Andre Meister 0:50:21
Wieder ganz schön viele Fragen. Äh ich versuche nicht total ausschweifend zu werden, möchte aber trotzdem mal grundsätzlich anfangen, schon also schon allein, dass es den Ausschluss gibt. Ist schon mal geil,leider gibt's in keinem anderen Land der Erde einen ähnlichen Ausschuss nach dem Snowden-Enthüllungen und das obwohl jedes Land der Erde betroffen ist und äh mindestens fünf, von denen wir schwarz auf weiß wissen, Geheimdienste, wahrscheinlich aber noch viel mehr,versuchen, die digitale Welt komplett zu überwachen. Insofern ist es schon schon allein, dass er arbeitet und dass er eben äh so Berge an Dokumenten bekommt, auch wenn man sich darüber streiten kann, wie,viel dem Ausschuss jetzt vorenthalten wird und wie viele geschwärzt werden und welche Operationen der Ausschuss gar nicht erfahren darf und so ist schon mal echt,ziemlich cool, dass wir so was haben, dass Medien darüber berichten,glaube, ohne Ausschuss wäre so Operation Eikonal und Glotaik nie bekannt geworden,wo weder das parlamentarische Kontrollgremium davon wussten noch die G zehn Kommission davon wussten noch erst recht die Öffentlichkeit davon wusste und wie fast alle Zeugen aus dem Bundeskanzleramt sagen die auch nichts davon gewusst.Also schon allein so einen kleinen Eindruck zu bekommen, äh wie der BND mit äh zusammen mit anderen äh Geheimdiensten arbeitet.Ähm ist es, finde ich es total spannend. Und es gibt natürlich die großen Erkenntnisse, wie eben die Operationen,und dann gibt's aber auch jede Menge kleinere Erkenntnisse in jeder einzelnen Sitzung, also ob's jetzt ist, dass der BND.Bindungsdaten über fünf Ebenen spreche, die Weltraumtheorie, das in Bad Aiblingen keine deutschen Gesetze gelten nie Funktionsträger, Theorie.Dass unter dass der BND mit Tarnfirmen agiert.Dass es irgendwie mindestens ein Dutzend Kabelabgriffe gibt, von denen gerade mal zwei oder drei öffentlich behandelt werden sollen,dass wir so frei über Selektoren reden. Ich mein die vierzigtausend der Selektorenliste die im Bundeskanzleramt liegt und über die gerade gestritt.Achtunddreißigtausend Selektoren, von denen der BND erkannt hat, dass die äh NSA die benutzt hat, obwohl sie gegen deutsche und europäische Interessen verstoßen,das wäre ohne diesen Ausschuss so nicht ans Licht gekommen und das ist schon mal eine Erkenntnis,der Ausschussarbeit habe ich ja wie gesagt auch nun einen Bruchteil haften Eindruck in den öffentlichen Sitzungen, wie gesagt ein Großteil der eigentlichen Arbeit passiert anhand der Dokumente.Ähm.Die wir jetzt nicht lesen können, wie die Ausschussmitarbeiter und eben auch in den internen Beratungssitzungen, da wird dann auch Politik gemacht, da berichten dann auch Kanzleramt und Geheimdienstchefs,öfters mal über was aktuelles, aber auch die öffentlichen Zeugenanhörungen sind durchaus äh öfters mal ziemlich spannend. Also ich gehe da vor allem hin,Einmal damit angefangen habe äh und weil Netzpolitik jetzt sicherlich nicht mehr damit aufhören,wird, also wir haben das jetzt einmal angefangen, wir ziehen das jetzt auch durch und es ist ja auch spannend, es ist ja interessant, wir haben ja Leserinnen und Leser, wir haben andere Leute, die das interessiert, die sich nicht,zwölf Stunden alle zwei Wochen freinehmen können und davon früh bis zu spät drinne sitzen können. Normalerweise arbeiten ja auch, wir haben das Glück, dass wir das als unsere Arbeit bezeichnen können und das machen können.Aber natürlich würde ich mir das nicht antun, wenn mir das komplett.Ähm ja, wenn ich da komplett eingehen würde, also manchmal kommt man schon aus dem nicht mehr raus, aber auf eine bestimmte Art und Weise bin ich ja Politik nöt und finde das ja auch interessant,wieder so die Prozesse von sich gehen und das hautnah mitzuerleben. Und es ist natürlich auch total hilfreich als Journalist,alles hautnah mitzubekommen, was gerade die äh Gesprächsthemen sind, wo gerade Krise sind, also auch das Zwischenmenschliche, was man ja in dem Text,immer posten auf Netzpolitik nicht so leicht rausliest wo jetzt wer laut wird und wo es jetzt irgendwie mal kurz zur Sache geht,und welche Themen dann auch auf dem Flur besprochen werden und wie so die Stimmung ist und so das ist schon alles ziemlich hilfreich, wenn man auch sonst an dem Thema als