Logbuch:Netzpolitik
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LNP408 Führung in der Wurstfabrik

Flyerservice Hahn — Wahlhelfer und Wahlbeobachtung in Berlin — Bundestagswahl 2021 — ID Wallet — Frag den Staat und Frontex — Kein Congress 2021

Die Bundestagswahl ist durch und wir berichten von der Berliner Wahlfront, an der sich Tim und Linus als Wahlhelfer und -beoabachter betätigt haben und von allerlei Gutem und einigem Chaos berichten dürfen. Wir preisen den Flyerservice Hahn, der korrekt abgeliefert hat und blicken ein weiteres Mal auf die nächste Digitalpeinlichkeit der ausgehenden Bundesregierung namens "ID Wallet". Am Schluss noch schlechte Nachrichten: auch in diesem Jahr wird es keinen Chaos Communication Congress als Präsenzveranstaltung geben.

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Veröffentlicht am: 4. Oktober 2021
Dauer: 2:04:21


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:34.154
  3. Flyerservice Hahn 00:02:02.975
  4. Wahlhelfer und Wahlbeobachtung in Berlin 00:15:38.638
  5. Wahlergebnis Bund 00:55:48.512
  6. ID Wallet 01:06:01.791
  7. Frag den Staat und Frontex 01:49:02.988
  8. Kein Congress 2021 01:53:46.014
  9. Epilog 02:03:33.630

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:02
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
0:00:10
Tim Pritlove
0:00:34
Linus Neumann
0:00:59
Tim Pritlove
0:01:07
Linus Neumann
0:01:46
Tim Pritlove
0:01:51
Linus Neumann
0:02:12

85 haben nicht die Antwort bekommen, ja? Eine also eine Aktion des Zentrums für politische Schönheit, die äh mal wieder, ihresgleichen sucht, was haben die getan? Die haben eine Webseite gebaut und haben dort eine ein fiktives Unternehmen, präsentiert und zwar den Flyerservice Hahn. Der Flyerservice Hahn hat es äh hat tatsächlich insgesamt fünfundachtzig AfD, verbänden, ja? Ähm. Den den Auftrag abgerungen, Flyer zu verkaufen, äh zu verteilen. Diese Flyer summierten sich in der Summe auf, Fünf Millionen Flyer, äh die laut Angaben des ZPS insgesamt ein Gewicht von 72 Tonnen haben und die haben, quasi von all diesen Ortsverbänden diese Flyer sich dann zusenden lassen aus der Druckerei zum Verteilen, und äh haben die dann einfach nicht verteilt. Was äh ja schon schon. Ziemlich, ziemlich mutig ist. Ähm vielleicht muss man dazu noch sagen, so üblicherweise ähm haben es Parteien nicht unbedingt nötig Flyer, Verteiler zu engagieren und diese zu bezahlen, weil das Fußvolk der Partei. So etwas ja dann selber macht und freiwillig macht, ne? Dafür hast du ja Parteimitglieder, damit die äh Beiträge zahlen, damit du da deine Infrastruktur für die Partei unterhalten kannst. Und damit ihr am, damit die äh in der die Wahlplakate aufhängen. Damit die Flyer verteilen und irgendwie die Werbetrommel für dich rühren. Aber die AfD hat da offenbar äh ja insgesamt, immer nicht so eine so eine so eine Mitwirkungs ähm Motivation, die haben ja eher so eine Meckermotivation und insofern haben sich hier offenbar diese Leute dazu entschieden, eine externes Unternehmen zu beauftragen, Ich finde die Aktion, also ich meine, die ist halt schon. Echt mutig, weil da glaube ich auf jeden Fall so einige und ich bin ja jetzt wieder kein Anwalt, ne, aber ich glaube, das darf man nicht.

Tim Pritlove
0:04:27
Linus Neumann
0:04:34
Tim Pritlove
0:04:45
Linus Neumann
0:04:48
Tim Pritlove
0:05:45
Linus Neumann
0:05:54
Tim Pritlove
0:07:14
Linus Neumann
0:08:36
Tim Pritlove
0:09:26
Linus Neumann
0:09:27
Tim Pritlove
0:09:47
Linus Neumann
0:10:18
Tim Pritlove
0:11:07
Linus Neumann
0:11:09
Tim Pritlove
0:12:39
Linus Neumann
0:13:12
Tim Pritlove
0:13:17
Linus Neumann
0:13:48
Tim Pritlove
0:14:00
Linus Neumann
0:14:16
Tim Pritlove
0:14:18
Linus Neumann
0:14:19
Tim Pritlove
0:15:35

Ja, das war also eine sehr äh schöne äh Aktion. Nicht ganz so eine schöne Aktion war dann die Wahl in der letzten Woche zumindest, was die Situation in Berlin betrifft, wo sich unsere Hauptstadt mal wieder ähm, seinen Ruf verteidigt hat. Als Zentrum des allgemeinen Chaos und äh Verwaltungstechnischer, negativer Höchstleistung. Du warst ja Wahlhelfer, wie wir denn noch kurzfristig erfahren haben. Ich äh, mich dann ähm an dem Tag noch kurzfristig in den Dienst der Wahlbeobachtung äh gestellt, nachdem ich gemerkt habe, dass ähm bei dem Wahllokal, wo Ich hätte äh wählen sollen, auch irgendwie eine sehr lange Schlange stand. Ich konnte dann Gott sei Dank auf ein anderes Wahllokal ausweichen, weil ich mir zuvor schon, Briefwahlunterlagen habe zuschicken lassen, die aber nicht per Post abgeschickt habe, sondern lediglich diesen Wahlschein dann genommen habe, um dann. Dann kann man nämlich in jedem Wahllokal innerhalb des Wahlbezirks wählen, wie ich dann erfuhr und so muss ich dann eben nicht in dieser langen Schlange stande, aber stand da so und dachte mir so, irgendwas schief, so was kennst du doch gar nicht. Also das waren so zwei, drei Leute irgendwie davor stehen, klar. Dass durch Corona irgendwie da ein bisschen mehr Prozedur da vorne ist. Aber es nahm ja da nicht ab und dann bin ich irgendwie am gegen Abend noch mal dahin gefahren. Die Schlangen wurden halt immer noch länger dachte ich mir so, okay, alles klar, den Prozess, den schaue ich mir jetzt mal genauer an. Ja und zu dem Zeitpunkt und dann sprach sich das ja auch schön rum, dass das jetzt nicht nur äh hier in meinem Wahllokal so war, sondern an ganz vielen Stellen in Berlin eine ganze Menge schief lief, nicht nur, dass äh es dauerte, weil zu wenig Wahlkabinen aufgestellt wurden, sondern es kam dann auch noch so Korken dazu, dass. Keine Wahlzettel mehr verfügbar waren, so die waren dann halt nicht vollständig. Entweder fehlten alle oder es fehlten einige und dann gab's auch mal Wahllokale, wo einfach die falschen ausgegeben wurden, womit dann 70 Prozent aller Stimmen ungültig waren und so. Also es nahmen überhaupt gar kein Ende. Am Ende bei unserem Wahllokal standen sie dann irgendwie noch um 81 Uhr 45 in der in der Schlange. Um 8zehn Uhrdreißig kam irgendwie noch mal eine Bullenwatte vorbei und brachte nochmal ein paar Walzzettel, damit's auch reicht. Es ist wirklich ein totales äh Chaos. Wie ist es denn bei dir gelaufen?

Linus Neumann
0:18:03
Tim Pritlove
0:18:11
Linus Neumann
0:18:13
Tim Pritlove
0:18:23
Linus Neumann
0:18:26
Tim Pritlove
0:18:28
Linus Neumann
0:18:32

