Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP535 Zeitsprunginnovationen

Grimme Online Awards — Chatkontrolle — Altersverifikation — EUDI-Wallet — Europa-Omnibus — ICEBlock — UN Cybercrime Convention — 39C3 CfP — Österreich: IFG und Videoüberwachung

Heute mal eine große und joviale Runde in der Metaebene: khaleesi und Thomas sind zu Gast und wir reden ausführlich über den aktuellen Stand der Dinge bei der Chatkontrolle und Themen wie der Altersverifikation und der UN Cybercrime Convention. Wir weisen noch mal auf den Call for Participation für den 39C3 hin und feiern, dass auch Österreich jetzt ein Informationsfreiheitsgesetz hat.

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Veröffentlicht am: 15. Oktober 2025
Dauer: 2:13:55


Kapitel

  1. Prolog 00:00:20.271
  2. Grimme Online Awards 00:02:01.312
  3. Gäste 00:04:40.622
  4. Chatkontrolle 00:07:19.602
  5. Altersverifikation 00:43:19.872
  6. EUDI-Wallet 00:55:50.257
  7. Europa-Omnibus 01:22:12.319
  8. Apple/Google nehmen ICEBlock aus den App Stores 01:36:02.272
  9. UN Cybercrime Convention 01:51:13.436
  10. 39C3 Call for Participation 01:57:13.460
  11. Österreich: IFG und Videoüberwachung 02:03:48.788
  12. Epilog 02:10:36.936

Transkript

Tim Pritlove
0:00:20
Linus Neumann
0:00:32
Tim Pritlove
0:00:37
Linus Neumann
0:00:42
Tim Pritlove
0:00:57
Linus Neumann
0:00:58
Tim Pritlove
0:01:02
Linus Neumann
0:01:04
Tim Pritlove
0:01:37
Linus Neumann
0:01:40
Tim Pritlove
0:01:48
Linus Neumann
0:01:53
Tim Pritlove
0:01:58
Linus Neumann
0:02:14
Tim Pritlove
0:02:15
Linus Neumann
0:02:31
Tim Pritlove
0:02:47
Linus Neumann
0:02:51
Tim Pritlove
0:03:02
Linus Neumann
0:03:05
Tim Pritlove
0:03:14
Linus Neumann
0:03:15
Tim Pritlove
0:03:19
Linus Neumann
0:03:21
Tim Pritlove
0:03:26
Linus Neumann
0:03:30
Tim Pritlove
0:03:31
Linus Neumann
0:03:40
Tim Pritlove
0:03:40
Linus Neumann
0:03:52
Tim Pritlove
0:03:53
Linus Neumann
0:03:59
Tim Pritlove
0:04:07
Linus Neumann
0:04:17
Tim Pritlove
0:04:25
Linus Neumann
0:04:28
Tim Pritlove
0:04:40
Linus Neumann
0:04:43
Khaleesi
0:04:51
Tim Pritlove
0:04:57
Thomas Lohninger
0:05:11
Tim Pritlove
0:05:12
Linus Neumann
0:05:19
Tim Pritlove
0:05:27
Thomas Lohninger
0:05:38
Tim Pritlove
0:05:40
Linus Neumann
0:05:53
Tim Pritlove
0:06:00
Linus Neumann
0:06:09
Tim Pritlove
0:06:16
Linus Neumann
0:06:18
Tim Pritlove
0:06:20
Linus Neumann
0:06:22
Tim Pritlove
0:06:32
Linus Neumann
0:06:37
Tim Pritlove
0:06:39
Linus Neumann
0:06:57
Tim Pritlove
0:07:16
Khaleesi
0:07:31
Linus Neumann
0:07:37
Tim Pritlove
0:07:40
Linus Neumann
0:07:42
Khaleesi
0:07:52
Linus Neumann
0:07:56
Thomas Lohninger
0:08:01
Tim Pritlove
0:08:04
Khaleesi
0:08:09
Tim Pritlove
0:08:53
Linus Neumann
0:08:56
Khaleesi
0:09:02
Linus Neumann
0:09:25
Khaleesi
0:09:29
Linus Neumann
0:09:35
Khaleesi
0:09:36
Thomas Lohninger
0:09:47
Khaleesi
0:09:50
Linus Neumann
0:10:58
Khaleesi
0:11:33
Linus Neumann
0:11:40
Khaleesi
0:11:42

Ja.

Linus Neumann
0:11:42
Khaleesi
0:13:11
Linus Neumann
0:13:45
Khaleesi
0:13:52
Thomas Lohninger
0:14:06
Linus Neumann
0:14:26
Thomas Lohninger
0:14:32
Linus Neumann
0:14:42
Khaleesi
0:15:58
Linus Neumann
0:16:27
Khaleesi
0:16:44
Linus Neumann
0:17:26
Thomas Lohninger
0:17:29
Linus Neumann
0:17:45
Thomas Lohninger
0:17:50
Linus Neumann
0:17:54
Khaleesi
0:18:23
Linus Neumann
0:18:46
Khaleesi
0:18:49
Thomas Lohninger
0:19:46
Khaleesi
0:19:47
Linus Neumann
0:20:38
Khaleesi
0:20:39
Linus Neumann
0:20:40
Khaleesi
0:20:42
Linus Neumann
0:20:49
Khaleesi
0:20:51
Linus Neumann
0:20:52
Khaleesi
0:20:55
Linus Neumann
0:21:33
Khaleesi
0:21:36
Linus Neumann
0:22:03
Khaleesi
0:22:05
Linus Neumann
0:22:39
Khaleesi
0:22:47
Linus Neumann
0:22:50
Khaleesi
0:22:52
Linus Neumann
0:23:21
Khaleesi
0:23:41
Linus Neumann
0:24:08
Khaleesi
0:24:24
Linus Neumann
0:24:55
Khaleesi
0:24:58
Linus Neumann
0:25:00
Khaleesi
0:25:14
Linus Neumann
0:25:23
Khaleesi
0:25:33
Linus Neumann
0:25:36
Khaleesi
0:25:49
Thomas Lohninger
0:26:09
Khaleesi
0:26:10
Linus Neumann
0:26:50
Khaleesi
0:26:52
Linus Neumann
0:27:30
Khaleesi
0:27:32
Thomas Lohninger
0:27:41
Khaleesi
0:27:43
Linus Neumann
0:27:45
Khaleesi
0:27:55
Thomas Lohninger
0:28:07
Khaleesi
0:28:11
Linus Neumann
0:28:13
Thomas Lohninger
0:28:15
Khaleesi
0:28:19
Thomas Lohninger
0:28:25
Khaleesi
0:28:27
Linus Neumann
0:28:39
Khaleesi
0:28:49
Linus Neumann
0:29:13
Khaleesi
0:29:16
Linus Neumann
0:29:39
Thomas Lohninger
0:29:50
Khaleesi
0:30:04
Linus Neumann
0:31:25

