Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP532 Die sind alle nur neidisch

Feedback — Make AI pay for it — Patientakte jetzt KI-ready — 10 Jahre GFF — Chatkontrolle

Heute nur ein kurzes Update, dafür wieder mit viel Feedback. Wir schauen auf einen neuen Webstandard, der zum Ziel hat, die Nutzung von Daten im Internet durch KI-Systeme automatisch abzurechnen und fragen uns, was die Vertreter der Gematik im Geheimen eigentlich so rauchen. Dazu gratulieren wir der GFF zum Geburtstag und liefern noch ein kleines Update zur Chatkontrolle. Und dann war es das auch schon.

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Veröffentlicht am: 16. September 2025
Dauer: 1:17:07


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:30.873
  3. Feedback: GNSS in China 00:03:07.058
  4. Feedback: GPS im Flugzeug 00:06:18.630
  5. Feedback: Von der Leyen-Flug 00:08:25.889
  6. Feedback: PayPal Echtzeitüberweisung 00:12:00.796
  7. Web retten: Make AI pay for it 00:12:51.869
  8. Elektronische Patientenakte ist jetzt KI-ready 00:44:20.458
  9. 10 Jahre GFF 00:55:27.366
  10. Chatkontrolle 01:09:48.203
  11. Epilog 01:14:52.628

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:02
Tim Pritlove
0:00:03
Linus Neumann
0:00:06
Tim Pritlove
0:00:31
Linus Neumann
0:00:46
Tim Pritlove
0:01:30
Linus Neumann
0:01:58
Tim Pritlove
0:01:58
Linus Neumann
0:02:38
Tim Pritlove
0:02:41
Linus Neumann
0:02:50
Tim Pritlove
0:02:51

Hat aber gedauert, das war dann nochmal so 30 Sekunden später. Aber ich bin jetzt gewarnt. Insofern können wir auch hier eine neue Themenliste einsteigen. Ja, da fangen wir an wieder mit Feedback. Das ist ja ein sehr beliebtes Segment, also wird es das auch dieses Mal geben. Und natürlich haben wir wieder alles falsch gemacht. Das kennen wir ja schon und zwar gab es besonders viel Feedback bezüglich unserer Falschaussagen. Erstmal zum Thema Global Navigation Satellite Systems, und ich habe gesagt, es gibt GPS, es gibt Galileo und es gibt GLONASS und ich weiß nicht, irgendwie Chinesen haben vielleicht auch bald was. Genau und die sind dann auch gleich mal in der Zeit zurückgereist und haben also nachträglich nach meinem Kommentar ihre Satelliten auch noch gestartet. Also es gibt selbstverständlich auch bei den Chinesen schon ein GNSS und das heißt Baidau. Bei Dow. Und darauf wurde ich hingewiesen von EGAL und auch von Malte, der noch schreibt. Und bei Dow hat mit 35 Satelliten auch aktuell mehr als GPS. Indien und Japan haben auch noch eigene Satelliten, die unterstützen aber GPS meist regional oder GNSS, also Navigation regional. In Japan zum Beispiel für die tiefen Häuser, Schluchten, wo man meistens nicht genug Satelliten in Sicht hat. Daher auch der Name quasi Zenith Satellite System. Die dazugehörigen Umlaufbahnen sind auch ziemlich abgefahren. Wikipedia hat da schöne Animationen dazu in verschiedenen Koordinatensystemen. Habe ich mir angeguckt, ist sehr lustig. Es sind tatsächlich solche, die fliegen quasi so eine 8. Das ist ja so ein typisches Konzept für Satelliten, um mehr oder weniger sich an einem Ort aufzuhalten, wo man jetzt nicht geostationär ist. Da fliegt man halt einfach so eine Acht. Das machen auch so Satelliten, die an diesen Lagrange-Punkten hängen, also da, wo sich die Schwerkraft von Sonne und Erde aufhebt und wo man so schön das Weltall beobachten kann, ohne zu nah an der Erde dran zu sein, die ja viel zu warm und viel zu heiß und viel zu viel Funk hat. Und ja, sowas gibt es offensichtlich eben für die lokale Navigation auch noch. Aber die ist bei DAO, gibt es auch mittlerweile in Version 3 und ist seit 2020 operativ, also in dieser neuesten Version ist es operativ. Und tatsächlich hat auch schon das, also chinesische Smartphones unterstützen das natürlich schon länger, aber iPhone zum Beispiel hat das seit dem 13er, also seit 2021 auch mit drin. Das ist mir irgendwie entgangen. Allerdings, und darum ging es ja bei uns primär, diese signierten Updates, also signierte Informationen, die man später durch die Überprüfung eines Schlüssels, der dann nachgereicht wird, überprüfen kann, um dieses Spoofing einzudämmen, hat auch das chinesische System nicht. Ja, dann gab es auch noch Hinweise zu GPS im Flugzeug. Alex beim Elch schreibt, Ihr meintet in der Sendung, dass das Flugzeug zwei GPS-Empfänger haben müsste und nur einer gestört wurde. Ich denke, das ist nicht so. Moderne Verkehrsflugzeuge haben ein sogenanntes Trägheitsnavigationssystem, INS, welches mit Laserkreiseln funktioniert. GPS ist nur einer der Inputs in dieses System, welches auch ohne GPS für eine gewisse Zeit seine wirkliche Position weiterhin gut berechnet, aber dann halt mit der Zeit langsam davon wegdriftet. Daher kann es gut sein, dass das GPS gestört war, aber ADS-B weiterhin die vom INS berechnete Position ausgesandelt hat. Genau.

