Überwachungsgesamtrechnung — NSO-Schadensersatz an Meta — Überwachung Schweiz — Apple vs. Epic — Google Search Engine Default — Signal-Affäre — Digitalministerium
Heute wieder ganz viel Überwachung: eine Gesamtrechnung der Überwachung wurde jetzt für Deutschland erstmals erstellt, derweil bemüht sich die Schweiz Deutschland dabei rechts zu überholen. Apple kriegt einen Klaps von der US-Justiz und die Frage der Legitimität, Legalität und Bedeutung der Zahlungen von Google, um ihre Suchmaschine zum Default zu machen, ist weiterhin knifflig zu beantworten. In den USA fällt die Regierung mit der Nutzung eines Signal-Klons auf die Nase und in den Deutschland konkretisiert sich die Machtfülle des kommenden Digitalministeriums. Genug Stoff für uns, um eine Sendung zu machen.

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Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
Shownotes
Überwachungsgesamtrechung
- heise online: Bundesregierung: Überwachungsgesamtrechnung ist überflüssig
- www.bmj.de: Überwachungsgesamtrechnung für Deutschland: Pilotstudie basierend auf der wissenschaftlichen Evaluation ausgewählter Überwachungsbefugnisse der Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden
- Bundesministerium der Justiz: Überwachungsgesamtrechnung für Deutschland
- Bundesministerium der Justiz: Startschuss für die unabhängige wissenschaftliche Untersuchung der Sicherheitsgesetze
NSO: Schadenersatz an Meta
- netzpolitik.org: NSO Group: Pegasus-Hersteller muss über 167 Millionen Dollar an Meta zahlen
- www.courthousenews.com: Meta wins $168 million in damages from Israeli cyberintel firm in Whatsapp spyware scandal
Schweiz: Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs
- heise online: Aus für Anonymität: Schweizer Online-Nutzer sollen sich identifizieren müssen
- republik.ch: Die Schweiz ist drauf und dran, autoritäre Überwachungsstaaten zu kopieren
- www.parlament.ch: La commission rejette l’initiative SSR et renonce à y opposer un contre-projet
- Digitale Gesellschaft: Ein Frontalangriff auf Grundrechte und KMU in der Schweiz – Digitale Gesellschaft
- www.newsd.admin.ch: Erläuternder Bericht zur Eröffnung des Vernehmlassungsverfahrens
Apple vs Epic
- pluralistic.net: Pluralistic: Apple faces criminal sanctions for defying App Store antitrust order (01 May 2025) – Pluralistic: Daily links from Cory Doctorow
- TechCrunch: Epic Games just scored a major win against Apple | TechCrunch
- Mac & i: App-Store-Streit mit Apple: Epic Games legt Anwaltsrechnung vor
Google Search Engine Default
- Wikipedia (de): Eddy Cue
- www.linkedin.com: Der Alphabet-Aktienkurs ist heute um 8,6 Prozent eingebrochen, nachdem… | Prof. Holger Schmidt | 79 comments
- heise online: Mozilla-Finanzchef warnt: Ohne Google droht die Pleite
USA: Signal-Affäre
- tagesschau.de: Warum wurde Waltz von Trump entmachtet?
- 404 Media: Mike Waltz Accidentally Reveals Obscure App the Government Is Using to Archive Signal Messages
- micahflee: Here’s the source code for the unofficial Signal app used by Trump officials
- micahflee: The Signal Clone the Trump Admin Uses Was Hacked
- 404 Media: The Signal Clone the Trump Admin Uses Was Hacked
- 404 Media: Signal Clone TeleMessage Deleted Video About How It Works—Here’s What It Said
- media.ccc.de: Das IFG ist tot – Best of Informationsfreiheit, Gefangenenbefreiung & Machtübernahmen
Digitalministerium
Erste Säule: Moderner Staat mit digitaler Verwaltung
Zweite Säule: Daten- und Internationale Digitalpolitik
Dritte Säule: Digitale Infrastruktur
- netzpolitik.org: Koalitionsvertrag: Das planen Union und SPD in der Netzpolitik
- netzpolitik.org: Elektronische Patientenakte: Keine Verantwortung, nirgends
Termine
Wireless Community Weekend (WCW):
- wiki.freifunk.net: Wireless Community Weekend 2025 – wiki.freifunk.net
Battlemesh v17
- battlemesh.org: BattleMeshV17 – Wireless Battle of the Mesh
Zu den Browsern ist zu erwähnen, dass die auch fast alle Forks voneinander sind.
