Logbuch:Netzpolitik
Einblicke und Ausblicke in das netzpolitische Geschehen
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LNP512 Unicoin

Feedback — Social Media — D-Trust — Fingerabdruck-Zwang — Wahlsoftware — Trumpistan 2.0 — Termine

Heute kommen wir aus den unterschiedlichsten Zeitzonen zu Euch und hoffen, dass das im Schnitt gar nicht rüberkommt. Dafür gibt es wieder mal durchgehend schlechte Nachrichten für Euch, da die Welt gerade mal wieder eine der unwirklichsten Realitätsabzweigungen genommen zu haben scheint und irgendwie niemand auf die Mahner hört und mit den Weirdos durchgebrannt ist. Was soll man machen.

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Veröffentlicht am: 24. Januar 2025
Dauer: 1:41:32


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Prolog 00:00:38.488
  3. Feedback: elektronische Patientenakte 00:05:40.423
  4. Feedback: CARIAD-Datenleck 00:14:17.415
  5. Feedback: Soziale Medien 00:23:26.210
  6. Social Media und die US-Wahl 00:29:29.264
  7. D-Trust Datenleck 00:41:20.148
  8. Fingerabdruck-Zwang 00:52:21.663
  9. Wahlsoftware 01:06:19.369
  10. Welcome to Trumpistan 2.0 01:13:49.514
  11. Termine 01:37:27.192
  12. Epilog 01:38:49.303

Transkript

Tim Pritlove
0:00:00
Linus Neumann
0:00:02
Tim Pritlove
0:00:04
Linus Neumann
0:00:10
Tim Pritlove
0:00:38
Linus Neumann
0:00:54
Tim Pritlove
0:01:00
Linus Neumann
0:01:15
Tim Pritlove
0:01:20
Linus Neumann
0:01:41
Tim Pritlove
0:01:44
Linus Neumann
0:01:53
Tim Pritlove
0:02:03
Linus Neumann
0:02:04
Tim Pritlove
0:02:20
Linus Neumann
0:02:27
Tim Pritlove
0:02:29
Linus Neumann
0:02:36
Tim Pritlove
0:02:37
Linus Neumann
0:02:45
Tim Pritlove
0:02:48
Linus Neumann
0:02:53
Tim Pritlove
0:03:11
Linus Neumann
0:03:12
Tim Pritlove
0:03:15
Linus Neumann
0:03:19
Tim Pritlove
0:03:23
Linus Neumann
0:03:37
Tim Pritlove
0:03:51
Linus Neumann
0:03:53
Tim Pritlove
0:04:27
Linus Neumann
0:04:40
Tim Pritlove
0:04:40
Linus Neumann
0:04:42
Tim Pritlove
0:05:03
Linus Neumann
0:05:13
Tim Pritlove
0:05:14
Linus Neumann
0:05:20
Tim Pritlove
0:05:24
Linus Neumann
0:05:37
Tim Pritlove
0:05:45
Linus Neumann
0:05:49
Tim Pritlove
0:06:16
Linus Neumann
0:06:18
Tim Pritlove
0:07:34
Linus Neumann
0:08:14
Tim Pritlove
0:08:24
Linus Neumann
0:08:35

Also grundsätzlich fände ich das jetzt nicht, also ich bin nur nicht unmittelbar dem Gedanken abgeneigt, dass man jetzt allen Praxen sagt, ihr müsst den Quatsch jetzt hier machen. Ihr könnt nicht einfach uns eine Rechnung aus eurer Buchhaltung schicken oder was auch immer, warum die da gezwungen werden. Es ist schon verständlich, dass man da eine einheitliche, vernünftige Infrastruktur braucht. Aber dann doch bitte auch eine vernünftige. Das wäre doch alles, was wir verlangen. Wir sind doch gar nicht dagegen. Wir haben uns ja immer sehr vorsichtig zu der Frage verhalten, ob man der elektronischen Patientenakte widersprechen soll oder nicht. Und so weiter und so fort. Haben das euch offen gelassen. Gibt es übrigens einen sehr nicht irrelevanten Hinweis. Man kann den Widerspruch natürlich auch wieder rückgängig machen. Das heißt, man kann natürlich sagen, und da wird dann auch der EPA-Widerspruch eventuell zu einem politischen Druck noch ist das irgendwo so im einstelligen Prozentbereich. Aber wenn da genug Leute sagen, in dem Zustand mache ich da nicht mit, seht mal bitte zu, dass das was Ordentliches wird, dann ist das natürlich, Vor dem Hintergrund dessen, dass man, wenn das dann eine halbwegs vernünftige Infrastruktur ist, den Widerspruch zurücknehmen kann, auch möglicherweise ein politisches Protestmittel. Gut, Martino schreibt zur elektronischen Patientenakte. Das wundert mich überhaupt nicht. Ich beobachte schon lange, dass IT-Security primär von Leuten gemacht wird, die noch nie eine Zeile Code geschrieben haben. Da wundert es auch nicht, dass sich das Sicherheitskonzept ausführlich damit beschäftigt, wie man die Meldefrist auch einhält, wenn Ostern im Schaltjahr auf einen Dienstag fällt. Das können viele Menschen noch mit Word, Excel und PowerPoint lösen. Dafür muss man einfach nur die Vorschriften kennen. Aber niemand guckt mal nach, ob die ganzen Zertifikate etc. Nicht überhaupt korrekt benutzt werden. Also das im Sicherheitskonzept Geschriebene tatsächlich umgesetzt ist. Dafür müsste man sich halt auskennen und was drauf haben. Würde man die Security ordentlich machen, kämen diese ganzen Meldefristen auch nicht zur Anwendung. Dass das nun auch im Gesundheitswesen, speziell bei gesetzlichen Krankenkassen passiert, ist auch nicht überraschend. Die Branche gilt als Selbstbedienungsladen, bei dem alle nur ihren Besitzstand waren. Ja, also diesen Kommentar habe ich deswegen mit aufgenommen. Ich arbeite ja in der IT-Sicherheit, konzentriere mich primär auf technische IT-Sicherheit und schon auch Organisationsstrukturen um technische Sicherheit herzustellen. Aber sagen wir mal so, mir fallen da auch immer mal wieder Leute auf, die mit dieser Checklisten-Security, und hier müssen wir noch was schreiben, kannst du hier noch was unterschreiben, hast aber hier, und da müssen wir aber Zustimmung, und hier müssen wir auch noch irgendwie, und können wir mal das sehen, und hier dürft ihr übrigens nicht hacken im Rahmen eures Thread-Teams oder so. Also irgendein Quatsch, wo die ganze Zeit irgendwelche Juristen oder sonstigen Leute, die keine fucking Ahnung haben und die wirklich halt einfach in allem, was sie tun, wo du wirklich hingehen kannst und sagen kannst, pass auf, alles was du tust, führt zu einer Schwächung der Sicherheit deines Unternehmens, weil du einer vernünftigen IT-Sicherheit im Weg stehst. Das war ja unter anderem auch bei Carriot so eines der Probleme, dass dann da der Laden so zu Tode reguliert ist, dass die eigenen Entwickler nicht mehr das eigene Problem lösen können, weil sie wiederum, oder sagen wir mal, ihre Forensik nicht betreiben können, weil sie aus Datenschutzgründen auf irgendwas nicht Zugriff haben dürfen. Insofern ja, dieser ganze IT-Security-Bereich, auch in Ermangelung von Leuten, die halt einfach mal hacken können und Sachen sicher machen und wissen, wie Scheiße geht, wird halt dann, das scheint mir so ein Default zu sein, das wird dann alles immer von Juristen übernommen. Und dann sagen irgendwelche Juristen, ja das darfst du nicht machen, das darfst du nicht machen, das darfst du nicht machen und dann wundern sie sich, dass sie irgendwie jahrzehntelang Papier produziert haben und dann ihre Bude aufgemacht wird, weil irgendwie einfach Basisfehler gemacht werden und alle daran gehindert werden, so was überhaupt aufzudecken oder zu beheben. Insofern ja, ja Martino, ja.