Linus Neumann
0:07:04
Tim Pritlove
0:07:18
Linus Neumann
0:07:30
Tim Pritlove
0:07:30

Ne? Genau, also es gibt generell in den Kommentaren, falls ihr euch da noch vertiefen wollt, eine Tonne von sehr ausführlichen Kommentaren, die ich jetzt hier nicht alle vorlesen werde, zum Thema Technik im Flugzeug und so weiter. Vielen Dank für die ganze geteilte Expertise. Also diese Wahrnehmung, GPS sei jetzt sozusagen das Einzige, womit sich so ein Flugzeug positionieren kann heutzutage, das ist eigentlich das, was jetzt hier die Kernaussage ist, dem ist halt nicht so. Es gibt eben unter anderem eben auch diese Trägheitsnavigationssysteme, die alle in irgendeiner Form dazu beitragen, um in irgendeiner Form eine Positionsmeldung zu machen. Für den Anflug jetzt an einen Flughafen war das aber jetzt nicht die Option und da es eben offensichtlich eine Störung gab. Gab es dann entsprechende Kommunikation mit dem Flughafen. So, also es ging ja hier um den Fall von von der Leyen, die eben diesen Anflug hatte mit einem gecharterten Flugzeug auf die bulgarische Stadt Plovdiv. Und Christian merkt noch an den Kommentaren bei MentorNow, kann man sich das auch nochmal erklären lassen. Link auf ein YouTube-Video, das habe ich mir angeschaut. Ich finde es übrigens ziemlich enttäuschend, dass Tagesschau.de bis heute nicht den Artikel korrigiert hat. Mir ist aber auch unverständlich, wieso man Quellen wie Financial Times oder Bild überhaupt verwendet. Das ist für mich eine journalistische Bankrotterklärung. Genau, also ich habe mir das Video nochmal angeschaut und Takeaway ist jetzt, was diesen Flug konkret betrifft, weil es eben da eine etwas verstörte Berichterstattung gab. Also erstmal, es ist offensichtlich aus entsprechenden Quellen, dass es tatsächlich in Plovdiv zu diesem Zeitpunkt in irgendeiner Form GPS-Interference gab. Ich hatte ja glaube ich gesagt, Plovdiv ist relativ weit weg vom Kriegsgeschehen, ist es auch, trotz alledem gab es wohl tatsächlich eine nachweisbare Störung. Die haben ja diese Piloten dann auch bemerkt und haben das dann dem Flughafen gemeldet und daraufhin sich eben auf eine Alternative beim Anflug geeinigt. So machen die Piloten das. Und das ist jetzt insofern eben auch nichts Besonderes. Es gab dann noch diese Meldung, dass angeblich das Flugzeug dann jetzt eine Stunde noch über Plovdiv hat kreisen müssen. Dem war nicht so. Es gab zwar eine Verspätung, aber die betrug nur neun Minuten. Das mit der Stunde mag in irgendeiner Form falsch interpretiert.

Linus Neumann
0:10:23
Tim Pritlove
0:10:27

Die Vermutung ist, dass bestimmte Journalisten hier sich Timetables angeschaut haben und dabei die Zeitzonenwechsel nicht berücksichtigt haben. Also es gab diese Stunde schlicht einfach nicht, sondern eben nur neun Minuten. Und das war einfach das Resultat aus der dann gewählten Anflugsmethode, die dann bedeutet, dass das Flugzeug nochmal so eine Schleife geflogen hat über ein stationäres Funksystem, was an dem Flughafen dran ist, womit man sich dann sozusagen nochmal konkret synchronisieren kann. Und das ist dann nicht abhängig von irgendwelchen Satellitensystemen. Das ist irgendwie so ein im Kreis aufgebautes Funksystem. Kenne ich nicht. Egal, wird in diesem Video alles ausführlich erläutert. Ist jetzt eigentlich auch für diesen Fall egal. Aber dadurch, dass sie eben sich quasi wegen der GPS-Störung auf diesen anderen Anflug geeinigt haben, der jetzt auch nichts Außergewöhnliches war, sondern das ist eben das, was die Piloten in ihrem Kartenmaterial auch haben, für jeden Flughafen. Da gibt es dann eben so verschiedene Anflugsysteme, wo fliege ich jetzt lang? Und wenn man sich dann mit dem Tower abgestimmt hat, welche man die nimmt, dann nimmt man die halt einfach und das ist dann immer auch genau die Route, die sie genommen haben und dann sind sie gelandet und dann waren sie neun Minuten später da als ursprünglich geplant und alles war super und von allein war auch nie in Gefahr und hat auch schön da irgendwie. Ihre Munitionsfabrik besucht oder was das war. Alles gut. Ja, so viel dazu. Genau, dann gab es noch eine Korrektur in Bezug auf unsere Diskussion um PayPal. Da hatte ich ja gesagt, dass PayPal jetzt auch Echtzeitüberweisungen hat. Das war dann so eine Information, die habe ich dann halt in Echtzeit auch nachgeschlagen im Internet und dann habe ich irgendeine Zeile vielleicht falsch gelesen. Auf jeden Fall werde ich korrigiert von Stefan, der schreibt, bei Paypal gibt es übrigens mittlerweile die Möglichkeit, das Guthaben kostenfrei per Echtzeitüberweisung auf das eigene Bankkonto zu transferieren. Ich hatte glaube ich gesagt, das kostet irgendwie Geld, wenn man das dann per Echtzeit machen soll, ist nicht so. Also könnt ihr ganz beruhigt auch von Paypal schnell Geld abholen.

