LNP456 Raumbildendes Packmittel

Feedback — Digitalstrategie Gesundheitswesen — European Health Data Space — Fingerabdruck — Radio Dreyeckland — Schulhof-Fälle

Heute dreht sich viel um Euer Feedback und um das Gesundheitswesen. Der Bundesgesundheitsminister hat seine Digitalstrategie vorgestellt und wir machen uns unsere Gedanken dazu. Wir diskutieren auch über das Wohl und Wehe biometrischer Sicherungssysteme und ein paar andere Dinge.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann
Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove
Was bringt uns eigentlich diese Digitalisierung? 1,67 Euro. Musik Logbuch Netzpolitik Nummer 456 ihr merkt schon es geht aufwärts vom 14. März 2023. Ja genau es fröhlingt ein wenig an in Berlin gerade, leicht. Ich hab schon Krokus habe ich schon gesehen. Bienen, Bienen. Das sind ja so early adopter sind das ja.
Linus Neumann
Das sind die ersten immer. Die machen Fooding bevor es cool ist.
Tim Pritlove
Genau das ist so wie Lichtgestaltung Pionier. Der Krokus sozusagen, der sich immer zuerst reindringen, sagt hier geht doch was. Der hat doch kein Winter hier.
Linus Neumann
Scheint doch die Sonne.
Tim Pritlove
Schlechtes Wetter ist nur wenn man das denkt, dass das schlecht ist. Das ist eine Frage der Kleidung. Guck mal was ich habe.
Linus Neumann
Alles eine Frage des Krokus.
Tim Pritlove
Seid GroKo-so! Mehr kann man dazu nicht sagen.
Linus Neumann
Was kostet ein Krokus? 1,67 Euro.
Tim Pritlove
Das ist ja kein Anreiz. Da kommen wir gleich zu.
Linus Neumann
Da kommen wir gleich zu.
Tim Pritlove
Wir haben Kommentare zu den Kommentaren, die werden immer mehr zu Freude.
Linus Neumann
Inzwischen, wir haben teilweise sogar Kommentare, die keines der aktuell zirkulierenden Memes berühren. Das würden wir gerne abschaffen.
Tim Pritlove
Memes?
Linus Neumann
Oder? Zumindest eine Primzahlreferenz oder eine, wie heißen die Dinger?
Tim Pritlove
Da sind schon ein paar Sachen dabei.
Linus Neumann
Ja aber ne, es dürfen keine mehr, keine Kommentare.
Tim Pritlove
Achso keine anderen dürfen mehr, ohne Referenz läuft einfach mal gar nichts.
Linus Neumann
Ohne Loop Muffe oder Primzahl, die drei Kommentare hier nicht verlesen.
Tim Pritlove
Genau, fangen wir doch an mit Packstut, der schreibt, in den vergangenen Folgen sind die Begriffe Beutel, Tüte und Sack etwas durcheinander gegangen. Sie wurden teils gar kombiniert. Da in der aktuellen Folge ja schon die Frage nach dem Packstoff geklärt wurde, was ist Jute und warum sind es doch Baumwollbeutel? Hier einmal die Definition zu den Packmitteln. Ein Beutel ist ein flexibles, vollflächiges, raumbildendes Packmittel bis 2700 cm² Zuschnitt. Tüten sind aus einem zuschnittgefertigten dreieckigen Beutel mit Längsnaht. Von einem Sack spricht man bei einem flexiblen, vollflächigen, beim Befüllen raumbildenden Packmittel, welches einen Umfang von mindestens 36 Zentimetern aufweist. Wer hätte gedacht, dass diese Verpackungsthemen mit eurer Podcast mal relevant würden. Ansonsten besten Dank für eure Arbeit, auch für Interessierte aus der Verpackung, immer top aufbereitet. Ja, wir bemühen uns die Themen auch richtig einzupacken für euch. Egal ob jetzt in Beutel, Tüte oder Sack. Aber das mit der Tüte habe nicht verstanden. Dreieckige Beutel? Tüte? Ist das dann sozusagen wo man so seine gebrannten Mandeln mitkriegt, das ist eine Tüte oder was? Ach, das heißt die Plastiktüte im Supermarkt ist gar keine Tüte, das ist ein Plastikbeutel.
Linus Neumann
Viel spinnender finde ich, wenn es keinen Umfang von mindestens 36 Zentimeter hat, ist es kein Sack.
Tim Pritlove
Kann ja nicht herkommen weißt du. Ja mit den Säcken und so den Beutel das ist wirklich ein Thema. Nicht dass jetzt einer das überprüft und dann die Kängurus gar keinen Beutel haben.
Linus Neumann
Aber das ist schon klar wir sind hier in Deutschland da wird sowas klar durchdefiniert.
Tim Pritlove
Ich finde das ist auch wichtig also das ist eine gute Definition da habe ich wirklich was für übrig.
Linus Neumann
Stell dir mal vor, es käme jetzt irgendwie jeder Sack des Weges daher und definiert das anders. Das ist doch völlig klar.
Tim Pritlove
Windbeutel sind das doch. Das ist eine Definitionsfrage. Elmayyachi schreibt, es gab leider nie einen Opel Omega 1,6 Liter. Der kleinste Omega A hatte 1,8 Liter Hubraum. Der Omega B ging bei zwei Litern los. Keine dieser Zahlen ist eine Primzahl.
Linus Neumann
Zwei ist eine Primzahl.
Tim Pritlove
Ja, also man muss schon, also wenn schon, wenn schon kritisiert, ne? Und das auch noch in den Kommentar fassen, mein Freund. Mein lieber Freund Elmar. Dann, dann auch richtig, ne? Das wird, wird dann später nochmal bestraft. bestraft. Kostet Bier. Aber offensichtlich gibt es keine Opel Omega 1,6 Liter. Wer hätte es gedacht? Hab ich mich vertan.
Linus Neumann
Ja. Kadett.
Tim Pritlove
Das kann gut sein, weil das war so damals war das so, Omega war ja so Oberklasse, also der Versuch einer Oberklasse, so ein bisschen so größeres Fahrzeug und das wurde nie unter 1,8 Liter verkauft so was. 1,6 Liter das ist ja so, ja das war ja schon so ein, wie soll ich sagen, Kleinwagen.
Linus Neumann
Am Astra vielleicht.
Tim Pritlove
Wer sich da heute wundert, Motoren hatten damals nicht so viel Power aus dem selben Hubraum, deswegen war alles noch sehr Hubraum definiert. Heutzutage spielt das nicht mehr so eine große Rolle, jetzt geht es sowieso demnächst nur noch um Kilowatt.
Linus Neumann
Jetzt geht es nur noch um Windungen. Wie viele Windungen da.
Tim Pritlove
Genau, hier geht es ja auch in der Politik geht es ja dann auch meistens um Windungen, da muss man immer gucken wie sehr sie sich wieder gewinnen um irgendwie eine sinnvolle Lösung zu vermeiden. Naja, dann noch zum elektronischen Personalausweis bzw. zur anonymen Altersverifikation schreibt Simon. Anonyme Altersverifikation ist tatsächlich ein Feature, das der NPA mit E-ID seit Beginn unterstützt, aber den Leuten glaubhaft zu machen, dass sie ihren Ausweis an den Leser halten sollen, aber trotzdem anonym bleiben, halte ich für eine größere Herausforderung.
Linus Neumann
Das ist genau der richtige Punkt. Ich hab das, also das bezieht sich ja darauf, dass ich in der letzten Sendung argumentiert habe, du kannst einen Altersnachweis irgendwie nur an eine Identität binden und dabei habe ich falsch dargestellt, dass es diese Funktion oder quasi unterstellt, dass es diese Funktion nicht gäbe. Wo Simon mich jetzt hier korrigiert. Das geht, aber das glaubt dir halt auch keiner. Das ist das Hype an deinen Ausweis hin. Wir lesen den jetzt aus. Wir lesen nicht aus, wer du bist. Wir gucken nur, ob du alt genug bist. Ich glaube, wenn ich das richtig erinnere, haben die das dann... Gab's das nicht auch an Zigarettenautomaten irgendwann? Ja. Dass die geguckt haben, dass man 18 ist?
Tim Pritlove
Ich bin mir nicht so sicher, dass das wirklich diese Funktion benutzt wurde. Sondern ich glaube es wurde einfach nur...
Linus Neumann
Nee, nee, die haben das mit Geldkarte oder sowas gemacht, ne?
Tim Pritlove
Ich glaube es war sagen wir mal nur so dieses, du hast so ein Dokument, dann musst du so und so alt mindestens sein.
Linus Neumann
Jaja, irgendwie so.
Tim Pritlove
So war das glaube ich, ne? Stefan erläutert das auch nochmal ein bisschen genauer. Der neue Personalausweis kann genau das, Altersprüfung ohne weitere Daten zu offenbaren und zwar nicht nur für 18, sondern für jedes Alter ohne das Geburtsdatum zu verraten. Wie das geht? Erstens, der Service fragt den Ausweis, ob die Person vor dem Tag X geboren wurde. Zweitens, der Ausweis zeigt diese Frage an und fragt nach der PIN. Drittens, bei richtiger PIN antwortet der Ausweis ja oder nein. Also es ist natürlich nicht, dass der Ausweis eine PIN anzeigt, weil das kann er natürlich nicht, sondern ein entsprechendes Lesegerät. Beachte a. Um das Geburtsdatum zu ermitteln müsste der Service häufig fragen. B. Die PIN bindet den Altersnachweis an die Person. c. Jeder Service kriegt vom Ausweis eine andere zufällige ID zu sehen, die aus Servicezertifikat und Ausweiszertifikat generiert wird. Mehrere Services können untereinander die Daten nicht korrelieren. Bonus die Echtheit der Antwort ist durch den Ablauf des Protokolls garantiert sie ist aber trotzdem nicht signiert deshalb kann sie nicht weitergegeben oder weiterverkauft werden.
Linus Neumann
Super, also es ist erstens mal richtig schön erklärt wie man es macht oder machen kann aber ich weise kurz darauf hin ja am Ende ist der Anker für diesen Nachweis der Ausweis. Und dass ich nachweise, dass ich auch die berechtigte Person bin, in dem hier, in dem von Stefan vorgetragenen Ablauf. Auch die PIN eingebe. Das heißt, es funktioniert nicht, den Ausweis einer anderen Person zu nehmen, weil ich im Zweifelsfall die PIN nicht habe. Jetzt das Ganze also in irgendeiner Form loszulösen davon, dass einmal eine hoheitliche Stelle dir ausgestellt hat, Das ist ein Dokument mit dem du einen Altersnachweis gegenüber dritten und nicht gefälscht und so weiter. Das ist eben auch nur mit einem Ausweis nach meinem Verständnis möglich. Ja, also irgendeine Blockchain-Lösung oder sonstiges muss immer daran gebunden sein, dass es noch diesen Nachweis gibt, dass ich auch die Person bin, der das ausgestellt wurde. Und dieser Nachweis ist am Ende darin verankert, dass irgendjemand mal festgestellt hat, dass ich auch wirklich diese Person bin. Insofern sehe ich nicht die technische Möglichkeit, das Gleiche, was Stefan jetzt hier zeigt, am Ende ohne Ausweis zu machen. Und wo man jetzt auch nochmal schauen müsste, Da bin ich etwas unsicher, weil er hat jetzt den Ablauf geschildert. Der Ausweis antwortet ja oder nein. Der Ausweis wird von dem Leser, weiß er auf jeden Fall das abfragende Zertifikat. Und wahrscheinlich gibt es hier irgendeine Möglichkeit, dass der Service die zufällige ID von diesem Ausweis kriegt. Der Service Zertifikat und Ausweis Zertifikat. Okay, also du kriegst eine ID, die zu dir gehört. Jetzt stellt sich die Frage, wo, an welcher Stelle da jetzt am Ende verhindert wird, dass wenn dieser Service jetzt sagt, ich prüfe mal diese Signatur, ne doch, mit der öffentlichen Signatur kann er die Prüfung vornehmen, ohne dass die andere Stelle tatsächlich weiß, dass ich es war, also die ausgebende Stelle weiß, dass ich es war. Aber das ganze Ding ohne Ausweis kann man auch wieder bauen, es muss aber am Ende an den Ausweis gebunden sein. Also ich sehe da irgendwie, ehrlich gesagt, keinen sinnvollen Weg nach vorne, das vollständig von einer Identifikation und damit am Ende dem Ausweis zu lösen.
Tim Pritlove
Ja beziehungsweise so richtig, ich meine das Ding ist, jetzt haben wir so eine, also was heißt wir, deutsche Staatsbürger haben das, ich verstehe ja immer noch nicht warum eigentlich ausländische, also Leute die in Deutschland wohnen aber nicht Deutsche sind, warum die keinen Personalausweis haben.
Linus Neumann
Hast du schon mal das Feedback bekommen, die Europakarte oder sowas, Deutschland.
Tim Pritlove
Ja genau also okay wenn das genauso funktioniert, also bloß niemand weiß wie man damit umgeht, niemand versteht warum es eine Ausweis App 2 gibt.
Linus Neumann
Weil es eine 1 gibt.
Tim Pritlove
Gab.
Linus Neumann
Ja gut, aber wenn der, wenn Elmar Yatschi sagt es gab ein Omega A und ein Omega B, dann kannst du doch auch nicht sagen wieso heißt der B jetzt, B, den A gibt er nicht mehr.
Tim Pritlove
Ja, also kurz gesagt, ich glaube das wird sich alles erst in dem Moment durchsetzen, wo es aufs Telefon kommt.
Linus Neumann
Ja, alles richtig. Aber da haben wir ja auch in der letzten Saison darüber gesprochen, wenn die ID auf dem Telefon ist, dann machst du damit den Schritt in allgegenwärtige Identifikation und den Identifikationsvorgang oder auch den Altersnachweisvorgang in einem gewissen Maß kompliziert zu halten, trägt eben auch dazu bei, dass er nicht allzu oft angewendet wird.
Tim Pritlove
Ja, aber ich meine leider dann eben auch nicht dann, wenn es mal wirklich angemessen wäre.
Linus Neumann
Ja, du kannst gerne bei Pornhub mal vorschlagen, dass sie diesen Prozess mit dir durchlaufen, jedes Mal, wenn du da abends noch ein Filmchen gucken möchtest.
Tim Pritlove
Ja klar, also über die Gefahren müssen wir uns gar nicht groß unterhalten, aber das ist halt, Chancen und Risiken muss man immer so ein bisschen abwägen und bei dem beklagenswerten Zustand der Digitalisierung in unseren Breiten, muss schon jetzt nochmal ein bisschen was passieren und Identity gehört nun mal leider zu den Enablern schlechthin für Digitalisierung.
Linus Neumann
Ja aber Tim, ganz kurz, wenn ich dich daran erinnern darf, wir haben über diesen Kontext gesprochen, im Thema Chat-Kontrolle und Altersnachweis, um überhaupt irgendwo ein Internet-Chat-Zugang zu bekommen. Also wir reden ja hier von harten Einschränkungen und vollumfassendem Altersnachweis und Identifikation. Ich würde jetzt ungerne in dem Kontext die Diskussion aufmachen, okay, wie hebt man jetzt ID in eine zeitgemäße, ähm, ... Auf eine zeitgemäße Ebene, sicherlich nicht indem man da Privatanbieter rein holt und sicherlich nicht indem man irgendwelche Blockchain Technologien macht oder was sonst Udo und seine Kollegen sich als nächstes ausdenken.
Tim Pritlove