Und aber das Krasse ist natürlich, Tim, ähm da haben wir natürlich jetzt auch, haben wir so viel drüber gerätselt, äh. Merkst du das nicht, ne? Und nee, merkst du nicht, glaube ich auch, weil also doch du merkst das, du hast ja eventuell, also wenn du ein bisschen, wäre ich in der Situation gewesen, ich bin mir relativ sicher, die mir zum Beispiel die Direktkandidatinnen meines Bezirkes zu kennen. Ja, also ich weiß, wer hier für für die Grünen, für die Linke, äh, angetreten ist, so, naja, da hätte ich mich wahrscheinlich schon gewundert, wenn die nicht auf dem Zettel stehen für die Bundestagswahl. Wenn wir hier in äh Bezirksverordnetenversammlung oder Abgeordnetenhaus gehen, da hätte ich das schon nicht mehr gewusst, ja. Das waren ja die anderen beiden, Stimmen, die oder die anderen drei Stimmen die Berliner abgeben mussten, das heißt da hätte ich's auch nicht gemerkt. Und jetzt kommt der Punkt, wenn ich's gemerkt hätte, stelle ich mir halt auch die Frage, ich dann in dem Wahllokal wirklich gesagt hätte, Entschuldigung, kann das sein, dass sie den falschen Zettel mir gegeben haben? So weißt du, wenn ich irgendwie um um sechzehn Uhr wählen gehe und denke so, hm, hier sind, das wird ja hier von Profis gemacht, ne. Die werden wir jetzt nicht den falschen Zell ergeben. Ich halte mal lieber die Fresse, bevor mich das ganze Wahllokal auslacht, weil äh weil mir weil ich weil ich nicht wusste, wer hier aufm Zelt stehen soll, ne. Insofern, ja, kann ich mir schon sehr gut vorstellen, dass dass so etwas halt dann. Passiert, ne? Das ist, dass es niemandem auffällt. Äh, wirklich faszinierend, kannst ja, also krass, krasse, krasse Geschichte, darf natürlich nicht passieren. Wer jetzt gefragt, okay, wie war meine Erfahrung? Äh wir erinnern uns, ich hatte ja schon, also ich hatte ja schon so ein komisches Gefühl, weil ich ja, ich wurde ja am 18. September, also ein paar Tage vorher, äh, per E-Mail so E-Mail mit einem angehängten PDF noch verpflichtet als Wahlhelfer zu wirken, ja? Ähm ich meine Rolle war die äh das ist die beste Rolle, die man haben kann, habe ich dann jetzt auch verstanden. Hilfskraftbriefwahl, ja? Hilfskraftbriefwahl ist das, was du möchtest, weil ähm, Du musst nicht irgendwo um um sieben Uhr im Wahllokal sein, ne? Du hast kein äh Menschenkontakt und Hilfskraft bedeutet eben auch, ne, relativ wenig Verantwortung. Äh insofern Hilfskraft Briefwahl ist genau das, was man haben möchte, wenn man zumal wenn man's zum ersten Mal macht. Ähm. Wie war meine Erfahrung? So, da stand drin, sei um 14 Uhr an dieser und jener Schule. Ja gut. Dann bin ich da äh hingeeilt und war schon so ein bisschen äh ich war also drei, vier Minuten zu spät, ne? Und da habe ich so gedacht, oh scheiße peinlich, ey. Jetzt kommst du da unpünktlich an, du kommst als letztes. Es ist schon mal irgendwie, machst du schon mal schlechten Eindruck, ne? Und dann komme ich halt an dieser Schule an, deswegen Kreuzberg, Karl von Osjetzki Schule hieß die, ähm eine relativ große Schule. Ich würde jetzt mal sagen, vom Gebäude her durchaus so wahrscheinlich ein paar tausend Schüler, würde ich ja also, war auf jeden Fall ein großes Schulgebäude, ne. Oh, er kommt da so an, stehen da irgendwie so äh Steht da so einer, wo sich so fünf, sechs Leute um den versammeln? Sagst du, ja hallo, ist hier Wahl oder so? Sagt er, ja muss, musstest du zu der und der Schule? Ich sage, ja, sagte, ja, okay, ein ein Schulhof weiter, geh mal dahinten hin, da wirst du das dann schon sehen. Ja gut, dann gehe ich dahin und, Ist also auf diesem Schulhof stehen so, ich kann jetzt nicht so gut schätzen, aber ich würde mal so sagen, zweihundert Leute, vielleicht auch dreihundert auf diesen Sulo verteilt. Stehen da so ohne erkennbare. Ohne erkennbares Ziel, ja? Und ich dachte erst so, na, ob das jetzt Wähler sind oder die haben schon gewählt und jetzt rauchen die noch eine, ne? Teilweise so Hände in der Tasche und so und dann habe ich so zu allem hin. Ich sage so, hör mal. Was ist das hier, ne? Wartet ihr auf irgendwas oder. Ne, weil was ist deine Rolle hier? Ja, nee, ich bin Wahlhelfer. Ich sollte um vierzehn Uhr da sein. Ich sage, ja, okay, ich auch, ne? Und dann habe ich irgendwie, aber der der war der kam keine Bewegung rein, so passierte nichts, ne. Dann habe ich irgendwann hier von meinem Wal, Lokal für oder von meinem Wahlbezirk, für den ich da ja eingeteilt war. Also ich hatte quasi eine Vorladung für äh, eine Einberufung für was weiß ich dieses, also irgendwie fünf A oder was äh in der äh Karl von Osjetzki Schule, und der Typ hatte mir ja dieser dieser von meinem ursprünglichen Wahldingen da, der hatte ja eine Mail geschrieben, Von dieser Web DE, E-Mail-Adresse und da habe ich äh hat da hatte deine Handynummer drin und da habe ich da mal angerufen und da habe ich gesagt, hör mal, äh Kollege, ne, ich sollte 41 Uhr da sein, ich bin hier deine Hisskraft. So.

Tim Pritlove
0:23:38
Linus Neumann
0:23:40
Tim Pritlove
0:25:03
Linus Neumann
0:25:04
Tim Pritlove
0:26:04
Linus Neumann
0:26:06
Tim Pritlove
0:26:52
Linus Neumann
0:26:54
Tim Pritlove
0:27:06

Hm

Linus Neumann
0:27:07
Tim Pritlove
0:28:14
Linus Neumann
0:28:20
Tim Pritlove
0:29:48
Linus Neumann
0:29:51
Tim Pritlove
0:30:38
Linus Neumann
0:30:43

Ja oder nicht einer zu viel drin war, ne? Das ist tatsächlich äh na ja und dann äh genau, das das mussten wir erstmal alles auspacken und dann ähm. Da musst du auch die roten Umschläge beibehalten, weil am Ende musst du natürlich musst du theoretisch in der Lage sein, die Umschläge nachzuzählen, ob du dir auch wirklich alle aufgemacht hast und so. Ähm oder ob dir da einer, ne, zu viel, das, also es muss alles immer passen. Dann hast du natürlich auch solche Leute, die dann ähm. Hör mal, wie war da ein Fall, die hatte halt den Wahlschein und den ähm. Den die äh die hatte quasi offenbar ihren Wahlschein da reingelegt, hatte den blauen Umschlag schon zu und hatte aber jetzt hier die den Volksentscheid vergessen und hat den aber dann noch offen mit in den Umschlag getan, ne? Und da war dann jetzt zum Beispiel so ein Fall, da das sind dann so Beschlusssachen, da muss dann der Wahlvorstand eben gemeinsam nach Regularien entscheiden, was machst du jetzt mit dieser Stimme, ne? Ist jetzt nur diese Volksentscheidstimme ungültig, oder ist der gesamte Umschlag ungültig, ne. Weil das Problem ist, mit diesen diese, da hat sie jetzt quasi ihre geheim die geheime Wahl ja verwirkt, ne, weil sie den. Zu dem Wahlzettel gelegt hat und du weißt ja nicht, ob in dem ähm Umschlag nicht nochmal so ein Ding drin ist, ne? Und dann hättest du auf einmal mehr gehabt, Und da musst du sowas entscheiden. Dafür gibt's dann quasi auch Anleitungen, ne? Aber da da lag halt dann auch, da es gab, also auf dem Tisch, in diesem Wahllokal, was wir da äh betrieben haben, ne, was ja eigentlich so ein Klassenzimmer war, lagen halt noch mal so, last minute Korrekturen zum, Wahlerlass. So irgendwie so, übrigens, sorry, da steht auf Seite so und so, wenn irgendwas offen drin liegt, müsst ihr so und so werten, Ist aber falsch. Ihr müsst so und so werten, also ging's glaube ich um die Frage, ähm ist in einem solchen Fall alles ungültig oder nur der Teil, der nicht im Umschlag lag, Und da gab's dann noch so Last-Minute-Korrekturen zu den zu den quasi Anweisungen, wie du auszuzählen hast. Also es ist Katastrophe. Na ja. Unser Team total fit. Wir hatten diese äh Umschlagssituation geklärt bis, ich glaube, sechzehn Uhr fünfundvierzig, ne. Es war etwas unter einer Stunde. Wir konnten nochmal nach Hause gehen äh bis achtzehn Uhr. Mussten dann wieder da sein zum Auszählen und dann durften wir erstmal nicht auszählen, weil, Wir mussten warten, weil es hätte ja sein können, dass jetzt nochmal irgendwie so nochmal Stimmen kommen, die die jetzt noch irgendwo zentral eingegangen sind bei der Post am Samstagabend und dann irgendwie noch hierhin geliefert würden oder sowas, da mussten wir noch warten bis 18 Uhr noch was, bis wir anfangen durften. Und äh achtzehn Uhr dreißig oder achtzehn Uhr fünfundvierzig durften wir dann anfangen. Da machst du halt die ganzen Dinge auf und sortierst du die Wahlzettel. Und dann gibt's halt zum Beispiel das erste, was du machst, ist, du nimmst die ganzen Bundestagswahl Stimmen und sortierst die in, Erst- und Zweitstimme gleich oder ungleich.

