Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
https://logbuch-netzpolitik.de


LNP481 Lorem Ipsum war gestern

Rohrpost — Regenschirme — Grüße aus dem Faschismus — Feedback — AfD — 37C3 — Justizirrtum in Großbritannien — Überwachungsgesamtrechnung — Funkzellenabfrage — noyb

Nach einer kurzen Pause setzen wir unser Programm fort und wie zu erwarten war blicken wir unter anderem ausführlich auf den 37. Chaos Communication Congress zurück und geben diverse Tips für Vorträge, die man nachschauen kann, Natürlich nimmt auch die aktuelle AfD-Debatte Raum ein und wir schauen auch auf Großbritannien wo ein Softwarefehler unendlich viel Leid erzeugt hat. Dazu noch Informationen rund um Funkzellenabfrage, noyb, Regenschirme und Rohrpostsysteme. Alles drin also.

https://logbuch-netzpolitik.de/lnp481-lorem-ipsum-war-gestern
Veröffentlicht am: 15. Januar 2024
Dauer: 2:34:54


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:44.804
  3. Regenschirme 00:12:07.097
  4. Grüße aus dem Faschismus 00:14:34.761
  5. Anti-AfD-Demo 00:20:40.410
  6. Feedback: Sicherheitsverwahrung 00:25:01.796
  7. Feedback: Geil 00:27:59.077
  8. Feedback: Wahlen 2024 00:30:35.838
  9. Die Vertreibungspläne der AfD 00:33:39.351
  10. 37C3: Location 00:38:45.654
  11. 37C3: Datenelch 00:53:39.462
  12. 37C3: Vorträge 00:58:42.801
  13. Freak Show 01:45:20.665
  14. Justizirrtum in Großbritannien 01:52:14.393
  15. Überwachungsgesamtrechnung 02:12:12.232
  16. Funkzellenabfrage-Transparenz 02:16:34.696
  17. noyb vs Meta “Pay or Okay” 02:25:10.105
  18. Epilog 02:32:27.336

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:01
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
0:00:11
Tim Pritlove
0:00:13
Linus Neumann
0:00:57
Tim Pritlove
0:00:59
Linus Neumann
0:01:22
Tim Pritlove
0:01:36
Linus Neumann
0:01:50
Tim Pritlove
0:01:59
Linus Neumann
0:02:38
Tim Pritlove
0:03:05
Linus Neumann
0:03:11
Tim Pritlove
0:03:46
Linus Neumann
0:03:56
Tim Pritlove
0:04:01
Linus Neumann
0:04:06
Tim Pritlove
0:04:13
Linus Neumann
0:04:14
Tim Pritlove
0:04:22
Linus Neumann
0:04:33
Tim Pritlove
0:04:34
Linus Neumann
0:05:06
Tim Pritlove
0:05:38
Linus Neumann
0:06:20
Tim Pritlove
0:07:19
Linus Neumann
0:07:21
Tim Pritlove
0:07:34
Linus Neumann
0:08:22
Tim Pritlove
0:08:55
Linus Neumann
0:09:03
Tim Pritlove
0:09:12
Linus Neumann
0:09:17
Tim Pritlove
0:09:18
Linus Neumann
0:09:27
Tim Pritlove
0:09:34
Linus Neumann
0:10:00
Tim Pritlove
0:10:03
Linus Neumann
0:10:20
Tim Pritlove
0:10:25
Linus Neumann
0:10:31
Tim Pritlove
0:10:44
Linus Neumann
0:10:46
Tim Pritlove
0:10:49
Linus Neumann
0:12:01
Tim Pritlove
0:12:03
Linus Neumann
0:12:21
Tim Pritlove
0:12:23
Linus Neumann
0:12:25
Tim Pritlove
0:12:28
Linus Neumann
0:12:30
Tim Pritlove
0:12:35
Linus Neumann
0:12:37
Tim Pritlove
0:12:39
Linus Neumann
0:13:33
Tim Pritlove
0:13:35
Linus Neumann
0:13:38
Tim Pritlove
0:13:41
Linus Neumann
0:13:43
Tim Pritlove
0:13:46
Linus Neumann
0:13:56
Tim Pritlove
0:14:03
Linus Neumann
0:14:06
Tim Pritlove
0:14:07
Linus Neumann
0:14:07
Tim Pritlove
0:14:24
Linus Neumann
0:15:21
Tim Pritlove
0:15:26

Genau. Man sieht das dann auch gleich. Das fand ich dann doch sehr überraschend, wie das so funktioniert. Ganz subtil. Ich meine, auf der einen Seite hast du hier so europäische Stadt, alles ganz hübsch irgendwie, super gepflegt, tolle alle City, Häuser und so, auch alles nicht so bombenzerstört, das macht ja schon mal was aus. Und dann gehst du so durch die Straßen und dann ist da so wirklich so, die ganze Straße runter, in regelmäßigen Abstand stehen so Litfaßsäulen und an diesen Litfaßsäulen prangt dann ein bekanntes Gesicht, nämlich das von Ursula von der Leyen. Mit einem mir, gemeinsam noch mit einem mir weniger bekannten Gesicht, aber um wen es sich dabei handelt, wird auch allen sofort erklärt, weil das steht sozusagen drunter, also Ursula von der Leyen und die andere Person ist Alex Soros, also der Sohn von George Soros, der jetzt diese Soros Foundation übernommen hat. Und wer den Kontext nicht kennt, Soros ist ja Ungar und ist mal durch interessante Aktionen auf dem Finanzmarkt sehr reich geworden und hat sein ganzes Geld in diese Soros Foundation gesteckt, die für Gutes tut, weltweit so. Aber er ist natürlich auch jüdischen Ursprungs und dann trifft ihn natürlich hier auch im eigenen Land. Die volle Breitseite von Antisemitismus und überhaupt Leute, die sich für Freiheit und Gerechtigkeit und Demokratie einsetzen, sind dann eh etwas suspekt, zumindest Herrn Orban. Also prangen irgendwie überall diese Plakate, wo also diese beiden Personen, also es ist kein gemeinsames Foto, sondern es ist sozusagen so eine Montage, wo die einfach so nebeneinander abgebildet sind und dann steht halt der Name darunter. Und dann steht da so in Ungarisch darunter etwas, was ich mir jetzt nur habe automatisch übersetzen lassen. Also auf Englisch ist es so ein bisschen so Do not dance the way they feel. Oder auf Deutsch, tanzt nicht.

Linus Neumann
0:17:32
Tim Pritlove
0:17:34
Linus Neumann
0:18:38
Tim Pritlove
0:18:42
Linus Neumann
0:19:16
Tim Pritlove
0:19:23
Linus Neumann
0:20:32
Tim Pritlove
0:20:36
Linus Neumann
0:20:40
Tim Pritlove
0:21:43
Linus Neumann
0:21:45
Tim Pritlove
0:22:01
Linus Neumann
0:22:12
Tim Pritlove
0:22:36
Linus Neumann
0:22:36
Tim Pritlove
0:22:48
Linus Neumann
0:22:53
Tim Pritlove
0:23:03
Linus Neumann
0:23:09
Tim Pritlove
0:23:54
Linus Neumann
0:23:55
Tim Pritlove
0:24:32
Linus Neumann
0:24:37
Tim Pritlove
0:24:53
Linus Neumann
0:24:56
Tim Pritlove
0:24:58
Linus Neumann
0:25:00

Ja.

