Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP500 — SUBSCRIBE 11 — Feedback — Linus macht ganz viele tolle Sachen — Chatkontrolle — BDSG-Reform
In der heutigen Sendung tragen wir vermutlich ein Dauerthema dieses Podcasts zu Grabe, denn aufgrund eines Deals mit der US-Regierung ist Julian Assange überraschend aus dem Gefängnis entlassen worden und ist wieder in seine Heimat Australien zurückgekehrt. Wir blicken zurück auf die Geschehnisse und diskutieren, wie der Fall und Julian Assange in der Öffentlichkeit bewertet werden. Dazu gibt es ganz viel Feedback, ein bisschen was zu Chatkontrolle und der anstehenden Bundesdatenschutzgesetz-Reform und ansonsten werben wir für unsere Veranstaltungen und sonstigen Auslassungen.
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Veröffentlicht am: 5. Juli 2024
Dauer: 1:30:42
In Übereinstimmung mit der Prophezeiung. Ja, da hoffen wir mal, ob die Prophezeiung auch hinhaut. Ich habe ja jetzt auch gerade noch mal nach einem anderthalb Jahr Pause mit John Worth eine Sendung zum Brexit aufgenommen und das war im Prinzip dann auch unsere letzte Sendung zum Brexit. Vielleicht nicht das letzte Mal, dass wir miteinander gesprochen haben über England, aber das Brexit-Kapitel an sich schließt sich und es schließt sich in gewisser Hinsicht mit der Zerstörung der Tories. Deswegen bin ich jetzt sehr gespannt, wie es so aussehen wird.
Haben wir gemacht, hat funktioniert. Also Tickets sind erhältlich und Shirts sind erhältlich. Ich habe viele gefragt, was ist denn mit den Shirts? Ja, Shirts kannst du nur kaufen, wenn du ein Ticket kaufst. Das hat ganz einfach damit zu tun, dass wir mit der Sendungsplanung genug zu tun haben und uns nicht im Anschluss noch die Bürde eines Shirtverkaufs und Versands auflasten wollen. Been there, done that. Können wir nicht machen. Wenn ihr nicht zu der Sendung kommen könnt, werdet ihr sicherlich Leute finden, die dorthin fahren, gerne noch ein Shirt für euch kaufen, das mitbringen oder wie auch immer. Aber wir werden diese speziellen Shirts nicht versenden, sondern nur an diesem Tag mit Vorbestellung und Ausgabe und fertig. Das ist eine einmalige Gelegenheit. Ein Kleidungsstück nur an einem Ort. Eigentlich ist es ein Pop-Up-Store.
Haben welche mitbekommen, ja. Und also, ja, nee, ist gut gelaufen. Ja, wäre, wartet nicht zu lange. Genau, wartet nicht zu lange. So formulieren. Und, ähm, ja, genau. Und ich glaube, der größere Teil der Aufgabe ist ja eh dann, nach Berlin zu kommen. Für viele. Deswegen hatten wir ja früh genug angekündigt. So, dann hast du noch ein Event. Tim ist jetzt auf einmal wieder im Event. Gut, ich begrüße das.
Naja, also für Veranstaltungen. Veranstaltungen haben dann doch teilweise erhebliche Probleme gehabt, wieder in Wallung zu kommen. Ich sag nur Chaos Communication Kongress. Das hat drei Jahre Anlauf gebraucht. Und ähnlich war es auch mit einer anderen Veranstaltung, die ich bis zu diesem Zeitpunkt schon zehnmal ausgerufen habe, die Subscribe-Konferenz, die in ihrer Geschichte nicht immer so hieß, weil das irgendwann mal so als so ein Developer-Treffen gestartet ist, aber dann schnell zu einem Podcaster und Developer und wer auch sonst sich noch berufen fühlt, Treffen geworden ist. Und das hat dann eben auch 2019 das letzte Mal stattgefunden in Köln. Und es gab den Wunsch, das mal wieder zu machen. Und dem werde ich jetzt nachkommen. Und habe dann eine sehr schöne Location dafür gefunden, das Peter Edel hier in Berlin. Und das ist in jeder Hinsicht ideal. Und jetzt muss nur noch alles andere funktionieren. Sprich, auch hier sollten sich dann die Leute melden, die kommen und ich werde hier, das kann jetzt leider auch keinen konkreten Termin ankündigen, aber ich werde in Bälde auch hier einen Vorverkauf starten und dann könnt ihr da auch dran teilnehmen. Wenn ihr schon mal da wart und wisst, was Sache ist, dann muss ich vielleicht gar nicht so viel dazu sagen. Ich habe jetzt auch etwas ausführlicher in der letzten Freakshow mit Ralf, der da auch mal aktiv mit dabei war, über die Veranstaltung gesprochen, will das jetzt an dieser Stelle nicht alles nochmal wiederholen. Wenn ihr noch eine tiefere Einführung haben wollt, springt doch einfach mal kurz auf freakshow.fm, der war sowieso ziemlich gut.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie jetzt auf unseren gemeinsamen Campingurlauben du dich demnächst beschäftigst. Weil, dass Tim vor dem Wohnwagen sitzt und seine Solaranlage debuggt, war einfach gegeben. Das war, das ist einfach, das ist einfach so wie, so wie Julian Assange hängt irgendwo fest und kommt nicht raus ähm, weißt du, Tim sitzt vor dem Wohnwagen, debugt seine Solaranlage, was noch? Einfach so bestimmte Dinge, die einfach so sind. Und alles kommt jetzt zu einem Ende.
Jetzt muss ich es auch kurz zu Ende bringen. Die Podcast-Community dort zusammen zu führen und wenn ihr euch dem Thema in irgendeiner Form nahe seht, dann ist das vielleicht etwas für euch. Unter subscribe.de werden wir dann hoffentlich in den nächsten Tagen die wichtigsten Sachen zusammenschreiben und dann gibt es auch bald Tickets zu kaufen und das Ganze ist, im Oktober diesen Jahres ist also noch ein bisschen hin, aber nur ein bisschen und zwar vom 18. bis zum 20.
Ja genau, also es ist einiges dort entstanden und es ist vor allem ja auch immer mir sehr wichtig gewesen, beziehungsweise so sehe ich im Primär ja meine Funktion in diesem ganzen Universum, dass ich halt mich darum gekümmert habe, dass die Community sich organisieren kann, um dann Dinge zu tun. Das ist der Hintergrund dieser Veranstaltung gewesen und war es halt bis zuletzt auch immer noch, weil ich sehr auf so selbstorganisierte Kommunikation untergleichen stehe und finde, dass das einfach der einzige richtige Ansatz ist, um interessante Projekte zu starten. Aber jetzt machen wir nicht nochmal eine Kapitelmarke nochmal mit demselben Titel.
Mensch, sagen wir Titelmelodie. Wenn 50% die Titelmelodie der Termine nervig finden und die anderen sie lieben, würde ich vorschlagen, sie in 50% der Fälle zu spielen. Zum Beispiel immer bei gerader Folgennummer. Ich habe Firefly verloren, ich habe Google Plus verloren, ich kann jetzt nicht auch noch die Terminmelodie verlieren. Damit nicht genug. Piro sagt, um die Diskussion, um die Melodie bei den Terminen abschließend zu behandeln. Der Jingle wurde am Freitagabend auf der Fusion auf dem Querfeld während eines Sets eingespielt. Das Publikum hat das tanzend aufgenommen, womit die Massentauglichkeit des Einspielers als billig gelten dürfte. Ich war ganz auch aus dem Häuschen. Also siehst du mal, was wir hier teilweise. Für popkulturelle Einflüsse...
