Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP471 Der Führer sitzt im Fernsehen

Feedback — Social Media und TwiX — 37C3 — Chatkontrolle — Hinweisgeberschutzgesetz — Post NFTs — Podcasts und Finanzierungsmodelle im Wandel

Wie das immer so ist: dachten wir zu Beginn der Sendung, dass wir kaum Themen haben wurde es eine extra lange Sendung weil wir uns einerseits wieder lange mit Eurem Feedback beschäftigt haben und dazu auch ein paar Themen der letzten Sendungen noch mal neu aufgegriffen haben und andererseits weil wir zum Schluss uns noch mal richtig auf die "Metaebene" begeben haben und diesen Podcast und die im Raum stehenden Finanzierungsmodelle noch mal hinterfragt und diskutiert haben. In dem Zuge geben wir ein paar Einblicke in unseren modus operandi und was die Motivation hinter der inhaltlichen und zeitlichen Gestaltung dieses Formats steht.

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Veröffentlicht am: 6. Oktober 2023
Dauer: 2:43:59


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:30.368
  3. Feedback: CDU-Farben 00:11:41.511
  4. Feedback: Adenauer 00:18:13.288
  5. Feedback: Social Media 00:28:16.280
  6. Der Niedergang von TwiX 00:35:51.556
  7. 37C3 in HH 00:46:07.243
  8. Chatkontrolle 01:01:06.579
  9. Mach Meldung: Hinweisgeberschutzgesetz 01:19:02.427
  10. Deutsche Post macht jetzt auf NFT 01:33:36.603
  11. Podcasts und Finanzierungsmodelle im Wandel 01:41:27.814
  12. Epilog 02:36:29.646
  13. Bonus Track 02:39:18.471

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:02
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
0:00:06
Tim Pritlove
0:00:40
Linus Neumann
0:01:00
Tim Pritlove
0:01:02
Linus Neumann
0:01:08
Tim Pritlove
0:01:14
Linus Neumann
0:01:16
Tim Pritlove
0:01:21
Linus Neumann
0:01:43

Ja.

Tim Pritlove
0:01:45
Linus Neumann
0:01:47
Tim Pritlove
0:01:57
Linus Neumann
0:02:17
Tim Pritlove
0:02:22
Linus Neumann
0:03:12
Tim Pritlove
0:03:13
Linus Neumann
0:03:17
Tim Pritlove
0:03:21
Linus Neumann
0:03:51
Tim Pritlove
0:04:10
Linus Neumann
0:04:35
Tim Pritlove
0:04:51
Linus Neumann
0:04:54
Tim Pritlove
0:05:00
Linus Neumann
0:05:01
Tim Pritlove
0:06:03
Linus Neumann
0:06:06
Tim Pritlove
0:06:28
Linus Neumann
0:06:30
Tim Pritlove
0:06:37
Linus Neumann
0:06:47
Tim Pritlove
0:06:49
Linus Neumann
0:06:54
Tim Pritlove
0:07:39
Linus Neumann
0:07:53
Tim Pritlove
0:08:04
Linus Neumann
0:08:09
Tim Pritlove
0:09:36
Linus Neumann
0:09:43
Tim Pritlove
0:10:26
Linus Neumann
0:10:52
Tim Pritlove
0:10:56
Linus Neumann
0:11:12
Tim Pritlove
0:11:15
Linus Neumann
0:11:17
Tim Pritlove
0:11:18
Linus Neumann
0:11:20
Tim Pritlove
0:11:26
Linus Neumann
0:11:29
Tim Pritlove
0:11:32
Linus Neumann
0:11:36
Tim Pritlove
0:11:41
Linus Neumann
0:12:00
Tim Pritlove
0:12:02
Linus Neumann
0:12:16
Tim Pritlove
0:12:19
Linus Neumann
0:12:22
Tim Pritlove
0:12:45
Linus Neumann
0:12:48
Tim Pritlove
0:13:36
Linus Neumann
0:14:02
Tim Pritlove
0:14:09
Linus Neumann
0:14:17
Tim Pritlove
0:14:20
Linus Neumann
0:14:23
Tim Pritlove
0:14:28
Linus Neumann
0:14:29
Tim Pritlove
0:14:32
Linus Neumann
0:14:38
Tim Pritlove
0:14:43
Linus Neumann
0:14:55
Tim Pritlove
0:14:58
Linus Neumann
0:15:01
Tim Pritlove
0:15:05
Linus Neumann
0:15:47
Tim Pritlove
0:15:52
Linus Neumann
0:16:08
Tim Pritlove
0:16:42
Linus Neumann
0:16:43
Tim Pritlove
0:16:56
Linus Neumann
0:16:58
Tim Pritlove
0:17:07
Linus Neumann
0:17:09
Tim Pritlove
0:17:14
Linus Neumann
0:17:57
Tim Pritlove
0:18:10
Linus Neumann
0:18:54
Tim Pritlove
0:20:38
Linus Neumann
0:20:38

Ja, dann eben, das meine ich mit perfektioniert, weil wenn sie es davor erlangt haben, dann haben sie es quasi am Ende ihrer Karriere mindestens zwölf, 13 Jahre für die Nazis gemacht. Also so oder so gab es da wenig Material, mit dem man jetzt ein unbeflecktes Staatswesen hätte hochziehen können. Das ist, glaube ich, erstmal eine Tatsache, die mit, man kann kein schmutziges Wasser wegschütten, solange man kein sauberes hat, halte ich, ohne jetzt den genauen Kontext zu kennen, das Zitat höre ich zum ersten Mal, muss ich tatsächlich auch sagen, halte ich für eine vermutlich halbwegs adäquate Erfassung des damaligen Zustandes. Was sich ja dann im weiteren Verlauf entwickelt hat, ist, dass es unmittelbar vom Ende des Zweiten Weltkriegs überging in den sogenannten Kalten Krieg. Kampf der zwei Systeme, Sowjetunion auf der einen Seite unter kommunistischer. Wie soll man das sagen? Die ein kommunistisches Weltbild propagiert haben, um nicht sagen zu müssen, sie hätten eins umgesetzt und einen real existierenden Sozialismus geschaffen haben und sich im unmittelbaren Systemkampf mit den USA befunden haben, die ein kapitalistisch-liberal-demokratisches Modell propagiert haben. Das heißt, die Bundesrepublik Deutschland hat sich sofort mit einem Systemgegner wiedergefunden und wie wir wissen, endet diese Auseinandersetzung mit nichts anderem als dem, wenn ich es mal etwas übertrieben ausdrücke, Sieg des kapitalistisch-demokratischen Systems und der Einverleibung der Deutschen Demokratischen Republik. Was ja für die Reihe an Spannungen, die heute noch unsere Gesellschaft belasten, verantwortlich ist. Das nämlich dann den vielen Menschen, die in der Deutschen Demokratischen Republik geprägt wurden, auch heute noch sehr unwohle Gefühle gibt, was also ihr Willkommen und die sogenannte Wiedervereinigung betrifft. Dass aber der Adenauer stärker antikommunistisch war, als in diesem Fall jetzt nachher antifaschistisch, denke ich, erklärt sich einfach durch seine Position. Er musste antikommunistisch sein, weil er sich in einem kalten Krieg wiedergefunden hat, so ungefähr mit der deutschen demokratischen Republik unter strenger Führung der USA, die alles angeguckt haben, dass er bloß alles gegen den Kommunismus tut. Und gleichzeitig konnte er sich keinen strammen Antifaschismus leisten, weil er seine Bundesrepublik da mit den ganzen alten Nazis bauen musste. Also das sollten jetzt nicht entschuldigen, aber zumindest mal in einen historischen Kontext rücken, der ja dann 68 ordentlich aufgemischt wurde. Wohlgemerkt in dem Fall dann 23 Jahre später, wo, jetzt machen wir mal ein bisschen Mathe, genau die Leute, die jetzt in dem Alter waren oder langsam in dem Alter sein konnten, in die Eliten aufzusteigen, Anlass hatten eine ausreichende Menge darzustellen, auch zu kritisieren, dass da überall noch Nazis sitzen. Also so habe ich das irgendwann mal mir zusammengeräumt oder wurde es mir erklärt.

Tim Pritlove
0:24:43
Linus Neumann
0:25:07
Tim Pritlove
0:25:16
Linus Neumann
0:26:30
Tim Pritlove
0:26:37
Linus Neumann
0:27:44
Tim Pritlove
0:27:55
Linus Neumann
0:27:57

Ja.

Tim Pritlove
0:28:03
Linus Neumann
0:29:25
Tim Pritlove
0:29:34
Linus Neumann
0:30:26

Dazu kann ich nur ergänzen, mit Sicherheit gibt es, also ich hab mir dieses Nostro jetzt mal gerade kurz angeschaut, sieht ja irgendwie vielleicht gar nicht so uninteressant aus. Es gibt ja eine ganze Reihe an irgendwie Social Media Protokollen und mach das mal dezentral, mach das mal zentral und so weiter. Und sicherlich würde ich sagen, dass bisher nicht das beste Protokoll gefunden wurde, beziehungsweise sicherlich gibt es viele Leute, die der Überzeugung sind, dass sie das Beste gefunden haben und dass es Bessere gibt, aber das ist eben nicht das, was ein soziales Netzwerk ausmacht, sondern ein soziales Netzwerk macht aus, welche Leute da drin sind. Wenn ich Twitter ausgewählt hätte nach der Art der Implementierung oder so oder der Art des Protokolls, dann wäre ich im Zweifelsfall niedergelandet und so wird auch leider nicht die Art des Protokolls oder die technische Implementierung die Entscheidung darüber fällen, was potenziell an Twitters Stelle tritt oder was jetzt noch von Twitters Niedergang profiliert. Mastodon hat ja schon mal relativ gut profitiert, Frage ist, konnte das halten, sind die Menschen dort geblieben, haben sich neue Netzwerke gebildet und das scheint so ein bisschen abgeflaut zu sein. Also man liest jetzt zunehmend auf Mastodon von Leuten, die, sagen wir mal, sich da nicht über die Implementierung des Protokolls oder wo irgendein Knopf ist, beschweren, sondern die ein bisschen vielleicht ihre Unzufriedenheit mit den dort zu erhaltenden Inputs ausdrücken. Was ja einfach eine Unzufriedenheit mit den Menschen ist, die sie dort umgeben oder der Kultur, die die Menschen dort pflegen. Das ist jetzt eine Sache, die ich irgendwo mal gelesen habe. Sorry, bevor jetzt wieder irgendwelche Mastodon-Fans sich darüber beklagen, dass ich das schlecht reden würde. Es ist tatsächlich so, dass ich meinen Mastodon-Account gerade am ehesten benutze und pflege. Ja, aber... Wie wir in der letzten Sendung ja schon angesprochen haben gibt's ja jetzt diese Blue Sky Welle und wie, das ist, da siehst du die Leute, die Leute meandern jetzt irgendwie gerade durchs Netz auf der Suche nach einer geilen Party oder einer geilen Location, ja doch, nach einer geilen Party und die Location ist bei einer geilen Party eben zweitrangig. Boah geil, ey voll das Partywissen Tim. Ich bin gerade voll überzeugt von meinem klugen Gedanken.