WebKit wurde von Apple geschaffen, als sie einen neuen Browser für den Mac haben wollten. Vorher gab es da auch nur Netscape und Internet Explorer. Dazu machten sie einen Fork vom KDE Konqueror, den sie seitdem mit KDE (ja, dem Linuxdesktop) zusammen als Open-Source-Projekt entwickeln.
Chromium wurde von Google auch auf Basis von Webkit geschaffen. In all den Jahren wurde dann aber geforkt und viel geändert und ersetzt, insbesondere was JavaScript angeht, weil Google den Browser vor allem für ihre Webanwendungen (Google Docs und das ganze Zeug) brauchte.
Firefox ist also der letzte große Browser, der nicht mit denen verwandt ist. Mozilla und dann Firefox enstanden, indem Netscape quelloffen gemacht wurde.
Internet Explorer ist zum Glück ausgestorben. Der alte Edge von Microsoft war eine komplette Neuentwicklung, wurde aber dann eingestellt. Der neue Edge basiert auf Chromium.
Unter Linux ist WebKit auch recht verbreitet, zum Beispiel für die HTML-Anzeige in Gnome- und KDE-Anwendungen (inkl. E-Mail-Programme). Hübsche Browser mit WebKit existieren auch (Epiphany aka Gnome Web), sind aber weniger verbreitet als Firefox und Chromium.
Ich weiß natürlich auch nicht, warum die (mindestens) 18 Abgeordneten aus den Koaltionsfraktionen dem Merz im ersten Wahlgang die Stimme versagt haben, aber als jemand, der mal für einen sog. „Abweichler“ in einer Regierungsfraktion gearbeitet hat, möchte der Bewertung von Linus („peinlich …, einfach nur peinlich“) doch noch eine andere Interpretationsmöglichkeit hinzufügen. Es gibt in beiden Fraktionen Abgeordnete, die für deutlich andere Inhalte Wahlkampf gemacht haben: seien es Haushaltsdisziplin (um einen positiv besetzten Begriff für eine Strömung in der Union zu nehmen) auf der einen oder eine humane Flüchtlingspolitik, Armutsbekämpfung und Rüstungskontrolle auf der anderen Seite.
Für Abgeordnete, die das nicht mittragen, aber deswegen nicht gleich aus ihrer Partei austreten wollen (15% der SPD-Mitglieder haben gegen den Koalitionsvertrag gestimmt, 15% der SPD-Fraktion wären 18 Abgeordnete), ist ein offener Widerspruch praktisch unmöglich. Sie würden unmittelbar auf dem Abstellgleis ihrer Fraktion landen. (Das ein fast zwingendes Ergebnis unseres parlamentarischen Systems und ich würde das an der Stelle auch nicht kritisieren.) Man sieht das auch am sehr überschaubaren Widerspruch aus Union und SPD bei der Grundgesetzänderung des letzten Bundestages, die ja im Rahmen einer namentlichen Abstimmung erfolgte.
Wer also skeptisch ist, dass dieser Aufwuchs bei den Rüstungsausgaben sinnvoll ist, sich eine humane Flüchtlingspolitik wünscht und Vorbehalte gegen vollständige Streichung des Bürgergelds bei fehlender Mitwirkung hat, sollte das Ergebnis des ersten Wahlgangs vielleicht nicht ausschließlich als peinlich bezeichnen, sondern unbekannterweise den Abgeordneten danken, die möglicherweise genau dieses Symbol gesendet haben.
