Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP496 Ignoriere alle vorherigen Anweisungen

LNP500 — SUBSCRIBE 11 — Feedback — Linus macht ganz viele tolle Sachen — Chatkontrolle — BDSG-Reform

In der heutigen Sendung tragen wir vermutlich ein Dauerthema dieses Podcasts zu Grabe, denn aufgrund eines Deals mit der US-Regierung ist Julian Assange überraschend aus dem Gefängnis entlassen worden und ist wieder in seine Heimat Australien zurückgekehrt. Wir blicken zurück auf die Geschehnisse und diskutieren, wie der Fall und Julian Assange in der Öffentlichkeit bewertet werden. Dazu gibt es ganz viel Feedback, ein bisschen was zu Chatkontrolle und der anstehenden Bundesdatenschutzgesetz-Reform und ansonsten werben wir für unsere Veranstaltungen und sonstigen Auslassungen.

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Veröffentlicht am: 5. Juli 2024
Dauer: 1:30:42


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:32.054
  3. LNP500 00:03:29.177
  4. SUBSCRIBE 11 00:06:20.284
  5. LNP500 00:11:49.800
  6. SUBSCRIBE 11 00:13:05.376
  7. Feedback: Termin-Melodie 00:15:12.929
  8. Feedback: Telekom-Transit 00:16:57.180
  9. Feedback: Biometerie am Flughafen 00:37:38.662
  10. Marc-Uwe Kling: Views 00:46:15.091
  11. Linus im HuFiPod 00:48:02.036
  12. Linus sucht Senior Security Consultants 00:50:19.304
  13. Julian Assange 00:54:29.524
  14. Chatkontrolle aufgeschoben 01:18:45.941
  15. BDSG-Reform 01:22:41.195
  16. Epilog 01:27:24.640

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:01
Tim Pritlove
0:00:04
Linus Neumann
0:00:08
Tim Pritlove
0:00:31
Linus Neumann
0:00:35
Tim Pritlove
0:00:36
Linus Neumann
0:00:45
Tim Pritlove
0:00:47
Linus Neumann
0:01:07
Tim Pritlove
0:01:16
Linus Neumann
0:01:19
Tim Pritlove
0:01:21
Linus Neumann
0:01:25
Tim Pritlove
0:01:47
Linus Neumann
0:01:51
Tim Pritlove
0:02:09
Linus Neumann
0:02:12
Tim Pritlove
0:02:13
Linus Neumann
0:02:15
Tim Pritlove
0:02:20
Linus Neumann
0:02:25
Tim Pritlove
0:02:27
Linus Neumann
0:02:28
Tim Pritlove
0:02:36
Linus Neumann
0:03:05
Tim Pritlove
0:03:17
Linus Neumann
0:03:21
Tim Pritlove
0:03:34
Linus Neumann
0:03:35
Tim Pritlove
0:03:40
Linus Neumann
0:03:42
Tim Pritlove
0:03:47
Linus Neumann
0:03:49
Tim Pritlove
0:04:54
Linus Neumann
0:05:03
Tim Pritlove
0:05:08
Linus Neumann
0:05:10
Tim Pritlove
0:05:18
Linus Neumann
0:05:20
Tim Pritlove
0:05:36
Linus Neumann
0:05:38
Tim Pritlove
0:05:43
Linus Neumann
0:05:56
Tim Pritlove
0:06:26
Linus Neumann
0:06:27
Tim Pritlove
0:06:30
Linus Neumann
0:06:35
Tim Pritlove
0:06:46

Naja, also für Veranstaltungen. Veranstaltungen haben dann doch teilweise erhebliche Probleme gehabt, wieder in Wallung zu kommen. Ich sag nur Chaos Communication Kongress. Das hat drei Jahre Anlauf gebraucht. Und ähnlich war es auch mit einer anderen Veranstaltung, die ich bis zu diesem Zeitpunkt schon zehnmal ausgerufen habe, die Subscribe-Konferenz, die in ihrer Geschichte nicht immer so hieß, weil das irgendwann mal so als so ein Developer-Treffen gestartet ist, aber dann schnell zu einem Podcaster und Developer und wer auch sonst sich noch berufen fühlt, Treffen geworden ist. Und das hat dann eben auch 2019 das letzte Mal stattgefunden in Köln. Und es gab den Wunsch, das mal wieder zu machen. Und dem werde ich jetzt nachkommen. Und habe dann eine sehr schöne Location dafür gefunden, das Peter Edel hier in Berlin. Und das ist in jeder Hinsicht ideal. Und jetzt muss nur noch alles andere funktionieren. Sprich, auch hier sollten sich dann die Leute melden, die kommen und ich werde hier, das kann jetzt leider auch keinen konkreten Termin ankündigen, aber ich werde in Bälde auch hier einen Vorverkauf starten und dann könnt ihr da auch dran teilnehmen. Wenn ihr schon mal da wart und wisst, was Sache ist, dann muss ich vielleicht gar nicht so viel dazu sagen. Ich habe jetzt auch etwas ausführlicher in der letzten Freakshow mit Ralf, der da auch mal aktiv mit dabei war, über die Veranstaltung gesprochen, will das jetzt an dieser Stelle nicht alles nochmal wiederholen. Wenn ihr noch eine tiefere Einführung haben wollt, springt doch einfach mal kurz auf freakshow.fm, der war sowieso ziemlich gut.

