahrgenommen habe, so eine ging das dann los, dass auf einmal zivilgesellschaftliche Organisationen, also oder auch also die Kirche zum Beispiel dann gesagt hat, ja, aber oh wir dulden jetzt bei uns an der Kirche, Wir wir rufen jetzt nicht auf, dass sie hierher kommt, aber wir dulden das und wir machen die Toilette auf und es gibt auch was Kaffee und Huren und so und haben dann und das hat ist dann so rumgegangen und dann auf einmal waren die Kirchen alle offen, dann hat äh Schauspielhaus äh wurde dann auch geöffnet, da war interessante, da war ein Einsatz quasi von eine Falschmeldung. Schauspielhaus ist besetzt. Tausendfünfhundert Leute können hier übernachten und dann gingen die Leute halt dahin und wollten dahin und dann mussten die aufmachen, Dann gehen andere Theater haben dann auch angefangen, gesagt, ihr könnt hier und das hat dann sehr viel Druck ausgeübt, ne? Weil.

Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:41:41
John F. Nebel
0:41:45
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
0:42:00
John F. Nebel
0:42:29
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
0:45:21
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
0:48:49
Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
0:50:44
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
0:52:49
Tim Pritlove
0:53:14
John F. Nebel
0:53:18

Genau, normalerweise gegt man immer einen Wisch mit Auflagen und da waren auf einmal keine Auflagen drin. Und das ist halt bei der Demo, die sagen wir mal schon sich sehr kämpferisch ankündigt und wo schon klar war, dass es dass da jetzt die, das ist jetzt nicht die, die super der bunte Piesnickprotest, sondern die Leute, die sind schon nennen sich unversöhnlich mit dem System Und und die kriegen immer keine Auflagen. Und das war, da war schon im Vorfeld so ein bisschen, ey, irgendwas könnte da schief laufen. Und jetzt. Passiert eigentlich das, was Duddel zweitausenddreizehn. Am einundzwanzigsten zwölften zweitausenddreizehn schon gemacht hat er stoppt die Demo bevor sie losläuft ne? Also und, Was halten harte. Also das Versammlungsrecht ist ein Grundrecht und dieses zu brechen und den Leuten das zu verwehren ist ein sehr harter Schritt, der eigentlich den der unter den, Umständen dort eigentlich nicht gerechtfertigt war und was ist da genau passiert? Also ähm, Jetzt ist dieser Aufmarschort irgendwie zwölftausend Leute, Davon sind einige tausend, zweitausend war schon ein ordentlicher, großer, schwarzer Block und Teile von dem sind vermummt. Dann kommt die Polizei, sagt, ihr dürft nicht loslaufen, wenn nicht, wenn hier Vermummung angelegt ist, ne? In Deutschland gibt es Vermummungsverbot, ich darf nicht irgendwie einen Tuch, eine Sonnenbrille und äh mein Gesicht verdecken auf Demonstrationen. Es wurde irgendwann eingeführt, um gewalttätige Proteste zu unterbinden und die Leute Strafverfolgung einfacher zu machen. Das ist eigentlich so die Idee hinter dem Vermorgensverbot, Jetzt haben Teile von der von diesen schwarzen Block die das auch abgenommen, es gab immer noch Leute, die vermummt geblieben sind und jetzt.

Tim Pritlove
0:55:04
John F. Nebel
0:55:06
Tim Pritlove
0:55:31
John F. Nebel
0:55:34
Linus Neumann
0:55:34
Tim Pritlove
0:55:38
Linus Neumann
0:55:39
Tim Pritlove
0:55:55
Linus Neumann
0:55:55

Zwei Wasserwerfer, zwei Wasserwerfer, wenn ich das im im Stream von FCMC richtig gesehen habe, zwei Wasserwerfer entgegengesetzt, der äh Marschroute der Demonstration, der so die wollten nach, Nun sind wir nach Osten gehen. Richtung Osten gehen. Die Wasserwerfer gucken nach Westen. Und ähm jetzt stehen die sich eine Dreiviertelstunde gegenüber. Die Polizei sagt hier, ähm ihr wisst ganz genau, keine Vermummung und ähm um jetzt auch mal die Argumentation der Polizei zu würdigen. Polizei sagt also es gibt nun mal das äh, allgemein anerkannte Verbots in Deutschland sich zu vermummen, ist auch selten, also es sind in wenigen Ländern der Erde so, dass man äh vermummt nicht mehr demonstrieren darf. In Deutschland darf man es grundsätzlich nicht, Ähm die Idee dahinter ist, dass ja aus dem ähm. Aus der Vermummung heraus Straftaten begangen werden könnten, können, wie auch immer und ähm die allgemeine, Argumentation ist ja, wenn du hast ja sicherlich nichts zu verbergen, kannst ja auch dein Gesicht zeigen, zeig dein Gesicht, damit wir dich fotografieren können und, Jetzt stehen die sich da gegenüber, eine Dreiviertelstunde, es passiert eigentlich wohl lauten Übereinstimmung im Medienbericht und ich äh fokussiere mich jetzt hier auf die Medienberichte von äh Deutschlandfunk, äh NDR und Süddeutsche Zeitungen, die ich im Übrigen für, absolut ein, also ich bin mir nicht ganz sicher, ist das jetzt äh hier gleichgeschaltete Systempresse oder äh linksgrün versiffte Lügenpresse, eins von beiden, aber.