Tim Pritlove
0:33:19

Ja, ich weiß, ich würde es trotzdem etwas einschränken wollen. Also grundsätzlich hast du natürlich recht, die Community bestimmt, was letzten Endes der Erfolg ist. Ich würde jetzt nicht so weit gehen, dass ein Protokoll oder sagen wir mal das Design dieses Systems da nichts zubeiträgt, weil es ist natürlich schon so, dass bestimmte Dinge dann auch dazu geführt haben, dass Twitter zum Beispiel so beliebt war, das sind dann auch Features, die die User ja auch selber gebracht haben, dieses ganze Ad-Mentioning, das Follow-Modell, das muss man ihnen geben, das haben sie selber gebaut, das war eigentlich so die Basis des Erfolgs. Aber so Menschen, wie das funktioniert und all diese ganzen Feinheiten, das hat dann schon in den ersten Jahren dazu beigetragen, dass das dann eben auch spannend wurde zu diskutieren. Das sind halt so Mechanismen, die haben sich mittlerweile herausgebildet und jetzt glaube ich bei der Twitter Nachfolge, hat es auch eine Menge damit zu tun, wo sich die Leute so heimisch fühlen und während Mastodon halt. Ähnlich ist aber auch an manchen stellen explizit dinge bewusst anders macht ja hat bluesky teilweise andere design entscheidungen gefällt die jetzt manchen vielleicht mehr zusagen. Und von sich von daher dort wohler fühlen das ist für jede gruppe ein bisschen anders und so weiter am ende ist natürlich immer entscheidend gibt es irgendwann mal diesen netzwerkeffekt gibt es irgendwann so ein kipppunkt, Wo so ganze Communities, also so viele, wie nennt man dann diese Leute, das hab ich fast Führer gesagt, also, populäre Gestalten oder so Zentren, Community Zentren, so zentrale Personen bestimmter Communities, wenn die halt irgendwie sichtbar abmarschieren und sagen ich probier jetzt das aus, dann ziehen die natürlich eine ganze Menge nach sich und wenn diese Sogwirkung stark genug ist, dann kann es dann halt auch schnell mal kippen. Und ist ja ganz klar ich meine warum warum lese ich jetzt noch meine eine Liste auf Twitter, ja weil die Leute die da reinschreiben gibt's so woanders noch nicht ein paar schon aber eben die meisten nicht also lese ich diesen Kanal weil es gibt den halt sonst nirgendwo was soll ich machen ich kann denen ja nicht vorschreiben wo sie jetzt morgen zu posten haben. Damit kommen wir vielleicht auch schon direkt zum nächsten Meldungsding, was eigentlich dazugehört und das ist sozusagen der Niedergang von Twix. Ich finde ja den Namen Twix, ich habe lange auch darüber nachgedacht, wie ich das nennen soll, aber Twix ist genau das Richtige. Eigentlich ist es die gleiche Scheiße. Heißt aber jetzt irgendwie anders, aber man kann mit dem Wort halt sowohl den guten alten Reiderwitz machen, als auch beide Namen in einem erwähnen. Praktisch, nicht super. Also Twix, was?

Linus Neumann
0:36:29
Tim Pritlove
0:36:54
Linus Neumann
0:37:37
Tim Pritlove
0:37:44
Linus Neumann
0:37:48
Tim Pritlove
0:37:55
Linus Neumann
0:38:20
Tim Pritlove
0:38:24
Linus Neumann
0:38:30
Tim Pritlove
0:38:33
Linus Neumann
0:38:37
Tim Pritlove
0:38:41
Linus Neumann
0:38:47
Tim Pritlove
0:39:17

Okay, vielleicht wer von euch jetzt auch überhaupt keine Ahnung hat genau was Blue Sky ist, also Blue Sky war ja mal so ein Projekt von eben genau diesem vorhin schon erwähnten Jack Dorsey, der nämlich tatsächlich vor einiger Zeit, ich glaube Logbuch Netzpolitik berichtete auch, mal so die Vision rausgehauen hat, so die Zukunft von Twitter sollte eigentlich dezentral sein. Da steckt dann vielleicht so ein bisschen sein libertäres Gen drin und was weiß ich, was er sich dabei wirklich gedacht hat, aber ich glaube diese Leute, die meandern aber auch wirklich von heute hier morgen da, so oder so, die Vision war draußen und es gab dann auch ein Team von Leuten, die dann tatsächlich an so einem Protokoll gearbeitet haben. Das sogenannte Ad-Protokoll, was jetzt irgendwie implementiert wird und wo es halt jetzt auch diese eine App gibt. Es gibt glaube ich schon ein paar andere Apps, aber noch nicht so richtig. Blue Sky ist halt eigentlich, ich will es jetzt nicht föderiert nennen, aber es ist aber mal nicht so ganz so zentralisiert, wie das eben Twitter ist, sondern die Infrastruktur kann so aufgebrochen werden und man kann im Prinzip auch woanders gehostet werden. So ähnlich wie das auch Mastodon macht, nur dass sich das nicht in deinem Handel niederschlägt. Ja also während du halt bei Mastodon irgendwie mehr oder weniger klar sagst wo dein Zuhause ist, musst du das halt auf Blue Sky so nicht machen. Derzeit gibt es das nur als App auf IOS und ich glaube auch auf Android oder und man kommt aber nur an einen Account, wenn man so einen Invite Code kriegt von irgendjemand, schon auf dem Netz ist, man kriegt da so regelmäßig welche in seinen Account gespült, also ihr könnt einfach Leute fragen, die schon einen Account haben, dann kriegt ihr wahrscheinlich auch so einen Invite Code. Naja und lange Zeit, also ich weiß nicht seit wann verfolge ich das hier jetzt seit, seit wann läuft das, ein halbes Jahr oder sowas? Bisschen länger schon, ich weiß nicht mehr ganz genau. Auf jeden Fall, naja ist halt so eben yet another twitter like App quasi so und jetzt seit ein paar Tagen, also es ging vor zwei Tagen ging das irgendwie total los, ich guckte auch die ganze Zeit nur auf mein Telefon und war so blim blim blim blim blim. Wer mir jetzt alles irgendwie gerade wieder gefolgt ist. Kann man abschalten, ne? Ja ich weiß, es ist mir in dem Moment dann auch aufgefallen, dass ich vielleicht mal abschalten sollte. Vorher habe ich das irgendwie alle zwei Tage bekommen, da hat mich das nicht groß interessiert. So aber dann macht es auf einmal klimmklimm und da dachte ich mir so okay was ist denn jetzt passiert? Naja stellt sich raus, dass wohl jetzt gerade so eine, es wieder so eine Kulmination gab und so eine größere Polit- und Journalisten-Bubble auf Blue Sky marschiert ist und mit Pocken und Trompeten ihre Twitter-Accounts eingestellt hat. Und da ist halt genau dieser Effekt wieder passiert, wo sozusagen so ein paar Meinungsführer die Seiten gewechselt haben und dementsprechend folgt die Community auch nach. Ob das jetzt Bestand hat, keine Ahnung. Genau diesen Effekt hatten wir ja auch vor ein paar Monaten bei Macedon, weil natürlich so die, sagen wir mal Open Source affine Szene sich noch sehr viel schneller hat da vertreiben lassen durch die Umstände auf Twitter und während halt die ganzen Medienschaffenden hier noch durchgehalten haben auf Twitter, weil ja da die Kanäle sind, Könnte es jetzt vielleicht unter Umständen sein, ich will das überhaupt nicht beschreien oder vorhersagen oder so, beobachte nur was gerade passiert, es könnte durchaus sein, dass sozusagen so ein Medienkonglomeration sich auf einmal dort findet und sich irgendwie drauf einigt, dass wir jetzt den Scheiß da posten, kann sein, muss nicht passieren und ja und dann wird sich zeigen was das für Auswirkungen hat. Und man kann übrigens doch auf die linken, auf die Accounts. Ich hatte das auch noch in die Shownotes eingepostet, guck mal in die letzten Shownotes von der letzten Sendung, da hab ich das am Ende noch reingebaut.

Linus Neumann
0:43:08
Tim Pritlove
0:43:13
Linus Neumann
0:43:19
Tim Pritlove
0:43:27

Ja ich hab da nur meinen Platzhalter, Tim Pritlaff und Metaebene, das ist immer das erste was ich bei so halbwegs relevanten Diensten erstmal sichere und ob ich dann da wirklich groß ins Posten komme, das entscheidet sich dann eigentlich erst später, man muss erstmal gucken wie sich das automatisieren lässt und so weiter. Nach einiger Zeit kommen ja diese Dienste, die dann RSS-Feeds da abwerfen und so. Gibt's wahrscheinlich auch alles schon, hab ich bloß noch nicht näher geschaut. Und das ist natürlich auch so eine Sache, warum ich auch anfangs selbst so gezögert habe, von Twitter Richtung Mastodon zu marschieren, ist halt, ich möchte selbst eigentlich immer nur wirklich auf Netzwerken präsent sein, wo ich auch wirklich präsent bin, also wo ich auch wirklich aktiv mitlese, reagiere etc. Deswegen mache ich zum Beispiel nicht so Cross-Posting-Kram, was andere immer gemacht haben, so bei anderen Sachen. Ja, wenn ich hier da was poste auf Twitter, dann hau ich das halt einfach noch auf allen Netzwerken raus, bloß dann krieg ich auf diesen anderen Netzwerken, auf denen ich gar nicht präsent bin, nur einen Account habe, irgendwelche Replies auf Sachen, die eigentlich für einen ganz anderen Kanal gedacht waren und ich finde man muss immer schon auf seinen Kanälen immer schon native senden. Und jetzt bist du gerade in dieser Problematik, nehmen wir Twix mal weg und lassen wir mal nur Mastodon und Blue Sky, so zwei Dienste, die sich in ihrem ganzen Erscheinungswesen sehr ähneln, wo wahrscheinlich wir auch derzeit noch eine sehr marginal sich unterscheidende Audience haben, so wo postest du jetzt was? Also erstmal die Frage postest du überhaupt irgendwas und wenn ja wo? Wo möchtest du dann interagieren? Wo hast du jetzt sozusagen für diesen Kommentar oder diese Meldung oder diese Verkündung eigentlich die richtige Audience? Und das muss man für sich natürlich auch selber erstmal rausfinden.