Linus Neumann
0:08:39
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:08:48
Tim Pritlove
0:08:50
Linus Neumann
0:08:50
Tim Pritlove
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Linus Neumann
0:08:54
Tim Pritlove
0:09:02
Linus Neumann
0:09:04
Tim Pritlove
0:09:06
Linus Neumann
0:09:20
Tim Pritlove
0:09:22
Linus Neumann
0:09:29
Tim Pritlove
0:09:30
Linus Neumann
0:09:34
Tim Pritlove
0:10:13
Linus Neumann
0:10:16
Tim Pritlove
0:10:20
Linus Neumann
0:10:24
Tim Pritlove
0:10:25
Linus Neumann
0:10:47
Tim Pritlove
0:10:48
Linus Neumann
0:10:49
Tim Pritlove
0:10:50
Linus Neumann
0:11:22
Tim Pritlove
0:11:24

18.

Linus Neumann
0:11:25
Tim Pritlove
0:11:28
Linus Neumann
0:11:29
Tim Pritlove
0:11:30
Linus Neumann
0:11:32

Ja.

Tim Pritlove
0:11:33
Linus Neumann
0:11:35
Tim Pritlove
0:11:46
Linus Neumann
0:11:48
Tim Pritlove
0:12:02

Ja.

Linus Neumann
0:12:02
Tim Pritlove
0:12:18
Linus Neumann
0:12:20
Tim Pritlove
0:12:41
Linus Neumann
0:12:48
Tim Pritlove
0:13:05
Linus Neumann
0:13:06
Tim Pritlove
0:13:08
Linus Neumann
0:13:10
Tim Pritlove
0:13:20
Linus Neumann
0:13:21
Tim Pritlove
0:13:21
Linus Neumann
0:13:25
Tim Pritlove
0:13:26
Linus Neumann
0:13:29
Tim Pritlove
0:13:31
Linus Neumann
0:13:35
Tim Pritlove
0:13:56
Linus Neumann
0:14:08
Tim Pritlove
0:14:12
Linus Neumann
0:14:17
Tim Pritlove
0:14:20
Linus Neumann
0:15:09
Tim Pritlove
0:15:11
Linus Neumann
0:15:12
Tim Pritlove
0:15:25

Ja?

Linus Neumann
0:15:26
Tim Pritlove
0:15:41
Linus Neumann
0:15:46
Tim Pritlove
0:16:38
Linus Neumann
0:16:43
Tim Pritlove
0:16:48
Linus Neumann
0:16:57

So, dann haben wir das Thema Telekom mit Meta, also die letzte Sendung behandelt, dass sie sich darüber gestritten haben. Der Ablauf war ja der, dass sie 24 Übergabepunkte hatten, darüber eine vertragliche Vereinbarung. Diese vertragliche Vereinbarung von Facebook dann irgendwie quasi gekündigt wurde, die Leistung, die vereinbarte Leistung aber weiterhin entnommen wurde, hat die Telekom gesagt, naja, wenn du das hier weiter nutzt, dann zu folgenden Konditionen, das hat Meta gemacht und dann wollten sie dafür nicht zahlen. Das wurde verhandelt und deshalb war natürlich in der Diskussion Konsequenzen, in den Fragen Netzneutralität durch Leitungsgebühren und sonstiges. ist. Dazu haben mehrere Leute kommentiert, deren Kommentare ich jetzt mal vorlese. Wotti, Für Meta ist es eben nicht möglich, wie von Linus mehrfach erwähnt, einfach zum D-Kicks oder einem anderen IX zu gehen. Die Telekom ist dort zwar teilweise mit homöopathischen Bandbreiten vertreten, nimmt aber nicht am Peering über die Route-Server der Exchanges teil. Für Meta bleibt ohne direktes Peering nur der Weg über einen Transit. Wichtig zur Einordnung. Meta würde gern ein Peering mit der Telekom haben, was bedeuten würde, dass die Telekom nur die Routen weiterleitet, die von ihr oder ihren direkten Kunden kommen. Bei IP Transit hingegen sendet die Telekom eine komplette Tabelle mit Routen für jedes Ziel im Internet. Interessant zu wissen wäre jetzt, ob Meta nach der Kündigung diese Routen ins Internet genutzt hat oder ob die Session tatsächlich als reine Zuführung zu Telekom-Kunden nutzte. Die Telekom nutzt hier mal wieder ihren riesigen Kundenstamm im Privatkundenbereich als Druckmittel, um ihr Geschäft im Carrier-Bereich voranzutreiben. Andere Provider freuen sich, wenn sie auf solch unkomplizierte Weise so viel Traffic austauschen können. Simon kommentiert. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das für die Telekom Telekom ein großer Mehrkostenbetrag ist die Standorte und die Router brauchen sie ja sowieso. Und Meta wird auch nicht das einzige Traffic-lastige Netz an den Standorten sein, das private Interconnects mit der Telekom hat. Und am Ende zahlt ja auch der Kunde dafür. Vor ungefähr zehn Jahren war es schon echt nervig, dass YouTube von einem Telekom-Anschluss ab 17 Uhr nicht mehr wirklich benutzbar war. War für mich mit ein Grund, den Anschluss zu kündigen und den Anbieter zu wechseln. Seitdem achte ich darauf, dass mein ISP eine halbwegs offene Peering-Policy betreibt und zum Beispiel am B-Kicks peert. Gerade zu lokalen Berliner Zielen zahlt sich das auch in geringer Latenz aus. Peter kommentiert zu Meta vs. Telekom. Das Urteil finde ich sehr nachvollziehbar. Meta benutzt einen bezahlten Dienst der DT AG und will dafür nicht zahlen. Das funktioniert so nun einmal nicht. Ich glaube, da sind wir uns wahrscheinlich alle drüber einig, zumal die ja eben eine längere Zeit darüber ein bezahltes, von beiden Seiten genutztes und bedientes Verhältnis hatten. Das Problem ist, dass die DTAC, also Deutsche Telekom AG, sich selbst zu einem Tier-1-Provider deklariert, der sie praktisch nicht ist. Und so verweigert sich die Telekom kategorisch Peerings, also dem Austausch von Daten auf Augenhöhe zum Selbstkostenpreis zwischen zwei Netzen. Und wenn sie damit nicht durchkommt, zum Beispiel bei anderen Tier-1-Providern, beschränken sie dort die Bandbreite derart, dass dort praktisch kein Durchkommen ist. An den Internet-Exchanges ist die D-Tag inzwischen zwar vertreten, dafür aber mit minimaler Bandbreite und verkaufen dort auch nur Transit, also den Austausch von Daten gegen Geld, dafür nicht zum anderen Netz, sondern zum Internet. Auch das hatte Wotti ja gerade schon erwähnt. Am D-Kicks waren sie zuletzt, soweit ich weiß, mit circa 2x10 Gig vertreten. Den Transit, den sie verkaufen, bieten sie dir aber zum 10-fachen Preis anderer Transit-Anbieter an. Als Transit ist der aber wegen fehlender Peerings nicht zu gebrauchen. Es ist praktisch nur ein bezahltes Peering zum D-Tag-Netz. Also, ich konnte das jetzt nachvollziehen. Ich glaube, wir...

