Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP467 Generationsflüchtling

Camp 2023 — Botnet lahmgelegt — Stalkerware lahmgelegt — Digital Fail — Digitalpolitik der Ampel — Digitale Patientenakte und E-Rezept — Selbstbestimmungsgesetz — Twitter ist jetzt X — Radio Dreyeckland — Letzte Generation — Clown gegen Clown — Zugstop

Da ist sie also endlich, die erste reguläre Sendung nach der Sommerpause, die nur durch die Live-Sendung von Camp 2023 unterbrochen wurde. Wir blicken kurz auf die Sendung und andere Beiträge von uns auf dem Camp zurück und wenden uns dann wieder den netzpolitischen und sonstigen Themen zu.

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Veröffentlicht am: 4. September 2023
Dauer: 1:26:09


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:29.437
  3. Camp 2023: LNP mit Julian Hessenthaler 00:00:57.066
  4. Camp 2023: Blinkenlights Vortrag 00:06:54.441
  5. Camp 2023: HackBack Vortrag 00:09:50.037
  6. Camp 2023: Tschunkelmusik 00:15:00.027
  7. Camp 2023: Bilder 00:16:13.703
  8. FBI legt Quakbot lahm 00:18:36.190
  9. Hacker legen Stalkerware lahm 00:26:59.355
  10. Digital Fail: Deutschland im Datenstau 00:29:45.645
  11. Ampel: Digitalpolitik 00:31:03.718
  12. Digitale Patientenakte und E-Rezept 00:37:24.024
  13. Selbstbestimmungsgesetz 00:48:45.889
  14. Twitter ist jetzt X 00:56:20.248
  15. Durchsuchung bei Radio Dreyeckland 01:07:01.894
  16. Abhörmaßnahmen Letzte Generation 01:08:36.655
  17. Clown gegen Clown 01:10:25.632
  18. Polnische Züge durch Radiosignal gestoppt 01:13:34.866
  19. Jobs 01:19:35.387
  20. Termine 01:21:18.586
  21. Epilog 01:25:06.919

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:02
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
0:00:06
Tim Pritlove
0:00:30
Linus Neumann
0:00:57
Tim Pritlove
0:01:00
Linus Neumann
0:01:02
Tim Pritlove
0:01:14
Linus Neumann
0:01:30
Tim Pritlove
0:01:33
Linus Neumann
0:01:46
Tim Pritlove
0:01:51
Linus Neumann
0:02:02
Tim Pritlove
0:02:10
Linus Neumann
0:02:18
Tim Pritlove
0:02:21
Linus Neumann
0:02:33
Tim Pritlove
0:02:38
Linus Neumann
0:02:46
Tim Pritlove
0:02:53
Linus Neumann
0:02:58

Es war aber jetzt klar, dass der Julian gerade in der Situation ist, dass er das potenziell eher gebrauchen kann. Hat ja gesagt, dass er gerade sich beruflich neu orientieren muss und auch das macht, aber natürlich dadurch eine finanzielle Durststrecke. Hat und da sind 610 Euro zusammengekommen. Warte mal, die war das nicht sogar mehr? Moment. Nee, doch 610. Weil, also an dem Abend waren es 505, was ich beachtlich finde, wenn da einfach so ein paar Leute mal eben 500 Euro zusammenkommen. Und dann kam am nächsten Tag noch einer zu mir und und sagte, ja, er hat seinen Camp Badge und zwar nicht das von 2023, sondern das Cardio Badge von 2019 an Mais bietend versteigert und da sind nochmal 105 bei rumgekommen und die quasi die Kaufende oder der oder die Kaufende wussten auch, dass das Geld dann an den Julian Hessenthaler geht. Insofern haben die jetzt nicht so gelitten, sich hochzubieten. Dann hat er noch seinen Badge-Verkauf für Julian, was ich schon sehr geil finde, weil ich würde mich niemals, würde ich ein Camp-Badge abgeben, ja, also die, selbst wenn die, wie er sagte auch, habe ich jetzt zwei Jahre nicht benutzt, hat er, stimmt auch, ja, ich mein's auch nicht, aber ich würde es nicht abgeben, umso cooler fand ich diese, ja, Aktion, halt, sich da so zu überlegen, ich, ich, ich hab hier was, was ich nicht brauche, was anderen Leuten potenziell viel Geld wert ist, ist und das versteigere ich und dann fahre ich am nächsten Tag da hin und gebe dem Linus das Geld für den Julian. War schon ganz in Ordnung, fand ich eine sehr coole Aktion.