Linus Neumann
0:45:36
Tim Pritlove
0:45:42
Linus Neumann
0:45:43
Tim Pritlove
0:46:00
Linus Neumann
0:46:08
Tim Pritlove
0:46:15
Linus Neumann
0:46:17
Tim Pritlove
0:46:41
Linus Neumann
0:46:44
Tim Pritlove
0:47:33
Linus Neumann
0:47:37
Tim Pritlove
0:47:43
Linus Neumann
0:47:46
Tim Pritlove
0:48:05
Linus Neumann
0:48:08
Tim Pritlove
0:48:12
Linus Neumann
0:48:16
Tim Pritlove
0:48:29
Linus Neumann
0:48:52
Tim Pritlove
0:49:05
Linus Neumann
0:49:12
Tim Pritlove
0:49:15
Linus Neumann
0:49:19
Tim Pritlove
0:49:35
Linus Neumann
0:49:59
Tim Pritlove
0:50:05
Linus Neumann
0:50:15
Tim Pritlove
0:50:36
Linus Neumann
0:50:38
Tim Pritlove
0:50:40
Linus Neumann
0:51:13
Tim Pritlove
0:51:16
Linus Neumann
0:51:56
Tim Pritlove
0:52:03
Linus Neumann
0:52:05
Tim Pritlove
0:52:13
Linus Neumann
0:52:51
Tim Pritlove
0:52:55

Ja, ich war drin. Ich hab's gesehen. Jaja, der ist noch da. Denkmalschutz und so. Der existiert. Der Saal 2 ist ersetzt worden. Durch den Saal Z. Und dann gibt es halt diese Multifunktionsbereiche, es gibt ein großes Eingangsfoyer und über die gesamte Strecke des Gebäudes ist sozusagen an der Seite nochmal eine leichte Erweiterung rangeflanscht worden, damit man eben auch an allen Sälen vorbeigehen kann, das ermöglicht dem CCH zum Beispiel Veranstaltungen im Saal 1 durchzuführen, die komplett abgetrennt sind von allen anderen und so. Also man kann jetzt sozusagen in den einzelnen Segmenten Sub-Veranstaltungen machen ohne andere Veranstaltungen damit zu beeinflussen, was so vorher nicht vorgesehen war. Das ist ja so ein typisches Element gewesen der Konferenzorte der 70er Jahre, auch hier das ICC in Berlin ist ja in diesem Design entstanden, so ein riesiger Ort, wo dann halt so die Aktionärsversammlung von Mercedes-Benz stattfindet und überhaupt die ganze Zeit ist da immer nur so ein großes Ding. Und heutzutage hat sich natürlich der ganze Veranstaltungsmarkt hin zu vielen kleinen Variablen, Veranstaltungen entwickelt, die gleichzeitig stattfinden wollen, die gleichzeitig bespielt werden und das war halt in dem CCH so nicht mehr ohne weiteres machbar. Im hinteren Bereich schon, aber eben vorne nicht. Und deswegen ist es jetzt so, für uns bedeutet das, es ist etwas mehr Platz da, es ist etwas mehr Flexibilität auch im Platz. Sieht insgesamt sehr schick aus, ich finde es ist gut geworden, aber selbstverständlich weniger Fläche als in Leipzig. Also diese, ist deutlich, ja also ich meine das ist ja nicht anders zu machen und natürlich wird es vor allem und das sehe ich auch so ein bisschen mit einem weinenden Auge, wird es eben der Ausbreitungsfähigkeit dieser Assemblies Assemblies, ja also ... Eine Grenze setzen. Ich weiß jetzt nicht genau wie die Pläne sind, aber an anderen Stellen wird Raum geschaffen werden, nur wird es natürlich nicht so ausgedehnt sein. Das ist natürlich auch ein Vorteil, weil Leipzig war zu groß. Es war einfach viel, die Wege waren zu weit. Es war irgendwie eine interessante Phase fand ich. Es hat dem Kongress nochmal so ein unerwartetes Wachstum ermöglicht und konnte etwas experimentieren mit sich selbst. Ich finde der Kongress war am Ende mehr so eine Art Indoor Camp geworden. Und was ich ganz wertfrei sage, ich fand das einfach interessant, nur der Aufwand, diese Veranstaltung auch zu stemmen aus der Community heraus, der war halt auch wirklich hoch. Also es war wirklich krass, was da logistisch geleistet werden musste, um diese Veranstaltung wirklich zu bespielen. Und von daher sind, glaube ich, viele auch sehr glücklich darüber, dass man im CCH trotz einer hohen Teilnehmerzahl kürzere Wege hat. Also, dass einfach durch die Etagen und so weiter, da fährt man halt mit dem Fahrschuh mal hoch und muss nicht irgendwie 300, 400, 500 Meter laufen, um irgendwo zu sein. Und das kann sich auch positiv auswirken.

Linus Neumann
0:56:20
Tim Pritlove
0:58:05
Linus Neumann
0:58:20
Tim Pritlove
0:58:24
Linus Neumann
0:59:11
Tim Pritlove
0:59:22
Linus Neumann
0:59:26
Tim Pritlove
1:00:53
Linus Neumann
1:01:07

So, dann wollen wir noch mal ein bisschen über die Chat-Kontrolle sprechen. Da wird ja jetzt über die Verflechtungen und die Hintergrundpläne immer mehr bekannt. Also immer ekeligere Details. Das ist ja ein sehr relativ umfangreiches Ding. Wir haben uns ja immer viel mit der Erkennung auseinandergesetzt, dass da künstliche Intelligenzsysteme oder so unziemlichen Inhalt erkennen sollen. Und worüber wir in letzter Zeit gar nicht mehr so viel gesprochen haben, weil wir viel über technische Details gesprochen haben, ist, konsequent soll ja eine Meldung an Europol sein, an ein EU-Zentrum, bei dem dann diese ganzen Meldungen eingehen. Da soll eine Datenbank mit Indikatoren für sexuellen Kindesmissbrauch im Internet eingerichtet werden, die soll gepflegt und betrieben werden Und die Anbieter müssen die dann nutzen, um ihren Aufdeckungspflichten nachzukommen. Das bedeutet, die müssen das da drin melden und die Verdachtsmeldungen der Anbieter entgegennehmen. Und dann werden sie dort geprüft und dann an Europol und die nationalen Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet. Geprüft heißt, guckt noch mal ein Mensch drauf. Das heißt, eure false positives, wo dann eine KI sagt, das ist aber jetzt hier dokumentierter Kindesmissbrauch, das schicken wir jetzt, das leiten wir jetzt aus, dann guckt erst mal jemand drauf, um vielleicht festzustellen, dass es das nicht wäre, ja? Also auch eine super Vorstellung für eure konsensuell ausgetauschten Bildchen unter erwachsenen Menschen, die einfach echt jung geblieben sind. Dann sagt Europol, also gibt es ein Gesprächsprotokoll, mal wieder bei Netzpolitik.org geleakt, sagt Europol, ja es gibt ja auch andere Kriminalitätsbereiche, die von der Aufdeckung profitiert würden, schreibt die doch am besten mal direkt mit ins Gesetz und sorgt mal bitte dafür, dass wir KI-Instrumente für Ermittlungen nutzen dürfen und zum Beispiel auch für Abhörmaßnahmen einsetzen können, weil dann müssen wir den ganzen Scheiß nicht mehr selber lesen. Also Europol auf jeden Fall volles Fund auf dem AI-Trip und sagen, ja sie würden auch gerne noch von den Wechselwirkungen zwischen dem Aufgabenbereich des künftigen EU-Zentrums und Europol profitieren. Wir müssen alle relevanten Informationen erhalten, um die EU und ihre BürgerInnen, liebe Europol, vor schwerer und organisierter Kriminalität, einschließlich natürlich auch sexuellem Missbrauch von Kindern zu schützen. Die stehen da jetzt schon in den Startlöchern. Ja man sagt ja, alles wird wahr. Du sagst irgendwie so, pass auf, wenn ihr das einmal macht, dann kommen die mit ihren Begehrlichkeiten. Da sitzt Europol jetzt schon bereit und möchte all das haben. Glücklicherweise weiterhin stellt sich dar, dass die Bundesregierung alles verhindern möchte, was private verschlüsselte Kommunikation durchleuchtet. Explizit auch das Client-Side-Scanning. Darin sind sich Buschmann, also der Justizminister Marco Buschmann und Innenministerin Nancy Faeser einig. Und das ist gut, weil Nancy Faeser ja lange offen war zum Bruch des Koalitionsvertrages. Sie sich da inzwischen dann doch einer besseren hat belehren lassen, ja. Außerdem haben wir in der letzten Sendung ja sehr enttäuscht auch darüber gesprochen oder sehr desillusioniert. Was kann man denn sagen? Es ist weder Desillusion, es ist auch keine Enttäuschung, weil man es auch die ganze Zeit so erwartet hat. Ähm... Angewidert, könnten wir sagen, angewidert von den Lobby-Verpflechtungen rund um Ilvia Eva Johansson gesprochen. Also Eva Johansson, die EU-Kommissarin, die das Ganze vorantreibt. Die ja dann, die hat ein Strongly Worded Letter bekommen aus dem Liebe-Ausschuss, also dem Committee on Civil Liberties, Justice and Home Affairs, Vom Chairman dieses Committees, das ist der Juan Fernando Lopez Aguiar, auch über den haben wir gesprochen. Der ist nämlich, wenn ich mich nicht täusche, Spanier. Also ich würde jetzt, also nennt mich von Vorurteilen belastet, aber ich unterstelle dem Mann, dass er Spanier ist. Lass mich kurz gucken.