Tim Pritlove
0:25:01
Linus Neumann
0:25:38

Schuldfähigkeit. Eine Schuldfähigkeit kann ab 14 festgestellt werden. Unter den Bedingungen des Risikos auf schwere Straftaten kann man eine Unterbringung nach § 63 anordnen. Das ist eine forensische Psychiatrie. Hat aber nichts mit Sicherungsverwahrung zu tun, das ist nämlich quasi das, was ich erklärt habe, dass man jemanden in quasi haftähnlichen Bedingungen hält, weil man davon ausgeht, dass er noch gefährlich ist. Das, was jetzt hier benannt wird als die Unterbringung nach Paragraf 63, da wird jährlich geprüft und während dieser Unterbringung läuft eine Therapie. Also es ist eine Zwangstherapie in Abgrenzung von Sicherungsverwahrung. Ein Fall wie in England wäre darunter kaum vorstellbar. Jetzt kommt natürlich das erschwerende Problem dazu, dass in England natürlich andere Gesetze gelten, was meine Erklärung jetzt auch nicht deutlich einfacher gemacht hat. Die Dauer der Unterbringung richtet sich nach dem Therapiefortschritt. Man kann zum Beispiel nach einem Mord nach drei Jahren auf freiem Fuß sein, bei einer Brandstiftung nach zehn Jahren noch drin sein, weil die Gefährlichkeit weiterhin besteht. Wer sich fragt, wer dort ist, über 80 Prozent Schizophrenie, ansonsten bipolare Störungen, Intelligenzminderungen und so weiter. Weiter. Sicherungsverwahrung nach Paragraf 66 StGB ist etwas ganz anderes. Die erfolgt nicht stadthaft wie Paragraf 63, sondern im Anschluss an die Haft. Hierfür muss keine Krankheit vorliegen, sondern eine hohe Gefährlichkeit. Da findet man in erster Linie Sexualstraftäter. Hatte ich, glaube ich, auch so ungefähr wiedergegeben. Also entscheidend ist, 63 ist im Prinzip eine Einweisung in eine Psychiatrie, wo man quasi auch nach erfolgreicher Therapie dann rauskommt. Sicherungsverwahrung wäre im Anschluss an eine Haft. Das ist der Kernunterschied.

Tim Pritlove
0:27:57
Linus Neumann
0:29:10
Tim Pritlove
0:29:46
Linus Neumann
0:29:47
Tim Pritlove
0:30:00
Linus Neumann
0:30:06
Tim Pritlove
0:30:29
Linus Neumann
0:30:33
Tim Pritlove
0:30:42
Linus Neumann
0:31:02
Tim Pritlove
0:31:04

Na?

Linus Neumann
0:31:06
Tim Pritlove
0:31:08
Linus Neumann
0:31:12
Tim Pritlove
0:31:20
Linus Neumann
0:31:35
Tim Pritlove
0:31:48
Linus Neumann
0:31:51
Tim Pritlove
0:31:57
Linus Neumann
0:32:41
Tim Pritlove
0:32:55
Linus Neumann
0:32:56
Tim Pritlove
0:33:18
Linus Neumann
0:33:40
Tim Pritlove
0:33:58
Linus Neumann
0:33:59
Tim Pritlove
0:35:52
Linus Neumann
0:35:53

Petition, genau. Und ein paar Links dazu und werden das Thema, denke ich, hier noch ausführlicher besprechen. Nicht nur in der nächsten Sendung, sondern auch wiederholend. Denn ich denke, dass wir uns wirklich gerade mal überlegen müssen, wann wir bei dieser Krise an dem Kipppunkt sind, wo man den nicht mehr los wird. Ja, und ich habe auch so ganz grundsätzlich, sieht man ja gerade in der Diskussion, dass jetzt bei der, also das AfD-Verbot wird jetzt auch hier wieder in der Mitte der Gesellschaft diskutiert, ja, einen sehr guten Kommentar von Heribert Prantl kürzlich gehört im Deutschlandfunk, der eben auch sagt, sie wurden jetzt lange genug unterschätzt und mit dieser Unterschätzung. Werden sie nicht weniger gefährlich. Und teilweise gibt es ja auch krasse Reaktionen von AfD-Vertretern, die also sagen, Moment, das mit den massenhaften Deportationen, ist kein Geheimplan, sondern das ist unser Versprechen. Das ist schon ziemlich, ziemlich krass, wie offen, die sich jetzt auch in dieser Thematik zeigen. Und ich denke, da ist jetzt der Moment, wo sich entscheidet, wo sie ihre Maske fallen lassen und auch sagen, ja klar, wollen wir hier alle rauswerfen. Natürlich sind wir eine faschere Partei, die schicken wir alle nach Afrika. Und unabhängig davon, ob die da... Also ich fände das auch ehrlich gesagt jetzt erstmal schwierig, wenn ich nach Afrika verschleppt werde. Also für mich wäre das, da müsste ich mich erstmal drauf einstellen und damit auch mit der Situation umgehen in irgendeinem Land, in dem ich eventuell noch nie war, dessen Sprache ich nicht spreche. Also da stellt sich auch die Frage, ob ich da überhaupt integrationswillig bin. Muss man sich ja auch mal überlegen. Aber okay. Das Thema wird jetzt diskutiert und ich denke, das ist jetzt wirklich ein Point of no return. Hören, weil wenn diese Diskussion jetzt in die falsche Richtung kippt und diese Partei bestehen bleibt, dann haben wir wirklich eine Wiederholung der Geschichte und ich fände das relativ gut, wenn wir das nicht hätten.

Tim Pritlove
0:38:24
Linus Neumann
0:38:36
Tim Pritlove
0:38:46
Linus Neumann
0:39:18
Tim Pritlove
0:39:40
Linus Neumann
0:39:53
Tim Pritlove
0:40:06
Linus Neumann
0:40:10
Tim Pritlove
0:40:11
Linus Neumann
0:40:19
Tim Pritlove
0:40:22
Linus Neumann
0:40:26
Tim Pritlove
0:40:28
Linus Neumann
0:40:30
Tim Pritlove
0:40:34
Linus Neumann
0:40:45
Tim Pritlove
0:40:53
Linus Neumann
0:40:58
Tim Pritlove
0:41:12
Linus Neumann
0:41:34
Tim Pritlove
0:41:41
Linus Neumann
0:41:50
Tim Pritlove
0:41:51
Linus Neumann
0:41:54
Tim Pritlove
0:41:55

Ja.

Linus Neumann
0:41:56
Tim Pritlove
0:41:58
Linus Neumann
0:42:10
Tim Pritlove
0:42:33
Linus Neumann
0:42:34
Tim Pritlove
0:42:45
Linus Neumann
0:42:54
Tim Pritlove
0:42:56

Jaja, es ist alles nicht so hallig und man merkt das, der hintere Bereich, also dieses CCH, wer da noch nicht war, ist so im Wesentlichen in so drei Teile geteilt. Die ersten beiden Teile sind sozusagen die klassischen alten ursprünglichen, als das Ding in 60er Jahren oder so gebaut wurde. Und dann kam irgendwann so, ich glaube in den 90ern, ein Anbau, so ein Erweiterungsbau. Da war dann halt alles so modern, wie man das damals gemacht hat. Da hast du halt dein Parket hohe Decken und irgendwie alles weiß und irgendwie ganz anders vom ganzen Fühl her. Und ich fühle mich da sofort unwohler als in diesem vorderen Teil. Also ich hätte es gerne gesehen, wenn sie den hinteren Teil sozusagen auch auf denselben Gestaltungsstandard gebracht haben, aber das wollten sie nicht anfassen, weil das musste nicht wirklich saniert werden, sondern hatten ja genug zu tun mit dem vorderen Bereich. Und ich finde den Umbau extrem gelungen. Also es ist einfach schön geworden. Dieses Atrium ist toll. Ich finde es super, dass sie den Teppich beibehalten haben. Die ganze Raumaufteilung ist viel, viel, viel sinnvoller und vor allem hat sie dem Kongress voll in die Hände gespielt. Es ist einfach genau das hinzugefügt worden, was der Kongress dringend gebraucht hat, nämlich Platz für Hands-on-Areas, für Leute, die da einfach rumhacken und Sachen zeigen, Community-Projekte etc. Da gab es halt vorher nicht genug oder genug gibt es wahrscheinlich eh nie. Aber eben flexibel nutzbare Flächen, so Multifunktionsflächen und trotzdem noch die schönen alten Säle neu gemacht, die auch toll aussahen und einfach dieses ganze, intensive Konferenzfeeling, was der Kongress immer hatte, einfach nochmal stark unterstrichen haben. Da war also sehr viel mehr Interaktion zwischen Bühne und Zuschauern als man das jetzt zuletzt in Leipzig gesehen hat und das war gut, dass dass das so war.