Vollkommen klar. Das ist eine hoheitliche Geschichte und muss auch genau dort bleiben und ordentlich gelöst werden. Tatsächlich ist sie technisch bereits ansatzweise richtig gelöst. Die Basis dafür ist da. Es ist bloß noch keinem gelungen das letzte Glied in der Kette zu schließen. Sodass es auch jeder nutzen kann.
Linus Neumann
Und das ist glaube ich die Falle, in der wir uns gerade befinden, dass wir nämlich eine Technologie vor vielen Jahren hier eingeführt haben mit dem NPA, dem neuen Personalausweis, der ja nicht mehr EPA heißt, weil der die elektronische Patientenakte, mit dem NPA. Wo wir feststellen, junge, junge, da haben sich Leute vor 10, 15 Jahren echt schon mal Gedanken gemacht, wie man sowas alles ordentlich löst. Ungünstigerweise, ja damals noch nicht absehbar, der Siegeszug des Smartphones, ja, in diesem Ausmaß. Aber zumindest können wir sagen, ja pass auf, diese bestimmte Lösung, die ihr versucht von hinten durch die Brust ins Auge zu bauen, die gibt es schon. Das ist durchaus technisch möglich und deswegen finde ich die Hinweise hier von Stefan und Simon auch so wichtig zu sagen, ein paar Dinge sind auch schon gelöst, muss man vielleicht gar nicht neu erfinden.
Tim Pritlove
Was auch schon gelöst ist, ist die Frage, was denn die beste Primzahl ist. Sicherlich eine Frage, die euch jetzt seit mehreren Folgen schon einfach Tag und Nacht beschäftigt. Dazu äußert sich Daniel und berichtet, Sheldon aus Big Bang Theory hat mal erklärt, was die beste Zahl ist, nämlich die 73. Die 73 ist die 21. Primzahl, ihre Spiegelzahl, die 37, ist die 12. Primzahl. Deren Spiegelzahl wiederum, die 21, ist das Produkt von 7 und 3. Es konnte sogar mathematisch gezeigt werden, dass 73 tatsächlich die einzige Zahl mit diesen Eigenschaften ist. Die sogenannte Sheldon-Primzahl. Binär ausgedrückt ist die 73 ein Palindrom, da sie vorwärts wie rückwärts geschrieben 1001001 lautet. Der Morse-Code, lang, lang, Punkt, Punkt, Punkt, Punkt, Punkt, Punkt, Strich, Strich, ist ebenfalls symmetrisch. Nachzusehen natürlich in der 73 folge der Serie.
Linus Neumann
Es ist wirklich irre was sie bei Big Bang Theory an Nerd Kram unterbringen das ist wirklich erfreulich.
Tim Pritlove
Da kann dann endlich mal alles berichtet werden was sich Nerds so ausgedacht haben. Dann gibt es noch einen Hinweis zum Thema Glasfaserkabelreparatur, gab es tatsächlich mehrere Kommentare, aber wir zitieren mal Smolpp, der das mal ganz ausführlich berichtet hat, wie denn das eigentlich funktioniert. Bezüglich eurer Ungereimtheiten bei dem Glasfaserschaden. Schön formuliert, eure Ungereimtheiten. Man hat nicht gesagt, dass wir scheiße erzählen. Ja, das hat sich nicht gereimt. Wir sollten mehr darauf achten, dass sich die Sachen, die wir sagen, reimen. Ja, wie in dem berühmten Gedicht, Der Schüttelreim, der Schüttelreim, der reimt sich nicht, der reimt sich nicht. Also, er schreibt, um den Schaden relativ einfach zu beheben, wird an der Schadstelle an beiden Enden so weit zurückgegangen, dass man wieder genug Kabel zum Spleißen hat. Man braucht in der Regel zwei bis drei Meter. Dort werden dann Muffen gesetzt und die Fasern eingelegt. Also für mich ist eine Muffe jetzt etwas, was so quasi so für jede Faser so einen Slot hat, ne? Dass die sozusagen in so einem geordneten Raum sind. So verstehe ich das. Nun verbindet man die beiden, oder was ist für dich eine Muffe? Linus. Ich gucke mal kurz. Also Muffe ist so ein Wort.
Linus Neumann
Muffe ist ein Beutel.
Tim Pritlove
Das steckt man auf was anderes drauf. Ja, ne?
Linus Neumann
Genau, also eine Muffe ist in der Installationstechnik ein Bauelement zur unterbrechungsfreien Verbindung zweier Rohre oder Kabel und das Gegenstück zum Nippel. Bewästigungsbauteile mit Innengewinde. Moment Tim, das ist ja nicht so einfach. Bewästigungsbauteile mit Innengewinde, die mehr als zweimal so lang wie der Innendurchmesser sind, werden auch als Gewindemuffen bezeichnet. Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017, Jetzt ist die Frage, gibt es auch Gewinde Nippel oder heißen die dann schon Schraube?
Tim Pritlove
Alles ist Nippel außer der Muffe.
Linus Neumann
Das ist also eine Muffe. So hätte ich es jetzt auch so.
Tim Pritlove
Okay, also Muffe ist was, was man so rüber steckt.
Linus Neumann
Ja, ein größeres Rohr um zwei dünnere zu verbinden.
Tim Pritlove
Genau, aber ich hab mich jetzt nur gefragt, was bedeutet das für diese Glasfasern, wenn die eingelegt werden? Also sind dann sozusagen in dieser Muffe nochmal so Slots? Egal, ich fahre mal fort. Nun verbindet man die beiden Muffen noch mit einem neuen Kabel, spleißt alle Fasern eins zu eins durch. Fertig. Fertig. Man hat also am Ende zwei Muffen in denen die beiden Kabelenden des defekten Kabels eingelegt sind. Von Muffe A zum Muffe B wird ein neues Kabel gelegt und an beiden Muffen werden die Fasern eins zu eins durchgespleißt. An jeder Muffe sind dann zwei Personen. Einer setzt die Kabel ab und legt die Fasern ein, der andere spleißt. Eventuell werden noch die wichtigsten Fasern priorisiert um den Stress zu minimieren. Und um die Fasern zu identifizieren, gibt es einen Farbcode mit zwölf Farben. Es sind im Normalfall immer zwölf Fasern zu einem Bündel zusammengefasst. Sowohl die Bündeladern als auch die Fasern sind farblich markiert. Falls die zwölf Farben nicht mehr ausreichen sollten, wird mit Strichen weitergearbeitet. Oder es werden zwölf Bündeladern à zwölf Fasern, also insgesamt 144 Fasern in einer größeren Ader zusammengefasst. Bei 576 Fasern wären das also 5 große Adern mit jeweils 12 Bündeladern mit jeweils 12 Fasern. Ich hoffe das war jetzt nicht zu verwirrend. Liebe Grüße Franz.
Linus Neumann
Und das kommt dann in einen Beutel.
Tim Pritlove
Oder in den Sack.
Linus Neumann
Ich habe, glaube ich, auf Wikipedia ein Bild gefunden. Wo jemand relativ viel zu splicen hat, wenn ich das so, scheint mir das zu sein, das ist eine Glasfaserkabelmuffe mit einem Splicegerät daneben. Und da kann der sich das in der Muffe schön sortieren und dann wird das gespliced.
Tim Pritlove
Ja, das sieht ganz sinnvoll aus. Also man macht die Zuordnung mit Farben.
Linus Neumann
Jetzt ist halt die Frage, ob der ein Fusionssplice, ein Klebesplice oder ein Krimsplice oder ein No Epoxy, No Polish mechanischer Splice. Das erklären wir euch aber beim nächsten Mal.
Tim Pritlove
Irgendwo anders wurde auch noch kommentiert, so meiner wilden Idee, man löst das alles in Software, dass es sich leider nicht unbedingt immer so ohne weiteres mit Switches realisieren lässt und teilweise auch einzelne Fasern dann untervermietet sind, sodass sie also auch physikalisch irgendwo anders aufschlagen, sodass man da nicht unbedingt immer elektronisch upmappen kann. Offensichtlich haben aber hier die Glasfaser Reparateure die Sache voll im Griff mit Farben. Ist doch wirklich ein farbenfroher Job den die haben.
Linus Neumann
Ja und die haben schon Fusion.
Tim Pritlove
Kalte Fusion draußen im November im Kramer.
Linus Neumann
Bin mir nicht so sicher, ob die so kann. Okay, das muss jetzt auch einer da haben.
Tim Pritlove
Ja, das sind da auf jeden Fall.
Linus Neumann
Merken wir uns. Lieber nicht mit dem Bagger in die Glasfaser.
Tim Pritlove
Ja.
Linus Neumann
So, jetzt hat ... Lauterbach endlich ein anderes Thema. Pandemie zu Ende, jetzt muss der sich ein neues Thema suchen. Und er hat jetzt vorgestellt die Digitalstrategie. Und vielleicht dazu einleitend ein paar kleine Bemerkungen. Also eine Strategie gibt ja sehr große politische Ziele vor, die man nicht notwendigerweise dann in konkreten Details münden. Das heißt, wenn wir heute diskutieren, können wir nur relativ wenig über die tatsächliche Implementierung und Umsetzung sprechen. Das wäre dann eher so Taktik und Implementierung, aber eben die große Zielvorgabe für die Gesundheitspolitik. Des Weiteren, wenn ich das richtig in Erinnerung halte, ist der Karl Lauterbach ja Epidemiologe. Vor allem, weil man sich wundert, dass der nicht jetzt in den letzten Jahren mal eine Fortbildung zum Pandemiologen gemacht hat. Das ist das Gleiche. Das große Pandemie-Plom hat er jetzt.
Tim Pritlove
Pandi-Plom sozusagen.
Linus Neumann
Pandiplomierter Epidemiologe. Und natürlich kann man jetzt, wenn ein solcher Mensch jetzt Gesundheitsminister ist und eine Digitalstrategie macht, dann kann man sich die Gedanken machen, dass er natürlich, oder kann man sich ausmalen, dass er die Datenbasis verbessern möchte, unter der seine Wissenschaft natürlich die letzten Jahrhunderte oder Tausende gelitten hat. Dass es eben viele Daten dezentral irgendwo gibt, die, stünden sie der Forschung zur Verfügung, vielleicht sehr viele Studiendesigns vereinfachen würden, sehr viele medizinische Kenntnisse einfacher herbeiführen würden. Und das ist jetzt so ein bisschen der Hintergrund oder scheint mir einer der Schwerpunkte von Karl Lauterbach zu sein. Und zunächst einmal, wenn man jetzt alles andere aus dem Vorlest, denke ich, dass da sicherlich ein sehr großer Datenschatz zu heben ist, weil wir, glaube ich, relativ wenig noch über die Korrelationen, Risikofaktoren von unterschiedlichen Krankheiten so kennen. Man weiß, bestimmte Lebensmittel oder Genussmittel führen zu bestimmten Krankheiten. Aber da gibt es wahrscheinlich noch eine ganze Menge mehr. Wer sich mit Karl Lauterbach so ein bisschen auseinandersetzt, weiß ja, dass der Mann mehr oder weniger kein Salz zu sich nimmt, weil übermäßiger Salzkonsum mit großen Krankheiten verbunden ist und so weiter und so fort. noch sehr viel mehr. Wissen zu heben, wenn wir jetzt die Gesundheit verdaten. Und wenn man sich mal anschaut, wie jetzt einzelne Arztpraxen Datenhaltung betreiben, dann denke ich, würde ich eingangs schon mal sagen, das ganz große Problem scheint nämlich dort zu sein. Also in, wie schaffe ich denn jetzt mal eine Datenvereinheitlichung überhaupt dafür? Wenn die eine Zahnärztin, was weiß ich, das so festhält und die andere so, dann kann ich noch so viele Daten an zentraler Stelle sammeln. Wenn ich kein Datenmodell habe, in dem sich das abbilden lässt, dann habe ich auch nicht die Erkenntnisse. Das große Problem der medizinischen Studie oder der medizinischen Meta-Analyse oder was auch immer ist natürlich wie in jedem anderen Bereich auch, überhaupt erstmal ein Datenmodell zu finden, was alle relevanten Faktoren, die du untersuchen möchtest, auch abbildet. Und dieses Problem ist ungewiss.
Tim Pritlove
Also es ist nicht so, dass es keine gibt, ne? Ja, aber es ist auch nicht so, dass es keine Datenmodelle gibt für Krankheiten und so was.
Linus Neumann
Ja, ja, richtig, aber du gehst ja genau davon aus, wenn du sagst, wir wollen hier Dinge untersuchen, von denen wir noch nicht wissen, dass sie Zusammenhänge haben, dann muss ich ja erst mal irgendwie andere dazu bringen, dass sie die erfassen. Also beispielsweise, klar kann ich jetzt von allen Menschen alle Diagnosen in irgendeine Datenbank packen und da habe ich immer noch keine Korrelationen zu Risikofaktoren wie Salzkonsum oder so etwas. Sondern nur Korrelationen zu anderen Krankheiten, die wiederum jetzt nicht allzu schwer zu erforschen sind. Also ich will nur sagen, die vollständige oder die große Arbeit, eine derartige zentrale Datenfassung irgendwie überhaupt einem Gewinn hinzuzuführen, die würde auf jeden Fall noch vor uns stehen und die geht natürlich auch mit enormen Ineffizienzen einher. Wer sich erinnert, ich glaube das hatte Flipke auch bei uns in der Sendung natürlich dargestellt, als wir über die Konnektoren gesprochen haben, im Moment ist die EPA mehr oder weniger sowas wie so ein Cloud-Speicher, wo PDFs hochgeladen werden. Und das ist natürlich nicht das, was irgendwie jetzt die Forschungsideen eines Epidemiologen auch nur im Entferntesten ermöglicht. Ja, also das meine ich mit, dass es der ungelöste Teil des Problems ist.
Tim Pritlove
Also eine reale Datenarchitektur, die quasi deutschlandweit oder im Idealfall natürlich Europa und weltweit definiert ist und in Betrieb genommen werden kann und die halt die Anforderungen an Security, an Privatsphäre aber eben auch an Forschung und Nützlichkeit und den Workflow des Gesundheitssystems das entsprechend alles berücksichtigt und im Idealfall optimal bedient.
Linus Neumann
Das wäre jetzt so die Idealvorstellung, die wird man nie erreichen.
Tim Pritlove
Die sollte natürlich eine Idealvorstellung sein. Was denn sonst? Sonst brauchst du ja gar nicht erst auf die Bühne zu kommen.
Linus Neumann
Die setze ich jetzt ein bisschen niedriger an und sage, naja, vielleicht haben wir schon mal einen Vorteil, wenn wir es schaffen, dass ein Mensch seine Diagnosen nicht bei jedem neuen Kontakt mit einer Ärztin aus dem Gedächtnis zitieren muss. Ja, also ist, keine Ahnung, kommst zum Beispiel, sagen wir mal der Rettungsdienst kommt, ja? Du bist bewusstlos geworden, Rettungsdienst kommt, ja? Und der weiß jetzt zum Beispiel nicht, dass du Diabetikerin bist oder schon den dritten Herzinfarkt hattest oder solche Dinge, ne? Also die medizinische Vorgeschichte im Notfall. Kann durchaus natürlich von Interesse sein. Ist immer so ein Beispiel, was da jetzt auch angeführt wird. Wo jetzt zum Beispiel auch Apple hat dem ja, glaube ich so, du kannst Medical Information hinterlegen. Zum Beispiel sagen hier übrigens ich bin Epileptikerin, ich nehme regelmäßig Nitro oder sowas, das gibt's glaube ich.
Tim Pritlove
Notfallpass und sowas.
Linus Neumann