Tim Pritlove
1:06:12
Linus Neumann
1:06:13

Ja, genau. Er ist von der Partido Socialista Obrero Español und damit mitgibt der progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament. Und der hat dann, also Ilva Johansson, geschrieben und sagte, ja, also hier pass mal auf, wir gesehen. Ich würde gerne meine Sorge über kürzlich veröffentlichte Berichte zum Ausdruck bringen, dass es hier Interessenkonflikte gibt mit Bezug auf die Regulierung, die du hier anstrebst und Und deine Arbeitsbeziehungen zwischen der Europäischen Kommission und den Tech-Companies, davon profitieren, einem Geflecht aus. Stiftungen, PR-Agenturen und Tech-Companies, darunter THORN, die We Protect Global Alliance. Und dass es hier den Eindruck von undue influence, also unangemessenem Einfluss auf die Erstellung dieses Proposals gibt. Insbesondere scheint es so zu sein, dass die Gruppen hier mit ökonomischem Interesse im Hintergrund mitgewirkt haben. Wir würden freundlich darum bitten, ein paar Erklärungen und Klarstellungen zu diesen Anschuldigungen zu erhalten. Wir denken, dass Ihre Kooperation und eine zügige Reaktion dem Vertrauen und der Transparenz dienen würde, welches Werte sind, die im Herzen der Europäischen Union sind. Das würde ich jetzt als strongly worded letter bezeichnen. Muss ich auch wirklich mal sagen. Also wenn das jetzt nicht mit Chat-GPT gemacht wurde, dann bewundere ich teilweise so diese, wie man so, mit so freundlichen Worten, dann doch sehr schwere Vorwürfe beschreiben kann und da hätte ich natürlich, da rechnet man natürlich damit, dass Eva Johansson jetzt Aufklärung verschafft und sich gegen diese Vorwürfe zuwehrsetzt, Aufklärung betreibt. Und sagt so pass auf so und so sieht das hier aus und ich kann das alles erklären. Hier wurde irgendwas in den falschen Kontext gerückt. Mein Mitarbeiter, der arbeitet gar nicht bei dieser, der ist gar nicht Mitglied in dieser Lobbyorganisation. Ich habe auch keine Werbevideos von Lobbyorganisationen mitgemacht und verbreitet oder deren PR-Aktionen mit Pressefotos unterstützt. Ich habe auch nicht E-Mails an die geschrieben und gesagt, jetzt hoffe ich, dass ihr das Proposal, was wir gemeinsam geschrieben haben, so unterstützt, dass wir es auch über die Bühne kriegen. Könnte das könnte sie jetzt irgendwie erklären aber sie entscheidet sich für den Hubsi-Style. Kennst du Hubsi-Style?

Tim Pritlove
1:09:41
Linus Neumann
1:09:44
Tim Pritlove
1:09:49
Linus Neumann
1:09:50
Tim Pritlove
1:11:29
Linus Neumann
1:11:33
Tim Pritlove
1:12:28
Linus Neumann
1:12:47

Let the text of the proposal speak for itself, ne? Also, alter, die geht da überhaupt nicht drauf ein. Also, das ist ein, was da wirklich steht ist, hier gibt es schwerwiegende Vorwürfe, verhalte dich dazu. Und ihre Antwort ist, mein Proposal ist gut und die Medien, internationale Medien von gutem Läumund, Versuchen hier, und jetzt ist natürlich auch das Wichtige, sie sagt spezifisch nicht, mich in Misskredit zu bringen, sondern die gesamte Kommission. Das ist ein Angriff auf die Kinder und die Kommission und am besten noch die Demokratie. Ja, unglaublich, ja und dann und wieder. Also der letzte Satz, es ist Deshalb unsere geteilte Verantwortung als Politiker, diese Balance sicherzustellen und alles zu tun, was wir können, um allen Kindern eine Zukunft frei von sexuellem Missbrauch und seinen schrecklichen lebenslangen Konsequenzen zu bereiten. Das war nicht Thema der Anfrage. Es ist einfach gar nicht die Frage gewesen. Der Liebeausschuss hat sie ja nicht zum Inhalt ihres Proposals gefragt. Er hat sie gefragt, erklär mal bitte, mit was für einem Haufen du das da machst? Übrigens, achso, habe ich gerade ganz vergessen zu erzählen, die beiden, die da jetzt, also die Europol-Leute, es gibt ehemalige Mitarbeiter der Europol, die jetzt bei diesem Lobby-Netzwerk aktiv sind, ne? Und das Lobby-Netzwerk ist auch in den USA aktiv, da ist es die Heat Initiative, die haben bei der Vorstellung der neuen iPhones im September eine ganzseitige Anzeige in der New York Times geschaltet, Eine ganz ecktige Anzeige in der New York Times, als ich letztes Mal eine geschaltet habe, war ein paar hunderttausend Euro, ne? Und da haben ein Flugzeug gemietet, mit dem sie irgendwie über die Apple-Zentrale geflogen sind, das war wahrscheinlich billiger, und auf dem Banner stand, Dear Apple, detect child sexual abuse in iCloud, ja, ähm, also, krass, es ist wirklich ekelig. Es ist richtig, richtig übel. Und das ist, das ist ein, das ist ein Verfall politischer Kultur, das ist Schrupalla-Style, ja, das ist Trump-Style, Das sind Angriffe auf das, was wir als Demokratie versuchen, aufrechtzuerhalten und zu verteidigen. Dass wir mit Fakten basiert in einem Austausch, in dem man auch Rechenschaft schuldig ist und durch die Medien kontrolliert wird, die den ganzen Tag nur Wadenbeißer sind. Ja, das ist deren Job. Aber nein, denen unterstellt man jetzt unlautere Motive, wenn man sich, wenn man, also das ist...

Tim Pritlove
1:16:14
Linus Neumann
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Tim Pritlove
1:16:18
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
1:18:59

Ignorance is strength. Kann ich dazu nur sagen. So, nächstes Thema. Und zwar gibt es, also ja, sozialen Netzwerk, Twix, wie auch immer. Ich nenne es jetzt einfach Twitter. Auf Twitter gab es, ich habe einen, einer meiner absoluten Lieblings-Tweets hat jetzt noch stattgefunden. Im Niedergang, ne, kommt da ja dann immer nochmal so ein kleines Feuerwerk raus. Und zwar gab es offenbar eine ZDF-Magazin-Royalsendung über Nazi-Chatgruppen bei der Polizei, ne? Und von denen gibt es ja, also ich weiß nicht, das ist jetzt so eine hohe dreistellige. Anzahl Einzelfälle, die bisher berichtet wurden, ne? Und das deutet ja dann eben unter Umständen darauf hin, dass man ein systematisches Problem hat, über das sich viele Leute Gedanken machen, unter anderem zum Beispiel schon sehr lange und sehr reflektiert und gut Oliver von Dobrowolski, Polizeihauptkommissar, ich glaube hier in Berlin, Antifaschist, bezeichnet sich als Antifaschist und Gründer und Sprecher von Better Police, einer Organisation, die sich eben zum Ziel gesetzt hat, ja, die Polizei zu verbessern. Und zwar zu verbessern, in dem, ja, sie sich mehr Vertrauen aus der Gesellschaft wiederverdient. Weniger Gewalt, weniger Rassismus, die schwarzen Schafe aussortieren. Das hat dem Oliver von Dobrowolski natürlich auch dazu geführt, dass er selber von vielen in der Polizei als schwarzes Schaf wahrgenommen wird. Dem stellt er sich natürlich äußerst entschieden entgegen und dem möchte ich auch absolut widersprechen, weil das jemand ist, der die Bedeutung der Institution, der Polizei in einer Gesellschaft würdigt und diesen Ruf reinhalten möchte, weil er die Bedeutung der Polizei für ein Staatswesen erkannt hat und deswegen schützen möchte. Man könnte sagen, der Mann liebt die Polizei, deswegen möchte er natürlich auch darauf hinwirken, dass sie die beste Polizei ist, die wir haben können. Der kommentiert dann diese Sendung von ZDF-Magazin, die ich nicht geschaut habe. Wenn die Einzelfallparade AKA zu 9S das Problem mit Nazis in der deutschen Polizei solcher Ausmaße hat, dass nicht mal eine einzige Ausgabe des ZDF-Magazin dafür reicht, meine Fresse, kommentiert er. Daraufhin antwortet ihm irgendein Twitter-Vogel. Warte mal ab, bis du die Polizei mal selber brauchst und meld dich danach nochmal. Antwort Oliver von Dobrowolski, ich bin die Polizei, Digga. Der Tweet hat inzwischen, ich glaube so siebeneinhalbtausend Likes, weil es natürlich einfach so ein klassischer Twitter versenkt, irgendein, irgend so ein Durchkommentierer, der den ganzen Tag im Internet hetzt, dieser Typ, der da kommentiert, äußert auch den ganzen Tag nicht, sich nicht zu anderen Themen als, ne, zum, wer alles auf die Fresse kriegen sollte, so ungefähr. Das war seit langer Zeit einer meiner Lieblings-Tweets, laut gelacht, gerne geklickt und deswegen habe ich den jetzt als Einstieg gewürdigt in das Thema, nämlich das Projekt MachMeldung. Eine Infoseite von der Gesellschaft für Freiheitsrechte und der Alfred-Landeker-Stiftung, die. Unter mach-meldung.org über den Schutz von Hinweisgeberinnen bei der Polizei aufklären und damit zu einer besseren Fehlerkultur bei der Polizei beitragen und so die Hinweisgeberinnen, den Rechtsstaat und die Demokratie stärken. Da erklären sie die Umsetzung des neuen Hinweisgeber-Schutzgesetzes, da komme ich gleich nochmal drauf, zurück und arbeiten außerdem auch auf die Schließung bestehender Regelungs- und Schutzlücken hin, darauf komme ich gleich zurück. Da kann man sich also über die Rechte als Whistleblowerin informieren. Da werden Schulungen angeboten zum Thema Hinweisgabe im Polizeidienst. Wird durch eine Umfrage eine Studie angefertigt auf Basis von Interviews mit Polizistinnen, um also quasi dieses Core-Geist zu brechen, was ja dazu führt, dass die Scherwarzen Schafe in unserer Polizei geschützt werden. Und damit der Demokratie schaden können. Und zwar noch sehr viel mehr, als sie es als Individuen könnten. Das finde ich ein sehr gutes Projekt, was ich hier gerne erwähnen möchte. Man kann da also nicht selber melden, aber man kann dann zum Beispiel sagen, ich bin jetzt irgendwie Berliner Polizist und ich möchte gerne eine Meldung machen. Und dann wird man darüber aufgeklärt, welche, wie jetzt die Rechte sind und Bedingungen und wird dann in diesem Fall zur... Ich glaube, in Berlin landet man dann auf so einer Seite beim Justizministerium, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Also man landet da auf jeden Fall an der richtigen Stelle, wo dann natürlich auch steht, wenn du eine falsche Aussage machst, strafrechtliche Konsequenzen und so weiter. Immerhin wird das jetzt mal überhaupt motiviert, dass man Fehlverhalten von Polizistinnen zur Meldung bringen kann. Und dafür braucht man natürlich Schutz.