Tim Pritlove
0:33:40
Linus Neumann
0:33:43
Tim Pritlove
0:33:51
Linus Neumann
0:33:57
Tim Pritlove
0:34:37
Linus Neumann
0:34:43
Tim Pritlove
0:35:00
Linus Neumann
0:35:24
Tim Pritlove
0:35:27

Sogar noch einen anderen, der alles aufgeschrieben hat. Ähm nee, ich glaube, ich war eher das geringere Problem. Ich wollte da ja auch eher ähm konstruktiv äh das Ganze begleiten. Nee, aber teilweise waren die Leute halt seit sieben Uhr vor Ort. Ja, haben da äh die ganze Zeit diese Leute und kannst du dir vorstellen, wenn da, sozusagen dein ganzes Volk da äh durchrauscht, dann ist da mal wieder irgendwas und dann Corona und Maske und hast nicht gesehen und desinfizieren und irgendwie nur so und so viele Leute rein. Zu wenig Wahlkabinen, Dann diese anstehenden Problematik und dann halt irgendwann, oh jetzt fehlen die Wahlzettel. Der eine ist ja dann sozusagen noch losgefahren zum Bezirksamt, weil die ja selber nichts gebracht haben, Ja, sie haben sich zwar schon frühzeitig beschwert und gesagt, ja hier Wahlzettel, das wird nicht ausreichen, wir haben einfach nicht genug was was was erlaube kam natürlich irgendwie nix, selber noch ins Auto gesetzt, hingefahren. Und äh angestanden, wo ganz viele Leute rumstanden an diesem Bezirksamt und alle irgendwie am Schreien waren und wir brauchen hier irgendwie Wahlzettel dann kam irgendwie noch die Polizei vorbei, die äh auch von irgendjemand beauftragt wurde, jetzt mal hier irgendwo Wahlzettel vorbeizubringen fühlte sich ganz wichtig, wolltest du dich da nur wie vordringen, sondern wir sind hier die Polizei, wir müssen irgendwie Wahlzettel holen, wir wollen hier alle Wahlzettel haben, stellt euch gefälligst hin Mann. Ja, so, ne? Und in diesem ganzen Stress und dann ist achtzehn Uhr, dann stehst du irgendwie da schon elf Stunden und dann nochmal warten, weil die Schlange noch abgearbeitet werden muss. Dann geht's um neunzehn Uhr dreißig irgendwie erst so richtig los und dann musst du irgendwie vier Wahlen auszählen und dann noch die Konzentration hochhalten. Das war natürlich schwierig, weil dann mal irgendwie alle nach Hause ja, manche krank, bla, bla, bla. Also da ist eine gute Bruce, du absolut wichtig. Ist sehr wichtig, dass diese Wahlvorstände das gut äh durchziehen. Bei dir schien's noch ein bisschen, stringenter durchgezogen worden zu sein, alles in allem fand ich's jetzt nicht bedrohlich schlecht. Also es war okay.

Linus Neumann
0:37:27

Also ich muss sagen, die äh also der vielleicht ganz kurz noch Also wie wird dann weiter ausgezählt? Du hast dann quasi jetzt die gleichen Stimmen, ne? Dann fängst du an, die Zweitstimmen auszuzählen. Das heißt, du nimmst den, du nimmst den Stapel mit den ungleichen Stimmen, ne? Und du gehst in einmal durch nach der Zweitstimme und dann nimmst du den gleichen Stapel nochmal und gehst den durch nach der Erststimme, ne? Nach diesem Verfahren. Und ähm. So spielst du dieses Spiel, dann werden immer die Zahlen mit aufgeschrieben und dann guckt die Schriftführerin, ne, ob sie ob die Summen stimmen, ja, also, deckt sich das, ne, die Summe gültiger, ungültiger und sonst was abgegebener Stimmen. Deckt die sich mit der Anzahl der Wahlzettel. Wenn nicht, dann muss er herausfinden wieso und das kann natürlich schiefgehen. Und deswegen nochmal, also unser Team war wirklich würde sagen herausragend und wir waren gegen zweiundzwanzig Uhr fertig mit den ganzen Schnatterer Denken und da habe ich noch als wir quasi schon unsere also als wir da uns darüber Gedanken gemacht haben einzupacken. Habe ich dann noch einen Kumpel aufm Flur getroffen und sagte so, ja, wir sind fertig und er so, ja, wir sind jetzt auch mit dem Bundestag fertig, ne. Also die hatten die Bundestagswahl in der gleichen Zeit ausgezählt, wie wir die gesamte Wahl. Briefe, ja. Gleiche Bedingungen, die hatten halt, äh, ehrlich gesagt, wieso habt ihr denn so lange gebraucht? Seid ihr immer irgendwie eine Inkonsistenz, dann musste das nochmal zählen. Also, da muss man wirklich sagen, da richtig penibele, Leute zu haben ist halt, unabdingbar und ich kann mir sehr gut vorstellen, wenn du da nicht gut vorbereitet bist, wie dir sowas äh schief gehen kann. Jetzt hast du gerade schon gesagt, ähm. Ein Freund von uns äh, Erdgeist, der ist macht das ja auch so, der ist ja schon so Wahlhelfer, veteran. Der macht das, ich weiß nicht, schon schon immer und äh der war jetzt irgendwie in so einem Wahllokal dann hier auch Wahlvorstände und so, ne? Und der sagte halt auch, sechs, sechs Uhr fünfundvierzig da sein. Wahllokal aufbauen, damit das um 8 Uhr öffnen kann und er hat da halt auch schon gesehen, da viel zu wenig Wahlkabinen konnte sich quasi an der Größe des Wahlbezirks schon wusste der quasi schon um um 7 Uhr, dass das. Dieses Wahllokal, was sie da jetzt, nicht in der Lage sein würde, diese Menschen abzufertigen. Erst dann auch noch irgendwie selber mit dem Roller in der Pause Wahlzettel äh holen gefahren. Und also wirklich, da muss man einfach sagen, diese ganze Wurde gerettet von den Wahlhelferinnen ne? Und als wir dann als wir dann da fertig waren, ne, also den Teil, den wir gemacht haben, wirklich dankt unserer Dank unserer bevorstehenden, großartig. Und dann sagen wir. Jo, hi, wir sind jetzt, wir sind fertig, ne? Wir sind durch. Äh, ja. Runterfahren da gibt's auch ein Fahrstuhl. Ah ja super, wo ist denn der Fasching? Du, das weiß ich nicht. So, okay, komm, wir tragen das Scheißchen. Die Urne war übrigens eine Mülltonne, ne? Äh was, also die passte von der Größe her, ne, war war halt eine Mülltonne.

Tim Pritlove
0:40:29
Linus Neumann
0:40:33
Tim Pritlove
0:41:34
Linus Neumann
0:41:36
Tim Pritlove
0:41:38
Linus Neumann
0:41:41
Tim Pritlove
0:41:43
Linus Neumann
0:41:48
Tim Pritlove
0:42:31
Linus Neumann
0:42:36
Tim Pritlove
0:43:02
Linus Neumann
0:44:06
Tim Pritlove
0:44:19
Linus Neumann
0:44:20
Tim Pritlove
0:44:30

Ja.

Linus Neumann
0:44:36
Tim Pritlove
0:45:11
Linus Neumann
0:45:15

Genau. Und jetzt ist halt der Punkt, den muss man sich, glaube ich, klar machen, diese ganze Angelegenheit. Konnte gerettet werden. Und wurde gerettet, weil es mit den vielen tausend Wahlhelferinnen in Deutschland ähm oder in Berlin. Kompetente Menschen gab, die diesen Prozess verstanden haben und retten konnten. Ja, also. Ding, diese Wahl wurde gerettet von Leuten wie, wir haben ihn ja erwähnt, den Erdgeist und bei dir ist er auch Freundinnen und Freunde in dem in dem äh Wahllokal hoffen und eben auch jetzt in in meinem kleinen Teil, ne, die die äh drei Frauen, die bei uns den Vorstand gemacht haben und die waren jetzt so fünf, sechs andere Leute, die da als Hilfskräfte wirklich eine mitgedacht haben und gut gearbeitet haben, das sind die Menschen, die diesen Wahlprozess gerettet haben, weil sie ihn verstanden haben und ihn retten konnten, Und wenn du das jetzt digital machst, dann hast du das auf einmal nicht mehr. Und dieser Wahlprozess ist doch ziemlich kompliziert. Ja? Und den wenn du jetzt sagst, okay, also wenn das jetzt ein Digitalding wäre, dann wird das nicht einfacher So, es wird, es wird nicht besser dadurch, dass du jetzt, dass du einen Prozess machst, den auf einmal nicht mehr, wenn irgendwo was klemmt, eine, ein Wahlhelfer, äh, ein ehrenamtlicher Wahlhelfer, äh, oder 'ne Wahlvorstehende, kurz mal eben. Im Sinne der Lösung zielorientiert fixen kann, oder ob du halt auf einmal da stehst und sagst, der Drucker funktioniert nicht, ne? Und deswegen, denke ich, ist ist die Leere, die man daraus ziehen muss, ganz klar ähm, dass man eben nicht dieses Verfahren jetzt auch noch digitalisieren möchte. Na, weil das wäre halt wirklich dann, dass der der Richtige der richtige Untergang Ja, dass, dass, das ist, glaube ich, der wirklich der genau falsche Schluss und der wird jetzt äh propagiert werden. Das finde ich sehr äh ja, sehr, sehr besorgniserregend, ehrlich gesagt.