Dann hatten wir ja auch schon mal das Feedback eines Hörers, der sagt, ja, wenn man jetzt so chronisch krank ist und dann zu vielen unterschiedlichen Expertinnen gehen muss die ganze Zeit und dann, boah, kann der Arzt sich nochmal bemühen, dass er jetzt jetzt scheiß Röntgenbild nochmal der Ärztin schickt von der anderen Praxis und da hat der jetzt keinen Bock, da kriegt der aber nicht 1,67 Euro für, deswegen macht der das jetzt nicht. Solche Probleme, die gibt es auf jeden Fall. Alle und da gibt es sicherlich auch Potenziale, die man optimieren könnte. Oder auch Voruntersuchungen und so weiter. Impfungen, irgend so ein Kram. Aber all das würde ja nur funktionieren, wenn diese Daten auch in irgendeinem sinnvoll strukturierten Format vorliegen. Also wenn ich jetzt sage, hier ist der Patient, der Tim kippt um und sagt, mir ist ganz schummerig. Jetzt kommt der Notarzt und sagt, jetzt müssen wir mal gucken, ja, gucken wir mal die Patientenakte. Und dann gibt es halt so eine lose Blättersammlung von irgendwelchen Scans, die irgendwelche Leute zu irgendwelchen Zeitpunkten mal da hochgeladen haben. Und vielleicht dann noch strukturiert so ein paar ICD-Diagnosen, wie der Tim über die Zeit gesammelt hat. Das hilft natürlich auch nicht wirklich jemandem weiter. Nur um mal so zu sagen, was hier die Aufgabe ist, die man angehen möchte. Und dass jetzt zu all dem natürlich noch gehören müsste, dass wir anerkennen, dass es hier um hochprivate Daten handelt, von höchstem Schutzbedarf und Schutzanspruch, mit unter katastrophalen Konsequenzen, wenn sie in falsche Hände gelangen. Das muss man ja einfach mal festhalten. Und diesen beiden Ansprüchen, ich glaube, den beiden gerecht zu werden, und da sage ich jetzt spezifisch beiden gerecht zu werden, ist der Anspruch nicht, die gegeneinander abzuwägen und vielleicht zu sagen, der Datenschutz tötet uns alle, wir müssen die Daten jetzt alle auf einen Haufen werfen und gucken können. Das sind ja beides keine, würde man das sagen, verantwortungsbewussten Positionen in diesem Kontext. Und man könnte hier sicherlich eine sinnvolle Lösung bauen, die überzeugt. Jetzt können wir uns mal gucken, was kommt denn jetzt aus dem Gesundheitsministerium für Ideen? Ja, zum Beispiel, wir möchten gerne die EPA für alle ermöglichen. Okay, als ich letztes Mal geguckt habe, war das bereits der Fall. Kann ich bekommen. Ist für alle erhältlich bei Bedarf. Aber deswegen führen sie ein Opt-out Prinzip ein. Das bedeutet, wenn du nicht aktiv widersprichst, hast du eine EPA. Gut, kann man jetzt sagen, das war, glaube ich, auch diese Änderung war die, die dann auch dem Personalausweis irgendwann mal zur Verbreitung verholfen hat. Weil so ne, was der Bauer nicht kennt, der Fred-Denich-Mentalität sich durchgesetzt hatte. Kann man, ich weiß gar nicht, ob das so ohne weiteres geht, ne? Also, ehrlich gesagt, weiß ich wirklich nicht, ob man so einfach bei so krassen Datenhaltungen jetzt einfach ein Opt-Out-Verfahren machen kann. Kommt wahrscheinlich darauf an, wie nachher die tatsächliche Nutzung ist. Dass man sagt, ok, jede versicherte Karte bringt die Funktion jetzt erstmal mit. Du kannst erstens, du könntest sagen, du willst noch nicht mal die Funktion haben. Und du kannst aber auch im weiteren Verlauf immer sagen, du möchtest nicht, dass da irgendwas reingetan wird. Ist vielleicht möglich. Dann sollen 100% aller Behandlungsfälle im Videokontakt stattfinden dürfen. Also reine Video-Arztpraxen könnte man jetzt hier offenbar bauen. Das positive Nutzererlebnis von Telematikinfrastrukturanwendung wird zum Zulassungskriterium. Damit ist das Ding eigentlich gestorben würde ich sagen. Kannst du das nochmal sagen? Das positive Nutzererlebnis von TI, also Telematikinfrastrukturanwendung wird zum Zulassungskriterium. Also wenn das kein positives Nutzererlebnis ist, dann wird es nicht zugelassen. Ich würde sagen wir könnten jetzt einpacken.
Tim Pritlove
Ja okay dann fang ich mich, was sind die Kriterien dafür? Also geht es darum, dass Herr Lautermacher ein positives Nutzererlebnis hat oder ich?
Linus Neumann
Ich denke mal was sie damit zum Ausdruck bringen wollen ist, dass es mal erprobt wird, ob man das benutzen kann und wenn die Nutzer sagen, ist scheiße, dann bietet das ein App Store.
Tim Pritlove
Ja das finde ich ja grundsätzlich schon mal ganz gut, dass man sowas berücksichtigt, auch wenn es mit den Kriterien dann so eine Sache ist.
Linus Neumann
Nicht so gut ist, ich erinnere hier an die Sendung mit Flüppke, sie wollen die Position der Gematik stärken. Und die Gematik ist ja dieser Wirtschaftsverbands nähere Zusammenschluss, wo also relevante Teile des Gesundheitswesens sich auch ihre Regeln selber machen können. Also ein instransparentes Privatunternehmen, das jetzt hier mehr Stärke bekommen soll bei dieser Entscheidungsfindung. Das heißt, die Politik gibt hier unnötigerweise die Hoheit aus der Hand. Verstehe ich nicht unbedingt, warum er das machen wollen würde. Und dann kommt, was ja natürlich sehr viel besprochen wurde und was hier eine Entscheidung mit sehr weitreichenden Konsequenzen ist, die Datensilos werden für die Wissenschaft geöffnet und dann kriegt man die unter Forschungspseudonym, das heißt, da steht jetzt nicht dein Name dran, sondern eine ID. Ja und.
Tim Pritlove
Kurze Anmerkung noch, weil ich glaube so kann man das nicht stehen lassen, dass die Gematik jetzt allein ein Verbund aus privaten Unternehmen ist. Das ist so ja nicht richtig.
Linus Neumann
Hält zu 51 Prozent dem Staat oder wie war das?
Tim Pritlove
Genau das Bundesministerium für Gesundheit hält 51 Prozent der Geschäftsanteile, allerdings die GKV Spitzenverband finanziert das irgendwie zu 100 Prozent. Also.
Linus Neumann
Klar, irgendjemand muss den ganzen Krempel am Ende spezifizieren und ich würde mal zustimmen, dass das eine Herausforderung ist, die jetzt idealerweise nicht im Bundestag bewältigt und auch nicht im Gesundheitsministerium.
Tim Pritlove
Es ist vielleicht nicht unbedingt, also ich würde jetzt nicht generell sagen, dass diese Struktur, die sie sich mit der Gematik hier gewählt haben, der falsche Ansatz ist, das heißt nicht automatisch, dass die gute Arbeit leisten oder immer richtig liegen, das ist sozusagen immer noch sehr geprägt von dem deutschen Digitalansatz, den es zu kritisieren gilt generell. Aber du könntest jetzt auch nicht so ohne weiteres irgendeine andere Struktur aus dem Ärmel ziehen, wo nicht am Ende mehr oder weniger dieselben Personen die Zielvorgabe wählen würden. Also ich glaube jetzt nicht, dass der politische Rahmen hier generell so gewählt ist, dass es zwangsläufig zu schlechten Ergebnissen kommen muss, sondern ich sehe das halt hier dann doch eher noch so digital kulturell verankert, dass es manchmal ein bisschen ruppig vorangeht.
Linus Neumann
Ich würde kurz noch eingreifen, die Zielvorgabe wäre ganz gut, wenn die von der Politik kommt und die technische Realisierung gerne von der Gematik, wo eben die Leute sitzen, die es auch am Ende umsetzen müssen. Aber wenn wir uns an diesen Connectorspaß erinnern, wenn dann da Sicherheitsentscheidungen getroffen werden, Geräte nicht zu updaten und lieber neue zu verkaufen, das erschüttert natürlich das Vertrauen in dieses Gremium enorm.
Tim Pritlove
Also ich sag auch nicht, die sollen sich nicht anders verhalten, ich sag nur, man müsste eigentlich aus der Struktur mehr machen können, aber da enttäuschen sie leider noch ein wenig.
Linus Neumann
So jetzt ganz kurz hier mit den, so jetzt, das ist ja der entscheide Punkt, jetzt sagt der, jetzt kommt der Epidemiologe und sagt, hier, die Wissenschaft darf darauf zugreifen, aber das machen wir dann mit so einem Forschungspseudonym. Also statt deinem Namen steht dann deine ID dran und jetzt dürfen die Leute, darf die Wissenschaft zur Forschung diese Daten heranziehen. Da wird es sicherlich tausende Details und so weiter geben, aber überhaupt das zu ermöglichen hat eine Konsequenz und das ist. Da ich ja nicht weiß, was die Wissenschaft morgen erforschen will und vor allem, weil ich nicht weiß, welche Daten morgen in diese Akte kommen, dass ich eine Struktur baue, die es letztendlich der Wissenschaft ermöglicht, auf diese Daten zuzugreifen. Und das heißt fundamental, die Datenhoheit ist nicht bei mir als Eignerin dieser Patientenakte. In dem alten, ebenfalls nicht besonders guten System, sagen wir jetzt halt eine ganze Menge Nachteile, liegt halt bei allen möglichen Ärztinnen und Ärzten irgendwelche Daten, ich muss die im Zweifelsfall rübertragen und so. Also auf jeden Fall fehlende Effizienz. Auch da habe ich nicht so wirklich die Datenhoheit, aber ich weiß zumindest, meine Daten, die bei der einen Zahnärztin liegen, die finden nicht ihren Weg irgendwo anders hin, ohne dass ich die persönlich darüber trage. Und die finden erst recht nicht irgendwie sich in Forschungen wieder, wo dann auch noch von mehreren Ärztinnen, bei denen ich war, die Daten zusammengetragen werden. Und da bin ich jetzt irgendwie skeptisch, wenn das nämlich ermöglicht wird, dann heißt es, der einst, das heißt es ist technisch möglich, diese Daten zusammenzuführen und dann zu pseudonymisieren. Dann, in dem Moment, wo es technisch möglich wird, ist alles, was mich davor schützt, dass das irgendwelche anderen tun, ja nur noch das Gesetz. Und das wird ja regelmäßig gerne geändert. Das heißt erweiterter Zugriff oder weitere Stellen, das ist dann halt so ein Pharmakonzern, macht dann jetzt Forschung und so. Das ist alles dann nur noch wenige Schritte entfernt. Was ich vor allem sehe ist, wenn da jetzt statt deinem Namen eine ID ist, schön und gut, aber mit dem Aggregationsniveau wird Anonymisierung eigentlich unmöglich. Was heißt das? Was meine ich damit? Nehmen wir als Beispiel männlich, Geburtsdatum Berlin. Da werden in Berlin für jede oder weiblich Geburtsdatum Berlin jeweils nur noch relativ wenige Personen zur Verfügung stehen. Wenn du jetzt dann auch noch siehst, aha, das war die Hausärztin in Charlottenburg, diese Daten hier beigetragen hat in die Akte, dann hast du im Zweifelsfall schon die Möglichkeit zu einer eineindeutigen Identifikation der Person. Also bei unstrukturierten Datenmengen, die da irgendwie reingeworfen werden und irgendwelchen PDFs und hast du nicht gesehen, wird so eine ID mit Sicherheit nicht dem Anonymisierungs- oder auch nur Pseudonymisierungsversprechen, was da gemacht werden soll, gerecht werden können.
Tim Pritlove
Ja.
Linus Neumann
Bist du noch da?
Tim Pritlove
Ich bin noch da. Ich höre dir einfach zu.
Linus Neumann
Ja.
Tim Pritlove
Musste ich auch mal ausreden lassen.
Linus Neumann
Und dann wird gesagt, okay, und da bin ich halt sehr, wie soll man das sagen, wenn ich mir anschaue, was die Gematik bisher so geliefert hat, und wenn ich mir anschaue, wie es generell um dieses Land bestellt ist, und wenn ich dann überlege, dass es hier ein Und wenn ich dann überlege, dass es hier einen Gesundheitsminister gibt, der starken Schwerpunkt auf diese Zugänglichmachung der Daten legt, der im Zweifelsfall jede Maßnahme, die einen Zugriff auf die Daten irgendwie wirklich mal unmöglich macht, sich der in den Weg stellen wird, dann habe ich Sorge, dass das hier schief geht. Ja. Ich meine, dann kommen sie noch mit und sagen, ja hier gibt ihr, also, was ich, habe ich gar nicht erwähnt, dann sagen natürlich alle, das wird auch von allen gefordert, Informed Consent, na klar, für Datennutzung, DSGVO, informierte Einwilligung. Jetzt muss man ja mal tatsächlich sagen, dass das Informed Consent, das hat uns ja bisher echt weit getragen. Also wo wären wir ohne Informed Consent? Wir haben irgendwie überall wo wir hingehen müssen wir erstmal tausend Dinge wegklicken, um informiert zugestimmt zu haben. Jetzt stellt ihr euch mal vor, das ist jetzt im medizinischen Bereich so.
Tim Pritlove
Ist ja eigentlich auch jetzt schon so, ich meine, wenn du irgendwo beim Arzt aufläufst, dann kriegst du auch als erstes mal so einen DSGVO Zettel, ja klar. Und am Ende machst du es eh immer.
Linus Neumann
Also informt consent ist so dieses, jo machen wir, ist fertig. Aber weißt du, was ich, das hat sich alles so angehört, ne? Und weißt du aber, Tim, woran es am Ende scheitern wird? Dieses ganze System. AN. An den Ärzten. Und da habe ich einen wunderschönen Mitschnitt für dich, ich glaube aus der heute Nachrichten, nicht heute Show, wo ein Arzt mal so sagt, was er von der Digitalstrategie hält. Wir machen uns hier immer über ein Datenmodell und Forschung und Digitalisierung des Gesundheitswesens Gedanken. Und dann kommt da so einer und sagt, 1,760 ist doch kein Anreiz, lass mal was sehen, dann digitalisier ich euch auch das Gesundheitssystem. Insofern müssen wir uns erstmal keine Gedanken machen, dass das hier allzu viel schief geht, weil die haben keinen Anreiz. Da hab ich mich mal ein bisschen eingelesen, da kann ich aber jetzt Fehler machen, die Medizinerinnen unter unseren Hörern sagen Bescheid. Also wenn ich das richtig verstanden habe, ist diese 1,67 tatsächlich pro Quartal pro Patientin überhaupt in dieses Ding Daten einzufüllen. Was mitunter heißen könnte, jetzt hast du irgendwie einen schweren Fall, musst ganz viel in die EPA packen, dann kriegst du am Ende tatsächlich nur 1,67 für das gesamte Quartal. Könnte man meinen, hui, tatsächlich relativ wenig Geld. Wenn du dir aber überlegst, wie viele Patienten hast du denn so? Und dann stellt sich natürlich auch die Frage, da wird jetzt davon ausgegangen, dass das mit irgendeinem Aufwand verbunden wäre, Daten in der EPA zu hinterlegen. Die Realität wird doch hoffentlich so sein, dass die Praxis bereits ein PMS, ein Patientenmanagement-System hat. Das ist das System, auf das die Ärzte zugreifen, wenn sie ins Behandlungszimmer kommen und gucken und sagen, ah Herr Neumann, Sie waren ja vor zwei Jahren und drei Monaten schon mal hier. Und so tun, als hätten sie das aus ihrem Kopf. Und wissen, da haben wir uns hinten den linken Backenzahn angeschaut. Das haben wir ja ohnehin. Und jetzt würde ich eigentlich erwarten, dass eine Realisierung am Ende ist, naja, okay, dieses Ding jetzt hier, haben wir mal wieder ein Röntgenbild in das Patientenmanagementsystem gelegt. Das ist ein, was weiß ich, ein Dokument von Schaffenshöhe oder ausreichender Relevanz, dass wir das in die EPA legen und dann wird ein Häkchen dran gemacht und der Rest passiert automatisch, oder?