Journalist dran arbeitet,ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Themen sind sind jetzt wichtig und welche Richtung sollte man eventuell nochmal nachbohren. Äh und,kann jetzt nicht meine drei, vier Highlights sagen, ich habe ja schon ein paar Punkte genannt,die äh rausgekommen sind in dem Ausschuss und die sicherlich noch weitere Folgen haben werden,der Ausschuss ist ja nicht nur dazu da, herauszufinden A was die machen und B wie der BND und andere Bundesstellen da drin,involviert sind, sondern eben im dritten Teil im Abschlussbericht auch herauszuarbeiten, wie man sich dagegen schützen kann.Und das wird ja das wird nochmal spannend was dann in dem Abschlussbericht stehen wird.Hab ich so 'n bisschen Faden verloren, wir haben ja auch noch zwei Themenfelder, die noch kommen in dem Ausschuss,neben den Operationen des BND und Kabelabgriffen und Satellitenabgriffen und den Strukturen, was wir jetzt bisher hatten, kommen ja auch noch die Themen, also geheimer.Also Drohnenmode, die sogenannten extralegalen Tötungen und die Rolle Deutschlands äh und da vor allem äh Ramsteins da drin,und dann eben auch die Rolle der Internetwirtschaft. Wir haben ja da auch noch die riesen lange Liste mit Hundertzeugen äh von Facebook und Google-Chefs und so äh und hoffentlich irgendwann auch mal AdWords Snowden,Der Ausschuss hat noch einige an spannenden Themen,vorsichtig überarbeitet werden wollen, aber immer wieder kloppt dann ein anderes Thema mit Zwischenreihen. Eigentlich wollte man schon längst bei Ramstein sein, dann kam das CD aus Selektoren, jetzt kommt irgendwie die Causa vorbeck.Das der Verfassungsschutz soll auch noch drankommen,mal sehen wie viel von seinem Auftrag der Ausschuss überhaupt abarbeiten kann eh spätestens mit Ende der Legislaturperiode die Arbeit dann auch vorbei ist der Abschlussbericht geschrieben werden muss und genau darauf wollte ich vorhin hinaus,aus den Konsequenzen dann auch ähm gesetzliche Reformen eingeleitet werden. Und da sehe ich tatsächlich eine ganz schöne Gefahr, dass ähm.Wie so oft äh Frischebrot hat sie ja vor kurzem auf der Tagung hier in Berlin mal wieder gesagt, bei jedem einzelnen Geheimdienst-Skandal in der bundesdeutschen Nacht,Geschichte sind nach dem Skandal, nach der vermeintlichen Aufklärung äh die Geheimdienste danach personell,finanziell strukturell gestärkt daraus hervorgegangen. Und das sehe ich als ganz große Gefahr, das haben wir ja gerade eben mit unserer Berichterstattung zum Bundesamt für Verfassungsschutz,bewiesen, ähm dass die nach dem NSU-Skandal jetzt irgendwie Millionen neue Kohle und neue Stellen und neue Befugnisse,und 'ne Legalisierung von Foulmännern bekommen, aber auch der BND, die der SPD hat ja gerade schon 'nen Vorschlag gemacht für 'ne Reform,BND-Gesetz und G zehn-Gesetz, was äh in einigen Punkten tatsächlich ganz gute Ideen hat. In anderen Punkten, aber auch auf eine Legalisierung äh von Praktiken hinausläuft, die derzeit einfach ganz klar illegal sind.Das ist eine große Gefahr, vor allem bei den Mehrheitsverhältnissen mit einer großen Koalition im Deutschen Bundestag,und da wollen wir natürlich auch unseren Teil dazu beitragen, indem wir eben die Öffentlichkeit darüber informieren, was so passiert, was die Erkenntnisse sind, ehe sie im äh Abschlussbericht stehen oder äh eben nicht nur gefiltert durch,nur Phoenix-Kamera, dass sich eben Leute auch für das in dem Thema mit engagieren, dort einbringen,und auch im Parlament und außerhalb äh mit dafür wirken, dass es eben nicht wieder zu einer Ausweitung Legalisierung der fragwürdigen Befugnisse hinauskommt,endlich mal zu einer strukturellen Form äh von Geheimdiensten und vielleicht einer kompletten,Evaluation, welche Art von Geheimdiensten bräuchte es überhaupt in einer freiheitlichen äh Demokratie,und wie wollen wir, dass die aussehen, Stadt jetzt einfach nur zu sagen, ja dann brauchen wir halt nochmal zweihundert Millionen für eine strategische Initiative Technik, wie die BN wie der BND gerade bekommt und eine neue Befugnisse, dass die jetzt in ihrem.Internet, Glasfaser, am Dezix abschmuscheln, auch nach Viren suchen dürfen, wie es ja gerade vor zwei Wochen beschlossen wurde.Also das sehe ich ein bisschen als Gefahr, auch wenn die Erkenntnis davor natürlich total spannend ist.