Tim Pritlove
1:24:46
Linus Neumann
1:24:51

Ja, das wendet sich spezifisch an Polizistinnen und Polizisten. Und deswegen habe ich gerade die ganze Zeit gesagt, ich komme auf das Hinweisgeber-Schutz-Gesetz, weil ich gerade die Kritik daran noch mit einbringen möchte. Denn das ist also so, es gibt dieses Hinweisgeber-Schutz-Gesetz, also im Prinzip kannst du dir sagen, das ist ein Whistleblower-Schutz-Gesetz oder ein Whistleblower-Motivations-Gesetz, ja. Und nochmal, das klingt ja immer erstmal komisch, wenn man jetzt irgendwie sich Infrastrukturen in Organisationen aufbaut für anonyme Meldung, ne. Und was weiß ich, Denunziation und was es da alles für uns schöne Begriffe zu gibt. Aber das ist in solchen, gerade mit Macht versehenen Organisationen eben notwendig, um die Organisation, auch wenn sie einmal groß und einflussreich genug ist und ausreichend hohe Hierarchien hat, davor zu schützen, sagen wir mal so. Sowas wie die katholische Kirche zu werden. Also die hätten sich über ein Hinweisgeber-System und entsprechende Regeln sicherlich freuen können. Da wäre sehr viel Leid erspart geblieben und es hätte auch der Organisation geholfen. Und was passiert, wenn man das nicht hat und damit nicht entsprechend umgeht, das sieht man eben auch an der katholischen Kirche. Also ab einer gewissen Größe an Organisationen ist so etwas notwendig, weil sich sonst eben zu krasse Hierarchien, Einflussgefüge ergeben, dass Missstände nicht mehr aus sich selbst heraus behoben werden können. Dann kann so eine Organisation infiziert oder infiltriert werden und dann geht sie kaputt, wenn man das nicht macht. Und deswegen, das sind also keine Denunziationsdinge, sondern das ist ein ganz normaler, notwendiger Selbstheilungsprozess, den man eben unterstützen muss, dem man Kristallisationspunkte geben muss. So, jetzt wurde endlich eine Richtlinie von 2019 umgesetzt im Sommer, das ist das Hinweisgeber-Schutzgesetz und da kritisiert aber jetzt das Whistleblower-Netzwerk, das ist die Organisation in Deutschland, die sich sehr um. Solche Fragestellungen bemüht, ja. Und die beschweren sich jetzt über Deutschland und die Umsetzung, diese sehr späte und nach ihrer Betrachtung nicht ausreichenden Umsetzung. Und die fand ich jetzt mal ganz interessant, weil sie beschweren sich über fünf Aspekte, ich zitiere jetzt mal nicht, äh über zwölf, ich zitiere jetzt mal eher so sechs vielleicht. Weil es sehr interessant ist, weil sie da nämlich diesen Prozess des Whistleblowings und wie man ihn motivieren kann, ganz gut beleuchten, finde ich. Wenn Sie also sagen, also, Sache ist ja ... Potenziell sollen die Missstände ja auch mal offengelegt werden. Eventuell auch, wenn du es intern nicht geschafft hast, vielleicht auch einfach über die Presse. Dann sagen sie, ja, das Hinweisgeberschutzgesetz enthält ein Verbot der Offenlegung unrichtiger Informationen, das die Schutzvoraussetzungen der Richtlinie, also der EU-Richtlinie, nicht berücksichtigt und dadurch wirkt es abschreckend auf potenzielle Whistleblower. Was heißt das? Du, wenn du etwas offenlegst und da ist irgendwie ein Detail nicht drin richtig, dann machst du dich quasi, also dann ist das verboten, dann machst du dich im Prinzip straffällig. Das ist natürlich erstmal abschreckend, weil das heißt, wenn du jetzt irgendwo etwas offenlegst und da ist ein kleiner Fehler drin oder sonst was, dass dir da eben Strafen verdrohen, ist natürlich ein Problem. Und du darfst nach diesem Gesetz selbst dann Verstöße nicht offenlegen, wenn nur geringe Aussichten bestehen, dass die zuständigen Ermittlungsbehörden wirksam gegen den Verstoß vorgehen werden. Also wenn du schon erkennst, dass die internen Kräfte nicht wirken werden, dann darfst du trotzdem nicht an die Öffentlichkeit gehen. Was ja hauptsächlich der Grund ist, an die Öffentlichkeit zu gehen, wenn die internen die Kräfte und die zuständigen Ermittlungsbehörden nicht wirksam gegen den Verstoß vorgehen werden. Erinnert mich übrigens hier so an Meldungen von Sicherheitslücken, wo du nämlich sagst, pass auf, ich werde einfach an die Öffentlichkeit gehen, ihr könnt ja jetzt was gegen ein Unternehmen oder nicht. Also die Veröffentlichung ist ja auch ein wichtiges Druckmittel für eine ordentliche Behebung des Missstandes Druck ausüben zu können. Und dann gibt es hier die Priorität für interne Meldungen. Du hast nämlich keine Wahlfreiheit, ob du intern meldest. Das Hinweisgeberinnen-Schutzgesetz vermittelt den falschen Eindruck, dass sich Hinweisgeber, die einen Verstoß zuerst intern gemeldet haben, nur dann an staatliche Stellen wenden dürfen, wenn dem Verstoß intern nicht abgeholfen wurde. Also es entsteht der Eindruck, wenn du es einmal intern gemeldet hast, dann darfst du es nicht mehr an staatliche Stellen melden. Und dann gibt es noch andere Sachen. Was ist mit Schadensersatz? Kriegst du Schadensersatz? Also hast du Anspruch auf Ersatz immaterieller Schäden, insbesondere Schmerzensgeld, zum Beispiel wegen der schweren psychischen Belastung für Hinweisgeber. Das sagt die Richtlinie, aber solltest du haben. Diesen Anspruch hat Deutschland dann nicht umgesetzt. Und unvollständige Wiedergutmachung sonstiger Schäden. Also die Hinweisgeberschutzrichtlinie sagt, sie verlangt eine vollständige Willgutmachung des erlittenen Schadens und das Hinweisgeberschutzgesetz hat eine Ausnahmeklausel. Wenn also gegen das Verbot von Repressalien verstoßen wird, hast du keinen Anspruch auf Begründung eines Beschäftigungsverhältnisses, eines Berufsausbildungsverhältnisses und so weiter. Bis zum nächsten Mal. Auch da nicht alles abgedeckt. Ansonsten sagen sie noch, alle juristischen Personen müssen laut, alle juristischen Personen des öffentlichen Sektors, ab 50 Mitarbeitern müssen eine Meldestelle einrichten, laut EU-Richtlinie. Aber in der Umsetzung des Hinweisgeberschutzgesetzes wird hingegen der Staat ermächtigt, das festzulegen, wer das machen muss und wer nicht. Also schon mal sehr, also fand ich jetzt im Detail sehr interessant, weil ich einige davon nicht auf Anhieb einleuchtend fand. Anführungszeichen etwas schwer zu lesen. Aber wenn man sich überlegt, dass ja hier, so ein Gesetz machst du ja nur sinnvollerweise, um die Hürden einer Meldung herunterzusetzen. Und das hat natürlich auch zur Folge, wenn du Hürden einer Meldung heruntersetzt. Klar, erst mal, dass mehr kommen. Natürlich auch verständlich, dass da potenziell Falschmeldungen kommen. Deswegen muss ja auch eine Stelle einrichten, die vernünftig damit umgeht. Also, klingt für mich alles erstmal schon ganz sinnvoll, wenngleich ich auch verstehe, dass man sich natürlich, wenn man so etwas einrichtet, Sorgen macht, was da so kommt. Und dass man natürlich auch den Fall einer Falschbeschuldigung mal betrachten muss. Ja, aber fand ich ganz interessant. Und vor diesem Kontext, dieses Hinweisgeber-Schutzgesetzes, Das ist eben auch dieses Mach-Meldung zu sehen, die also jetzt, ja, sagen wir mal, zu dem Gesetz für den Bereich der Polizei, wo der Eindruck zu korrigieren ist, ich bin mir sicher, dass Eva Johansson den sofort ausräumen kann, dass eventuell bei einigen Polizisten, ganz wenige, ganz wenige, irgendwo ein bisschen der Balken schief im Kopf hängt. Und ich verdächtige all jene, also umso schöner diese Initiative, diejenigen Polizisten, die sich, bei denen der Walten nicht schief im Kopf hängt, zu motivieren. Ja, finde ich filmen war ganz schön. Ist in Ordnung. Jo. Damit wären wir beim Epilog angekommen oder willst du noch was zu, ach ne, nein, nein, nein, Krypto Briefmarken, nein Tim, nein, warum hast du das denn jetzt hier noch in die Schonung, ich will doch keine Krypto Briefmarken, Mann ey, ich hab mich gerade gefreut, dass es in den Whistleblower-Polizei für schwarze Schafen unter den Polizisten gibt, jetzt gibt es eine NFT-Briefmarke.

Tim Pritlove
1:34:11
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
1:37:32
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
1:38:08
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
1:38:49
Linus Neumann
1:39:01
Tim Pritlove
1:39:35
Linus Neumann
1:39:58
Tim Pritlove
1:40:08