Tim Pritlove
0:13:22
Linus Neumann
0:13:26
Tim Pritlove
0:14:03
Linus Neumann
0:14:09
Tim Pritlove
0:15:16
Linus Neumann
0:15:19

Nee, das passiert einfach nicht. Und jetzt sagt der, also Marc sagt, Linus oder ihr beide stellt mehrmals die Frage, an welcher Stelle eigentlich eine Einwilligung der Betroffenen eingeholt wurde, die die Speicherung der Standortdaten der Fahrzeuge rechtfertigen würde. Die Einwilligung in die Verarbeitung ist nur ein möglicher Rechtfertigungsbestand für Datenverarbeitung, die die DSGVO in Artikel 6 Absatz 1 unter Absatz 1 Buchstaben A bis F vorsieht. Daneben kommt beispielsweise das berechtigte Interesse des für die Verarbeitung Verantwortlichen Buchstabe F oder die Erfüllung eines Vertrages Buchstabe B in Betracht. Kann sich ein Verantwortlicher auf einen dieser Rechtfertigungsgründe stützen, wäre die Einwilligung nicht erforderlich. Allerdings muss bei berechtigtem Interesse und Vertragserfüllung die Verarbeitung der Daten erforderlich, also zwingend notwendig sein und darf nur im nötigen Maß erfolgen, wie der EuGH erst vor kurzem entschieden hat. Daher könnte Linus Szenario, dass die Daten erhoben wurden, um die Batterieleistung bei unterschiedlichen Temperaturen zu bewerten, ein berechtigtes Interesse darstellen. Ob dafür die präzise Erhebung des Standortes erforderlich ist oder nur die grobe Erhebung auf 10 Kilometer, wie es bei einigen Marken ja der Fall war, kann ich nicht einschätzen. So oder so wäre VW in der Verantwortung darzulegen, warum die Verarbeitung der Daten, ob präzise oder grobe, erforderlich ist. Außerdem müsste VW über die Verarbeitung der Daten transparent informieren, nach Artikel 13 DSGVO. Da wäre es mal spannend, die Datenschutzerklärung für ein betroffenes Elektroauto zu Gesicht zu bekommen. Eine Einwilligung irgendwo in den AGB zu verstecken, ist in der Praxis vermutlich nicht selten, aber explizit nicht erlaubt. Kurzer Hinweis dazu also danke für die Erläuterung, man merkt dass ich Hacker bin und kein Jurist tatsächlich findest du in den Show Notes zur letzten Sendung, so eine Datenschutzerklärung. Die habe ich da schon reingepackt und da steht auch irgendwas von berechtigtem Interesse drin, insofern hast du hier glaube ich genau getroffen, lieber lieber Marc Marc schreibt aber noch weiter. Etwas schmunzeln musste ich, dass VW versucht, sich darüber rauszureden, dass die GPS-Daten Fahrzeugdaten wären und keine personenbezogene Daten. Richtig ist, dass Maschinendaten nicht unter die DSGVO fallen, weil nur personenbezogene Daten geschützt werden. Es gilt aber kein gegenseitiger Ausschluss, also dass Maschinendaten automatisch keine personenbezogene Daten sein können. Maschinendaten können auch personenbezogene Daten sein, wie der EuGH beispielsweise in Bezug auf IP-Advorschläge. Adressen schon vor Langem entschieden hat. Aber angesichts der Situation, in der VW da gerade ist, greift man vielleicht erstmal jeden Strohhalm, den man finden kann. Daher kann ich Linus' Irritation gut verstehen. Mich persönlich beruhigt aber, dass die DSGVO das eigentlich alles schon regelt. Es müssten sich die Leute jetzt nur noch daran halten.

Tim Pritlove
0:18:23
Linus Neumann
0:19:41

Ja, absolut. Man muss natürlich auch nochmal einen Unterschied machen zwischen Tim programmiert ein bisschen auf seinem Mac rum und du bist irgendwie ein Milliardenkonzern, der halt Kfz-Daten lockt. Da muss man schon, also in einer solchen Organisation müssen übliche Programmierimpulse schon irgendwie sortiert werden. Fred hat auch noch einen Grund, warum alles scheiße ist. Moin, Linus meinte irgendwann, dass er sich frage, warum in der ganzen Wertschöpfungskizze niemand merkt, dass das, was man da gerade baut, scheiße ist. Ich weiß gerade nicht mehr, ob es zur EPA oder zur Wahlsoftware war, ist aber für meine Einschätzung auch egal. Aus meiner beruflichen Erfahrung heraus möchte ich die Vermutung aufstellen, dass sehr wohl Mitarbeitende der beteiligten Firmen gemerkt und auch vielleicht geäußert haben, dass sie Bauchweh bekommen. Nur hören Manager heute nicht mehr auf Ingenieure. Sie lesen irgendwas ganz Tolles im Manager-Magazin oder in der Elektrotechnik und denken dann, wie die Technik funktioniert. Ich habe die letzten zwei Firmen verlassen, weil Manager uns praktisch in jeder Frage überstimmt haben und wir Fusch bauen mussten. Immer mit dem Argument, wir würden sonst Großkunden verlieren. In meiner letzten Firma sind aus diesem Grund jedes Jahr zwei, drei Leute gegangen. So schnell kann gar nicht nachbesetzt werden, sodass nun noch fünf Leute da sind von 30 vor fünf Jahren, die keine Zeit mehr haben, sich über Sinn und Unsinn ihrer Arbeit Gedanken zu machen. Also ich denke mal, dass Sinus das schon so gemeint hatte, dass sich da kein Verantwortlicher gefunden hat, dem mal auffällt, dass man Scheiße baut. Wollte nur einmal die Lanze brechen für die Entwickler, die gerne einfach mal alles ordentlich machen würden und die daher in vielen Firmen unerwünscht sind. Und die Entwickler, die so etwas ungeschimpft mitmachen, sollen sich sofort in die Ecke stellen und schämen. Ja, ähm. Also ich glaube, das ist auf jeden Fall auch ein Phänomen, dass Leute, die Dinge ordentlich machen wollen, früher oder später mit dem konfrontiert werden, was andere im Unternehmen ökonomische Realität nennen. Und also was auf jeden Fall in fast jeder Firma, also wenn du eine Firma hast und lässt die ein paar Jahre, weiß nicht, lässt die drei Jahre Code schreiben, dann wirst du dort sehr schnell Stimmen hören, die sagen, das muss man alles neu schreiben. Das muss man alles einmal neu machen. Und ich glaube, in genau der gleichen Firma wirst du immer jemanden hören, der sagt, ja, das machen wir dann nächstes Jahr und jetzt knotest du die Scheiße da irgendwie rein, bitte, weil ich habe hier eine Deadline zu erfüllen.

Tim Pritlove
0:22:38
Linus Neumann
0:22:53
Tim Pritlove
0:22:55
Linus Neumann
0:23:27
Tim Pritlove
0:24:28
Linus Neumann
0:25:02
Tim Pritlove
0:26:00
Linus Neumann
0:27:25
Tim Pritlove
0:27:26

Ja, ich habe da auch nicht mitgemacht, aber ich habe halt unter anderem auch schon deshalb nicht mitgemacht, weil ich da einfach so eine Aversion habe, irgendwelche dahergelaufenen Leute auf dem Internet sozusagen in meinen Freundeskreis aufzunehmen. Und an der Stelle funktioniert diese sprachliche Definition für uns irgendwie nicht. Zumindest sind die Übersetzung nicht so. Ich meine, oft ist es ja so, dass die allgemeine, Art und Weise, wie man, also dass die englischen Begriffe so sehr in unseren Sprachraum einziehen, dass wir sie einfach auch normal und in gewisser Hinsicht auch richtig benutzen. Jetzt fällt mir natürlich gerade ein gutes Beispiel ein, aber wir sind ja so durchverdenglisch, dass es quasi oft schon normaler wirkt, den englischen Begriff zu benutzen. Oft kollidiert aber dann eben dann doch einfach auch mit unseren deutschen Worten, die wir nicht bereit sind von heute auf morgen aufzugeben. Und wenn du dann eben so falsche Freunde hast, wie man so schön sagt, also dass wir so diese Wahrnehmung haben, von was eigentlich etwas bedeuten sollte, aber es tatsächlich was anderes bedeutet, so I become a beefsteak. Dann bricht es halt irgendwie auseinander. Und da ist, glaube ich, auch so die Deutsch-Englisch-Grenze manchmal ein bisschen schwierig. Die Franzosen machen das ja ganz anders, die übersetzen ja dann auch wirklich nahezu alles. Weiß nicht, ob sie das immer noch machen wahrscheinlich in der aktuellen Jugendkultur. Auch nicht mehr so sehr, aber da legt man seine Finger noch auf die Tastatur des Ordinateurs individuell.