Ne?

Khaleesi
0:31:27
Linus Neumann
0:31:29
Khaleesi
0:31:33
Linus Neumann
0:31:36
Khaleesi
0:31:38
Thomas Lohninger
0:32:15

Ich würde gerne noch diskutieren, was jetzt eigentlich als nächstes passieren wird. Also wir haben jetzt sechs Ratspräsidentschaften, die gescheitert sind daran, die Chatkontrolle in irgendeiner Form abzustimmen und dafür eine qualifizierte Mehrheit zu finden. Es ist, wenn jetzt nicht viel sich ändert, kann man ein bisschen optimistisch sein, dass das auch in Zukunft ähnlich gelagert ist und wir diese Blocking Minority im Moment halten können im Rat. Aber die Frage ist halt auch, ist das eigentlich gewinnen oder nicht? Es gäbe eine Person, die hätte es in der Hand, den Vorschlag zurückzunehmen. Das wäre Innenkommissar Magnus Brunner, der kommt aus Österreich. Und in Österreich gibt es ja einen Allparteienkonsens gegen die Chatkontrolle. Eigentlich wäre es in seinem Interesse hier zu sagen, wir kassieren das ein. Das ist höchstwahrscheinlich verfassungswidrig, damit es keinem Kind geholfen. Und es ist einfach auch etwas, das wahrscheinlich als Gesetz niemals zu einer Lösung kommen wird. Aber wieso sollten sie das tun? Das ist gerade gesagt, es gibt schon den nächsten Anlauf, der genommen wird. Und die Chatkontrolle im jetzigen Status verharren zu lassen, bindet auch so unheimlich viel Energie. Da ist einfach dieses riesige Damoklesschwert über unseren Köpfen und man kann es nie ganz aus den Augen verlieren. Es wird weiter auch Kräfte binden und die sind in der Zivilgesellschaft nicht sonderlich gut gesät, sodass auch viele Leute, wenn sie sich auf das konzentrieren, für andere EU-Prozesse einfach keine Aufmerksamkeit haben. Also ich befürchte, dass wir relativ lange noch verharren werden in dem Zustand, auch wenn ich jetzt einer Einigung im Rat wirklich nur noch sehr geringe Chancen zugestehe, weil meine Lesart, wieso wir jetzt mehr Aufmerksamkeit auf dem Thema haben, ist auch, ich habe so dieselben Vibes wie damals bei Upload-Filtern. Ja. Die Expertinnenarbeit in Brüssel bei den Organisationen, die ist über Jahre gut gemacht worden und jetzt diffundiert das Thema raus. Jetzt sind Leute, die einfach nur Social Media Influencer sind, die ihre Kanäle haben, die dieses Thema einfach nur oft genug davon gehört und so ein bisschen was davon verstanden und dann machen sie es zu ihrem und machen ein lustiges Video drüber. Aber so kommst du in die Breite.

Linus Neumann
0:34:29
Khaleesi
0:34:42
Linus Neumann
0:35:19
Khaleesi
0:35:21
Linus Neumann
0:35:52
Khaleesi
0:36:01
Linus Neumann
0:36:04
Khaleesi
0:36:12
Linus Neumann
0:36:20
Khaleesi
0:37:24

Ja, also ich glaube, ich glaube, es lässt sich nicht so trendscharf machen. Es gibt halt die einen und die anderen, sage ich mal so. Und es gibt zum Beispiel den Deutschen Kinderschutzbund und in Österreich ist es die Möwe, die teilweise sogar theoretisch auch Mitglied in größeren Kinderschutzbünden sind, die eigentlich für die, internationalen Kinderschutzbünden sind, die eigentlich theoretisch auch praktisch für die Chatkontrolle sind, die aber gesagt haben, so nee, wir sehen das anders. Ich glaube, das Problem mit den Kinderschutzlobbyisten und deswegen betone ich auch immer, dass es nicht, dass es Lobbyisten sind, was die machen, ist halt eine. Extreme Emotionalisierung dieses Themas und das ist glaube ich das, wo wir die letzten Jahre, sehr stark dran gearbeitet haben Und was auch immer weiter wichtig ist, im Hinterkopf zu behalten, einfach sachlich zu bleiben, zu sagen, wir wollen auch Kinderschutz, dass diese Maßnahmen, die Sie hier vorschlagen, schützen Kinder nicht und technisch können wir Ihnen aus einer Fachperspektive sagen, ist das höchst problematisch. Und gar nicht auf dieses emotionale Thema einsteigen, weil das ist genau das, worauf die setzen. Also ihre ganze Strategie ist gelagert auf, das Thema total krass zu emotionalisieren. Das ist genauso, wie das auch mit der Altersverifikation ist. Eltern sind total damit überfordert, ihren Kindern zu helfen, im Internet sich zu bewegen. Und deswegen brauchen wir Altersverifikation. Also das ist, glaube ich, so der Pfad, den die nehmen.