Also ich meine das ist einfach mal, da geht einfach das Buzzhorn geht einfach los, ne. Durch künstliche Intelligenz erstelltes Brandenburger Tor. Leute, wirklich, liebe Deutsche Post, ihr habt noch ein okayes Image in der Gesellschaft. Oder? Sitzen die auch? Deutsche Post? Naja. Aufregen tun sich alle über die Paketdienste, aber die Post sind ja klug genug DHL weiter zu branden. Aber so die Deutsche Post, Briefmarken, das ist gemütlich und so, okay in den Filialen, dann geht's aber nicht so schnell und so, aber im Prinzip grundsätzlich ist Postbote kein Feind. Briefmarken sind schön, aber jetzt mit diesem Unsinn daherzukommen, das ist einfach mal auch sowas von neben der Spur, also was bitte habt ihr euch dabei gedacht, sorry ich musste das jetzt einfach kurz reinwerfen, es ist einfach mir hier gerade so über den Bildschirm gelaufen und ich dachte nur WTF. Man hat ja einiges abzuarbeiten so im Podcast. Also Podcast da ist auf jeden Fall immer ganz schön was zu verarbeiten. Man muss da irgendwie über alles nachdenken. Wir blicken ja jetzt, um hier nochmal zum Abschlussthema zu kommen, wir blicken ja auf fast 20 Jahre Podcastgeschichte schon mittlerweile zurück. Kann man sich jetzt ein bisschen drüber streiten, wann das wirklich angefangen hat, so rein technisch gibt's das schon irgendwie noch ein bisschen länger, Aber dauert ja dann immer alles so ein bisschen, bis ein Name auch mal erfunden wird. Ich will jetzt hier auch irgendwie kein Jubiläum abfeiern, aber das ist so der Zeitraum, auf den wir jetzt so schauen, so zwei Jahrzehnte und das ist sagen wir mal für Internet und Computergeschichte ist das richtig viel mittlerweile. Ja, jaja, ich würde sagen seit so mit Corona war dann auch in Deutschland irgendwie jedem klar, was ein Podcast ist. Gab vorher nochmal so eine Hypewelle international, die immer noch so ein bisschen anhält und so, mittlerweile ist das ja auch so voll so Business, aber ich genieße es in gewisser Hinsicht zu beobachten, dass es so richtig auch nicht gelingt da jetzt so ein mega Hype draus zu machen. Also das ist zumindest mein Eindruck. Klar es ist ein gehyptes Medium so, aber es ist halt nicht sofort dann auch komplett unter die Räder gekommen wie das so bei vielen anderen Sachen der Fall ist. Und ich finde insofern kann man Podcast feiern, dass sie eigentlich schon noch so ein bisschen das resistenteste Medium eigentlich sind. Also so 20 Jahre und es ist eigentlich immer noch im Kern dasselbe was es mal war, das ist schon irgendwie ganz gut und es hat auch noch Bedeutung und es hat irgendwie auch immer mehr Bedeutung und es ist true to itself in gewisser Hinsicht. Ich meine, wenn man mal auf Blogs schaut, gut die gibt es natürlich noch, aber mal ehrlich, wie viele Blogs liest du noch so regelmäßig?

Linus Neumann
1:43:49
Tim Pritlove
1:44:03

Also es gibt ein Blog, das ich wirklich noch lese. Ich finde es auch mittlerweile Kandidat für das beste Blog der Welt. Du kennst es auch. Wir hatten auch schon mal den Autor bei uns in der Sendung. Das Kraftfuttermischwerk von Ronny, also fantastisch, wenn ihr das Kraftfuttermischwerk noch nicht entdeckt habt, so, dann könnt ihr das mal anschauen, weil Kraftfuttermischwerk ist, sagen wir mal, noch so ein richtiges Blockblock, wie das früher mal war. Da erscheinen täglich mehrere Meldungen und das Kraftfuttermischwerk, der Ronny, der kramt die ganze Zeit die schönen Dinge des Internets heraus. Lustige kleine Meme, die aufploppen, hier mal ein Dokumentarfilm, wie irgendwie in Japan Haarbürsten hergestellt werden, Irgendwie Wale die irgendwie schöne. Luftbubbelkreise machen, Rückblicke, kleine irgendwie Werbespots die irgendwie lustig sind, interessante technische Entwicklungen, jeden Montag gibt's so ein Montaggift wo irgendjemand auf die Fresse fällt, also einfach nur zauberhaft und meine Empfehlung ja, also wenn ihr euch immer schon mal gefragt habt was war das eigentlich mit diesen Blogs und wozu braucht man das, Kraftfuttermischwerk.de, einfach fabelhaft, ganz toll, wirklich. Und vor allem auch wirklich die Antithese zu diesem ganzen durchgehypten Money-Grabbing und Attention-Grabbing-Stuff. Das ist wirklich auch Slow Food for the Mind. Also wirklich toll. Also ich habe das so in meinem RSS-Leser und freue mich einfach wirklich über jeden Post und lege mir die dann auch manchmal extra noch ein bisschen beiseite, damit ich mir den mal in Ruhe anschauen kann, weil da einfach immer wieder schöne Sachen drin sind. Einfach wunderbar. Aber ansonsten, Podcast.

Linus Neumann
1:46:24
Tim Pritlove
1:46:27
Linus Neumann
1:46:29
Tim Pritlove
1:46:36

Wie Podcast aber als Blog. Naja, aber das war ja so ein bisschen, Blocks waren ja auch so der Wegbereiter, auch sozial, so wie Blocks sich nach außen gestellt haben, so waren auch Podcasts, das ist eng, das ist technisch eng miteinander verwandt und ich finde es auch so atmosphärisch eng miteinander verwandt. Diese ganze Persönlichkeit, die sich so in Blogs anfangs in dieser Blogosphäre ausgedrückt hat, das war ja auch so ein bisschen die Geburtsstunde auch dieser ganzen Twittersphäre, also die ganze deutsche Twitteria, die heute dann auch bei jedem Plattformwechsel oder bei jedem Hype irgendwie binnen kürzester Zeit aufrückt, das sind ja immer noch dieselben Leute. Als hier Clubhouse irgendwie auftrat und irgendwie Invites rumgingen und so, wer schallerte da innerhalb einer Woche irgendwie rein, als es so in Deutschland rumging, genau die selben Leute, die irgendwie zehn Jahre vorher Twitter aufgemacht haben, die jetzt bei Blue Sky alle reinprasseln und alles kommentieren müssen und so weiter und die vorher irgendwie alle auf der Republika sich getroffen haben und die alle so einen Blog hatten und die Blogosphäre gelesen haben. Das ist einfach immer wieder schön zu sehen, das ist immer so die digitale Stampede, die da stattfindet und erstmal guckt, was da noch abzugrasen gibt. Naja und Podcast lief ja dann eine Weile noch so ein bisschen unterm Radar und das hat sich jetzt irgendwie dann doch geändert in den letzten Jahren. Und so hat sich natürlich auch diese ganze Finanzierungslandschaft mit geändert und ich beobachte das immer so mit einigem Interesse, wie das sich so alles entwickelt, weil ist ja klar, ich meine gerade wenn man sowas professionell macht, also quasi als Lebensunterhalt, Da muss man sich natürlich was einfallen lassen und ist auffällig gewesen, dass insbesondere in den USA wenig überraschend natürlich alles so auf Werbung gesetzt hat. Das ist in Deutschland nicht ganz so verbreitet aber gibt's auch.

Linus Neumann
1:48:46
Tim Pritlove
1:48:48
Linus Neumann
1:48:51
Tim Pritlove
1:49:11
Linus Neumann
1:49:13
Tim Pritlove
1:49:30
Linus Neumann
1:50:36
Tim Pritlove
1:51:39

LTP, Accidental Tech Podcast, ist auch schon richtig lange unterwegs, hat sich so über verschiedene Ecken gegründet, wie auch immer, kennt ihr oder kennt ihr nicht so, und die haben dann aber jüngst, und deswegen fand ich das Thema auch nochmal so aufgreifenswert, auch nochmal selber dazu geäußert, wie sie das eigentlich selber machen und haben berichtet, dass dieses Werbemodell offensichtlich nicht mehr so gut funktioniert. Weil ihr Werbemodell war nämlich auch eines, was sich ein bisschen unterschieden hat, dass sie quasi ihre Werbung selber vermarktet haben und das können sich eigentlich nur wenige Podcasts noch leisten, aber auch das Modell scheint nicht mehr so gut zu funktionieren, weil es halt so langsam einen Trend gibt, der mehr hin zu den Plattformen geht und die Plattformen, also Spotify und so weiter die halt in irgendeiner Form versuchen so Podcast-Hoster für alle Podcast zu sein, die dann natürlich das über ihre eigenen Systeme ausspielen, dann von der Ursprungstechnik ein bisschen abweichen, nicht mehr auf RSS basieren, dafür natürlich dann sehr viel mehr Daten sehen, auswerten können, Hörprofile bilden können, all dieser ganze Kram, was man dann eben so macht, das heißt das Nutzerverhalten genau auszuleuchten und dann natürlich über die Accounts und die Metadaten der Personen dann auch genau sagen kann, okay, Hörer in diesem Alterssegment mit dem Geschlecht und so weiter mit diesen Vorlieben hörten in diesem Podcast das und das und so weiter und diese ganze Geschichte und das ist ja dann quasi diese Basis für die moderne Werbeausspielung. Und weil das dann eben auch in zunehmendem Maße bedeutet, dass du dann einfach nur noch so deinen Podcast zur Bewerbung ausschreibst, aber überhaupt nicht mehr darüber entscheidest, wer letzten Endes bei dir sendet, gibst du dann quasi die Kontrolle darüber, was eigentlich wirklich letzten Endes der Inhalt deiner Sachen ist. Und das passte ihnen nicht.

Linus Neumann
1:53:40

Also es ist ja noch viel schlimmer, dass du den Inhalt, also die Kontrolle über deinen Inhalt abgibst, sondern du wirst ja auch einfach dann so ein Content-Lieferant für so eine Plattform, ja. Also die ja erstmal, einen Podcast kannst du selber hosten, das war die Idee. Niemand hat gesagt, lass uns mal Podcast erfinden, dann können wir Spotify, Amazon, Originals oder irgend so einen Scheiß machen, sondern Leute haben gesagt, lass uns in RSS Feeds, Enclosures aufnehmen und damit halt einfach ein Format definieren, wie man Audiodateien abonnieren kann und dann kann man Play drücken und man hat vollständige Freiheit über seinen Player. Und vollständige Freiheit, wo man diesen Feed hinlegt. Das war ja mal die Idee, ja. Und dann gibt's Leute, die das selber vermarkten wollen. Okay, ist in Ordnung. Gibt Leute, die andere Modelle haben. Und mit Sicherheit, wenn du dich jetzt auf irgendeine Spotify-Plattform oder sonst was begibst, die dann da Zielgruppen-Targeting machen und irgendwelche Ad-Analysen und wer hört jetzt hier zu, ah, sie wollen eine, ihre Werbung soll, was weiß ich, Männer im Alter von zwanzig bis dreizehn, weiß ich, treffen, kein Problem, dann spielen wir das in Auto, Computer und sonst was rein. Du gibst ja alles aus der Hand und fütterst nur noch diese Leute mit. Du gibst ja nicht nur die Kontrolle über den Kontext ab, sondern du dienst mit deinen Inhalten auch einer Plattform, deren Ziel zunächst einmal ist, diese Plattform zu sein und nicht etwa dir Geld zu geben. Na, also, ah, sorry.