So, dann haben wir das Thema Telekom mit Meta, also die letzte Sendung behandelt, dass sie sich darüber gestritten haben. Der Ablauf war ja der, dass sie 24 Übergabepunkte hatten, darüber eine vertragliche Vereinbarung. Diese vertragliche Vereinbarung von Facebook dann irgendwie quasi gekündigt wurde, die Leistung, die vereinbarte Leistung aber weiterhin entnommen wurde, hat die Telekom gesagt, naja, wenn du das hier weiter nutzt, dann zu folgenden Konditionen, das hat Meta gemacht und dann wollten sie dafür nicht zahlen. Das wurde verhandelt und deshalb war natürlich in der Diskussion Konsequenzen, in den Fragen Netzneutralität durch Leitungsgebühren und sonstiges. ist. Dazu haben mehrere Leute kommentiert, deren Kommentare ich jetzt mal vorlese. Wotti, Für Meta ist es eben nicht möglich, wie von Linus mehrfach erwähnt, einfach zum D-Kicks oder einem anderen IX zu gehen. Die Telekom ist dort zwar teilweise mit homöopathischen Bandbreiten vertreten, nimmt aber nicht am Peering über die Route-Server der Exchanges teil. Für Meta bleibt ohne direktes Peering nur der Weg über einen Transit. Wichtig zur Einordnung. Meta würde gern ein Peering mit der Telekom haben, was bedeuten würde, dass die Telekom nur die Routen weiterleitet, die von ihr oder ihren direkten Kunden kommen. Bei IP Transit hingegen sendet die Telekom eine komplette Tabelle mit Routen für jedes Ziel im Internet. Interessant zu wissen wäre jetzt, ob Meta nach der Kündigung diese Routen ins Internet genutzt hat oder ob die Session tatsächlich als reine Zuführung zu Telekom-Kunden nutzte. Die Telekom nutzt hier mal wieder ihren riesigen Kundenstamm im Privatkundenbereich als Druckmittel, um ihr Geschäft im Carrier-Bereich voranzutreiben. Andere Provider freuen sich, wenn sie auf solch unkomplizierte Weise so viel Traffic austauschen können. Simon kommentiert. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das für die Telekom Telekom ein großer Mehrkostenbetrag ist die Standorte und die Router brauchen sie ja sowieso. Und Meta wird auch nicht das einzige Traffic-lastige Netz an den Standorten sein, das private Interconnects mit der Telekom hat. Und am Ende zahlt ja auch der Kunde dafür. Vor ungefähr zehn Jahren war es schon echt nervig, dass YouTube von einem Telekom-Anschluss ab 17 Uhr nicht mehr wirklich benutzbar war. War für mich mit ein Grund, den Anschluss zu kündigen und den Anbieter zu wechseln. Seitdem achte ich darauf, dass mein ISP eine halbwegs offene Peering-Policy betreibt und zum Beispiel am B-Kicks peert. Gerade zu lokalen Berliner Zielen zahlt sich das auch in geringer Latenz aus. Peter kommentiert zu Meta vs. Telekom. Das Urteil finde ich sehr nachvollziehbar. Meta benutzt einen bezahlten Dienst der DT AG und will dafür nicht zahlen. Das funktioniert so nun einmal nicht. Ich glaube, da sind wir uns wahrscheinlich alle drüber einig, zumal die ja eben eine längere Zeit darüber ein bezahltes, von beiden Seiten genutztes und bedientes Verhältnis hatten. Das Problem ist, dass die DTAC, also Deutsche Telekom AG, sich selbst zu einem Tier-1-Provider deklariert, der sie praktisch nicht ist. Und so verweigert sich die Telekom kategorisch Peerings, also dem Austausch von Daten auf Augenhöhe zum Selbstkostenpreis zwischen zwei Netzen. Und wenn sie damit nicht durchkommt, zum Beispiel bei anderen Tier-1-Providern, beschränken sie dort die Bandbreite derart, dass dort praktisch kein Durchkommen ist. An den Internet-Exchanges ist die D-Tag inzwischen zwar vertreten, dafür aber mit minimaler Bandbreite und verkaufen dort auch nur Transit, also den Austausch von Daten gegen Geld, dafür nicht zum anderen Netz, sondern zum Internet. Auch das hatte Wotti ja gerade schon erwähnt. Am D-Kicks waren sie zuletzt, soweit ich weiß, mit circa 2x10 Gig vertreten. Den Transit, den sie verkaufen, bieten sie dir aber zum 10-fachen Preis anderer Transit-Anbieter an. Als Transit ist der aber wegen fehlender Peerings nicht zu gebrauchen. Es ist praktisch nur ein bezahltes Peering zum D-Tag-Netz. Also, ich konnte das jetzt nachvollziehen. Ich glaube, wir...
Das ist hier ungefähr auf Augenhöhe. Wir sind uns jetzt mal darüber einig, dass wir dieses Kabel jetzt einfach stecken und beide froh sind, dass es diese Routen jetzt gibt. Und, Das andere ist, du buchst Transit, das wäre klassischerweise dann der Fall, wenn dir jemand anderes sagt, du, ich habe hier eine ganze Menge Internetverbindungen, die ich dir auch bereitstellen kann. Also irgendwo musst du ja mal ins Internet, wenn du jetzt sagst, ich will ins Internet und jetzt nicht über einen DSL-Anschluss gehst, sondern du möchtest am Internet teilnehmen. Da muss ja irgendwann, irgendeiner muss sagen, hier ist für dich der Anfang vom Internet, da steckst du dich jetzt dran und das, was ich dir hier gebe, sind Routen in alle anderen Netze. Ich gebe dir Zugang zu dem Internet. Das kostet dann aber was, weil es ist Transit und ich gebe dir Routen überall hin.
Ich biete dir hier die Dienstleistung Zugang zum Internet. Und was jetzt PETA und WOTI argumentieren ist, die Telekom sagt, liebes Netflix, du kannst bei uns kaufen Transit, weil wir sind, sorry genau, liebes Meta, du kannst bei uns Transit kaufen, nämlich Zugang zum Internet. Wir sind ein Tier-1-Provider. Wir sind eine Sockel des Internets. Wenn wir nicht sind, dann ist es Internet. Nicht Sockel. Wir sind auf der absoluten Ebene 1. eins, wir sind quasi, Internetbasis Infrastruktur. Bei uns kannst du dich anschließen, das kostet aber etwas. Und das allerdings, diese Argumentation machen sie während das, was sie Meta in diesem Moment bieten. Meta sagt, Meta geht ja nicht hin und sagt, boah, wo kommen wir nur in dieses Internet rein? Wir brauchen irgendwo Internetzugang. Wir brauchen irgendwo Internetzugang. Wäre voll geil, wenn die Deutsche Telekom uns mit diesem Internet verbinden könnte.
Sicherlich ist Meta bei der Inanspruchnahme von Routing nicht auf Transit von der Deutschen Telekom angewiesen. Und das ist das, was hier Peter und Wotti eben auch darstellen und sagen, du kannst ja nicht Peering auf einmal zu Transitpreisen anbieten, weil sorry entspricht halt nicht den Gepflogenheiten. Und damit sind sie genau bei der Argumentation, die ja, sagen wir mal, auch sicherlich Thomas Lohninger vertreten würde und die, sagen wir mal, der gesamten Netzneutralitätsgedanken entspricht, zu sagen, weißt du, solange du jetzt nicht in einer klaren Situation bist, dass du Transit brauchst, dass du sagst, scheiße, ich hab ein Datacenter gebaut, ich hab ein Datacenter gebaut, das muss ans Internet. Und irgendjemand muss mir meinen gesamten Traffic in die gesamte Welt durchrouten. Und da sage ich, ich hätte hier gerne, was weiß ich, 10, 10 G-Ports. Und was ich damit mache, ist meine Dienstleistungen anbieten, meine Kunden, dann brauche ich Transit. Und die Deutsche Telekom sagt im Prinzip, wenn du Zugang zu unseren Kunden haben willst, dann musst du Transit zahlen. Und das ist quasi die Politik, die hier kritisiert wird, dass die Deutsche Telekom eben nicht ihrem, sagen wir mal, dem Wunsch ihrer Kundinnen gemäß zusehen würde, dass sie aus Eigeninteresse überall hin die bestmöglichen Verbindungen hat, sondern versucht da ein Preisschild dran zu machen. Und, also das ist glaube ich eine sehr wichtige eine sehr wichtige eine sehr wichtige, Inhaltliche Ergänzungen zu der Darstellung der letzten Sendung.