Linus Neumann
0:38:58
Khaleesi
0:39:03
Linus Neumann
0:39:06
Khaleesi
0:39:13

Ja.

Linus Neumann
0:39:16
Khaleesi
0:40:31
Linus Neumann
0:41:20
Khaleesi
0:41:21
Linus Neumann
0:41:30
Thomas Lohninger
0:42:05
Linus Neumann
0:42:09
Khaleesi
0:42:59
Thomas Lohninger
0:43:28
Khaleesi
0:43:30
Thomas Lohninger
0:43:33
Khaleesi
0:43:38

Ja.

Thomas Lohninger
0:43:39
Linus Neumann
0:44:17
Khaleesi
0:44:38
Linus Neumann
0:45:13
Khaleesi
0:45:15
Linus Neumann
0:45:17
Khaleesi
0:45:20
Linus Neumann
0:45:59
Thomas Lohninger
0:46:02
Khaleesi
0:46:03
Linus Neumann
0:46:42
Khaleesi
0:46:44
Linus Neumann
0:47:10
Khaleesi
0:47:38
Linus Neumann
0:47:53

Das würden sie mit Sicherheit auch missbrauchen. Also die Idee des Tracking im Internet, man kann eigentlich sagen, die gesamte Werbeindustrie hat ein Ärgernis in diesem verteilten Internet, welches sie bei Facebook weniger hat oder bei Instagram oder wo auch immer sie lauern. Nämlich, dass sie es schwieriger haben, die Personen immer wieder über das Internet, eindeutig zu identifizieren und zu wissen, das ist die gleiche Person, die gerade, was weiß ich, Süddeutsche gelesen hat, ist jetzt auf Spiegel Online und die hat aber gestern noch in dem und dem Idealo nach Kühlschränken gesucht und deswegen knallen wir dir jetzt hier Kühlschrankwerbung auf Spiegel Online hin oder was auch immer. Und jede Möglichkeit, Endgeräten und dann den Endgeräten von Personen eine eindeutige Person zuzuordnen, ist natürlich sehr gerne gesehen von dieser privaten Person. Ja, Überwachungsindustrie und das würde dem natürlich einen riesigen Vorschub leisten, wenn man einfach weiß, es gibt keinen, also überhaupt, es gibt keinen anonymen Account mehr oder es gibt keine Möglichkeit, dass du drei Accounts machst, die nicht in einem direkten Zusammenhang stehen, aufgrund deiner Personalausweisnummer. Ich denke nur, dass das das weitaus größere Problem ist im Sinne von, betrifft noch sehr viel mehr Menschen, als dass Menschen in bestimmten Situationen, die ohnehin nochmal ein sehr viel größeres Problem sind, keinen Account öffnen können. Nein, also mein Argument ist einfach nur eines der Anzahl an Betroffenen. Und ich glaube, was hier die ganze Zeit vergessen wird, deswegen erinnere ich nur daran, das ist nicht, dass nur Kinder ihren Ausweis zeigen müssen. Das ist, dass alle ihren Ausweis zeigen müssen.

Thomas Lohninger
0:49:59

Ich finde nur, wir kommen ja nachher eh gleich nochmal auf das Thema EIDAS und das andere Event, wo Tim und ich heute in Berlin waren, aber nochmal zur Altersverifikation. Man muss da wirklich unterscheiden. Ich glaube, datenschutztechnisch gibt es Wege, das einigermaßen sauber hinzubekommen, wenn diese Altersverifikation wirklich Zero-Knowledge, Unlinkable und Unobservable ist. Nur am Ende hilft dir das halt nichts, weil das ist trotzdem eine sehr wahrscheinlich staatliche App oder zumindest nach staatlichen Standards zertifizierte App. Weil am Ende geht es ja um Liability. Du hast ja immer eine Verpflichtung für die Anbieter, dieses Alter zu checken. Mit realen Strafandrohungen, weil wenn das nicht der Fall ist, dann sind wir eben im Status quo. Was ja heute passiert mit dem, ich bin über 18, ist ja de facto illegal. Es wird halt nicht geändert, was keine spezifischen Bestimmungen dafür gibt. Aber sogar wenn du so eine Technik hättest, das große Problem ist, dass, Etwas mit uns tut, wenn wir unsere staatlichen Identitätsdaten verwenden müssen, um unsere Meinungsfreiheit auf Social Media zu nutzen oder braunzuschauen oder sonst irgendwas im Internet zu machen. Das hat einfach einen Chilling-Effekt und der ist durch kein technisches Hilfsmittel dann widerlegbar oder aufwegbar. Was glaube ich dann schon irgendwie ein sinnvoller Weg wäre, aber über das redet man ungern, weil es eben auch die Eltern in die Pflicht nimmt, dass man wirklich sagt, das ist jetzt das Gerät eines Kindes und dann ist da über die Eltern eingestellt, dass das halt die Age Bracket ist und das wird anonym an den Service übermittelt und dann ist es halt die Verantwortung von YouTube oder von TikTok oder sonst wem, dementsprechende Inhalte auszuliefern. Aber dazu müsste man halt eben die Verantwortung verschieben. Es hätte aber den Vorteil, dass nicht alle Menschen sich ausweisen müssen, sondern wirklich nur jene Geräte, die von Kindern verwendet würden, das auch mitkommunizieren für die App.