Tim Pritlove
1:55:26
Linus Neumann
1:55:40
Tim Pritlove
1:55:42
Linus Neumann
1:55:44
Tim Pritlove
1:56:37
Linus Neumann
1:56:39
Tim Pritlove
1:58:08

Nee und das, gut dass du das ansprichst, ich hätte es jetzt auch angesprochen, man kann darüber geteilter Meinung sein, also es gibt da, sagen wir mal auch in den USA generell kulturell einfach deutlich weniger Berührungsprobleme mit Werbung. Das ist da einfach viel mehr in der Kultur drin. So ist es einfach. In Deutschland würde ich auch sagen, ist es auf der anderen Seite auch manchmal nicht ganz nachvollziehbar extrem dagegen. Wir haben hier irgendwie andere Vorstellungen und andere kulturelle Neigungen und hier drückt sich das so aus, dort drückt sich das so aus. Aber nichtsdestotrotz, ich habe mir die Frage natürlich auch gestellt. Über die Jahre immer wieder so die Frage mit, okay was sind jetzt so der korrekte Modus und was würde ich denn jetzt tun und was würde ich denn nicht tun und was passt und ich denke ich hab auch mal über alles irgendwann mal nachgedacht so. Über Sponsoren, Partner, keine Ahnung, über verkaufte Podcasts so, also es ist alles mal durch meinen Kopf gerollt und ich hab alles mal ein bisschen auf mich wirken lassen und versucht da selber eine Position zuzufinden. Und am Ende hat mir das alles nicht groß gefallen. Wo es jetzt so ein bisschen so einen Übergang gibt und das ist ja zum Beispiel jetzt auch das Modell, deswegen erwähne ich das auch, deswegen erwähne ich jetzt auch gerade explizit diese Diskussion, die die bei LTP auch selber geführt haben in dieser Folge, das ist jetzt schon ein paar Wochen her. Sollen wir mal den Link raussuchen auf die folgende ganz interessante Debatte. Sie sagen halt okay hier dieses Werbemodell funktioniert zunehmend weniger für uns. Wir sind auch mittlerweile, also die haben ja auch teilweise in den letzten Jahren alle ihre Jobs aufgegeben und voll auf diesen Podcast konzentriert, was wirklich ziemlich bemerkenswert ist. So und sehen aber jetzt, okay funktioniert jetzt nicht mehr, wir wollen jetzt mehr auf dieses Membership-Modell setzen. Also wir wollen sozusagen mehr unseren Podcast verkaufen, eine direkte Beziehung zu haben. Und das ist ja übrigens auch das, was mich an Werbung immer so stört, ist in dem Moment, wo du Werbung Teil deines Finanzierungsmodells, machst. Mal ganz abgesehen von solchen Aspekten, dass es irgendwie creepy ist, wenn du jetzt auch noch selber die Werbung auch noch vorträgst, aber selbst wenn dir, wie auch immer die Werbung sozusagen präsent ist, dann führt es halt dazu, dass du quasi deine, dass deine Kunden nicht mehr die Leute sind, zu denen du sprichst, sondern deine Kunden sind sozusagen die Leute, die dir das Geld dafür geben, dass du, während du zu anderen Leuten sprichst, deren Botschaft einbaust. Und dann verschiebt sich halt alles was im Kopf. Ich hatte zum Beispiel auch über ein paar Jahre bei der Freakshow so diese typischen Amazon Affiliate Links drin. Und das ist natürlich auch so eine Sache, gut da kann man sagen okay, das ist ja nur im Blog, das ist ja in den Shownotes, das hat jetzt sozusagen nichts mit dem eigentlichen Content zu tun, das ist so eine sekundäre Geschichte und niemand wird gezwungen und lalala, ne. Trotzdem merkst du dann auch, wenn du das machst so, dann bemühst du dich dann vielleicht doch nochmal irgendwie irgendein Produkt zu erwähnen, weil du weißt, naja dann kannst du dann aber da einen Link drauf machen und wenn das jemand haben will, dann kauft er das und dann kriegst du da deinen Anteil davon. Das geht ganz automatisch und als ich das gespürt habe, dass ich auf einmal so ein Verlangen würde ich jetzt nicht sagen, so ein Incentive auf einmal gespürt habe im Nacken, mit das ich das jetzt tun wollen würde, wurde mir das unangenehm. Ich muss zugeben, dass ich es dann vielleicht nicht sofort habe sein lassen, ich hab nur gemerkt wie unwohl mir dabei wurde, am Ende hat mich Amazon sowieso irgendwann rausgeschmissen, dann ist mir die Entscheidung auch so ein bisschen abgenommen worden, aber es ist definitiv so, man merkt einfach sofort in dem Moment wo dich die Kohle lenkt, dann gehst du dahin wo die Kohle herkommt und dann ist das irgendwie das Lied was du singst und das ist irgendwie unangenehm. Ich find's persönlich auf jeden Fall unangenehm. Diese Membership-Modelle sind natürlich jetzt insofern ganz gut, dass du sagst okay, wenn ihr irgendwie keinen Bock auf die Werbung habt und wenn ihr vielleicht noch andere Vergnügungen haben wollt, wie eine Postshow, Preshow, keine Ahnung, Livestream, Mitschnitt, bevor die Sendung schon final geschnitten ist, damit ihr es irgendwie ganz früh hören könnt, so dann gibt's hier irgendwie Membership und mit diesem Membership erkauft ihr euch quasi die Leistung einer gesonderten Darreichung. Also ohne störende Zusatzinhalte und eben vielleicht noch weitere kleinere Sachen, die so in einem normalen kostenlosen Paket nicht mit drin sind. Kann man machen, finde ich auch irgendwie nix wildes dran, heißt aber natürlich auch, dass man sich unter Umständen nochmal mehr Arbeit macht, irgendwie nochmal so ein Belohnungsprodukt rauszutun und das ist dann halt auch wieder etwas, was dann deine Zeit wieder in Anspruch nimmt. Dann muss das ja auch geliefert werden, dann hast du irgendwie ein Leistungsversprechen abgegeben, dann musst du irgendwie das auch tun und was ist, wenn du das dann nicht schaffst, dann sind alle böse und dann entsteht halt auch wiederum so eine Spannung finde ich jetzt zwischen der Community, Hörern und dir, Weil auf einmal so eine Erwartungshaltung im Raum ist, die du aber selber deklariert hast, qua dieses Vertrags, den man dann sozusagen abgibt. Wenn du mir so und so viel Geld gibst pro Monat, dann kriegst du auch das und das. Weil das ist letzten Endes genau das, was ja dann stattfindet. Gut, das machen die, kann man machen, machen auch einige andere, so Dienste wie Memberful und so weiter, die im Netz einem da die Arbeit für abnehmen, für dieses ganze User registrieren und so weiter, die spielen natürlich dann noch hilfreich mit rein. Ja, also Werbung so ein bisschen auf dem Backburner, weil man sich jetzt in zunehmendem Maße verkaufen muss an einen Werbemarkt, der eigentlich an dem eigenen Inhalt kein Interesse hat. Orientierung hin zu Mitgliedschaften und Mehrwertsverkauf, beziehungsweise die, die sich das dann nicht leisten können oder wollen, die müssen dann sozusagen das mit Werbung nehmen, keine Ahnung. Also für uns hier bei Logbuch Netzpolitik ist es irgendwie so nix und generell gilt das natürlich auch für meine ganzen Sachen, die ich bei der Meta-Ebene mache, also ich fühle mich irgendwie immer noch am wohlsten damit zu sagen, Ich möchte gerne einfach ein direktes, eine direkte Beziehung haben sozusagen zu der Hörgemeinschaft, weil ich einfach das Gefühl hab, dann denke ich da richtig drüber nach, dann fühle ich darüber so und ich fühle mich dann irgendwie schlecht, wenn ich irgendwie eine schlechte Sendung gemacht habe, Ich fühle mich schlecht, wenn ich irgendwie zu wenig mache oder mir nicht genug Mühe gegeben habe oder im Schnitt nicht gut war, also das ist schon so der Punkt, wo es für mich dann irgendwie kritisch wird.

Linus Neumann
2:06:18
Tim Pritlove
2:06:26

Ja natürlich belastet den Tim. Ja das könnt ihr euch auch mal ein bisschen anerkennen. Ich hab nicht das Gefühl keine Anerkennung zu bekommen. Das tut dem Tim mehr weh als euch in den Ohren. Ja, aber sowas ist mir halt wichtig, weil das ist sozusagen der Vektor. Weil ich ja auch weiß, dadurch, dass ich auf alle anderen Modelle verzichte, Ja, also ich verkaufe halt nicht irgendwas und so weiter, ich mache auch kein Leistungsversprechen, sondern das Modell trägt sich nur dadurch, dass ich irgendwie erfühlen kann, was wohl das Richtige ist. Fast zwanzig Jahre mach ich das jetzt und irgendwie basiert alles auf einem Gefühl. So ein Gefühl, was man irgendwie gar nicht so richtig klar erklären kann und was zu der Gründung all dieser ganzen Sendungen geführt hat, was dazu geführt hat, dass wir Logbuch Netzpolitik angefangen haben und auch dazu geführt hat, dass wir Logbuch Netzpolitik halt auch weitermachen und eben es sich genauso entwickelt hat, wie es sich eben jetzt letzten Endes entwickelt hat. Entwickelt hat und ich habe kein Interesse daran, irgendeinen dieser anderen Wege jetzt irgendwie aufzumachen, so. Und das, finde ich, kann eben auch funktionieren. Das funktioniert vielleicht nicht für alle, gar keine Frage, aber ich weiß nicht, mein Leben ist gepflastert von einem Weg, der nicht für andere Leute funktioniert, also das ist immer schon alles ein bisschen hausgemacht gewesen. Und ich fühle mich irgendwie besser damit, wenn sozusagen das Modell ist mit, gibt es überhaupt einen Namen dafür, für dieses Modell, also sozusagen so ein, es lebt nur wenn alle glücklich sind. Spenden basiert vielleicht?

Linus Neumann
2:08:20
Tim Pritlove
2:08:21

Ja.