Tim Pritlove
0:04:44
Linus Neumann
0:04:50
Tim Pritlove
0:05:13
Linus Neumann
0:05:17
Tim Pritlove
0:06:36
Linus Neumann
0:06:48
Tim Pritlove
0:07:02

Das ist meine Hood. Ja naja, ich hab dann wahrscheinlich so den letzten Vortrag auf dem ganzen Camp gehalten oder zumindest einen der letzten Vorträge und hab halt nochmal einen Rückblick auf die ganze Projekt Blinkenlights Zeit geliefert, einiges erzählt, was ich vielleicht auch schon früher mal erzählt habe, aber vielleicht nicht so vollumfänglich. Auch mal ein paar Sachen gezeigt, die wir alle so vorhatten und die dann nicht geklappt haben. Als ich durch mein Material gegangen bin, habe ich gemerkt, oh Gott, das ist so lang und so viel, das kann ich jetzt gar nicht alles aufzählen. Was ja viele nicht, also was heißt viele nicht, was kein Mensch weiß, ist, was eigentlich so zwischen diesen ganzen Installationen abgegangen ist. Also dieses Blink Lights Ding, das hat uns ja so von null auf hundert so internationalen Medienkünstlern hochkatapultiert und es gab dann wirklich so eine Phase von so ein, zwei, drei Jahren, da war ich echt viel unterwegs auf diesem Planeten und hab Vorträge gehalten über Blink Lights, Aber ich hab das dann auch immer genutzt so ein bisschen CCC und Hackerkultur in den Fokus zu rücken. Und da war ich halt von Japan bis Brasilien, also wirklich quer über den Planeten verteilt, hier und da immer mal wieder im Einsatz. Und was halt auch kam, waren halt Anfragen aus aller Welt. Also gut Toronto hat geklappt, Paris hat geklappt, aber zwischendurch gab's halt von überall, also wirklich von überall, haben mir Leute irgendwie, ja hier guck mal das Haus, wär das nicht schick, pipapo und so und natürlich, klar denkt man sich so, ja wär vielleicht schick, aber es hatte dann, sagen wir mal, die sonstigen Rahmenbedingungen haben nicht gestimmt, aber es gab halt auch so ein paar Sachen, Wo es dann eben auch wirklich mal schon konkreter wurde und teilweise auch Projekte, die erst auf den letzten Metern gescheitert sind, während wir also schon Pläne schmiedeten, aber wo dann, was weiß ich, das Funding ausgefallen ist oder die Zusagen zu spät kamen und so weiter, all das hab ich dann auch nicht jetzt in zu viel Details wiedergegeben, aber mal so einen Überblick gegeben und auch so ein paar Ideen, die wir noch hatten, die nie realisiert wurden, etc. Ja könnt da reinhören. Achso ja und am Schluss hab ich natürlich noch über unser kleines Blinklights Polychrom, was wir da auf dem Camp gemacht haben, noch berichtet. Dann zusammen mit dem Björn auch so ein bisschen die Technik nochmal erläutert, die dort zum Einsatz kam. Ja die dann schon doch komplett anders war als zuletzt in unseren Sachen.