Kann man ja nur davon ausgehen. In den Kommentaren kam es ja auch zur Sprache, dass es halt so schlecht war, weil einfach kein ordentliches Peering existierte und dann brach halt die Verbindung ab 17 Uhr ein. Das ist ja definitiv nicht mehr der Fall. Weil das ist halt dieses Wechselseitige. Beide Seiten haben eigentlich ein Interesse daran, dass Kunden schnell Zugriff erhalten und wie es ja auch hier korrekt ausgedrückt wurde, das erzeugt ja auch einen Druck, das erzeugt ja auch einen Nachfragedruck. Der muss ja ohnehin irgendwohin abgeleitet werden. Es werden ja nicht weniger Daten dadurch. Es ist nur die Frage, wo laufen sie am schnellsten entlang und wer zahlt sozusagen für diese Verbindung.
Ich denke, wir müssen natürlich in einer grundsätzlichen Erwägung aber auch tatsächlich mal anerkennen, dass quasi diese Wirpieren an einem Kicks-Situation zunehmend, sagen wir mal, auf dem Weg dahin ist, was eine sehr bedauerliche Entwicklung ist. Eine Randerscheinung des Internets zu sein. Dass nämlich sowas wie Facebook. Riesige Infrastrukturen auf diesem Planeten enthält und, Facebook längst zu groß ist oder Meta längst zu groß ist und viel zu viel Traffic macht, um irgendwie zu sagen, yo geil, wir haben jetzt hier unser Data Center, wir kaufen uns irgendwie Transit bei dem lokalen Tier 1 und dann fluten wir das Netz mit unseren Inhalten. Also diese, Diese dezentrale Struktur des Internets, die über Jahrzehnte sein zentraler Vorteil war, mit so großen, ich glaube John Gilmore hatte den Satz auch gesagt, The Internet detects censorship as damage in routes around it. Also quasi dezentral, wenn die eine Route ausfällt, geht die andere, wir sind hier alle und Peering und Daten und so weiter. Das spiegelt sich, glaube ich, nicht mehr wieder in der einerseits physischen Realität, wie dieses Netz gebaut ist und auch nicht mehr unbedingt in der ökonomischen Realität, Weil es natürlich hier einfach einige sehr, sehr große Player gibt, die sehr große Teile der Internetinfrastruktur ihr eigen nennen und betreiben. Wenn du jetzt sagst, nimm mal das Internet und nimm AWS raus, also Amazon, nimmst du Microsoft Cloud raus, nimmst du Netflix raus, nimmst du Meta raus.
Dann hast du Peering, ja? Und der Rest, dann hast du irgendwo Peering am Kicks. Das ist sicherlich auch noch viel Traffic und da kommt wahrscheinlich das ganze Fußvolk her und holt sich ein bisschen Netz, ja? Und da kann dann mein, was weiß ich, Hetzner-Server irgendwie das Internet erreichen oder so, ne? Und dafür zahlt Hetzner irgendwo Transit, das ist alles noch richtig. Aber quasi so dieses, und ich glaube, das ist eine Realität, die sich jetzt auch in dem, was ich zu diesem Thema so sehe und lese, widerspiegelt. Diese Überholspur im Internet, die ja dann viel bemüht wird bei der Frage um Netzneutralität, die ist längst eine Realität dadurch, dass Leute eben, dass Unternehmen pieren. Und dass sie halt ökonomisch versuchen, Vorteile aus Verbindungen zu schlagen. Und das ist jetzt etwas, was die Telekom versucht und was ja auch mit dieser hier Thierry Breton fair share. Wir bauen diese Infrastruktur und am Ende gibt es da Milliardenunternehmen, die da einfach nur reinpumpen, uns zwingen, diese Infrastruktur auszubauen und uns nichts davon abgeben. Dass sich quasi diese Idee und dieser Wert der Netzneutralität immer weniger der ökonomischen Realität und der Machtverhältnisse des Internets, wie wir es kennen, entspricht. Habe ich das gut ausgedrückt?
Ich weiß es nicht. Also ich habe noch ein bisschen Schwierigkeiten, das alles zu sortieren. Also erstmal, ich sehe das jetzt nicht unbedingt als ein Problem des dezentralen Internets, wenn jetzt einzelne Anbieter sich dezentral irgendwo mit anderen Providern verbinden. Also es muss ja nicht über einen zentralen Verteiler laufen, um das dezentrale Internet Also an der Stelle finde ich das ja auch in Ordnung. Da wo große Daten, du hast so gesagt, es war ja mal so schön, als alles noch über das Zix lief. Also vielleicht habe ich dich da auch missverstanden. Also das ist natürlich auch eine Eigenschaft dieser Internetstruktur, dass alles so dezentral auch organisiert werden kann. Dass da keine zentrale Planung ist, sondern im Prinzip alle Beteiligten sich untereinander einig werden können. Hier ist jetzt nur die Frage, bricht das Modell, man wird sich schon irgendwie einig werden?
Sehr gut, ich kann einen wichtigen Punkt ergänzen. Also die anfänglichen Netzneutralitätsdebatten, die haben sich über Werte und Priorisierung einzelner IP-Pakete entsponnen. Da wurde dann quasi gesagt, ey, alle Pakete sind gleich. Da wurde Netzneutralität doch überhaupt in Form einer IP-Paket-Priorisierung oder nicht diskutiert. Ja, und da wurde dann gesagt, wir möchten nicht, dass hier eine Überholspur im Internet stattfindet, weil jetzt das eine Paket besser behandelt wird als das andere. Und das meinte ich mit, die physische Realität ist jetzt einfach mal, Deutsche Telekom hat 24 direkte Interconnects mit Meta, wo 100% Meta-Telekom-Traffic ausgetauscht wird, nichts anderes. Das könnte man jetzt als eine Überholspur bezeichnen.
Genau, es ist eine weitere Autobahn. Und das meinte ich mit, dass sich diese Realität des Internets zunehmend dahin verändert, dass du quasi gar nicht mehr unbedingt Internet haben willst. Also wenn wir das eine Spiel spielen, AWS, Azure, Meta und was weiß ich, fallen aus, dann wäre der größere Teil deiner Internet-Erlebnisse schwer beeinträchtigt. Während wenn potenziell jetzt, sag ich mal, ein Hetzner-Datencenter ausfällt oder so, würdest du, also ich nehme jetzt Hetzner, irgendein Standard-Hosting-Datacenter ausfällt, würdest du punktuelle Grievances erfahren in deinem Leben, aber der Tag wäre noch nicht vollständig ruiniert.