Linus Neumann
0:29:04

Ja, ist auch in Ordnung. Die sozialen, die sogenannten sozialen Medien, übrigens noch ganz kurz, der eigentliche Begriff, also das eigentliche Gegenteil von sozial ist antisozial, ja. Asozial ist ein Schimpfwort, deswegen sage ich das auch so gerne. So, dann haben wir Social Media und die US-Wahl. Wir haben eine anonyme Person, hat in einem Substack-Blog einen Beitrag geschrieben und hat gesagt, sie hätte vorher bei Twitter gearbeitet, dann wurde das X. Und sie sei Teil eines Teams gewesen, das die direkte Anweisung hatte, Twitter-Systeme so zu manipulieren, dass sie die US Presidential Election 2024 beeinflussen. Sie hätten dafür den Algorithmus so verändert, dass Pro-Trump- und Right-Wing-Inhalte an die Spitze der Feeds der Leute kamen. Sie haben teilweise auch mal irgendwas Linkes mit hochgeschoben, damit das nicht so auffällt. Und sie hätten dann tausende von Fake-Accounts betrieben und zwar mit Advanced-AI-Systems namens Grog und Elisa. Ja. So diese Grog und Elisa, das sind, im Prinzip definierst du da so mit so einem Character-File eine Person und sagst so hier, die ist so und so, die würde ungefähr solche Dinge sagen und da geht es darum, was weiß ich, der Markt, die Inflation ist zu hoch und der Markt muss besser werden oder sowas. Und dann sagen sie, also hier schreibt diese anonyme Person, die hätten sie zu tausenden damit Fake-Accounts betrieben. Außerdem hätte ein Team irgendwelche Fake-Artikel geschrieben, während ein anderes Team die künstlich auf Twitter geboostet hätte, dass sie besseres Engagement bekommen und dadurch viral gingen. Also sie hätten quasi aktiv Fake-News erstellt und mithilfe von Twitter verbreitet. Und das ist erstmal so die Schilderung. Jetzt liefert die Person aber leider keine Belege. Sie sagt einfach nur so, ihr werdet merken, dass das, was ich sage, die Wahrheit ist, wenn ihr die Reaktion von Elon Musk auf die Nachricht seht, dass es jemand letztendlich ausgesprochen hat. Und guckt euch die Elisa AI Agent Software an. Wir haben Brotkrumen zurückgelassen, also quasi wir haben Hinweise hinterlassen. Und wenn du dann irgendwie in dieses Repo gehst, wo dieses Elisa drin ist, da sind dann zum Beispiel in den Character Files sind dann so Pro-Trump-Personen. Und der Hinweis, den diese Person jetzt also machen will, ist, dass sie da quasi eine kleine, die Aussage, die diese Person machen will, ist, dass sie quasi in der Dokumentation des Codes, wie man ihn anwendet, Beispiele hinterlassen haben für tatsächlich genutzte Accounts. Zu den Fake-Accounts, die da betrieben wurden, sagt sie aber, habt ihr euch nicht auch gewundert, dass die auf einmal alle wieder weg waren? Und da wäre natürlich ein sehr viel schönerer Beweis, den die Person bringen könnte, wenn sie jetzt sagen würde, hier sind die tausende Fake-Accounts, die wir betrieben haben und die jetzt weg sind. Und das war dieses Team. Das wäre dann natürlich ein Beweis. Insofern, ehrlich gesagt, finde ich, das ist so ein bisschen so, alles, was die Person da sagt, finde ich absolut glaubwürdig. Das war wahrscheinlich auch so. Trotzdem ist es nicht glaubhaft, dass sie daran beteiligt war, weil sie halt einfach keine Beweise liefert oder keinerlei Erkenntnisse, die in irgendeiner Weise beweisen könnten, dass sie das tatsächlich erlebt hat oder nicht.

Tim Pritlove
0:33:49
Linus Neumann
0:34:40

Also das ist der eine Teil, das haben ja nun wirklich auch alle gemerkt, dass bei Twitter sehr schnell nach der Übernahme durch Musk auf einmal ein anderer Wind wehte und dieser andere Wind sich vor allem daran bemerkbar machte, dass da auf einmal komplett andere Inhalte einem reingeflogen sind, die man nicht bestellt hatte, denen man nicht gefolgt ist und dass halt die kuratierte Timeline gegeben wurde. Das ist etwas, was immer die Diskussion um, dass es eine kuratierte Timeline gab und dass sie irgendwie, also kuratierte Timeline heißt, ursprünglich hast du eine Timeline gehabt und das waren chronologisch die Beiträge der Leute, denen du gefolgt bist und die wiederum vielleicht retweetet haben. Das war Twitter. Und das war aber bei Facebook wohl früher auch so. Ich erinnere mich, da habe ich noch bei Netzpolitik.org geschrieben, das wird dann wahrscheinlich so 2010, 2011 gewesen sein, dass das irgendwie Thema war, dass Facebook die kuratierte Timeline zum Standard machte. Und gesagt haben, hör mal, lass doch mal die kuratierte Timeline hier dir angucken. Kannst du mit 85 Sondereinstellungen in 84 Menüs auch gerne wieder wegmachen, kein Problem. Und warum hatte Facebook das vielleicht mal irgendwann gemacht? So, naja, weil sie dachten, naja, die Dinge, die vielleicht keinen interessieren, die können wir ja dann auch einfach weglassen, dann ist die, haben die Leute insgesamt eine bessere Facebook-Erfahrung. Aber natürlich ist in diesem, lass uns mal aussuchen, was wir dir anzeigen, genau die Macht drin, Menschen in die eine Realität zu zerren oder in die andere. Und dass Elon Musk, also das hat Elon Musk ja auch absolut unverhohlen gesagt, dass er da irgendwie dafür sorgen würde, dass da jetzt Freiheit und Rede und Wahrheit kommen, wenn er an den Algorithmen fuchtelt. Also das, das, das, das, also, Das ist ja noch nicht mal eine News. Ob sie da jetzt Fake-Accounts mit künstlicher Intelligenz betrieben haben? Naja, ich meine, wisst ihr jetzt auch nicht, warum die ausgerechnet das nicht machen sollten.