Linus Neumann
0:09:41

Was halt jetzt mal richtig mit led und farbe und so weiter war ja dazu mehr auch in der nächsten frik show noch mal ja ja schön Ja vortrag ist verlinkt und dann ist auch noch verlinkt in den show notes der vortrag von kantorkel dominik und mir Den wir dann auf der milly way stage gehalten haben auch die war sehr schön Der vortrag hat den Disclosure Hack & Bug Muster, aber dann haben wir uns dann gebeten, den auf Englisch zu halten, deswegen haben wir den auf Englisch gehalten. Also heißt der Disclosure Hack and Back, was natürlich nicht ganz so lustig ist wie Hack und Back, weil Hack und Back natürlich eine Referenz ist an alte LMP-Folgen. Wir haben ein bisschen darüber gesprochen, wie wir eine Ransomware-Gang infiltriert haben. Wir waren auf deren Command-and-Control-Server durch einen Hinweis, den wir bekommen hatten, und haben dann quasi die Opfer, wo wir gesehen haben, dass die sich mit diesem Command-and-Control-Server verbunden haben oder deren Daten dort lagen, die haben wir dann informiert. Darüber, dass sie gerade kompromittiert wurden und ihnen da wird teilweise geholfen, die Angreifer noch loszuwerden. Teilweise waren wir auch zu spät, aber es war eine sehr unterhaltsame Zeit in den letzten Monaten, diese Ransomware-Gang zu infiltrieren. Wir haben extra nicht gesagt, welche das ist, weil wir hoffen, dass dieser Vortrag, dass dass es etwas dauert, bis die sich irgendwann in diesem Vortrag sehen. Ja, wir hatten einen. Aber so, irgendwann werden sie halt erkennen, dass das ihr Root-Home-Folder ist, was da auf unseren Folien ist. Und dann, bis dahin machen wir nochmal ordentlich Backups. Aber ja, war sehr schön und im Anschluss daran, da kommen wir gleich nochmal in den Themen drauf, durfte ich natürlich die ein oder andere Hackback Diskussion führen. Weil, was wir da gemacht haben, war natürlich ein Hackback, beziehungsweise uns haben die ja gar nicht gehackt, insofern war es noch nicht mal ein Back. War einfach ein ganz normaler Hack, aber genau da durfte ich mich dann an mehreren Stellen, wurde ich dann gefragt, wie ich denn gegen Hackback wäre und das aber dann selber mache. Und naja, kann ich eigentlich bei dieser Gelegenheit direkt nochmal sagen, das habe ich auch schon immer gesagt, Bei den Hackback-Diskussionen geht es ja nicht darum, dass es quasi in den wenigen seltenen klitzekleinen Randfällen wie jetzt vielleicht auch diesem unter Umständen einen kleinen Vorteil bietet, wenn man Angreifende infiltriert, sondern es geht in diesen Diskussionen um weitreichende offensive Befugnisse für den Staat und seine Sicherheitsbehörden, die sie damit herbei argumentieren, sie bräuchten das für Hackback, die sie aber, du wirst quasi keine Definition dieser Befugnis finden, die sich nicht relativ übel ausnutzen lässt für viele andere Dinge. Also würde man den Fall, den wir da jetzt hatten, irgendwie formalisiert abbilden wollen, dann wäre das etwas, was aus einer staatlichen Perspektive präventiv gewesen wäre. Also wir haben ja die gehackt, um weitere Angriffe zu verhindern. Und damit hättest du quasi, wenn man das jetzt in eine allgemeingültige Regel schreiben würde und sagt, das ist jetzt etwas, wozu der Staat befugt ist, dann hast du ein ganz, ganz fürchterliches Missbrauchspotenzial und eine sehr weitreichende Befugnis zum Eingriff in Grundrechte geschaffen. Und deswegen glaube ich, dass es hier, vielleicht würde ich argumentieren, wir haben vielleicht nach dem kategorischen Imperativ gehandelt, dass das, was wir getan haben, unsere Aktion selber in Ordnung war, aber dass es nicht dazu genügt oder dass es keinen Grund gibt, nun eine allgemeine Befugnis für Staaten zu schaffen. Das ist mir relativ wichtig in diesem Kontext zu sagen. Und noch dazu, wir haben am Ende relativ wenig Schaden wirklich verhindert. Auch das finde ich wichtig dazu zu sagen. jetzt natürlich Leute daherkommen und sagen, ja, hier Hackback, total gut und jetzt wollen wir nur eine Sache noch, wir wollen nicht irgendwelche Aktivisten, die das aus Spaß machen, sondern wir wollen staatlich mandatiertes Handeln und da bin ich nach wie vor nicht für. Naja.

Tim Pritlove
0:15:00
Linus Neumann
0:15:04
Tim Pritlove
0:15:49
Linus Neumann
0:16:00
Tim Pritlove
0:16:04
Linus Neumann
0:16:14
Tim Pritlove
0:16:54
Linus Neumann
0:17:09
Tim Pritlove
0:17:44
Linus Neumann
0:17:45
Tim Pritlove
0:18:30
Linus Neumann
0:18:41
Tim Pritlove
0:19:46
Linus Neumann
0:19:51

Also ich kenne die US-Situation nicht, aber in Deutschland wäre das grundsätzlich das Eindringen in ein fremdes Computersystem, ja. Und potenziell, das war ja die Diskussion auch... Wann war denn Deutschland das erste Mal mit sowas zusammen? Da hatten sie auch eine Situation. De facto, wenn die jetzt, also de facto, wenn die deinem Rechner sagen, trenne dich von diesem Botnet? Dann greift ja der Staat in die Integrität deines Computers ein. Und natürlich hat er dafür erstmal nicht unbedingt die Befugnis. Und meine Position dazu ist, die sollte er auch nicht haben. Ich finde das total in Ordnung, dass er das nicht darf. Und ich finde es auch in Ordnung, dass Kathorke, Dominik und ich nicht eine Ransomware-Gang hacken dürfen. Es aber trotzdem gemacht haben und dass wir nun in Anführungszeichen das Damoklesschwert über uns haben, dass irgendeiner der uns jetzt verklagen könnte, ich sag mal die Ransomware Gang könnte sagen, uns sind hier Millionen entgangen, wir klagen auf Schadensersatz. Oder eines der betroffenen Opfer könnte sagen, ey ihr habt unsere AD-Dumps ausgewertet, obwohl ihr das nicht durftet, um uns dann zu warnen, dass wir gehackt wurden. Ja, ist in Ordnung. Und jetzt finde ich, ich finde das auf eine Weise in Ordnung, dass es so ist, weil wir dadurch nämlich nicht irgendwie auf sicherem auf sicherem Boden der Befugnis irgendwas machen und dann zu weit gehen, sondern sehr genau und umsichtig vorgegangen sind, weil wir etwas Illegales getan haben und darauf achten mussten, dass wir keine Kläger-, kein Richter-Situation haben. Und wenn der Staat jetzt diese Befugnis hätte und sowas am laufenden Band machen würde, dann würden die allen möglichen Scheiß machen können und könnten dann sagen, ja, sind wir aber befugt zu. Deswegen finde ich es gut, dass niemand diese Befugnis hat und finde es trotzdem auch gut, wenn dann in seltenen Fällen so etwas passiert und wir so eine Grauzone haben, wo man am Ende kein Kläger, kein Richter Situationen hat.