Also ich meine, man kann natürlich Meta, wie auch YouTube im Übrigen, auch mit der Brille von irgendwo seid ihr ja auch ein Hoster sehen. Weil ob ich jetzt meine eigenen Server in meinem eigenen Rack irgendwo stehen habe oder ich habe meine Server auf Servern von einem Internet-Hoster, der so mehrere auf einem bereithält und dann geht es über deren Netzinfrastruktur raus. Ob man das nur sozusagen das klassische Hosting als solches betrachtet oder ob nicht auch mein YouTube-Kanal, mein Instagram-Account, meine Facebook-Seite für viele Leute selbstverständlich genau dieselbe Funktion erfüllt. Und von daher ist dann Facebook jetzt mal konkret als Dienst eigentlich auch nicht so sehr viel was anderes wie all die Server, die jetzt bei Hetzner im Rechenzentrum stehen. Und das alles rechtfertigt natürlich diese Position und ich muss sagen, wir haben glaube ich in der letzten Sendung tendenziell so ein bisschen pro Telekom, wir verstehen das schon irgendwie, aber das war, wenn ich mich richtig erinnere, auch mehr aus so einer rechtlichen Betrachtung dieses Falles getragen. Und wenn man es jetzt einfach mal anschaut mit, wie sollte es sein, denke ich mir so, Telekom, ihr solltet einfach mal mit Meta mal klarkommen, da pieren, die haben genug Daten, ihr müsst da genug hinschicken, die wollen genug zu euch zurückschicken, warum soll das andere Umwege nehmen? Da hätten wir da ganz gerne mal eine interne Überholspur oder eine neue Autobahnspur. Und da ihr da beide davon profitiert, weiß ich auch nicht, warum der eine dem anderen jetzt was bezahlen muss.
Also ich habe da noch nie eine nennenswerte Wartezeit gehabt, die irgendwie über fünf Leute vor mir hinausgegangen ist. Vielleicht in irgendwelchen Stoßzeiten ist es auch mal ein paar mehr, aber jetzt nicht so, du kommst in so eine Halle rein und die besteht nur aus einer sich ringelnden Warteschlange und du kommst vielleicht in drei Stunden zu deinem Zug.
Du kriegst, du buchst ja im Prinzip den Slot für den Zeitpunkt, Wann der verspätete Regionalexpress da an dem Flughafen ankommt, da hast du, ich glaube, 10 bis 20 Minuten vorher und nachher ist so dein Fenster, 15 Minuten oder sowas. Und dann hast du eine, ja, hast du halt im Prinzip wie ein Priority-Check-In ohne Status.
Auch das, auch wenn ich das bisher immer weit im Voraus gemacht habe, du kannst glaube ich nur einen Tag vorher dich da überhaupt erst melden für deinen Fluch, aber das beste Feature da dran ist. Flugfirmen, die Betreiber, die sagen wir mal, die erzählen einem ja immer, ja, also wenn alles super läuft, dann, wenn alles super laufen soll, dann bist du am besten fünf Stunden vorher da. Oder vier oder drei, irgendeine totale Zeit und dann bist du drei Stunden vorher da und drehst drei Stunden ein Däumchen, weil die dann doch erst irgendwie fünf Minuten bevor der Flug aufgeht, irgendwie eine Tür aufhaben. Wenn du bei der BER Runway deinen Flug eingibst, das ist nämlich das erste, was sie dich fragen, dann schlagen sie dir mehrere Zeiten vor und du kannst einfach die letzte auswählen und weißt, wann es noch safe ist.
Pass auf, das war eine kostenfreie Überholschwur. Es wurden alle Pakete gleich behandelt, außer die, die halt wussten, Es gibt ja noch andere Möglichkeiten, man kann ja auch einfach Senatorstatus haben, da gibt es nochmal. Einfach. Einfach Senatorstatus. Ich sag mal, diese Situation, dass allgemeinem Pöbel wie dir kostenlos ein Privileg eingeräumt wird.
Vielleicht gar nicht so blöd von Paderborn zu fliegen Da ist bestimmt keine lange Schlange auf der QT So genau Okay, zurück zum Thema Biometrie am Flughafen, Marix war das glaube ich Ich gucke nochmal ganz kurz her, Ha? Marix? Marix war das, glaube ich, von dem der Kommentar war. Ähm, ja. Ihr habt wahrscheinlich schon Dutzende ähnliche Kommentare in der Warteschlange. Ja, aber Marix hatte natürlich BR Runway. Aber ich denke, dass es relativ offensichtlich ist, dass es bei der Biometrie am Flughafen gerade nicht um eine Zeit, sondern um eine Personalersparnis geht. Beim Anhören, eventuell hätte ich nicht nebenbei Hausarbeiten machen sollen, wurde mir zwar nicht ganz klar, ob es ums Boarding oder den Check-In geht, aber in beiden Fällen ist die Zeitersparnis, wie ihr ja eigentlich auch erzählt habt, Quatsch. Was mich etwas verwirrt hat, ist, dass immer vom Check-in geredet wurde. Wie ihr es angemerkt habt, findet der ja sowieso eigentlich heutzutage online oder per Automat statt. Da gibt es ja nichts zu sparen und eine biometrische Kontrolle würde den Online-Check-in ja sogar unmöglich machen. Von daher gehe ich eigentlich davon aus, dass immer das Boarding gemeint war. Beim Boarding gibt es aber noch einen ganz anderen Grund, wieso keine Zeit gespart werden kann. Ich bin jetzt zwar definitiv kein Vielflieger und von daher habe ich da eventuell bei den Business Casper Inlandsflügen eine Erfahrungslücke, aber ich glaube, ich habe doch ein ganz repräsentatives Bild, was sonstige kommerzielle Flüge angeht. Und hier habe ich es noch nie erlebt, dass die Kontrolle beim Boarding der begrenzende Faktor für die Geschwindigkeit des Boardings war. Ich habe definitiv immer länger darauf gewartet, dass die Schlange der vor mir Einsteigenden endlich weiterging, als der Airline-Mitarbeiter benötigt hat, um die Bordkarte zu checken und sich einen Ausweis zeigen zu lassen. Ich kommentiere das kurz. Ist richtig, üblicherweise, nachdem du dich diese ganze Check-In-Kontrolle durchbillst, staut es sich im Finger oder vor dem Bus ab. Da kann ich als Business-Gast bei Inlandsflieger die Erfahrungslücke von Marix.
Ja, also wichtiger Punkt, ist sowieso ein guter Kommentar, deswegen wird er ja vorgelesen. Da lässt sich keine Zeit sparen, denn selbst wenn der Nullzeit brauchen würde, dann würde ich trotzdem genauso lange an der Stelle stehen. Das Einzige, was sich da einsparen lässt, ist der Mitarbeiter, nämlich indem man ihn durch einen biometrischen Kontrollautomaten ersetzt. Ja, richtiger Punkt. Ein Bonus wäre natürlich, dass das Boarding dadurch vermutlich tatsächlich entspannter wäre. Bei 100 Leuten in einem Flugzeug ist sicher immer mindestens eine Person dabei, wo die automatische Kontrolle nicht funktioniert und alle, die schon durch sind, sich dann schon mal in Ruhe sortieren können. Heißt natürlich auch, dass das Servicepersonal dann doch wieder gebraucht wird. Aber da taucht bei der Airline ja dann sicher unter einem anderen Kostenschlüssel auf. Der Bonus dürfte also sicher sein. Ja, guter Punkt. Hätten wir mal auch erwähnen können, dass es sicherlich die ein oder andere Mitarbeiterposition sich dadurch einsparen lässt und es darum gehen kann. Ja, das so für die Kommentare. Haare. Dann habe ich drei kurze Sachen, auf die ich in eigener Sache mal hinweisen wollte.
Es gibt ein neues Buch von Marc-Uwe Kling und ich habe mit großer Freude festgestellt, dass da einem Linus hinten drin gedankt wird und deswegen empfehle ich jetzt, dieses Buch zu kaufen. Und zwar handelt es sich um den ersten, ja man könnte sagen Thriller von Marc-Uwe Kling, der ja sonst eigentlich durch humoristische Dinge bekannt ist, wie Känguru-Chroniken, Quality Land und er hat jetzt hier einen Thriller geschrieben.