Linus Neumann
0:12:41
Tim Pritlove
0:12:42
Linus Neumann
0:12:52
Tim Pritlove
0:13:48
Linus Neumann
0:13:53
Tim Pritlove
0:13:54
Linus Neumann
0:13:58

Dass ich eine Stelle im Text oder in dem Bild, in dem Dokument, was ich da darstelle, markieren kann und sage, wenn man hier hinklickt oder tippt, dann geht es an eine andere Stelle. Und dadurch haben sich ja sehr viele besondere Dinge im Internet entwickelt, Werbung, aber auch überhaupt das, was man Vernetzung nennt, dass ich jetzt Inhalte innerhalb einer Seite, aber natürlich auch über das gesamte Netz verlinken und referenzieren kann. Und dadurch hat sich Information zu Beginn sehr über das Internet verteilt und die Bemühungen der Konzerne waren immer in irgendeiner Form, hier eine Konzentration herbeizuführen. Sei es Google, die eben viele Jahre oder Jahrzehnte davon gelebt haben, dass das Internet zu groß ist und Menschen etwas darin suchen und ihnen gesagt werden muss, wo es steht und deren Geschäftsmodell sich jetzt auch langsam dahin entwickelt, nicht mehr nur Leuten anzubieten, wo sie vielleicht eine Antwort finden. Sondern diese Antwort zu geben. Und die Konsequenz daraus ist natürlich, dass das Risiko besteht, dass es immer weniger Anreiz gibt, so etwas zu machen wie eine Webseite zu betreiben oder genuin neues Wissen diesem Internet hinzuzufügen, wenn immer weniger Menschen noch das Internet besuchen oder im Web überhaupt unterwegs sind. Und wir haben es ja wirklich sehr häufig hier besprochen, dass du von Chat-GPT Antworten bekommst und von Google auch in zunehmendem Maße und ich denke, dass diese Tendenz nun besteht, ist völlig klar. Also muss man unter Umständen, auch darüber haben wir sehr häufig gesprochen, überlegen, wie finanzieren wir denn jetzt hier das noch? Und dann gibt es ja zum Beispiel diese ganzen Medienunternehmen wie die großen Verlagshäuser, die ja, was weiß ich, New York Times, Wall Street Journal, sicherlich auch deutsche Verlagshäuser, auf jeden Fall Springer, die halt dann, sicherlich auch die anderen, die irgendwie Deals mit den AI-Unternehmen machen und sagen, alles klar, hier, Chat-GPT darf jetzt unsere Seiten scrollen und wir kriegen dafür so und so viel Geld. Und dann haben die irgendwelche Nutzungsvereinbarungen. Das sind aber natürlich auch große Häuser, die mit ihren. Gut, bei Springer jetzt natürlich schwierig, aber die in irgendeiner Weise genuin neue Inhalte recherchieren, fabrizieren und so, die für so ein Modell dann irgendwie interessant sind. Jetzt gibt es natürlich aber auch die Diversität des Netzes, die sich eben auch in kleinen Blogs, Podcasts, Webseiten immer noch ein bisschen widerspiegelt. Wir haben da ja diese Zentralisierungstendenzen, die sicherlich auch sehr zu beklagen sind, dass nämlich immer mehr Diskussionen an zentralen Stellen stattfinden, die sich Netzwerk nennen, wie Facebook oder X oder was auch immer, die nicht mehr wirklich Vernetzung sind, sondern zentrale Plattformen. Also diesen Effekt haben wir auch. Was ist also mit dem freien kleinen Netz, wo Menschen kleine Webseiten unterhalten, so wie wir das tun? Da haben bisher die AI-Unternehmen gesagt, ja, ja, alles klar, das ist fair game, das nehmen wir einfach. Das haben die ja ins Internet geladen. Da gab es dann auch schon die Auseinandersetzung, dass beispielsweise Perplexity die Robots TXT ignoriert. Auch wenn dann gesagt wurde, wenn jetzt Leute in ihre Robots TXT geschrieben haben, ich möchte diesen Perplexity-Bot hier nicht haben, hat Perplexity gesagt, ja, da gibt es keinen rechtlichen Anspruch drauf, haben wir nicht gesehen, zack, bumm. crawlen wir weiter. Was ist die Robots.txt? Die Robots.txt ist eine Datei, Textdatei mit einem sehr einfachen Format, wo du beispielsweise reinschreiben könntest, dass du möchtest, dass der Googlebot bestimmte Teile deiner Seite nicht indiziert oder vielleicht auch die gesamte Seite nicht indiziert oder nur sagst du, ich möchte bitte nur, dass du, oder du kannst auch, Hilfen bieten und sagen, pass auf, das und das hier ist, das ist spannend, die Startseite, da würde ich dir empfehlen, dass du die täglich crawlst und alles, was hier irgendwie das Jahr 2024 im Domain. In der URL hat, das brauchst du jetzt nicht mehr zu scrollen, weil da wird sich auch nichts mehr ändern, da empfehle ich dir vielleicht mal monatlich vorbeizuschauen und so kannst du oder was ist das, So kannst du eben den Crawlern verbieten, deine Webseite zu besuchen und ihnen weiterhin auch gute Empfehlungen geben, wie sie effizient mit deiner Webseite umgehen können oder mit deiner Webseitenstruktur. Und wenn du das tust, wenn du ihnen gute Tipps gibst, dann belohnen sie dich dafür und finden das schön und richtig.