Tim Pritlove
0:37:00
Linus Neumann
0:37:38
Tim Pritlove
0:37:39
Linus Neumann
0:37:54
Tim Pritlove
0:39:42
Linus Neumann
0:39:48
Tim Pritlove
0:39:53
Linus Neumann
0:39:55
Tim Pritlove
0:41:01
Linus Neumann
0:41:04
Tim Pritlove
0:41:07
Linus Neumann
0:41:14
Tim Pritlove
0:42:29
Linus Neumann
0:42:32

Ja, das kannst du einfach bekommen. Martin hat das ja, haben wir alles erzählt, kann man einfach bekommen. Einzige Problem ist, du landest dann natürlich auch in so einer offenen API, von Detrust und zwar hatten die einen API, Endpunkt, wo sie sämtliche Bestellungen rausgegeben haben. Ohne Zugriffsschutz. Also jeder, der da so ein Ding bestellt hat, dessen Daten, und das ist dann Vorname, Nachname, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum, teilweise Adresse und Ausweisdaten, konnte man quasi dort mal eben rausholen. Das war wieder ein Klassiker, ein API, wo am Ende der letzte Parameter eine ID ist und wenn du die ID hochzählst, dann kriegst du den nächsten und entsprechend gab es dann Cyberangriff, weil jemand da ein paar runtergeladen hat. Also große, große Thema. Jetzt hat Detrust dann irgendwie Strafanzeige erstattet und steht dann in der Apothekerzeitung und auf Heise und hier Cyberangriff, Cyberangriff und so weiter. Dann habe ich jetzt mal mich heute übrigens dann doch gezwungen gesehen, denen mal eine E-Mail zu schreiben. Die E-Mail habe ich geschrieben an D-Trust, an den Berliner Datenschutzbeauftragte, den Bundesdatenschutzbeauftragte und dann noch so ein paar Medien, die darüber berichtet hatten, dass da ein heimtückischer Cyberangriff auf D-Trust stattgefunden hätte. Die will ich einfach mal ganz kurz vorlesen, weil ich ja ein bisschen in letzter Zeit über unsere Aktivitäten bei der Vulnerability Disclosure gesprochen habe. Sehr geehrte Bundesdruckerei D-Trust, ich wende mich an Sie als Sprecher des Chaos Computer Club, der größten europäischen Vereinigung von Whitehead-Hackern. Regelmäßig melden wir Sicherheitslücken und Datenlags den Verantwortlichen, um potenzielle Betroffene zu schützen. Unsere Hinweise erfolgen stets im Interesse der Allgemeinheit und ohne finanzielle Interessen. Wie wir Medienberichten entnehmen konnten, haben Sie Strafanzeige erstattet, nachdem über eine von Ihnen nicht geschützte API auf von Ihnen veröffentlichte personenbezogene Daten zugegriffen wurde. Unter API in Punkt XY haben Sie ohne jegliche Schutzmaßnahmen datenfremder Bestellungen bereitgestellt. Empfehlungen zur Behebung dieser Schwachstelle finden Sie hier. Cheat Sheet Overs Insecure Direct Object Reference. Also das ist die technische Bezeichnung dieser Schwachstelle, wenn du etwas mit einer ID 1 hast und das nächste mit einer 2 und das nächste mit einer 3 und derjenige, für den 3 bestimmt ist, soll aber nicht auf die Wert 2 zugreifen. Und was du da machen könntest, wäre natürlich einfach eine saubere Authentifizierung vorher durchführen oder du könntest, wenn es schon sein muss, quasi diese ID sehr lang und zufällig machen, sodass es schwierig wird, eine zu erraten, die korrekt ist. Das wäre so einfach erklärt, wie man eine Insecure Direct Object Reference verhindert. Und ironischerweise ist das genau die gleiche Schwachstelle wie bei der elektronischen Patientenakte, wo sie ja auch die Kartennummern hochzählen und die aber zum Geheimnis machen. Also da lassen sie quasi die Passwörter hochzählen. Gleiche Denkfehler. Okay, dann habe ich ihnen geschrieben, hiermit setzen wir sie darüber in Kenntnis, dass die folgenden Zugriffe über XYVPN von einem anonymen Sicherheitsvorscher und nicht von Kriminellen ausgingen. 3. Januar, dann habe ich die Uhrzeiten und so weiter dahingeschrieben, bis 6. Januar, ne? Der Sicherheitsforscher hat die von Ihnen verantwortete Sicherheitslücke unmittelbar anonym an uns gemeldet und die restlose Löschung der Daten versichert. Sofern keine weiteren Zugriffe neben den oben genannten erfolgt sind, brauchen Sie daher keinen Missbrauch der von Ihnen ohne Zugriffsschutz veröffentlichten Daten zu befürchten. Der Forscher handelte aus lauteren Motiven und ohne kriminelle Absicht. Die rechtliche Grauzone des sogenannten Hacker-Paragrafen sowie ihre erstattete Strafanzeige führten jedoch dazu, dass eine Meldung an sie nicht mehr zeitnah erfolgen konnte. Bitte beachten Sie, dass wir als Chaos Computer Club lediglich diese Nachricht überbringen. Wir möchten diese Gelegenheit jedoch nutzen, Sie persönlich darauf hinzuweisen, dass Ihre Strafanzeige gegenstandslos ist, da die personenbezogenen Daten de facto von Ihnen veröffentlicht wurden. Entsprechend wurde auch kein Zugriffsschutz umgangen. Wir hoffen, dass Ihnen ebenso wie uns ein Stein vom Herzen fällt, dass die von Ihnen ohne Zugriffsschutz veröffentlichten Daten nicht in kriminelle Hände geraten sind. Wir hoffen, dass sie ihre Energie nun darauf verwenden, ihr Sicherheitsniveau an die gängigen Standards dieses Jahrhunderts anzuheben. Beste Grüße, Linus Neumann, Chaos Computer Club.

Tim Pritlove
0:47:46
Linus Neumann
0:47:57

Also tatsächlich, ja, also da hat diese Daten nochmal, das war vollständig ungeschützt. Du musstest einfach nur dahin gehen, Parameter 1, Satz 1, Satz 2, Satz 3 und dann kriegst du die gesamten Daten von allen, die da den Kram bestellt haben. So, jetzt bin ich mal gespannt. Wir hatten ja heute schon Kommentare von Max und Martino. Bin mal gespannt, wie witzig die das finden, wenn die solche Karten nämlich. Auch mal bestellen mussten und jetzt quasi dann da in einem derartigen potenziellen Datenleck betroffen gewesen wären. Und auch hier der Hinweis, die haben glaube ich am 13. Sind die an die Öffentlichkeit gegangen und haben quasi gesagt, hier hat jemand Daten abgegriffen. Die haben das irgendwie gemerkt. Der Forscher hatte uns zu dem Zeitpunkt schon Bescheid gesagt, dann haben die aber gesagt, ja, hier wird eine Strafanzeige erstattet. Das heißt, wir haben dann erstmal irgendwie uns damit auseinandergesetzt und dann weißt du auch immer nicht, wie reagierst du jetzt? Hast du Lust, denen jetzt Bescheid zu sagen? So mehr oder weniger zu sagen, naja, wir waren das, das ist ja das, was ich hier sage, der Chaos Computer Club erklärt hiermit, die Daten wurden gelöscht und es wurde aber auch nichts gehackt, ihr habt die einfach nur veröffentlicht. Oder lässt du die mit dem Quatsch durchkommen, dass du da irgendwo überall schreiben, es gab einen Cyberangriff. Statt einfach mal zu schreiben, wir sind so unglaublich mit der Aufgabe überfordert, die wir uns hier auferlegt haben, indem wir im Namen der Bundesdruckerei hier irgendwie ein Trust Center betreiben. Dass wir noch nicht mal irgendwie die OWASP-Schwachstellen irgendwie, also so wirklich so einfachsten Kram, weil wir wollen ja, wir sind ja hier der Vorreiter für sichere digitale Identitäten und wir stärken das Vertrauen in die Digitalisierung. Ja, also so ein Quatsch.