Das war es. Ich freue mich einfach. Wir haben ein bisschen über das Buch gesprochen. Ich bin da auch sicherlich nicht an der ersten Stelle der Danksagung. Aber ich freue mich trotzdem darüber. Und als dann nämlich eine Freundin mich fragte, hast du schon das neue Buch von Marc-Uwe Kling gelesen, die das offenbar sehr früh gekauft und gelesen hatte, weil es war irgendwie wenige Tage nach dem Erscheinen und ich konnte antworten, ja, war ich stolz. Naja, genau. Deswegen habe ich einen Amazon-Affiliate-Link in die Shownotes und die ganzen anderen fairen Buchhändler und so machen wir da auch rein. Könnt ihr kaufen, wenn euch das Buch interessiert.
Der Human Firewall Podcast. Dabei handelt es sich um einen Podcast des Unternehmens Soulsafe. Und ich habe dort, also ich war dort geladen, weil ich als Speaker auf der Human Firewall Conference war, also eine Konferenz, die SoSafe veranstaltet hat und als Teil dieser Buchung, für die ich auch bezahlt wurde, war ich dann auch in diesem Podcast. Podcast, der also, das möchte ich einmal Transparenz machen, dass es dabei eben um eine Veröffentlichung eines Unternehmens hat, dass das natürlich auch als Werbeplattform nutzt und dass ich dafür Geld bekommen habe, dort in diesem Podcast und auf dieser Konferenz zu sein. Dennoch war ich sehr positiv davon überrascht, mich da mit dem CEO Niklas Hellemann unterhalten, den ich auch schon vorher kannte. Und wir haben da, finde ich, ein ganz gutes Gespräch geführt über so mein Leben in der IT-Security und wie ich über so ein paar Dinge nachdenke, sei es Ransomware, sei es menschliche Schwachstellen. Und ich glaube, das ist ein ganz gutes Gespräch geworden. Das aufgeteilt wurde in zwei Folgen, die Nummer 15 und 16 und die verlinken wir und das fand ich, also ich bin da relativ zufrieden, glaube das ist ganz kurzweilig.
Außer jetzt, ich trenne ja Arbeit und Vergnügen stets streng, beziehungsweise Arbeit und Ehrenamt oder Arbeit und Podcast aus vielen Gründen, insbesondere auch wegen meiner Rolle im CCC, das lässt sich halt teilweise nicht so einfach trennen. Aber genau, es ist den meisten Leuten bekannt, ich habe einen Dayjob und dieser Dayjob hat mit IT-Security zu tun. Wir machen so Sachen wie Red Teaming, Incident Response, Consulting-Projekte, Ransomware Resilience, viel für Mobilfunknetze, für Finanzwesen, Unternehmen, die was produzieren. Also in der Regel eher größere Unternehmen mit oder kritische Infrastrukturen. Und wir sind auf der Suche nach Senior-Consultants, also Leute mit bereits einiger Erfahrung, gern in Berlin, aber gute Seniors mit entsprechender Erfahrung auch remote. Mode. Und ja, weil es IT-Security ist, kann ich halt immer nur relativ wenig darüber sprechen. Die wenigen Teile, die wir veröffentlicht haben, sind glaube ich bekannt. Den Vortrag von Dominik und Matthias habe ich erwähnt, als Matthias das letzte Mal hier in der Sendung war. Es gibt noch einen schönen Vortrag von meinem Kollegen Tobias, wo wir ein Ransomware Decrypter gebastelt haben. Ich verlinke auch noch einen Blogpost von meinem Kollegen Balthasar zu ADCS Honeypots. Und wer sich so von diesen ganzen kurzen Buzzwords angesprochen fühlt, kann sich gerne mal über mein Kontaktformular melden. Und ich habe jetzt hier gezielt nicht den Namen des Unternehmens genannt, weil ich nicht LNP irgendwie für Werbung für das Unternehmen verwenden möchte, sondern einfach nur darauf hinweisen möchte, dass wer vielleicht Lust hat auf solche Tätigkeiten. Da gibt es vielleicht Jobs in Berlin. Sind wir aber sicherlich auch nicht die Einzigen, die wir hier anbieten.
Nein, Arbeit und, also aus vielen unterschiedlichen Gründen trenne ich. Also erstens kann ich über diese Arbeit eh wenig sprechen, weil es immer NDA ist und zweitens denke ich, dass wir mit diesem Podcast eine relativ große Plattform haben und die möchte ich jetzt nicht, da möchte ich gerne die Dinge getrennt haben, sodass dieser Podcast nicht benutzt wird, um meine berufliche Tätigkeit zu promoten.
Naja, also Julian Assange ein Thema war, das 5% der Sendungen. Gut. Also das heißt wenig. Man hätte natürlich da auch die ganze Zeit drüber reden können, aber es ist ja dann in dem Sinne auch nicht die ganze Zeit irgendwas Neues passiert. Sondern wie ihr alle wisst, hat er vor mittlerweile, wann ging das los mit Wikileaks? Wann war der hier auf dem Kongress? Wie lange ist das jetzt schon her?
Über 15 Jahre auf jeden Fall. Weil damit hat er ja Furore gemacht und dann gab es halt so eine Phase, in der das dann eben total weltweit bekannt geworden ist und eskaliert ist mit der Veröffentlichung des Collateral Murder Videos, was so Missetaten der amerikanischen Armee im Irakkrieg dokumentiert hat. Na ja, ich will jetzt nicht die ganze Geschichte nacherzählen, aber dann gab es halt diese Missbrauchsvorwürfe in Schweden, dann ist er nach England gegangen, hat sich dort dann unter dem... Verfolgungsdruck in die äquadorianische Botschaft begeben.
Ich fand Julio Assange jetzt auch so schlecht, nicht? Aber wie auch immer, dort war er dann einige Jahre, bis es klar war, dass dass Ecuador ihn dort nicht mehr haben wollen würde, nachdem es dort auch einen Wechsel in der Regierung gegeben hat. Dann ist er halt von der britischen Polizei festgenommen worden und in ein Hochsicherheitsgefängnis gebracht worden, wo er jetzt sieben Jahre war. Und es ging ja lange Zeit hin und her. Wir haben uns hier ja unter anderem mit Dustin Hoffmann mal sehr ausführlich über diesen Fall unterhalten und was da alles schiefgelaufen ist und wie sehr, wie anders mit seinem Fall umgegangen wurde als mit vielen anderen Fällen. Und es war immer klar, dass er ein politischer Zankapfel war in den Beziehungen der westlichen Mächte und Großbritannien natürlich als treuer Freund der USA dort bereit war, alle Spiele erstmal mitzuspielen. Trotzdem kam es halt nie zu dieser Auslieferung, weil natürlich auch der politische Druck Auch durch Gegenkampagnen einerseits und dem Fall an sich, der halt einfach schwierig war. Auch die Briten nicht dazu gebracht hat, ihn einfach auszuliefern und ein Stück weit sind sie ja dann auch nochmal an ihre Gerichte gebunden. Jetzt gab es dann Bewegungen in diesem Fall und es wurde bekannt, dass hinter den Kulissen über zwei Jahre lang Verhandlungen liefen, auch unter Beteiligung der australischen Regierung, er ist ja australischer Staatsbürger, um so ein Deal auszuhandeln, einen Kompromiss auszuhandeln und der wurde dann eben beschlossen. Und der Deal sah so aus, Assange wird aus dem Gefängnis entlassen, er wird in ein Flugzeug gebracht, dieses Flugzeug ist dann nach Guam, geflogen, das sind so die, pazifischsten Gebiete, die die USA sozusagen noch in ihrem Rechtsraum hat. Wie heißt das offiziell? Guam ist ein. Nicht inkorporiertes Territorium der Vereinigten Staaten, also so ein Außengebiet, was einen anderen, rechtlichen Status hat, also nicht wirklich als Staat ist, aber de facto, regiert dort die USA und es gibt eine entsprechende Gerichtsbarkeit, aber es ist so, das wenigste Stück USA, was man so betreten kann, was irgendwie noch so ein bisschen USA ist, dort Dort gab es dann eben ein Zusammentreffen mit dieser amerikanischen Gerichtsbarkeit, in der sich dann Julian Assange schuldig bekannt hat gegenüber den USA für das, was ihnen von der USA vorgeworfen wird, was im Wesentlichen halt das Veröffentlichen geheimer Dokumente ist. Und dafür wurde er dann auch mit einer vorher ausgehandelten Haftstrafe belegt, die dann eben zufällig genauso lang war, wie er eben jetzt tatsächlich im Gefängnis gesessen hat, womit er dann auch automatisch wieder frei war, sich in das nächste Flugzeug setzte und dann nach Australien geflogen ist. Bis dort dann mit seiner Familie zusammen kam, erstmalig außerhalb eines Gefängnisses. Und das ist jetzt der Abschluss, der vorläufige Abschluss dieser langen Leidensgeschichte. Und ja, es ist bemerkenswert, dass es dazu kam. Ich denke auch enge Beobachter haben nicht unbedingt damit gerechnet. Es macht so ein bisschen den Eindruck, als ob alle Seiten jetzt genug gelitten haben. Weil natürlich war der Fall Assange auch durch diese fortwährende Öffentlichkeit, die der Fall hatte, weil dadurch, dass seine Unterstützerkampagnen nicht ruhig wurden, es einen konstanten Spendenfluss gab, die Kampagnen einerseits und auch die ganzen Anwälte und Menschenrechtsorganisationen, die alle dort in diesem Fall engagiert waren, die entsprechend finanziell auszustatten, um diese Arbeit durchführen zu können. Und auf der anderen Seite natürlich den politischen Wünschen und Zwängen, denen die USA so ausgesetzt ist, weil es natürlich immer eine gespaltene öffentliche Meinung gab, was Julian Assange betraf. Für die einen war er halt ein Freiheitskämpfer, ein Whistleblower und eben auch ein investigativer Journalist und auch.