Tim Pritlove
0:19:27
Linus Neumann
0:20:44

Nee, nee, genau. Aber du kannst, es ermöglicht dir auch zu sagen, was weiß ich, User Agent Googlebot Disallow Sternchen. Und dann sagst du halt, hier gibt es für dich nichts zu sehen. Genau, also Robots.txt unterstützt eine Reihe mehr, wo du sagen kannst, hier mal bitte nicht, hier mal bitte lang. Du kannst aber eben auch sagen, du möchtest das gar nicht, du möchtest den gar nicht hier haben. Und dann hast du keine rechtliche Handhabe. Aber ganz grundsätzlich ist das eben von vielen Crawlern eine Zeit lang durchaus auch gewürdigter Standard. Ja, dann gibt es noch dem, daran anschließend kannst du so eine Sitemap auch in deiner Robots.txt beispielsweise verlinken, wo du sagen würdest hier, um es dir noch einfacher zu machen, habe ich hier eine XML-Datei, wo ich dir schon mal die Struktur dieser Seite nahelege oder so. Na, das gibt es dann alles. Also, regelt die Interaktion mit einem potenziellen Crawler, der das unter Umständen sogar würdigt, was du ihm sagst. Ich glaube, du konntest damit. Weiß ich nicht, Internet Archive oder so, konntest du damit auch ausladen oder spezifisch einladen? Sowas halt. Also das gibt es und ist aber erst mal ganz gut. Ich gucke mir gerade mal meine Robots TXT erinnere mich vor Jahren das letzte Mal mit auseinandergesetzt. Ich sage zum Beispiel, alles wo PHP dran steht, brauchst du gar nicht zu machen. Oder Bilder bitte nicht. Google Image Spot darf, soll keine Bilder von meiner Webseite nehmen. so Kram. Genau, und hier Internet Archive, Archiver, habe ich auch gesagt, soll er nicht machen. Die haben aber immer gesagt, das interessiert sie jetzt nicht mehr, das honorn sie nicht mehr. Naja, okay, also, das gibt es auf jeden Fall. So, jetzt gehen und Perplexity und Anthropic beispielsweise sind dafür bekannt, dass sie das ignorieren und sagen, interessiert uns nicht. Das Problem, was jetzt das RSL-Kollektiv regeln möchte, ist nicht nur die Frage, was machen wir mit diesen ganzen AI-Crawlern, die ja nun inzwischen eben auch starke Last auf bestimmten Webseiten mitunter produzieren, sondern dass sie auch gleichzeitig sagen, wir werden übrigens hier jetzt auch eine Sprache und eine API für Lizenzbedingungen definieren. Also die sagen, du hast jetzt eine Webseite und sie bauen quasi auf der Idee von Robots.txt auf, erweitern die, ergänzen die, und da würdest du dann zum Beispiel in die Robots.txt reinschreiben, hier gibt es Inhalte, was weiß ich, unter diesem URL oder alles, was dahinter liegt, oder diese fünf. Möchten wir nicht, dass du die indizierst, aber eben der interessanter Teil, der jetzt das Web dann retten kann oder die Idee, das Web zu retten, ist, dass du definierst, da bezahlst du, wenn du das hier crawlst, bezahlst du für einmal crawlen oder das hier kannst du kostenlos crawlen oder hier hätte ich gerne, dass du mich pro Bezugnahme in einer Antwort bezahlst. Also sie definieren Lizensierungsmodelle, die du in einer Robots.txt dann direkt bekannt geben kannst und dann haben sie eine API definiert, wo sie quasi auch die Inanspruchnahme und potenziell eben auch Bezahlung einer Lizenz direkt abbilden würden. Um das jetzt vereinfacht darzustellen, der Crawler kommt auf meine Webseite oder auf Logbuch-Netzpolitik Und dann steht da, du darfst die Shownotes indizieren, aber die Transkripte, wenn du wirklich auf die Transkripte Bezug nimmst in einer deiner Antworten, dann möchten wir gerne dafür bezahlt werden. Dann möchten wir ein Bitcoin oder was auch immer.