Hallo,
nicht direkt mit dem tagesaktuellen Themen verbunden, aber ich würde euch trotzdem mal um eine Einschätzung bitten.
Was haltet ihr von diesem Verband:
http://www.dvtm.net/#
Sind die euch schonmal über den Weg gelaufen?
Besten Gruß
So interessant und lehrreich. Ganz herzlichen Dank.
Steht das Thema Netzpolitik, Datenschutz usw.usf. eigentlich mittlerweile auf dem Schullehrplan?
Zu Linux‘ Kommentar am Ende zur „Shareconomy“: Nach Linux‘ Logik müsste man auch Flohmärkte und sowieso ebay verbieten.
Es ist ja nicht so, als hätte die Leute früher alle Fremde kostenlos bei sich wohnen lassen – das Zimmer stand dann halt einfach leer. Und wenn man früher irgendein special item hatte, das man nicht mehr brauchte, hat man es haltweggeworfen, heute findet man auf ebay jemanden, der genau das Ding unbedingt haben will. Das freut Käufer und Verkäufer und macht 2 Menschen glücklicher. Was soll bitte falsch daran sein? Es wird ein Mehrwert geschaffen – und Wert heißt nichts anderes, als dass Leute in bisschen glücklicher sind. Die ganzen „Shareconomy-Dienste“ stellen halt eine Verbindung zwischen Käufer und Verkäufer her, die früher einfach zu kompliziert war und nur deswegen nicht hergestellt wurde. Das macht mein Leben ganz praktisch signifikant besser und zwar in einem Maße, das weit über den Gebühren solche Dienste liegt.
Vielleicht braucht der Linux da einfach ein Kernelupdate von 3.12 auf 4.2 oder so.
Und trotzdem ist es in meinen Augen ein Unterschied wenn man was Gebrauchtes in die Bucht wirft, oder ob man 10 Monate im Jahr ein Zimmer an wechselnde Gäste vermietet. Ebenso bei den Taxis. Da geht es um das gesundheitliche Wohl der Kunden, welches mit aufwändigen Hürden für die Fahrer ein gutes Stück gewährleistet wird. Die Rechtssicherheit bei den Beförderungsverträgen und im Falle eines Unfalls sind bei den neuen Diensten doch noch gar nicht wirklich gegeben. Und dann ist da noch der moralische Aspekt, dass sich einige Wenige Millionen und Milliarden in die Taschen stecken. Da sind dann die Ziele dieser Unternehmen wieder ganz andere und mit Mehrwert für den Kunden dann irgendwann auch nicht mehr gemein.
Nur eine Kleinigkeit, stört aber:
Könntet Ihr bitte damit aufhören „Oxi“ zu sagen, wenn Ihr Όχι (griechisch: nein, nicht) meint. Der Buchstabe χ (chi) wird „ch“ ausgesprochen, gerade Informatiker könnten die griechischen Buchstaben durchaus kennen.
Ist mir schon klar, dass sich das nicht so ausspricht. „Ochi“ klingt aber lame und Oxi klingt cool. Also bleibt’s bei Oxi :)