Tim Pritlove
0:57:26
Linus Neumann
0:57:27
John F. Nebel
0:57:35
Linus Neumann
0:57:36
Tim Pritlove
0:57:38
Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Linus Neumann
0:59:00
Tim Pritlove
0:59:45
Linus Neumann
0:59:47
John F. Nebel
1:00:07

Also nein, sie haben die, also, Man muss ja auch sagen, die Situation, also die Demonstranten sind eingepfercht auf einer Straße, die von Mauern und Häuserfront äh umschlossen ist. Und jetzt äh entscheide sich die Polizei, Anstatt zu sagen, komm lass die paar hundert äh vermummten noch mitlaufen oder wie viel's noch waren nach der Zeit äh entscheidet sich jetzt, die Polizei reinzugehen. Das ist eine Sache, da wird ein eigentlich auch ein eine Massenpanik, also, wir auch in zumindest entstanden ist in Teilen, wenn man sich die Videos anschaut, ähm! Da wird in Kauf genommen, dass da Leute zerquetscht werden an Mauern. Ich finde, ich finde diese Entscheidung in dieser Situation, sichtlich gewählt, weil die Leute nicht weg können, weil man dort den schwarzen Block trennen will jetzt Kind hunderte von Polizisten rein. Versuchen den Leuten, die die Transparente wegzunehmen, Pfeffern, äh es entsteht eine Panik und die Leute fangen an über diese Mauer äh von oben kriegen die geholfen und werden über die Mauer hochgezogen, Während die Polizei die ganze Zeit äh auf diese äh auf diesen schwarzen Block oder zwei schwarze Blöcke sind's eigentlich. Eindrischt äh und. Und das ist halt Eskalation und ich war zu dem Zeitpunkt äh noch im Auto und habe Radio gehört und dann war NDR Info und der Reporter sagt ja hier Gewalt geht hier grad von der Polizei aus. Äh das war äh Deutschlandfunk genauso. Die äh auf am Boden liegende Personen eingetreten. Das also es kam, ist jetzt nicht irgendwie hier Linke in die Media, sagt, ey, scheiß Polizeigewalt, sondern das haben Reporter vor Ort, Korrespondenten, die irgendwie nicht Bock haben, irgendeinen Scheiß zu erzählen. Äh, und. Bestätigt. Das war, das war ein Angriff der Polizei auf diese Demonstration, ein brutaler Angriff, ein gefährlicher Angriff, der die in Gefahr gebracht hat, die Menschen, die dort waren und dann geht halt irgendwie fangen an Leute, auch Flaschen zu werfen, ne? In dieser Situation, wo die Demo angegriffen wird.

Tim Pritlove
1:02:12
Linus Neumann
1:02:13
John F. Nebel
1:02:48
Linus Neumann
1:02:51
John F. Nebel
1:02:51

In ihrer Pressekonferenz natürlich gesagt hat, es diese Demonstration wurde von der Polizei eskaliert der Gefährdung von Leib und Leben von Demonstranten und unter der Verletzung deren Versammlungsfreiheit unter auch Verletzung von jeglicher Verhältnismäßigkeit. Äh das war eine krasse Fehlentscheidung, das haben alle auch also gesehen und das hat die Leute wütend gemacht und das hat die Leute fertig gemacht, dass man so mit so einer Vehemenz, also diese, Herr Wendt, das sagt, äh nee, das war wahrscheinlich diese berühmte Deeskalation durch Stärke. Nein, ähm. Und und das mit diesem Grundding geht's jetzt, geht's jetzt weiter quasi, ne? Die Demo wird äh, Wird auseinandergetrieben, jetzt entsteht eine chaotische Situation und es gibt die ersten Krawalle dann auch, äh die im Schanzenviertel dann äh quasi toben, aber in der Situation ist es so, hey, das ist hier die Polizei macht hier was sie will. Muss ja auch sagen die Polizei macht was sie will das ist ja 'ne Sache die davor schon anfängt. Entenwerder da gab's einen Gerichtsbeschluss, dass sie nicht rein durften und die gehen einfach die Polizei putscht quasi geht ohne den Gerichtsbeschluss hin und räumt das Ding. Also eine Polizei muss sich an Recht und Gesetz halten. Wie hat es Gewaltmonopol und sie muss sich, Verantwortlich sie muss legitimieren, warum sie was macht. Sie muss immer das mildeste Mittel äh nutzen, um den Zweck äh um das Ziel zu erreichen und sie darf eben nicht tun, was sie will. Also das ist Gewaltmonopol und das ich glaube, das ist was, was an diesem ganzen Gipfel letztlich so erschreckend ist, ist wie dieses Gewaltmonopol, braucht wird, äh da kommen wir später vielleicht noch dazu, was da also aber das ist so der Moment, wo wo die Sache, glaube ich, dann eskaliert.