Linus Neumann
0:51:57
Khaleesi
0:51:59
Linus Neumann
0:52:43
Khaleesi
0:53:37
Linus Neumann
0:53:42
Khaleesi
0:53:44
Linus Neumann
0:53:50
Khaleesi
0:53:51
Linus Neumann
0:53:54
Khaleesi
0:54:03
Linus Neumann
0:54:33
Khaleesi
0:54:38
Linus Neumann
0:55:10
Khaleesi
0:55:31
Linus Neumann
0:55:51
Khaleesi
0:56:11
Linus Neumann
0:56:12
Tim Pritlove
0:56:23
Linus Neumann
0:56:30
Khaleesi
0:56:32
Thomas Lohninger
0:56:37
Tim Pritlove
0:56:39
Linus Neumann
0:56:44
Tim Pritlove
0:56:48

Genau, auch ungefähr so weit, wie so ein Quant dann so springt. Ja, also wir waren heute bei der Agentur für Sprunginnovation. Rafael Laguna de la Vera steht dem ganzen Projekt ja vor. Und die haben halt jetzt im Rahmen dieser ganzen Unterstützung der Softwareentwicklung für die Umsetzung des EIDAS-Prozesses, also dieser EU-Digital-Wallet, um halt seine Identität im Internet nachweisen zu können, auf Apps und im Internet, Haben sie ja diesen Prozess gestartet, wo mehrere Projekte, Firmen, Entwicklungsgruppen Fördergelder erhalten für einen bestimmten Zeitraum, um dann in so einem freien, offenen Wettbewerb weiterzugehen. Reale Apps zu entwickeln und dabei auch diesen gesamten Protokollprozess, der damit verbunden ist und die ganzen Backend-Systeme und so weiter auch unter realen Bedingungen zu testen und dabei auch so ein bisschen in so einem Feature-Wettbewerb zu stehen. Das ist jetzt nicht im eigentlichen Sinne so ein richtiger Wettbewerb und am Ende gibt es dann so den Gewinner und das ist dann so die eine App, die es überleben wird, sondern es ist eigentlich ein bisschen obskurer. Es war irgendwie mehr oder weniger klar, dass keiner von denen am Ende in irgendeiner Form so ein richtiger Gewinner ist. Die haben heute auch so lustige Scheinpreise bekommen. Ein bisschen cringe, aber egal, was man halt im Prinzip auf dem Weg gewinnen konnte, war eine. Fortgesetzte Förderung dieses Developments und diese Unternehmen und Gruppen machen halt in der Regel auch alle irgendwie noch einen ähnlichen Kram und andere Dienstleistungen in diesem Bereich, also da leben die jetzt nicht primär davon, aber es wird halt quasi gemacht und die mussten das halt alles Open Source entwickeln und insofern war das schon ganz interessant und jetzt macht halt die Sprint dazu dann immer so, Veranstaltungen, wo dann immer diese ganze Arbeit immer nach bestimmten Zeiträumen, präsentiert wird und das war halt heute wieder so eine, das nennt sich dann Funke, und Und dementsprechend war der Tag halt gefüllt mit den üblichen epischen Ansprachen und dann mit so Vorstellungen. Wobei das war irgendwie ein bisschen weird, fand ich. Also es war so ein größerer Mismatch zwischen Content und Publikum. Geht dir das auch so? Ich hatte so den Eindruck, die Präsentationen, die waren so super technisch und super drin und sicherlich gibt es auch einige Experten. Ich hatte bloß nicht so den Eindruck, dass irgendwie alle Leute mit allen Abkürzungen so ohne weiteres was anfangen konnten. Oder sehe ich das falsch?