Tim Pritlove
Würde meinen wollen, ich vermute allerdings, dass es derzeit nun mal so ist, dass es in dieser Arztsoftware einfach nochmal einen zusätzlichen Arbeitsschritt darstellt diese EPA zu befüllen. Und ich schließe ein wenig die Augen bei dem Gedanken daran wie das Userinterface dafür wohl aussehen mag.
Linus Neumann
Du aber ein positives Nutzungserlebnis ist doch Zulassungsvorgabe.
Tim Pritlove
Bisher aber nicht. Das liegt ja jetzt in der Digitalstrategie. Und vielleicht ist das so einer dieser Argumente. Ja natürlich, selbstverständlich müsste das eigentlich nur ein Fleck sein, Synchto EPA. Ganz klar. Verstehst du? Alle Änderungen werden da einfach ... Reingesynkt nur dann müsste natürlich dieser EPA auch ein entsprechendes Target sein wo Reinsynken auch ein technisch leicht zu lösen das Problem ist, wenn es sich dabei aber um so ein Uploadstore handelt ja wie so ein FTP Server, immer noch nachdem der ganze Bearbeitungsvorgang mit dem Patienten abgeschlossen ist, Du dann so die Dokumente einzeln nochmal in irgendeiner Untermaske markieren musst und dann hochladen und dann nochmal DSGVO und nochmal irgendeine Seite abklicken. Ja und dann kommt noch eine Fehlermeldung und wenn's nicht, dann funktioniert's nicht und dann musst du es manuell aber nochmal probieren und dann sitzt du da auch wirklich fünf Minuten davor. Dann würde ich halt auch schreien, wenn ich dafür 1,67 Euro im Quartal bekomme, weil das ist ja dann auch einfach wirklich geleistete Arbeitszeit für eine wirklich dumme Sache. Und für das Software Update, die dieses in Anführungsstrichen Feature eingebracht hat, hast du wahrscheinlich auch noch duddelig viel Geld für bezahlt.
Linus Neumann
Und das ist aber ehrlich gesagt glaube ich, also so würde ich erwarten, ist das. Ja, natürlich musst du für diese Software irgendwie bezahlen, du musst auch für diese TI Geschichte bezahlen, alles richtig, ja. Und refinanziert wird das halt durch diese 1,67 Euro. Und wenn ich jetzt überlege, wenn ich mir diese Connector Preise anschaue, ne, TI Connector, also ich habe keine genaue Ahnung, wie viel jetzt Gematik-Anbindung eine Arztpraxis im Jahr kostet, ne. Es werden ein paar tausend Euro sein. Und wenn ich mir, wenn ich diese paar tausend Euro nehme und auf die Patienten verlege, dann rechne ich damit, dass wir irgendwie so bei 1,67 Euro pro Patient landen.
Tim Pritlove
Okay, hab ich jetzt nicht nachgerechnet, aber das ist ganz schön genau.
Linus Neumann
Also wäre jetzt mal so meine vorsichtige Schätzung, ja, dass man, also natürlich klar, da muss auf der anderen Seite wird Geld ausgegeben für diese Anbindung, auf der anderen Seite wird abgerechnet und so und das ist alles super kompliziert, aber ich stell mir gerade, also was wahrscheinlich nicht passieren wird, ist das da ein Arzt sitzt und sagt, die Arbeit machen wir jetzt aber nicht mehr für 1,67€. Also doch einer schon, das ist der dann da. Also ich, keine Ahnung, vielleicht bin ich da auch selber so ein bisschen, also das ist kein Anreiz, diesen Satz finde ich.
Tim Pritlove
Ja gut, ich versuche das zu interpretieren aus der Erfahrungswelt von Ärzten. Wir haben ja auch schon Kommentare dazu bekommen im Blog, aber auch so hinten rum, immer mal wieder so Berichte aus der Arztpraxiswelt, die dann einfach von ihren Phobien berichten, die sie entwickelt haben über die Zeit im Umgang mit ihrer Praxissoftware. Weil die einfach nicht up to date ist und ihnen einfache Dinge nicht leicht macht und wenn das dann halt so ist, dass es ihnen das nicht leicht macht, dann kann ich auch so eine Klage verstehen. Würde ich ja auch beklagen beklage ich auch wenn software scheiße ist und einfache dinge schwierig sind und wenn man sie oft machen muss hast du die ganze zeit das gefühlt.
Linus Neumann
Weißt du was ich mache, wenn ich so eine Software habe?
Tim Pritlove
Das ist so ein bisschen wie Diesel vorglühen im Auto, weißt du? Das willst du auch nicht mehr machen.
Linus Neumann
Ja genau deswegen, aber weißt du was ich mache, wenn ich so eine Software habe? Wegschmeißen. Ich kaufe eine andere.
Tim Pritlove
Ja aber das Problem ist, du kannst nicht mal eben die Praxissoftware in deiner Arztpraxis von heute auf morgen austauschen und zweitens die andere ist ja auch scheiße. Also ich glaube nicht, dass sich das viel gegenseitig nimmt und dass es da irgendein Produkt gibt, was total überzeugend den Markt abräumt, weil alle Ärzte sich die Finger danach lecken. Es ist halt einfach so eine Branche und ich will das jetzt auch gar nicht so abwertend sagen, ich bin mir relativ sicher, dass die Softwarehersteller da auch am Kämpfen sind, weil sie sich natürlich auch in einem Bereich befinden, der eben durch diese gesamte Gesetzeslage und durch diesen schwerfälligen Standardisierungsprozess auch unter Anforderungsdruck stehen. Ja und vielleicht teilweise einfach auch durch die Spezifikationen zu vollkommen bekloppten Benutzerführungen gezwungen werden und es gar nicht einfacher machen können, also da weiß ich jetzt auch wirklich zu wenig, das ist jetzt einfach alles von mir so ein bisschen in die Welt gerendert, was ich mir so, was ich schon woanders gesehen habe, Und teilweise auch im medizinischen Bereich aber so generell aus der Software, die sich in einer Domäne abspielt, wo einfach die Anforderungen stark sind und du wirst es ja selber auch kennen, allein schon Anforderungen von Unternehmen, was sie meinen, was sie selber brauchen, die dann von Leuten gemacht werden, die diese Prozesse gar nicht so richtig verstehen, bringt dann Dienstleister auch in Rage, die es einfach mal, eben mal so richtig ordentlich machen würden, aber steht ja im Pflichtenheft steht ja was anderes drin. Und so dreht sich das halt alles im Kreis. Das ist einfach jetzt nicht so ein Bereich, der sich mal so eben entwickeln kann und der eben dadurch, dass er auch so ein super vertikaler Markt ist, also damit meine ich extrem auf eine Branche und ihre Bedürfnisse zugeschnitten, gibt's da jetzt auch nicht so viele Anbieter plus eben den begrenzten Spielraum, den du einfach durch regulatorische Vorgaben hast und das macht es natürlich dann auch schwierig dort kreativ modern am Start zu sein. Dann haben alle PCs das kommt noch dazu also wie willst du da was erreichen? Das ist doch alles Windows Software.
Linus Neumann
Ich find aber sehr gut das du da so klassische robotische Philosophie mit reinbringst woanders ist auch scheiße.
Tim Pritlove
So ist es doch, sag mal wie es ist.
Linus Neumann
Das geht übrigens, ich glaub woanders geht auch scheiße, ich mein, einfach Straßenweisheit, aber geht so ein bisschen auf Frank Gose zurück, der mit Jochen Malmsheimer vielleicht heute in der Sendung noch vorkommen könnte. Ich würde sagen, von dem was wir bisher gesehen haben, von der Thematik und in diesem Land mit Digitalisierung und so, habe ich den Eindruck, dass wir vielleicht noch nicht so reif sind, diese Entscheidung jetzt zu treffen. Weißt, was ich meine? Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es einen verantwortungsvollen Weg gibt, diese Ziele zu erreichen, technisch. Und ich glaube auch, dass das sogar Menschen möglich wäre, ja, so eine elektronische Patientenakte mit, die Patientin hat die Hoheit über diese Daten, es kommt nicht ohne ihre explizite Einwilligung dazu, dass Forschung stattfindet. Und dann wird der vielleicht auch mit so skurrilen Dingern, wie das dann zum Beispiel in der U-Bahn steht, so, nehmen Sie an unserer Studie teil. Scannen Sie diesen QR-Code mit Ihrer ePAR-App und klicken Sie, ja, ich will. Und Sie kriegen 20 Euro auf Ihr ePAR-Konto. Da können Sie beim nächsten Mal beim Arztbesuch in Igelleistungen sparen. Kriegen Sie Herzchen an der Theke. Könnte ich mir, kann man ja alles machen. Ich glaube, dass das so eine, dass es technisch sogar möglich wäre, so etwas zu bauen und in ordentlich und gut. Ich traue das nur irgendwie diesem Land nicht zu.
Tim Pritlove
Ja?
Linus Neumann
Und erst recht nicht unter einer, ähm, unter einem, ja, dieser Hauruck-Mentalität, die in diesem Sektor notwendigerweise und auch berechtigterweise natürlich herrscht, dass man jetzt sagt so, nein, keinen Tag mehr weiter so. Jetzt digitalisieren, gib ihm. Das wird ja eh schon alles die ganze Zeit von DrLibs und was nicht alles überholt. Diese ganze Branche ist sturmreif, da kommt jetzt irgendwann mal jemand und macht was. Und das wird dann im Zweifel, da sehe ich die Gefahr, dass jetzt wie bei den bisherigen Leuchtturmprodukten an Health-Apps und so, dass da halt totaler Murksball rauskommt. Denk an die Digas, diese digitalen Apps da, das ist auch wieder ein Kapes, was sich die Zerforschung vor ein paar Monaten angeschaut hat. Und jetzt kommen die und sagen jawoll, ähm, krempeln wir mal die Ärmel hoch und klimpern was schönes auf der Tastatur zusammen. Entweder landet das in irgendeiner nicht funktionierenden Versenkung oder das wird jetzt alles von irgend so einem Studenten in PHP geschrieben. Und irgendwo dazwischen sehe ich halt nichts, weißt du? Das heißt ich gucke da drauf und denke mir so, oh Junge, Junge. Wir können auf diesem Sand diese Sandburg noch nicht bauen.
Tim Pritlove
Also es ist, mir hat gerade jemand irgendwie, der aus Deutschland kommt, in Holland lebt, irgendwie von seinem Arzt Realitäten dort berichtet und da ist das genauso, wie man das haben will. Weißt du da hast du da einfach elektronisch alles zentral gespeichert, wechselst DNA's, sie wissen schon irgendwie Bescheid, du brauchst dein Medikament irgendwie verlängert, da klickst du dir irgendwie online und dann kriegst du das an einem Medikamentenautomaten an der Apotheke ausgegeben, wenn du da mit deiner Karte rangehst. Das sind ja einfach Vorstellungen, da denkst du ja da sind wir in zehn Jahren noch nicht. So das ist das eine. Also erstens gibt es schon in Europa. Ich weiß jetzt nicht überall und so weiter manche Länder sicherlich auch anders oder genauso schlimm wie Deutschland aber es definitiv gibt es bessere Vorbilder die das irgendwie gelöst bekommen und das halt auch in einem europäischen Datenschutzrahmen. Ja, das kommt ja noch dazu. Und außerdem... Sollte mal jeder sich mal kurz über sein smartphone neigen was dort schon alles an health standards implementiert worden ist in den letzten jahren also gerade hier so die ganze health implementierung von apple auf dem iphone wo ja auch tonnenweise daten schon gespeichert werden können. Das folgt selbstverständlich allen, also internationalen Standards. Also das ist sozusagen jetzt nicht nur so wie Apple das macht, sondern das basiert tatsächlich auf akzeptierten internationalen Austausch und Datenspeicherstandards. Und das ist natürlich ohnehin die Infrastruktur, die wir letzten Endes integrieren müssen. Sprich ich denke, dass die ganze Digitalisierung über kurz oder lang ohnehin von diesen Geräten definiert werden wird. Das ist die zeigen ganz klar das gilt im übrigen auch für diese Diskussion mit dem Personalausweis also das ist ja gar nicht anders mehr vorstellbar als dass diese Universal Digital Geräte das Interface sind wie sie es im Gesundheitsbereich werden so wie sie es heute im Finanzbereich schon sind. Ich kann halt mit meiner scheiß Uhr irgendwie mal kurz am Terminal wedeln und dann habe ich mir irgendwie eine Currywurst im Stadion gekauft. Das geht, muss ich nicht unbedingt machen wollen, aber es funktioniert und es ist auch sicher und arbeitet mit biometrischen Merkmalen und pipapo die aber privat auf dem Telefon sind. Die technischen Lösungen an sich sind schon da und müssen es müsste ich eigentlich mehr das Gesundheitssystem an diese Standards anpassen und ich glaube, dass wir uns hier immer noch in so einem Rennen befinden, den Old Way, wie wir das hier schon immer gemacht haben in irgendeiner Form digital abzubilden, während sich der Rest der Welt eigentlich schon pragmatisch auf neues sinnvolles Modell geeinigt hat und zusieht, dass das eigene System sich an diese Standards anpasst. Also ich stecke nicht wirklich tief drin aber ich finde es einfach beklagenswert wie wenig da vorangeht und ich mache mir auch ehrlich gesagt jetzt von so einer neuen Digitalstrategie mache mir jetzt erstmal wenig Hoffnung, ich sage nur wake me up wenn es so weit ist so, dann nehme ich das gerne zur Kenntnis aber bis dahin bleibe ich bei meiner generellen Einschätzung Deutschland digital wird nichts mehr.
Linus Neumann