Tim Pritlove
0:50:12
Linus Neumann
0:50:19
Tim Pritlove
0:50:22
Linus Neumann
0:50:30
Tim Pritlove
0:51:21
Linus Neumann
0:51:25
Tim Pritlove
0:52:26
Linus Neumann
0:52:43
Tim Pritlove
0:53:02
Linus Neumann
0:53:07
Tim Pritlove
0:54:35
Linus Neumann
0:54:39

Genau, und hat in Bremerhaven gesagt, ja, bist du verrückt, du kannst dich doch nicht hier einfach gegen die Vollstreckungsbeamten wehren. Wo kommen wir denn da hin, wenn jetzt hier jeder auf einmal die Maßnahme absolut daneben ist und wahrscheinlich nicht rechtens sich auf einmal wehren kann. Also ich meine, wo landen wir denn da? Und interessanterweise wurde, also der Amtsgericht Bremerhaven eine Geldstrafe bekommen, dann hat das Landgericht Bremen die bestätigt und dann hat der bestrafte Revision eingelegt. Dann landet er eben vor dem Oberlandesgericht Und das Oberlandesgericht urteilt, die Diensthandlung der einschreitenden Polizeibeamten mit Anwendung unmittelbarem Zwangs war rechtmäßig. Und jetzt haben sie gesagt, dass die Polizei das gemacht hat. Die Entsperrung eines Mobiltelefons durch Auflegen eines Fingers eines Beschuldigten auf den Fingerabdrucksensor des Telefons kann auf die Ermächtigungsgrundlage des Paragrafen 81b Absatz 1 StPO, Strafprozessordnung, gestützt werden. Also sie sagen in § 81b Absatz 1 der StPO steht drin, warum die das durften. Und dieser Paragraf erlaubt unter anderem die zwangsweise Aufnahme von Lichtbildern und Fingerabdrücken. Ich würde jetzt mal vermuten, ich bin ja kein Jurist, aber ich würde mal vermuten, da geht es darum, dass sie, wenn die Polizei dich irgendwie festhält, dass sie ein Foto von dir machen dürfen und deine Fingerabdrücke nehmen dürfen, also eine erkennungsdienstliche Behandlung. So würde ich den Paragraphen jetzt mal, oder das würde ich vermuten, hat sich mal jemand dabei gedacht, als dieser Paragraph formuliert wurde. Ja genau, das ist sogar der Paragraph 81b. Erkennungsdienstliche Maßnahmen bei den Beschuldigten. Das dürfen wir also machen. Ja, und jetzt sagt das Gericht, also die ganzen Gerichte inklusive dem Oberlandesgericht, der ist ja technikoffen formuliert, der Paragraf, und deswegen erlaubt er natürlich auch ähnliche Maßnahmen, zum Beispiel das Auflegen des Fingers auf diesen Sensor. Das ist ja eine ähnliche Maßnahme. Und dann ist sie sogar noch geil. Und es ist sogar noch ein geringerer Eingriff, weil sie hätten ja auch den Fingerabdruck abnehmen können, dauerhaft speichern können. Und das wäre ja quasi der schwerwiegendere Eingriff gewesen. Und den mal eben an das Handy halten, das ist ja wohl eindeutig von der SCPO gedeckt. Geil, oder?

Tim Pritlove
0:57:29
Linus Neumann
0:57:32
Tim Pritlove
0:57:34
Linus Neumann
0:58:14
Tim Pritlove
0:58:30
Linus Neumann
0:58:34
Tim Pritlove
0:58:52
Linus Neumann
0:59:00

Du kriegst 10 Euro. Also das Entscheidende, diese Biometriegeräte sind weniger gegen, also bei Fingerabdruck ist es weniger, dass du schützen musst gegen abgeschnittene Finger, sondern versuchen musst zu schützen gegen Attrappen. Und Attrappen baust du halt relativ einfach, nimmst du ein Foto von dem Fingerabdruck, invertierst das, belichtest das auf eine Platine, dann also belichtest das auf eine Platine, ätz dir quasi eine Platine mit dem Fingerabdruck. Das machst du deswegen, weil du da schön diese Rillen kriegst durch diesen Ätzvorgang. Dann machst du da ein bisschen Holzleim drüber, lässt den antrocknen, damit du quasi wieder ein Positiv hast von dem Negativ. Und dann hast du quasi etwas, was sich anfühlt für den Finger, aber noch nicht leitet wie ein Finger. Und dann machst du halt einen leichten Nebel von Grafittspray drauf und dann hast du ungefähr die Leitfähigkeit von Haut. Und ich glaube, zumindest alle iPhones, bis die aufgehört haben, diese Sensoren da einzubauen, kriegst du damit geöffnet. Als die Methoden, die Starbuck ermittelt hat, der hat auch, glaube ich, ich weiß nicht vor wie vielen Jahren, auf dem Kongress präsentiert. Und so machst du halt diese Fingerabdruckattrappen. Bei Gesichtserkennung ist es ein bisschen anders. Da hast du auch nicht unbedingt eine Lebenderkennung, aber ich weiß nicht, ob du dieses Feature an hast. Beim iPhone zum Beispiel kannst du ja sagen, dass die Face-ID nicht funktioniert, wenn du nicht hinguckst. Also quasi, das ist so eine Art. Naja, dem Lebenden noch eine Chance geben, sich zu weigern oder die Augen zu schließen oder so. Aber klar, weißt du jetzt auch, wenn dir die Augen aufreißen, musst du das auch über dich ergehen lassen und bist nachher noch dran wegen Widerstand gegen Verschädigungsbeamte. Und nur um das kurz zu Ende zu erzählen, bei dieser Iris-Erkennung, Da gucken sie auch so ein bisschen nach lebend, also bei den Augen gucken sie darauf, dass da so eine Reflexion drauf ist. Da habe ich damals auch in Logbuch erzählt, das Video habe ich damals mit Starbucks zusammen gemacht, wo quasi mit einer Infrarot-Kamera so ein Foto vom Auge gemacht und dann hat dieses Ding das irgendwie immer nicht gefressen, Bis Starbuck irgendwann die Idee hatte, eine Kontaktlinse da drüber zu legen, weil die Kontaktlinse feucht ist und diese runde Oberfläche von einem Auge hat und entsprechend reflektiert und dann ging das Ding auch auf. Kann ich da auch nochmal in den Shownotes verlinken. Aber okay, genau, Lebenderkennung beim Finger, würde ich mal vermuten, hat kein Sensor.

Tim Pritlove
1:02:06
Linus Neumann
1:02:57
Tim Pritlove
1:03:04
Linus Neumann
1:03:14
Tim Pritlove
1:03:18
Linus Neumann
1:03:20

Fünfmal jetzt sagt er Aus- und Bullen rufen. Ja, keine Ahnung. Also es wurde immer davor gewarnt und ich habe ja auch hier in der Sendung schon mehrmals gesagt, was ich mir wünschen würde, wäre, dass das iPhone, wenn es mich biometrisch erkannt hat, einen einfacheren Code verlangt und wenn es mich nicht biometrisch erkannt hat, einen längeren. Dass ich quasi so eine Zwei-Faktor-Authentifizierung habe, nämlich einmal ein einfacher Code, für den ich, was weiß ich, ja eh nur zehn Versuche habe und mein Gesicht, also Wissen und Sein, beide nicht hundertprozentig sicher, aber wenigstens kein Single Point of Failure und dass ich, wenn ich nicht erkannt wurde oder das Ding neu gebootet ist, einen längeren Code eingeben muss, wie ich es jetzt mache. Ich habe alphanumerische Code mit Tastatur und allem. Genau, aber jetzt gibt es noch ein zweites Thema hier. Also sie sagen ja gut, also die Maßnahme selber, dass sie den Fingerabdruck von dem Jungen auf sein eigenes Telefon halten, das dürfen die. Jetzt gibt es aber natürlich noch die Frage, die Polizistin hat ja in das Grundrecht des Bürgers auf Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme eingegriffen und da haben die Gerichte, also in dem Fall in Ravensburg und in Baden-Baden gesagt, naja, das war ja kein heimlicher Zugriff, das war ja ein offener Zugriff. Und der ist ja in Ordnung und das ist ja hier allgemeine Grundsatz der Verhältnismäßigkeit und da ist die Zwangsmaßnahme absolut in Ordnung, weil es wäre für die Polizei ja sonst sehr viel schwieriger gewesen, so ungefähr an diese Daten zu kommen. Und eine Fingerattrappe anzufertigen, wäre ein viel tieferer Eingriff in die Rechte des Bürgers. So, jetzt wird man noch sehen, ob sie die Daten auswerten dürfen. Das war allerdings nicht Anlass für die Geldstrafe und daher jetzt auch nicht Thema bei dieser Verhandlung vom OLG. Aber ja finde ich schon echt irre also am Ende heißt das, dieser Mensch wurde, unter Gewalt gezwungen, sein Telefon zu entsperren hat sich dagegen gewehrt und wurde jetzt noch verurteilt wegen Widerstand.