Linus Neumann
0:44:51
Tim Pritlove
0:45:17
Linus Neumann
0:45:18
Tim Pritlove
0:46:53
Linus Neumann
0:47:00
Tim Pritlove
0:47:02
Linus Neumann
0:47:03
Tim Pritlove
0:47:39
Linus Neumann
0:48:59

Wenn ich mal was meckern darf, diese Fressbuden, die gehören irgendwo bestraft. Also was ist da an diese Nahrungsmittelversorgung an Ort und Stelle? Vielleicht kurzer Hintergrund, ohne das jetzt im Detail zu wissen, aber eine. Location hat üblicherweise, wenn man so etwas baut, so eine Location, dann hat die feste Rahmenverträge mit Catering-Anbietern. Und die haben wiederum ein Abonnement darauf, bei jeder Veranstaltung dort catern zu dürfen. Das heißt also, wenn wir als Club, die uns für die Location CCH entscheiden und dort eine Veranstaltung mit so und so vielen tausend Leuten machen, dann gibt es UnternehmerInnen, Organisationen, Firmen, die dann quasi den Rahmenvertrag haben, dass sie da Nahrung anbieten. Und was die dann mit diesem Recht machen, keine Ahnung, die vermieten das vielleicht dann unter an andere oder so, aber wenn man sagen wollen würde, wir wollen euch da nicht, dann müsste die Location eine Konventionalstrafe zahlen und der Club müsste die quasi dann, die wird natürlich dann weitergereicht. Also die kannst du nur rauskaufen, diese Leute. Mit anderen Worten, die wirst du nicht los. So mal ganz kurz, ohne Details jetzt das Thema grob zusammenzufassen. Das entbindet die aber nicht von der Pflicht, genießbare Nahrungsmittel dort anzubieten, in einer akzeptablen Qualität, die den Preisen, die dort verlangt werden, angemessen ist. Und da rüge ich eigentlich alle Angebote, die ich dort gesehen habe, mit dieser Pizza, das habe ich da mal versucht zu essen. Dann gab es da noch diesen vegan-vegetarischen Asia, das war alles auf einem Niveau, wo man nicht ein zweites Mal hingehen möchte. Und man ist aber vier Tage da. Und das war, da sollte sich Hamburg nochmal was einfallen lassen.

Tim Pritlove
0:51:00
Linus Neumann
0:51:05
Tim Pritlove
0:51:09
Linus Neumann
0:52:33
Tim Pritlove
0:52:37
Linus Neumann
0:52:52
Tim Pritlove
0:53:31
Linus Neumann
0:53:33
Tim Pritlove
0:53:40
Linus Neumann
0:53:42
Tim Pritlove
0:53:45
Linus Neumann
0:53:49
Tim Pritlove
0:54:15
Linus Neumann
0:55:28
Tim Pritlove
0:55:31
Linus Neumann
0:55:33
Tim Pritlove
0:55:59
Linus Neumann
0:56:23
Tim Pritlove
0:57:02
Linus Neumann
0:57:05
Tim Pritlove
0:57:47
Linus Neumann
0:58:43
Tim Pritlove
0:59:50

Ja.

Linus Neumann
0:59:53
Tim Pritlove
0:59:56

Ja, genau, damit fing es schon mal an. Das ist ja ein Thema, was mir auch sehr am Herzen liegt, weil ich über eine bestimmte Zeit ja dieses Opening eigentlich immer übernommen habe. Ich glaube seit dem 16C3 bis zum, 21C3, genau, da habe ich das Opening immer gemacht, aus der Motivation heraus, daraus den Kongress sozusagen aus einer organisatorischen Perspektive näher zu bringen. Also es war sozusagen auch so eine Phase des graduellen Fortschritts. Es wurden immer mehr Dinge eingeführt. In diesem Bereich ist so viel passiert. Dann gab es auf einmal Programmplanung. Das war beim 21C3 mal was Neues. Und solche Sachen, Systeme, Videoaufzeichnungen, All diese ganzen Maßnahmen, auch Änderungen, die man so kommunizieren musste mit der Zeit, dass man nicht mehr rauchen darf und so. Das hat in der Phase ganz gut funktioniert und da habe ich halt auch gemerkt, wie wichtig das ist, so eine gute Eröffnung zu machen, die auch wirklich so ein Onboarding ist und die jetzt nicht nur in so einer Regelverlesung besteht, sondern wo man ja, Leuten ein gutes Gefühl gibt und so ein bisschen was auch das Gemeinsame, beschwört und vielleicht auch einsteigern, da eine Möglichkeit bietet, schnell Anschluss zu finden und zu spüren, worum es bei der Veranstaltung eigentlich so geht. Naja, und das ist, sagen wir mal, in den letzten Jahren mal so, mal so gelaufen, verschiedenste Ansätze und Konzepte ausprobiert worden, manches hat gut funktioniert, manches hat nicht so gut funktioniert. Ich fand es dieses Jahr sehr gelungen, Bupe, Katascha und Mulana, genau, die haben das da so im Konzert auf der Bühne gemacht und ich fand das sehr angenehm, weil sie sich gut abgestimmt haben, weil es gut vorbereitet war und weil sie vor allem auch klar Leute angesprochen haben, die das erste Mal auf dieser Veranstaltung sind oder sich generell noch so ein bisschen an die Szene herantasten und die natürlich dann an so einer Eröffnungsveranstaltung sehr viel größeres Interesse haben als so die alten Hasen, die das alles schon irgendwie 10, 20 Mal erlebt haben und sich auch von so einer Veranstaltung relativ wenig Neues versprechen. Weil, kennen Sie ja schon. schon. Und ich glaube, es gab auch, haben die gefragt, wie groß der Erstbesucheranteil ist? Ich weiß es jetzt gerade gar nicht mehr, es kann sein.

Linus Neumann
1:02:44
Tim Pritlove
1:02:51
Linus Neumann
1:03:27
Tim Pritlove
1:04:29
Linus Neumann
1:04:31
Tim Pritlove
1:04:56
Linus Neumann
1:04:58
Tim Pritlove
1:06:46
Linus Neumann
1:06:54
Tim Pritlove
1:06:56
Linus Neumann
1:08:35
Tim Pritlove
1:09:05
Linus Neumann
1:09:07

Das ist so, das Geile finde ich, dass die Leute, wenn du sagst so, hier, pass auf, da müsst ihr, so müsst ihr eure Systeme absichern, also lame, Langeweilig, langweilig, hier mit Erpressern verhandelt. Jo, ah, da, das würde mich aber jetzt mal interessieren. Und dann habe ich mir gedacht, okay, wenn ich über sowas spreche, dann einmal und dann einmal beim Kongress. Und tatsächlich ist es auch so, ich meine, ich habe da, wie gesagt, längere Zeit mit gehadert, ob ich da überhaupt drüber spreche. Aber der Punkt ist, wenn man nicht drüber spricht, dann überlässt man das Feld halt solchen, es gibt da Leute, die halt das anbieten, Die das irgendwie als eine besondere, als wäre das jetzt irgendwie was, also natürlich willst du, dass das jemand Externes macht, aber die sind dann irgendwie so, ja ich bin aber hier Cyberprofiler und ich führe diese Verhandlungen mit euch und tun so, als wäre es irgendein Geheimnis oder was man da irgendwie, wie diese Verhandlungen laufen. Deswegen habe ich mir halt gedacht, okay, dann erkläre ich mal, wie sowas abläuft und welche Möglichkeiten man da hat und wie da die andere Seite aussieht, weil ich natürlich auch weiß, die Menschen, die dann in der Situation sind, dass sie eine solche Verhandlung führen möchten. Die haben natürlich auch allerlei wirre Vorstellungen davon oder müssen oder wie auch immer. Kann man sich gerne mal anschauen. Ich hatte auf jeden Fall Spaß auch dabei, dass Kai dabei war. Muss man halt sagen, Kai hat wirklich seit Jahren recherchiert über diese Gangs und hat halt auch einige von diesen Leuten halt getroffen. Und auch, was er in dem Vortrag gar nicht so hervorgebracht hat, einige dieser Leute hat er auch selber entdeckt. Also die hat er selber herausrecherchiert durch irgendwelche Doppelverwendungen von Passwörtern oder E-Mail-Adressen und so. Und war da streckenweise, einmal hatte er so eine Situation, dass er sich bei jemandem total sicher war, aber dann hat das FBI den nicht auf die Most Wanted Liste geschickt und hat er seine Recherche nicht veröffentlicht und sechs Monate später hat der FBI gedacht, ah, hier haben wir noch einen. Also ja, der ist da auf jeden Fall sehr hinten dran und wir sind da drauf gekommen, wegen unserem Vortrag beim Camp.