Okay, dem würde ich zustimmen. Jetzt gibt es noch einen Phänomenbereich, der natürlich auch nochmal berücksichtigt werden muss. So eine Patientenakte, die wird mit der Zeit ganz schön lang. Die soll dich ja idealerweise dein Leben lang begleiten. Und dann gibt es so bestimmte Diagnoschen, die man vielleicht nicht so gerne mit allen teilt. Bestimmte stigmatisierte Diagnosen sagen wir jetzt gar keine spezifischen zu nennen. Jetzt sagen die Grünen, ja, das wollen wir aber, dass das maskiert werden kann. Beispiel HIV. So jetzt ist andererseits ist das natürlich, das ist eine Information, dass du HIV-positiv bist, die potenziell vielleicht jeden Arzt interessieren sollte, der mit dir hantiert. Zu Blutkontakt oder sonst dem käme. Das heißt, diese Idee, wir lassen jetzt hier Sachen drin maskieren, die klingt für den Einzelfall, also für den einzelnen Fall immer total naheliegend und sinnvoll, bis dann der Moment ist, in dem du das vielleicht nicht, wo es dann nicht wünschenswert ist, dass es maskiert ist, Psychische Erkrankung. Riesending. Stell dir mal vor, jeder Arzt, den du besuchst, weiß sofort, keine Ahnung, vor 27 Jahren bist du schon mal mit einer manischen Phase aufgefallen. Oder vor drei Jahren hattest du längere Zeit Depressionen oder du nimmst jetzt noch Antidepressiva. Was du dem erzählst über deinen Zustand, wird ja potenziell automatisch gefärbt sein von dem Eindruck, den er jetzt durch diese andere Diagnose von dir hat. Und auch da entstehen wieder so, also über die Jahre stigmatisierende Dinge in dieser Akte sammeln. Da entstehen auch wirklich, glaube ich, Herausforderungen, die noch nicht ganz klar sind.
Tim Pritlove
Ja gut, aber das ist natürlich auch eine Unterstellung, dass solche Informationen bei Ärzten dazu führen, dass du dann automatisch in einer Stigmatisierung landest. Also ich würde mal meinen … Das ist keine Unterstellung, das ist eine Realität. Ja, aber das ist die Bedrohung durch eine... also ist die Möglichkeit einer solchen Stigmatisierung, die ja nicht... Das kannst du jetzt für wahrscheinlich halten, aber es ist nicht auf jeden Fall so. Besser als ein Unwissen über deinen kranken Vergangenheit.
Linus Neumann
Ich wollte gerade nicht sagen, dass das einer von beiden, das ist genau die Abwägung. Das kommt halt drauf an, wem ich da jetzt gerade gegenüber dritte.
Tim Pritlove
Ich hab zum Beispiel das Problem, ich weiß nicht, ob dir das auch so geht, aber ich hab ja keine elektronische Patientenakte mein Leben lang geführt. Ich hab gar keine Patientenakte. Und ganz ehrlich, ich geh zum Arzt und die fragen mich irgendwie, haben sie in den letzten drei Jahren eine Operation gehabt oder so. Ich so, äh, muss mal nachdenken. Oder haben sie in den letzten fünf Jahren Beschwerden in diesem Bereich. Welche Medikamente haben sie eingenommen?
Linus Neumann
Zack, zack, diagnostizieren wir dir eine Demenz.
Tim Pritlove
Ja ich weiß nichts davon, ich merke mir das einfach nicht, ich schreibe mir das auch nicht auf, was eigentlich ein Fehler ist, also ich kann euch das auch allen nur raten, irgendwie macht das, führt ein medizinisches Logbuch, führt eure eigene elektronische Patientenbank, weil der Staat kriegt's ja eh nicht hin und sowas ist schon ganz praktisch. Also ganz ehrlich, hätte ich da mehr Awareness gehabt, hätte ich mir von Anfang an eine Datenbank für gemacht. Das wär's wirklich gewesen. Weil das kann schon hilfreich sein. Auch so bei der Eigendiagnostizierung. Ich vergesse auch manchmal bestimmte Malesen. So, die ich hab. Dann bin ich beim Arzt und so.
Linus Neumann
Ist doch gut, wenn du die vergisst, ist doch in Ordnung.
Tim Pritlove
Ja, ne, so Sachen die nur ab und zu auftreten und so und dann hast du mal deinen Arzttermin und dann so ja ist noch irgendwas, ne sonst ist eigentlich alles in Ordnung. Und in dem Moment wo ich zur Tür rausgehe, denk ich mir so, ah war ja noch dit und dit und dit, das wolltest du nochmal ansprechen und so weiter, alles so Sachen wo du nicht weißt und so, weißt du? Und am Ende stellt sich das dann vielleicht als irgendwas raus, ja werden sie mal vor zwei Jahren angekommen, ja das hatte ich seit drei Jahren auf dem Zettel, aber halt nicht auf dem einen elektronischen Patientenachtenzettel. Es wäre ja auch ganz gut, wenn man das selber trimmen könnte, wenn man sozusagen auch selber sozusagen seinen eigenen Beobachtungsbefund, so eine Selbstbeobachtung auch einfach in so ein Logfile reinschreiben kann, damit das dann auch einfach schon da und reproduzierbar ist. Ich denke damit wäre allen geholfen. Not to self. Ja, no to self. Das sind schon so alles Aspekte und ehrlich gesagt, ja okay gut, da geh ich irgendwie ein Stück weit mit und man kann da überall so Risiken sehen. Aber ganz ehrlich, in unserem Feld und das müssen wir uns auch immer wieder mal klar machen. Ich bin großer Freund dieser Balance zwischen Chancen und Risiken. Also wir diskutieren hier oft Sachen, wo man sagen kann, oh das kann aber, weißt du, das kann ja folgende negative Auswirkungen haben. Und ich glaube, dass wir so ein bisschen auch als Szene, so ein bisschen so als Kenner der Details immer so ein bisschen dazu tendieren, die negativen Aspekte überzubetonten. Ich sag nicht die gibt's nicht und ich sag auch nicht die muss man nicht thematisieren. Die Frage ist halt immer nur was ist die Balance aus allem. Und das ist natürlich auch eine Kritik die oft an uns so herangetragen wird. Oft bildet sich das über diese Datenschutzdebatten aber ich würde das mal davon losgelöst generell sagen. Du hast ja immer so dieses Problem in dem Moment wo du irgendwas besonders gut kennst und das ist so deine Domäne, Dann kommt man schnell so mit ja aber habt ihr das bedacht und ihr kennt euch ja da nicht aus und so weiter und so ist das wahrscheinlich überall in der Pferdezucht oder im, keine Ahnung also egal in welches Feld du reingehst, wenn du zu den Experten kommst und denen irgendeinen Plan vorstellst, wie du in einem bestimmten Bereich Verbesserung einführen willst, dann kommen sie alle mit ihrem Bedenkenträgertum und sagen so ja aber, das könnte ich mir aber tausend Szenarien vorstellen wo das in die Hose gehen kann. So ja okay gut kannst du vielleicht so aber ich könnte mir auch hunderttausend Szenarien vorstellen wo das echt sinnvoll sein könnte das mal so zu machen. Und das ist schon eine Balance und generell bin ich einfach ein großer Freund von der Betonung auch der Chancen und dass man das halt auch sehen muss weil das ist ja eben auch so, wir verpassen hier glaube ich mehr als wir zu befürchten haben.
Linus Neumann
Okay, also ich würde allem zustimmen und ich finde auch, dass wir wahrscheinlich heute in der Sendung eine ganz gute Kurve gekriegt haben, zu sagen, ja klar, natürlich willst du ein digitalisiertes Gesundheitssystem haben, ja. Wir werden das nicht ... Ja, oder es wird noch viel schlimmer, wenn wir es nicht machen. Gleichzeitig, und ich hoffe es ist auch klar geworden, dass wir uns dem nicht vollständig dagegen stellen, aber gleichzeitig an dieser Stelle von diesen Leuten fundamentale Entscheidungen treffen zu lassen, Er scheint mir gefährlich, er scheint mir waghalsig. Ich glaube es gibt eine ganze Menge, die zum Beispiel Ärztinnen und Ärzte und das ganze Personal, was da noch in so einem Gesundheitssystem drum herum tanzt und die eigentliche Arbeit macht, besser wissen als wir. Die können zum Beispiel sagen, pass mal auf, folgendes wäre eine Anforderung, die ich habe. Zum Beispiel, wenn jetzt hier dieses Notfallmedizinerinnen möchten, brauchen Einblick in die Patientenakte. Wenn man jetzt einfach nur zu denen hingeht und sagt, sag mal welche Punkte, dann werden die nämlich sagen, ja pass auf, die lebensbedrohlichen Krankheiten, Herz-Lunge, Infektionsschutz, wenn der notwendig ist und dat und dat und dat und dat. Vielleicht irgendwelche Stents oder sonst was. Das was in der einen Situation medizinischer Notfall nicht ansprechbare Personen oder von mir aus ist die Person auch ansprechbar, aber gerade nicht in der Lage ihre Krankengeschichte kurz mal eben zu erörtern. Diese Informationen, die wären gut die zu haben. dann könnte man sich nämlich von der technischen Seite sagen, okay, pass auf, um das zu ermöglichen, führen wir folgende Funktionalität ein, ja, und die bildet sich folgendermaßen ab in unserem Datenraum, den wir hier haben, und die wird folgendermaßen realisiert, und die ist von mir aus auch kompatibel mit dem, was Apple eh schon macht, und so weiter und so fort. Ich habe aber die Befürchtung, dass hier, wie so oft, gesagt wird, ach, das ist irgendwie alles viel zu kompliziert, Lass mal lieber irgendwelche Schutzmaßnahmen bauen, die alle total nerven. Zum Beispiel diese ganze Connector Nummer, habe ich nie ganz verstanden, warum ich ein Gematik-Connector haben soll. Also der Zweck dieses Connectors in der Architektur leuchtet mir nicht ein, wenn auf dem gleichen Rechner, der hinter dem Connector hängt, den ganzen Tag, übrigens ohne Altersverifikation, im Internet gesurft wird. Und wer weiß, was die sich da anschauen. Das heißt, da ist das Thread-Model auch irgendwie völlig daneben. Und die Operationen gucken sie sich natürlich an.
Tim Pritlove
Und diese Live-Übertragung im Internet. Doktor-Spiele im Internet.
Linus Neumann
Und das heißt so ein informiertes Grüppchen, dass man sagt, so kann man das ordentlich machen. Und das ist doch eigentlich der Grund, warum jetzt der Aufschrei, in Anführungszeichen, der leih-, der stille Aufschrei bei den Datenschützerinnen, bei den IT-Security-Leuten kommt, bei insbesondere denen, wie jetzt sagen wir mal hier, Flüppke, ähm, Martin Schier, die sich den Krempe ja auch schon seit Jahren angucken. Und sagen so, oh, äh, Leute, ganz ehrlich, ihr habt ja schon ein paar ganz gute Ideen gehabt, aber vielleicht überschätzt ihr da gerade euer Brusthaar. Ja, vielleicht, so was.
Tim Pritlove
Davon hängt das ab, ja.
Linus Neumann
Jetzt machen wir hier alles digital, okay. Okay, vielleicht hört er nochmal ein bisschen auf Leute, die, ne, das ist mein Unbehagen. Und dieses Unbehagen lässt sich, muss man auch sagen, eben anhand einer Digitalstrategie, noch nicht festmachen. Oder also das lässt sich nicht konkret sagen, so dieser Teil der Digitalstrategie, den finde ich nicht in Ordnung. Ich kann mir nur vorstellen, dieses mit dem Daten werden der Wissenschaft zugänglich gemacht, da sehe ich ein großes Risiko, dass da halt das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird, statt vielleicht moderne Technologien zur Anwendung zu bringen, die es wirklich vielleicht ordentlich ermöglichen würden, aber davon höre ich hier wenig. Das wäre meine diplomatische Positionierung zu diesem Sachverhalt.
Tim Pritlove
Wollen wir dann mal weiterkommen in unserer Thesis?
Linus Neumann
Also wir haben, es gibt die gleiche Diskussion, das ist ja auch das Schöne, gibt es auch nochmal auf EU-Ebene, deswegen bricht Deutschland jetzt hier schnell vor, um noch schnell irgendwie eine Strategie zu haben. Zum European Health Data Space soll das ja dann auf europäischer Ebene irgendwie zusammengepresst werden. Dazu positioniert sich Edri. Edri hat da ein Forderungspapier, und zwar die Make the European Health Data Space Serve Patients and Research.
Tim Pritlove
Great again.
Linus Neumann
Ja, Great Again ist natürlich... So was sagen sie? Erstens, für die Weitergabe von Daten muss auf jeden Fall Konsent gegeben werden, also der informt Konsent, gut. Ich begrenze die Definition, was Gesundheitsdaten sind. Sie kritisieren, dass sie zu breit diese Definition ist und sagen, die Definition von Gesundheitsdaten soll eingeschränkt werden auf das, was tatsächlich direkten Bezug zur Gesundheit und medizinischer Pflege hat. Ökonomischer Status, sozialer Status, professionelles Leben dürfen nicht mit da rein definiert werden. Die erlaubten Nutzungsarten sollen präzise und legitim definiert sein. Dass man eben sagt, nicht so zu Forschungszwecken darf darauf zugegriffen werden, sondern zu In diesem Fall, ja, das Ergebnis muss sein, dass es klar ist, nicht kommerzielle akademische Forschung mit nicht proprietären Forschungsergebnissen wäre so ein Mindestpunkt. Dann natürlich muss die Datensicherheit eine Top Priorität sein, tut mir leid, natürlich. Also wenn da jetzt irgendwas gebaut werden soll, wo von 80 Millionen Arztbesuchenden in Deutschland und weiß ich wie viel in Europa Daten auf einen Haufen geworfen werden und einem Datenregime unterzogen werden, Da wäre das schon nicht schlecht, wenn man auch die Leute mitreden lässt, die von der IT-Sicherheit ein bisschen Ahnung haben. Und vielleicht diese Leute auch der Gestalt mit einbringen, dass sie nicht einen inhärenten Interessenskonflikt durch ihre Arbeitgeberin haben. Okay, also auf EU-Ebene haben wir das auch. Khaleesi wird uns da sicherlich in den nächsten Folgen nochmal darüber informieren. Kommen wir zu den noch schlechteren Nachrichten.
Tim Pritlove
Was denn?
Linus Neumann
Ja, der in Ravensburg, kennst du das?
Tim Pritlove
Ravensburg?
Linus Neumann
Kennst du das? Ravensburg? Das ist im Ländle, glaube ich.
Tim Pritlove
Da wo die Puzzle herkommen.
Linus Neumann
Da kommt die Puzzle her, ja. Da ist es also passiert, dass das Handy eines Beschuldigten mit einem vorher erzwungenen Fingerabdruck, Entsperrt wurde Und zwar haben sie einen Verdächtigen gehabt und haben gesagt okay im rahmen einer erkennungsdienstlichen maßnahme Nehmen wir jetzt mal einen fingerabdruck von dem Und aber das haben sie begründet mit der erkennungsdienstlichen maßnahme jetzt hatten sie aber nun mal den fingerabdruck Dann haben sie eine biometrische kopie also sehr einfach dann eben den fingerabdruck so umgebaut dass der oder so produziert, dass sie damit das Mobiltelefon entsperren konnten.