Vielleicht was für die nächste Sendung:
Bremer Online-Meldeportal war jahrelang defekt
https://www.golem.de/news/keine-zugriffsrechte-bremer-online-meldeportal-war-jahrelang-kaputt-2505-196082.html
Stell mal vor du willst Menschen in Not die Möglichkeiten geben sich zu melden und guckst dann nicht in Postfach.
Dumm gelaufen.
Ich brate mir gerade in meiner Küche eine Hühnerbrust mit Zwiebeln, Tomaten und Sahne an und höre dabei euren Podcast, da erzählt der Herr Pritlove plötzlich davon, dass der App-Store vom heiligen Skt. Apple ein korruptes Geschäftsmodell betreibt. In der eintretenden Schockstarre ist mir das Fleisch glatt wieder zurück in die Pfanne geplumpst, fast wäre ich spontan vegetarisch geworden. Was ist da los? Wurde Trump zum zweiten mal wiedergewählt, ist der Papst tot? Junge, junge…
Linus, wieviel hat Frau Reiche dir gezahlt? ;o)
Im ernst: Du glaubst dass dieses Loblied von ihr ernst gemeint war?
Ich denke es gibt Viele die sich einen anderen Umgang miteinander (gerade in der Politik) wünschen. Diesen Wunsch hat sie 1A bedient. Jetzt können wir alle wieder beruhigt schlafen. Hach, schöööön. CxU ist doch garnicht sooooo schlimm.
Die Problematik in der Schweiz ist anscheinend schon entschärft. Alle großen Parteien und Verbände haben sich mehr oder weniger gegen die neue Überwachungsgesetzgebung gestellt:
https://www.inside-it.ch/vupf-revision-faellt-in-der-vernehmlassung-komplett-durch-20250507
(Diese Nachricht ist übrigens schon einen Tag vor dem Heise-Artikel erschienen.)
#checksandbalances
„Fleck der Schande“ sagst du, Linus – und versenkst nicht die Pointe, die dass der Fleck der Schande einen jedes mal anschaut, wenn man Merz am Rednerpult steht und ihm auf den Kopf blickt ;).
Zur Papstwahl noch kurz die Korrektur, dass der neue Papst im vierten Wahlgang gewählt wurde und nicht, wie von euch mehrfach gesagt, im dritten Wahlgang.
Vielleicht hat es euch verwirrt, dass es nur zweimal schwarzen Rauch gab, das liegt aber daran, dass es nicht nach jedem Wahlgang schwarzen Rauch gibt, sondern in der Regel nur einmal vormittags und einmal nachmittags (nach jeweils zwei Wahlgängen).
Wusstet Ihr schon, das das Kanzleramt in Fritz-Box umbenannt wurde?
;-)
Ihr echauffiert euch über den Papst-Blog. Zurecht. Aber eure Begründung ist doch sehr schwach: Warum sollte Fußball wichtiger und finanzierter als Papst-Blog sein? Kommt seltener vor als die Bundesliga, interessiert nach Anzahl der Gläubigen aber doch sehr stark. Ich bin nicht gläubig, aber muss anmerken: euer Vergleich ist keiner und lediglich durch subjektive Präferenzen geprägt – das ist keine Kirchenkritik, sondern einfach nur Befindlichkeit. Ohne Argument lässt sich doch schwer inhaltlich debattieren – ihr gebt so nichts an die Hand… Schade eigentlich.