Ja, ich glaube, da gab es dann wahrscheinlich unter seinen Unterstützergruppen auch alles von ich spende mal ein bisschen was bis hin zu einer kultischen Verehrung. Auf der anderen Seite gab es aber auch genauso Leute, die ihn einfach als Verräter am amerikanischen Volk gesehen haben, der halt geheime Dokumente veröffentlicht hat, was ja dann auch teilweise ungeschwärzt erfolgt ist, was auch Konsequenzen hatte für viele Mitarbeiter des amerikanischen Geheimdienstarmee, Helfer etc. Und ja, auch sein Auftreten in der Zeit, wo er in der äquadorianischen Botschaft war, wurde zunehmend verstörend aufgenommen. Er hatte bei RT, also diesem russischen Propagandafernsehen, eine eigene Show für eine Zeit lang und ich würde auch sagen seine Video-Aussendungen aus dieser Botschaft, die hatten also teilweise wirklich schon absurde Züge.
Die sagen, das ist schon so. Naja, aber das sind halt so die Wahrnehmungen, die glaube ich seine Person hatte. Hatte und ich habe so ein bisschen den Eindruck, dass jetzt diese gefundene Lösung so ein bisschen so eine Schmerztablette für beide Seiten ist. Auf der einen Seite hat sich halt sein Gesundheitszustand ja zunehmend verschlechtert, er ist einfach ganz klar, er war einfach durch und gesundheitlich angeschlagen. Ich weiß jetzt im Einzelnen nicht genau, was jetzt seine Gebrechen sind, aber ich meine, dass die Zeit solche hervorruft, da braucht man nicht viel Fantasie, glaube ich, um sich das vorzustellen. Auf der anderen Seite ist natürlich damit auch die USA ein Problem los. Weil sie haben jetzt sozusagen ihr Minimum bekommen nach dem Motto, ja du hast es jetzt eingesehen, dass du falsch gehandelt hast und wir haben deine Unterschrift und wir haben dich jetzt quasi dafür auch bestraft.
Also zwei Dinge würde ich gerne erwähnen. Erstens, wir sprechen von einem Menschen, dem über 100 Jahre Haft gedroht haben und der jetzt seit vielen, vielen Jahren nicht in Freiheit gelebt hat. Der geflüchtet ist gegen den Auslieferungsverfahren, der sich jahrelang in dieser Botschaft versteckt halten musste vor den USA. Und die Formulierung, die USA haben jetzt ihr Minimum bekommen, könnte man auch etwas anders sehen. Nämlich zum Beispiel, sie haben ihr Exempel statuiert.
Denn am Ende ging es hier um eine lebenslange Haftstrafe, ja. Und was bei all dieser Diskussion ein bisschen aus den Augen verloren wird, ist, welcher Vorwurf wurde ihm denn gemacht? Gemacht, so, dass er potenziell diese, dass Wikileaks diese Clinton-Mails da veröffentlicht hat und so weiter, das war überhaupt kein Vorwurf, der ihm gemacht wurde, ne, ihm wurde gemacht, den Vorwurf Verschwörung zum Computerhacking, weil er Chelsea Manning, mit Chelsea Manning. Im Austausch stand und ihr angeblich dabei geholfen habe, Passwörter zu knacken. Diese Chatlogs sind auch, also die habe ich irgendwo schon mal eingesehen, das sind dann halt Jabba-Logs, wo sie halt über den Jabba-Server und da hat Assange irgendwie mehr oder weniger, oder die Person, wo man davon ausgeht, dass es Assange war, gesagt so, hm, kannst du nicht die Passwort-Hashes brutforcen? Irgendwie so ein Satz. Das ist dann auf einmal die Verschwörung zum Computerhacking. Verstoß gegen das Spionagegesetz, also ein Espionage-Act, wo es eben um diese unbefugte Beschaffung und Veröffentlichung von diesen Informationen geht. Zu denen aber eben gehört das Collateral Murder Video, was de facto einfach nur ein dokumentiertes Kriegsverbrechen war, wo ein paar US-Hubschrauberpiloten auf Pressevertreterinnen im Irak ballern nach Lust und Laune. Und das war einfach ein Mord, ein Kriegsverbrechen, das da aufgedeckt wurde. Dann kam dazu, etwas kritischer zu sehen, die Iraq War Logs und die Afghan War Diaries, was eben große Mengen an diplomatischen Depeschen aus diesen Kontexten waren. Und diplomatische Depeschen. Diese Iraq Warlocks, Afghan War Diaries, da ist die formale Bestimmung einfach halt Massenleak aus dem US-Militär. Die Depeschen waren auch noch ein Thema, das war dann so dieser Buskierte, wo dann mal irgendwie drin stand, wie die über Deutsche denken. Das ist zumindest das, was der Spiegel daraus gemacht hat. De facto klar, üble Veröffentlichungen, die sicherlich nicht im Interesse der USA waren. Man kann aber sicherlich auch argumentieren, dass die zu massenhaft und zu ungeprüft waren. Aber wenn ich mich nicht täusche, summierte sich das irgendwie auf sowas wie 20 Anklagepunkte bis zu 170 Jahre Haft. Und die haben den um die Welt verfolgt, die haben den da in dieser Botschaft festgezehrt. es gibt arge, Zweifel daran dass für irgendjemand anders ein derartiger Aufwand betrieben worden wäre und, ja ich bin also man kann glaube ich schon sagen, dass hier die Grenzen des Rechtsstaats schon immer sehr sehr sehr.