Tim Pritlove
0:47:27

Also auch die Debatte muss man sich auf jeden Fall einstellen. Die kommt ja immer wieder und dann gibt's halt so ich sage mal so, äh diese Modernisierung, ja, wir müssen ja modern sein oder mit der Zeit gehen und es kann ja nicht sein, dass und hätte man das mit dem Internet gemacht und so weiter und dann irgendwie dieser Mythos Wahlbeteiligung alles totaler Unsinn, ne. Also man kann es einfach nicht oft genug wiederholen, dass einfach eine digitale Wahl, nicht nur diese ganzen Sicherheitsfaktoren ausschaltet, die wir benannt haben, also so diese ganzen ja, die es gibt, einfach dadurch, dass Leute, dass du aktiv ähm machen können, aber halt auch die grundsätzlichen Argumente. Nicht überprüfbar, nicht nachzählbar, et cetera, also auch generell verstößt es eben auch gegen unsere Gesetzgebung und und die Verfassung Das ist ja auch vom Verfassungsgericht schon mal festgestellt worden im Rahmen dieser ganzen Wahlcomputerauseinandersetzung vor zehn Jahren. Aber es ist halt auch, Illusion zu glauben, dass die Komplexität einfacher werden würde, wenn man jetzt hier irgendwie Computer aufstellt, ich meine wenn man muss sich ja nur mal anschauen was die Verwaltung für Probleme hat überhaupt irgendwie Computer für den normalen Tagesbetrieb irgendwie, Griff zu behalten. Und dann haben wir hier nun so und so oft über äh besprochen. Ja, was ist, wenn jetzt irgendwie alle Wahlergebnisse erstmal mit mit 3tausend Bitcoin freigekauft werden müssen? Wollen wir das? Also nee und äh von daher bitte vergessen, diese ganzen Sachen. Und wer auch immer mit so einem äh Unsinn äh aufkommt, soll irgendwie LNP hören.

Linus Neumann
0:49:06
Tim Pritlove
0:50:20
Linus Neumann
0:50:27
Tim Pritlove
0:50:41
Linus Neumann
0:50:43
Tim Pritlove
0:50:51
Linus Neumann
0:51:45
Tim Pritlove
0:51:56
Linus Neumann
0:51:58
Tim Pritlove
0:52:23
Linus Neumann
0:52:37

Also ich würd's, ich muss sagen, hm, also ich würd's gerne wieder machen, ich hätte ein bisschen Sorge, nicht Hilfskraft äh Briefwahl zu sein, weil das war echt halt ein geiler Job so, morgens um sieben ein Wahllokal aufbauen muss und dann da die ganzen Vögel reinkommen da weiß ich nicht, ob ich den Job so geil fände, da habe ich noch sehr viel mehr Respekt vor vor den Leuten, die das gemacht haben, dann auch irgendwie ach so, genau das, das habe ich eine schöne Geschichte. Es gibt ja dann, also es gab die Frage, wie gehst du halt mit Maskenverweigerern um, ja? Da gab's ja dann auch hier so einige, also in einer Situation, da hat haben sie dann ihr einen ohne Maske nicht reingelassen. Und das ist natürlich das, was woraus diese Querdenker dann da, ähm äh anliegen, ja? Dass sie dann nämlich sagen können, hier sie dürfen nur mit Maulkorb wählen, ne? Und dann haben sie aber auch schon ihr Handy in der Tasche, um da irgendeinen Instagram-Story draus zu machen oder so, ne. Und da hat eine äh Wahlhelferin mir erzählt, ähm die, quasi dann auch so einen Vogel hatten und die hatten sich vorher schon entschieden, haben gesagt, pass auf, wenn hier jemand ohne Maske reinkommt und sich weigert, die anzuziehen, gar kein Problem, dann lassen wir den einfach draußen warten, bis das ganze Wahllokal leer ist ja? Und dann kann diese Person, lass mal einfach alleine durchgehen. Wir sind ja alle geimpft dann setzen wir uns unsere Maske auf, fertigen diese Person ab und dann wenn die wieder raus ist, können wieder alle anderen rein, ja? Und haben sich dann quasi äh, entschieden, diese Person wählen zu lassen. Und äh ihr jeden Wind aus den Segeln zu nehmen, ja? Und dann ist da halt irgendwie so ein Vogel reingekommen, der natürlich dann da, sprechen ein riesiges Drama veranstaltet hat und die hier jetzt müsste alles desinfizieren, Maulkorb und die haben sich halt überhaupt nicht davon beeindrucken lassen. Haben denen dann gesagt, ja, zeigen sie mal bitte ihren Ausweis, dann hat er einen Ausweis gegeben, er so, können sie bitte die Sonnenbrille abnehmen, ne, Sonnenbrille abgenommen in äh irgendwie diesen Typen halt einfach völlig auflaufen lassen, weil der natürlich jetzt das große Drama, spielen wollte und die haben ihm halt einfach allen Wind aus den Segeln genommen, indem sie den Typen einfach am wehlen lassen und ähm so einen schönen Abschluss. Und zwar der Wahlzettel musste quasi zweimal gefaltet werden, damit er durch den Schlitz passt, ja? Und dann kam dieser Typ halt mit einem einmal gefalteten Wahlzettel da raus, und dann haben sie ihm gesagt, sie müssen die Nummer falten. Ich lasse mir von euch nicht sagen, wie ich den Zell zu falten habe. Ging daher zur Urne hat dann festgestellt, dass er den da nicht reinkriegt, ne, weil der Schlitz halt nicht groß genug. Hatte dann nochmal gefaltet und ist dann irgendwie äh hustend und spuckend irgendwie dramatisch äh da raus gegangen und ja, dass die Tochter hat auch ganz schöne. Ganz schöne Erfahrung. Aber ja, also ich würd's wieder machen, aber so ein bisschen ich glaube, so wie das jetzt für mich, wenn ich jetzt erzählen kann, dass es insgesamt recht locker war, lag äh wie gesagt war ein Glückstreffer von Briefwahl und, Team, das hat andere äh sehr viel härter erwischt, die dann da wirklich, Erdgeist zum Beispiel, ne, von sechs Uhr fünfundvierzig bis irgendwie zweiundzwanzig, dreiundzwanzig Uhr auf den Beinen waren, das ist dann schon eine sehr viel härtere Nummer.

Tim Pritlove
0:55:48
Linus Neumann
0:55:56
Tim Pritlove
0:57:40
Linus Neumann
0:57:42
Tim Pritlove
0:59:31

Ja, also teile ich die, deine Ansicht und äh ich wäre auch sehr überrascht, wenn es äh nicht zu einer Ampel kommt. Ich denke, alles andere, also eine Koalition unter Teilnahme der CDU lässt sich einfach überhaupt nicht vertreten. Also man muss sich ja auch nur anschauen welche Auflösungserscheinung die CDU jetzt seit der Wahl auch schon übergegangen ist, also die darf, Die hat jetzt sagen wir mal so das Glück, was die SPD auch schon mal hatte, dass sie sich mal so komplett neu erfinden darf. Und das äh. Auch was Gutes haben, auch wenn ich ehrlich gesagt damit rechne, dass sie sich natürlich mittelfristig dann etwas rechter äh positionieren werden, ganz klar, ne, so aus der Opposition heraus, da kann man dann mal wieder alles fordern. Ähm das ist dann potentiell, glaube ich, auch eher ein Problem für die AfD. Ähm. Auf dem linken Spektrum muss er auch die linke äh extrem einstecken und ist nur deshalb wieder in der im Bundestag gelandet, weil's ihn mit Acht gelungen ist, drei, Wahlbezirke zu gewinnen, direkt, wenn auch nicht unbedingt die drei, die eigentlich bisher immer als sicher galten in Berlin, da waren's dann nur zwei und weil sie Leipzig noch gewonnen haben, hat's dann gereicht. Insofern ähm hätten wir natürlich mit einer Ampel auch so eine klassische Mitterregierung, ähm die sowohl eine rechte als auch eine linke Opposition hat, wenngleich eben die rechte Opposition natürlich sehr viel stärker äh ist als die Linke, muss man sehen ähm zumindest ist die Opposition auch stark und das wird dann eben auch die äh politische Auseinandersetzung prägen. Was nicht so schön ist, ist, dass natürlich die ganze Wahlrechtsreform äh der letzten Jahre äh misslungen ist, die ja eigentlich vom Verfassungsgericht angemahnt wurde und jetzt kommen ja noch mehr Leute im Bundestag sitzen. Was dazu führte, dass die Verluste bei ähm Union und AFD sich auch nicht so ganz äh stark durchgeschlagen haben, wie sie's vielleicht hätten können, trotz alledem haben die beide weniger Sitze bekommen. Alle anderen haben mehr, ach so außer die äh Linken natürlich, die hatten haben auch äh stark verloren, die sind jetzt nur noch mit neununddreißig äh vertreten und das war vorher waren's neunundsechzig, also da gehen dreißig Leute raus. Das ist natürlich hart Ähm. Ein paar uns äh äh vertrautere Personen der Linken, die wir hier auch schon in der Sendung äh hatten. Martina Renner ist, glaube ich, noch dabei, ne? Und Anke, Dom Schaltbergs, glaube ich, auch dabei, richtig.