Thomas Lohninger
0:59:35

Also Zielgruppe von dieser Competition, die die Funke ja war, das war ein Wettbewerb, um Prototypen zu erstellen, das war schon sehr technisch. Es waren auch die klassischen KMUs aus Deutschland, Niederlande, Schweiz, die den Fundatrack gewonnen haben. Beim Nicht-Fundatrack waren es eher viel größere Unternehmen, die hier sozusagen einfach nur um dabei zu sein da waren. Und all diese Teams, ja, das sind Nerds. Also die können natürlich dann, wenn sie ein Mikrofon bekommen, wollen sie auch ihre Technik herzeigen, weil darauf sind sie stolz. Und soweit ich das jetzt Ganze verstanden habe, und das wurde auch in der Zweiteilung der Veranstaltung relativ klar, die Sprint ist diese Agentur, die ja auch mit einem eigenen Gesetz in Deutschland begründet ist und einfach ganz andere Regeln hat, nicht unter den typischen Beamtenstaat fällt. Und der Funke war dieser Wettbewerb, der jetzt eineinhalb Jahre lang grob gelaufen ist, in dem diese Prototypen entstanden wurden. Und das Disclaimer, wo ich ja auch in der Jury war und mit entschieden habe über die drei Phasen, in denen wir da jeweils im Funded und Non-Funded Track von sechs auf vier auf, glaube ich jetzt waren es am Ende, drei Teams runtergegangen sind. Und nur wenn du in die nächste Runde kommst, bekommst du auch Geld im Funded-Track. Und was die jetzt aber entwickelt haben, sind einfach Open-Source-Prototypen, um einerseits Technologie zu entwickeln und zu schauen, was geht, Und diese Tests dürfte die Sprint und über die Band eigentlich auch die deutsche Bundesregierung auf EU-Ebene sehr clever verwendet haben, als so als Reality-Checking gegenüber der EU-Kommission und anderen Mitgliedstaaten so von wegen, also hier haben wir immer noch Probleme und das funktioniert in der Praxis nicht. Also das war eigentlich auch ein Lobbying-Hebel für die Bundesregierung, um auf den EU-Prozess Einfluss zu nehmen. Und jetzt sind wir im Oktober 2025 und im Dezember 2026 beginnt ja die Verpflichtung, mindestens eine Wallet anzubieten als Mitgliedstaat. Und das Interessante ist, der Hando war der jetzt gerade passiert. Also das ist auch was, das ich von einigen Teams gehört habe, dass die Technik, mit der jetzt weitergearbeitet wird, die kommt gar nicht so primär von den Prototypen. Die ist davon inspiriert, da werden einzelne Komponenten genommen, aber jetzt ist halt die Hoheit auch wirklich beim Start da eine offizielle Wallet zu erstellen. Durchführen wird das auch wieder die Sprint. Von dem, was man durch die Blume hört, wird der Teil jetzt auch nochmal viel mehr Geld und Steuergeld kosten als der vorherige, weil sie jetzt natürlich auch das ganze Ökosystem aufbauen und die Plattformen, über die das Onboarding passiert und so. Aber ich will sowieso, es würde mich sehr interessieren, wie viel Geld da insgesamt auch schon mal ausgegeben wurde seit 2021 in Deutschland, aber auch in anderen Mitgliedstaaten für das ganze Ding. Und die Anforderung, die man jetzt auch irgendwie hört, jetzt wo die Deadline immer näher rückt, eine Feature-komplette, interoperable Wallet wird es nie und nimmer geben. Was man hoffen kann, ist, dass gewisse Kernfunktionalitäten umgesetzt sind und ich würde mal so tippen, dass ein gutes Resultat ist, wenn wir so die Hälfte oder acht Mitgliedstaaten haben, die die Deadline halten und eine Wallet anbieten können. Und die meisten Mitgliedstaaten werden das verschlafen und einfach nicht rechtzeitig fertig sein mit etwas. Und man darf auch nicht vergessen, dadurch, dass Deutschland ja keine weit verbreitete und weit genutzte E-ID hat, hat man auch mehr Freiheit und mehr Lust auf dieses Projekt. Also der deutsche Digitalminister redet irgendwie relativ offensiv über die Wallet. Das findest du in kaum einem anderen Mitgliedstaat. Und die haben eher eine Beharrlichkeit und Fahrtabhängigkeit. Das was wir jetzt haben ist ja gut genug, lass uns da einfach ein bisschen was dran flanschen und dann geben wir den IE, das Stempel drauf. Deutschland sind die einzigen, die hier so richtig enthusiastisch auch dieses EU-Gesetz ernst nehmen. Und in Punkten freut mich das auch, weil das bei manchen Datenschutz- und auch Datensicherheitsthemen ist halt auch der Anspruch in Deutschland ein höherer als in anderen Mitgliedstaaten.

Tim Pritlove
1:04:02
Linus Neumann
1:04:41
Tim Pritlove
1:04:52
Linus Neumann
1:05:15
Tim Pritlove
1:05:18
Linus Neumann
1:05:19
Tim Pritlove
1:05:24
Linus Neumann
1:05:38
Tim Pritlove
1:06:15
Linus Neumann
1:06:22
Tim Pritlove
1:06:28
Thomas Lohninger
1:08:04

Also in dem Punkt ist die EU-Verordnung relativ agnostisch und hat vieles den Mitgliedstaaten überlassen. Also es gibt keine Antwort auf die Frage, was ist das Geschäftsmodell der Wallet. Da gab es in Deutschland auch einen relativ langen Konsultationsprozess, wo am Ende nichts rausgekommen ist. Es gibt die Verpflichtung, mindestens eine Wallet anzubieten als Staat. Und Länder wie Deutschland oder Frankreich werden sowas natürlich selber machen. Andere Länder, die vielleicht kleiner sind, würden da die bestehenden Anbieter verwenden. Wir wissen zum Beispiel, dass Google sehr bemüht darin ist, seine Wallet auch als offizielle European Digital Identity Wallet zertifizieren zu lassen. Und es ist davon auszugehen, dass es ein paar große Player geben wird, die diese Rolle einnehmen. Und das Wichtige ist aber sozusagen, als User wirst du wahrscheinlich nicht mehr als eine Wallet haben wollen. Außer du bist zum Beispiel in zwei Ländern unterwegs. Wenn du in Deutschland wohnst, aber in Dänemark arbeitest, dann kann es dir schon mal passieren, dass du vielleicht beide Apps hast. Die Wallet kannst du auch verwenden, ohne dass dein Personalausweis drinnen ist. Wenn du zum Beispiel jetzt irgendwelche anderen Ausweise von der Uni in einem anderen Land oder sowas. Da gibt es gewisse Edge-Cases. Aber die eigentlich spannende Frage ist dann eben so, das Ausweisen gegenüber den Reliant-Partys. Dass das wirklich grenzüberschreitend funktioniert. Und du dann an der Stelle wirklich die vollen 450 Millionen des europäischen Binnenmarktes in diese Standardschlacht werfen kannst. Das ist ja so auch ein bisschen die Hoffnung der Kommission.