Tim Pritlove
0:25:30
Linus Neumann
0:25:37

Oder genau, wenn du hier einmal vorbeikommst, dann möchten wir dafür bezahlt werden, für ein Crawl-Ereignis allein schon. Und. Zumindest kann man das jetzt machen oder kannst das da hinschreiben. Und dann in dieser API haben sie dann das Open License Protocol definiert, wo der Client sich, also der Crawler in dem Moment, sich quasi für ein Asset, das du da bereitstellst, die Lizenz direkt kaufen kann. Von eben in dem Fall einer zentralen Stelle, die, so würde ich das Protokoll jetzt interpretieren, eben von dem RSL-Collective im Zweifelsfall betrieben wird. Das heißt, der Chat-GPT kam jetzt da vorbei, guckt in meine Robots-TXT, sagt, ah, alles klar, hier gibt es Inhalte, da muss ich jetzt bezahlen, wenn ich die einmal crawlen will. Dann hole ich mir über diese API von dem RSL-Collective mal eben die Lizenz. Und dann mache ich das, was hier vereinbart wurde. Und dafür unterstützen sie sogar eine, also sie unterstützen dann quasi auch die verschlüsselte Bereitstellung dieser Inhalte. Das heißt, du würdest, du stellst jetzt quasi, was weiß ich, diese Inhalte, die kriegt dieser Bot von dir nur verschlüsselt. Und damit er sie interpretieren kann, würde er sich dann eben beim RSL-Kollektiv den symmetrischen Key dafür kaufen. Also du könntest quasi über diese Verschlüsselung auch tatsächlich das versuchen, etwas besser zu entforcen. Oder du sagst zum Beispiel, alles klar, hier wird per Crawl bezahlt und dann stellst du deine Inhalte jeden Tag unter einem anderen Schlüssel bereit. Und dann könnte der nur crawlen, wenn er sich eben auch wieder diese einen Crawl-Lizenz gekauft hat. Ja, gleichzeitig hat das Ganze natürlich so eine Art Security-Fuß, Pferdefuß, dass du ja offensichtlich dem restlichen Internet deine Inhalte unter anderen Bedingungen ermöglicht, also bereitstellen möchtest und dann der Crawler, wenn er jetzt einfach deine Webseite crawlen würde, das sicherlich auch hinbekäme, aber dann verletzt er eben ja auch die von dir bekanntgegebene Lizenz. Also die Idee, denke ich, was sie hier haben und da haben jetzt Unternehmen wie Reddit, Medium, Quora, Yahoo und so haben auch gesagt, wir werden das unterstützen, wir finden dieses Really Simple Licensing, dafür steht RSL, gut und wir werden das auf unseren Seiten implementieren und potenziell auch, sofern wir crawlen, auch implementieren oder unterstützen. Um so etwas in Richtung eines Standards zu schieben. Das ist ja immer so bei den Internetstandards. Die werden zum Standard dadurch, dass Leute sie respektieren. Es gibt die... Eigentlich nichts, was wirklich ein verabschiedeter Standard ist im Sinne von, da kommt jetzt der TÜV und checkt, ob du den jetzt wirklich unterstützt oder du musst den unterstützen oder sowas, sondern diese ganzen Standards, darauf wird sich geeinigt, die werden verabschiedet von Arbeitsgruppen und werden angeboten, so würde man das im weitesten Sinne nennen. Und hier gehen die jetzt eben hin und bieten einen, nach meiner Kenntnis, auch den ersten zumindest halbwegs durchdachten und von einer größeren Anzahl Stakeholdern jetzt auch in Betracht gezogenen Standard an, wie so etwas eben funktionieren könnte.

Tim Pritlove
0:29:51
Linus Neumann
0:30:44
Tim Pritlove
0:32:09
Linus Neumann
0:32:35
Tim Pritlove
0:33:07
Linus Neumann
0:33:10

Genau. Und du würdest dann eben diesem, das ist ja die Idee von OAuth, Du traust dem Identity Provider und auch dem, was er dir mitteilt und sagt, hier, der hat gerade diese Akquisition bei mir durchgeführt. Wie am Ende das Geld gekleert wird, steht hier nicht notwendigerweise drin. Das ist auch nicht Teil dieser Spezifikation. Aber grundsätzlich würdest du, also die Idee von OAuth ist, dass jemand anders für Identity bürgt. Das ist ja das, was halt passiert, wenn du log in with Google, log in with Facebook, log in with Apple oder so, dass du der Instanz traust, dass sie für diese Identität oder die erfolgte Authentifizierung dieser Instanz bürgt. Und das macht schon halbwegs Sinn, da OAuth zu nehmen, weil das eben auch wieder ein offenes Protokoll ist, das heißt, du würdest diesen gleichen Standard eben auch mit unterschiedlichen anderen. Sprechen können. Also der ist nicht, Also der technische Standard ist offen und kann eben auch von anderen adoptiert werden. Und dann siehst du hier zum Beispiel eben in so einer Robots.txt würdest du dann eben schreiben, ah ja, pass auf, hier ist die Lizenz, unter der bestimmte Inhalte sind und die liegt in Form einer XML-Datei vor und dann kann irgendjemand hier sich das anschauen oder nicht. Zumindest haben sie sich mal technisch überlegt, wie man hier Lizenzrechte strukturiert im Rahmen größtenteils bereits existierender Standards wiedergeben und auch deren Inanspruchnahme abbilden könnte. Finde ich erst mal interessant.

Tim Pritlove
0:35:14
Linus Neumann
0:35:15
Tim Pritlove
0:36:26
Linus Neumann
0:36:36