Linus Neumann
1:02:00

Ja

Tim Pritlove
1:02:01
Linus Neumann
1:02:17
Tim Pritlove
1:03:27
Linus Neumann
1:03:38
Tim Pritlove
1:03:46

Ja, ja gut, aber es ist halt einfach, dass die Leute, die jetzt so Linke gewählt haben, wegen Osten und wegen Protest, Ja, die äh sind dann auch jetzt äh bei der AfD angekommen. Und das nicht zu knapp. Und ich meine, wenn man sich äh die Wahlergebnisse in Sachsen anschaut, da kann einem schon schwummrig werden, ne. Ich meine, Sachsen, äh da haben sie halt einfach alle. Bis auf einen ähm, glaube ich, Wahlbezirk gewonnen direkt die Direktkandidaten, was aber das auch diesen lustigen Effekt hatte. Ich weiß nicht, ob du das mitbekommen hast, dass damit die ganze Liste nicht mehr aktiv wurde. Also dadurch, dass in Sachsen so viele Leute direkt gewählt wurden, kam niemand mehr von der Liste runter und alle Leute, die irgendwie letztes Jahr für Sachsen im Bundestag waren, sind jetzt nicht mehr im Bundestag, weil die halt keinen kein Direktmandat äh angestrebt haben, sondern eben nur über die Liste abgesichert waren, aber dadurch, dass das halt über die äh Direktmandate schon abgefrühstückt wurde im Verhältnis zu ihren Zweitstimmen wurde die Liste gar nicht mehr aktiviert. Also da sind dann auch so ein paar äh rechtslastige äh ähm gleiche rausgefallen, aber es ist natürlich immer noch zu viele. Also wirklich wirr äh die erste Wahl übrigens in Deutschland, glaube ich, seit 49 wohnen, keine Partei mehr als 30 Prozent bekommen hat. Also diese Zersiedlung und Fraktionisierung, ist stark. Es muss nicht unbedingt schlecht sein, aber zumindest ist so diese Zeit der Volksparteien ein bisschen vorbei.

Linus Neumann
1:05:15
Tim Pritlove
1:05:48
Linus Neumann
1:05:49
Tim Pritlove
1:05:56
Linus Neumann
1:06:01
Tim Pritlove
1:06:40
Linus Neumann
1:06:45

Ja genau, also das äh die diese App wurde war einfach, äh denke ich, muss man sagen, die war einfach nicht, nicht, nicht funktional. Ähm, Woraufhin sich dann mal. Einige Leute so ganz grundsätzlich mal äh diese App angeschaut haben. Und es ging dann damit los, dass, dass man dann so feststellt, okay, was sind denn hier der der der verantwortliche Name, der die Zonen verwaltet, der hat ja irgendwie so ungefähr einmal alle Ports offen, die es gibt, inklusive seiner Datenbank, äh die Server, auf denen das gehostet wird dieses sowohl Ding sind irgendwie. Bei Hetzner und da ist außerdem noch irgendein Pizzaservice mit drauf, also so so wirklich, richtig. Richtig, richtig peinlich. Und dann haben äh hat sich noch herausgestellt, das war jetzt gar nichts so neu ist, dass äh das macht sie jetzt aber auch nicht nicht äh schlimmer, äh nicht besser. Was diese App ja machen soll, ist, dass du dass du dich ähm. Ausweist gegenüber einer anderen Stelle. Und jetzt muss man vielleicht einmal noch kurz daran erinnern, wir. Haben das ja. Also wir können uns ja äh ausweisen. Wir haben ja die EID Funktion und die schon seit sehr langer Zeit, ja, inzwischen glaube ich, ist das bald soweit, dass das alle Menschen. In Deutschland so neuen Personalausweis haben, müsste also bald soweit sein, weil irgendwann laufen die Alten ja ab. Das heißt, die die Adaptionsrate, Adoptionsrate des neuen Perso müsste eigentlich, schon sehr, sehr hoch sein in Deutschland. Und mit dem kann man, elektronisch äh signieren, mit dem kann man sich ausweisen und das sind funktionierende Verfahren, ja, die. Leider nie ähm angenommen wurden, ja oder die, die quasi keine Verbreitung gefunden haben. Und das scheint ja hier der Grund gewesen zu sein. Dass man ähm. Dass man sich für diese andere App da entschieden hat, die, und das muss man einfach mal ganz klar sagen, von der existierenden, EID oder äh überhaupt E-Person, ein ein aktives Downgrade ist. Ja, also wieder einmal und ich möchte jetzt hier spezifisch, Bezüge zu anderen Verfahren herstellen. Wieder einmal wird. Ein etablierter Sicherheitsstandard, quasi absichtlich geschwächt, um ein neues Verfahren zu etablieren, ja? Und die Frage ist, ob diese absichtliche Schwächung. Notwendig ist oder ähm ob sie einfach aus Inkompetenz kommt. Ja, diejenigen, die sagen, diese Schwächung äh wäre notwendig. Sie gehen davon aus, dass die im Prinzip, ja, das ist ja die, dass sie quasi eine Unweigerlichkeit der Vereinfachung ist. Ja, also wir müssen das einfacher machen, sonst nutzt es ja keiner. Wir haben ja gesehen, sicheren Verfahren sind zu sicher. Das ist so ein bisschen quasi die Argumentation, äh die man da hört. Ähm, Dem würde ich entgegenhalten, wenn ich ein Projekt, bauen möchte für die Zukunft, dann sollte ich zumindest natürlich den aktuellen Stand der Technik schon mal gewissenhaft umsetzen. Was war hier der Fall? Also die die Schwachstelle, die diesem System inne wohnt, ist, du kannst, also, diejenige Person, die sich ausweist, ja, die weist sich ja dann quasi aus und übermittelt quasi sie von der Bundesdruckerei, signierte Daten und sagt, ich bin diese äh ich bin. Oder dies ist ein gültiger Personalausweis, ja, mit folgenden Daten. Jetzt ist aber die Frage, wem gegenüber weißt du dich denn aus? Und da gibt es verschiedene Spielmodi in diesem Protokoll, was die verwenden. Und der eine Modus ist folgender. Das scannt einen QR-Code, Und in diesem QR-Code steht drin, wem gegenüber du dich ausweist und an welchen Endpunkt im Internet diese Daten geschickt werden sollen.

Tim Pritlove
1:10:52
Linus Neumann
1:10:54
Tim Pritlove
1:11:23
Linus Neumann
1:11:25
Tim Pritlove
1:11:35
Linus Neumann
1:11:37

Und dann, alles was dort ankommt, schickst du dann aber zeitgleich einfach an den richtigen Endpunkt. Ja, also der Angriff in Anführungszeichen wäre, du überklebst äh irgendwo die äh die QR-Codes, ja? Jetzt kann man natürlich argumentieren und so würde ich auch argumentieren, ein solcher Angriff ist ähm nicht, Es ist nicht davon auszugehen, dass ein solcher Angriff in großer Menge stattfindet. Ja, ähm. Der überwiegende äh in der im überwiegenden. Mehrheit der Fälle wird das einfach nicht passieren. Ja, also du müsstest, klar, du kannst jetzt irgendwie äh den, den den QR-Code in irgendein Hotel oder sowas überkleben, ja und vielleicht fällt's auch keinem auf und dann hast du eine Schwachstelle demonstriert, aber das Verfahren wird jetzt daran nicht sterben, ja? Trotzdem. Baut man natürlich kein Verfahren, dass eine offenkundige konzeptionelle Schwäche hat, die, bekannt ist. Da gibt's ja oft Gitthup schon Monate oder Jahre alte Diskussionen zu, die sagen, hier Protokoll hat folgenden Angriffsvektor und dem muss man begegnen. Und da sagen dann die die Entwickler quasi so, ja äh stimmt, aber äh den betrachten wir als nicht relevant. Und so baust du natürlich nicht ein System, wo du sagst, das wird jetzt irgendwie in. Das soll jetzt die äh Zukunft äh für die Bundesrepublik Deutschland sein, ja. Und tja, ich meine. Äh es ist einfach nur peinlich, ne. Dann, dass diese App nicht funktioniert hat, lag ja daran, dass sie äh, also sie haben dann gesagt, dass sie, ist eigentlich ganz lustig, dass sie unter der ähm unter der Last des des hohen Interesses ähm, zusammengebrochen wäre, ja? Und äh ja, das kann man äh so sagen, ne. Jetzt ist halt die, also wenn dein System zusammenbricht unter dem äh unter dem äh Interesse, dann gibt's, zwei Möglichkeiten. Das Interesse ist wirklich richtig groß oder deine Ressourcen sind, Einfach total lächerlich klein. Ähm Henrik. Ähm hat dazu äh getwittert und das finde ich auch sehr schön. Also ID Wallet nochmal zum Mitschreiben, dass ich das richtig verstanden habe. Man nimmt eine staatliche E, die mit einigen kryptographischen Handwerk so designt wurde, dass A für jede Datenfreigabe die anfordernde Partei zweifel zwei identifiziert werden kann und B an keiner Stelle extern verifizierbare Datensätze anfallen, um daraus dann eine sogenannte Identity abzuleiten, die A dadurch entsteht, dass sie von der Bundesdruckerei signiert wird B aus wertvollen signierten Personen bezogenen Daten besteht und C, bei der man nicht mehr sehen kann, wen man sie übermittelt. Also hier eine sehr genau zusammengefasst, was hier gerade geschwächt wurde, ne, gegenüber einem bestehenden System. Und dann abschließend, Das Ganze auf einer Infrastruktur, die es gerade mal geschafft hat, im mittleren vierstelligen Bereich. All dies auszustellen, Insgesamt nicht pro Sekunde, bevor sie zusammenbrach. Ja, den ist er direkt noch außen vor. Ähm. Aber so und dann gehen die hin und, und, und, und, und sagen dann auch noch beschwichtigen dann auch noch und fühlen sich irgendwie cool, dass dass ihr System da äh irgendwie geil wäre, ne? Der Server, auf dem das lief, hat irgendwie FDP, SSH, SMTP, HTTP Pop drei, IMAP, RSH, HTPS, S MTPS Sub Mission, allen möglichen Shit an Ports of My SQL und Postkress, außen freigegeben, ja? Das ist einfach der Server von Digital Endabling Punkt EU.