Tim Pritlove
0:22:12
Linus Neumann
0:23:00
Tim Pritlove
0:23:55
Linus Neumann
0:24:12
Tim Pritlove
0:25:07
Linus Neumann
0:25:24
Tim Pritlove
0:25:31
Linus Neumann
0:26:12
Tim Pritlove
0:27:01
Linus Neumann
0:27:03
Tim Pritlove
0:27:38
Linus Neumann
0:27:40
Tim Pritlove
0:29:41
Linus Neumann
0:29:43
Tim Pritlove
0:29:58
Linus Neumann
0:29:59
Tim Pritlove
0:30:57
Linus Neumann
0:31:04

Die Ampel-Koalition hat Halbzeit und ja, ich weiß auch nicht, das ist ja auch ein Trauerspiel. Da läuft vieles nicht so gut. Christian Lindner macht das, was man von ihm erwarten konnte. Also mit dem Typen zu koalieren oder überhaupt mit der FDP zu koalieren, muss man sich glaube ich sehr, sehr gut überlegen. Oh, das muss echt der Schmerz im Arsch sein schlichtweg, das ist wirklich, jetzt waren sie ja gerade auf Schloss Meseberg und haben sich vertragen und, oh, das ist schon, das tut wirklich weh, ne. Und ich find's dramatisch, weil das natürlich auch medial die ganze Zeit so begleitet wird. Und ehrlich gesagt, sag ich mal... Jetzt so vorher die Koalitionen, irgendwelche CDU-geführten Koalitionen, die haben keine bessere Politik gehabt. Aber irgendwie hat die SPD da halt auch nicht gestritten, sondern einfach so, ja, nö, müssen wir ja machen, ist ja jetzt alternativlos oder so. Und ich glaube so ein bisschen, das Problem ist, dass jetzt, sag ich mal, bei den Leuten, die so große Koalitionen wählen, denen ist das halt, oder die, die CDU wählen, denen ist das völlig egal. Wie scheiße die Bande ist, oder wie inkompetent die sich anstellen, während bei intelligenten Menschen wählen ja nicht CDU. Und dann hast du halt eine Situation, dass jetzt die Leute sich das anschauen und nur mit dem Kopf schütteln und die Ampel hat jetzt Zustimmungsraten von 19 Prozent, Das ist irgendwie schlechter als Joe Biden, ja? Und jetzt wird halt mal nach der Hälfte der Zeit gesagt, okay, was habt ihr denn umgesetzt? Der Bitkom sagt, ja, im Koalitionsvertrag standen 334 Digitalisierungsvorhaben, davon habt ihr bisher 11% erledigt. Mindestbandbreite in Deutschland soll Mitte 2023 angehoben werden auf mindestens 15 Mbit Downstream und etwas mehr als die aktuellen 1,7 Mbit Upstream. Spannendes Versprechen. Das wird aber verschoben. Und was die Freiheitsrechte angeht, wo man sich jetzt durchaus was hätte erhoffen können von Grünen und FDP, die ja eigentlich in dieser Richtung immer sehr, sehr gut sich positioniert haben. So ein Satz von Staatstrojanern soll runtergefahren werden. Das ist eher so ein halbherziges Gesetzesvorhaben. In Sachen Chat-Kontrolle haben wir eine sehr wankelmütige Haltung. Eine leider nicht besonders kompetente Innenministerin, in diesem Fachbereich zumindest nicht besonders kompetente Innenministerin. Und da hätte man sich auch natürlich was sehr viel Besseres gewünscht. Dann soll jetzt das BND-Gesetz reformiert werden, werden wir in der nächsten Sendung behandeln. Da gab es dann eine für 88 Seiten Gesetzesentwurf, mal wieder so eine Stellungnahme, eine Frist für die Stellungnahme von 24 Stunden und 30 Minuten. Dafür hätten wir nicht, da hätten wir auch Christdemokraten wählen können.

Tim Pritlove
0:34:39
Linus Neumann
0:34:45
Tim Pritlove
0:34:47
Linus Neumann
0:35:01
Tim Pritlove
0:35:07
Linus Neumann
0:35:55
Tim Pritlove
0:35:56
Linus Neumann
0:36:00
Tim Pritlove
0:36:09
Linus Neumann
0:37:14
Tim Pritlove
0:37:17
Linus Neumann
0:38:55
Tim Pritlove
0:38:58
Linus Neumann
0:39:28
Tim Pritlove
0:39:35
Linus Neumann
0:39:50
Tim Pritlove
0:39:56
Linus Neumann
0:39:58
Tim Pritlove
0:39:59
Linus Neumann
0:40:09
Tim Pritlove
0:40:13