Tim Pritlove
0:22:13
Linus Neumann
0:22:17
Tim Pritlove
0:22:35
Linus Neumann
0:22:36
Tim Pritlove
0:23:35
Linus Neumann
0:23:38
Tim Pritlove
0:25:05
Linus Neumann
0:25:09
Tim Pritlove
0:25:17
Linus Neumann
0:25:21

Sicherlich ist Meta bei der Inanspruchnahme von Routing nicht auf Transit von der Deutschen Telekom angewiesen. Und das ist das, was hier Peter und Wotti eben auch darstellen und sagen, du kannst ja nicht Peering auf einmal zu Transitpreisen anbieten, weil sorry entspricht halt nicht den Gepflogenheiten. Und damit sind sie genau bei der Argumentation, die ja, sagen wir mal, auch sicherlich Thomas Lohninger vertreten würde und die, sagen wir mal, der gesamten Netzneutralitätsgedanken entspricht, zu sagen, weißt du, solange du jetzt nicht in einer klaren Situation bist, dass du Transit brauchst, dass du sagst, scheiße, ich hab ein Datacenter gebaut, ich hab ein Datacenter gebaut, das muss ans Internet. Und irgendjemand muss mir meinen gesamten Traffic in die gesamte Welt durchrouten. Und da sage ich, ich hätte hier gerne, was weiß ich, 10, 10 G-Ports. Und was ich damit mache, ist meine Dienstleistungen anbieten, meine Kunden, dann brauche ich Transit. Und die Deutsche Telekom sagt im Prinzip, wenn du Zugang zu unseren Kunden haben willst, dann musst du Transit zahlen. Und das ist quasi die Politik, die hier kritisiert wird, dass die Deutsche Telekom eben nicht ihrem, sagen wir mal, dem Wunsch ihrer Kundinnen gemäß zusehen würde, dass sie aus Eigeninteresse überall hin die bestmöglichen Verbindungen hat, sondern versucht da ein Preisschild dran zu machen. Und, also das ist glaube ich eine sehr wichtige eine sehr wichtige eine sehr wichtige, Inhaltliche Ergänzungen zu der Darstellung der letzten Sendung.

Tim Pritlove
0:27:24
Linus Neumann
0:27:35
Tim Pritlove
0:27:39
Linus Neumann
0:28:22

Ich denke, wir müssen natürlich in einer grundsätzlichen Erwägung aber auch tatsächlich mal anerkennen, dass quasi diese Wirpieren an einem Kicks-Situation zunehmend, sagen wir mal, auf dem Weg dahin ist, was eine sehr bedauerliche Entwicklung ist. Eine Randerscheinung des Internets zu sein. Dass nämlich sowas wie Facebook. Riesige Infrastrukturen auf diesem Planeten enthält und, Facebook längst zu groß ist oder Meta längst zu groß ist und viel zu viel Traffic macht, um irgendwie zu sagen, yo geil, wir haben jetzt hier unser Data Center, wir kaufen uns irgendwie Transit bei dem lokalen Tier 1 und dann fluten wir das Netz mit unseren Inhalten. Also diese, Diese dezentrale Struktur des Internets, die über Jahrzehnte sein zentraler Vorteil war, mit so großen, ich glaube John Gilmore hatte den Satz auch gesagt, The Internet detects censorship as damage in routes around it. Also quasi dezentral, wenn die eine Route ausfällt, geht die andere, wir sind hier alle und Peering und Daten und so weiter. Das spiegelt sich, glaube ich, nicht mehr wieder in der einerseits physischen Realität, wie dieses Netz gebaut ist und auch nicht mehr unbedingt in der ökonomischen Realität, Weil es natürlich hier einfach einige sehr, sehr große Player gibt, die sehr große Teile der Internetinfrastruktur ihr eigen nennen und betreiben. Wenn du jetzt sagst, nimm mal das Internet und nimm AWS raus, also Amazon, nimmst du Microsoft Cloud raus, nimmst du Netflix raus, nimmst du Meta raus.