Da es vermehrt vorgekommen ist, hier eine kleine Anmerkungen bzw eine kleine Belehrung zum Thema
Staatssekretär am Beispiel Amthor . Er wird parlamentarischer Staatssekretär und nicht Staatssekretär im BMDS . Dies ist ein bedeutender Unterschied. Der Wikipedia Artikel dazu erklärt es ganz gut, hier die Kurzform: Die Parlamentarischen StaatssekretärInnen nehmen in Vertretung Regierungsaufgaben wahr, sitzen zB auf der Regierungsbank oder im Kabinett. StaatssekretärInnen hingegen leiten Abteilungen in den Ministerien und sind i.d.R. Beamte, daher auch oft der abgrenzende Begriff beamtete StaatssekretärInnen. Um es deutlich zu machen mal ein kleiner Einblick in ministerielle Abläufe: wenn Parlamentarische StaatssekretärInnen einen Termin haben der fachlich vorbereitet wird mit Rede etc . dann wird dies in der Hierarchie nach oben bis zum Staatssekretär der Staatssekretärin vorgelegt bevor es von Parlamentarischen StaatssekretärInnen vorgetragen wird, erst nach Freigabe durch ihn/ sie geht es raus… Fachlich haben also StaatssekretärInnen und nicht Parlamentarische den Hut auf…vielleicht beruhigt das ja etwas bzgl Amthor.
Über die Zuständigkeiten des Digitalministerien kann man sich im Übrigen erst ab Mitte Juni ca ein genaueres Bild machen. Da wird derzeit noch viel um einzelne Sahnestückchen gerungen.
Steht Tim eigentlich auf der Apple Inc Payroll?
Ist ernst gemeint? Ist ja kein Verbrechen Aufträge an Land zuziehen und essen muß ja jeder.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es nur fandome ist, das ihn jedes Thema mit Apple Bezug bei LNP (ohne Übertreibung) von einem kritisch kommentierenden Diskussionspartner zum relativierendem PR-Fuzzi mutieren lässt.
Ich finde ja diese „oh da ist jemand anderer Meinung als ich“-Kommentare ja eigentlich ganz amüsant, aber in diesem Fall würde mich dann ja doch mal interessieren, woran Du Dich eigentlich stößt? Dass ich der Meinung bin, dass der App Store besser reguliert werden soll?
ich kann die kritik an tim diesmal gar nicht nachvollziehen – du meinst schon diese folge 523, oder? ggf. könntest du ältere folgen nachhören, da geht es eher in richtung „pr-geschwafel“, aber imho nicht hier!
fand es vielmehr erstaunlich, dass es diesmal kein schönreden usw. gab.
solch kritische (und imho wahre) worten hätte ich von tim nicht mehr erwartet, von daher war ich positiv überrascht!
ps: wieder besten dank für die sendung! linus und tim, ihr begleitet mich auf diesem wege schon ziemlich lange. freue mich schon auf die nächste sendung!
Die Unterstellung finde ich übertrieben, aber bei LNP unpassend. Bei der Freakshow hätte ich nichts anderes erwartet. Dass Apple mal eine berühmte Werbung in Anspielung auf 1984 gemacht hat, sehe ich als Treppenwitz. Apple ist längst selbst einer der großen Brüder mit goldenem Käfig. Und nein, das heißt nicht, dass Microsoft, Google etc. die Guten sind. Es gibt keine gute Megacorporation so wie es auch keinen moralisch vertretbaren Milliardär gibt. Das ist ein Widerspruch in sich.
Beim Abschnitt Apple vs. Epic haben mir auch die Ohren geschlackert und ich glaube nicht, dass Tim an der Stelle andere Konzerne so verteidigt hätte wie er es bei Apple tut. Was Apple da abzieht ist einfach maßlos. Genauso gut könnte der Stromanbieter, der ISP, der Wohnungsvermieter und meine Oma nochmal 30% für jede Transaktion verlangen, denn letztlich tragen ja alle dazu bei, dass ich eine App nutzen kann. Sehr viele kleinere App-Hersteller sind sicherlich sehr froh, dass Epic dagegen klagt. Ein Gerichtsverfahren ist auch keine Klausur. Auch wenn man nur in einem von zehn Punkten für schuldig befunden wird, ist das eine Niederlage. Außerdem ist die Sache für Apple lange noch nicht ausgestanden und sie verscherzen es sich gerade völlig unnötig mit der Justiz:
https://www.spiegel.de/netzwelt/fortnite-verschwindet-in-europa-wieder-aus-den-app-stores-a-398ce6d9-c8cc-4536-8c90-d79ff7c973b1
Gier fressen Hirn auf.