Tim Pritlove
1:11:16
Linus Neumann
1:11:18
Tim Pritlove
1:11:19
Linus Neumann
1:11:21
Tim Pritlove
1:12:33
Linus Neumann
1:12:36
Tim Pritlove
1:12:53
Linus Neumann
1:12:57
Tim Pritlove
1:13:12
Linus Neumann
1:13:16
Tim Pritlove
1:13:29
Linus Neumann
1:13:59
Tim Pritlove
1:14:31
Linus Neumann
1:14:35
Tim Pritlove
1:14:40
Linus Neumann
1:14:43

Also das ist ein Vortrag, den wir schon seit längerem da haben wollten. Also die Jungs haben, unsere Veranstaltung ist halt immer ausgefallen, Aber die haben sich tatsächlich, also ein Vortrag, ja, ein Vortrag, wie du ihn nur beim Kongress hast, in einer Qualität, in einer Freude, mit einem Hacker-Spirit vorgetragen, sucht wirklich einfach seinesgleichens. Die haben sich irgendwo so einen Propangastank organisiert und haben gesagt, wir bauen jetzt ein U-Boot. Und in dem Talk wird mal nebenbei erklärt, wie so ein U-Boot funktioniert und wie sie ihr es dann gebaut haben, welche technischen Herausforderungen sie hatten und Sicherheitsvorkehrungen und so weiter. Und das muss man natürlich sagen, so selbstgebaute U-Boote haben jetzt aktuell, die haben nicht den besten Ruf. Also nach diesem, muss man einfach mal sagen. Die haben wirklich eine PR-Krise. Nachdem diese eine Dose mit den Milliardären da drin auf dem Weg zur Titanic geplatzt ist, oder die ist ja nicht geplatzt, sondern implodiert. Und dann gibt es diesen skandinavischen Typen, der da eine Journalistin in sein U-Boot mitgenommen hat und das auch ein sehr, sehr schockierendes Ende hatte. Also wie gesagt, selbstgebaute U-Boote hier in der PR-Offensive mit einem herausragenden Vortrag, kann man nicht anders sagen. Supergeil. Den DRM-Talk, DRM in polnischen Zügen, den hatten wir ja schon, also hatte ich glaube ich in der letzten Sendung schon angekündigt, auch hier herausragend einfach, also in der Kombination, genau das meine ich nämlich. Nämlich diese Mischung, also technisch exzellente Vorträge erwartest du beim Kongress, weil deswegen wurden sie da angenommen. Das heißt aber noch nicht, dass sie auch noch in der Form des Vortrages und der gesellschaftlich-politischen Gesamteinordnung herausragend sind. Aber das ist natürlich bei Zügen jetzt naheliegend, weil der so viele Implikationen hat. Also großartig vorgetragen von den Jungs, die da irgendwie mit wenig Zeit und so für dann auch noch gerichtsfest diese Manipulation nachweisen mussten und alle Arbeit gemacht haben und das einfach herausragend, auch einfach herausragend kann man nicht anders sagen.

Tim Pritlove
1:17:25
Linus Neumann
1:18:28

Ebenfalls ein Volltreffer war dann Operation Triangulation, ein Talk der russische Vortragende von Kaspersky, Wo du natürlich auch bei dem Annehmen des Talks denkst, können die überhaupt kommen? Kriegen wir jetzt vielleicht auch Probleme damit, dass wir russische Vortragende haben? Also alle möglichen Dinge. Also das sind natürlich Gedanken, die wir uns irgendwie kurz bei dem Kontext auch gemacht haben. Dann natürlich auch, okay, jetzt sind die von Kaspersky, auch irgendwie eine Frage, ob die dann da jetzt stark, weil Kaspersky ja in Deutschland jetzt kein unumstrittenes Unternehmen ist, aber auch auf technischer Ebene eine Wahnsinnsarbeit. Die haben halt da die Arbeit, nehmen wir den Kaspersky Labs und stellen irgendwie wirklich durch marginal, dass sie es überhaupt gemerkt haben, weil ihr Netzwerk halt lokal heavy überwacht ist, stellen sie auf einmal fest, dass ihre iPhones komische DNS-Requests machen. Ja, was jetzt überhaupt schon mal, also die Art von Überwachung musst du erstmal haben und da so genau reinschauen, dass dir so etwas auffällt. Und dann erkennen sie halt so einen Footprint da drin und merken dann irgendwie, okay, wir haben es hier mit einem Zero-Click-Angriff auf unsere Telefone zu tun. Und reißen den halt komplett auf, inklusive der kompletten Schadsoftware aller Schwachstellen, die da verwendet werden und melden die alle schön an Apple und reißen dann noch komplett in diesen Schwachstellen halt noch etwas auf, was in meiner Wahrnehmung schon ein bisschen aussieht wie eine absichtliche Backdoor. Schwer zu erklären, warum man so etwas bauen würde. Also, ja, und damit haben sie einfach mal einen kompletten neuen APT offengelegt, also ein Advanced Persistent Threat, also eine, Schadsoftware-Familie, End-to-End, die natürlich jetzt die Russen der NSA zuweisen und die NSA dem FSB. Also ich glaube, da ist noch nicht alles zugesagt, aber schon eine krasse Veröffentlichung auch da im Bereich der Staatstrojaner und der Angriffe auf Apple-Geräte.

Tim Pritlove
1:21:17
Linus Neumann
1:21:21
Tim Pritlove
1:22:23
Linus Neumann
1:22:27
Tim Pritlove
1:22:56
Linus Neumann
1:23:30
Tim Pritlove
1:24:06
Linus Neumann
1:24:28
Tim Pritlove
1:25:21
Linus Neumann
1:25:27

Ja, also auch mal vielleicht ganz interessant, weil wir es auch hier in Logbuch Netzpolitik damals behandelt haben, die Schiedsstelle. Wir haben ja bei CCC-Veranstaltungen immer mal wieder die Situation, dass es darum geht, eine Person von der Veranstaltung auszuschließen. Aus unterschiedlichen Gründen. Und vor vielen Jahren, ich glaube mal 2018 oder so, haben wir dafür, weil wir festgestellt haben, okay, dafür brauchen wir jetzt irgendwie einen Prozess, haben wir diese Schiedsstelle gegründet. Und die haben jetzt seit ihrer Gründung zum ersten Mal so über ihre Erfahrungen gesprochen, was sie da machen, wie sie entscheiden, wie sie sich dem Fall nähern und wie eben nicht. Und das war sicherlich auch nicht ein spannender Talk für Leute, die sich damit auseinandersetzen. Weil das natürlich nicht trivial ist, diese Entscheidungen zu treffen. Also jemanden von einer Veranstaltung, die erstmal grundsätzlich der Öffentlichkeit offen steht, auszuschließen. Und wie machst du das? Und da sind wir, also bin ich relativ froh, dass wir da jetzt endlich vernünftige Strukturen für haben und die haben sich da vorgestellt. Und wir haben es hier damals auch, als wir die Schiedschilde gegründet haben, sehr ausführlich habe ich darüber berichtet. Deswegen würde ich das auch nochmal so ein bisschen als Follow-up da und auch, dass man mal sieht, ja, weil, also wenn ich mal jetzt kurz einen etwas schnippischen Kommentar bringen darf, weil natürlich sehr viele Menschen bestimmte Ansprüche mit dem Besuch der Veranstaltung verbinden. Und mit denen allen umzugehen und natürlich auch, sorry, dass es eine ganze Menge Leute gibt, die bestimmte Verhaltensweisen meinen, auf solchen Veranstaltungen zeigen zu müssen, die absolut unangemessen sind und die also absolut nicht gehen. Und die Strukturen, die sich darum kümmern, insbesondere eben das Awareness-Team und die Schiedsstelle, haben da mal so einen Einblick in ihre Arbeit gezeigt. Das ist sicherlich für Leute, die das interessiert, durchaus mal interessant.