Tim Pritlove
0:30:32
Linus Neumann
0:30:35
Tim Pritlove
0:32:19
Linus Neumann
0:33:17
Tim Pritlove
0:34:17
Linus Neumann
0:34:22
Tim Pritlove
0:35:15

Also ich meine, man kann natürlich Meta, wie auch YouTube im Übrigen, auch mit der Brille von irgendwo seid ihr ja auch ein Hoster sehen. Weil ob ich jetzt meine eigenen Server in meinem eigenen Rack irgendwo stehen habe oder ich habe meine Server auf Servern von einem Internet-Hoster, der so mehrere auf einem bereithält und dann geht es über deren Netzinfrastruktur raus. Ob man das nur sozusagen das klassische Hosting als solches betrachtet oder ob nicht auch mein YouTube-Kanal, mein Instagram-Account, meine Facebook-Seite für viele Leute selbstverständlich genau dieselbe Funktion erfüllt. Und von daher ist dann Facebook jetzt mal konkret als Dienst eigentlich auch nicht so sehr viel was anderes wie all die Server, die jetzt bei Hetzner im Rechenzentrum stehen. Und das alles rechtfertigt natürlich diese Position und ich muss sagen, wir haben glaube ich in der letzten Sendung tendenziell so ein bisschen pro Telekom, wir verstehen das schon irgendwie, aber das war, wenn ich mich richtig erinnere, auch mehr aus so einer rechtlichen Betrachtung dieses Falles getragen. Und wenn man es jetzt einfach mal anschaut mit, wie sollte es sein, denke ich mir so, Telekom, ihr solltet einfach mal mit Meta mal klarkommen, da pieren, die haben genug Daten, ihr müsst da genug hinschicken, die wollen genug zu euch zurückschicken, warum soll das andere Umwege nehmen? Da hätten wir da ganz gerne mal eine interne Überholspur oder eine neue Autobahnspur. Und da ihr da beide davon profitiert, weiß ich auch nicht, warum der eine dem anderen jetzt was bezahlen muss.

Linus Neumann
0:37:09
Tim Pritlove
0:37:20
Linus Neumann
0:37:38
Tim Pritlove
0:37:54
Linus Neumann
0:37:58
Tim Pritlove
0:38:07
Linus Neumann
0:38:14
Tim Pritlove
0:38:17
Linus Neumann
0:38:32
Tim Pritlove
0:38:34
Linus Neumann
0:38:52
Tim Pritlove
0:38:55
Linus Neumann
0:38:55
Tim Pritlove
0:39:23
Linus Neumann
0:39:24
Tim Pritlove
0:39:26
Linus Neumann
0:39:27
Tim Pritlove
0:39:32
Linus Neumann
0:40:28
Tim Pritlove
0:40:31
Linus Neumann
0:40:48
Tim Pritlove
0:40:56
Linus Neumann
0:41:00
Tim Pritlove
0:41:04
Linus Neumann
0:41:05
Tim Pritlove
0:41:17
Linus Neumann
0:41:20
Tim Pritlove
0:41:54
Linus Neumann
0:41:55
Tim Pritlove
0:42:13
Linus Neumann
0:42:27
Tim Pritlove
0:42:31
Linus Neumann
0:42:33
Tim Pritlove
0:42:44
Linus Neumann
0:42:50
Tim Pritlove
0:42:51
Linus Neumann
0:42:54

Vielleicht gar nicht so blöd von Paderborn zu fliegen Da ist bestimmt keine lange Schlange auf der QT So genau Okay, zurück zum Thema Biometrie am Flughafen, Marix war das glaube ich Ich gucke nochmal ganz kurz her, Ha? Marix? Marix war das, glaube ich, von dem der Kommentar war. Ähm, ja. Ihr habt wahrscheinlich schon Dutzende ähnliche Kommentare in der Warteschlange. Ja, aber Marix hatte natürlich BR Runway. Aber ich denke, dass es relativ offensichtlich ist, dass es bei der Biometrie am Flughafen gerade nicht um eine Zeit, sondern um eine Personalersparnis geht. Beim Anhören, eventuell hätte ich nicht nebenbei Hausarbeiten machen sollen, wurde mir zwar nicht ganz klar, ob es ums Boarding oder den Check-In geht, aber in beiden Fällen ist die Zeitersparnis, wie ihr ja eigentlich auch erzählt habt, Quatsch. Was mich etwas verwirrt hat, ist, dass immer vom Check-in geredet wurde. Wie ihr es angemerkt habt, findet der ja sowieso eigentlich heutzutage online oder per Automat statt. Da gibt es ja nichts zu sparen und eine biometrische Kontrolle würde den Online-Check-in ja sogar unmöglich machen. Von daher gehe ich eigentlich davon aus, dass immer das Boarding gemeint war. Beim Boarding gibt es aber noch einen ganz anderen Grund, wieso keine Zeit gespart werden kann. Ich bin jetzt zwar definitiv kein Vielflieger und von daher habe ich da eventuell bei den Business Casper Inlandsflügen eine Erfahrungslücke, aber ich glaube, ich habe doch ein ganz repräsentatives Bild, was sonstige kommerzielle Flüge angeht. Und hier habe ich es noch nie erlebt, dass die Kontrolle beim Boarding der begrenzende Faktor für die Geschwindigkeit des Boardings war. Ich habe definitiv immer länger darauf gewartet, dass die Schlange der vor mir Einsteigenden endlich weiterging, als der Airline-Mitarbeiter benötigt hat, um die Bordkarte zu checken und sich einen Ausweis zeigen zu lassen. Ich kommentiere das kurz. Ist richtig, üblicherweise, nachdem du dich diese ganze Check-In-Kontrolle durchbillst, staut es sich im Finger oder vor dem Bus ab. Da kann ich als Business-Gast bei Inlandsflieger die Erfahrungslücke von Marix.