Linus Neumann
2:08:23
Tim Pritlove
2:08:25
Linus Neumann
2:09:07
Tim Pritlove
2:09:20
Linus Neumann
2:09:52
Tim Pritlove
2:09:53

Ist mittlerweile nur noch, sie haben irgendwie ihr Konzept zum x-ten mal geändert, ich hab's überhaupt nicht mehr verstanden, also das ist wirklich dead, aber was ja ein totaler Star ist, ist ja dieses Patreon muss man sagen, also das funktioniert ja auch mega gut und Patreon, Das kennt ihr ja sicherlich, das ist in dieser YouTube Welt groß geworden, das waren so YouTuber die das aufgezogen haben, das war eine super Idee. Aber im Prinzip auch so dieses, ja, gebt doch einfach ein bisschen Geld ab um sozusagen alles am laufen zu halten und ihr könnt auch mehrere Leute unterstützen und ihr zahlt hier nur einmal Kohle und wir verteilen das wieder. Ähnliche Idee wie Flattern, nur Flatter war ein bisschen zu verkopft, zu technisch am Ende, weil zu unflexibel. Und Patrion hat glaube ich zwei Sachen ganz gut verstanden. Erstens, man will nicht einen Betrag gleichmäßig verteilen, sondern man will auch schon gewichten können und zweitens, was Patrion auch verstanden hat, ist, dass sie die Creator so in den Mittelpunkt genommen haben. Also sozusagen hier präsentier dich, erzähl was über dich etc. Also es gibt dann sozusagen so eine Front. Das hat ja Flatter nie gemacht. Es gab nie so richtige Profiles, Pages oder irgendwie sowas. Keine Ahnung warum sie das nicht gemacht haben. Ich war mal irgendwann mal da in Malmö und hab denen mal so einen Talk gehalten, was meiner Meinung nach sie alles machen sollte. Da war das auch mit dabei, aber haben sie nicht gemacht. Naja, und dann gibt es in Deutschland noch Steady, was ja auch ähnlich funktioniert wie Patreon. Das benutzen ja auch mittlerweile so einige, auch in der Podcast Landschaft und das finde ich auch gut, weil das sozusagen auch so ein regelmäßiges Ding ist. Das ist ein bisschen problematisch, weil diese Dienste dann aus rechtlichen Gründen dann auch wieder so ein Leistungsversprechen machen müssen, Etc. Aber das ist da. Genau und das war nämlich auch noch so ein Ding, ich hab neulich so eine Mail bekommen, ich weiß nicht, unterstützt du irgendwas über Steady, da gab's dann irgendwie auch so eine Mail mit so, ja hallo hier du unterstützt ja irgendwie x und y, wie wärs denn mal mit einem Inflationsausgleich?

Linus Neumann
2:12:10
Tim Pritlove
2:12:14
Linus Neumann
2:13:31
Tim Pritlove
2:14:17
Linus Neumann
2:14:25
Tim Pritlove
2:16:06
Linus Neumann
2:16:13
Tim Pritlove
2:16:20
Linus Neumann
2:16:33
Tim Pritlove
2:17:04
Linus Neumann
2:17:05
Tim Pritlove
2:17:07
Linus Neumann
2:17:09

Nee, ich hab hier so ein Magnetding. Zwei, drei Hörer wissen auch, was das ist, die mir das auch schon mit Magneten gespielt haben. Insofern mir ist eigentlich, mir persönlich ist so am Fortbestand dieses Podcasts sehr gelegen und zu diesem Fortbestand gehört auch, dass der, naja, sag ich mal, dass die, die ganze Arbeit, die wir da reinstecken, in irgendeiner Weise auch, ja, Anerkennung findet in Form von vielen Hörerinnen und Hörern und natürlich auch der einen oder anderen Spende, E-Mail und sonstigen Anerkennungen, die uns so ab und zu mal zuteil wird. Wir haben ja auch ein Spendenaufkommen hier, das, habe ich glaube ich auch immer gesagt, für mich sicherlich nicht zum Leben reicht. Also von diesem Podcast könnte ich nicht leben. Aber natürlich trotzdem eine ausreichende Motivation als Zubrot ist, das hier zu machen. Ich nehme mir diese Zeit ja trotz eines Vollzeitjobs, den ich ebenfalls gerne mache. Und ich finde teilweise eben auch, auch da sind wir unterschiedlicher Ansicht, ich glaube nicht, dass ich den Anspruch erheben würde, nur von diesem Podcast leben zu können, das wäre mir dann doch noch ein zu geringer Wertbeitrag. Und ein bisschen, also weißt du, dass ich jetzt sagen würde, so ich mache aber jetzt einen Podcast und ich erhebe jetzt den Anspruch vor diesem einen Podcast zu leben. Wenn jetzt andere Leute irgendwie mehrere machen und so, ne, dann kann ich das auch irgendwo verstehen, wie jetzt bei dir, ne, eine Reihe an Podcast-Outputs, die in unterschiedlichen Frequenzen erscheinen, da kann ich das auch, da kann man dann irgendwann sagen, ich bin jetzt hauptberuflicher Podcaster, Aber es gibt einige Podcaster, die ich eigentlich auch gerne höre, wo ich mir denke so, also für das, was ihr hier liefert, darauf jetzt den Anspruch zu haben, davon jetzt leben zu wollen und auch das auf allen Wegen zu vermarkten und einen mit Werbung voll zu ballern und noch nach Spenden zu bellen und so, da bin ich auch ganz froh, dass ich da noch nicht bin, ja. Also sorry, ne wirklich, da bin ich ganz froh, das klingt jetzt total arrogant, aber da bin ich auch einfach ganz froh, dass ich noch ein bisschen etwas höheren Anspruch an mich selber habe. Okay, naja also ich, Sorry, ich hab mich extra still gehalten zu dem Thema, weil ich wusste, dass ich potenziell, wenn ich jetzt hier meine Meinung sage, die vielleicht für ein bisschen Schweigen sorgt. Aber ne, ich möchte das auch vor allem gerne machen, ja, also um, sorry, um den Bezug zu dem zu kriegen, was du sagst, ja. Ich möchte das gerne machen und das ist seit zwölf Jahren der Fall. Ich glaube, es gibt nichts, was ich, vielleicht Fahrrad fahren, was ich ähnlich lange so gerne mache.

Tim Pritlove
2:20:38
Linus Neumann
2:20:44
Tim Pritlove
2:21:06
Linus Neumann
2:21:13
Tim Pritlove
2:21:17

Ich wiederum, ich probier das halt schon seit einiger Zeit und es funktioniert ganz okay, das zu machen, weil ich halt auch vor allem die Freiheiten, die damit verbunden sind, auch so ein bisschen als Bezahlung ansehe, weil ich hab halt nicht 9 to 5 und kann mir einfach so meine Zeit, Ich wäre froh über Nein to Five. To Five wäre mir jetzt auch gar nicht so ein Problem, aber Nein ist manchmal ganz schön hart. Also ich taug ja eh nicht für eine normale Firma von daher musste ich mir ja schon immer was anderes einfallen lassen. Naja gut, jetzt können wir den Gedankengang ja vielleicht auch abschließen, wir wollten einfach mal so ein bisschen über unsere Haltung dazu glaube ich sprechen, gerade weil eben um uns herum gefühlt, so gerade eben in so Podcasts an denen uns auch was liegt, so die Dinge ein bisschen anders machen, aber eben interessante Positionen haben, da eben das ganze so thematisiert wurde und weil es halt einfach auch so ein Trend ist der letzten Jahre, der sich so langsam so weiterentwickelt. Also ob Steady, Patreon und so weiter, ich werde manchmal gefragt, ob ich sowas nicht auch machen wollen würde. Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher immer, weil mit diesen ganzen Plattformen kommt ja sozusagen auch nochmal wieder Arbeit dazu, weil dann irgendwie alle bespielt werden, dann musst du irgendwie überall posten, dann musst du dich an irgendwelche Regeln halten und so weiter. Das finde ich auch alles wieder anstrengend. Von daher bin ich ganz froh damit mit dem Modus, den wir jetzt hier haben und natürlich würde ich mich sehr freuen darüber, wenn ihr eure Unterstützung, die ihr schon leistet, weiterführen würdet, eure vielleicht noch nicht existierende Unterstützung vielleicht mal erwägt oder vielleicht sogar einen Inflationsausgleich macht, das ist ein schönes Wort oder? Butter 93. Butter 93.

Linus Neumann
2:23:28
Tim Pritlove
2:23:32
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
2:26:21
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Hobby zum Beruf machen, ist so eine Sache, ja, in diesem Falle oder im aktuellen Falle, im Falle des Podcasting entscheide ich mich dagegen oder ist das, möchte ich das, ist das aktuell nicht mein Plan, ja. Und ich würde es mir sehr genau überlegen, ob ich das wirklich möchte, weil ich genauso wie ich hier gerne rede, gibt es Phasen, in denen ich das einfach mal ungerne tue. Und insofern habe ich gerade keine Bestrebungen, Vollzeit-Podcaster zu sein. Und ich glaube, dass das ein sehr, sehr, sehr, sehr gutes Modell ist, was wir haben, um das jetzt gerade ganz kurz noch abzurunden. Nämlich einen professionellen Partner zu haben, der, was die Techniken angeht, da das Ökosystem ja auch mitgeprägt hat, über Podlove und diese ganzen Dinge, die aus dieser Community auch entstanden sind und gepflegt werden. Jemand, der auch darauf achtet, dass wir hier professionell arbeiten und damit einen wichtigen Grundstein für den Erfolg dieses Projektes liegt und gleichzeitig von meiner Seite in den Genuss dieser Professionalität in der Produktion zu kommen, Ohne meinerseits dieses Vollzeit professionelle Engagement zeigen zu müssen. Weißt du? Also damit entlastest du ja auch mich. Ja ich bin ja von Anfang an, Logbuch Netzpolitik Folge 1 wurde in einem Studio aufgenommen. In der Meta-Ebene. Mit teilweise dem gleichen Equipment wie heute noch. Wobei ich glaube die Headsets wurden ein paar mal durchgetauscht inzwischen. Ich glaube das dicke Yamaha-Pult oder was du da hast, das stand da damals schon und das ist ein Teil, den andere sich erarbeiten müssen, verdienen müssen oder so, wir haben auch natürlich von Anfang an eine relativ hohe Hörerschaft für die, Für die erste Folge gehabt, einfach nur weil du erwähnt hast, es gibt einen neuen Podcast von mir. Also ich glaube die erste Folge Logbuch Netzpolitik hatte, sag ich mal, Abrufzahlen von denen andere Projekte nach langer Zeit noch träumen. Insofern habe ich da ja sehr sehr viel von profitiert. Insofern fühle ich mich jetzt gar nicht so schlecht, wenn ich sage, ich möchte das nicht Vollzeit machen. Das ist meine persönliche Präferenz. Für mich ist das irgendwie ein Ausgleich von Technik. Das ist der Teil, wo ich mich mit der Politik auseinandersetze. Die Inhalte, mit denen setze ich mich ohnehin auseinander. Das macht mir das alles so leicht und lässt es ein Hobby bleiben. Und damit, darüber bin ich sehr glücklich, dass ich ein höchst professionelles Hobby haben kann. Ich hoffe, das korrigiert diesen Eindruck ein bisschen, weil ich gerade so Hobby als Beruf und so nicht so gut verstanden habe.

Tim Pritlove
2:30:19
Linus Neumann
2:30:22
Tim Pritlove
2:30:27
Linus Neumann
2:31:26
Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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