Die Einschätzung von Linus, dass Google kein Konkurenzprodukt zu ChatGPT von signifikanter Relevanz anzubieten hat (so intepretiere ich seine Aussage), finde ich schwierig. Tim hat schon dagegen gehalten, dass das Gemin durchaus auch was kann und das würde ich gerne unterstützen. Schaut man sich den Chatbot Arena Benchmark (https://lmarena.ai/) an, den ich für durchaus relevant in diesem Bereich halte, dann war das top Gemini Modell (aktuell Gemini-2.5-Pro) in den letzen Wochen bis Monaten dort immer auf einem der top Plätze. Außerdem produziert Google mit der Gemma Reihe auch vielversprechende, relativ leichtgewichtige, open weights Modelle. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass der „Deep Research“ Modus von Gemini durchaus beiendruckend gut funktioniert. Das ist natürlich nicht das Einzige, was für die Produktplazierung relevant ist und sowohl aus User-Perspektive als auch aus Entwickler-Perspektive finde ich die Gemini Services teilweise unhandlicher als die von OpenAI. Zumindest spielen aber die Modelle inzwischen in der gleichen Liga mit und durch die Integrationsmöglichkeiten in Googles Ökosystem sehe ich da durchaus eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Google seine Marktstellung hier auch weiter zementieren könnte.
Mal ein paar Gedanken zur Folge: Als due EU-Applikationsläden eingeführt wurden bei Apfel, war ja die Vermutung, dass da (auch) pornöse Inhalte auftuchen würden. Da hab ich so gar nichts von gehört. Gibt’s PronStore irgendwo und niemand berichtet davon, oder ist da noch irgendwas anderes im Weg?
Dann hatte Linus bei der Signal-Chat-Auflistung dem Mike Walt die Ehefrau im Chat zugesprochen. Das war aber gar nicht Walz, sondern der Hecksiff, äh, Hegseth, der da ne zweite Chatgruppe mit Frau, Anwalt und weiteren Leuten hatte.
Und zur Frage, ob der neue BDSM-Minister eine der fehlenden Stimmen für Joachim-Friedrich gewesen wäre: Ist der Minister denn Mitglied des Bundestages? Damit er im Bundestag hätte abstimmen können, wäre das ja zwingend nötig. Parteilose MdB gibt es immer wieder mal, aber ob die bei CDU, CSU oder SPD mit in die Fraktionen dürfen, wage ich auch zu be3feln. Für nen Minister ist Parteibuch nicht zwingend nötig, der kann dann halt an Abstimmungen nicht teilnehmen im Bundestag, aber die Regierungsbank hat ja wohl die gleichen Sitze wie der Rest des Plenum.
Ja gibt’s: https://techcrunch.com/2025/02/03/hot-tub-the-first-native-iphone-porn-app-arrives-in-eu/
Zum Thema „Grenzkontrollen“ kann ich folgendes beitragen:
Ich arbeite in Luxemburg und stehe jeden Abend 10-25 Minuten bei der Einreise nach Deutschland im Stau. Was schon nervig genug ist, hinzu kommt aber, dass an der Grenze Deutschland-Luxemburg eher weniger Migranten bei der Einreise aufgehalten werden, was ja die Begründung für die Kontrollen ist. Ein großer Teil der über 50.000 deutschen Arbeitnehmer pendeln täglich zum Arbeitsplatz (Es sind nur 34 Homeofficetage pro Jahr zugelassen, bei mehr werden alle Homeofficetage in Deutschland versteuert) und sind entsprechend genervt von den Kontrollen.