Tim Pritlove
1:09:48
Linus Neumann
1:10:44
Thomas Lohninger
1:10:49

Korrekt. Google war, das war ja auch glaube ich schon bevor ich da mein NDE unterschrieben habe, in diesem Podcast meine verkündete kritische Haltung gegenüber Google. Google war dann aber dabei und Google ist aber nicht in die letzte Runde gekommen. Hügel hat aber seine Wallet inzwischen unter einer Apache-Lizenz veröffentlicht und ist da auch Teil von der Open Wallet Foundation und definitiv auch in dieser Diskussion beteiligt. Also die haben ein Interesse daran, Apple hat das nicht. Das Ganze ist ja auch ein EU-Gesetz und Apple ist nicht sonderlich gut auf die EU zu sprechen an der Stelle. Ob das jetzt am Ende im Betriebssystem landet oder nicht, ganz ehrlich, da bin ich auch agnostisch, das ist mir am Ende egal. Ich will schon die Wahl haben zwischen den Wallets, die mir angeboten werden. Vielleicht ist die Wallet meine Staate scheiße und dann hätte ich gerne vielleicht eine freie Software-Wallet. Es gibt auch da Projekte, die wirklich das versuchen, datenschutzfreundliches, freie Software aufzuziehen. Und ich hoffe, dass auch dieses Ökosystem, das es hier geschaffen ist, den Leuten Wahlfreiheit bietet. Man muss aber auch noch erwähnen, es gibt einen Hebel, den das Gesetz vorsieht, dass du halt deinen Pass, deine Identität aus Staat X, der Staat darf sagen, welche Wallets er unterstützt und welche nicht. Also ein ungarischer Pass könnte zum Beispiel dazu führen, dass die ungarische Regierung sagt, wir haben hier diese eine Wallet und das ist die einzige, die du verwenden kannst.

Tim Pritlove
1:12:20
Thomas Lohninger
1:12:50

Aber ich glaube, das, was mich bei dem Thema am meisten eigentlich bewegt hat, weil es nicht ein Ausweis gegenüber dem Staat oder auch die Banken, ja klar, wenn ein Unternehmen eine rechtliche Verpflichtung hat, mich zu identifizieren, there needs to be some way to do so. Das viel kritischere, finde ich, sind die nicht gesetzlich vorgeschriebenen Anwendungsfälle. Und über die wird ja auch diskutiert, sei das jetzt im Gesundheitsbereich, sei das beim Einchecken in ein Hotel, beim Abschließen einer Versicherung, bei Flugverkehr, Boarding Passes, aber eben auch bei allem, was Social Media ist, Stichwort Altersverifikation. Und da mache ich mir die größeren Sorgen, dass eindeutige Identifikatoren, also Seriennummer für Menschen, proliferieren, dass das Ganze ein Instrument für Tracking und Profiling wird, auch welche Perspektive der Staat hier drauf hat. Also ist das System observable? Kann ich konkretes Nutzungsverhalten beobachten darüber? Da gibt es eine Reihe von Safeguards, die haben wir in der Vergangenheit ja eh auch schon durchdekliniert. Da gibt es auch zwei Kongress-Talks, die wir verlinken können von mir. Was wir heute aber auch vorgestellt haben bei der Konferenz ist ein neues Projekt, an dem wir jetzt gerade bauen. Es nennt sich Who Identifies Me. Und das ist der Versuch, wirklich dieses Ökosystem im Blick zu behalten und da eine Transparenz herzustellen, sodass man wirklich ein komplettes Datenset hat darüber, welche Reliant Parties, also welche staatlichen Stellen oder Firmen verlangen jetzt welche Informationen zu welchem Zweck. Dann wirklich eine datengetriebene Analyse machen zu können, auch Fälle früh zu finden, wo jemand Overasking betreibt, also mehr fragt, als eigentlich notwendig wäre. Oder wenn irgendwelche unüblichen Kombinationen kommen, wieso verlangt diese Versicherung hier auf einmal Gesundheitsdaten? Vielleicht auch Institutionen, die besonders kritisch sind, Stichwort Migrations- und Fremdenwesen, welche Daten werden dort angefragt von den Leuten? Dass wir einfach diese Use Cases als Zivilgesellschaft im Blick halten können. Das ist das Ziel von dem Projekt und Webseite ist whoidentifies.me, da findet man auch ein viel detaillierteres Konzept zu all dem und bald auch noch mehr Informationen. Ende des Jahres wird das Ganze als Prototyp veröffentlicht und dann Ende 26, also wenn IEI das wirklich live geht, wird es einen Piloten mit Echtdaten geben, von den Staaten, die halt bis dahin das EIDA-System umgesetzt haben.

Tim Pritlove
1:15:24
Thomas Lohninger
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Tim Pritlove
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Thomas Lohninger
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Theoretisch wäre das denkbar und das ist eines der Grundübel, dass du eben die Identifizierung nicht nur aufgrund einer rechtlichen Verpflichtung einfordern darfst, sondern du kannst sie auch aufgrund deiner AGBs, von dem was du dir ausgedacht hast, einfordern. Und hier kommt noch was zum Schlagen, das haben wir heute auch diskutiert. Die Kommission hat es wirklich verkackt, dass wir ein Recht auf Pseudonymität bekommen. Das steht im Gesetz, aber das haben sie über die technische Ausgestaltung fast ausgehebelt. Und das heißt, die Wallet kann nicht unterscheiden, ob eine Bank dich gerade nach deinem Namen fragt oder Facebook. Und das ist natürlich brandgefährlich, aber da haben wir in dem Sanitisierungsprozess auch mehrmals laut darauf hingewiesen, aber die Kommission hat sich hier wirklich dafür entschieden, dass die Wallet nicht dem Use Case entsprechend auch gewisse Safeguards anbietet für den User. Und das ist aus meiner Sicht auch verordnungswidrig, aber so ist es jetzt mal in den Implementing Acts. Deutschland und ein paar andere Mitgliedsländer, wie zum Beispiel die Niederlande, wollen davon abweichen, wollen mehr tun. Aber im grenzüberschreitenden Fall werden diese nationalen Add-ons, die aber eigentlich nur ein Bärminimum etablieren werden, sind halt dann nicht genug, um das Ökosystem als Ganzes sicher zu halten. Wir versuchen da natürlich ein Maximum auch abzubilden, um diese Unterschiede auch herauszuarbeiten mit dem Projekt. Aber ja, also das ist halt wie so oft in Europa, United in Diversity, das heißt gerade und drüben. Und es ist nicht so, dass der einheitliche Standard wirklich Klarheit schafft.