Hm, na genau, also ... Und guck mal, es kommt ja so ein bisschen drauf an. Also ich finde, da hat ja schon mal schon jemand drüber nachgedacht. Also erstmal können die ja überlegen, möchte ich das machen? Sie sagen, also was du an dieser Stelle machst, ist ja erstmal, dass du sagst, pass auf, du kannst ja gerne mit trainieren, aber wenn das in. Einer Auskunft, die dein Modell erteilt, eine Rolle spielt, dann möchte ich, also in dem Moment, wo du wirklich das auch davon Nutzen ziehst, dann möchte ich gerne eine bestimmte Royalty haben. Das ist ja genau das, was hier Thema war bei dem, was wir in der letzten Sendung hatten, dass Anthropic Bücher liest und dann eben dieses Wissen einfach nur aufnimmt, ohne nachher zu referenzieren oder sonstiges. Und angenommen, ich erfinde jetzt eine neue Programmiersprache oder so, dann würde man eben sagen, pass auf, du kannst das hier lesen, aber wenn du jetzt irgendwie wissen, was hier drin ist, in deinen Antworten verwendest, dann ist das eben Royalty-pflichtig. Und du könntest ja auch, das kannst du jetzt auch für unterschiedliche Teile deiner Webseite machen, sagst halt, was weiß ich, die Startseite zu crawlen ist kostenlos, aber bestimmte Artikel, da ist eben, da bilde ich mir ein, dass ich neues Wissen in der Menschheit mitgeteilt habe. Dieses Wissen zu generieren hat mich Arbeit gekostet und für diese Arbeit möchte ich gerne entlohnt werden und deswegen finde ich es auch völlig in Ordnung wenn dein Modell das jetzt alles liest und anderen Leuten beibringt und besser macht als ich aber dann bitte Royalty. Erstmal geht es ja jetzt hier nur um den technischen Standard. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht so, ob sich das wirklich für ein Modell so abbilden lässt, dass das dann diesen unglaublichen riesigen Zoo an, was referenziere ich hier überhaupt in meinen Antworten und was kostet jetzt wieder, abbilden kann. Aber zumindest hast du für die Anbieterseite mal einen Standard, der zumindest die unterschiedlichen Ideen, die es geben könnte, ein verteiltes Internet und Web zu retten, einmal strukturiert wiedergebbar macht.

Tim Pritlove
0:39:09
Linus Neumann
0:39:22
Tim Pritlove
0:39:40
Linus Neumann
0:40:29

Richtig, aber natürlich dadurch, dass es einen Standard gibt und du dich potenziell, sagen wir mal, vielleicht so etwas wie einer rechte Verwertungsgesellschaft anschließen könntest, wird zumindest eine technische Basis dafür geschaffen. Also könntest du jetzt auch vergleichen mit, was weiß ich, was es damals so gab und Flatter und was nicht alles. Wir hatten ja früher den Flatter-Button auf den Logbuch-Netzpolitik-Seiten, dann gab es Leute, die konnten, da konnte man den Flatter-Button drücken, dann gab es andere, die hatten Browser-Plugin, wo einfach automatisch immer, wenn Flatter eingebettet war, hast du halt auch automatisch geflattert. Dann war das nicht sogar teilweise in irgendwelchen Podcast-Playern mit drin, dass du sagen konntest, alles klar, hier, wenn der Podcast, wenn ich den gehört habe und der hat einen Flatter-Button in den Metadaten, dann flatter ich hier mit und so. Also das sind ja eben so zaghafte Anfänge von Standards, die es dann überhaupt ermöglichen, derartige Modelle eventuell in der Breite anzubieten oder zu bauen. Nur in diesem Fall eben nicht gegen die Nutzer, sondern gegen die KI als Client. Und ich glaube. Dass die Betreiber von solchen LLMs, also wenn das Web aufhört, Inhalte zu produzieren und dann nichts Neues mehr kommt, dann wäre ja auch Perplexity oder Google oder Chat-GPT gewissermaßen erledigt. Das heißt, denen ist schon klar, dass sie für neue Inhalte, genuin neue Inhalte, was weiß ich, Nachrichten, neue Jugendwörter, neue Memes, dass sie dafür in irgendeiner Weise, dass das sie Geld kosten wird. Weil wenn sie dauerhaft dafür nichts zahlen und gleichzeitig aber das Interface dazu werden wollen, dann wird es diese Inhalte nicht mehr geben.

Tim Pritlove
0:43:00
Linus Neumann
0:44:12
Tim Pritlove
0:44:39
Linus Neumann
0:44:41

Nee, ich habe nur mit Erstaunen gelesen, was die Gematik-Geschäftsführerin Brenja Adje da gesagt hat. Ich hoffe, ich habe den Namen richtig ausgesprochen. Ich lese ihn da nur. Sie hat dort bekannt gegeben, ja, also rund 80 Prozent der Praxen könnten jetzt auf die elektronische Patientenakte zugreifen. Dafür hätten sie hunderte Interviews und 600 Tickets lösen müssen. Interessante Statistik und die elektronische Medikationsliste also wer hat welche in deiner EPA steht, was du für Medikamente nimmst, die hätte jetzt erste Leben gerettet, das ist ja auch immer so also das war ja eine der, der Visionen von Karl Lauterbach Beleg gab es da jetzt nicht, aber nehmen wir jetzt mal zur Kenntnis, dass wahrscheinlich inzwischen irgendeine Ärztin schon mal in der Medikationsliste eine wertvolle Information hatte. Was ich. Lustig finde, also wirklich unterhaltsam finde, ist, dass sie sagt, ja, es gibt ja einerseits Beschwerden wegen des Datenschutzes und andererseits, wegen geringer Nutzerzahlen. Wo ich mich frage, wo ist denn da der Gegensatz? Ich meine, der Grund hieß ja, dass das Ding halt einfach ... Wir erinnern uns, die Daten liegen da größtenteils ungeschützt, unverschlüsselt, frei zugreifbar drin. Die haben irgendwie drei Anläufe versucht, mit irgendwelchen Nicht-Geheimnissen den Zugang zu sichern. Aber sie hat da eine komplett andere Perspektive drauf. Sie sagt, der Vorteil wäre, dass es die EPA noch nicht so lange gibt und sie sei eben state of the art und auch schon KI-ready. Und das würde bei anderen Ländern zu Neid führen. So, da frage ich mich, also The State of the Art. Die sind alle nur neidisch.