Tim Pritlove
1:04:40
Linus Neumann
1:06:05

Der andere, die andere also immer also es wird jetzt gerade hier immer ganz ganz sportlich auf die äh linken Gewalttäter und so weiter äh eingedroschen und äh im Prinzip werden ja, also was was du eigentlich gerade siehst, ist mit diesen, mit dieser zweifellos vor Gewalt, nicht zu rückschreckenden Minderheit der Protestierenden. Wird der gesamte Protest äh legitimisiert. Und jetzt wird hier irgendwie in der Diskussion, wird jetzt so getan, als hätte die Hamburger Polizei spontan ja äh sich genötigt gefühlt ähm den den schwarzen Block von den, mit weniger Farben bekleideten Teilnehmern abtrennen zu müssen. Ja? Als wäre das jetzt so ganz so spontan Geistesblitz, wir könnten die trennen, ja? Ähm das dieses, wir versuchen euch jetzt zu trennen, damit der Rest äh demonstrieren kann. Das ist jetzt nicht das erste Mal, dass du sowas hörst. Das ist eigentlich ein regelmäßiges äh regelmäßiges Vorgehen und gerade dann, wenn das jetzt, wenn du ernsthaft dieses Ziel verfolgst, ja, dann ähm. Äh dann dann machst du das doch nicht da an dieser an der Hafenstraße da, wo rechts und links eine Mauer ist, sondern dann dann suchst du dir eine suchst du dir einen Ort aus, wo es dir gelingt, die zu trennen? Dann lässt du die halt über die erste, größere äh Kreuzung gehen, sagst du, jetzt stopp, jetzt einmal Schneise rein und jetzt liebe Freunde, euch prügeln wir jetzt nach links und die anderen nach rechts. So, das ist das Erste So und die haben das schon hundert Mal gemacht und hundert Mal an Orten, wo das genau, die sich nicht dafür eignen, wirklich zwei Menschenmengen zu trennen. Zweitens, ähm, wenn du ernsthaft beabsichtigst, ähm, Gewalt auszuüben gegen Dinge, die müssen wir ja auch immer nochmal hier dazu sagen. Wenn du ernsthaft beabsichtigst, eine Straße zu einem Straßenzug zu entglasen. Wenn du ernsthaft beaufsichtigst, beabsichtigst Autos anzuzünden, dann suchst du nicht, wie hier immer behauptet wird, den Schutz in der Demonstration. Vor allem nicht zu Beginn, sondern du mischt dich, wenn überhaupt später darunter, oder du machst das, während alle auf die Demonstration gucken, bist du fünf Straßen weiter und wütest da einmal durch, dauert fünf Minuten Thema erledigt, zu schnell, kann die Polizei nicht äh äh anarchistische Gewalttäterbande sagen, wie du schon wieder weg bist ja? Also diese beiden Annahmen muss man einfach mal so beide haben ihre Strategien, sowohl diejenigen, die ähm Dinge zerstören wollen und dabei nicht von der Polizei verhaftet werden wollen, als auch die Polizei, die diesen Demonstrationszug angreift. Und beide wissen, wie man das richtig machen könnte, beide wissen, wie man das nicht richtig macht. Und sicherlich sehr unklug ist, ähm aus diesem Demonstrationszug, der von der gesamten Welt gefilmt wird, heraus, geplant äh Straftaten zu begehen, ja? Ähm noch dazu muss man sagen, dass diese. Diese gesamte Vermummungsgeschichte ist ja äh immer wieder weit diskutiert in Deutschland. Es gibt inzwischen natürlich langsam äh die den Grund, und und auch sag ich mal legitim nachvollziehbare Argumentationen sich bei einer Demonstration unkenntlich zu machen machen sehr viele Menschen. Ob die da jetzt im Bademantel stehen mit der mit der großen, bunten Sonnenbrille, äh weil sie wissen, dass gleich der Wasserwerfer kommt äh oder äh sich eben ein bisschen äh martialischer hier äh maskieren, Das macht einen riesen Unterschied in der Wahrnehmung, aber die Argumente, der Grund, warum diese Menschen das tun, muss nicht immer gleichbedeutend sein mit, die wollen jetzt hier die, die Stadt in Schutt und Asche legen. So, das denke ich ist.

John F. Nebel
1:09:41
Linus Neumann
1:10:26
John F. Nebel
1:11:13

Ja, ich ich habe der, also diese Eskalationstaktik, ne, die wie, Die Polizei gefahren hat. Die findet natürlich jetzt nehme ich mir diesem äh die Gewaltaffinstemonstration heraus und sagt, ihr dürft hier gar nicht laufen, Und das ist, sage ich irgendwie jetzt ein paar tausend Leuten, denen das echt wichtig ist, weil das ist so deren wichtigste Debo jetzt auf dem Dings, ne? Weil sie's, wie wenn man vorher über das verschiedene Spektren geredet. So und die kriegen jetzt in dieser dürfen halt nicht laufen, werden zusammengeknüppelt und äh kriegen Pfefferspray ab ohne dass es wirklich eine eine stichhaltige Verhältnismäßige Begründung gibt. Genau, das geht also äh ähm. Einhellig wird halt eben von außen von der von den Medien gesehen, dass die Polizei eskaliert hat, ne? Also äh und ich fand diese Stimmung, ich kam da Donnerstagabend oder Nachts um eins rein, komme da nach Hamburg rein, ähm. Und die Stimmung in der Stadt war so äh, Da ist dann irgendwie haben die irgendwie abgesperrt die Polizei und ein Riesenstau entstanden und du drückst einmal auf die Hupe und auf einmal haben alle gehupt. Das war so eine Atmosphäre, Du kannst es auch voll an, Zettel, Zetteln haben Leute angefangen, so und dann die anderen auch. Und die war so eine Stimmung von äh irgendwie schon so, ihr könnt uns mal, also das war auch bei Leuten, die da einfach mit dem Auto gefahren sind. Also, Die Atmosphäre war so ein war eigentlich sehr positiv für den Protest und sehr schlecht für die Polizei, ne, also das muss man sich so ein bisschen vor Augen halten, dass dann dass das so die Ausgangslage ist, es sieht jetzt gerade nicht gut aus für Dude und für seinen Vorgesetzten den Innensenator, Andy Grothe oder an die Grote. Ähm also die stehen gerade richtig scheiße da, ist so die Ausgangslage Donnerstag nach dieser Demo. Dann gibt's nachts Krawall, an an verschiedenen Ecken und Enden in der Stadt und für den nächsten Tag, also den Freitag ist, sind Aktionen zivil ungehorsam geplant, grab's das Bündnis Block GT und dann äh das Bündnis Shutta und Hamburg blockt äh wollte auf die Protokollstrecken quasi, also sie wollten verhindern, dass. Dass äh die Delegation und die und die Präsidenten quasi in das in das in die Messehallen kommen, Und das andere Bündnis wollte eine Hafenblockade machen, haben die auch gemacht, die haben den Hafenverladeding auch ganz. Irgendwie so ein bisschen verzögert. Ähm so und jetzt wer jetzt ins Spiel kommt, dann morgens, es gibt morgens um sieben los, das war von der interventionistischen Linken, das ist so eine, Postautonome äh Gruppierung, die sich sehr um zivil ungehorsam. Also zivile Ungehorsam ist, ist so die äh ist man überschreitet Regeln aber man kündigt es davor an und weiß auch, dass man dafür bestraft werden kann äh und nimmt es aber in Kauf, haben ge.

Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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Nach allem, was ich in Deutschland gesehen habe, an Protest, ob das erste Mai Geschichten waren oder Heiligendammen oder also von allen Protesten, die ich in Deutschland in meinem Leben spanne, gesehen habe, war das der. Brutalste und widerwärtigste Polizeieinsatz, den ich den ich gesehen habe Gesi und und und Genua ist nochmal eine eigene Kategorie, glaube ich, aber von dem was ich in Deutschland gesehen hab, Ich habe noch nie so einen großen Polizeieinsatz und der Einsatz von so unterschiedlichen und auch so militarisierten Kräften gesehen und unter Verletzung von so vielen Grundrechten unter Verletzung von so vielen Pressevertretern und der Verletzungen und in von so vielen Menschen durch Polizeigewalt. Also es ist das. Ist es der härteste Einsatz, den ich jemals gesehen habe? Ich habe noch gestern mit einem Freund äh geredet, der macht seit, zwanzig Jahren Demonstrations äh Beobachtung für eine Bürgerrechtsorganisation, der meinte so, das war der härteste Einsatz, den ich jemals gesehen habe. Und, Das kann man nicht wegdiskutieren, egal was passiert. Ich finde in Bei der Debatte, die gerade läuft, die jetzt sehr überlagert ist von von die Demonstranten oder Protestiere oder Gewalttäter, wie auch immer man sie nennt, haben Gewalt gemacht, was nicht was passiert ist, dann müssen wir nicht wegdiskutieren, aber das legitimiert eine Polizei nicht, wie muss ich weiterhin an Recht und Gesetz halten? Sie muss verhältnismäßig handeln, sie muss immer das mittel einsetzen, und das ist bei diesem Einsatz überhaupt nicht passiert. Ich.

Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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Jetzt die Frage, ähm weil man natürlich das auch sehr viel hört und liest, ne? Braucht man sich ja nicht zu wundern. Ähm. Da wäre, wenn die, ne, die waren die linken Gewalttäter und so weiter ähm ich denke oder was ich gerne diskutieren würde, ist, Liegt das jetzt daran, dass die Polizisten alle äh was weiß ich, Gewalt, äh Gewalt trainierte hier ähm Psychopathen sind. Nein. Ich denke, das ist ein ganz klar ein ein politischer, eine politischer Grund, wie du deine Polizisten auf seinen Einsatz vorbereitest. Ähm ist es auch eine Frage, wie du deine Polizisten, taktisch einsetzt, welche Einsatzstrategien du fährst, ja? Und ähm ich kann mir auch sehr gut vorstellen, wenn die Stimmung mal so kippt, ich ich wäre auch ungern Polizist in Hamburg gewesen. Ich wäre sowieso ungern Polizist, aber äh wenn ich da jetzt in Hamburg, gewesen wäre, ja und merke, dass die ganze Stadt mich eigentlich für den Buhmann hält Ähm dann glaube ich auch, dass ich, dass ich nervlich ähm wahrscheinlich, überstrapaziert gewesen wäre. Aber genau mit dieser psychischen Belastung, der der Einsatzkräfte und da das waren ja zehntausende Einsatzkräfte. Musst du doch. Auch als als der Einsatzleiter vernünftig umgehen, ja? Du musst du darfst sie auch eben nicht in solche Situationen bringen, wo sie, irgendwelche ziemlich üblen Angriffe fahren müssen wo sie, immer wieder die Kontrolle verlieren über die Situation, ähm wo du ihnen irgendwie die ganze Zeit die ja die ganze Zeit heiß machst, sagst du, ey, wir haben hier alles an Waffen, ihr dürft das alles einsetzen. Ähm und passt bloß auf, dass euch nichts passiert, ja? Du hast dann auch immer wieder diese ganzen schwerverletzten Polizisten mit einem abgerissenen Fingernagel ähm und die Polizei, die immer und immer wieder ein Thema, worauf wir gleich auch nochmal eingehen wollten, die verletzten Zahlen ähm, künstlich hochhält. Ja, also nachweisbar falsch, immer drei Tage später merkst du, merkst du's denn doch nicht, fünfundzwanzig Polizisten hier im Tod, sondern einer hat sich einen Fingernagel abgerissen. Also und das macht.

Tim Pritlove
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Vierzehn zweiundzwanzig, die Mutter, die die geschubst wird mit dem Säugling auf dem Bauch. So, jetzt warten da alle ab, die die läuft noch so ein bisschen die die Bildungsdemo und alle ist denken, na, jetzt geht's bald los mit direkter Aktion, mit zivilem Ungehorsam strömen immer mehr Leute voll. Der Platz ist voll. Es kommt ein Demowagen rein ich glaube, ein Linksparteipolitiker hat versucht, dann noch eine Spontandemo anzumelden. Die Idee ist jetzt, also Szenario ist die Die Staats, die Präsidenten sind in der Stadt, die wollen nachher in der Elbphilharmonie Musik hören und wir gehen jetzt hin und werden versuchen uns, bemerkbar zu machen. Was ja auch immer so ein Ding ist, ich meine in diese ganzen Situationen, Protest ist ja, hat das Recht, gehört, gesehen und bemerkbar zu sein, ne? Also äh zu werden und und bemerkbar zu sein. Und in so einer Gipfelsituation wirst du soweit abgeschottet, dass du gar nicht gesehen wirst. Also du kannst ja nur und da war die Idee halt hinzukommen. Jetzt hat die Polizei die Demo nicht genehmigt, die Spontanversammlung, jetzt gehen einfach diese fünftausend Leute los und versuchen jetzt Richtung Elbphilharmonie zu kommen, Und das hat ziemliches Chaos gegeben, also da ging's schon durch Parks durch und irgendwelche Mitwasserwerfer und Knüppelei und auch schon Steine und Feuerwerk, also da ist schon einiges los. Es teilt sich so auf ähm, Ein Teil geht zu den Landungsbrücken runter, was aber alles mit Wasserwerfern blockiert ist. Der andere Teil äh, Interessanterweise, das war der orangene Finger von äh von Attac, der hatte am Anfang so dachte, uh, das ist uns zu wild. Wir halten uns ein bisschen zurück. Die haben's dann viel näher rangeschafft, nämlich zum ist kurz vor die Elbphilharmonie und da gab's dann eine Sitzblockade, das war da war ich auch mehrere Stunden, war auf so einer Treppe in Sichtweite, man konnte quasi an der Protokollstrecke hörbar auch protestieren und das war lief einige Zeit gut, dann kamen aber immer mehr Leute nach, dann gab's wieder Wasserwerfereinsätze, also es war, aber halt auch immer auch äh, also war. Das war aber, finde ich, war zum großen Teil in so einem Rahmen von zivilem Ungehorsam, also und vor der vor der Philharmonie, das fand ich schon auch gut, da so nah mal dran zu sein und mal die Limousinen zu sehen, die durchfahren und eben auch da äh zu zeigen. Also ich finde ja, des Grundfalsche an an dieser Abschottung ist doch ich könnte doch als Demokratie sagen guck mal hier demonstrieren Leute, Guck mal, ihr Scheißautokraten. Bei uns können die Leute das nämlich machen, vorbei und dann müsst ihr damit leben, dass jemand einen Transparent in der Hand hält. Und ich finde es ja eigentlich, das ist doch eine Stärke, da kann man doch irgendwie sagen, guck mal, wie geil es hier ist. Und um das zu ermöglichen, äh ja, das war nicht äh nicht das.

Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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Ja, das war also Nee, mal, wer äh wer ein hohes Record lesen kann von einer Domain weiß, auch wer dahinter steckte. Also die linke Szene verlautbarte in einer Pressemitteilung Sie distanziert sich also jetzt von den Gewalttätern in Anbetracht der aktuellen Kritik, distanziert sich die linke Szene von den jüngsten gewalttätigen Ausschreitungen, hiermit distanzieren wir uns von den Gewalttätern, sagte Rosa Luxus, Pressesprecher, der linken Szene in Deutschland. Gewalt sei keine Lösung, so Luxus weiter. Der Dachverband der linken Szene e. V. In Gründung vertritt die regionalen und internationalen antikapitalistischen Antirassistischen und globalisierungskritischen Interessen der linken Szene, Deutschland. Die offiziellen Vertreter der linken Szene werden basisdemokratisch gewählt und vertreten die, Konsensual getroffenen Entscheidungen der linken Szene gegenüber dem Schweinesystem. Sie üben als Zeichen gegen die Diktatur der Lohnarbeit, ihre Tätigkeit als Ehrenamt aus, Presseanfragen nimmt die linke Szene unter Presse at Linke Minus, Punkt DE entgegen Assala Viktoria Sempre. Ähm hat's auch sofort in den äh in den Tickern des der der Mopo geschafft Somit war das Thema wenigstens mal vom Tisch, ja? Also das äh war mir eine Freude hier kurz den Beitrag zu leisten, dass äh diese Diskussion äh die also sehr unsinnig, ne? Also sie du kannst ähm. Die linke Szene ist eben nicht so organisiert wie, dass sie sich äh von Teilen sich selbst zisst ähm, äh distanzieren könnte und ähm ich denke auch, dass es, überhaupt dieser Begriff linke Szene schon, schon absoluter äh Unsinn ist, ähm weil du hast hier eine sehr breites äh Demonstrations, und das ist nicht alles eine Szene, das ist nicht irgendwie die Szene, die da sitzt und sagt, oh, wir haben aber jetzt hier wir sitzen da abends alle in der Kneipe der Hippie neben dem ausländischen Steinewerfer und dem Nazi, weil wir hier irgendwie sehen, dass Rechte in Hamburg auch demonstriert haben, wie, die schon genannte Mopo da jetzt gerade meldet, wobei bei denen bin ich inzwischen vorsichtig, die scheinen relativ viel zu melden, ohne dass ich das mal genauer anzuschauen.

Tim Pritlove
1:34:48
Linus Neumann
1:35:11

Das ist aber genau, das ist kein, das ist ein Ablenkungsmanöver und da, also das ist genau dieses äh so wird jetzt also so wird im Nachhinein ähm diese öffentliche Debatte geführt. Das ist ja, ich meine, das haben wir auch alles seit zehn Jahren, fünfzehn, zwanzig Jahren kennen wir das. Da wird jetzt gesagt, ähm aha. Du warst beim G zwanzig, du hast da protestiert. Ne, das heißt du gehörst zu dieser zu dieser Krawallbande gehöre ich nicht, ich habe hier legitime Anlegen, die ich vortragen würde und ich habe äh mit einer bunten Hose demonstriert. Äh aber du wolltest dich den Leuten in den Weg setzen, ja, halte ich für eine legitime Form des Protests. Ah, das haben wir aber hier, das habe ich auch gesehen, das machen die. Also du, du durch diese ähm Fokussierung auf ähm auf Straftäter, die sich in Hamburg engagiert haben, wird, jetzt in der in der öffentlichen Nachbearbeitung dieser dieses G zwanzig Gipfels immer wieder versucht, die gesamte Protestbewegung zu delegitimieren, ja? Allen voran hier Peter Tauber, der jetzt echt sowieso der Twitter-König schlechthin ist. Erst klopft er auf die Minijobber ein, wenn sie was Vernünftiges gelernt hätten, hätten sie nicht drei Minijobs. Äh jetzt sagt die linke Szene macht sich durch ihr Schweigen mitverantwortlich an den Protesten, wo ich mich nur frage, lieber Peter Tauber wenn ich mir mal das Schweigen der CDU zu verschiedenen Themen in den letzten weiß nicht sechzig Jahren Bundesrepublik anschaue, ne, dann, Dann hat er aber eine eine Schuld auf seinen Schultern. Das kann ja, kann man ja keinem mehr äh keinem mehr zumuten, ne? Also so wird diese Debatte jetzt im Nachhinein geführt und ich möchte mich hier nicht solidarisieren mit Leuten, die ähm. Die Schäden angerichtet haben in Supermärkten und auf Straßen und an Mülltonnen. Ich möchte aber gerne nicht.