Tim Pritlove
1:15:36
Linus Neumann
1:15:41

So und und und es ist halt einfach nur ein eine absolute Peinlichkeit. Es ist die, also so etwas, zu launchen, ja? Und dann müssen sie nicht mal, einen Tag platt äh einen Tag platt kann dir ja passieren, ja. Äh Herrje, ne, sondern die sind jetzt auf Wochen offline und und müssen quasi sagen, okay, dieses Ding ist komplett gefailt. Stimmt? Und wir werden jetzt nochmal ein paar Monate investieren. Die haben die App sogar aus dem App Store wieder rausgezogen. Ja, das heißt, die haben du, du kannst die gar nicht mehr kriegen. Ja? Also so eine richtige, richtige Bauchlandung. Nicht irgendwie nur so ein bisschen, sondern eine richtige Bauchlandung. Und dann gibt es ähm. Gab's jetzt irgendwie, das ist glaube ich auch so ein bisschen blöd geskettelt gewesen. Gab's irgendwie am äh zweiten Oktober, wenn ich das richtig erinnere oder war das am? Nee, am Ersten, äh am am Freitag. Von der vom BSI BSI irgendwie so eine Veranstaltung zur Identitys. Ich schätze mal, die hatten sich jetzt, sage ich mal, den Rahmen der Veranstaltung etwas anders vorgestellt. Wenn die halt ein paar Tage nach diesem Launch ist und der ist aber halt dann gefailt. Ja? Und dann findest du da Leute, die so ähm äh sinngemäß sagen, also die halt beschwichtigen und die dann so Sätze sagen wie 99 Prozent Sicherheit muss ausreichen, es muss nicht immer 100 Prozent sein und wenn der CCC was findet, ist das ja gut, dann fixen wir das und dann können die weiter gucken. Aber am Ende ist das hier ein ein cooles System. Und zu dieser, zu dieser Haltung muss ich jetzt mal wirklich sagen, die gefällt mir halt, überhaupt nicht. Das, was sie da gelauncht haben, als 99 Prozent sicher zu bezeichnen, ist ein Witz für alles, was 99 Prozent ist und alles, was sicher ist, ja? Ähm das ist einfach, also das war einfach nur äh eine eine absolut peinliche Bauchlandung. Ähm zweitens zu sagen. Also bekannte Schwachstellen, die will man einfach nicht haben, auch und das muss ich wirklich sagen, ja, da da muss ich auch wirklich anmachen. Dieser Angriff mit dem falschen QR-Code, der wird jetzt nicht, so nicht so viel. Passt nicht so große Rolle spielen. Aber mal als Beispiel ähm wenn du bei so einer hoheitlichen App am anderen Ende etwas stehen hast, dann glaubst du das ja auch. Das heißt, hier entstehen ja noch andere Verfahren, der der. Machen kannst, wenn du beispielsweise in der Lage bist, dich mit deiner äh mit deinem Request als sagen wir mal die Polizei Niedersachsen auszugeben, ja? Und am anderen Ende die Leute, die dann quasi ihre Daten absenden. Denken dann, oh ja, krass, hier in der Führerschein-App steht, äh, dass dass der, der Typ geht mir gegenüber Polizist ist. Und dass dass die Menschen natürlich diese Dinge auch nicht verstehen, ja? Wir müssen ja immer auch überlegen, wir veröffentlichen ähm Technologien, geben die hier zur Anwendung, die die Menschen nicht verstehen. Und da muss man natürlich sagen, man setzt äh man sollte natürlich den jede Schwachstelle, die das System hat, egal ob von erhöhter praktischer Relevanz oder theoretischer Natur, die muss man natürlich ausmerzen. Ja. Und Security wird eh nicht in Prozent äh gemessen, sondern das hat auch Christian Köntop, der da äh einen sehr guten äh Twitter-Fread zu hat, den wir auch ähm verlinkt haben. Er sagt eben nicht, ne, Prozente sind schwierig bei Security, ein kompromittiertes System ist ja nicht dreiundvierzig Prozent gehackt, sondern hundert Prozent im Eimer. Ja, das heißt, man muss äh man kann hier gar nicht in Prozenten äh sprechen. Ähm.

Tim Pritlove
1:19:36
Linus Neumann
1:20:33

Und jetzt kommt äh natürlich auch noch dieser äh dieser Aspekt hinzu, auch da, da zitiere ich jetzt auch nochmal hier Christian Köto, der eben auch sagt. Wie dann eben damit umgegangen wird. So, ja, der CCC hat was gefunden, ne? Überleg dir mal bitte, also so sehr ich, an dieser Stelle hier Fabian Lübke und Lilith Wittmann, die sich das angeschaut haben und da eben, diese Schwachstellen niedergeschrieben und veröffentlicht haben, dass sie das getan haben, muss man immer noch mal dazu sagen. Das haben die in ihrer Freizeit getan, ne? Das sind äh irgendwie junge Menschen, die eine neue App kriegen und da einen Tag draufgucken und dann katastrophale Designfehler finden, Das ist nicht, da kannst du nicht sagen, ja, ja, der CCC findet was und wenn der was gefunden hat, ist das super. Vielen Dank CC, ja? Sorry, ich möchte bitte, dass Sachen veröffentlicht werden, die nicht an einem Tag beim ersten drauf. Sofort in katastrophalen Dingen untergehen. Ja und da sagt äh äh twittert äh Christian auch zu, Der CCC ist mein Sicherheitscheck. Nein, ist der nicht. Als ich zuletzt nachgeschaut habe, war der CCC eine Vereinigung von Leuten mit dem Ziel, Spaß am Gerät zu haben Das kann auch dein Gerät sein, aber das ersetzt kein Sicherheitskonzept. Ein Sicherheitskonzept würde erstens ein organisatorisches und inhaltliches Konzept für die Anwendung haben, Zweitens, ein Prozess, der das dann in der Entwicklung umsetzt und testet, drittens, ein eben solches Konzept für den Betrieb. Ähm, dann ein Prozess, der das dann wiederum umsetzt. Und ganz wichtig, einen Plan, der umgesetzt wird, wenn dann doch etwas schief geht. Das ist so selbstverständlich, dass es uns zu einem nächsten Punkt bringt, da kommt dann auch noch drauf, den lasse ich jetzt mal kurz weg, aus, aufgrund der Breite. Ähm du willst weißt du, Wenn da jemand hingeht und sagt, das wird jetzt hier die, das wird die Identitätsverwaltung der Bundesrepublik Deutschland mit mit der Bundesdruckerei an Bord und hasse alles nicht gesehen, ne. Jetzt wird's endlich digital, Tim, jetzt, jetzt bricht dir die die der Digitalismus aus, ja? Ähm, Und dann ist das auf irgendeine Hetzenerbüchs von irgendwelchen von irgendwelchen Amateuren gehostet, die noch nicht mal ihre ihre Datenbanken nur lokal laufen lassen.

Tim Pritlove
1:22:48
Linus Neumann
1:22:50
Tim Pritlove
1:22:59
Linus Neumann
1:23:00
Tim Pritlove
1:24:28
Linus Neumann
1:24:38

So und äh und jetzt denk mal, also denk mal, äh ähm darüber nach, wie kompliziert. Aber wie auch. Ähm einheitlich die Prozesse einer Verwaltung sind oder die Prozesse äh äh einer Justiz. So, da da kann man. Wenn man möchte, richtige Verfahren zur Digitalisierung bauen Ja, also man kann ja zum Beispiel sagen, okay, ähm ich spinne jetzt nur rum, ne. Das ist also man kann jetzt zum Beispiel sagen, okay, wir machen eine äh Webseite, bei der du diese äh Anträge machen kannst und dann werden die Anträge des Antragsformular ist einfach digital da. Am Ende signierst du das mit deinem Personalausweis und reißt das über unser Verwaltungsportal ein. Da können wir dir eine Handreichung machen, eine digitale äh Erläuterung, wie dieser Antrag auszufüllen ist, was fehlt und so weiter. Und du könntest quasi so einen richtig schönen. Digitalen Prozess machen, der dann nämlich den Vorteil hätte, dass er auf der anderen Seite, nämlich dem empfangenen Amt, die Daten auch strukturiert in der Form senden würde, wie sie die brauchen und dann weiterverarbeiten können. So arbeiten ja digitalisierte Unternehmen, ja, wenn du jetzt also neben mir ein digitales äh Unternehmen wie Amazon Wenn ich dort etwas bestelle, dann übersetzt meine Bestellung direkt bei denen durch, bis hinzu auf einem Tablett von einer Hilfskraft steht, in welches Regal die gehen muss um das Objekt zu nehmen, was ich bestellt habe und in welchen Karton die das packen muss und in welche Kiste das dann kommt, damit das jemand nächsten Tag bei mir vor der Haustür fährt, ja? Das ist ein digitales Unternehmen. Wenn Amazon sagen würde, wir nehmen jetzt auch Bestellungen per D Mail entgegen. Dann wären die nicht in der Lage, diese Leistungen zu erbringen, weil Dieses Übergabeformat halt wieder vollständig undefiniert ist und dann hast du halt einfach nichts zu Ende gebaut. Du hast du hast nichts du hast dich drüber nachgedacht.