Tim Pritlove
0:45:08
Linus Neumann
0:45:09
Tim Pritlove
0:46:20
Linus Neumann
0:46:21
Tim Pritlove
0:46:58
Linus Neumann
0:47:06
Tim Pritlove
0:47:08
Linus Neumann
0:47:11
Tim Pritlove
0:47:54
Linus Neumann
0:47:57
Tim Pritlove
0:48:14
Linus Neumann
0:48:14
Tim Pritlove
0:49:55
Linus Neumann
0:49:58
Tim Pritlove
0:49:59
Linus Neumann
0:50:06
Tim Pritlove
0:50:12
Linus Neumann
0:50:14
Tim Pritlove
0:50:24
Linus Neumann
0:50:25

Außer jetzt, ich trenne ja Arbeit und Vergnügen stets streng, beziehungsweise Arbeit und Ehrenamt oder Arbeit und Podcast aus vielen Gründen, insbesondere auch wegen meiner Rolle im CCC, das lässt sich halt teilweise nicht so einfach trennen. Aber genau, es ist den meisten Leuten bekannt, ich habe einen Dayjob und dieser Dayjob hat mit IT-Security zu tun. Wir machen so Sachen wie Red Teaming, Incident Response, Consulting-Projekte, Ransomware Resilience, viel für Mobilfunknetze, für Finanzwesen, Unternehmen, die was produzieren. Also in der Regel eher größere Unternehmen mit oder kritische Infrastrukturen. Und wir sind auf der Suche nach Senior-Consultants, also Leute mit bereits einiger Erfahrung, gern in Berlin, aber gute Seniors mit entsprechender Erfahrung auch remote. Mode. Und ja, weil es IT-Security ist, kann ich halt immer nur relativ wenig darüber sprechen. Die wenigen Teile, die wir veröffentlicht haben, sind glaube ich bekannt. Den Vortrag von Dominik und Matthias habe ich erwähnt, als Matthias das letzte Mal hier in der Sendung war. Es gibt noch einen schönen Vortrag von meinem Kollegen Tobias, wo wir ein Ransomware Decrypter gebastelt haben. Ich verlinke auch noch einen Blogpost von meinem Kollegen Balthasar zu ADCS Honeypots. Und wer sich so von diesen ganzen kurzen Buzzwords angesprochen fühlt, kann sich gerne mal über mein Kontaktformular melden. Und ich habe jetzt hier gezielt nicht den Namen des Unternehmens genannt, weil ich nicht LNP irgendwie für Werbung für das Unternehmen verwenden möchte, sondern einfach nur darauf hinweisen möchte, dass wer vielleicht Lust hat auf solche Tätigkeiten. Da gibt es vielleicht Jobs in Berlin. Sind wir aber sicherlich auch nicht die Einzigen, die wir hier anbieten.

Tim Pritlove
0:52:33
Linus Neumann
0:52:39
Tim Pritlove
0:52:43
Linus Neumann
0:52:48
Tim Pritlove
0:53:26
Linus Neumann
0:53:28
Tim Pritlove
0:53:40
Linus Neumann
0:53:50
Tim Pritlove
0:53:56
Linus Neumann
0:54:03
Tim Pritlove
0:54:08
Linus Neumann
0:54:09
Tim Pritlove
0:54:23
Linus Neumann
0:54:30
Tim Pritlove
0:54:40
Linus Neumann
0:54:43
Tim Pritlove
0:54:44
Linus Neumann
0:54:46
Tim Pritlove
0:54:48
Linus Neumann
0:55:05
Tim Pritlove
0:55:08
Linus Neumann
0:55:37
Tim Pritlove
0:55:40
Linus Neumann
0:56:32
Tim Pritlove
0:56:34

Ja.