Jetzt aber der Clou: die Kontrollen finden 12! Km hinter der Grenze in Deutschland statt, man kann problemlos vorher die Autobahn A64 verlassen ohne kontrolliert zu werden.. An ca. jedem 2. Tag schickt einen das Navi wegen dem langen Stau sogar über eine dieser Ausweichstrecken ohne jegliche Polizei… Die Kontrollen sind reine Symbolpolitik. Die Grenze ist offen wie ein Schweizer Käse, wer böses vorhat kommt auch problemlos hinein!
Natürlich, die Grenze war auch während der Pandemie durchlässig, obwohl viele Grenzübergänge mit Bauzäunen und Betonklötzen blockiert waren. Wenn ich also unkontrolliert in die Heimat wollte, bin ich wie viele andere über gut befahrbare Wald- und Feldwege ausgewichen. Und zu Fuß geht es immer irgendwo, auch wenn die Cops mit Wärmebildkameras und Co. aufrüsten.
Noch ein Nachtrag zur vorigen Sendung:
Wenn in Österreich Behörden von „verschlüsselt“ reden, dann meinen Sie, dass der Datensatz mit einem Schlüssel verknüpft wird. Anders formuliert. Für österreichische Behörden ist jede relationale Datenbank verschlüsselt, weil die Daten mit Primary und Foreign Key verknüpft werden. Und darum ist immer alles verschlüsselt.
Ob deutsche Behörden auch diesen Trick machen weiß ich nicht. Dh immer kritisch nachfragen ob gleiche Worte wirklich das gleiche bedeuten.
So ein Missverständnis mag geschehen, wenn ein Fachfremder oberflächlich danach fragt. Dann wird kryptographische Verschlüsselung mit Nummerung verwechselt: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nummerung
Dass das ein Trick sein soll, möchte ich bezweifeln. Es kann nämlich nie der Anspruch sein, dass Daten einfach nur verschlüsselt sind. Dazu gehören immer mindestens noch die konkreten verwendeten kryptographischen Algorithmen. Selbst „AES-verschlüsselt“ ist erst einmal nichtssagend, denn abgesehen von der Schlüssellänge gibt es verschiedene Modi (CBC, XTS, GSM etc.), die je nach Verwendungszweck mehr oder weniger geeignet sind. Das beste Beispiel, das auch für absolute Laien verständlich ist, ist der ECB Penguin: https://en.m.wikipedia.org/wiki/File:Tux_encrypted_ecb.png
Auch das denkbar sicherste Verfahren nützt aber nichts, wenn das „Passwort“ zu erraten ist oder der private Schlüssel in falsche Hände gerät. Und diese beiden Punkte sind es, woran Verschlüsselung meist scheitert. Letztlich ist kryptographische Verschlüsselung auch nur Sicherheitstheater, wenn zu viele oder gar jeder Mitarbeiter die Daten entschlüsseln kann. Ein Maßnahme wie Bitlocker schützt ausschließlich, wenn Datenträger bzw. Gerät im ausgeschalteten Zustand abhanden kommen. In allen anderen Szenarien ist eine Datenträgerverschlüsselung wie z.B. Bitlocker komplett nutzlos.
Die Frage, ob die Daten überhaupt verschlüsselt sind, kann also immer nur eine Einstiegsfrage sein und ist eine notwendige aber nicht hinreichende Bedingung.
hallo Jungs, danke für die tolle Sendung,
bezüglich gematik und BSI.
für mich schon seit Jahren nicht zu verstehen, dass sich softwareentwickler, die fürs Volk entwickeln nicht an die Vorgaben des BSI halten.
auf einer Messe vor ein paar Monaten hatte ich ein längeres Gespräch mit Kollegen vom BSI.
die hatte ich zum aktuellen Sachstand mal befragt. je mehr Fachwissen die Kollegen in sich vereinen, desto größer ist die Zustimmung dass es falsch läuft.
am Ende sind es dann die politischen Entscheidung und die wirtschaftsfreundlichen Entscheidung die diametral sind zu dem was technisch möglich und erforderlich ist.
wenn also das BSI keine Kontrolle mehr hat, machen die auf der politischen Ebene natürlich das was sie wollen, und nicht das was sie müssten.