Tim Pritlove
1:26:48
Linus Neumann
1:26:49
Tim Pritlove
1:27:21
Linus Neumann
1:27:22
Tim Pritlove
1:28:37
Linus Neumann
1:28:39
Tim Pritlove
1:28:59
Linus Neumann
1:29:07
Tim Pritlove
1:29:08
Linus Neumann
1:29:15
Tim Pritlove
1:29:54
Linus Neumann
1:30:39
Tim Pritlove
1:30:47
Linus Neumann
1:30:53

Vorteil von der Blockchain, ja, weil. Nur kurz, wir hatten in der letzten Sendung ja darüber gesprochen, dass es diese eine App gab, die direkt äh auf die Datenbank zugegriffen hat, wo der. Das macht man nicht. Die Datenbank hat lokal zu laufen. Aber okay, lass es. Ich möchte noch kurz hier zum zum Stand der Digitalisierung ein ein kleines Beispiel geben, warum ich ihnen sage so sinnvoll wäre, sich zu überlegen, was haben wir überhaupt für Prozesse, ja. Und wie möchten wir die abbilden? Und jetzt zum Beispiel so ein Antragswesen, da würde ich tatsächlich sagen, äh das würde ich wirklich mit einem Webportal machen, Was äh wo du am Ende, quasi deine Willensbekundung mit der EID signierst und fertig, ne? Da da hast du so richtig krass Digital so. Und dann können Leute, die haben da die gesamten direkt digital vorliegen und können damit arbeiten. Dann kannst du wirklich so ein digitales ähm. Kommunikationswesen bauen, aber das geht halt immer oder also sauber definierte Prozesse bedeuten eben, dass du auch genau weißt, was du am Ende willst. Ja und ähm jetzt habe ich hier von einem Kumpel ein Beispiel bekommen, der hat also der hatte ein Gerichtsverfahren. Und ähm äh hat in dem Rahmen dieses Gerichtsverfahren wurde Akteneinsicht verlangt, ja? Und, Dieser Prozess, den es da gibt, der nennt sich dann E-Hilfsakte, also ganz klassisch, ne, wenn du äh wenn du irgendwie im Rahmen eines äh eines solchen Verfahren bist, äh dann darf dein Anwalt oder deine Anwältin ja Akteneinsicht verlangen, dann gibt's quasi alles, was da irgendwie so an Beweisen und Aussagen und und Beschuldigungen oder was auch immer zusammen formuliert wurde, ist ja dann quasi eine Akte. So und früher war das dann so, dann bist du halt da hingegangen, hast dir die Akte geben lassen, hast dir einmal übern Kopierer gescheucht, ja und äh dann warst du fertig. So, heute wird das digital gemacht. Und hier liegt jetzt dieser Akteneinsicht, eine äh eine äh eine Kommunikation bei. Die sehr äh interessant ist. Ich lese das mal vor. Hinweis zu Akteneinsicht, ihnen wird, Einsicht auf elektronischem Weg in die sogenannte E-Hilfsakte gewährt. Neu angelegte Ehehilfsakten werden seit dem 102220 nicht mehr in der Form ein Band, gleich ein PDF-Dokument erstellt, sondern in der Form ein Dokument gleich ein PDF-Dokument. So, das bedeutet. Früher, vor dem ersten, zweiundzwanzig hast du ein PDF bekommen, da war einfach chronologisch die gesamte Akte drin, Hast du genommen, hast auf drucken gedrückt, ne? Und dann hattest du quasi die Akte von vorne nach hinten, wahrscheinlich einmal durch den Einzugsscanner gescannt und hattest quasi die chronologisch vorliegen. Jetzt bekommst du, EinzelpDFs und so eine Akte kann natürlich aus 20, dreißig, zweihundert, fünfhundert Einzeldokumenten bestehen. Die du jetzt in diesem Fall einzeln bekommst. Und das stellt natürlich die Anwältin und Anwälte vor ein Problem, weil. Sie jetzt potenziell diese ganzen Dateien einzeln drucken müssen. Ja? Und, natürlich auch nicht unbedingt sichergestellt ist, dass sie die dann chronologisch haben Wie es bei der Akte eben der Fall wäre. Und das ist natürlich ein Problem, wenn du sagst, hier sind die 200 Dokumente. Du weißt aber nicht, in welcher du musst sie jetzt erstmal Zeitaufwand bringen, um die äh zu sortieren. Ne? Dann ist das für dich ein Problem. Deswegen ist diesem Hinweis zu Akteneinsicht folgender Text hinzugefügt. Vorsorglich wird mitgeteilt, dass ein Anspruch auf Übermittlung der Elf Elf. In besonderer Form nicht besteht, solange die gewährte Form zur effektiven Verteidigung ausreichend ist. Siehe Bundestagsdrucksache, achtzehnvierundneunzig sechzehn, Seite siebenundfünfzig. Eine Beeinträchtigung der effektiven Verteidigung droht schon deshalb nicht, weil sie die EinzelpDF-Dokumente mittels eines frei verfügbaren PDF-Konverters jederzeit zu einer gesamt Datei zusammenführen können. Also, hier gibt's quasi eine. Vorsorgliche äh Mitteilung, dass du nicht von dieser Staatsanwaltschaft verlangen kannst, dass sie dir ein PDF schicken, weil du kannst ja diese EinzelpDF ähm mit wieder zu einem, großen Zusammenfügen. Und jetzt kommt's, Folgende PDF-Konverter sind unter anderem frei verfügbar. HTTP small PDF Punkt com. Tools Punkt PDF 24 Punkt org. PDF Dot com Schrägstrich DE. I love PDF Dot com Schrägstrich DE und PDF zusammen Fuegen Punkt com. So.

Tim Pritlove
1:35:47
Linus Neumann
1:35:51
Tim Pritlove
1:35:59
Linus Neumann
1:36:16
Tim Pritlove
1:36:18
Linus Neumann
1:36:19
Tim Pritlove
1:37:20

Das kann nicht funktionieren und vor allem dem Ganzen fehlt einfach eines äh, Du hast es auch schon gesagt, dem Ganzen fehlt einfach eine Strategie. Bevor man irgendeinen dieser Prozesse beginnt, so wie man das in jedem Unternehmen auch machen würde, denkt man sich erstmal darüber nach, okay Was haben wir für Prozesse? Wie wollen wir, dass diese Prozesse eigentlich funktionieren weil sie ja in einer digitalen Welt auf einmal nicht mehr in diesen ganzen Constrates des der manuellen Arbeit festhängt. Das schafft ja eine ganze Menge äh Möglichkeiten, ne? Online-Authentifizierung et cetera, Automatisierung auch generell, dann baut man sich seine Datentypen, da baut man sich seine Strukturen, baut man sich seine seine seine Protokolle äh ab und und schafft einfach Schnittstellen. Und da muss man auch nicht sich von irgend so einer dahergelaufenen Hoschi Bude so eine schnell zusammengetackerte App machen und dann ist die App irgendwie äh die Lösung für alles, sondern man schafft halt einfach APIs und man schafft einfach ein ein ein digitalen Zugang den im Prinzip jede App machen kann. Und wenn ich dann irgendwie meinen äh Auto ummelden will, dann gibt's dafür auch irgendwie passende Apps, die halt einfach gegen die, ähm APIs, der Fahrzeugzulassungsbehörde arbeiten wie alle anderen das auch tun und man kann es in Webseiten einbauen, man kann das automatisieren und so weiter. Aber die Authentifizierung und die Sicherung. Sicherung der Identitäten ist sichergestellt, weil eben einfach ordentliche Standard Prozeduren verwendet werden, um mit einem mit einem Personalausweis das online durchzuführen, ohne dass da nochmal irgendeine neue Sicherheitsschwankungen eingebaut wird, die von irgend so einer komischen Firma abhängt und nur so kann es gehen und nur so kann es eben funktionieren, wenn man den ganzen Staat noch mal von Grund auf digital neu denkt. Und wenn diese neue Regierung jetzt äh es wieder nicht schafft, ein, ein, ein, zu schaffen oder zumindest eine Struktur in der so das digitale einfach so ist, dann wird es halt auch weiterhin nichts werden. Also ich ich Persönlich denke, ohne so ein Digitalministerium, was eine ähnliche Rolle spielt, wie ein Finanzministerium, also was überall mit reinreden darf. Ja, und was einfach mal die ganze Sache für sich genommen, komplett neu plant und das wird auch lange dauern, gar keine Frage. Also jetzt haben wir die die Zeit schon verloren, nur all das, was wir jetzt bisher geschaffen haben. So teuer das gewesen sein mag, so schade das irgendwie ist, dass da Arbeit so viel geleistet wurde, die eigentlich für nichts gut ist, der ganze Scheiß muss weg. Schmeißt eure Blockchain-Zeugnisse ins Feuer, ja, DE-Mail verbrennt es, eure elektronische Hilfsakte, was auch immer ihr euch äh fallen habt lassen, all die, all diese ganzen Sachen schmeißt es einfach alles weg oder ignoriert es zumindest erstmal und baut es neu und dann werden sich die Dinge zusammenfinden. Und das wird nochmal zehn Jahre dauern. Wir werden der Welt noch lange hinterher hüpfen und irgendwie uns von Estland und Georgien vormachen lassen, wie irgendwie ein moderner Staat funktioniert. So, aber dann, besteht, zumindest am Ende die Hoffnung, dass es dann funktioniert und man nicht wieder irgendeine Kacke wegschmeißen muss und man sinnlose Unternehmen durchgefüttert hat, die am Ende überhaupt nichts für die Gemeinheit beitragen.