Tim Pritlove
1:27:50
Linus Neumann
1:28:23
Tim Pritlove
1:28:25
Linus Neumann
1:28:55
Tim Pritlove
1:29:18
Linus Neumann
1:29:21

Dann gab es einen Vortrag oder eine Vortrags, ja was war das, so eine Art Lightning Talk Serie unter dem Titel A New Hope. Die hatte der Ruben Neugebauer primär angeleiert. Und das war ein faszinierendes Ding. Niemand anders als Ruben Neugebauer hätte man sowas auch durchgehen lassen, weil er wollte also eine ganze Reihe von Vortragenden aus unterschiedlichsten Hintergründen... Kurz erklären lassen auf der Bühne, warum sie die Hoffnung nicht verloren haben. Also die Anzahl an Vortragenden, ich weiß nicht, elf Leute oder so, in 40 Minuten ist im Prinzip schon sowas, wo du sagst, nee, das lehnen wir ab. Das funktioniert nicht, hier geht es doch nur jemandem darum, mit möglichst vielen Einladungen Leute auf die Freitickets zu kriegen oder so. so. Und ich fand das sehr, sehr gelungen. Ich war einer davon, weil, und ich habe direkt gesagt, weil das so viele waren, habe ich gesagt, nimm mich mal ans Ende, weil wenn die Zeit um ist und ich fall raus, wegen Abschneiden, Zeit erreicht, dann ist es am wenigsten schlimm. Aber ich bin sogar noch drangekommen, weil die alle. Kurz zu fast waren. Genau, und da waren Dann, jetzt versuche ich hier gerade, die Liste ist natürlich nicht auf Medias. Doch, hier. Ruben Neugebauer und Johannes Bayer haben das angeleiert. Dann war Carla Remzmer da von Fridays for Future, Anne Semsrott, Lara Eckstein, Thomas Lohninger, Helena Steinhaus, Pia Klemp, Ela, Kirsten Rautenstrauch, Sebastian Jünemann, Tarek Alaufs und ich glaube da ist noch die, hab ich jetzt Pia gar nicht genannt, doch Pia Klemp, genau. Also es geht um Seenotrettung, Transparenz, sanktionsfrei, Klimawandel, dann hier Sebastian mit Kados, die dann in Krisenregionen gehen, Kampf gegen faschistische Tendenzen in der Gesellschaft, alles was schlechte Laune macht und wurde immer so die Frage gestellt, wie bewahrst du denn gute Laune? Und ich fand es ganz interessant mal diese Menschen zu sehen und bei dieser Gelegenheit auch kennenzulernen und fand das tatsächlich, dass das gelungen ist. Ich fand das einen sehr schönen Überblick und auch mit sehr viel Liebe vorbereitet von Johannes und Ruben. Das war eine Freude dabei zu sein und eine Ehre, da am Ende auch noch kurz was sagen zu dürfen, während alle an großen Problemen arbeiten und jeden Tag wirklich Leid erfahren, da auch nochmal kurz was sagen zu dürfen.

Tim Pritlove
1:32:30
Linus Neumann
1:32:35
Tim Pritlove
1:32:41
Linus Neumann
1:32:53
Tim Pritlove
1:33:29
Linus Neumann
1:33:33
Tim Pritlove
1:33:48
Linus Neumann
1:33:56
Tim Pritlove
1:34:00
Linus Neumann
1:34:07
Tim Pritlove
1:35:12
Linus Neumann
1:35:23
Tim Pritlove
1:35:27
Linus Neumann
1:35:31
Tim Pritlove
1:35:48
Linus Neumann
1:36:57

Also ich sag mal, meine persönliche, Einstellung dazu ist, also es gibt einen weiteren Talk, der der ärgerlicherweise nicht aufgezeichnet wurde. Und das ist der von Holger Stark, der... Am ersten Tag zu einer besonderen Zeit über die Situation zu Julian Assange gesprochen hat, was ja ein wichtiges Thema ist. Und der aus verschiedenen Gründen da irgendwie halt Inhalte in diesem Talk hatte, die er in der Form nicht veröffentlichen kann. Und der dann eben auch vor der Frage natürlich war, ob er jetzt auf diese Inhalte verzichtet oder auf die Reichweite und ich hätte mir natürlich gewünscht, dass er eine andere Entscheidung getroffen hätte. Insofern ist jetzt wieder einfach nur eine Linus-persönliche Meinung. Ich finde, man sollte wirklich, eigentlich gibt es wenig Gründe für das Do-Not-Publish sich zu entscheiden. Weil, wenn du das eh vor ein paar tausend Leuten machst, dann ist es ja eh jetzt nicht mehr geheim, egal was da passiert ist. Finde das würde fast mal, ich glaube, ich werde mal in größerer Runde zur Debatte stellen, ob man das überhaupt noch anbietet als Option. Aber es gibt dann natürlich auch immer mal wieder was, wo du sagst, ja okay, da muss man das vielleicht echt mal nicht machen und so. Es gab auch hier mal vor Jahren den Talk von Moxie, da habe habe ich das dann, das war mein Fehler, da habe ich einen großen, habe ich einen Fehler gemacht. Moximalen Spike hatte einen Vortrag gehalten und den hatte ich, das ist der Gründer von Signal, den hatte ich, über direkten Kontakt irgendwie halt gepflegt und betreut und dann sagte er, hat er irgendwie am Rande gesagt, er will nicht, dass es aufgezeichnet wird und dann habe ich vergessen dieses Fleck zu setzen, was dazu führte, dass er aufgezeichnet wurde. Und dann Und dann war der halt öffentlich und dann war natürlich irgendwie, war Moxie erstmal unhappy, ja, und ich war natürlich, musste, hab mich dann entschuldigt und dann am Ende war es aber so, dass Moxie dann auch sagt, ach komm ey, jetzt ist das Ding eh so viele tausend Mal hier schon geguckt worden, jetzt kannst du auch online lassen, ist halt...

Tim Pritlove
1:39:29
Linus Neumann
1:39:30
Tim Pritlove
1:39:34
Linus Neumann
1:39:38
Tim Pritlove
1:40:01

Glücklicherweise aufgezeichnet wurde der schöne Vortrag, How Many Planets Are in Our Solar System, den ich jetzt hier mal so stellvertretend für den Science Track, den wir noch gar nicht so richtig beleuchtet haben, nennen möchte, von Michael Büker, der da sehr kundig ist in dem Umfeld und auch kundig berichtet hat und, wie ich finde, eine schöne Perspektive gehabt hat. Also, wie viele Planeten Unser Sonnensystem hat, das ist tatsächlich ein Moving Target im wahrsten Sinne des Wortes. Das rangiert so von 6 bis irgendwie 200. Und der Acker hat das sozusagen in seinem ganzen historischen Verlauf und warum das dann jeweils so war, beziehungsweise welche Entdeckungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse dann wieder dazu geführt haben, dass man gesagt hat, so können wir das jetzt aber nicht sehen, wir müssen das mal anders definieren. Es gibt ja dann immer so viele Leute, die so Pluto nachtrauern als Planet. Aber da gibt es natürlich auch schon sehr gute Gründe dafür, warum Pluto nicht mehr als Planet geführt wird. Und last time I checked, Pluto gibt es noch. Also ganz unabhängig davon, wie wir den bezeichnen, ist schon noch da. Das Lustige ist, es gab ja diese Mission New Horizons, diese super schnell losgeflogene und reisende Sonde der NASA, die dann ja diese großartigen neuen Bilder von Pluto überhaupt erst gemacht hat. Wir haben ja seit wenigen Jahren wirklich mal ein Bild davon, wie Pluto aussieht und es sieht total super awesome aus. Ich weiß nicht, ob du die Bilder noch im Kopf hast, so mit diesem Herz auf der Oberfläche. Und als die Mission gestartet ist, war sozusagen Pluto noch ein Planet und es ankam dann nicht mehr.