Linus Neumann
0:56:35
Tim Pritlove
0:56:45

Ich fand Julio Assange jetzt auch so schlecht, nicht? Aber wie auch immer, dort war er dann einige Jahre, bis es klar war, dass dass Ecuador ihn dort nicht mehr haben wollen würde, nachdem es dort auch einen Wechsel in der Regierung gegeben hat. Dann ist er halt von der britischen Polizei festgenommen worden und in ein Hochsicherheitsgefängnis gebracht worden, wo er jetzt sieben Jahre war. Und es ging ja lange Zeit hin und her. Wir haben uns hier ja unter anderem mit Dustin Hoffmann mal sehr ausführlich über diesen Fall unterhalten und was da alles schiefgelaufen ist und wie sehr, wie anders mit seinem Fall umgegangen wurde als mit vielen anderen Fällen. Und es war immer klar, dass er ein politischer Zankapfel war in den Beziehungen der westlichen Mächte und Großbritannien natürlich als treuer Freund der USA dort bereit war, alle Spiele erstmal mitzuspielen. Trotzdem kam es halt nie zu dieser Auslieferung, weil natürlich auch der politische Druck Auch durch Gegenkampagnen einerseits und dem Fall an sich, der halt einfach schwierig war. Auch die Briten nicht dazu gebracht hat, ihn einfach auszuliefern und ein Stück weit sind sie ja dann auch nochmal an ihre Gerichte gebunden. Jetzt gab es dann Bewegungen in diesem Fall und es wurde bekannt, dass hinter den Kulissen über zwei Jahre lang Verhandlungen liefen, auch unter Beteiligung der australischen Regierung, er ist ja australischer Staatsbürger, um so ein Deal auszuhandeln, einen Kompromiss auszuhandeln und der wurde dann eben beschlossen. Und der Deal sah so aus, Assange wird aus dem Gefängnis entlassen, er wird in ein Flugzeug gebracht, dieses Flugzeug ist dann nach Guam, geflogen, das sind so die, pazifischsten Gebiete, die die USA sozusagen noch in ihrem Rechtsraum hat. Wie heißt das offiziell? Guam ist ein. Nicht inkorporiertes Territorium der Vereinigten Staaten, also so ein Außengebiet, was einen anderen, rechtlichen Status hat, also nicht wirklich als Staat ist, aber de facto, regiert dort die USA und es gibt eine entsprechende Gerichtsbarkeit, aber es ist so, das wenigste Stück USA, was man so betreten kann, was irgendwie noch so ein bisschen USA ist, dort Dort gab es dann eben ein Zusammentreffen mit dieser amerikanischen Gerichtsbarkeit, in der sich dann Julian Assange schuldig bekannt hat gegenüber den USA für das, was ihnen von der USA vorgeworfen wird, was im Wesentlichen halt das Veröffentlichen geheimer Dokumente ist. Und dafür wurde er dann auch mit einer vorher ausgehandelten Haftstrafe belegt, die dann eben zufällig genauso lang war, wie er eben jetzt tatsächlich im Gefängnis gesessen hat, womit er dann auch automatisch wieder frei war, sich in das nächste Flugzeug setzte und dann nach Australien geflogen ist. Bis dort dann mit seiner Familie zusammen kam, erstmalig außerhalb eines Gefängnisses. Und das ist jetzt der Abschluss, der vorläufige Abschluss dieser langen Leidensgeschichte. Und ja, es ist bemerkenswert, dass es dazu kam. Ich denke auch enge Beobachter haben nicht unbedingt damit gerechnet. Es macht so ein bisschen den Eindruck, als ob alle Seiten jetzt genug gelitten haben. Weil natürlich war der Fall Assange auch durch diese fortwährende Öffentlichkeit, die der Fall hatte, weil dadurch, dass seine Unterstützerkampagnen nicht ruhig wurden, es einen konstanten Spendenfluss gab, die Kampagnen einerseits und auch die ganzen Anwälte und Menschenrechtsorganisationen, die alle dort in diesem Fall engagiert waren, die entsprechend finanziell auszustatten, um diese Arbeit durchführen zu können. Und auf der anderen Seite natürlich den politischen Wünschen und Zwängen, denen die USA so ausgesetzt ist, weil es natürlich immer eine gespaltene öffentliche Meinung gab, was Julian Assange betraf. Für die einen war er halt ein Freiheitskämpfer, ein Whistleblower und eben auch ein investigativer Journalist und auch.

Linus Neumann
1:01:59
Tim Pritlove
1:02:21
Linus Neumann
1:03:39
Tim Pritlove
1:03:47
Linus Neumann
1:04:54
Tim Pritlove
1:05:44

Ja.

Linus Neumann
1:05:44

Denn am Ende ging es hier um eine lebenslange Haftstrafe, ja. Und was bei all dieser Diskussion ein bisschen aus den Augen verloren wird, ist, welcher Vorwurf wurde ihm denn gemacht? Gemacht, so, dass er potenziell diese, dass Wikileaks diese Clinton-Mails da veröffentlicht hat und so weiter, das war überhaupt kein Vorwurf, der ihm gemacht wurde, ne, ihm wurde gemacht, den Vorwurf Verschwörung zum Computerhacking, weil er Chelsea Manning, mit Chelsea Manning. Im Austausch stand und ihr angeblich dabei geholfen habe, Passwörter zu knacken. Diese Chatlogs sind auch, also die habe ich irgendwo schon mal eingesehen, das sind dann halt Jabba-Logs, wo sie halt über den Jabba-Server und da hat Assange irgendwie mehr oder weniger, oder die Person, wo man davon ausgeht, dass es Assange war, gesagt so, hm, kannst du nicht die Passwort-Hashes brutforcen? Irgendwie so ein Satz. Das ist dann auf einmal die Verschwörung zum Computerhacking. Verstoß gegen das Spionagegesetz, also ein Espionage-Act, wo es eben um diese unbefugte Beschaffung und Veröffentlichung von diesen Informationen geht. Zu denen aber eben gehört das Collateral Murder Video, was de facto einfach nur ein dokumentiertes Kriegsverbrechen war, wo ein paar US-Hubschrauberpiloten auf Pressevertreterinnen im Irak ballern nach Lust und Laune. Und das war einfach ein Mord, ein Kriegsverbrechen, das da aufgedeckt wurde. Dann kam dazu, etwas kritischer zu sehen, die Iraq War Logs und die Afghan War Diaries, was eben große Mengen an diplomatischen Depeschen aus diesen Kontexten waren. Und diplomatische Depeschen. Diese Iraq Warlocks, Afghan War Diaries, da ist die formale Bestimmung einfach halt Massenleak aus dem US-Militär. Die Depeschen waren auch noch ein Thema, das war dann so dieser Buskierte, wo dann mal irgendwie drin stand, wie die über Deutsche denken. Das ist zumindest das, was der Spiegel daraus gemacht hat. De facto klar, üble Veröffentlichungen, die sicherlich nicht im Interesse der USA waren. Man kann aber sicherlich auch argumentieren, dass die zu massenhaft und zu ungeprüft waren. Aber wenn ich mich nicht täusche, summierte sich das irgendwie auf sowas wie 20 Anklagepunkte bis zu 170 Jahre Haft. Und die haben den um die Welt verfolgt, die haben den da in dieser Botschaft festgezehrt. es gibt arge, Zweifel daran dass für irgendjemand anders ein derartiger Aufwand betrieben worden wäre und, ja ich bin also man kann glaube ich schon sagen, dass hier die Grenzen des Rechtsstaats schon immer sehr sehr sehr.