Khaleesi
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Thomas Lohninger
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Khaleesi
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Thomas Lohninger
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Khaleesi
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Thomas Lohninger
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Es gibt acht Länder, die in dem Pilot drinnen sind, Deutschland ist eins davon und das soll dann halt auch ein europäischer Weg für Altersverifikation sein. So und das Letzte, was ich noch erwähnen will, ist nur eine offene Bildungsressource, die wir gerade veröffentlicht haben und zwar dieses ganze Thema Digital Identity ist ja bei weitem nicht auf Europa beschwenkt. Im Gegenteil, wenn man mal in Länder des globalen Südens schaut, sieht man, dass dort die Digital Identity Systeme viel mehr Verbreitung haben, gerade eben auch in Ländern, die in dem Entwicklungshilfekontext oft diskutiert werden. Und das hat einen Grund, nämlich dass Institutionen wie die Weltbank oder die Gates Foundation hier massiv auch finanzieren, dass solche digitalen Identitätssysteme oder wie sie es gerne nennen Digital Public Infrastructures ausgerollt werden. Und ganz oft sind Menschenrechte und Datenschutz dort eher so ein nachträglicher Gedanke. Da gibt es auch Bewegungen, um daran was zu ändern. Wir haben da gerade ein E-Learning veröffentlicht, wo wir so all die Learnings aus EIDAS, all die technischen Datenschutzdinger mal einfach verständlich zusammentragen für eine auch nicht technische Zielgruppe und auch das verlinken wir, weil das ist frei lizenzierte Bildungsmaterialien und ich konnte vor zwei Wochen in Uganda in dem Training auch mal einen kleinen Reality Check machen, ob das Ganze auch ankommt bei den Leuten. Und ja, hat sehr gut, hat unheimlich viel Spaß gemacht und es war ganz schön dann irgendwie so mit den deutlichen Aktivisten auch mal diese ganzen Überwachungsthemen zu diskutieren und gerade in einem Land wie Uganda, wo Rechtsstaatlichkeit nicht so gegeben ist, hat das trotzdem sehr verfangen und war den Leuten auch ein Anliegen. Hast du noch was zu sagen zu dem Event heute, Tim?

Tim Pritlove
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Thomas Lohninger
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Khaleesi
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Thomas Lohninger
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Also ja, Deutschland ist transparent. Bei uns ist der Quatsch-Vorschlag noch nicht öffentlich geworden. Und ja zuletzt auch EIDAS findet sich in diesem Omnibus und da darf ich mich selber gleich revidieren, weil ich aber vorher gesagt habe, wir haben dieses tolle Projekt, wo wir dann diese Ökosystemtransparenz aufzeigen wollen, weil Europa da ja diese Registrierungspflicht hat. Ja und genau diese Registrierungspflicht will man wieder abschaffen, noch bevor das Gesetz in Kraft ist. Und das ist so strunzdumm. Du müsstest jetzt eigentlich Klarheit haben in der Umsetzung, kommunizieren, was da kommt, sodass die Bevölkerung vorbereitet ist. Folgendes wird sich ändern und auf diese Schutzschranken könnt ihr euch auch verlassen. Aber mitnichten, es gibt jetzt ein fettes Damokgeschwert, das wahrscheinlich über die nächsten ein bis drei Jahre bedeutet, dass man einfach eine riesige Richtsunsicherheit hat. Ja, also dieses Paket wurde jetzt konsultiert und der Gesetzesvorschlag wird erwartet so für den 19. November, also ein bisschen mehr als einen Monat. Das ist auch nicht viel Zeit, um die eingelangten Einreichungen zu analysieren. Stand heute Nachmittag waren das 260 Einreichungen, die sich da mit den Vorschlägen auseinandersetzen. Ja und ich finde es auch wichtig an der Stelle zu sagen, dass das alles ein bisschen nahe an dem ist, was sich Donald Trump von Europa wünschen würde. Wir haben ja die Sprechblasen aus Brüssel gehört, als der Orange King gepoltert hat und seine Forderungen aufgestellt hat. Man würde hier nicht einknicken. Also dieser Omnibus sieht schon sehr nach dem aus, was sich Donald Trump wünschen würde. Da ist jetzt zwar der DMA und der DSA noch nicht drinnen. Ich glaube auch, das sind Gesetze, die sehr wichtig sind und wo man sich vielleicht auch aus einer europäischen Perspektive nicht drüber traut, die zur Disposition zu stellen. Aber eine Datenschutzgrundverordnung aufzumachen und zu reformieren, das ist natürlich das, was wir aus den USA seit vielen Jahren hören. Und wenn wir nicht jetzt wachsam sind und Europa sich da vielleicht nochmal anders besinnt, dann haben wir einen großen Abwehrkampf vor uns in den nächsten Jahren. Also ich glaube, diese Gesetzgebungsperiode auf EU-Ebene, die nächsten vier, fünf Jahre, stehen unter dem Zeichen, Schlimmeres abzuwenden und überhaupt nur zu verteidigen, was wir schon haben. Da geht es nicht mehr um Zukunft gestalten, da geht es eigentlich nur darum, nicht den Boden unter den Füßen weggezogen zu bekommen.