John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Wenn denkt, dann kommen die. Ne, also das ist ja, wenn dann Feuer ist, dann kommen die äh und und löschen das oder sie werfen Tränengas rein und löschen dann oder sie fahren mit einem Wasserwerfer vor, verscheuchen die Menge und löschen das Feuer dann. Ähm das alles passiert nicht, Passiert nicht eine Stunde lang, passiert nichts. Normalerweise auch andere Sache bei, wenn's Krawalle gibt, Ausschreitungen Das erste, was die Polizei macht, ist Zufahrtswege zu machen, damit der Zustrom von, neuen äh Interessierten quasi, also ob das jetzt Deckungsmasse, so wie es die Polizei in der Entdeckungsmasse, das sind ja die so Leute, wie ich, die dann da rumstehen und gucken, quasi die irgendwie so die dann nicht nicht mitmachen, aber da rumstehen und das interessant finden. Ähm. Und dann äh also normalerweise versuchst du den Zustrom zu machen. Auch das ist nicht passiert. Wir sind dann von von dieser Ecke mit den zwei Feuern noch weiter hoch, sind zur Flora, wo keine Ahnung, vier, fünf Feuer äh am Laufen waren, Tausende von Menschen auch dort, Und da ist halt auch nichts passiert. Währenddessen wurden dann die Läden da geplündert und so und der Zustrom zu dem Viertel, in dem's gerade übeln Reval gibt, ist einfach nicht zu. Man lässt da Leute weiter rein. Und das ist polizeistrategisch nach allem, was ich von von wie Krawalle verhindert werden, oder irgendwie ausgehungert werden oder bekämpft werden, ist es so, ich lasse die Leute nur noch in bestimmte Richtung abfließen, ich guck, dass die irgendwie sich aufteilen, ich schaue aber, dass die nicht, neu zuströmen in das Gebiet, was gerade Krisengebiet ist.

Linus Neumann
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John F. Nebel
1:45:00
Linus Neumann
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John F. Nebel
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Warum nutze ich dann nicht? Ich mein, Hamburg ist nicht so Tränengasfreundlich, die machen Wasserwerfer und Pfeffer und so, aber die ist nicht so, dass sie so Kartuschen so viel machen. Das ist nicht so die Strategie in Hamburg, aber das wäre da vielleicht auch angesagt gewesen. Ich vermute. Das die Idee, das war auch eine Sache, die ein Bildreporter von Polizisten gehört hatte, war wir lassen das jetzt hier so lange laufen, bis die Politiker wieder in ihren Hotels sind. Weil man quasi die Sache, also äh man hat die hat man weiß, die sind jetzt da, die gehen jetzt nicht zur roten Zone, die gehen nicht zum Hotel vom Erdogan, die gehen nicht irgendwo wohin, die sind nicht in der ganzen Stadt verbreitet, sondern wir haben sie alle, Die ganzen Leute jetzt hier im Schanzenviertel und das geht jetzt drei Stunden, strömen da immer noch Leute zu. Du kannst noch Stunden später äh kannst du da kannst du dazu strömen. Und jetzt kommen die ersten äh Meldungen rein, irgendwie so, oh äh es kommen jetzt Sondereinsatzkommandos und geh da bitte raus, es ist wird gefährlich. Wir ziehen hier extrem viel Kräfte zusammen und so. Es dauert aber drei Stunden bis. Der Krawall im Keim erstickt wird, ne? Also also bis es war eine äh also ich. Ich weiß, die Kräfte waren ja da, also mich mich wundert und man hätte auch, wenn diese bewaffnete Hinterhalt an der einen Ecke ist, dann muss ich halt durch eine andere Straße rein und da dann irgendwie die Leute wegspülen mit Wasserwerfern, aber es gibt. Aus allem, was ich da gesehen habe, eigentlich kein, Erklärung dafür, dass nicht versucht wurde, die Leute auseinander zu treiben, äh vorzugehen, vorzurücken mit Polizisten äh und diesen Krawall zu beenden. Und es jetzt gibt's viele Leute, die sagen, ja, die wollen ja die Bilder haben, kann sein, dass der Herr Dudel und äh Herr Grothe diese Bilder gebraucht haben, weil die Stimmung in der Stadt war ja, ey, die Polizei äh übertreibt hier, die übertritt ihre Rechte und sonstwie. Da sind natürlich so Gewalt, super, weil danach redet keiner mehr über die Polizei, die über die äh Stränge schlägt, sondern halt eben über, die Gewalt machen. Ähm, Es kann sein, dass es polizeitaktisch äh, Die Idee war, dass es uns für uns das Wichtigste, wenn jetzt das Schanzenviertel abbrennt äh oder auf der Straße brennt, es ist ja auch die die Darstellung ist natürlich insgesamt haben wir in Hamburg fünfundzwanzig Autos gebrannt, sind nicht zehntausend Autos, die da wegbrennen. Äh. Und und also es ist auf jeden Fall mir nicht erklärlich, Polizeitaktisch. Warum man nicht diesen Krawall, warum lasse ich den drei Stunden laufen? Man muss dazu sagen, da waren schon auch gut organisierte Leute, äh, drin äh die die Polizei angegriffen haben. Also es war jetzt nicht so eine klassische feiernde Biss auf Fraktion, da waren schon organisierte Autonome, die auch gezielt irgendwie Sachen gemacht haben. Also das war jetzt nicht Und jetzt passt jetzt auf einmal ins Spiel kommt, sind an der Ecke ähm äh jetzt kommt auf einmal ein Sondereinsatzkommando ins Spiel. Mehrere, Also es kommt eine österrei.

Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Ja, ja, das Survival wurde auch eingesetzt. Es wurde alles eingesetzt, es sah aus wie in Amerika, teilweise, ne, mit diesem militarisierte Polizei, Sturmgewehre. Du hast so eine so eine Enthemmung von auch von von Polizei, finde ich, also von von Verhältnismäßigkeit, wo ich denke so, okay Aber ihr könnt doch jetzt nicht also die eine Sache ist oben auf dem Dach irgendwie die die angeblichen Molotovcocktailwerfer oder die mutmaßlichen Plattenschmeißer irgendwie mit dem SEK zu holen, die andere ist auf dem Pferdemarkt, die zwischen feiernden durchpatrollieren zu lassen. Das ist eine Demonstration der Stärke, da geht's nur darum, wir zeigen, wir holen jetzt hier das ist irgendwie eine eine, eigentlich ein abgewichseter Exekutive wie geil sie sind. Und wie stark sie sind und so eine Demonstration der Stärke. Und das hat nichts zu suchen auf der Straße finde ich. Das ist sind neue Qualität und das ist der Präzedenzfall und die haben ja gestern schon gesagt, dass sie das jetzt immer wollen, wenn's so abgeht. Und jetzt haben wir auf einmal eine militarisierte Polizei. Finde ich, hochschwierig und äh. Ja, also und am nächsten Tag dann wieder, also das war war total unerklärlich, weil am nächsten Tag wartest du wirklich eher so dieses erlebnisorientierte Jugendliche, die wieder am Pferdemarkt und die angegriffen wurden, ohne dass du weißt Hier ist keine einzige Flasche geflogen und auf einmal kommen drei Wasserwerfer oder zwei äh und, spülen die Leute weg und du denkst so, na, was ist wie es gibt gar keinen Grund dafür. Und die Polizei dann gesagt hat, ja also da wird ein Supermarkt geplündert. Oh und dann eine Stunde später, ah waren eine Fake News, aber wir haben deswegen die Wasserwaffe eingesetzt.

Linus Neumann
1:52:29
John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Große, bunte Demos hat ewig gedauert, die lief dann die Reeperbank untereinander, Parallelstraße wieder hoch. Hol du siehst irgendwie die Demo und das Ende ist noch gar nicht, als das also das war, war eine große äh Demo, die auch angegriffen wurde von der Polizei. Also es war doch jede Demo angegriffen, also fast sogar bei Tanzen, äh bei äh, übertragen sich als G zwanzig wohl gab's auch, Wasserwerk, also grad wurde immer alles angegriffen. Hier wurden Leute aus dem kommunistischen Block quasi raus, weil der sich jemand vermummt hatte. Dann haben sie da sind sie rein, haben Leute rausgezogen dann die Demo lief irgendwie auf dem Millentorplatz, da war eine Bühne aufgebaut und es war irgendwie alles so piesig und hier so Infostände, Fressmeile, so ein bisschen so Großdemo halt, ne? Wie man das so kennt. Irgendwie ganz bunte Leute, alte Leute, junge Leute, also so der Querschnitt der linken Gesellschaft quasi, der Linken sonst so ein Spiegelbild davon und dann ging das, dann gab's irgendwie die Wagen und dann Und dann ging's schon wieder los mit mit Polizeiprovokationen. Also da ist der Endkundgebungsort und da geht so ein Park runter und in dem Park sitzen jetzt Leute hin und auf einmal kommt irgendwie, solche behemmten Einheiten und fangen an Leute zu verhaften. Einzelne Leute zu verhaften, führt natürlich sofort immer dazu, dass alle Leute aufspringen und dann Chaos und dann wird der Wasserwerfer, dann wird Wasserwerfer gegen die Einkundgebung eingesetzt, kurz irgendwie, also das eine permanente äh also es war immer so eine Bedrohungssituation, dass immer alles wird irgendwie angegriffen, ne. Ähm wo man sich halt auch überlegen muss, in so einer Situation Muss ich jetzt den einen jetzt an der Stelle festnehmen, äh wenn ich gerade fünfzigtausend oder siebzigtausend Leute auf dem Platz hab und es droht dann zu eskalieren mit tausend Leuten, also ich meine, das sind halt so Verhältnismäßigkeitsfragen, die sich eine Polizei irgendwie stellen muss, wenn sie nicht irgendwie auf Eskalation aus ist. Ähm. Ja, es ist dann letztlich alles gut gegangen, es gab da eine Sitzblockade vor Wasserwerfern ähm. Die sehr schön war, das waren auch mal so persönliche Szenen bei all der Gewalt, Weil dann Leute sich so viele Schüler und Leute sich hin und es wurde gesungen und Helm ab, Helm ab, und nach einer Dreiviertelstunde ziehen diese Polizisten den Helm ab und unter Applaus und es war mal äh also es war eigentlich so das einzige Versöhnliche, was ich irgendwie auf diesem ganzen Ding gesehen hatte, äh, Was gezeigt hat, wie man's eigentlich auch hätte machen können, irgendwie so ein bisschen.

Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Du siehst irgendwelche alte also nicht nur bei Journalisten. Ich finde ja eigentlich äh die Demonstranten, die genießen auch äh das Recht irgendwie, dass das mildeste Mittel gegen sie einsetzt und hast dann eine Situation wo eine Straßenecke stehen drei Leute, ist irgend so eine Polizeiräumungssituation und dann knüppeln die einfach auf diese Menschen mit dem Knüppel ein, wo du denkst, okay, weil Die haben doch jetzt gar nicht irgendwie euch angegriffen und so, ne? Das wird also so eine. Da wird's sehr viele Fälle geben und ich weiß auch, dass irgendwie Menschen jetzt dahinter sind, da eine Seite zu machen äh und ähm um da das zu sammeln und um einfach diese diese extreme, harte, harte Polizeigewalt, die da vorkam, Was ist das nächste Ding, was der Gipfel glaube ich wirklich, was hart war, ist halt diese Einschränkung von Versammlungsrecht an, wenn ich irgendwie die halbe Stadtsperre für Demonstrationen. Ist äh. Kann ich nicht machen. Es wird so viel Grundrechte mit Füßen getreten von zehntausenden Menschen auch, äh das das geht nicht, das ist einfach. Also und ich habe. Also einfach vom vom das Gefühl jetzt hat, dann wieder weg zu sein ähm äh und und zu sehen, Okay, das war jetzt das härteste Ding und es wird niemand kritisieren können, weil alles überlagert wird von der Debatte, die noch eine Verschärfung fordert. Also, wegen der Krawalle, die die jetzt nicht zu rechtfertigen sind und durch nix, aber äh äh dass jetzt noch also das, dass es heißt, die Polizei darf nicht kritisiert werden für den härtesten Einsatz seit zwanzig Jahren oder noch länger. Äh das das kann, das kann nicht sein und die Debatte jetzt geht er noch weiter, ne? Also jetzt kommt.

Linus Neumann
2:13:47
John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
2:19:44

Genau, wichtig ist, wenn man hier eine Debatte führen möchte dass man ähm die Macht der Sprache nutzt, um verschiedene Phänomene auch unterschiedlich zu benennen. Und den Definitionen treu zu bleiben. Und das, was man da in äh in Hamburg in der Schanze gesehen hat, war scheiße Da sind irgendwie, Supermärkte geplündert worden, da sind Dinge angezündet worden, da sind Menschen auch körperlich angegriffen worden, ähm dass das nicht als Terror zu bezeichnen, ist aber nun mal einfach das Waren von Begriffen. Ja, es ist, was da stattgefunden hat, ist kein Terror. Das, das heißt aber nicht, dass das gut war, ähm aber das heißt auch nicht, dass es äh dass es Terror war, ist nochmal eine ganz andere Dimension und ich habe keine äh also es es tut der Debatte nicht gut. Wenn jetzt irgendwelche ähm Tiefflieger Ähm hier die Begriffe vermengen und alle sagen, ja, das sind jetzt hier Linksfaschisten und hast du alles nicht gesehen. Wenn du die Begriffe vermengst und alles einfach nur noch, und Eindimensional siehst, wie es hier gerade geschieht, dann kommt da, kann, gar keine vernünftige Debatte mehr stattfinden, kann gar keine Aufklärung in der Situation mehr stattfinden, weil du die Diskussion der Begriffe beraubst. Und das passiert, wenn man jetzt irgendwie geht's alle G zwanzig Gegner als gewaltbereit äh diskreditiert, wenn man irgendwelche Diskreditierung von Gruppen verlangt, die es nicht gibt. Also die Gruppe selber, Gibt es als solche nicht und kann deshalb auch nicht sich distanzieren von Teilen ihrer selbst, weil sie so nicht existiert. Das passiert, wenn du das jetzt als Terror bezeichnest und insbesondere, was jetzt natürlich sowieso auch schon kommt, wenn du jetzt dann auch noch recht rechten Terror, ne, mit mit Toten ähm und Angriffen auf Menschen gleichsetzt mit.

Tim Pritlove
2:21:33
Linus Neumann
2:21:34
John F. Nebel
2:21:43
Linus Neumann
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Tim Pritlove
2:21:49
John F. Nebel
2:22:09

Also ich ich glaube, das das der politische Fallout von diesem Gipfelprotest, der eigentlichen, Protest war der sehr lange Hoffnung gemacht hat, wird schlimm sein. Die werden versuchen am Demonstrationsrecht, also ich, das kommt doch als nächstes jetzt, Demonstrationsrecht zu beschneiden. Die wollen Extremistendatei eine europäische, die wollen wurde ja schon gefordert Links linke Zentren schließen wie die Flora oder die Riga Straße irgendwie das ist eine, das ist eine, eine Wendung hier ins autoritäre die die mir große Angst macht und deswegen ist es glaube ich auch wichtig, dass wir dass wir die andere Seite erzielen und erzählen da ist irgendwie der härteste Polizeieinsatz gelaufen unter dem Brechen vieler vieler Gesetze, bin ich mir sicher. Ähm und es muss, Aufklärung rübergeben und es ist schwierig dieses Narrativ jetzt zu brechen, aber ich glaube es ist wichtig, dass wir da, dass da, dass da auch mal zusammengetragen wird, was da passiert, weil in einer Demokratie kann die Polizei nicht machen, was sie will, genauso wie auch Menschen protestierende nicht machen können was sie wollen. Und es muss einfach äh es muss darüber muss eine Aufklärung, Untersuchungsausschusspflicht nicht nur in Hamburg, sondern auch, im Bundestag wäre großartig, um da mehr Einblicke zu kriegen oder zumindest parlamentarische Anfragen und eben dem. Auf den Grund gehen, aber erstmal müssen wir erstmal sammeln, was da alles passiert ist äh und was da, was dieses Wochenende eigentlich für die Demokratie in diesem Land, bedeutet und für die Zukunft von Demonstrationsfreiheit, von der Zukunft, von Demonstrieren, für die Zukunft von Polizei. Ja und Zukunft von Repression und allem, ne? Also ich meine, es wurden Handys abgenommen den Leuten, die sollten die entsperren, das war auch noch ein netzpolitischer Bezug äh also das ist alles hat so eine neue Qualität, dass ich mich eigentlich weigere über die, Über die Autos zu reden, die gebrannt haben, wenn ich sehe, was was da für die Demokratie in Gefahr ist, weil die die also die Gefährdung der Demokratie.

Tim Pritlove
2:24:16
John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
2:27:06
Tim Pritlove
2:27:16
Linus Neumann
2:27:19
John F. Nebel
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Tim Pritlove
2:27:27
Linus Neumann
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John F. Nebel
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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John F. Nebel
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