Große Koalition zur Netzpolitik — Antennen auf Botschaften — Ströbele besucht Snowden — Geheimdienst-Zusammenarbeit
Eine ereignisreiche und durchaus unterhaltsame Woche mündet hier in eine nicht ganz dystopiefreie Sendung, die mit verhältnismäßig hohem Metagesprächsanteil versucht, die unterschiedlichen Signale am Nachrichtenhorizont in eine verständliche Reihenfolge zu bringen. Wir hoffen, Euch auch dieses Mal im Diskurs halten zu können.
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Transkript
Verwandte Episoden
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Shownotes
Prolog
Google verschlüsselt jetzt auch im Backbone.
Große Koalition zur Netzpolitik
Es gibt ersten Buschfunk über die netzpolitisch relevanten Themen der Koalitionsverhandlungen.
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Antennen auf Botschaften. Nein, wirklich!
Mit Hilfe von frei zugänglichen Erdbeobachtungssatelliten wurde ein Radom auf der britischen Botschaft in Berlin entdeckt.
- Fotos
- Die Abhörinstallation auf der britischen Botschaft in Berlin (oder: Honi soit qui mal y pense)
Ströbele besucht Snowden
Hans-Christian Ströbele stellt erneut unter Beweis, dass er eine coole Sau ist.
- Ströbele zur NSA-Affäre: Snowden würde in Deutschland aussagen – und bleiben
- NSA-Affäre: Regierung prüft Befragung Snowdens in Moskau
Geheimdienst-Zusammenarbeit
Während die Chefs von BND und Verfassungsschutz in den USA Vereinbarungen über die Zukunft der Überwachung treffen,…
- BND gehörte zur Abhör-Allianz des britischen Geheimdienstes
- heise online – Bericht: BND arbeitete eng mit britischem Geheimdienst GCHQ zusammen
Ein Podcast-Tipp zum Thema Hanussen: http://www.hoaxilla.com/hoaxilla-74-hitlers-hellseher/
Wochenlang nix und jetzt werden von der Metaebene Podcasts rausgehauen. Was soll das denn? :-)
Hi, erst einmal mehr Danke für Euren Podcast.
Eine Sache fand ich persönlich noch wichtig diese Woche:
Der CIA Chef Michael Hayden gibt offen und aggressiv zu, dass eine Motivation hinter den Abhöraktivitäten der USA gegen D Wirtschaftsspionnage (wie weit geht Europa in Griechenland) und Politspionnage (Lybieneinsatz) war und ist.
Quelle: http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts45132.html Ungefähr bei Minute 3:20
Zu den drei RAF-Anwälten Ströbele, Schily und Mahler gibt es auch einen ganz guten Film „Die Anwälte“. http://www.imdb.com/title/tt1439446/?ref_=fn_al_tt_2
wenn soviel Hellseherei schon im Spiel ist dann will ich auch mal :
Der Snowden-Vorfall war eine peinliche Nummer für viele , danach kam passend die „künstliche“ Zuspitzung zum govt shutdown, 99% der PC-Arbeitzplätze verwaist…
nur die IT Leute vom FBI waren voll besetzt, silkroad wurde in der zeit abgeschaltet mit nicht unwesentlichen Aufgebot trotz govt shutdown.
Also wenn ich der „admin“ igendwo bin nutze ich auch immer die Betriebs-Ferien um Updates auf die Server zu spielen, Backups zu machen und Systempflege, bestenfalls „Cleaninstall“ ….
es wird bestimmt schon das Schnorchel-Web 2.0 in den Schubladen gelegen haben , Snowden hat Einführung beschleunigt..
Dann kann man auf der Abhöhrerseite jetzt Reue heucheln, Besserung geloben, wohl wissend das das unentdeckte neue System gut und sauber läuft :)
Vermutlich aber erst in 20-30 Jahren oder so nachprüfbar die Spekulation….. :-)
Eine sehr gute Sendung!
Zum Thema „visionärer Breitbandausbau“:
Ein Lokalpolitiker bei uns in der Eifel hat seine Kleinstadt gerade zum „Silicon-Valley“ der Eifel ausgerufen, weil im Industriegebiet jetzt Datentransferraten „von 34 bis 600 Mbit/s“ möglich sind…
Die Radom-Änderung hat ja nicht lang überlebt.