Es macht natürlich in dem Moment keinen Sinn, wo sagen wir mal klar ist, also du hast jetzt ein verschreibungspflichtiges Medikament eines Patienten, der das regelmäßig bekommt aber auch immer wieder ein Rezept braucht, um es sich holen zu können. Es macht natürlich keinen Sinn, dass du dafür dann einen Termin machst, dich in eine halbe Stunde in die Straßenbahn setzt, zum Arzt fährst, nur um dort irgendwie am Counter so ein ausgedrucktes Rezept abzuholen. Also von daher, da ist natürlich was dran und warum sollte das auch nicht so laufen. Um das also jetzt alles zu beschleunigen gibt es jetzt eine neue Reihe von Gesetzen, die all das beschleunigen sollen und da geht es natürlich primär um die Umsetzung. Eigentlich sollen ja die ganzen Arztpraxen schon in der Lage sein, diese Gesundheitsakten zu befüllen und ihr Rezept auszustellen. Das haben wir hier schon ein paar Mal thematisiert. Aus verschiedensten Gründen ist es halt nicht so weit. Da wird also nochmal nachgelegt und das Ganze soll also dann zum 1. Januar 24 eine Pflicht werden für Ärzte, dass sie E-Rezepte ausstellen können müssen. Obwohl es eben eigentlich schon seit zwei Jahren dann soweit gewesen sein soll. Diese E-Rezepte werden zentral gespeichert und naja, dann geht's halt los. Dann muss man wieder Apps benutzen, braucht Smartphones, um das alles irgendwie durchzuführen. Unter anderem ist auch geplant, dass dieser Abruf dieser Rezepte dann in Krankenkassen-Apps möglich ist. und man hält sich hier auf. Ausweisapp 2 braucht oder sowas. Um das durchzumachen. Was so ein bisschen umstritten ist jetzt in dieser ganzen Maßnahme ist, dass um quasi die Gesundheitsakten auch wirklich zum Erfolg zu führen, also dass es auch wirklich benutzt wird, soll es von Opt-in auf Opt-out umgestellt werden. Sprich man kriegt halt einfach eine eingerichtet, es sei denn man spricht sich explizit dagegen aus. Keine Ahnung, inwiefern sowas mit der DSGVO vereinbar sein wird oder ist, aber das ist wohl Teil dieser Pläne. Bisher gibt es wohl nur so bei ein Prozent der Patienten eine E-Aktie, was ich schon für eine relativ hohe Zahl halte im Übrigen. Das Bundesgesundheitsministerium möchte aber gerne auf 80 Prozent kommen im Jahre 2025. Und das ist dann sozusagen der Weg, der hier beschritten werden soll. Naja, ein Abfallprodukt davon, insbesondere auch der zentralen Verschreibung und der Patientenakte, ist natürlich die sicherlich auch umstrittene medizinische Forschung, die Zugriff bekommen soll. Auch auf, quasi auf Opt-Out-Basis. Das heißt, man wird dann auch irgendwann sagen können, so ja, hier darf für Forschung benutzt werden, also natürlich dann pseudonymisiert. Ich verstehe die Motivation, ganz ehrlich. Ich bin mir nicht sicher, wie das rechtlich zu beurteilen ist, aber wenn man halt die medizinische Forschung in Deutschland beschleunigen möchte in diesem Bereich, ist es natürlich klar, dass diese Daten sehr wertvoll sein können. Weil man damit natürlich sehr viel mehr Leute auswerten kann, also nicht die Leute auswerten kann, sondern den medizinischen Verlauf auswerten kann, um neue Erkenntnisse über die Wirksamkeit vor den bestimmten Maßnahmen oder bestimmten Medikamenten zu bekommen.

Linus Neumann
0:43:36
Tim Pritlove
0:44:02
Linus Neumann
0:44:21
Tim Pritlove
0:45:52
Linus Neumann
0:45:56
Tim Pritlove
0:46:20
Linus Neumann
0:46:51
Tim Pritlove
0:46:54
Linus Neumann
0:48:09
Tim Pritlove
0:48:42
Linus Neumann
0:48:46