Linus Neumann
1:40:39
Tim Pritlove
1:42:13
Linus Neumann
1:42:15
Tim Pritlove
1:43:23
Linus Neumann
1:43:25
Tim Pritlove
1:44:22
Linus Neumann
1:44:25
Tim Pritlove
1:45:54
Linus Neumann
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Tim Pritlove
1:46:30
Linus Neumann
1:47:08
Tim Pritlove
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Linus Neumann
1:47:21
Tim Pritlove
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Linus Neumann
1:48:04
Tim Pritlove
1:50:10
Linus Neumann
1:50:11
Tim Pritlove
1:50:57
Linus Neumann
1:51:02

So, 87.000 Bürgerinnen äh und über 40 Menschen Bürgerrechtsorganisationen haben Frontex aufgefordert, diese Einschüchterungsversuche einzu. Frontex ignoriert das aber und ähm jetzt hat sie, tatsächlich äh die letzte Mahnung gesendet und dann haben sie, so ist das ja nun mal, ne, also, Dieses Gerichtsurteil kannst, du kannst das ja vollstrecken lassen, ja? Und ähm sie haben also jetzt gesagt, sie wollen diese zehntausendfünfhundertzwanzig Euro sechsundsiebzig haben. Soll natürlich sagen, Frontex ist eine Agentur, die hat ja Milliarden. Ne? Das heißt, sie haben natürlich überhaupt nicht dieses Geld, also die die brauchen dieses Geld nicht Und die, das sind ja auch virtuelle Kosten für die, aber die Vorder ist natürlich ein, um frag den Staat, die eben nicht Milliarden haben, sondern mit tausenden oder hunderttausenden Euro im Jahr arbeiten müssen. Ähm tausenden oder 100.000 Euro im Jahr arbeiten müssen, um denen halt äh zu schaden Ähm da wird man also jetzt heute noch im Laufe des Tages äh sehen können, weil frag den Staat hat sich dann entschieden, hat gesagt, na, so eine unpersönliche Überweisung wäre ja schade. Also äh fahren wir mal mit dem Bargeld dahin und bringen das in Brüssel im Büro vorbei, das kann man eben auf dem Twitter-Account verfolgen, wie dann frag den Staat, ja, diese diese Strafe, an äh Frontex Auszeit, gibt's schon Bilder von Ahnen mit mit dem Bargeld und äh einem Köfferchen haben sie sich da zusammen fotografiert. Ich glaube, das ist Luisa und Arne sitzen da mit mitm Geldkoffer, den sie jetzt an Frontex übergeben.

Tim Pritlove
1:52:37
Linus Neumann
1:52:40
Tim Pritlove
1:53:12
Linus Neumann
1:53:29
Tim Pritlove
1:53:39
Linus Neumann
1:53:43
Tim Pritlove
1:53:52
Linus Neumann
1:53:53
Tim Pritlove
1:54:02
Linus Neumann
1:54:04
Tim Pritlove
1:55:40
Linus Neumann
1:55:42

Genau, die ganze Zeit Affentanz und die ganze Zeit Auflagen und Probleme und äh du würdest diese diese Situation nicht vergessen können. Und das ist eben durchaus etwas anderes als jetzt zum Beispiel bei den Open Air Veranstaltungen im Sommer. Da ist es ja dann streckenweise mal gelungen durch äh Testkonzepte, ne, durch Impfungen und sowas, dass sie dann gesagt haben, okay, hier zack, einmal alle Leute testen und dann gibt's hier zwei Tage Party, alle PCR getestet, dann geht's wieder nach Hause, ne. Das sind ja umsetzbare Konzepte. Weil sie eben auch an der frischen Luft stattfinden und im Sommer und die Leute campen und so weiter. Aber ein Kongress in Leipzig findet eben im Winter statt da müssen die Menschen das Gelände auch täglich wieder verlassen und durch die Stadt reisen und, wie gesagt, es geht dann äh am Ende für jedes einzelne, für jede einzelne Anforderung hätte man eine Lösung finden können, aber im gesamtgefüge. Sind es dann einfach zu viele, als dass es, als dass du sagen könntest, unter diesen Bedingungen können wir einen Kongress machen. Und deswegen wird es also kein, Präsenz Event in Leipzig geben. Es wurde aber schon auch äh vor einigen Monaten angekündigt, dass die Gruppe äh remote Event natürlich äh motiviert ist, ein Angebot zu machen. Und in welcher Form dieses gemacht wird. Und äh ne, was was da vielleicht sich noch realisieren lässt, das wird, denke ich mal, in den nächsten Wochen dann gemeinsam erarbeitet, aber äh nach Leipzig fahren äh wird, wird nicht stattfinden.

Tim Pritlove
1:57:23
Linus Neumann
1:58:35
Tim Pritlove
1:59:28
Linus Neumann
1:59:30

Äußerst wenige äh respektable Gründe, sich nicht zu impfen und, wer die Menschen, die halt über Risiken argumentieren, denen muss man eben auch leider sein, so dann dann schau dir das Risiko einer Infektion an. Und äh selbst wenn, also ich persönlich fand das, Für mich war dieser Moment der Impfung, was weiß ich, so einer der schönsten und wichtigsten meines Lebens in den letzten Jahren, ja? Und dann zu sehen, dass es irgendwelche Menschen gibt, die die dieses, die das schmähen und irgendwie, sage ich mal, in ihrer individuellen. Risikoabwägung tatsächlich denken, dass sie ein. Risikovermeidungsverhalten zeigen würden, wenn sie sich nicht impfen lassen, Da muss man halt ganz einfach sagen, bis auf die wenigen gesundheitlichen Gründe, wo das irgendwie aus irgendwelchen Gründen, mir fällt noch nicht mal einer ein, ne? Wo es angemessen ist, sich nicht zu impfen, ist es immer riskanter, also quasi man geht auf jeden Fall das größere Risiko ein, nicht geimpft zu sein. Und ähm, mit für die Gesellschaft so, ich meine, wir könnten sehr viel besser dastehen. Und es ist ja jetzt leider so, dass die Gelehrten Deutschland dann doch eine relativ unschöne Zeit äh vorhersagen, weil die Impfquote noch nicht ausreichend hoch ist. In den USA habe ich jetzt letztens gesehen. Dort äh sind jetzt irgendwie, weiß ich nicht, wieder ein paar hunderttausend Leute gestorben von den Toten. 97 Prozent ungeimpft. Ja und jetzt das ist jetzt wieder, wenn wir das letzte Mal auch schon drüber gesprochen, diese Prozentverteilung sind immer, hochkomplex, aber wenn du, wenn man, man muss immer gucken, ne, das sind ja abhängige Wahrscheinlichkeiten, wenn du in einer, wenn du. In einer Gesellschaft, sagen wir mal, sechzig Prozent geimpft hast, ja und vierzig ungeimpft, und dann nimmst du die Toten und bei den Toten sind ihm aber siebenundneunzig umgeimpft. Da musst du ja gucken, dass diese Geimpften, die kommen ja noch noch dazu aus einer sehr viel größeren, Grundgesamtheit. Ja, das heißt, dieser der Schutz durch die Impfung vor schweren Verlauf und Tod ist also quasi, ne. Im Zehn- bis Hundertfachen äh Bereich von was das, was das Risiko betrifft, ne. Da muss man irgendwie keine Sekunde drüber nachdenken, ähm sich impfen zu lassen. Und. Das tut mir auch wirklich dann leid für Leute, die äh die die der da ernsthaft sagen, ach geil, ich gehe jetzt in den Winter 21, einer tödlichen Pandemie ungeimpft. Und beschwere mich, was weiß ich, dass ich nicht ins Fußballstadion reinkomme oder was die dann, was diese Leute dann für Sorgen haben, ne.

Tim Pritlove
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