Tim Pritlove
Sagst du mal so ein Video vom CCC, wie das geht?
Linus Neumann
Da gibt es mehrere Videos, ja. Es gibt die Videos von Starbuck, wir haben nachher auch nochmal im Labor. Klar, ne? Aber, und jetzt, das findet ja den juristischen Aspekt eher Das war sehr lustig. Also, dass das technisch möglich ist, wurde gezeigt. Das hat hier die Polizei gemacht. Und dann wurde dagegen geklagt. Und dann sagte erst, dass wahrscheinlich, was ist das denn dann? Erste Instanz hat gesagt, ja ne kann man machen, ja. Und dann jetzt die zweite Instanz hat das wieder bestätigt. Das Amtsgericht, also das Landgericht hat gesagt, ja ne war in Ordnung was das Amtsgericht da gemacht hat. Jetzt stellt sich aber die Frage, Wie kommt das Gericht denn zu der Idee, dass es dafür jetzt schon eine rechtliche Grundlage gäbe? Und das finde ich halt relativ schwierig, weil das Handy hat eine biometrische Sperre. Und den Fingerabdruck erlangen sie ja zu Identifizierungszwecken und Zwecken der Nachweisung einer Tat. Und dann sagen sie, da sie in diesem Tatzusammenhang, wie der Beschuldigte war, Da ging es um den Handel mit Substanzen, mit denen er nicht hätte handeln dürfen. Und da haben sie gesagt, in dem Sinne nehmen wir diesen festgestellten Fingerabdruck, den wir jetzt haben und von dem wir eine Kopie anfertigen und damit das Mobiltelefon entsperren, kommt dem eine Identifizierungsfunktion zu. Die Identifizierungsfunktion wird hier im Unterschied zum klassischen Fall allerdings nicht unmittelbar zum Führen des Tatnachweises verwendet, sondern als Zwischenziel zur Erlangung der für den Nachweis erforderlichen gespeicherten Daten. Inwieweit die Maßnahme notwendig für das Strafverfahren ist, ist eine Frage nach der zu thematisierenden Verhältnismäßigkeit. Die Verwendung von biometrischen Körpermerkmalen zur Entschlüsselung von Daten durch einen Abgleich mit dem im Endgerät hintergelegten Schlüsselmerkmal ist deshalb auch vom Wortleut umfasst." Also das Das Gericht meint, dass es quasi in der jetzigen Rechtslage bereits eine Grundlage dazu gebe. Und das halte ich für nicht wirklich den Fall.
Tim Pritlove
Ja, I'm not a lawyer. Das ist interessant.
Linus Neumann
Sie beziehen sich auf welche Gesetzlage? das Entsperren des Speichermediums ist ein notwendiges Zwischenziel.
Tim Pritlove
Naja, also nachvollziehbarerweise ist das für die Polizei ein Zwischenziel, gar keine Frage. Und ich meine, hättest du jetzt irgendwie dein Passwort irgendwo auf den Zettel geschrieben, dann würden sie es ja auch verwenden wollen, würden. So könnte man das ja quasi mal deuten. Also das zeigt generell natürlich jetzt so ein bisschen natürlich auch das Risikofeld auf was halt biometrische Erkennungsmerkmale machen. Die sind alleine jetzt erstmal nicht unbedingt etwas was die Sachen sicherer macht, sondern erstmal praktischer. Dein Telefon mit dem Fingerabdruck zu entsperren oder mit dem Gesicht ist ja eher eine Funktion, die dich dazu bringen soll überhaupt Passwörter zu benutzen. Weil wenn du jetzt so einen langen 20 buchstabigen String da jedes mal eintippen musst um mal kurz zu schauen ob du eine Nachricht bekommen hast, das führt eben dazu, dass weniger Leute überhaupt so einen Schutz haben. Also es ist ja immer mit Security so eine Frage, eine Abwägung auch mit Convenience und je nach Gerät hast du ja auch nicht nur so eine biometrische Funktion. Also ich wundere mich in solchen Fällen halt immer, wie ist es denen denn überhaupt gelungen das Telefon in einem Zustand zu bekommen, wo ein Einloggen mit einem Fingerabdruck überhaupt noch möglich ist.
Linus Neumann
Wahrscheinlich ein Android.
Tim Pritlove
Kann gut sein, aber so ein iPhone drückst du halt zweimal an die Seite und nach einer bestimmten Zeit geht es dann halt auch nicht mehr.
Linus Neumann
Das musst du allerdings auch wissen und ja genau diese ablaufende Zeit. Ich finde, also ich muss tatsächlich, du hast einen wichtigen Aspekt benannt und das kann ich hier auch verraten, glaube ich. Der der Starbuck, der ja dieses ganze Biometrie Research macht und der auch bei dem, Bei dem iPhone 4 war das ja glaube ich den Touch ID Sensor umgangen hat und so. Der nutzt diese Funktionalität aus genau dem Grund auch. Also er nutzt die biometrische Identifikation, weil er dadurch einen längeren Pincode auf seinem Telefon haben kann. Was ich aber gerne hätte wären Techniken und ich hoffe, dass die jetzt endlich in Reaktion auf dieses Urteil mal kommen, wo man sagt, okay pass auf, entweder du entsperrst dieses Telefon mit dem ganz langen Passwort, Oder ich kriege ein biometrisches Merkmal von dir und dann musst du nur vier Ziffern eingeben zum Beispiel. Und davon hast du dann drei Versuche, sonst geht es wieder zurück auf den langen Weg. Also das Biometrie, der Weg wird zu einem kürzeren, kürzeren Entwickler.
Tim Pritlove
Also dass du so ein Second Fence hast sozusagen.
Linus Neumann
Genau, also Biometrie als ein zweiter Faktor, der mir, der mir, ja als ein halber Faktor, der mir sagt, der sagt, okay, pass auf, du musst nicht den langen Code eingeben, sondern ich hab ja schon mal, die erste Hürde hast du genommen und dann würde ich gerne einstellen können, das gilt für, sagen wir mal, drei Stunden. Drei Stunden ist die Zeit, die ich der Polizei jetzt nicht zutrauen würde, meinen Fingerabdruck ordentlich zu klonen. Oder jetzt kommt natürlich noch ein viel erschwerenderes Problem hinzu, was nämlich hier noch gar nicht so richtig berücksichtigt ist. Die meisten Telefone heute, oder viele Telefone heute, zum Beispiel iPhones, haben ja gar keinen Fingerabdrucksensor mehr. Die haben Sichterkennung. Und da gibt es dieses wunderschöne Feature, die funktioniert nur, wenn du auch wirklich hinschaust. Das heißt man muss sich echt mal antrainieren, dass wenn einem jemand ein Telefon vor das Gesicht hält, dass man da nicht hinguckt. Was ich glaube sehr schwierig ist im Fall der Fälle. Also so ein Oh Telefon guck mal was ist das denn und du guckst da kurz hin und das Ding ist entsperrt. Das hat ein trainierter Polizist, wenn der das geübt hat und du das zum ersten Mal dich in so einer blöden Situation befindest, dann geht das glaube ich ganz Rucki zucki.
Tim Pritlove
Das kann schon sein, ich meine da musst du natürlich dann auch einfach mal gucken wie deine OPSEC so aussieht, also deine Operational Security. Du hättest gerne einen zweiten Passcode genau, ist ein Weg, also kannst ja mal zu Apple schreiben, dass du gerne noch so ein paar Dealer Options hättest. Ich werd einfach zu oft hops genommen.
Linus Neumann
Was heißt Dealer Options?
Tim Pritlove
Ich wette, du hast Tops genommen. Baut mal was ein.
Linus Neumann
Vielleicht müssten die Polizisten auch so ein Sender tragen, dass das iPhone dann merkt, oh Lockdown. So was. Aber es ist, also wir haben jetzt viel darüber nachgelächelt, wie, darf Polizei an unser Gerät oder nicht. Wir dürfen nicht vergessen, was hier stattfindet, ist ja die Verletzung eines Grundrechts. Nämlich das Grundrecht auf die Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme. Das heißt, hier hat die Polizei das Mittel der erkennungsdienstlichen Behandlung missbraucht, um die Grundrechte dieses beschuldigten Menschen zu verletzen, und zwar erheblich. Und das finde ich, also allein da denke ich, dass wir nicht sagen, dass dieses Landgericht Ravensburg nicht zum Ergebnis kommen kann, dass ein derartiger krasser Grundrechtseinschnitt über Umwege, In dem Maße irgendwie von der aktuellen Rechtsprechung, sagen wir mal, im Interesse oder in der Absicht der Gesetzgeberin läge. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Das ist, finde ich, eine Frechheit.
Tim Pritlove
Ja, ich bin gespannt, ob das nochmal höher getragen wird auf der Gerichtsbarkeit, weil das ist sicherlich etwas, was schon mal auf höchster Ebene entschieden werden sollte.
Linus Neumann
Das sollte sicherlich auf höchster Ebene entschieden werden und dann wissen wir auch, was egal wie die Entscheidung ist oder wenn die Entscheidung dem entgegen steht, dann wissen wir schon, was aus dem Innenministerium als nächstes kommt. Kommen wir zu den Kurzmeldungen. Radio 3 Land wehrt sich. Ich weiß gar nicht, ob ich, ich glaube das hatten wir hier schon erwähnt, dass die sich gegen diese völlig beknackte Razzia, die da bei Ihnen im Hause stattgefunden hat, Hausdurchsuchungen in den Redaktionsräumen wegen eines Links, dass die sich das nicht gefallen lassen und da mit der Hilfe der Gesellschaft für Freiheitsrechte auch gegen vorgehen. Völliger, also haben wir jetzt öfter gesagt, da gibt es jetzt den Auftakt, gehen sie gegen vor. Und setzen sich zur Wehr. Und dann gibt es noch eine, ja, im weitesten Sinne eine relativ wichtige angekündigte Gesetzesänderung. Und zwar haben wir hier das, normalerweise würden wir das hier vielleicht gar nicht behandeln, aber weil es im Rahmen der Diskussion um die Chatkontrolle öfter mal Thema war, Untertitel von Stephanie Geiges. Es gab eine Veränderung von der Großen Koalition am § 184b des Strafgesetzbuches. Und da haben sie gesagt, sie möchten auch die mittelbare Förderung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen durch die Entsprechung von Darstellungen schärfer sanktionieren. Und haben gesagt, wir entfernen hier quasi die Möglichkeit, etwas mal durchgehen zu lassen und sagen, wir machen das ist ein Verbrechen mit Mindestfreiheitsstrafe von einem Jahr. Und damit ist es so, dass die Ermittler nicht mehr sagen können, wir bringen das nicht vor Gericht. Also es gibt quasi Fälle, wenn die keine so hohe Strafe haben, dann überlässt man den Ermittlern einen bestimmten Spielraum zu sagen, naja okay, das wollen wir jetzt hier zu Ende durchverfolgen oder nicht. Wenn die Mindeststrafe aber ein Jahr ist, können die Ermittler nicht mehr sagen, oh ich habe hier einen Anfangsverdacht, ich ermittle jetzt nicht mehr oder oh ich habe einen Anfangsverdacht, ich bringe das jetzt nicht mehr vor Gericht. Das hatte zur Konsequenz, das ist der Fall, den Khaleesi öfter mal angesprochen hat, ich auch, dass sehr viele Jugendliche auf einmal unter diesen Strafverdacht gefallen sind und entsprechend auch verfolgt wurden. Weil die Jugendlichen. Darstellungen von Jugendlichen verbreitet haben. Das heißt der größere Teil der Ermittlungen wegen Verbreitung von Pornografie von Kindern und Jugendlichen richtete sich gegen Kinder und Jugendliche. Diesem Missstand wollen die Justizministerinnen und der Justizminister offenbar entgegentreten. Ja, das heißt, sie haben sich schon darauf geeinigt, dass sie diesen Paragraf 184 B StGB korrigieren wollen, um die sogenannten Schulhoffälle nicht mehr als Verbrechen verfolgen zu lassen. Viel Spaß dabei. Ist jetzt netzpolitisch erstmal nur ein peripheres Thema, aber weil wir diesen Sachverhalt öfter hier angesprochen haben, wollte ich das der Vollständigkeit halber mal erwähnt haben.
Tim Pritlove
Alright. Haben wir damit alles erwähnt?
Linus Neumann
Ja 1,67 Euro. Ich hab mal geguckt übrigens Tim, diese, ist es denn jetzt ein Baumwollsack?
Tim Pritlove
Nur wenn er mehr als 36 Zentimeter Umfang hat.
Linus Neumann
Haben die wahrscheinlich oder?
Tim Pritlove
Also du meinst jetzt keinen Beutel oder was? Also ein Beutel ist ein flexibles, check, vollflächiges, check, raumbildendes, check, Packmittel bis 2700 Quadratzentimeter Zuschnitt. Also das sind nicht mehr als 2700 Quadratzentimeter.
Linus Neumann
Es ist ein Baumwollbeutel.
Tim Pritlove
Ja, so. Sack ist flexibel, vollflächig, beim Befüllen raumbildend, mindestens 36 cm Umfang. Wobei 36 cm Umfang ist jetzt auch nicht so viel. Ist ja nichts. Umfang. Das ist ja schon.
Linus Neumann
Ich würde vorschlagen.
Tim Pritlove
Es ist sowohl. Es ist ein Sackbeutel oder ein Beutelsack.
Linus Neumann
Ich würde vorschlagen bestellt doch einfach mal einen und sagt uns dann was das ist.
Tim Pritlove
Genau wir müssen das unbedingt rauskriegen damit wir das korrekt dran schreiben können.
Linus Neumann
Hat es aber recht haben ein paar Leute bestellt. Bei Wipen nicht so viele wie es angemessen wäre. Bei Wipen nicht so viele wie es angemessen wäre und denkt dran ihr müsst den ja auch befüllen um dann den Umfang zu messen. Kann man ja nicht beim Lernen, doch kann man auch.
Tim Pritlove
Da könnt ihr doch ein paar T-Shirts dazu kaufen, die könnt ihr da reinstopfen. Das ist so richtig schön, dass es sich richtig beim Befüllen raumbildend verhält das Packmittel. Vielleicht sollte man draufschreiben, raumbildendes Packmittel.
Linus Neumann
Raumbildendes Packmittel.
Tim Pritlove
Ja dann kannst du es Sack nennen, dann kannst du auch Jut sagen, ist egal. Ja es ist ein raumbildendes.
Linus Neumann
Flexibles, vollflächiges, raumbildendes Packmittel.
Tim Pritlove
Ja genau. Das ist definitiv.
Linus Neumann
Ändernbar.
Tim Pritlove
Aus Baumwolle. Exactly.
Linus Neumann
Wir klammern im Volksmund Juteboy. Können wir da nochmal schnell umbenennen?
Tim Pritlove
Klar.
Linus Neumann
Ja dann machen wir das nochmal.
Tim Pritlove
Ich bin schon unterwegs. Okay. Bis dahin entlassen wir euch den Rest der Woche und sagen tschüss, bis bald.
Linus Neumann
Ciao ciao.