*SIGH* Es musste mal wieder zum Äußersten kommen. Ende mit Edit-War, Bearbeitung geschlossen. Linus hat ja schon angedeutet, dass seine Änderung *möglicherweise* nicht auf Gegenliebe stößt. Im Artikel „Britische Botschaft in Berlin“ wäre aber noch Platz.
Warum soll man denn mit Tor nicht seine Email abrufen und sich authenifizieren. Ich glaube ich lass auf der tor webseite mal das genau Gegenteil.
Ich finde eure Reaktion auf „Google verschlüsselt nicht“ irgendwie untertrieben im Vergleich zur Reaktion auf „E-Mail made in Germany“. Damals habt ihr euch aufgeregt, dass die Provider nicht schon längst verschlüsselt haben. Für Google habt ihr plötzlich Verständnis, dass sie die Last auf ihren Servern reduzieren wollten. Und die Heuchler bei Google sind einfach nur lächerlich. Wenn sie ein „internes“ Netz über mehrere Kontinenten verteilen, dann kann es genauso gut abgeschnorchelt werden als wenn sie HTTPS auf ihren login-Servern abschalten würden. Einfach nur widerlich.
@miro
Es macht doch einen Unterschied ob man Daten (Emails) unverschlüsselt quer über das Internet verschickt oder ob man nur im „Intranet“ seine Daten unverschlüsselt sendet.
Ist deine komplette interne Kommunikation verschlüsselt und ich rede nicht vom Wlan.
Ich bin mit euch überhaupt nicht einig. Ein richtiger und ganz einfach überprüfbarer Kompromiss in Sachen Netzneutralität wären zwei technisch gleich grosse Hälften. Der eine Teil ist für das Klickibunti-Internet mit Android-TV-Box und das andere ist klassisches, vielleicht so wie heute schon verwaltetes Internet (Bittorrent zur Primetime ein wenig ausgebremst oder auf andere Backbone-Ausgänge verteilt, so in der Richtung, damit Omas youtube-Rezepte nicht hackeln) mit offenen Ports für alle und alles. Die Swisscom testet das im Moment mit einer Tochter für die Schweiz, solange der herkömmliche Teil exakt der Hälft entspricht, das Modem QoS kann und der herkömmliche Teil auch volles TCP/IP überall hin und her kann, finde ich das eine gute Idee. Es spielt doch keine Rolle, ob man am DSLAM beschnittene 10Mbit/s hat, oder ob das Modem selber diese 10Mbit/s anbietet. (Im Falle Swisscomtochter ist das aber überhaupt nicht so. Ich weiss nicht, wie sich dies auf das zukünftige schweizerische Internet auswirkt). Als Hebel bietet sich später dann genau diese Regel an. Wenn eine Stadt Gigabit-FTTH verkauft und selber 100Mbit/s in ihr TV-Netz lässt, dann erhält der Kunde automatisch 100Mbit/s auch ins Internet. Und nicht 20 oder 34.5.
Die Europäische Politik (TM) könnte endlich ein für allemal ADSL2+ als niedrigstes akzeptables Internet definieren und gleichzeitig die Störerhaftung für Gemeinden, die für sich ihre eigenen Anschlüsse bauen, aufheben. Dann wären Meshnets, Gemeinde-FTTH oder WiMAX fürs Dorf am Tobel auch rechtlich zumindest für Gemeinden oder kleine Kooperationen nicht mehr heikel. So können Bund und EU diese monumentale Aufgabe an die Bürger zurückspicken. Ich dachte, die EU sei für Deregulierung und freier Markt. Habe ich damals gehört.
Das mit den Endgeräten hat leider einen traurigen Präzedenzfall in den Augen der Normalo da draussen: Die Stromzähler gehören zum Haus und sind Eigentum des Netzbetreibers. Ich sehe da keine politische Möglichkeit, unsere Interessen durchzusetzen. Auch nur schon, weil BNetzA/BAKOM/FCC etc. den Markt exklusiv regulieren und ein einzelnes Bundesland oder ein Kanton weder Chance noch Befugnis hat, hier zusätzliche Handelsregeln einzuführen.
Aus der Änderungshistorie zum Wikipedia-Artikel über „Radom“:
„Vollidiot. Das Ding ist halt eins. Oder glaubst du, die Botschafter zelten auf dem Dach in einem radomartigen Zelt?“
Ich lollierte.