Man eben auch gucken, was wird hier gerade vorgeworfen und was nicht. Und nichts von dem hat er ja selber gemacht. Also de facto, er hat diese Daten gesammelt und veröffentlicht. Ja, ist ja, hat aber er ist auch kein Amerikaner. Er ist Australier. Also, das ist schon sehr, sehr, sehr ein sehr, sehr übel, wie mit ihm umgegangen wurde und das unbarmherzige Exempel wurde jetzt aber wirklich schon vor vielen Jahren ausreichend an ihm statuiert. Und ich bin sehr froh, dass der arme Mann jetzt endlich frei ist. Der ist komplett fertig, den haben sie wirklich gut durchgenommen. Und ich glaube nicht, dass man in den USA nach dieser Sache noch großartige moralische Highground hat, um sich zum Beispiel über die Behandlung von Alexei Nawalny zu echauffieren. Dem ist es noch mal 20, 30, 80 Prozent beschissener gegangen und der hat das Ganze am Ende nicht überlebt, aber man kann jetzt auch nicht irgendwie sagen, dass Julian Assange irgendwie, dass an Julian Assange die Überlegenheit, des Rechtsstaats sich gezeigt hätte und die Barmherzigkeit, der Justiz oder sowas.
Das war jetzt mit Sicherheit keine karitative Maßnahme, die jetzt hier ergriffen wurde. Sie haben lediglich darauf verzichtet, es an die ganz große Glocke nochmal zu hemmen. Weil wäre er jetzt wirklich in die USA gekommen, dann wäre dem halt auch noch ein langer Prozess gefolgt, der weitere Belastungen hätte und potenziell eben nochmal eine sehr viel höhere, härtere Strafe in amerikanischen Gefängnissen. Nicht, dass das jetzt nicht schon schlimm genug gewesen wäre in London. Das war ja so ein Hochsicherheitsgefängnis, Einzelhaft etc. Das ist der Folter schon nahe genug.
Also es hätte sicherlich noch Steigerungspotenzial gehabt. Insofern, wie auch immer, ich bewerte das jetzt nicht. Ich sage nur, beide Seiten, weil du kannst natürlich davon ausgehen, dass du immer Hardcore, Verfechter einer noch härteren Lösung auf Seiten der USA, Also in dem internen politischen Struggle, während es wahrscheinlich genauso Kräfte in den USA gegeben hat, also auch im Government, die gesagt haben, wie lange wollen wir das noch machen, da haben wir jetzt irgendwie auch nichts mit zu gewinnen und das ist jetzt eben der Kompromiss, der jetzt dabei herausgekommen ist, wie auch immer. Am Ende haben sich alle drauf geeinigt und das ist eben jetzt das Ergebnis.
Ja, insgesamt halt eine, also ja, ich kann nur beklagen, dass halt, also Chelsea Manning wurde schon seit vielen Jahren wieder frei. Man kann auf jeden Fall so abschließend sagen, dass der... Und das, was sie da gemacht haben, das war so eher so frühe 2010er Jahre, sehr offensichtlich irgendwie so die Axt an die Wurzel gelegt hat, wo es wirklich weh tut. Und, ja, dass eigentlich auch schon immer sehr früh klar war, als sie mit diesem ganzen Wikileaks-Tanz da angefangen haben und als dann die ersten richtig krassen Veröffentlichungen, beispielsweise Collateral Murder kam, dass eigentlich klar war so, das wird der, da wird der nicht heile rauskommen. rauskommt. Der wird nicht uneingeschränkt sein Leben zu Ende führen. Das wird richtig krasse Konsequenzen haben. Und ich würde sagen, die Erwartungen wurden da teilweise echt übererfüllt. Also ja, wirklich kein, Ruhmesblatt des Westens da und leider auch eine wirklich fürchterliche Message an jede, Also Whistleblowerin oder investigative Journalistin oder Menschen, die sich für Transparenz einsetzen wollen. Und das beziehe ich jetzt spezifisch auf das, wofür er da verfolgt und angeklagt wurde. So, für die Clinton-E-Mails würde ich ganz anders jetzt gerade urteilen oder für andere Dinge. Aber gerade diese Barmherzigkeit eines Rechtsstaats oder einer Demokratie zeigt sich eben auch darin, dass man über diese Dinge hinwegsehen muss. Und das ist übrigens auch eine Reife, die viele Leute nicht aufbringt. Insbesondere was die schwedischen Vorwürfe angeht, eben zu erkennen, dass die jetzt hier bei all dem keine Rolle spielen.
Was man auch noch sagen muss, ist die Wauholland Stiftung, die ja sozusagen dem CCC nahesteht, hat über die gesamte Zeit Spenden in diese Kampagnen und in die juristische Unterstützung seines Falls kanalisiert. Hat selber in einem Blogpost nochmal geschrieben, dass das mehr als 16 Millionen Euro waren, die dort kanalisiert weitergeleitet wurden.
Ich meine, dass die australische Regierung jetzt hier auch noch eine Rolle gespielt hat, finde ich auch nochmal interessant. Weil es ist natürlich Five Eyes, so die ganzen englischsprachigen Länder, Amerika, England, Australien, Neuseeland, Kanada, die ja auf einem ganz anderen Level geheimdiensttechnisch zusammenarbeiten, als das dann vielleicht teilweise auch innerhalb der NATO erfolgt. Das war natürlich dann auch nochmal ein Thema, dass es sich hierbei eben um einen australischen Staatsbürger gehandelt hat. Also wäre er noch nicht mal mehr das gewesen, sondern you name it, irgendein anderes Land, wäre der Fall vielleicht nochmal ganz anders geendet.
Aber ich fände sehr wichtig, dass du auch sagst, also zu diesem Ergebnis wäre es nicht gekommen, wenn nicht die USA gesagt hätten, dass genau dieses Ergebnis jetzt in ihrem Interesse ist, ne? Und irgendwie, wahrscheinlich haben die sich überlegt, jetzt irgendwie unter Trump oder einem komplett kreisen Biden, hier noch dieses Verfahren führen zu müssen und dann am Ende das Problem zu haben, dass Australien sich für seinen Staatsbürger dann doch einsetzen muss, dass man dann halt sagt, komm ey, time served und fertig. Der ist eh Matsche, wir haben unseren Punkt gemacht. Jeder, der gesehen hat, wie der aus der Botschaft gezerrt wurde, jeder, der dieses Bild sieht, jeder, der irgendwie daran denkt, sich mit uns anzulegen, hat das in seine Netzhaut eingebrannt. Reicht. Weil du die Wauholland Stiftung hervorhebst ich denke hier sollte man insbesondere auch nochmal nennen es gab einen Menschen der einfach, immer sich für Julian Assange eingesetzt hat der auch den größten Teil dieser, Wauholland Stiftungs Arbeit gemacht hat und der, in den letzten Monaten nur damit beschäftigt war wie viele viele andere Menschen auch das ist Andi Müller-Magun. Urgestein ein Mitglied des Chaos Computer Clubs, Vorstand der Waoholland Stiftung, unterschiedliche Vorträge zu dem Thema gehalten und für den war das in den letzten Jahren einfach das einzige Thema, womit er sich auseinander gesetzt hat. Und ja, freue mich für, also ich freue mich, dass das jetzt irgendwie einen Erfolg hatte, der, man muss es ja als Erfolg werden. Ich hoffe, dass Julian Assange sich gut gesundheitlich erholen kann. Er hat ja jetzt auch eine Frau und Kinder und, hoffentlich noch irgendwie ein angenehmes, Restleben hat und die ganze Scheiße verarbeitet. Weil das ist ihm ja bisher, also wenn man sich anschaut, wie der aussah, das war ja wirklich einfach nur erschreckend.