Tim Pritlove
1:09:12
Linus Neumann
1:09:42
Tim Pritlove
1:11:04
Linus Neumann
1:11:47
Tim Pritlove
1:11:51
Linus Neumann
1:12:41

Ja, insgesamt halt eine, also ja, ich kann nur beklagen, dass halt, also Chelsea Manning wurde schon seit vielen Jahren wieder frei. Man kann auf jeden Fall so abschließend sagen, dass der... Und das, was sie da gemacht haben, das war so eher so frühe 2010er Jahre, sehr offensichtlich irgendwie so die Axt an die Wurzel gelegt hat, wo es wirklich weh tut. Und, ja, dass eigentlich auch schon immer sehr früh klar war, als sie mit diesem ganzen Wikileaks-Tanz da angefangen haben und als dann die ersten richtig krassen Veröffentlichungen, beispielsweise Collateral Murder kam, dass eigentlich klar war so, das wird der, da wird der nicht heile rauskommen. rauskommt. Der wird nicht uneingeschränkt sein Leben zu Ende führen. Das wird richtig krasse Konsequenzen haben. Und ich würde sagen, die Erwartungen wurden da teilweise echt übererfüllt. Also ja, wirklich kein, Ruhmesblatt des Westens da und leider auch eine wirklich fürchterliche Message an jede, Also Whistleblowerin oder investigative Journalistin oder Menschen, die sich für Transparenz einsetzen wollen. Und das beziehe ich jetzt spezifisch auf das, wofür er da verfolgt und angeklagt wurde. So, für die Clinton-E-Mails würde ich ganz anders jetzt gerade urteilen oder für andere Dinge. Aber gerade diese Barmherzigkeit eines Rechtsstaats oder einer Demokratie zeigt sich eben auch darin, dass man über diese Dinge hinwegsehen muss. Und das ist übrigens auch eine Reife, die viele Leute nicht aufbringt. Insbesondere was die schwedischen Vorwürfe angeht, eben zu erkennen, dass die jetzt hier bei all dem keine Rolle spielen.

Tim Pritlove
1:14:58
Linus Neumann
1:15:28
Tim Pritlove
1:15:30
Linus Neumann
1:15:35
Tim Pritlove
1:15:38
Linus Neumann
1:15:44
Tim Pritlove
1:15:46
Linus Neumann
1:16:33

Aber ich fände sehr wichtig, dass du auch sagst, also zu diesem Ergebnis wäre es nicht gekommen, wenn nicht die USA gesagt hätten, dass genau dieses Ergebnis jetzt in ihrem Interesse ist, ne? Und irgendwie, wahrscheinlich haben die sich überlegt, jetzt irgendwie unter Trump oder einem komplett kreisen Biden, hier noch dieses Verfahren führen zu müssen und dann am Ende das Problem zu haben, dass Australien sich für seinen Staatsbürger dann doch einsetzen muss, dass man dann halt sagt, komm ey, time served und fertig. Der ist eh Matsche, wir haben unseren Punkt gemacht. Jeder, der gesehen hat, wie der aus der Botschaft gezerrt wurde, jeder, der dieses Bild sieht, jeder, der irgendwie daran denkt, sich mit uns anzulegen, hat das in seine Netzhaut eingebrannt. Reicht. Weil du die Wauholland Stiftung hervorhebst ich denke hier sollte man insbesondere auch nochmal nennen es gab einen Menschen der einfach, immer sich für Julian Assange eingesetzt hat der auch den größten Teil dieser, Wauholland Stiftungs Arbeit gemacht hat und der, in den letzten Monaten nur damit beschäftigt war wie viele viele andere Menschen auch das ist Andi Müller-Magun. Urgestein ein Mitglied des Chaos Computer Clubs, Vorstand der Waoholland Stiftung, unterschiedliche Vorträge zu dem Thema gehalten und für den war das in den letzten Jahren einfach das einzige Thema, womit er sich auseinander gesetzt hat. Und ja, freue mich für, also ich freue mich, dass das jetzt irgendwie einen Erfolg hatte, der, man muss es ja als Erfolg werden. Ich hoffe, dass Julian Assange sich gut gesundheitlich erholen kann. Er hat ja jetzt auch eine Frau und Kinder und, hoffentlich noch irgendwie ein angenehmes, Restleben hat und die ganze Scheiße verarbeitet. Weil das ist ihm ja bisher, also wenn man sich anschaut, wie der aussah, das war ja wirklich einfach nur erschreckend.