Tim Pritlove
1:05:56
Linus Neumann
1:06:10
Tim Pritlove
1:06:49
Linus Neumann
1:06:51

Leonard Pitts hat sich damit auseinandergesetzt, hat ein bisschen hinterher recherchiert. Und erstens, der Geschäftsführer der Vote Group sagt, über 90 Prozent der Kommunen setzen Wahlsoftware aus deren Haus ein. Und die Bundeswahlleiterin und sieben Landeswahlleitungen. Also schon ziemlich signifikant. Also man könnte sagen, wenn du sagst, über 90 Prozent der Kommunen setzen unsere Software ein, dann glaube ich, werden sie mich für die Aussage, dass eine marktbeherrschende Stellung nicht mehr belangen. Also er hat alle Landeswahlleiterinnen angefragt Und teilweise haben die selbstentwickelte Lösungen eingesetzt oder eben Produkte der Vote Group. Es gibt keine einzige Landeswahlleitung, die einen anderen Hersteller benannt hat. Also die sind marktbeherrschend. Die gehören allerdings vollständig den kommunalen IT-Dienstleistern. 70% Regio-IT, das ist ein kommunaler IT-Dienstleister für Aachen und die Region. Dann gibt es die Anstalt für kommunale Datenverarbeitung in Bayern, die hält weitere 20% und der Rest verteilt sich so ein bisschen auf kleinere kommunale IT-Dienstleister und den Wahlsoftware-Anwenderverein. Und, Da gibt es natürlich einen ganz lustigen Interessenkonflikt, wenn nämlich die Kommune zu ihrem kommunalen Dienstleister kommt und sagt, wir müssen hier eine Wahl machen und der sagt, da gibt es eine Software, die gehört uns und es gibt sowieso keine andere mehr. Und schließlich wiederholt sich dann natürlich wieder die Forderung, wir brauchen endlich einen Vorrang für Open Source im Vergaberecht, damit so etwas einfach Standard wird, dass man da nicht so einen Quatsch kriegt. Auch sehr spannend ist, dass die relativ große Vorteile dadurch haben, wenn der kommunale Dienstleister selber diese Software gehört weil sie dann keine Ausschreibungen mehr machen müssen. Also, Moment, wie ist es hier geschrieben? Laut dem Wissenschaftlichen Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste können die IT-Dienstleister in der Regel Inhouse-Geschäfte mit den Kommunen, die Träger, Mitglieder oder Gesellschaften der Unternehmen sind, abschließen. Das bedeutet, dass die Kommunen Aufträge an sie direkt vergeben können. Die Aufträge sind mehrwertsteuerfrei und versuchen und verursachen einen geringeren organisatorischen Aufwand, weil keine Vergabeverfahren durchgeführt werden müssen. Auch das ist natürlich, das nicht nur auf die Wahlsoftware begrenzt, sondern betrifft alle möglichen Arten von Software. Also da schaffen sich auch wieder, ich würde es mal sagen, ungesunde Strukturen. Wenn du nämlich weißt, dass dein Unternehmen das eh machen muss und keine Konkurrenz hat. Dann gibst du dir auch entsprechend viel Mühe. Um das jetzt mal so freundlich zu sagen.

Tim Pritlove
1:10:09
Linus Neumann
1:11:05

Äh, jein, weil, also ja, das gehört irgendwie den Kommunen. Interessanterweise haben die aber verhältnismäßig wenig Geld an Aachen beispielsweise ausgeschüttet. Und dazu wird dann gesagt, wo man dann denkt, ach ja, wenigstens, wenn die euch das ganze Geld da irgendwie abnehmen, dann würde man ja vermuten, dass der Profit auch wieder an die Eigentümerinnen geht. Und die Regio-IT schüttet ihren Gewinn zum Teil auch an ihre Gesellschaft aus. So steht im Haushaltsplan der Stadt Aachen 2024, Seite 3666, dass die Stadt für ihren direkten Anteil für das Geschäftsjahr 2022 eine Netto-Gewinnausschüttung von 713.000 Euro erhielt. Das sind sehr geringe Posten, weil die Stadt Aachen irgendwie einen Haushalt von 1,2 bis 1,3 Milliarden hat. Haben sich nicht dazu geäußert. Das Unternehmen Regio-IT ist aber quasi, also diese 700.000, die Aachen da bekommt, ist nur der Teil, den sie für Regio-IT bekommen. Das heißt, für diese Wahlsoftware haben sie natürlich sehr, sehr viel weniger bekommen. Und die Ausschüttung scheint nicht besonders hoch zu sein. Und dann wird aber natürlich gesagt, ja, die Firma muss natürlich, auch wenn sie der Stadt gehört, oder wenn sie anderen gehört, sagt die Vote Group, macht ihr mit der Kohle? Sagen die, wir müssen für die sichere Weiterentwicklung der Software, für die wirtschaftliche Stabilität der Gesellschaft und für das Investment, Zins und Tilgung ihrer Gesellschafter eine auskömmliche Reddite erwirtschaften. Naja, bin mal gespannt, wer damit auskommt mit den paar hunderttausend Euro. Okay, ja, also das war nochmal schön, wer sich dafür interessiert, dass da einfach nochmal sehr viel weiter auf den Grund gegangen, als wir da so ein bisschen bei North Data zurechtgeklickt haben. Ich bin mir so erstaunt, was so Unternehmen alles so für, oder was Juristinnen und Juristen Unternehmen immer für spannende Strukturen schaffen. Wem dann das gehört und da und ach, auf einmal musst du keine Vergabeverfahren mehr machen und keine Mehrwertsteuer und musst du nur der Stadt Aachen irgendwie 700.000 geben und musst du aber dann natürlich noch irgendwie ein bisschen wirtschaften und erträgliches Auskommen. Das ist schon immer ganz gut für Theos zu machen. Sollen wir jetzt endlich zu dem Thema kommen oder sollen wir Trump einfach skippen?

Tim Pritlove
1:13:59
Linus Neumann
1:14:06
Tim Pritlove
1:15:35

Er habe einen Auftragsmord ins Rollen gebracht das wurde ihm aber nie nachgewiesen und das wurde, Mit anderen Worten, er ist eigentlich wirklich jetzt nur für diesen Betrieb dieses Drogenverkaufsnetzwerks Silk Road verklagt worden. Das hat dann auch schon irgendwie ausgereicht. Zur Erinnerung, Silk Road war im Prinzip so die erste wirkliche Anwendung von Bitcoin. Ja, also es war ja immer das, wir hatten das jetzt auch wieder in diesen Kommentaren, es gibt ja immer noch diese Vorstellung, irgendwie Bitcoin wäre ja irgendwas unglaublich revolutionäres technologisch. Man hätte ja damit irgendwie Lösungen erzielt. Man muss halt immer wieder betonen, als Zahlungsmittel taugen diese ganzen Cryptocurrencies halt nur beim Erwerb von illegalen Dingen, weil nur dann ist es überhaupt statthaft diese unsäglichen Transaktionskosten dafür zu bezahlen. Weil man ja quasi überhaupt erstmal eine Möglichkeit hat, die man auf normal kontrollierten Finanzwegen in der Regel so nicht hat. Also man konnte bei Silk Road einfach per Bitcoin Drogen bestellen und dann hatte man irgendwie da seinen Marihuana im Briefkasten. Ich habe das selber nie ausprobiert, aber ich kenne Leute, die das ausprobiert haben, das hat funktioniert. Und ja, dann sind ihm ausreichend Fehler unterlaufen, sodass ich glaube das FBI damals ihm auf die Spur gekommen ist und dann wurde halt dingfest gemacht und am Ende eben auch verurteilt. Also ein Mensch, der quasi so Dealership im größtmöglichen Maßstab betrieben hat und da gibt es natürlich entsprechend Gesetze dagegen und auf Basis dieser Gesetze ist er dann zu dieser doch eher längeren Haftstrafe, also so zweifach lebenslang, plus 40 Jahre ist auf jeden Fall ziemlich lang. Und vor allem auch ohne Möglichkeit einer Haftentlassung, dazu ist er dann halt verdonnert worden. Und Trump so, ja, nö, irgendwie Bitcoin und so. Das ist halt, also.