Bleiben wir bei den Gesetzesvorhaben der Ampel-Koalition. Das Selbstbestimmungsgesetz. Eigentlich nicht unbedingt so ein netzpolitisches Thema, aber beim Selbstbestimmungsgesetz geht es um die Rechte von von transgeschlechtlichen, intergeschlechtlichen, nichtbinären Menschen, die potenziell ihren Geschlechtseintrag und damit verbunden öfter auch ihren Namen ändern möchten. Und wenn du das bisher machen wolltest, musstest du zwei psychologische Gutachten vorlegen, damit vor Gericht diese Änderung anerkannt wurde. Und das ist natürlich relativ entwürdigend und unnötig und das Bundesverfassungsgericht hatte das auch schon mehrmals für verfassungswidrig erklärt, dieses Vorgehen. Da brauchen wir gar keine Diskussion darüber zu führen. Mit dem Selbstbestimmungsgesetz soll es jetzt ausreichen, dass du beim Standesamt das erklärst. Gehst zum Standesamt, sagst du so, hiermit stelle ich fest, Name so und so, Geschlechtseintrag so und so fertig. Und das wäre ja eigentlich auch alles gut. Jetzt kommen aber die Polizei Frei- und Sicherheitsbehörden und sagen, sie möchten... Sicherstellen, dass über diese Änderungen der gesamte Sicherheitsapparat der Bundesrepublik Deutschland, BKA, Inlandsgeheimdienst, Zoll, aktiv benachrichtigt werden, wenn eine Person in Deutschland ihren Namen oder Geschlechtseintrag ändert. Warum? Dann denkst du dir, wieso macht er das bis jetzt ja auch nicht? Dann sagen sie, ja, sie gehen davon aus, dass das sehr oft dann verwendet wird. Und es gibt außerdem das Offenbarungsverbot im Rahmen dieses Gesetzes, dass nämlich der alte Name und der alte Geschlechtsantrag nach einer Änderung nur noch in Ausnahmefällen offengelegt werden dürfen. Ja, das macht auch Sinn, das so zu machen, weil die Menschen haben jetzt nur mal gesagt, mein Name ist der und der und mein Geschlecht ist das und das. Und die haben ja lange genug unter ihrer alten Zuweisung und zugeschriebenen Identität gelitten. Gelitten die wollen die ja loswerden und dann brauchst du nicht irgendwelche afd honks die jeden tag noch mal daran erinnern Dass du mal ein anderes leben geführt hast Gegen deinen gegen dein gefühl und gegen deinen willen ja Und insofern macht das auch sinn zu sagen nee dieser name der wird jetzt nicht mehr genannt und dieses andere Geschlecht, was da mal stand, das wird jetzt nicht wieder rausgekratzt oder steht auch nicht hinter bis 2023 männlich, seitdem nicht binär oder was auch immer, sondern das ist einfach grundsätzlich jetzt so. Und da sagen aber die Sicherheitsbehörden und natürlich auch die Polizeigewerkschafter, dass sie Angst haben, dass das jetzt von der organisierten Kriminalität... Und von den Extremisten genutzt wird, um der Strafverfolgung zu entgehen. Wir kennen ja die ganzen Terroristen, die sich dann noch das Geschlecht ändern lassen, um besser ins Flugzeug zu kommen. Ja, totaler Unsinn, aber ich glaube, auch das dürfen die gar nicht. Ohne jetzt großartig deren religiöse Gesetze da gelesen zu haben, würde ich sagen, Wahrscheinlich dürfen die nicht ihr Geschlecht ändern, aber auf jeden Fall hängt da jetzt so eine, da hast du schon so eine schöne Entwicklung, dass du ein Freiheitsrecht, ein Grundrecht mal vernünftig ermöglichst, eine verfassungswidrige Praxis loswerden willst, du musst aber vom Psychologen dir das attestieren lassen und so weiter. Und jetzt kommen sie dran und wollen den ganzen Mist dann irgendwie noch zu so einem Sicherheitsthema machen. Und das glaube ich auch, dass da wieder einfach nur irgendwelche Spinner sich irgendwas herbeifantasieren, weil ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass das jetzt irgendwie von Kriminellen ausgenutzt wird.

Tim Pritlove
0:53:21
Linus Neumann
0:53:26
Tim Pritlove
0:53:33
Linus Neumann
0:53:40
Tim Pritlove
0:53:51
Linus Neumann
0:53:56
Tim Pritlove
0:53:58
Linus Neumann
0:54:03
Tim Pritlove
0:54:08
Linus Neumann
0:54:18
Tim Pritlove
0:55:28
Linus Neumann
0:55:36
Tim Pritlove
0:56:18

Lassen wir das an der Stelle mal offen. Aber ich hab den Eindruck Elon Musk ist auch zum Standesamt gelatscht und hat gesagt ich muss auch unbedingt eine Namensänderung vornehmen. Reider heißt nämlich ja Twix und deswegen heißt Twitter jetzt X. Haben wir hier noch gar nicht so besprochen, ist vielleicht auch nicht so wichtig. Ich bin ja ehrlich gesagt sehr froh darüber, dass das jetzt umbenannt worden ist, weil dadurch wird es mir leichter gemacht, Twitter in einer romantischen, positiven Erinnerung vorzuhalten in meinem Kopf. Aber ich bin ja schon ein bisschen angepisst, weil sozusagen jetzt so mein bevorzugter sozialer Netzraum, ich weiß Twitter ganz furchtbar und alles und so weiter, aber jetzt ist es halt richtig schlimm und es hatte ja auch seine guten Seiten, jetzt kann ich aber sozusagen an Twitter romantisch zurückdenken und mir denken so erst seitdem es X wurde war es richtig scheiße. Stimmt nicht, aber man hat ja so seine kleinen Fluchten, denn X. Was ist denn überhaupt mit dem los? Dieses X Ding, das probiert der ja schon seit Jahrzehnten. Der wollte ja schon mal Paypal, glaub ich auch irgendwie irgendwas mit X umbenennen. Und irgendwie hat der so ein Ding, so ein Rad am Wandern mit so einem Buchstaben X. Damals wurde das wohl noch verhindert und sie haben ihm dann irgendwie gesagt so geh mal aus der Sonne, mach mal was anderes irgendwie. Das heißt jetzt Paypal. Und dann hat er SpaceX gegründet, ja, und jetzt ist ihm für Twitter wahrscheinlich kein richtiger Präfix eingefallen. So, TwitX oder PostX, Posted, äh, und jetzt einfach nur X. Und ist ja dann auch allen völlig auf den Nuss gegangen, hat dann irgendwie dieses riesige leuchtende blinkende krass weiß strahlende X oben auf dieses Twitter-Headquarter draufgeballert, was alle genervt hat, was natürlich auch gleich wieder demontiert werden musste, weil er gar keine Genehmigung dafür hatte und so weiter und so weiter. Ist ja auch völlig egal, auf jeden Fall dieser Schatten eines Netzwerks erlaubt jetzt auch wieder den ganzen alten Scheiß, unter anderem Trump.