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Thomas Lohninger
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Wir erinnern uns an die UN-Cybercrime-Konvention, die in diesem Podcast schon mal Thema war und auch bei Chaos Radio schon mal Thema war, als meine Kollegin Tanja Fachertaler dort zu Gast war. Die arbeitet nämlich an dem Thema und in ihrem Sinne verlautbare ich nur, dass wie zu befürchten jetzt eben auch diese Konvention am 25. und 26. Oktober offiziell in einer Signing Ceremony verabschiedet wird. Das Ganze passiert in Hanoi, in Vietnam und dort wird sehr wahrscheinlich eben die notwendige Anzahl von 40 Staaten zustande kommen. Wahrscheinlich sehr viel mehr. Also es gibt einige Staaten, die ganz klar sagen, yeah, das feiern wir. Zuvor das natürlich Russland, die das Ganze ins Rollen gebracht haben, aber auch China, Iran, auch Australien wird dem Ganzen zustimmen. Genauso wie viele afrikanische und asiatische und lateinamerikanische Staaten wie Peru, Kolumbien, Äquator. Ja, aber auch die Europäische Union wird unterzeichnen und das ist wichtig, weil würde die EU das nicht tun, könnten die EU-Mitgliedstaaten der Konvention nicht beitreten. Und unter den Jubelpersern finden sich auch Österreich, Tschechien und Belgien. Wieso ist das ein Problem? Weil diese Konvention, und das haben wir eh schon x-mal ausgeführt, halt wirklich gefährliche Menschenrechtsstandards setzt und es erlaubt auf Daten und Server und Computersysteme zuzugreifen, Überwachungsmethoden zu etablieren, die man eigentlich eher ächten sollte und das Ganze eben auch grenzüberschreitend. Das heißt, es ist nicht mehr nur so, dass ein Staat sich da Straftatbestände und Überwachungsmethoden ausdenkt, sondern dass ein ganzer Katalog von beiden über alle Staaten drüber gestülpt wird, die dieser Konvention beitreten und sie auch ratifizieren und damit in ihr nationales Recht überführen. Bei dieser Signing Ceremony in Hanoi werden nicht die Staatschef da sein, das ist schon mal ein gutes Zeichen, es ist eine Stufe drunter mit den Botschaftern der jeweiligen Länder in Vietnam, aber Antonia Guterres, der UN-Generalsekretär, wird vor Ort sein. Und diese Unterschriften haben eigentlich keine rechtliche Bindung außer halt, dass die Konvention als solche in Kraft tritt, aber die sind schon ein starkes politisches Signal. Und es gibt drei Länder, von denen wir wissen, dass sie nicht unterzeichnet werden. Die sollten auch positiv genannt werden. Schweiz, Finnland und Mexiko. Die stellen sich dagegen, die teilen unsere Menschenrechtsbedenken. Also denen sei gedankt an dieser Stelle. Wie Deutschland abstimmen wird, ist noch unklar.

Khaleesi
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Thomas Lohninger
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Khaleesi
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Tim Pritlove
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Thomas Lohninger
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Aber ich hatte da Hoffnung. Also Deutschland war in den Verhandlungen sehr hilfreich, aber jetzt zuletzt haben sie sich nicht in die Karten schauen lassen. Und es ist auch unklar, wie Schweden, Kanada oder Costa Rica abstimmen. Und jetzt wird es spannend, auch die USA sind wieder ein Fragezeichen. Dieser Vertrag wurde ja unter Regierung Biden ausgehandelt, da waren die Amis noch dafür und jetzt unter Trump ist das Ganze aber natürlich wieder was, worüber neu nachgedacht wird. Trump ist ja kein großer Fan von Multilateralismus und von internationaler Zusammenarbeit und auch die Vereinten Nationen sind ihm eher ein Dorn im Auge. Und wenn die USA diesem Vertrag nicht beitreten, dann könnte das eigentlich für uns gut sein, weil das bedeutet, dass dort, wo ein Großteil der Daten sind, wo die Dienste bereitgestellt werden, das ist dann das Land, wo du nicht darauf zugreifen kannst. Also da haben wir Hoffnung auf eine gewisse Art und Weise. Natürlich wird Russland das als Hauptargument verwenden, das ist nämlich der Grund für diese Konvention, weil die dann sagen, ja, das ist nur dieser amerikanische Kolonialismus, die haben die Daten für sich und geben sie nicht her, auch wenn sie von unserer Bevölkerung sind. Aber wichtig ist, wenn Trump dem jetzt nicht zustimmt, das kann jede nachfolgende Regierung ändern. Also man kann auch Jahrzehnte später noch so einer Konvention beitreten, dass es gang und gäbe. Und wir werden auf jeden Fall weiter dranbleiben, auch weil ein großer Teil von den Implementierungskonferenzen in Wien stattfinden wird. Also wir sind dort weiter am Parkett und werden lobbyieren dafür, dass auch jetzt in der Ausgestaltung der Überwachungsmethoden der polizeilichen Zusammenarbeit das Ganze eben entlang von Menschenrechtsstandards passiert. Und klar ist aber, welche Rolle wir als NGOs haben werden, auch darüber wird gerade verhandelt, ob das Ganze eben so wie bisher mit einem Rederecht, auch mit einem Fragerecht, ob wir schriftliche Einreichungen geben können oder ob man uns da aus dem Raum sperrt, wie es in anderen Konventionen eigentlich üblich ist. Man muss auch sagen, das war das erste Law Enforcement Treaty, wo überhaupt Zivilgesellschaft mit am Tisch war. Das war so eine der Konzessionen, die man Russland damals abgerungen hat. Insofern ist es spannend, wie es da weitergeht und we keep you posted.

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