Linus Neumann
1:41:55
Tim Pritlove
1:42:05
Linus Neumann
1:42:08
Tim Pritlove
1:42:12
Linus Neumann
1:42:23
Tim Pritlove
1:42:26
Linus Neumann
1:43:14
Tim Pritlove
1:43:22
Linus Neumann
1:43:24
Tim Pritlove
1:43:52
Linus Neumann
1:43:57
Tim Pritlove
1:44:09
Linus Neumann
1:44:42
Tim Pritlove
1:44:59
Linus Neumann
1:45:02
Tim Pritlove
1:45:15
Linus Neumann
1:45:17
Tim Pritlove
1:45:21
Linus Neumann
1:45:28
Tim Pritlove
1:45:33
Linus Neumann
1:45:33
Tim Pritlove
1:45:41
Linus Neumann
1:45:42
Tim Pritlove
1:45:44
Linus Neumann
1:45:48
Tim Pritlove
1:46:09
Linus Neumann
1:46:12
Tim Pritlove
1:46:49
Linus Neumann
1:48:21
Tim Pritlove
1:48:47
Linus Neumann
1:49:26
Tim Pritlove
1:49:32
Linus Neumann
1:49:33
Tim Pritlove
1:49:37
Linus Neumann
1:49:47
Tim Pritlove
1:49:49
Linus Neumann
1:49:56
Tim Pritlove
1:49:59

Naja, es ist dann weißt du, dann, also guck mal wenn wir jetzt mal hier kurz beleuchten wir quatschen jetzt hier vielleicht so zwei Stunden on air, also was dann irgendwie tatsächlich in die Sendung einfließt beziehungsweise jetzt haben wir schon zwei Stunden beisammen das wird heute bestimmt schon wieder ein bisschen länger so, dann machen wir in der Regel mal locker je nachdem wie wir so drauf sind und wie wir so vorbereitet sind und wie viel Nachhol. Informationsnachholbedarf wir haben, so eine Stunde, manchmal auch zwei Stunden vorher einfach so im, im Warmen werden, so Vorbereitung. So sind wir schon mal so irgendwo zwischen zwei und vier Stunden, die man quasi jetzt so nur mit der Aufnahme beschäftigt ist. Und dann muss das Ganze nochmal geschnitten werden, dann muss das alles nochmal refined werden, muss das irgendwie beschrieben werden, Bilder gemacht werden und so weiter. Kapitelmarken, alles richtig gesetzt, alles schön, nichts vergessen. ein bisschen Pipapo, sitzt man da auch nochmal manchmal ein bisschen, es geht manchmal schneller, es dauert manchmal ein bisschen länger, je nachdem, also man ist schon so einen Tag mit so einer Sendung locker beschäftigt. Bei einer 5-Stunden-Sendung wie mit Freakshow, ja, das frisst teilweise mal zwei Tage, weil man sich ja auch vorbereitet und Themen sammelt, auswählt, und dann trifft man sich irgendwie zwei Stunden vorher und dann geht das irgendwie 5 Stunden und dann will man die Sendung noch fertig machen und es ist eigentlich schon viel zu spät und dann ist man auch langsam und dann macht man es am nächsten Tag und naja, dauert. Anyway, aber ich klage ja nicht, das ist ja hier sozusagen das, was ich auch gerne tue und ja, das könnt ihr dann alle mal reinhören. Also wer jetzt von 37C3 noch nicht genug hat, da in der. Freakshow 273 gibt es nochmal eine, ich weiß gar nicht, wie lange wir darüber geredet haben, eine halbe Stunde oder so, gibt es auch nochmal ein paar Talks und ein paar Beleuchtungen verschiedenster Aspekte. Alright. So, jetzt blicken wir mal nach Großbritannien. Da ist mir nämlich eine Meldung untergekommen, die fand ich dann doch sehr bemerkenswert. Eine Geschichte, die sich tatsächlich jetzt schon seit fast 25 Jahren abspielt. Und zwar, wann ging das los hier in Deutschland, dass die Post so, und nicht nur die Post, sondern alle Versender, Hermes und wie sie alle heißen, angefangen haben, Reinigung und Schreibwarenläden und was sonst alles noch an Kleinstläden ist, so zu Filialen zu machen?

Linus Neumann
1:52:57
Tim Pritlove
1:53:15
Linus Neumann
1:53:40
Tim Pritlove
1:54:09
Linus Neumann
1:54:11
Tim Pritlove
1:54:16

Ja gut, ich weiß jetzt gar nicht. War es Hermes? Kann sein, dass es Hermes war. Aber es gab ja auch von vorher schon DHL, es gab vorher auch UPS. Du konntest ja auch Pakete abholen, lassen, beziehungsweise bei der Post halt in den normalen Postfilialen. Aber irgendwann hat sich das sozusagen auf das gesamte, die gesamte wirtschaftliche Infrastruktur, die halt überall ohnehin schon Standorte hat verteilt und dann eben diesen Unternehmen die Möglichkeit gegeben, an diesen Paketen auch noch mitzuverdienen und ob das dann ein Fair Share ist, ist dann nochmal eine andere Sache, aber auf jeden Fall wurden sie sozusagen Teil dieses gesamten Versendenetzwerks und so war das eben auch in Großbritannien, und das Post Office, also quasi das im Vergleich gleich zur Deutschen Post in Großbritannien, hatte 1999 wohl schon so an die 11.500 Postfilialen, die halt nicht wirklich dem Post Office gehörten, sondern die halt irgendwie so selbstständige Unternehmer waren. Keine Ahnung, ob das jetzt... Wie das genau rechtlich organisiert war, aber sozusagen Leute, die mehr oder weniger auf eigene Rechnung arbeiten und dann quasi unter anderem auch eine Postfiliale sind. So und damit das Ganze aber dann finanziell auch im Sinne des Post Office so abläuft, hat das Post Office diesen Filialen, wir reden jetzt hier von einer Zahl von ungefähr 11.500 Filialen, die das hier betraf zu diesem Zeitpunkt, denen vorgeschrieben eine bestimmte Buchhaltungssoftware zu verwenden, wo halt die ganzen Einnahmen, Ausgaben etc. Alles, was mit dem Postversand verbunden war, dann vermerkt wird, damit es dann eben nachvollziehbarerweise auch alles in einer ordnungsgemäßen und einheitlichen Form beim eigentlichen Post Office dann auch verbucht werden kann und die Abrechnung mit diesen Filialen gemacht werden kann. Und dort haben sie dann auf eine Software des Fujitsu-Konzerns zurückgegriffen, die also diesen ganzen Apparat dann ermöglichte. Das Problem war jetzt, dass schon zu Beginn es immer wieder so ein paar Fälle gab, wo die Software etwas unerklärliche Fehlbeträge auf einmal nachgewiesen hat, die diese Filialisten angeblich nicht korrekt ausgeglichen haben. So dass sich da über die Zeit Forderungen aufsummierten, die dann das Post Office diesen Filialen in Rechnung gestellt hat. Weil hier gucke mal, hier ist die Abrechnung, das passt ja irgendwie alles gar nicht. Und das nahm so richtig Überhand und betraf auf einmal unheimlich viele. Also es machte so ein bisschen den Eindruck, als ob jetzt hier auf einmal so ein Netzwerk, so ein Betrugsnetzwerk am Start ist, wo unter Ausnutzung eben dieser Filialaktivitäten dem Post Office Geld entzogen wird. Am Ende gipfelte das da drin, dass das Post Office über tausend Filialen verklagt hat von denen. Ungefähr 900 Personen dann sogar verurteilt wurden, weil sie hier in irgendeiner Form Geld hinterzogen haben sollen und dann zur entsprechenden Ausgleichszahlung auch verurteilt wurden. Tja, das hatte dann entsprechend katastrophale Auswirkungen. Es gab natürlich zahlreiche Pleiten, entsprechend zerstörte Existenzen, gescheiterte Ehen und auch mindestens vier Selbstmorde, die darauf zurückzuführen waren. Und das Ganze, obwohl schon 2009 erhebliche Zweifel daran aufkamen, dass es denn hier mit rechten Dingen vorgeht und die Vermutung im Raum stand, dass es hier sich unter Umständen dann doch vielleicht eher um einen Softwarefehler handelt. Dass also diese ganzen Postfilialen sehr wohl korrekt abgerechnet haben, nur diese Software dieses korrekte Abrechnen nicht entsprechend ausgewiesen hat. Eine Zeitschrift Computer Weekly hat 2009 vor diesen Fehlern dann gewarnt. Das hatte dann allerdings keinerlei politische Folgen. Und dann wurde so eine Sammelklage gestartet der Betroffenen. Das zog sich dann zehn Jahre und 2019 gab es dann tatsächlich ein entsprechendes Urteil, wo halt festgehalten wurde, dass das eben ja wohl alles nicht so rechtens war und das führte dann 2020 dazu, dass dann eben das Parlament tatsächlich auch eine Untersuchungskommission eingesetzt hat, um das eben dann mal zu untersuchen. Zog sich also alles noch ein bisschen, betraf ja ein Staatsunternehmen. Und da ist man dann mit der Verurteilung nicht so weit. Das Ganze ist jetzt eine Meldung geworden, weil in der Zwischenzeit der Sender ITV hier so eine vierteilige Fernsehserie daraus gemacht hat. Mr. Bates vs. The Post Office und damit ist das sozusagen der Öffentlichkeit jetzt Anfang dieses Jahres nochmal so richtig um die Ohren gehauen worden und dann hat es eigentlich erst diesen Skandallevel erreicht, den es 2009 im Prinzip schon verdient gehabt hätte. Und jetzt muss natürlich alles ganz schnell gehen. Mittlerweile hat der Regie Sunak, der aktuelle Premierminister, in Großbritannien 600.000 Pfund Entschädigung pro Person zugesagt von diesen 900 betroffenen Leuten etc. Wie er die Selbstmorde ausgleichen will, glaube ich, hat er noch nicht gesagt. Naja, warum erwähne ich das? Weil wir es natürlich jetzt hier wieder mit so einer klassischen Geschichte zu tun haben mit, Risiken durch Software. Und ich würde sagen 900 gescheiterte Existenzen oder zumindest verurteilte Personen, das ist dann schon mal so ein Risikopotenzial, da muss man sich halt schon nochmal darüber Gedanken machen, wie man denn sowas auch rechtlich absichert. Ich habe keine Ahnung, inwiefern unsere Gesetze, dürfen unsere juristischen Zuhörer mal wieder schon mal die Kommentartastatur hervorholen, inwiefern es hier sozusagen automatische oder explizite Absicherungen gibt bei solchen Projekten, um Leute vor Fehlern in Buchhaltung zu schützen. Aber es ist natürlich klar, also umso mehr wir uns auf Software verlassen, wird es eben in zunehmendem Maße schwierig, hier überhaupt noch nachzuweisen, was denn nun eigentlich richtig ist. Gut, bei einer Buchhaltung kann man im Prinzip schon auch irgendwie im Prinzip nachrechnen. Also eine gute Buchhaltung sollte das zumindest können.