Tim Pritlove
1:18:46
Linus Neumann
1:18:52

Ja, nee, auch nicht Chatkontrolle. Chatkontrolle haben wir noch Hoffnung. Dass es nochmal kommt. Dass es hier, da kommt noch was. Wir hatten ja in der letzten Sendung dann, glaube ich, noch live erwähnt, dass der belgische Ratsvorsitz das Thema jetzt nicht weitergetragen hat an dieser Sitzung und dass es jetzt quasi aufgeschoben ist. Und da haben wir dann jetzt auch nochmal die Forderung betont, dass diese Verordnung jetzt mal auch einfach langsam weg muss. Da gibt es einen gemeinsamen Brief, den der Chaos Computer Club auch unterzeichnet hat. Die belgische EU-Ratspräsidentschaft ist nun das vierte Land, dem es nicht gelang, eine Einigung über die umstrittene Verordnung zur Chat-Kontrolle zu erzielen. So, jetzt müsste man irgendwie mal einfach auch anerkennen, wie fehlerhaft irregeleitet diese Idee ist. Ja, und das kann man dann auch irgendwann einfach mal sagen, okay, dieses Gesetz, was 2022 erstmals vorgeschlagen wurde, Ja, überleg mal. Wird von jedem abgelehnt, wird von allen bekämpft, kriegst du keinen Kompromiss durch. Die haben jetzt zwei Jahre intensiv intern darüber verhandelt. Es ist nicht gelungen, einen Konsens darüber herzustellen. Und vielleicht sollte man irgendwann auch mal sagen, vielleicht ist es wirklich einfach eine scheiß Idee gewesen. Mal gemessen daran, dass alle sagen, es ist eine scheiß Idee und wir uns darüber nicht einig werden, vielleicht könnten wir das mal als Messwert nehmen, zu sagen, ey, weißt du was? Vielleicht war das eine scheiß Idee. Vielleicht lassen wir das einfach.

Tim Pritlove
1:20:52
Linus Neumann
1:20:55
Tim Pritlove
1:22:32
Linus Neumann
1:22:33

Ja.

Tim Pritlove
1:22:33
Linus Neumann
1:22:36

Mal gucken. So, dann war ein Kantorkel für den CCC im, Innenausschuss des Deutschen Bundestags. Wir hatten da eine Einladung bekommen, weil das Bundesdatenschutzgesetz reformiert wird. Ein großes Thema. Viele sind dann viele Datenschutzleute und Gesellschaft für Freiheitsrechte und irgendwelche Polizistinnen und Polizisten und vielen das alles so betrifft. Wir sind da mit einer relativ kurzen, weil wir eben auch jetzt keine Juristen sind, die da die Details dieses BDSG, bewerten, wir sind mit einer relativ kurzen Liste an Forderungen da reingegangen und haben gesagt, ach, wenn er gerade mal das Bundesdatenschutzgesetz reformiert, könnte er einfach mal noch eben, biometrische Fernidentifikationssysteme direkt mit verbieten. Also biometrische Videoüberwachung im öffentlichen Raum verbieten, damit wir Das jetzt nicht haben, denn diese Systeme werden ja bereits eingesetzt ohne Rechtsgrundlage und da scheint uns, scheint ja gerade wirklich ein großes Potenzial schwer wegen der Datenschutzrechtseinschränkungen, Persönlichkeitsrechtseinschränkungen und großer umfangreicher Überwachung zu entstehen. Da könnte man doch jetzt einfach mal gerade gegenwirken, bevor es zu spät ist, versucht er bei anderen Sachen ja auch. Dann, dass man halt mal auch mal gegen öffentliche Stellen Bußgelder und Zwangsmittel geltend machen kann bei Datenschutzverstößen und dass natürlich das Recht auf Auskunft geschützt bleiben sollte. Das Recht auf Auskunft, da geht es ja darum, dass quasi gesagt wird, naja, wenn es ein Geschäftsgeheimnis ist, musst du keine Auskunft erteilen. Und das ist natürlich sehr lustig für Unternehmen, die vielleicht deine Daten und ihren Umgang damit zu ihrem Geschäftsgeheimnis deklarieren. Ja, und wenn jemand sagt, was habt ihr an Daten über mich und du sagst dann, naja, sorry, das ist ein Geschäftsgeheimnis, dann ist ja relativ klar, dass das jeder macht und wenn du sagst, naja, glaube ich nicht, erklärt man dann, sagen die, ja, können wir dir nicht erklären, das ist ein Geschäftsgeheimnis. Also das geht natürlich so nicht. Und dass das dazu führen würde, dass Unternehmen selbstverständlich Geschäftsgeheimnisse auch so konstruieren würden, dass sie das Recht auf Auskunft dann eben nicht ermöglichen, das ist ja völlig klar. Ja, Anhörung wurde übertragen, gibt es wahrscheinlich auch eine Aufzeichnung, kann man sich anschauen. Ja. Diese biometrische Massenüberwachung ist glaube ich wirklich, ich hatte das schon vor Jahren mal gesagt, das ist dann die allgegenwärtige Überwachung, die wir aus dem Internet können im realen Leben und das sollte so nicht sein. Nein. Übrigens auch eine Forderung der GFF, die auch Formulierungsvorschlag gemacht hat. Und das finde ich sehr schön, weil es uns zumindest auch in den Medien dann gelungen ist, diese Forderung prominent zu platzieren und auf diese Lücke bei der BDSG-Reform hinzuweisen. Und wir freuen uns natürlich, dass die dann jetzt von der Ampel geschlossen wird, denn das können ja so nicht stehen lassen.

Tim Pritlove
1:26:02
Linus Neumann
1:26:48
Tim Pritlove
1:26:59
Linus Neumann
1:27:05
Tim Pritlove
1:27:16
Linus Neumann
1:27:22

So.

Tim Pritlove
1:27:25
Linus Neumann
1:27:30
Tim Pritlove
1:28:09
Linus Neumann
1:28:17
Tim Pritlove
1:28:19
Linus Neumann
1:28:38

Ja.

Tim Pritlove
1:28:39
Linus Neumann
1:28:43
Tim Pritlove
1:28:45
Linus Neumann
1:28:46
Tim Pritlove
1:28:47
Linus Neumann
1:28:49
Tim Pritlove
1:28:50
Linus Neumann
1:29:04
Tim Pritlove
1:29:05
Linus Neumann
1:29:07