Linus Neumann
0:58:50
Tim Pritlove
0:58:55
Linus Neumann
0:58:56
Tim Pritlove
0:59:31
Linus Neumann
1:01:16
Tim Pritlove
1:02:34
Linus Neumann
1:03:36
Tim Pritlove
1:04:01
Linus Neumann
1:05:18
Tim Pritlove
1:06:13
Linus Neumann
1:06:55
Tim Pritlove
1:07:02
Linus Neumann
1:07:13

Ja, da ist jetzt festgestellt worden, die Durchsuchung bei Radio Dreieckland, wir erinnern uns, das sind die, die in einem journalistischen Artikel über dieses Indymedia-Links unten einen Link hatten auf die Archivseite davon. Und auf dieser Archivseite hatten, wie Can Torkel hatte das ja kommentiert, unter anderem irgendwie mehrere Landeskriminalämter und so auf Twitter ebenfalls verlinkt, aber Radio Dreikland bei den Journalistinnen haben sie dann eine Hausdurchsuchung gemacht und diese Hausdurchsuchung der Redaktionsräume wurde jetzt als nicht verfassungsgemäß und nicht verhältnismäßig und damit als rechtswidrig abgeurteilt. Aber das Strafverfahren, das läuft weiter, Also das ist der aktuelle Stand, die unverhältnismäßige Durchsuchung, erhebliche einschüchternde Wirkung, Verletzungen des Redaktionsgeheimnisses und so weiter, ja. Hat das Landgericht alles anerkannt und damit gesagt, diese Durchsuchung war einfach nicht rechtens. Aber das Strafverfahren läuft jetzt erstmal weiter. Dieser absurde Fall wird natürlich noch einige Zeit weitergehen. Außerdem wehren sich jetzt endlich, oder was heißt endlich, wie es zu erwarten war, Wir haben ja darüber gesprochen, dass die letzte Generation zielstarker Überwachungs- und Ermittlungsmaßnahmen war und unter anderem das Pressetelefon abgehört wurde, wo man ähnlich wieder sagen kann, naja, wenn du davon ausgehst, dass diese Gruppierung irgendwie kriminell ist und verbotenes tut, dann werden die potenziell, sage ich mal, das Pressetelefon abzuhören ist dann schon sehr weit. Insgesamt haben sie 13 Anschlüsse abgehört, also offenbar auch die Privattelefone von entscheidenden Personen aus dieser Gruppierung. Und jetzt wehren sich die Journalistinnen, die bei diesem Pressetelefon angerufen haben, und sagen hier, wir haben dort angerufen, wir haben uns mit der Klimagruppe ausgetauscht in unserer Tätigkeit als Journalistin und wir können natürlich nicht akzeptieren, dass Journalistengespräche ununterbrochen monatelang abgehört werden, die Abgehörten das nicht wissen. Das ist ein Angriff auf die Pressefreiheit und deswegen gehen wir jetzt dagegen vor. Finde ich auch in Ordnung und ist richtig. Die waren also mehrere Journalistinnen zusammen mit Reporter ohne Grenzen und der Gesellschaft für Freiheitsrechte. Und würde ich jetzt auch sagen, dass das nicht lange dauert, bis auch diese Maßnahme als rechtswidrig abgeurteilt wird. Und dann gibt es noch eine richtig schöne, also es gibt eine absolute Premiere, kann ich sagen. Es gibt bei wenigen Seiten, weiß ich, bei wenigen journalistischen Seiten, weiß ich, dass sie zum aller aller aller aller aller ersten Mal bei Logbuch Netzpolitik verlinkt werden.