Shownotes

Prolog

Feedback

Beutel, Sack und Tüte

Opel Omega

Altersverifikation

Die beste Zahl

Glasfaserkabel-Reparatur

Digitalstrategie Gesundheitswesen

European Health Data Space

Fingerabdruck

RDL wehrt sich

Schulhof-Fälle

Bonus Track

LNP455 Leitungsschutzrecht

Feedback — Chatkontrolle — EU-Breitbandsteuer — Quad 9 — Tanz auf dem Vulkan — x-hain — Bundestag-Verschlusssachen

Heute gibt es wieder ganz viel erhellendes und erheiterndes Feedback und dann schauen wir auf die Fortschritte bei der Diskussion um die Chatkontrolle. Dann diskutieren wir ausführlich die Ideen des EU-Binnenmarktkommissars, eine Breitbandsteuer in Europa einzuführen. Dann noch etwas schlechte Nachrichten vom Prozess um Quad 9 und ein Hilferuf vom x-hain.

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Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann
Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove
Weißt du was Toadbag heißt? Wahrscheinlich Jutebeutel. Logbuch Netzpolitik Nummer 455 von was haben wir denn heute? 2. März 2023.
Linus Neumann
Ich habe heute Datum hingeschrieben.
Tim Pritlove
2 3 2 3.
Linus Neumann
Hätte ich was aufgetan?
Tim Pritlove
2 3 2 3. Oh yeah.
Linus Neumann
Ja und meines Freundes.
Tim Pritlove
Good point. Ja, wenn unsere Sendungsnummer schon nichts hergeben, dann muss man sich an so etwas festhalten.
Linus Neumann
Aber das war ein schöner Moment.
Tim Pritlove
Das hat man nicht so oft, diese besonderen Momente. Ansonsten hätten wir ja auch jemanden heiraten können jetzt wieder. Naja, verpasst.
Linus Neumann
Also demnächst haben wir es am 2. 04.24. Also ein Jahr und ein Monat.
Tim Pritlove
Zweiter, Vierter, 24, okay.
Linus Neumann
Aber das ist halt, also Vorsicht, vier ist keine Primzahl.
Tim Pritlove
Aber könnte sein, dass wir dann ungefähr so die 500. Sendung zusammen haben.
Linus Neumann
Mal gucken. 500 ist aber auch keine Primzahl.
Tim Pritlove
Toad, Toad heißt übrigens so viel wie to carry or to transport.
Linus Neumann
Aber jetzt T-O-T-E geschrieben, nicht wie der Toe.
Tim Pritlove
T-O-T-E, genau. Und die Ethymologie ist etwas unklar. Es könnte was mit dem deutschen Wort Tüte zu tun haben. Tüte-Bag. Tütesack. Tütesack. Da wir das ja letzte Woche schon angekündigt hatten und jetzt auch da Vollzug melden können, ist das jetzt natürlich voll das Thema. Jetzt gibt es auch den Buch, Netzpolitik. Einhornstandarte. Toadbag. Klingt irgendwie geil. Heißt aber eigentlich Tütensack. Also der Einhornstandarte Tütensack ist jetzt am Start. Könnt ihr ordentlich was eintüten oder einsacken, je nachdem. geht beides dann.
Linus Neumann
Unglaublich. Wir haben natürlich auch dazu ein Feedback bekommen. Soll ich zum Feedback kommen? Oder möchtest du noch ein bisschen von unserem...
Tim Pritlove
Da gibt es ja nicht so viel darüber zu erzählen. Also, das existiert jetzt einfach und gibt euch die Möglichkeit euren Supermarkt-Einkauf auch als Werbeträger abzuleisten. Im wahrsten Sinne des Wortes. Also nie habt ihr die Werbung so sehr getragen wie dann. Wahnsinn, ne?
Linus Neumann
Ich überlege gerade was. The Logbook Net Politics Unicorn Ancient.
Tim Pritlove
Tja, was heißt Standard?
Linus Neumann
Toadbag, ancient. Also das archaische. Ich habe jetzt hier geguckt. Ich gucke ja ganz einfach auf so ein Standard-Internet-Ding. Ich habe das jetzt gar nicht. Aber wir können ja mal... Was sagt denn Diepel? So was. Logbuch Netzpolitik ein Hornstandarte. Jute Beu... das ist der Logbuch net politics unicorn standard jute back aber ist ja toad back man.
Tim Pritlove
Tja das ist halt nicht jute.
Linus Neumann
Naa nicht spoilern. Also Logbuch net politics unicorn standard toad back. Kann du jetzt kaufen im Internet.
Tim Pritlove
Das klang so beeindruckend, ich setzte den Preis gleich mal hoch. Was kostet ihr denn?
Linus Neumann
Hab ich gar nicht geguckt, was kostet ihr denn?
Tim Pritlove
Schlappe 15 Euro. Das ist natürlich eine verkappte Spende, ne?
Linus Neumann
An den Bollhersteller oder was?
Tim Pritlove
Was an uns. Das ist eine schwarze tote bug hier geht es nur um spenden aus 100 prozent baumwolle Wir empfehlen dem klimazuliebe kalt waschen auf der leine trocknen vor dem waschen auf links drehen Kann ich einfach so in die ecke knöllen und ab und zu mal rausholen oder so das das ist schon eigentlich mehr auch so für den sonntagsspaziergang auch dann sehen und gesehen werden. Da läuft man durch den Park mit.
Linus Neumann
Für gut ist das. Peter hat uns zum Thema Toadbags aufgeklärt. Kurze Korrektur zu Jute Beuteln. Ihr redet von Beuteln aus Jute, meint aber allerhöchstwahrscheinlich. Also nicht nur höchstwahrscheinlich, allerhöchstwahrscheinlich. Klar, jetzt ein bisschen Materialkunde, es gibt auch Beutel aus Jute. Die sind braun, kratzig und haben netzartigen Stoff, aber das was man an der Supermarktkasse kaufen kann oder oft als Werbegeschenk bei einer Messe bekommt, sind in aller Regel Beutel aus Baumwolle. Linus kriegt am Ende noch die Kurve und nennt sie korrekt, als er von der Studie erzählt, welche Klimaverträglichkeit untersucht nennt. Linus kriegt am Ende noch die Kurve und nennt sie korrekt. Als er von der Studie erzählt, welche die Klimaverträglichkeit untersucht nennt. Im Übrigen gebe ich Linus recht, dass solche Beutel eher unnötig sind. Ah shit sorry, das wollte ich gar nicht mehr vorlesen. Es ist Blasphemie. Ne, ah geht weiter, geht weiter. Vor allem, da meiner Meinung nach jeder mehr als genug davor zu Hause hat. Beutel aus schwarzem Baumstoff hingegen finde ich schon wieder interessanter.
Tim Pritlove
Spoiler.
Linus Neumann
Weil sie nicht so schnell schmuddelig werden wie die weißen. Fun Fact, es gibt T aus Jute, haben wir aber nicht. So, danke für eure tolle Sendung, mach weiter. So, meine Lieblingsfriedenheit ist übrigens die 11. So, sehr gut. Danke, Peter. Du hast recht, es handelt sich um ein Bauwollbeutel. und schwarz und. Aber wenn man Jutebeutel sucht, findet man Baumwollbeutel. Das ist ein Klass. Also das ist hier... Ich finde noch nicht mal wirklich ein Jutebeutel.
Tim Pritlove
Mit Jutebeutel, das ist halt so, das ist so ein bisschen so wie Tempotaschentuch, weißte?
Linus Neumann
Nee, ja nee. Also Jute ist nicht wie ein Tempotaschentuch.
Tim Pritlove
Nein, nicht im Sinne von, dass es sich auf eine Firma bezieht. Aber es ist einfach ein Begriff, der dann halt irgendwann gekommen ist, weil vorher einfach überhaupt niemand mit solchen Beuteln durch die Gegend gelaufen ist. Dann gab es Jutebeutel und damit ist das sozusagen so ein bisschen der Begriff für Beutel geworden.
Linus Neumann
Also wir machen, wir werden jetzt, ich möchte Tim, ich möchte, dass wir auch einen Jutebeutel anbieten. Gibt's hier auch? Gibt's. Und dann sagen wir aber, das ist ein Potato Bag.
Tim Pritlove
Was?
Linus Neumann
Potato Bag. Nee, so kennst du den hässlichen alten Kartoffelsack?
Tim Pritlove
Ja, der ist bestimmt aus Jute, oder? Ja. Bäh.
Linus Neumann
Bäh. Gut, dass es bei uns, also wenn ihr überlegt, was das YouTube wollte, hier bei uns gibt's einen richtig schönen Toadbag.
Tim Pritlove
In schwarz. In schwarz. Zum rumtragen.
Linus Neumann
Tütensack. Gut, danke Peter. So, dann haben wir Jan und Peter. Moment. Und Peter? Moment, wieso hat der Peter keine? Nee, nur ein Kommentar, Peter. Jetzt ein bisschen...
Tim Pritlove
Kommst du ins Schleudern jetzt ein bisschen?
Linus Neumann
Ich weiß nicht, ob es ein anderer Peter ist, aber der hat gesagt, zur Kabelthematik. Also Thema, wir haben ja darüber gesprochen, dass ein Bagger ein Kabel durchgebaggert hat und dann die Lufthansa am Boden bleiben musste, weil keiner mehr einchecken konnte. Konnte. Und dazu sagt Peter, zur Kabelthematik ist es leider so, dass selbst die Kabelbetreiber meist nicht genau wissen, wo ihr Kabel verläuft. Bei Bauarbeiten im Bereich von Bahnen stößt man oft auf Kabelquerungen, die schlecht bis gar nicht dokumentiert sind. So trennt man dann Kabel, die so weit vom Plan entfernt sind, dass man die Suchschachtungen schon längst aufgegeben hat. Also die sagen, hier muss irgendwo ein Kabel, also irgendwo haben die ein Kabel eingezeigt, ist aber gar nicht da. Und weiterhin kommentiert der Kommentar war jetzt aber glaube ich dann von Jan. Peter, wenn das der gleiche Peter war, dann jeder nur ein Kommentar. So und Jan sagt, hallo, Dino-Side-Tim, der Glasfaser-Vorfall in Frankfurt war in jüngster Zeit nicht das einzige Malheur. Bereits wenige Tage vorher, am 10.2., hat ebenfalls bei Bauarbeiten ein Bagger in Düsseldorf gleich 17 Glasfaserkabel erwischt und damit den Dienstleister IT NRW für sechs Stunden offline genommen. Davon betroffen waren Notrufe und die Inhalt auf Dritte nahezu sämtlicher Landesministerien und nachgestellten Behörden. Mir scheint, dass die entsprechende Dokumentation von verlegten Leitungen generell ein größeres Problem ist. Beide Stimmen, bei der Peter und Jan haben recht. Die sieht man halt auch nicht unter ihr Schnött. Das ist wahrscheinlich das Problem. Und dann hat mir stabil fragil auf Mastodon in einem Tooth, in einem Tooth mit Tooth. Nicht Tooth, also gezeigt, weil ich ja gesagt habe, wie kriegt man so ein riesen Kabel mit so vielen Fasern irgendwie hin? Und da gibt es jetzt ein Bild, das habe ich aber auch nicht verstanden. Also das Bild zeigt eine Glasfasermuffe für Kabel mit 192 Fasern im E- und MMS-System, das ist das Einzel- und Mehrfaser-Management-System, ohne Spleiß als Loopmuffe gebaut. So, da kann sich jetzt jeder vorstellen, was das zeigt. Ich konnte es mir nicht vorstellen nach der Bildbeschreibung und ich verstehe es auch nicht, wenn ich mir das Bild angucke. Aber das Bild zeigt eine E- und MMS-Muffe, also eine Einzel- und Mehrfaser-Management-Systemmuffe, ohne Spleiß als Loopmuffe. Und die Loopmuffe, die verbindet jetzt die 192 Fasern, die jeweils in einem Bündel sind. Das ist gelb, da sind 12 Fasern drin. Muss man sich angucken, ist eine Lupe-Mufe. Also mir ist immer noch nicht ganz klar, wie das funktioniert, aber so verbindet man das.
Tim Pritlove
Es gibt da auf jeden Fall Techniken, um das schnell durchführen zu können. Ich habe mich halt eher, wenn die so gerissen sind, wie kriegt man dann die einzelnen Fasern zugeordnet?
Linus Neumann
Ja, das wäre jetzt auch mein Problem.
Tim Pritlove
Es ist wahrscheinlich sinnlos, das am Kabel selber zu machen. Du multiplexes einfach auf der anderen Seite. Das heißt, wichtig ist, dass nur Fasern verbunden sind. Und wenn die dann miteinander verbunden sind, dann kann ja sozusagen auf beiden Seiten ein bisschen Software sagen und okay, okay, das ist jetzt hier, das kommt jetzt hier an, das kommt jetzt da an. Und dann wird es sozusagen automatisch zugeordnet, weil sonst wirst du da bekloppt bei. Du musst ja jedes Mal wieder aufbuddeln.
Linus Neumann
Mit AI.
Tim Pritlove
Das ist kein AI, das ist einfach...
Linus Neumann
Was wir alles mit AI machen.
Tim Pritlove
Ja, ja, AI. Da brauchst du ganz normale AI.
Linus Neumann
Tim, wenn du mir von deinem Code, den du da jetzt gerade in Elixier schreibst, redest, dann habe ich auch den Eindruck, dass der bald Bewusstsein entwickelt, so wie du davon schwärzt.
Tim Pritlove
Das stimmt, das stimmt. Da bin ich schon nah dran.
Linus Neumann
Also es gibt eine Loopmuffe und ja, ich sag mal... Ich bin ganz froh, dass ich das nicht bedienen muss. Aber ja, es wird ja irgendwie gehen. Spannende Loopmuffe. Aber du hast recht, wahrscheinlich bleibst du da einfach alles aneinander. Hauptsache einer am anderen. Und dann kannst du reinleuchten und guckst einfach, wer ist wo verbunden. Und dann sagst du, das war der jetzt.
Tim Pritlove
Sowieso dahin fertig. Wenn die alle zur selben anderen Seite zeigen. Sonst ist schlecht. Ja, sonst ist es ein bisschen schwierig. Aber dann müssen sie ja zwangsläufig. Du machst ja nicht die Hälfte des Kabels dann auf und dann geht das nochmal 20 Kilometer in eine andere Richtung.
Linus Neumann
Also auf jeden Fall. Da wird wahrscheinlich dann ein Switch stehen. Okay, ich glaube, wir haben jetzt genug Quatsch geredet, dass das in den nächsten Kommentaren alles richtig gestellt und uns erklärt wird. Denn wir wissen ja, wenn du vom Internet eine Antwort haben möchtest auf eine Frage, dann Ich stelle nicht die Frage, sondern gebe eine falsche Antwort. Und das haben wir hiermit getan. Falsche Antwort hat ja auch Bing in einem Screenshot, den ich noch nicht mal weiß, ob der echt war, gegeben. Und zwar, dass der Mars von der Mars Congressional Republic bewohnt wäre und dort eine Bevölkerung von 10 Milliarden sitzt. Dazu kommentiert, nicht kommentiert, das ist erklärt, erklärt der Matzekult. Eine mögliche Erklärung für die Geschichte mit dem Mars, ohne jetzt den besagten Screenshot gesehen zu haben von den Liebessprachen, möglicherweise stammen die Informationen aus der Buch- und TV-Serie The Expanse. Denn dort heißt die Regierung des Mars Marsion Congressional Republic Und der Mars hat eine Bevölkerung von rund 10 Milliarden. Allerdings unterscheidet sich diese Zahl zwischen Buch- und TV-Serie. Und diese Information ist zu finden im Expans Fandom Wiki. So, ja, klingt naheliegend, würde ich sagen. Bin ich überzeugt, weil der Satz war auch einfach 100% genau der. Also, bis zum nächsten Mal. Überzeugendes Fandom Wiki. Wir mussten ja die Zahl der Bevölkerung von Mars nach unten korrigieren. Ich warte ja, weißt du worauf? Ich warte, Tim, dass der Elon Musk zu Mars fliegt und sich da festklebt.
Tim Pritlove
Ich finde das mit diesem Fest... Da wäre ich sehr für zu haben, ja.
Linus Neumann
Das wird hier festklebt. Das könnte viel mehr kulturelle Aneignungen erfahren.
Tim Pritlove
Das ist bestimmt nicht erlaubt. So, Chatkontrolle.
Linus Neumann
Ist noch nicht vorbei. Ja, ist nicht vorbei, bleibt. Aber es gab einen neuen Höhepunkt der netzpolitischen Geschichte. Und ich muss sagen, ich glaube, das ist das erste Mal, dass es einen solchen Höhepunkt gab. Da kommen wir gleich zu. Also zunächst einmal hat das BMI ein neues Positionspapier veröffentlicht. Netzpolitik Org Andre Meister hat es dort ein bisschen auseinandergenommen, hat das alles erklärt. Sie wollen jetzt irgendwie Server-seitig scannen, also Client-Site-Scanning. Das scanning auf dem endgerät würden sie gerne ausschließen. Also, dass dieses Scannengeschichte auf eurem Telefon selber stattfinden soll und somit Verschlüsselung umgeht, ja, davon haben sie Abstand genommen. Und jetzt gibt es natürlich einen Punkt, weil das war der übelste Teil dieser Verordnung. Jetzt könnte man sagen, ah wunderbar, wir haben dafür gesorgt, dass das Innenministerium dagegen ist und damit ist jetzt die Chatkontrolle besiegt. Also der Teil, der richtig kritische Teil dieser Verordnung, von dem hat sich jetzt zumindest die Bundesregierung abgewendet. Dem vorangegangen waren, das FDP hatte ja rote Linien, da hat das BMI, das Bundesministerium fürs Innere, im Dezember ein Positionspapier rausgegeben, das hat im Prinzip einfach mal alle roten Linien der FDP eingesammelt. Dann gab es ein Gespräch zwischen Nancy Faser, Marco Buschmann, Volker Wissing und Familienministerin Lisa Paus. Also geballte Kompetenz am Tisch und haben sich jetzt auf diese neuen Teil geeinigt. Sowas bleibt aber drin. Beziehungsweise wo sind sie sich noch ich so einig, serverseitiges Scan von Chats und Clouds. Also wenn deine persönliche Kommunikation nicht verschlüsselt ist, dann soll sie weiterhin in einem Scan unterliegen. Und quasi dann serverseitig, also auf dem E-Mail-Server, auf dem Server von WhatsApp, auf dem Server von wer auch immer unverschlüsselte Nachrichten transportiert. Frag man sich natürlich... Also schon heute findet das ja nicht statt, dass solche Chats genutzt werden von Menschen, die dokumentierten Kindesmissbrauch massenhaft verbreiten. Zumindest nicht in großer Menge. Jetzt wäre die Frage, für wen glaubst du jetzt noch diesen Aufwand zu betreiben, wenn du sagst, wir monitorieren jetzt unverschlüsselte Chats mit einer in einer EU-weiten Verordnung geregelten Maßnahme und erwarten, dass wir da noch irgendwas finden. Das ist also ein bisschen schwach. Gleichzeitig auf Servern, also in Clouds wissen wir, wir haben es hier ja auch öfter diskutiert, wird gescannt. Also wenn du jetzt in eine unverschlüsselte Cloud Daten legst, zum Beispiel bei Microsoft, Google, Apple, ne Apple nicht, Entschuldigung, das war Microsoft, Google, Amazon oder so und sich eine Datei befindet, die in der NECMAC-Datenbank ist, dann wird das nicht lange dauern, bis diese Datei gelöscht ist und dein Account gesperrt wird. Wir erinnern uns an viele Berichte zu diesem Thema, inklusive dem Bericht, dass es da eben auch offenbar bei Google schon so eine Art AI gibt, die also jetzt nicht nur NECMAC, sondern eben auch Bilder Kontext zu erkennen, die dazu geführt hat, dass dieser Mann, der ein Foto von seinem Kind an einen Arzt geschickt hat, sein Google-Account verloren hat. Gleichzeitig ist es insbesondere schlecht, weil ja Cloud-Speicher de facto, wenn man sich jetzt mal insbesondere in den letzten paar Jahren die Entwicklung anschaut, dein Zuhause werden. Also schauen wir uns an, wie ein Unternehmen heutzutage funktioniert. Die arbeiten dann mit Microsoft 365, was im Prinzip diese Kollaborationsfunktionen in Microsoft Word reinholt. Alle Dateien werden über OneDrive zugegriffen. Deine Foto-Library vom iPhone ist in der Apple Cloud oder vom Android in der Google Cloud. Deine Dokumente sind dort diese Unternehmen entwickeln sich ja dahin, dass so etwas wie ich habe Speicher auf meinem Gerät in zunehmendem Maße an Bedeutung verliert. Bevor das jetzt wieder sehr viele kommentieren, dass sie da nicht mitmachen, ja, das ist super schön. Aber für die Entwicklung, wie sich ja, wie sich die Gesellschaft, wie sich die Unternehmen, sich die Kultur und Wirtschaft der Welt entwickelt, ist das am Ende immer relativ unerheblich, ob wir mitmachen oder nicht. Das ist dann schon relativ weit verbreitet in dieser Form. Umso erstaunlicher, wenn diese Scans ohnehin schon stattfinden, warum soll das dann diese Chat-Kontrolle-Geschichte? Also da scheint ja dann auch wiederum kein Regelungsbedarf zu bestehen.