Tim Pritlove
0:46:55
Linus Neumann
0:46:56
Tim Pritlove
0:46:59
Linus Neumann
0:47:14
Tim Pritlove
0:48:22
Linus Neumann
0:48:24
Tim Pritlove
0:49:08
Linus Neumann
0:49:38
Tim Pritlove
0:49:42
Linus Neumann
0:50:37
Tim Pritlove
0:50:41
Linus Neumann
0:50:46
Tim Pritlove
0:51:26
Linus Neumann
0:51:31
Tim Pritlove
0:53:42
Linus Neumann
0:53:47
Tim Pritlove
0:53:50
Linus Neumann
0:54:00
Tim Pritlove
0:54:01
Linus Neumann
0:54:16
Tim Pritlove
0:55:11
Linus Neumann
0:55:13
Tim Pritlove
0:55:18
Linus Neumann
0:55:23
Tim Pritlove
0:55:33
Linus Neumann
0:55:34

Finde ich auch interessant. Oder ja, kann man vor allem meinen, ist ein Blick auf mein Alter wahrscheinlich. Und ich glaube, wir feiern das jetzt auch irgendwann die Tage hier in Berlin dann. Und haben zudem, zudem mal eine Seite zusammengestellt mit ihren zehn größten Erfolgen. Die Gesellschaft für Freiheitsrechte hat 70 von der GFF koordinierte Verfahren geführt, die bis heute auch entschieden wurden. In drei von vier Fällen ungefähr erzielen sie einen Erfolg. Insgesamt über 100 Verfahren angestrengt, darunter 45 Verfassungsbeschwerden. Und auf dieser Seite stellen Sie jetzt Ihre Top Ten Erfolge vor. Ich will die jetzt nicht alle im Detail behandeln, den größeren Teil davon haben wir sowieso in der Sendung behandelt. Aber ich fand das mal ganz gut als Überblick, was in den letzten zehn Jahren in der Bundesrepublik Deutschland Grundrechtsfragen waren. Das ist nämlich eigentlich das interessante Bild. 2020 BND-Gesetz, Grundrechte gelten auch im Ausland. Da ging es um das BND-Gesetz. Investigativjournalistinnen hatten dann mit der GFF eine Verfassungsbeschwerde gegen diese Novelle und dann wurde gesagt, alles klar, diese Überwachungspraxis ist verfassungswidrig, weil sie Fernmeldegeheimnis und Pressefreiheit verletzt, eben potenziell auch von deutschen Grundrechtsträgerinnen im Ausland. Also BND-Überwachung ist Thema eins. Erfolg zwei, menschenwürdiges Leben auch in Sammelunterkünften. Da ging es um gekürzte Sozialleistungen für Schutzsuchende, die eben unter dem menschenwürdigen Existenzminimum lagen. Also Schutzsuchende. Bayerischer, Erfolg Nummer drei, Bundesverfassungsgericht setzt bayerischem Verfassungsschutz Grenzen, also wieder Überwachung. Erfolg 4. Versammlungsfreiheit gilt auch für Protestcamps. Da haben sie Protestcamps als nicht grundrechtlich geschützte Versammlungen wahrgenommen und die GFF hat dann vor dem Bundesverwaltungsgericht geklärt, dass eben die Übernachtungsflächen im Klimacamp Garzweiler von der Versammlungsfreiheit geschützt waren. Also erstens Versammlungsrecht, zweitens dann noch friedlich und Thema hier spezifisch Klimawandel. Erfolg 5. Hessen-Data. Polizei verletzt mit Data Mining Grundrechte. Also hier KI-Auswertung von Überwachungsdaten oder von Vielzahl an Daten eben auch Unbeteiligte, also wieder ein Massenüberwachungsthema. Erfolg 6, Equal Pay, gleicher Lohn, ist keine Verhandlungssache. Da ging es also um die Benachteiligung von Mitarbeiterinnen, in diesem speziellen Fall in einem sächsischen Metallbauunternehmen, die deutlich weniger Lohn als ihr männlicher Kollege in diesem Fall bei gleicher Qualifikation hatten. Argument des Unternehmens, der Kollege hat halt besser verhandelt. Da können wir noch nichts für. Er folgt sieben öffentliche Kritik an der Polizei. Da hat jemand persönliche Erfahrungen mit der Polizei geteilt und rassistische Strukturen bemängelt. Und das war Baha Aslan, die an der Polizeihochschule NRW lehrte. Und dann hat die Hochschule gesagt, wenn du rassistische Strukturen bei der Polizei kritisierst, dann bist du ungeeignet an der Polizeifachhochschule weiterhin als Dozentin für interkulturelle Kompetenz zu arbeiten. Also verloren.