ich möchte mal die Techniker Krankenkasse als gutes Beispiel dafür nennen, die jahrelang eigene eigene gesundheitsakte hatten die sehr hohe sicherheitsstandard besaß.
die haben am Ende auch kein gutes Gefühl dabei wenn sie ihre vermeintlich sicheren Daten in das bundesmodell übertragen und dann alle Versicherten nackt im Wind stehen.
dass die Versicherten am Ende nackt im Wind stehen sollte meiner Meinung nach auch rechtliche Konsequenzen haben.
ich bin fast sicher, dass die softwareentwickler immer versucht haben gute Arbeit zu leisten. die Entscheidungsträger wollen Lösungen, die sie auch verstehen, und die meisten verstehen halt zu wenig davon.
Manager bleiben auch lieber unter sich und spreche nicht mit den Fachleuten.
wenn Fachleute dabei sind werden die explizit hinterher ausgeladen um die Manager nicht zu verunsichern.
für mich werden diese viel Entscheidung über den Dunning Kruger Effekt und Inkompetenz gepaart mit Überheblichkeit erklärbar.
jedes sichere System hat eine gewisse Einstiegshürde. Diese Hürde möchte man weglassen. Ergebnis ist ein unsicheres System. Um Umkehrschluss muss man sagen die Entscheidungsträger wünschen sich ein System das unsicher ist.
dass ich der Übertragung meiner Daten widersprochen habe ist ja klar. ich sehe für die Patienten aktuell auch keinen Mehrwert.
Die Diagnosen in der Patientenakte führen zu einer Vorverurteilung der Patienten.
ich kenne es nicht dass ein Arzt eine vernünftige Anamnese durchführt.
Arztgespräche werden abgerechnet aber nicht abgehalten. aus Zeitmangel, oder selbstüberschätzung lesen die Ärzte nicht einmal die aktuellen Eintragungen bei einer Behandlung im Krankenhaus. Okay, das gilt nicht immer aber im besonderen Maße für Kassenpatienten. teilweise sind behandelnde Ärzte nicht einmal willens oder in der Lage, konkrete Fragen zu bestimmten Untersuchungen zu erklären.
…. we are totally lost.
Meine Aussagen basieren auf anekdotischer Evidenz. auf der anderen Seite wird es wohl kaum gelingen wissenschaftliche Paper zu den angesprochenen Themenkomplexen zu finden.
liebe Grüße aus dem Bergischen Land und macht weiter so…
Der Watz
Karsten Wildberger ist übrigens Anfang Mai der CDU beigetreten: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-05/karsten-wildberger-cdu-beitritt-digitalminister
Heyho,
danke für diese und so viele tolle Sendungen.
Ich hoffe, ihr seht das nicht als Spam, weil es nicht direkt mit der Sendung zu tun hat, aber das Thema finde ich super passend für die Sendung.
10000 Kameras von russischen Hackern an der Ukrainischen und Nato-Grenzen abgehört:
https://www.kyivpost.com/post/53132
Es gibt eigentlich nur zwei relevante Rendering-Engines für Webbrowser: Die von Firefox (Gecko) und die vom ganzen Rest (letztendlich alles KHTML-Forks). Selbst Opera, die mal als dezidierter Browser-Hersteller mit eigener Engine gestartet waren, sind inzwischen eingeknickt und benutzen Chromium, also Blink/Webkit/KHTML.
Insofern ist es eigentlich sehr wichtig, dass Firefox am Leben bleibt, da halt die ganzen anderen sonst die Hoheit über Standards usw. haben und es keinerlei Wettbewerb etc. gibt.
„Inzwischen“ ist bei Opera das falsche Wort. Opera setzt seit Version 15 und damit seit mehr als 10 Jahren schon nicht mehr auf die eigene Rendering-Engine Presto sondern auf Blink.
Gemessen daran, dass es Opera schon 30 Jahre als dezidierten Browserhersteller gibt, fand ich „inzwischen“ passend – Aber von mir aus …