Tim Pritlove
Na gut, ich meine, das ist ja alles so, dass sie sehen ja die unverschlüsselten Server langsam schwinden.
Linus Neumann
Ja, ja, aber das, aber sie sagen hier ja spezifisch unverschlüsselt. Also sie sagen, verschlüsselten Teil nicht, unverschlüsselten machen wir Scanning. Serverseitiges Scannen von unverschlüsselten Inhalten.
Tim Pritlove
Klar, aber die gehen halt weg, die unverschlüsselten Server.
Linus Neumann
Richtig, umso erstaunlicher, dass sie jetzt sagen, da müssen wir unbedingt noch scannen. Das geht.
Tim Pritlove
Ja, stand schon drin. Ich meine, das ist ja das aktuelle Gesetz auch in den USA schon. Die haben das ja zu tun, die Firmen machen das ja nicht.
Linus Neumann
Richtig, also man fragt sich ernsthaft, wo der Regulierungsbedarf ist, wo die Zukunftsperspektive ist. Das ist relativ dumm, da jetzt noch sich noch mit zu befassen. Okay, dann natürlich auch, also hier ist die FDP wieder drin, dass sie sagen, da soll nämlich auf diesen unverschlüsselten Cloud-Dingern, wenn ich das hier richtig verstehe, soll, gibt es noch nicht eine Antwort, ob sie nur mit bekannten Missbrauchsmaterial, also ne, sag mal FileHash und wenn er in der NekMek-Datenbank ist, tu etwas. Und das wäre im Zweifelsfall ohnehin sehr einfach, weil die Datei, die da hochliegt, wird ohnehin gehashed. Unter anderem einfach für die Integritätssicherung. Ja, also das ist relativ simpel. Wer da mal ganz kurz so ein Nek-Mek hash und fertig. Ob da jetzt aber auch bislang unbekannte Missbrauchsdarstellungen und Grooming gesucht werden soll, ist noch nicht ganz klar. Da wird also noch weiter diskutiert. Auf jeden Fall keine sinnvolle Idee. Und die FDP-Ministerien fordern auch diesen Aspekt unbekanntes Material und Grooming. Das Innenministerium will es beibehalten. So. Gut, jetzt zanken die sich also erstmal nur noch über Inhalte auf der... Also unverschlüsselte Inhalte in der Cloud, das sind dann am Ende doch mehr als du meinst, insbesondere iPhone-Backups von vielen Millionen Menschen und so weiter. Also es ist noch eine ganze Menge, die da gescannt werden soll. Aber sagen wir mal so, man könnte jetzt sagen, da geht es auf jeden Fall mehr in die richtige Richtung. Ein paar wichtige Schritte müssen noch gemacht werden und vor allem das, was jetzt noch übrig ist, da könnte man ernsthaft mal den Regulierungsbedarf in Frage stellen, weil das eben schon gängige Praxis ist. Was aber ein großes Problem ist, und da erinnere ich mich als Viktor und Khaleesi zum ersten Mal hier in der Sendung, wann das wir schon sagten, hier, Altersverifikation. Und es gibt nun mal keine sinnvolle, belastbare Möglichkeit, eine Altersverifikation durchzuführen, die nicht am Ende an deinem Personalausweis gebunden ist. Jetzt kann ich natürlich ein Ist-18-Zertifikat ausstellen. Also das ist ja ohne Zweifel möglich und das ist auch für bestimmte Anwendungszwecke potentiell denkbar. Dass man beispielsweise in einem neuen Personalausweis oder in so neuer ist der ja gar nicht mehr sagt, der kriegt so ein Flag, wo signiert ist, die Person, die diesen Ausweis hat, die auf diesem Ausweis abgebildet ist, die ist über 18 und dann kann man digital nur auslesen, so sinngemäß True-False. Also du fragst den Ausweis, ist die Person 18 und dann sagt der Ausweis ja, nein. Und die Antwort ist quasi signiert mit einem Echtzeitzertifikat, dass nur dieser Ausweis sagen konnte und von mir aus auch, dass du einen PIN dazu eingegeben hast. Stellen wir uns das vor. Dann könntest du also einen verbrieften Nachweis führen, der beweist oder der dir attestiert, dass du 18 bist und dem Kontrollierenden aber nicht in digitaler Form sagt, wie du heißt, wo du wohnst, wann du überhaupt geboren bist, dass du in Wirklichkeit schon 19 bist und solche Dinge. Aber ein solcher Nachweis in digitaler Form ist ja wertlos, wenn nicht gleichzeitig kontrolliert wird, wer ihn gerade erbringt. Sonst würdest du ja einfach dir einmal attestieren lassen, dass du über 18 bist und ich könnte mit deinem IS 18 Nachweis auf irgendeine Plattform gehen und sagen, ich bin 18. Oder noch viel schlimmer, wenn es eine Kinderplattform ist, könnte jetzt irgendwie ein erwachsener Mensch mit dem Altersnachweis eines Kindes sich dort einschleichen unter falschem Alter. Also ein richtig fester, prüfbarer Altersnachweis muss am Ende irgendwo an deine Identität gekoppelt sein, weil ja sichergestellt werden muss, dass dieser Nachweis auch dir spezifisch persönlich ausgestellt wurde. Insbesondere, wenn man eine Motivation unterstellt, dass du potenziell über dein Alter lügst, Tim.
Tim Pritlove
Das würde ich niemals tun.
Linus Neumann
Das würdest du niemals tun. Du interessierst dich aber auch nur im Internet für Sachen ab 18.
Tim Pritlove
Na ja, gut, also.
Linus Neumann
So, noch dazu, ja, also es ist nicht möglich, den Nachweis, dass man ein gewisses Alter hat, zu führen, ohne auch nachzuweisen, dass man selber die Person ist, der dieser Nachweis ausgestellt wurde. Und dass es ist, also sorry, es funktioniert einfach nicht. Ja, allein der Institution gegenüber, die dir diesen Nachweis ausstellt, musst du dir deine Identität nachweisen. Da muss dir quasi wer auch immer diese Nachweisprüfung macht, muss das wiederum von anderen prüfen lassen. Ist das echt? Also jetzt können sehr gerne ein paar theoretische Informatiker kommen und mir nochmal zeigen, wie man das mit Zero-Knowledge-Proof und so weiter hinkriegt. Und dann würde ich einfach nur auf Nancy Feser und Ilva Johansson zeigen und sagen, glaubste, so wird es am Ende sein. Es ist wirklich nicht sinnvoll möglich. Und das Problem mit dieser ganzen Altersverifikation ist ja, wir alle würden daran gewöhnt, die ganze Zeit diesen Nachweis zu zeigen, der eben gezwungenermaßen, selbst mit irgendeinem Zero-Knowledge-Proof, und hast du nicht gesehen, an uns persönlich gebunden sein muss. Und auch einzigartig sein muss. Also an uns gebunden. Sonst könnte ja seine Echtheit und seine Einzigartigkeit nicht mehr nachgewiesen werden. Also das ist alles nichts, das führt zu nichts und deswegen ist das jetzt die große Gefahr im Fahrwasser dieser Chatkontrolle, jetzt schließe ich der Kreis, wie es Viktor und Khaleesi schon in der ersten, jetzt sage ich schon Anhörung, im ersten Podcast bei uns, wo sie im ersten Besuch bei uns in der Sendung gesagt haben, da ist noch ein riesiges Problem und das schwimmt da gerade im Fahrwasser der Chatkontrolle. Konzentriert sich auf die Chat-Kontrolle, aber wir müssen auch dieses Thema bekämpfen. Sodass jetzt selbst mit dem, was jetzt da mit FDP und Nancy Faeser und Hass und nicht gesehen zusammengeschrieben wurde und Lisa Paus von den Grünen, auch das ist noch abzulehnen. Das ist immer noch ein schlimmer Teil der Chat-Kontrolle und sogenannten CSA-Verordnung. Und deswegen gab es dazu diese Woche am Mittwoch, heute ist Donnerstag, eine Anhörung im Digitalausschuss. Digitalausschuss, ich glaube immer noch nicht federführend, also im Prinzip so ein, ja, kann man jemand was sagen, hat jetzt keine unmittelbaren Konsequenzen. Die haben jetzt mal gesagt, wir machen eine Anhörung zu dieser CSA-Verordnung. Wir haben viele unterschiedliche Leute eingeladen, interessant. Und wenn so eine Anhörung stattfindet, ich habe ja hier schon öfter von so einer Anhörung berichtet, dann darf dieser Ausschuss Sachverständige laden. Und geladen werden die vom Ausschusssekretariat, aber vorgeschlagen werden die natürlich von den Parteien, sodass sich streckenweise so ein bisschen die, ja auch teilweise die Lesart durchgesetzt hat, das ist der von der CDU bestellte Sachverständige, das ist die von der Linken bestellte Sachverständige, das ist die von der Grünen. Tatsächlich sind die natürlich immer oder hoffentlich immer da als unabhängige Personen, natürlich, trotzdem. Sollte man erwarten, dass die Fraktionen in der Lage sind, eine Person zu finden, die potenziell auch das sagt, was sie selbst politisch vertreten. So, das wäre so die allgemeine Erwartung. Es wäre jetzt total ungünstig, zum Beispiel, wenn die CDU sagt, oh, Kinderschutz und so weiter. Jetzt müssen wir endlich mal hier draufhauen und so weiter. Ja, lass uns da mal einen Oberstaatsanwalt im Cybercrime-Bereich hinschicken, der in NRW zum Beispiel das Zentrale Abwehrzentrum Cybercrime leitet und der Vertritt dann die Position Chatkontrolle völliger Wahnsinn lassen sein und Vorzeitenspeicherung übrigens auch. So und so geht unsere Arbeit. Hier könnte uns das erleichtern und so und so nicht. Oder wenn jetzt jemand auf die Idee käme, den Kinderschutzbund dorthin zu bestellen, in der Erwartung, dass vielleicht der Kinderschutzbund jetzt sagt, boah super, wir müssen unbedingt was machen. Aber selbst der Kinderschutzbund kommt also in diese Anhörung und sagt, ja ne, also schöne Idee, aber, Denkt bitte auch an die Kinder und an deren Rechte, die ihr damit natürlich ebenfalls verletzt. Und so beginnt die Stellungnahme vom Vorsitzenden des Kinderschutzbund Bundesverbandes, EV, Joachim Türck. In dieser Debatte werden häufig Datenschutz und Kinderschutz gegeneinander ausgespielt. Ein der Sache nicht gerecht werdende Ansatz. Die Kinderrechte brauchen beides. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit, aber auch das Recht auf geschützte Kommunikation. Zonk, also der Kinderschutzbund, spricht sich gegen zentrale Überwachungspunkte in dieser Verordnung aus. Der Staatsanwalt Markus Hartmann, Oberstaatsanwalt und Leiter der zentralen Ansprechstelle Cybercrime W. Warnt vor Hacking-Risiken und autoritären Tendenzen. Es ist daher aus Sicht der Informationssicherheit von einem gesteigerten Risiko auszugehen, weil gehackt wird, was gebaut wird. Hinsichtlich der Signalwirkung für autoritäre Staaten besteht hier eine besondere Sachkunde nicht. Also Staatsanwalt, dessen Kernarbeit, die Strafverfolgung im digitalen Bereich ist, spricht sich dagegen aus. Und natürlich auch Elina Eichstätt. Der Name hat bei einer ganzen Menge Leute für Verwirrung gesorgt. Wer ist denn Elina Eichstätt? Unseren Hörerinnen wahrscheinlich eher bekannt als Khaleesi. Ah, oh was heu, ach die war das, ja genau, die war das. Die ist als Vertreterin des Chaos Computer Clubs in dieser Anhörung gegangen und hat da die Positionen vertreten, die sie ja auch hier in der Sendung schon öfter vertreten hat. Und hat spezifisch nochmal auch auf dieses Thema Ausweispflicht durch die Hintertür hingewiesen. Die Altersverifikation, die letztendlich nur durch eine Internet-Ausweispflicht erreicht werden kann. Damit also die Abschaffung der Anonymität im Internet und eine weltweite Präzedenz, die selbst in Russland oder China noch undenkbar ist. Also es ist wirklich irre, diese Eva Johansson, die spielt hier wirklich mit dem Feuer und ich bin hoffnungsvoll, dass jetzt irgendwie hier bei Netzpolitik Org getitelt wird, 9 zu 0 gegen die Chatkontrolle, weil es gab nicht einen Sachverständigen, den die gefunden haben, der sagt, das sollen wir machen. Und das ist schon, ich würde sagen, einmalig. Also das ist in einem netzpolitischen Überwachungsinstrument, Diskussionsding. Die haben sie immer früher noch den BKA-Zirke geholt oder Irgendeiner hat dann schon... Weißt du, noch irgendeinen hast du schon gefunden, der das Thema dramatisiert hat oder so was.
Tim Pritlove
Aber es ist schon bemerkenswert, wenn das dann nicht stattfindet, weil wie du ja schon gesagt hast, also oft ist das eben in diesen Ausschüssen so, also ich will jetzt diesen Ausschüssen auch nicht unbedingt unterstellen, dass sie jetzt überhaupt nichts zur Fakten-Realitätsermittlung beitragen wollen, Aber es ist natürlich schon oft so, dass man dann eben gerne Beiträge auch einsammelt, die so einen ohnehin schon gefassten Meinungsbeschluss in irgendeiner Form auch mittragen. Das ist ja auch in gewisser Hinsicht verständlich, dass das gemacht wird, und das wird auch jeder erwarten. Ich meine mich auch irgendwann zu erinnern, dass wir das auch schon mal hatten in irgendeinem anderen Ausschuss. Ausschuss lange lange ist es her.
Linus Neumann
Ja es gab immer mal was wo alle dagegen waren. Aber weißt du, Ich glaube beim IT-Sicherheitsgesetz 2.0, da waren jetzt nicht wirklich viele die Sachen, das war toll. Aber vielleicht, hier, ich sollte mal noch alle Sachverständigen kurz benennen. Ich habe jetzt Elina Eichstätt benannt, Markus Hartmann, der leitende Oberstaatsanwalt an der Zentrale und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen, Ella Jakubowska, die ist von EDIRI, dort ist die Senior Policy Advisor, Felix Reeder, ebenfalls gern gesehener Sendungsgast bei uns von der GFF. Dann Martin Steinebach vom Fraunhofer Institut für sichere Informationstechnologie. Dort Leiter der Abteilung Media Security und IT Forensics. Joachim Türk habe ich gerade gesagt, der vom Kinderschutzbund, Bundesverband als Mitglied des Bundesvorstandes und stellvertretender Landesvorsitzender dort aufgetreten ist. Theresa Wiedlock vom Verein für liberale Netzpolitik, Loathev, wo sie stellvertretende Vorsitzende ist, Professor Ulrich Kälber, der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und Informationsfreiheit und Dr. Gerhard Scharp-Hüser, Vizepräsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik. Alle sind dahingegangen und gesagt so Leute, schlechte Idee. Und das ist schon ja sehr, sehr eindeutig. Das könnte man, also das, das ist, irgendjemand hätte es gefallen können, also vielleicht wenigstens die Fraktion, deren Wähler Todesstrafe für Kinder, Schänder als Heckscheibenaufkleber auf ihrem tiefergelegten Opel Omega 1,6 Liter mit Sportauspuff haben, wenigstens die hätten doch jemanden finden können. Aber auch denen ist es nicht gelungen. Das ist dann schon sehr eindeutig und…, Da lohnt es sich jetzt vielleicht mal kurz zu reflektieren. Als dieses Thema auf uns zukam, haben wir uns natürlich sofort Gedanken gemacht, wie kann man damit umgehen. Ich weiß noch, als ich dazu bei Markus Lanz war, irgendwann letztes Jahr, dass ich auch dann von dieser Person von Innocence in Danger, die jetzt auch nicht unbedingt für einen differenzierten Umgang mit dem Thema bekannt sind, Saas, da wusste ich schon, wir haben das ja auch immer wieder, wir haben das mit den Stoppschildern gehabt und man, es gibt vielleicht so ein bisschen Hoffnung, dass dann irgendwie doch so ein bisschen Ratio sich durchsetzt, trotz aller Durchzugskraft, die so ein Thema eben verspricht, für Überwachungsgesetze. Kann doch nicht sein, dass Kriminelle einfach solche Bilder sich in uns her schicken. Da muss man die Aufklärungsarbeit leisten und sagen, das tun sie nicht. Das tun sie auf anderen Wegen und es wäre super, sich um diese Wege zu kümmern, statt jetzt unter der Laterne zu suchen, wo man nun mal den Schlüssel nicht verloren hat. Und all sowas. Da wird jetzt ein Jahr lang gearbeitet und die Datenschützer gebäscht und so. Und es stimmt dann doch ein bisschen positiv, dass es dann eben gelingt, diese Argumente dann doch vorzutragen. Und auf eine gewisse Weise, jetzt werde ich hier fast schon pathetisch, ist uns das dann doch öfter gelungen.
Tim Pritlove
Pathetisch. empathetisch. Fortseitenspeicherung, Netzsperren.
Linus Neumann
Als ich der Telekom jetzt vorgetragen habe, dass sie, weil sie mir Stream on gekündigt haben, dass ich jetzt eine Flatrate kriege, hat es mal nicht geklappt. Aber sonst eigentlich. Kommt dem, du bist doch so ein Optimist.
Tim Pritlove
Ja und? Was soll ich dazu beitragen?
Linus Neumann
Ja, sag mal, wir kippen jetzt die Chatkontrolle.
Tim Pritlove
Also, es ist ja so ein bisschen diffus, immer mit diesen ganzen Verhandlungen. Wir haben das ja nun auch schon oft gesehen, selbst wenn sich da auf den letzten Metern irgendwas positiv abgezeichnet hat, dass es dann am Ende doch zusammengekracht ist.
Linus Neumann
Dass noch einer mit dem Arsch einreißt, weil er den falschen Knopf hat.
Tim Pritlove
Ja, weil am Ende da Kräfte walten, die sich dann doch so in einem gefühlten Konsens entziehen. Das jetzt hier der Fall sein wird, ist natürlich schwer zu sagen. Aber ich habe zumindest jetzt den Eindruck gewonnen, dass doch erhebliche Zweifel aufkommen daran, dass das sozusagen so eine Maßnahme ist, die wirklich was bringt und wo dann schnell, also wo sagen wir mal dieser Druck im Sinne von, das müssen wir jetzt unbedingt tun, wenn der so nicht da ist, dann setzen sich dann halt doch schnell solche grundsätzlichen Haltungen durch, wie zum Beispiel bei der FDP, wenn es um Vorratsdatenspeicherung geht und so weiter. Da wird schon mal immer so was getriggert, so nach dem Motto, das können wir so nicht verkaufen. Das Feigenblatt des Liberalismus muss da justiert werden und von daher kann