Linus Neumann
1:18:00
Tim Pritlove
1:18:27
Linus Neumann
1:18:36
Tim Pritlove
1:19:06

Ja, es ist einfach Grifter unter sich. Also ich meine, das kriegt man halt jetzt, wenn man sich irgendwie diese Posse eingetreten hat. Also diese ganzen Glücksritter, die halt jetzt über jetzt ein Jahrzehnt den anderen Leuten die Kohle abgenommen haben und mit diesen Pump-und-Dump-Schemes und anderen Methoden halt künstlich immer diese Preise dieser Coins hochgehalten haben. Mit einem Rechtssystem, was oder einem Finanzrechtssystem, was mit diesen Trends offensichtlich ausreichend überfordert war und dann teilweise das eben auch legalisiert hat oder zumindest nicht gleich verboten hat, wie es richtig gewesen wäre. Immer so mit dieser Unterstellung, es würde sich jetzt dabei um irgendwas ganz Tolles und Nützliches halten, was man halt einfach mal ausschließen kann, weil nennen wir mal einen Ding, wo die Welt, die Gesellschaft in irgendeiner Form davon profitiert hat. Also fällt mir halt gar nichts zu ein. Ganz im Gegenteil. Die Killer-Apps waren halt Silk Road, also Drogenhandel und die andere Killer-App ist halt Terrorfinanzierung. Und die dritte Killer-App, die wir jetzt auch noch täglich haben, ist halt Betrugs- Erpressungsfälle. Hier, wir haben ja deine Webseite verschlüsselt und deine Backups zerstört. Wenn du deine Daten wieder haben willst, zahlst du hier in Bitcoin. Das sind also die Geschäftsmodelle, die eigentlich durch Cryptocurrency ermöglicht wurden und das einzige halbwegs legale System, was sich daraus entwickelt hat, ist, dass es halt einfach so ein Trading ist, so ein Asset-Trading. Also eben so wie Aktienhandel, aber halt völlig überdreht. Im Prinzip wie so ein Kunstmarkt. Und da ist es dann eben auch kein Wunder, dass dann eben solche Meme-Coins und irgendwie NFTs und wir machen jetzt hier irgendwie jeder macht jetzt nochmal so seine eigene, Währung auf, was ja meistens immer nur so Cover-Up- Krypto-Dinger sind, die auf irgendeine bestehende Infrastruktur, in der Regel halt Ethereum, aufsetzt und dann irgendwie einfach nur nochmal separat vermarktet wird und dann gibt es genug Doofe, die der Meinung sind, oh, wenn ich das jetzt kaufe, dann ist da Wertsteigerung und wir werden alle reich. Aber so funktioniert das halt irgendwie nicht, weil irgendwann haben wir alle genug Tulpen und dann verfallen halt diese Preise gleich wieder. Und Trumps Wahlkampf ist halt einfach massiv von Leuten finanziert worden.

Linus Neumann
1:21:32
Tim Pritlove
1:22:38
Linus Neumann
1:22:57

Ja, trotzdem muss man ein bisschen überrascht tun. Da hätte ich nicht mit gerechnet. Ich muss echt sagen, Das ist so bescheuert und das hat auch noch funktioniert. Das finde ich noch bescheuerter. Naja, okay, gut, hat er gemacht, damit ist er es abschließend erörtert, das Geld ist weg, es ist bei Trump. Und dann hat er gesagt, dieses TikTok-Verbot, das soll sofort wieder sein. Und mein neuestes Trump-Zitat ist, ich glaube, das ist sinngemäß, I think the United States is entitled to owning half of TikTok. Und das wäre einfach so geil, dass du irgendwie sagst so, okay, ich glaube, es steht uns zu, dass uns die Hälfte davon gehört. Das ist irgendwie jetzt mein neuer Spruch, wenn irgendjemand was Nettes hat, denke ich, mir steht die Hälfte davon zu. Und dann muss man sich natürlich fragen, wer hat denn eigentlich die Idee gehabt, dieses TikTok-Verbot da ins Rollen zu bringen? Und dass Donald Trump da jetzt schön rückhängig gemacht hat. Ja, war Donald Trump. Der war der Erste, der öffentlich ein TikTok-Verbot ins Gespräch brachte und zwar 2020. Und da hat er gesagt, entweder soll TikTok sich von seinem chinesischen Mutterkonzern ByteDance trennen oder es wird in den USA verboten. Und zwar hat er gesagt, erstens geht es hier um Datenschutz, ausgerichtet auf einmal sorgen die Amerikaner sich um Datenschutz und dass die App also die Daten amerikanischer Bürger an die chinesische Regierung weitergeben könnte. Und natürlich eine Frage der nationalen Sicherheit, weil das zur Spionage oder Beeinflussung von Meinungen genutzt werden könnte. Genauso, wie es jetzt irgendwie mit X in den USA passiert ist und zu nennenswerten Teilen auch in Deutschland gerade passiert. Da hat der Trump gesagt, nee, das wollen wir nicht, das halten wir nicht so gerne. Da hat er nämlich ein Executive Order gemacht und das Verbot von TikTok angeordnet. Das wurde aber gerichtlich blockiert. Aber sein Ziel war eben, dass er die Operationen von TikTok, die US-Operationen an ein US-Unternehmen verkaufen will. Das ist nach wie vor sein Ziel und deswegen hat er dieses TikTok-Verbot, was jetzt vom Gericht ja bestätigt wurde, erstmal außer Kraft gesetzt für ich glaube 75 Tage, um quasi denen Zeit zu geben, einen Deal zu finden und das an irgendeinen Amerikaner zu verkaufen. Und da wird jetzt tatsächlich der Name Elon Musk irgendwie rumgedacht. Also das ist, finde ich auch, also was, Irrsinn.

Tim Pritlove
1:25:57

Ja, man muss an der Stelle mal auch sich klar machen, welche Bedeutung TikTok mittlerweile hat Also ich denke so hier in unserer Community ist wahrscheinlich die Zahl der TikTok-Abonnenten und Konsumenten sehr überschaubar Und man blickt da drauf halt immer so ein bisschen als irgendwie, ja das ist ja hier dieses Toy für Kids irgendwie mit den lustigen Videos Und wer schaut sich das schon so an? Aber auch in Deutschland, aber vor allem eben in den USA, hat TikTok mittlerweile eine riesige Nutzerschar. Ich glaube die letzte Zahl, die ich gehört habe in den USA alleine 150 Millionen. Das ist so quasi schon die gesamte USA. Wenn du mal davon ausgehst, 300 Millionen, dann hast du irgendwie ein paar Kinder und ein paar sehr alte und so weiter. Also es erreicht quasi alle. und na klar ist halt TikTok von den Chinesen mitgesteuert, da können die noch so viel behaupten, das ist vollkommen klar und natürlich werden darüber genauso wie über X und wie über alle anderen sozialen Netzwerke Kampagnen gefahren. Und das ist natürlich eine Gefahr, weil Trump möchte natürlich gerne selber der Herrscher über alle Right-Wing-Kanäle sein und dann sollen nicht irgendwie die Chinesen auf einmal irgendwie was machen, sondern das wollen sie selber haben. Deswegen wollte er es auch nicht verbieten, sondern er droht einfach nur mit dem Verbot, um in irgendeiner Form zu erzwingen, dass man sich dort einkaufen kann. Zumindest zu 50 Prozent, dass man bestimmte Dinge eben ausreichend verhindern oder mit anstoßen kann. Das ist sozusagen so ein bisschen so ein Sharing mit so, ja macht doch ihr irgendwie in Asien hier mit eurem TikTok, was ihr wollt, aber hier in den USA, da wollen wir ja die Propaganda mitgestalten und das ist so ein bisschen der Hintergrund. Ich bin mir nicht so richtig sicher, wie erfolgreich das sein kann und sein wird, aber das ist auf jeden Fall der Grund. Also hier geht es einfach ganz klar um die Kontrolle der Gesellschaftsmedien, um die Gesellschaft weiterhin zu kontrollieren. Ja Und das ist ja jetzt auch hier bei diesem zweiten Projekt, was da verkündet wurde diese Stargate-Geschichte das geht ja im Prinzip genau in die gleiche selbe Richtung.