Tim Pritlove
1:00:23
Linus Neumann
1:00:29

Dann Erfolg 8, Bezahlkarte, muss individuelle Lebensumstände berücksichtigen, also dieses gesamte Modell, dass in den Sozialleistungen für Geflüchtete, dass sie kein Bargeld zur freien Verfügung kriegen, sondern diese Bezahlkarte, die ja dann eben nur für bestimmte Dinge, Ausgaben ermöglicht und quasi eine Kontrolle derer Finanzströme. Erfolg 9, Schmerzgriffe bei friedlichem Protest, ja auch so eine klassische Thematik, wenn Menschen eine Sitzblockade machen. Welche Maßnahmen darf die Polizei anwenden, um diese Sitzblockade aufzulösen? Und dazu gehört natürlich, die Polizei darf die Leute wegtragen. Was die Polizei aber ganz gerne mal macht, ist, dass sie Kampfsportgriffe anwenden, die den Leuten sehr starke Schmerzen zufügen. Beispielsweise die Hand so nach unten wegknicken und dich dann an der Hand, an der verdrehten Hand beim Aufstehen begleiten. Weil du natürlich automatisch aufstehst, weil die Alternative ist, die brechen dir die Hand ab. Und das wurde dann eben auch im März 2025 für rechtswidrig abgeurteilt. Und Erfolg Nummer 10, willkürliche Sperren bei Facebook gefährden die Kunstfreiheit. Also doch eine Reihe, also wir haben, wenn ich das jetzt nochmal durchgehe, hast du eine Statistik jetzt mitgeführt? Also Massenüberwachung 1, Geflüchtetenbehandlung 1, Verfassungsschutz ist wieder, Massenüberwachung 2. Versammlungsfreiheit für Protestcamps ist, sagen wir mal, Themenbereich Grundrechte bei Protesten. Hessendata, dritte zur Überwachung, Equal Pay, würde ich sagen vierter Themenbereich, Geschlechtergerechtlichkeit. Öffentliche Kritik an der Polizei, würde ich sagen Protestrechte, so zwei für Protestrechte. Bezahlkarte, wieder Geflüchtete, also auch zweimal Geflüchtete. Schmerzgriffe bei Protest, dritter für Protest. Und ja, Facebook, willkürliche Sperren wäre dann so Zensur. Also Überwachung, Zensur, Protestrechte und Umgang mit Geflüchteten sind die Themen, mit denen sich die, Bundesrepublik Deutschland in den letzten zehn Jahren, in den bedeutendsten Fällen, das ist jetzt auch eine subjektive Auswahl, aber die Auswahl der GFF ist natürlich auch irgendwie nach Impact, würde ich jetzt mal sagen. Wenn Sie sagen, das sind die wichtigsten Erfolge für die Gesellschaft, dann heißt das eben natürlich auch, dass das die einflussreichsten Grundrechtsverletzungen waren, die durch die GFF korrigiert wurden. Deswegen fand ich das so als Bestandsaufnahme durchaus interessant.

Tim Pritlove
1:03:43
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
1:09:49
Linus Neumann
1:09:50

Und dann, machen wir noch kurz zum letzten Mal Chat-Kontrolle. Es gibt jetzt wieder einen Vorstoß, dass sich die Staaten einigen wollen, irgendwie die Chat-Kontrolle, also die KI-Scanner auf den Geräten anzusehen. Europaweit zu vereinbaren und da gibt es jetzt mal wieder und das ist ja so schmerzhaft. Ich weiß gar nicht, wie viele offene Briefe kompetenter Leute es inzwischen gegen die Chatkontrolle gibt. In diesem Fall 470 Wissenschaftlerinnen aus 34 Ländern. Die sich gegen diesen erneuten Vorschlag zur Chatkontrolle wenden, der von der dänischen Ratspräsidentschaft in den Rat eingebracht wurde. Und haben wir verlinkt, nochmal darauf hinweisen, sagen, es ist schlichtweg unmöglich, bekannte und neue Darstellung des sexuellen Mitbrauchs von Kindern für hunderte Millionen Nutzerinnen und Nutzer mit einer akzeptablen Genauigkeit zu erkennen, unabhängig von der eingesetzten Filtertechnik. Darüber hinaus untergräbt eine Detektion direkt auf dem Gerät, unabhängig von ihrer technischen Umsetzung, von Natur aus den Schutz, den Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eigentlich gewährleisten soll. Und das sind ja fundamentale Wahrheiten, auf die jetzt hier nochmal 470 Wissenschaftlerinnen hinweisen müssen. Ein ganzes Parlament, dem das bei jeder Gelegenheit und eine ganze Kommission und wer da alles sitzt und ein ganzer Rat, dem das bei jeder Gelegenheit nochmal erklärt wird. Ähnlich wie seine Vorgänger macht auch dieser Vorschlag, schafft beispiellose Möglichkeiten für Überwachung, Kontrolle und Zensur, inhärentes Risiko für Missbrauch. Das heute erreichte Sicherheits- und Datenschutzniveau in der digitalen Kommunikation und IT-System ist das Ergebnis jahrzehntelanger gemeinsamer Anstrengungen von Forschung, Industrie und Politik. Dieser Vorschlag wird diese Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen, die für die gesamte digitale Gesellschaft Schutz bieten, vollständig untergraben. Aber, und auch die Unsinnigkeit des gesamten Ansatzes, es ist zum Verrücktwerden, wie hier auch wieder so eine komplette Beratungsresistenz gegenüber der, ja, der ja nun mal, was soll das? So, Ende der Sendung.

Tim Pritlove
1:12:50
Linus Neumann
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Tim Pritlove
1:14:20
Linus Neumann
1:14:21
Tim Pritlove
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Linus Neumann
1:14:40
Tim Pritlove
1:14:48

Ja.

Linus Neumann
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Tim Pritlove
1:14:50
Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Linus Neumann
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