Linus Neumann
2:01:03
Tim Pritlove
2:01:06
Linus Neumann
2:02:06
Tim Pritlove
2:03:25
Linus Neumann
2:03:28
Tim Pritlove
2:03:44

Ich habe es nicht gesehen, aber ich denke mal, das dürfte auch in die Richtung gegangen sein, mal aufzuzeigen, was es für Konsequenzen hatte. Also einerseits, was es für Konsequenzen für diese Leute hatte, aber auch was es für keine Konsequenzen für die Leute hatten, die im Prinzip alle Informationen gehabt haben, um zu bewerten, dass da mal was schiefgelaufen ist. ist. Accountability, also das ist halt der eine Aspekt, also einfach der Verantwortlichkeit an der Stelle. Andererseits kann man sich natürlich auch fragen, inwiefern ist die Software so gebaut worden, um solche Fehler auch zu verhindern. Wenn man sich mal anschaut, wie Softwareentwicklung im Bereich der Raumfahrt funktioniert. Also Voyager 2 und Voyager 1, die fliegen jetzt seit den 70er Jahren. Software, die irgendwie uralt ist, auf uralten Computern läuft. Also die unter den krassesten Strahlungsbedingungen, die man sich nur vorstellen kann, irgendwie laufen muss und die permanent gepatcht wird und Dying-Hardware muss immer wieder berücksichtigt werden und alles muss die ganze Zeit getrimmt werden und trotzdem funktioniert es. Und das funktioniert halt unter anderem auch deshalb, weil die Leute, die das entwickelt haben, in dem Bewusstsein das getan haben. Dass sie eigentlich sich Fehler nicht wirklich erlauben können, beziehungsweise wenn die auftreten, diese auch in irgendeiner Form erkennen und abfangen müssen. Weil wenn das Ding futsch ist und irgendwie in die falsche Richtung fliegt und die Antenne sich nicht mehr gegen Erde streckt, dann ist halt einfach Schluss und die ganzen Vorbereitungen und die Jahrzehnte Arbeit und Planung und so weiter und diese einzige Gelegenheit, die es damals gab, wirklich diesen Kurs zu machen, der an allen Planeten vorbeiführte, ist dann halt einfach weg. Und ein ähnliches Mindset würde ich mir eben manchmal auch bei kommerzieller Software wünschen, die halt einfach den Fehlerfall immer wieder mit berücksichtigt und sagt, okay, wir müssen hier Accountability, Überprüfbarkeit unseres Handels, Rückgängigmachung von Fehlern beziehungsweise mindestens die schnelle Erkennbarkeit dieser Fehler von vornherein im Design mit einbauen. Einfach auch, weil es nicht unbedingt immer so ist, aber sein sollte, dass man eben unter Umständen auch dafür haftbar gemacht wird, dass die Software eben solche Fehler auch begeht.

Linus Neumann
2:06:28
Tim Pritlove
2:06:47
Linus Neumann
2:07:42
Tim Pritlove
2:07:46

Da wird einfach ganz anders drüber nachgedacht. Da ist jeder einzelne Schritt, jedes Kommando wird tausendfach, beleuchtet und wird immer wieder durchgerollt, was kann hier alles schief gehen, wie können wir, wenn was schief geht, das in irgendeiner Form mitigieren. Da wird ein Assessment gemacht, was kann diese Maßnahme jetzt bewirken. Man sieht das ja auch mal so schön, wenn mal wieder was schief geht. Bei Voyager ist da auch ein gutes Beispiel. Alle Nase lang hast du ja wieder so Meldungen, Voyager 1 meldet sich nicht mehr. Oder was jetzt zuletzt war, Voyager 1 schickt auf einmal unerklärliche Nachrichten. Ja, sie haben halt zwar noch Pakete empfangen, aber da war halt irgendwie so binär Müll drin. Dann ist da so richtig Alarm. Da setzen sich dann irgendwie die ganzen klugen Köpfe hin und grübeln mal ganz hart darüber nach, was jetzt hier das Problem sein kann. Und wenn sie dann dieses Problem meinen, gefunden zu haben, dann gibt es nochmal eine genauso intensive Phase mit, okay, und wie beheben wir das? Und wie testen wir das, dass das, was wir jetzt da updaten, nicht die Sache noch schlimmer macht? Und die haben ja einen extrem guten Track Record, weil ich meine, die halten das Ding jetzt seit Jahrzehnten da oben. Zugegeben, das ist jetzt alles nicht so komplex. Und auch wenn man sich so Software der Mondlandefähre und so weiter anschaut, das ist, sagen wir mal, mit dem Umfang, den Software heutzutage hat, so nicht vergleichbar. Aber am Ende ist Buchhaltung dann doch im Wesentlichen … Keine Paketenwissenschaft. Ja, es ist einfach, im Wesentlichen ist es Plus und Minus. Und sie haben halt Plus und Minus nicht auf der Kette gekriegt. Und ich finde, da kann man sich schon noch mal ein bisschen mehr Mühe geben.

Linus Neumann
2:09:31
Tim Pritlove
2:09:40
Linus Neumann
2:09:55
Tim Pritlove
2:10:00
Linus Neumann
2:10:55
Tim Pritlove
2:10:56
Linus Neumann
2:10:58
Tim Pritlove
2:11:00
Linus Neumann
2:11:06
Tim Pritlove
2:11:14

Ja.