Tim Pritlove
1:10:45
Linus Neumann
1:10:46
Tim Pritlove
1:10:58
Linus Neumann
1:11:07
Tim Pritlove
1:11:32
Linus Neumann
1:11:49
Tim Pritlove
1:11:52
Linus Neumann
1:12:02
Tim Pritlove
1:13:38
Linus Neumann
1:14:11
Tim Pritlove
1:14:17

Das kann ich dir nicht genau beantworten. Also ich würde jetzt mal gegeben die Umstände sagen, das dürfte in etwa dasselbe Gebiet gewesen sein, kann aber durchaus sein, dass da schon ein paar Kilometer dazwischen lag. Auf jeden Fall sind 20 Züge einfach so gestoppt worden. Und da fragt man sich natürlich, wie kann denn das sein? Und schnell war davon die Rede, dass es sich hierbei um eine Cyberattacke handelte. Cyber, Cyber, wir wissen ja. Hacker, Netzwerke, komplizierte Systeme, Elektronik, Pipapo, da sind richtig findige Leute am Werk. Und es macht ja dann auch schnell den Eindruck, dass es hier einen russischen Propaganda Hintergrund hat. Man muss natürlich dazu sagen, das polnische Eisenbahnnetzwerk ist nicht ganz unerheblich beteiligt an der Unterstützung der Ukraine, weil natürlich da sehr viele militärische Lieferungen durchgeführt werden und generell wissen wir natürlich auch um die Bedeutung eines Eisenbahnnetzwerks für die Infrastruktur eines Landes. Ist ja bei uns auch jetzt nicht so der Fall, dass das keine Rolle spielen würde. Auch wenn jetzt so 20 Nothals innerhalb von zwei Tagen, das haben wir jetzt in Deutschland noch nicht gesehen. Und das hat auch einen Grund. Nämlich den, dass in Polen... Noch ein etwas älterer technologischer Standard bei der Absicherung von Eisenbahnlinien vorherrscht. Der Standard ist ja dieses ETCS, sozusagen das europäische Trainsystem, wohin jetzt so Schritt für Schritt die gesamte Infrastruktur in Europa hin abgegradet wird. Und in Deutschland haben wir ja für die Zugsteuerung schon seit längerem die ganze Basis auf der Technik von GSM, GSM-R. Wir hatten das neulich vor ein paar Sendungen schon mal, wo das ausgefallen ist. Das ist natürlich auch eine kritische Infrastruktur, aber es hat zumindest den Vorteil, dass sie so halbwegs grundverschlüsselt ist und von daher nicht so ohne weiteres zu erseibern ist. Aber in Polen ist es leider noch anders, denn dort sind noch einige Züge und Strecken mit der ganz alten polnischen Technik unterwegs und dabei handelt es sich leider um eine komplett unverschlüsselte und leider auch unauthentifizierte Technologie, die darin besteht, dass du nur auf einer Trägerfrequenz von, 150 MHz ein paar Töne drauf modulierst. Also drei verschiedene Frequenzen, die du nur jeweils 100 Millisekunden lang abspielen musst, das macht also tututut und dann hast du mit diesen drei Tönen ein Signal ausgesendet und wenn du so sagen wir mal in einer Reichweite von ein paar Kilometern bist und ein Zug empfängt diese Töne, dann wird sofort ein Nothalt ausgelöst und genau das ist dort, hat dort stattgefunden. Warum weiß man, dass da vermutlich Russen dahinter stecken, abgesehen davon, dass die natürlich ein relativ großes Interesse haben dürften. Abgesehen von diesen Tönen wurden dann auf dieser Frequenz auch noch die russischen Nationalhymne abgespielt. Das hat dann schon mal so einen gewissen Hinweis darauf geliefert, wer hier ursächlich dabei ist. Die gute Nachricht ist, bis 2025 möchte dann Polen auch die Umstellung auf GSMR abgeschlossen haben, aber bis dahin müssen sie sich auf einiges einstellen. Warum erwähne ich das jetzt? Naja, weil es wieder mal so ein Beispiel ist, wo man so richtig das Bedrohungspotenzial bei der Anwendung von Technologie von vornherein nicht gesehen hat. Wir haben ja auch ähnliche Fehler bei uns im Telefonnetz, wo sozusagen unser Telefon, ja also wenn wir Dienste in Anspruch nehmen wollen von einem Mobilfunknetz, Naja dann müssen wir ja hier SIM-Karte, Verschlüsselung, Kundenidentifizierung, pipapo, was muss man nicht alles auf sich nehmen, um in irgendeiner Form von dem Mobilfunknetz angenommen zu werden, um dort Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu dürfen. Das Netz wiederum kann einfach nur sagen, ja ich bin dein Telekonnetz. Glaub mir alles. Und die hier oft schon angesprochenen Techniken zum Abhören wie die IMSI Catcher, die ja dann einfach mal sagen, ja ich bin's, dein Telefonnetz, buch dich mal hier ein, aber es ist dann halt gar nicht das und das geht halt so einfach, weil die Netze sich wiederum mir gegenüber nicht authentifizieren müssen. Und so ist es hier leider auch bei diesem Zug-Emergency-Stop-System. Und das ist natürlich eine dumme Sache. Und man könnte sich vorstellen, dass die Polen unter Umständen ihren Technologie-Upgrade jetzt dann doch ein bisschen noch beschleunigen sollten als bis 2024.

Linus Neumann
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