Linus Neumann
1:28:19

Ja, da möchten sie jetzt sicherstellen, dass sie in dieser neuen Technologie der künstlichen Intelligenz mit unbegrenzt Geld und kaum Regulierung die KI-Macht des Planeten werden. Und da hat Trump jetzt gesagt, okay, 500 Milliarden. Also in Deutsch deutsche Milliarden, eine halbe Billion soll in den nächsten vier Jahren in OpenAI, Oracle und Softbank fließen oder von denen kommen, in jedem Fall irgendwie in künstliche Intelligenz investiert werden. Und da kannst du eigentlich nur mit den Ohren schlackern, weil das natürlich wirklich eine Summe ist, die sowas von irre groß ist und wenn du die, in OpenAI pumpst und in dann noch Oracle als quasi Datenbankunternehmen, Datensammlungsunternehmen, dann wirst du damit auch die KI-Macht des Planeten. Wir sind es ja eh schon, aber also das ist ein Schritt, der wahrscheinlich nicht besonders doof ist von Donald Trump. Und wo man sich als europäischer Bürger durchaus fragen muss, ob denn irgendwo nochmal jemand in Europa wirklich Interesse hat, in diesem Technologie Bereich noch zu kompieten? Oder war das jetzt wie quasi alles vorher auch schon? Den USA überlassen und den Regeln, die sie schreiben. Wir haben die Runde ja schon einmal durch. Internet ist da, zack, Google. Soziale Medien kommen, zack, Facebook, zack, Twitter. Also immer diese, keine Ahnung, Betriebssystem kommen, zack, Microsoft. Und immer diese wirklich irre Markt- und Gesellschaftsdominanz, die jetzt bei Produkten wie jetzt Microsoft Office schon nervt, aber gut ist dann eben Industriestandard, macht das Unternehmen Milliarden mit, wunderbar, andere zahlen dafür, wäre natürlich schön gewesen sowas in Deutschland zu haben, Aber wenn es jetzt um quasi sehr viel weitergehende Technologien geht, wie eben, ja, sogenannte soziale Netzwerke, die dann am Ende einen unglaublichen Einfluss auf unser Erleben und unsere Gesellschaft haben und dann Technologien, die Computer, Interfaces und Datenverarbeitung wirklich revolutionieren und die sehr klar, Ich meine, es ist ja immer noch ganz nett, dass es ab und zu noch so ein paar KI-Lächler gibt, die sagen, ach ja Quatsch, das kann nicht alles viel besser oder so. Aber ich meine, dass diese Technologie dann doch ungefähr alles, was IT ist, auf den Kopf stellen wird oder vielleicht auch erstmal auf die Beine stellen wird, ist glaube ich schon relativ klar.

Tim Pritlove
1:31:52

Uns ist das klar. Aber ich glaube, das haben noch nicht alle verstanden. Also Europa, das können wir vergessen. Also ich meine, wir haben einfach in Europa in den letzten 20 Jahren zu keinem Zeitpunkt irgendwie nennenswert dafür gesorgt, dass es auch nur ansatzweise eine konkurrenzfähige Wirtschaftsstruktur geben kann, die in der Lage ist, diesen selben Druck im Innovationsbereich zu entfalten. Also das ist halt einfach mit unserer Mentalität erstmal dem ganzen europäischen Infighting und diesem Abgrenzen, wo jetzt in welchem Land, wo was gebaut werden darf und ja, nee, also bevor wir uns dann in Europa auf irgendwas einigen, müssen erstmal alle nationalen Befründe erstmal abgesichert werden. Das verhindert schon mal sehr viel. Und wenn wir dann einfach mal wieder nach Deutschland schauen, also jeder, der hier irgendwie mal versucht hat, ein Unternehmen zu gründen und sich dann mit Banken und Investoren hat rumschlagen müssen und die ganzen Auflagen. Da wundert das einfach nicht, dass die dann eben alle nach Silicon Valley ausmarschieren, weil dann einfach dort sich eben zwangsläufig das ganze Geld und dann zwangsläufig daraufhin auch noch eben das Personal sammelt. Deswegen werden dort so absurde, Gelder bezahlt. Ich meine, es ist nicht alles Gold, was da ist und wir sehen ja jetzt auch, wie sich dieser ganze Tech-Sektor auch durchpolitisiert durch diese libertären Tendenzen und diese ganzen Träumer-Typen wie Musk und Thiel etc., die halt in ihrem Long-Termism irgendwie nur noch von irgendwie Mars-Besiedlung träumen und einfach so völlig absurde Zukunftsfantasien haben und dabei einfach die Gegenwart komplett ignorieren. Und dann auch einfach überhaupt gar kein soziales Gewissen mehr haben. Da geht es halt einfach nur noch um Macht und Einfluss. Und jetzt sehen wir einfach durch die KI-Technik, also ich kann das nur unterstreichen, was du gesagt hast. Und wem das noch nicht klar ist, bitte check das jetzt mal. Das ist einfach die dominierende Technologieentwicklung der nächsten Jahre. Das wird alles mitreißen. Und meinst du nicht Dieselmotor?

Linus Neumann
1:34:04
Tim Pritlove
1:34:06
Linus Neumann
1:34:56
Tim Pritlove
1:35:04

Thüringen wolltest du sagen. Wir haben eine bipolare Welt und die besteht aus den USA und aus China. So, das ist halt einfach das Ding, dass wenn die Russen auch nicht gerne hören, die halt immer noch der Meinung sind, sie könnten da mit ihren imperialen Kriegen was machen, sich dabei aber einfach selber ruinieren. Deswegen interessiert ja auch Trump jetzt Putin nicht mehr und will jetzt glücklicherweise dann dafür sorgen, dass der Ukraine-Krieg beendet wird. Good luck with that. Ich hoffe, das findet jetzt auch bald statt. Aber die eigentliche Auseinandersetzung ist halt zwischen China und den USA. Und das sehen wir an dieser TikTok-Geschichte, das sehen wir bei diesen AI-Investments und das sehen wir eben auch beim derzeit noch politischen Kampf um Taiwan. Weil Taiwan ist halt der. Quasi der Schlüsselkampf in dieser ganzen Geschichte. Und ich bin mir noch nicht so ganz so sicher, ob die USA in der Lage sind, Taiwan zu halten, aber das sollte auf jeden Fall das Ziel sein, weil das ist halt einfach mal das Zentrum der Chip-Entwicklung auf diesem Planeten. Und wenn die Chinesen es schaffen, sich auch Taiwan einzuverleiben, dann verändern sich halt die Kräfte nochmal weiter. Also das ist der Battle, der hier abläuft und man kann halt Trump alles mögliche vorwerfen, seine Ideologie, seine Ignoranz, seine mangelnde Empathie und alles. Und natürlich sind diese ganzen Republikaner alle kleine Schnuller-Nazis, die einfach alle an einer Waffel haben und Unsinn reden und so weiter, nur. Die sehen schon irgendwie auch den eigentlichen Power-Struggle der Zukunft und konzentrieren sich irgendwie da drauf. Leider eben ohne Rücksicht auf Verluste dabei, aber da spielt er sich ab und das ist halt eigentlich die ganze Botschaft dieser Initiationswoche, die wir da jetzt erleben.

Linus Neumann
1:37:14
Tim Pritlove
1:37:20
Linus Neumann
1:37:27
Tim Pritlove
1:38:44
Linus Neumann
1:38:47

Ja.

Tim Pritlove
1:38:49
Linus Neumann
1:39:07
Tim Pritlove
1:39:13
Linus Neumann
1:39:27
Tim Pritlove
1:39:32
Linus Neumann
1:39:33
Tim Pritlove
1:39:37
Linus Neumann
1:39:39
Tim Pritlove
1:39:50
Linus Neumann
1:39:58