Linus Neumann
2:11:20
Tim Pritlove
2:11:31
Linus Neumann
2:11:50
Tim Pritlove
2:11:53
Linus Neumann
2:11:58
Tim Pritlove
2:12:01
Linus Neumann
2:12:05
Tim Pritlove
2:12:12
Linus Neumann
2:12:17

Ja, und zwar gibt es seit längerer Zeit den Begriff der Überwachungsgesamtrechnung. Ich habe mich ein bisschen informiert, wo der herkam. Mir ist dieser Begriff zum ersten Mal untergekommen beim Vorratsdatenspeicherungsurteil 2010. Da hat das Bundesverfassungsgericht gesagt, hier so sinngemäß, es muss eine gesamte, also jede Überwachungsmaßnahme muss im Kontext aller anderen Überwachungsmaßnahmen, die ermöglicht werden, gesehen werden. Ja, und so sinngemäß, wenn ihr jetzt hier eine Vorratsdatenspeicherung macht, dann könnt ihr euch aber demnächst die ganzen anderen Überwachungsmaßnahmen langsam mal streichen. Und jetzt ist natürlich über die Zeit eine ganze Reihe dazugekommen an Überwachungsmöglichkeiten, die jetzt erstmal grundsätzlich dem Staat eingeräumt werden. Die werden immer so getrennt diskutiert. Und die Idee der Überwachungsgesamtrechnung betrifft... Quasi diese Überlegung zu sagen, irgendwann ist ja mal genug und wenn du jeweils nur diese Einzelüberwachungsmaßnahmen diskutierst, dann kommst du potenziell am Ende zu einer Massenüberwachung, weil du immer nur diese einzelnen Maßnahmen diskutiert hast. Und 2010 in dem Bundesverfassungsgerichtsurteil kam das nach meiner Wahrnehmung so zum ersten Mal in der deutschen, in diesem Fall auch juristischen Debatte in einem Richterspruch zur Sprache. Und keine 13 Jahre später wird dann tatsächlich mal der Auftrag von Seiten der Bundesregierung erteilt, diese Überwachungsgesamtrechnung auch zu erstellen. Diesen Auftrag hat jetzt das Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalitätssicherheit und Recht bekommen. Ja, das war im Koalitionsvertrag und sollte bis spätestens Ende 23 passieren, wird also jetzt eher Ende 24 und im Koalitionsvertrag heißt es eine unabhängige wissenschaftliche Evaluation der Sicherheitsgesetze und ihrer Auswirkungen auf Freiheit und Demokratie. Ja und jetzt gibt es, das soll also jetzt passieren, von in diesem Fall unabhängigen Forscherinnen und Forschern, die sich das mal anschauen und diese Überwachungsgesamtrechnung in dem Sinne erstellen. Das ist, glaube ich, erstmal eine positive Nachricht, dass man sich aus dieser Perspektive überhaupt mal dieser ganzen Überwachung nähert, weil das, wie gesagt, in der Debatte auch immer wieder fehlt. Und deswegen finde ich das eine positive Nachricht. Ich glaube, Anna hat den Artikel geschrieben bei Netzpolitik.org genauso. Jetzt geht's los. Die Fußballbezüge, das singt ihr doch auch immer im Stadion, oder? Jetzt geht's los? Ab und zu mal ja.

Tim Pritlove
2:15:45
Linus Neumann
2:15:55
Tim Pritlove
2:16:03
Linus Neumann
2:16:09
Tim Pritlove
2:16:13
Linus Neumann
2:16:14
Tim Pritlove
2:16:24
Linus Neumann
2:16:33
Tim Pritlove
2:18:24
Linus Neumann
2:18:27

Und dann haben sie natürlich, oh, jetzt müssen wir das ganz viel machen, dann wurde das auch mal in Dresden, denn in Dresden gibt es doch dann immer da, Da gibt es auch immer so eine regelmäßige Nazi-Demo, wo sie der Bombardierung der Stadt Dresden gedenken und das aber mit so ein paar Slogans tun, die eher im geschichtsrevisionistischen Bereich anzusiedeln sind. Und da gibt es ja dann auch immer große Gegendemonstrationen. In dem Kontext gab es dann auch mal Abfragen. Da war dann jetzt wieder der Fall, Moment mal, Demonstrationen, ihr macht hier Funkzellenabfragen bei Demonstrationen, das ist ein riesiger Skandal. Und dann gab es natürlich auch sehr viele Diskussionen um diese Maßnahmen und dann wurde in Deutschland, in Berlin, in Berlin, jetzt nur Berlin, Das Funkzellenabfragen-Transparenzsystem entwickelt. Funktioniert so, du kannst dich da anmelden und sagen, hier pass auf, wenn mein Telefon bei einer Funkzellenabfrage erfasst wird, dann möchte ich darüber in Kenntnis gesetzt werden. Natürlich wirst du dann erst in Kenntnis gesetzt, wenn die Maßnahme abgeschlossen ist und quasi keine Gefährdung für laufende Ermittlungen mehr stattfindet. Mit anderen Worten, eigentlich wenn sie dann die Täter haben. Weil vorher können sie ja immer sagen, nee, nee, Moment, wir können jetzt nicht den Täter warnen. Ja, also das kannst du dir schon vorstellen, dass du da relativ selten eine SMS bekommst. Da musstest du dich anmelden und dann kriegst du so eine SMS und da musstest du irgendwie, glaube ich, den Code eingeben, damit jetzt nicht irgendjemand, Datenschutz kannst du jetzt nicht irgendjemanden da anmelden, der das nicht haben will. Und dann war aber das Skurrile, dass du so, ich glaube, drei oder sechs Monaten kriegst dann so, deine Anmeldung läuft jetzt aus, du musst dich wieder anmelden. Und der Hintergrund war, dass es ja theoretisch zumindest sein könnte, dass du deine Telefonnummer abgegeben hast und die jetzt jemand anderes bekommen hat. Oder vielleicht auch, dass du es nicht mehr willst oder du hast die SIM-Karte jemand anders gegeben und der will das jetzt gar nicht mehr. Und da gab es also irgendeine, da kam wieder irgendein sind, sagen wir mal, im weitesten Sinne Datenschutz-Kram, der dazu geführt hat, dass du dich immer wieder da neu anmelden musstest. Natürlich relativ nervend und der Effekt, den so etwas hat, ist natürlich auch klar. Irgendwann meldest du dich da, irgendwann vergisst du dich da wieder anzumelden. War bei mir auch so. Ich war da, ich weiß nicht, ich habe da vielleicht drei, vier Erneuerungen gemacht, und dann irgendwann gedacht, boah, Alter, ey, das nervt. Ich kriege eh schon genug DHL-Phishing-Versuche, jetzt freu ich mich auch noch.

Tim Pritlove
2:21:18
Linus Neumann
2:21:21
Tim Pritlove
2:22:05
Linus Neumann
2:22:08
Tim Pritlove
2:23:12
Linus Neumann
2:23:18
Tim Pritlove
2:24:35
Linus Neumann
2:24:39
Tim Pritlove
2:24:43
Linus Neumann
2:24:56
Tim Pritlove
2:25:02
Linus Neumann
2:25:03
Tim Pritlove
2:25:05
Linus Neumann
2:25:10
Tim Pritlove
2:26:48
Linus Neumann
2:26:50
Tim Pritlove
2:26:52
Linus Neumann
2:26:55
Tim Pritlove
2:28:30
Linus Neumann
2:28:34
Tim Pritlove
2:29:19
Linus Neumann
2:29:22
Tim Pritlove
2:29:39
Linus Neumann
2:30:05
Tim Pritlove
2:30:12
Linus Neumann
2:31:07
Tim Pritlove
2:31:22
Linus Neumann
2:31:25
Tim Pritlove
2:31:35
Linus Neumann
2:31:37
Tim Pritlove
2:31:39
Linus Neumann
2:31:48
Tim Pritlove
2:32:21
Linus Neumann
2:32:32
Tim Pritlove
2:32:36
Linus Neumann
2:33:06

Ja.

Tim Pritlove
2:33:08
Linus Neumann
2:33:18