Ja, nee, auch nicht Chatkontrolle. Chatkontrolle haben wir noch Hoffnung. Dass es nochmal kommt. Dass es hier, da kommt noch was. Wir hatten ja in der letzten Sendung dann, glaube ich, noch live erwähnt, dass der belgische Ratsvorsitz das Thema jetzt nicht weitergetragen hat an dieser Sitzung und dass es jetzt quasi aufgeschoben ist. Und da haben wir dann jetzt auch nochmal die Forderung betont, dass diese Verordnung jetzt mal auch einfach langsam weg muss. Da gibt es einen gemeinsamen Brief, den der Chaos Computer Club auch unterzeichnet hat. Die belgische EU-Ratspräsidentschaft ist nun das vierte Land, dem es nicht gelang, eine Einigung über die umstrittene Verordnung zur Chat-Kontrolle zu erzielen. So, jetzt müsste man irgendwie mal einfach auch anerkennen, wie fehlerhaft irregeleitet diese Idee ist. Ja, und das kann man dann auch irgendwann einfach mal sagen, okay, dieses Gesetz, was 2022 erstmals vorgeschlagen wurde, Ja, überleg mal. Wird von jedem abgelehnt, wird von allen bekämpft, kriegst du keinen Kompromiss durch. Die haben jetzt zwei Jahre intensiv intern darüber verhandelt. Es ist nicht gelungen, einen Konsens darüber herzustellen. Und vielleicht sollte man irgendwann auch mal sagen, vielleicht ist es wirklich einfach eine scheiß Idee gewesen. Mal gemessen daran, dass alle sagen, es ist eine scheiß Idee und wir uns darüber nicht einig werden, vielleicht könnten wir das mal als Messwert nehmen, zu sagen, ey, weißt du was? Vielleicht war das eine scheiß Idee. Vielleicht lassen wir das einfach.
Vielleicht lassen wir das einfach mal sein. Und es wäre natürlich schön zu erkennen, dass natürlich Kinderschutz trotzdem wichtig ist und dass man viel Geld und Zeit auch hätte sparen und investieren können in tatsächlichen Kinderschutz. Zum Beispiel Zusammenarbeit mit Kinderrechtsgruppen, Menschenrechtsgruppen, Sicherheitsexperten und Technikern suchen, um neue technische und nicht technische Lösungen zu entwickeln. Sich auf die Umsetzung des Digital Service Act zu konzentrieren und sicherzustellen, dass illegale Inhalte rasch und angemessen verschwinden, dass man gegen die Inhalte vorgeht und gegen die tatsächlichen kriminellen Bannen, Kapazitäten und Ressourcen in der nationalen Kinderschutzarbeit, Hotlines und so weiter hochzieht und auf Prävention setzt. Ja, Präventionsprogramme für potenzielle Täter, Wiederholungstäter, Polizei- und Justizsysteme so umgestalten, dass sie diesem Phänomen auch irgendwie Rechnung tragen. Und eben zu verhindern, dass der Missbrauch überhaupt stattfindet. Das sind alles die Schwerpunkte, die hier zugunsten einer AI-Überwachungslösung in den Hintergrund gekommen wären. Und da wäre natürlich jetzt sehr gut, einfach tatsächlich mal zu überlegen, wie kann man denn, was ist denn hier die Problemstellung, wie können wir der denn vielleicht noch begegnen, außer mit Massenüberwachung. Soll ja Möglichkeiten geben.
Mal gucken. So, dann war ein Kantorkel für den CCC im, Innenausschuss des Deutschen Bundestags. Wir hatten da eine Einladung bekommen, weil das Bundesdatenschutzgesetz reformiert wird. Ein großes Thema. Viele sind dann viele Datenschutzleute und Gesellschaft für Freiheitsrechte und irgendwelche Polizistinnen und Polizisten und vielen das alles so betrifft. Wir sind da mit einer relativ kurzen, weil wir eben auch jetzt keine Juristen sind, die da die Details dieses BDSG, bewerten, wir sind mit einer relativ kurzen Liste an Forderungen da reingegangen und haben gesagt, ach, wenn er gerade mal das Bundesdatenschutzgesetz reformiert, könnte er einfach mal noch eben, biometrische Fernidentifikationssysteme direkt mit verbieten. Also biometrische Videoüberwachung im öffentlichen Raum verbieten, damit wir Das jetzt nicht haben, denn diese Systeme werden ja bereits eingesetzt ohne Rechtsgrundlage und da scheint uns, scheint ja gerade wirklich ein großes Potenzial schwer wegen der Datenschutzrechtseinschränkungen, Persönlichkeitsrechtseinschränkungen und großer umfangreicher Überwachung zu entstehen. Da könnte man doch jetzt einfach mal gerade gegenwirken, bevor es zu spät ist, versucht er bei anderen Sachen ja auch. Dann, dass man halt mal auch mal gegen öffentliche Stellen Bußgelder und Zwangsmittel geltend machen kann bei Datenschutzverstößen und dass natürlich das Recht auf Auskunft geschützt bleiben sollte. Das Recht auf Auskunft, da geht es ja darum, dass quasi gesagt wird, naja, wenn es ein Geschäftsgeheimnis ist, musst du keine Auskunft erteilen. Und das ist natürlich sehr lustig für Unternehmen, die vielleicht deine Daten und ihren Umgang damit zu ihrem Geschäftsgeheimnis deklarieren. Ja, und wenn jemand sagt, was habt ihr an Daten über mich und du sagst dann, naja, sorry, das ist ein Geschäftsgeheimnis, dann ist ja relativ klar, dass das jeder macht und wenn du sagst, naja, glaube ich nicht, erklärt man dann, sagen die, ja, können wir dir nicht erklären, das ist ein Geschäftsgeheimnis. Also das geht natürlich so nicht. Und dass das dazu führen würde, dass Unternehmen selbstverständlich Geschäftsgeheimnisse auch so konstruieren würden, dass sie das Recht auf Auskunft dann eben nicht ermöglichen, das ist ja völlig klar. Ja, Anhörung wurde übertragen, gibt es wahrscheinlich auch eine Aufzeichnung, kann man sich anschauen. Ja. Diese biometrische Massenüberwachung ist glaube ich wirklich, ich hatte das schon vor Jahren mal gesagt, das ist dann die allgegenwärtige Überwachung, die wir aus dem Internet können im realen Leben und das sollte so nicht sein. Nein. Übrigens auch eine Forderung der GFF, die auch Formulierungsvorschlag gemacht hat. Und das finde ich sehr schön, weil es uns zumindest auch in den Medien dann gelungen ist, diese Forderung prominent zu platzieren und auf diese Lücke bei der BDSG-Reform hinzuweisen. Und wir freuen uns natürlich, dass die dann jetzt von der Ampel geschlossen wird, denn das können ja so nicht stehen lassen.
Ich habe gerade mal den Änderungsvorschlag im Bundestagszusammenfasser aufgemacht, was ich immer sehr praktisch finde, um mal zu sehen, okay, wo ist das. Findet sich also im Bundestag und im Bundesrat jeweils in der ersten Lesung, beziehungsweise im ersten Durchgang, wie das beim Bundesrat heißt. Und ja, bei der Videoüberwachung, das ist ja durchaus auch schon ein Thema, steht hier nur, das ist jetzt hier die Zusammenfassung, also AI. Bei der Videoüberwachung öffentlich zugänglicher Räume wird zukünftig nur noch die Überwachung durch öffentliche Stellen geregelt. Nicht öffentliche Stellen richten sich nach der Verordnung der EU 2016 slash 679. Das ist das, was das Änderungsgesetz zu dem Thema derzeit vorsieht.
Ja, aber damit sind wir am Ende der Sendung angekommen. Wir haben jetzt die Situation, dass es gar nicht mehr so viele sind vor der LMP 500. Das gibt uns einerseits die Möglichkeit, dieses Fest gut vorzubereiten, uns auf die Sendungsgäste zu konzentrieren, die wir euch da bieten werden. Werden. Andererseits gibt es jetzt eine Durststrecke, Leute. Aber das liegt auch daran, dass wir im Juli machen wir häufig, ja, machen wir häufig ein bisschen Camping.