Impfpass in Deutschland und EU — Staatstrojaner, Bundespolizeigesetz & Verfassungsschutznovelle — AN0M — Telegram Kanal Hildmann — Jobs
Diese Woche gibt es eine eher nachdenkliche Sendung mit viel sowohl als auch in der wir einerseits ein paar Probleme rund um den Impfpass besprechen und uns dann über den erschreckenden Abschluss der Legislaturperiode ärgern, in der wieder wie gewohnt auf den letzten Metern eine ganze Reihe von Überwachungsgesetzen durchgewunken werden. Hier hat die Umfallerpartei wieder ganze Arbeit geleistet und der CDU und den Behörden ihre Wünsche erfüllt. Im Nachgang diskutieren wir ethisch-moralisch schwierig zu bewertende Methoden der Polizeiarbeit mit vorgetäuschten Kommunikationssystemen und den ebenfalls schwierig zu bewertenden inhaltlichen Sperrungen durch Plattformen.
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Transkript
Shownotes
Impfpass in Deutschland
- anonleaks.net: So dicht am gefälschten Impfpass – und bei Anonymous gelandet – Anonleaks
- aponet.de: Corona: Digitaler Impfnachweis ab 14. Juni in Apotheken
EU-Impfpass
- heise.de: EUid: Online-Ausweise kommen EU-weit, Facebook & Co. müssen sie anerkennen
- twitter.com: Tweet von bendrath
Staatstrojaner: Bundespolizeigesetz & Verfassungsschutznovelle
- netzpolitik.org: Bundespolizeigesetz: Große Koalition einigt sich auf Staatstrojaner-Einsatz schon vor Straftaten
- cdn.netzpolitik.org: Änderungsantrag zu dem Gesetzentwurf der Fraktionen der CDU/CSU und SPD – Drucksache 19/26541 – Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung der Rechts- grundlagen der Bundespolizei
- cdn.netzpolitik.org: Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD im 4. Ausschuss (Innenausschuss) des Deutschen Bundestages zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Anpassung des Verfassungsschutzrechts – Drucksache 19/24785
- mdr.de: “Ungeheuerlicher Vorgang“ – Verfassungsschutz sammelte Daten zu nahezu allen Abgeordneten | MDR.DE
- spiegel.de: Sachsen: Verfassungsschutz sammelte illegal Daten über Vize-Ministerpräsident – DER SPIEGEL
- de.wikipedia.org: Der Minderheiten-Bericht – Wikipedia
- de.wikipedia.org: Minority Report – Wikipedia
- logbuch-netzpolitik.de: LNP300
AN0M
- heise.de: Mit Fake-App AN0M gegen Drogenhandel: Razzien in 16 Ländern
- vice.com: Trojan Shield: How the FBI Secretly Ran a Phone Network for Criminals
- europol.europa.eu: 800 criminals arrested in biggest ever law enforcement operation against encrypted communication | Europol
Telegram Kanal Hildmann
- t-online.de: Telegram-Kanäle dicht! Hetze von Attila Hildmann für Apple und Android gesperrt
- logbuch-netzpolitik.de: LNP159 Das Gesetz verstößt gegen die Geheimdienste
Schon klar, Feuer soll man nicht mit Feuer bekämpfen. Wenn Behörden, die selbst nicht immer ganz lupenrein sind, anfangen, in großem Maße Geräte zu manipulieren und Apps mit Backdoor in Umlauf zu bringen, stellen sich mir erstmal die Nackenhaare auf. Liest man aber bei kriminellen Organisationen mit, die Auftragsmorde, Menschenhandel und Waffenhandel über die App tätigen, ist das eine sinnvolle Sache. Ich finde, man sollte nicht generell jede Überwachung und Manipulation kritisieren, denn offensichtlich gibt es wie im Fall der Operation Trojan Shield auch sehr positive Seiten. Wir sollten uns stattdessen auf die vielen unverhältnismäßigen Eingriffe in unsere Freiheitsrechte konzentrieren, durch Behörden wie Konzerne.
Die Frage ist doch, ob die Überwachung gegen Auftragsmorde, Menschenhandel und Waffenhandel überhaupt notwendig ist. Ich denke die Antwort lautet Nein und ist mehr als ausreichend belegt. Die Polizei muss immer noch Beweise sammeln, da hilft der Trojaner nicht. Um diese Plattformen zu infiltrieren ist kein Trojaner notwendig, das tut die Polizei auf einschlägigen Plattformen im Darknet schon lange, die können sich auch nicht abschotten, denn die Verkäufer brauchen ja „Kunden“.
In der Vergangenheit war die Polizei durchaus erfolgreich mit ihren Methoden. Dagegen gibt es genug Beispiele wie zum Beispiel der Anschlag auf dem Breitscheidtplatz, wo die Behörden schon ausreichend Informationen über den Täter hatten und ihn aktiv beobachtet haben und doch untätig blieben.
Wir haben bei den Polizeien kein Defizit an Möglichkeiten, sondern ein Defizit in der Umsetzung (bestes Beispiel NSU).
Zu AN0N:
Mir kommt da die Crypto AG in den Sinn.
Ansonsten sehe ich das ähnlich wie Patrick.
Allerdings muss man beachten, dass für AN0N keine Sicherheitslücken gehortet wurden, die Nutzer nicht durch evtl. mögliche personalisierte korrupte Updates von ursprünglich vertrauenswürdigen Apps verunsichert und vom updaten weg genudged wurden. Der digitale kollaterale Schaden, der hier öfters in dem Zusammenhang mit der QuellenTKÜ genannt wird, scheint in diesem Fall eher gering zu sein.
Lediglich wurde eine App mit „Mehrwert“ angeboten. Ob man solche Apps dann installiert, muss selbst abgewogen werden. (z.B Whatsapp oder Signal oder …, Luca oder CWA, …)
Mir wurde erzählt, dass ‚Vertrauensverlust in Kryptographie‘ ein zentrales Missionsziel von AN0M/TrojanShield war.
Das würde zumindest passen und ist auch meine Sorge. Nun steht die Frage im Raum: Was nützt mir EzuE Verschlüsselung, wenn ich als Endnutzer einkalkulieren muss, dass es möglicherweise weitere Private Keys gibt?
Bzw. wenn das Schlagwort für Vertrauen „OpenSource“ sein soll, müsste ein aktiveres und besser dokumentiertes Audit-System angestrebt werden. Wo ist denn der Code, wer schaut ihn sich eigentlich wirklich genau an (Institution!?) und wie aktuell und authentisch ist der Code?
Soweit ich weiß, existiert z.b. für den kompletten Signal-Messenger kein externes Audit….
Hallo Linux, Hallo Tim,
einen Gedanken zum Staatstrojaner so kurz vor der Sommerpause und Wahl: Ich habe den Eindruck, dass die Akteure nicht mehr dem übergeordneten Staatswohl folgen, sondern nur noch ihre partikularen Karrieren, politischen Agenden und möglicherweise ein Leben nach dem Amt im Sinn haben. Anders kann ich mir das bewusste „in den Wind“ Schiessen sämtlicher Expertise nicht mehr erklären.
Mein ganz persönlicher Vorschlag, was der Staat viel lieber machen müsste. Diser GEdanke kommt mir iimmer beim Lesen der gezahlten Ransomware Summen, aktuell 11 Mio von dem australischen Fleischhersteller: Wer Ransomware bezahlt, der bekommt als Strafe die doppelte Höhe der bezahlten Summe als Sondersteuer oben drauf noch aufgebrummt. Diese kann auch nicht durch andere Ausgaben schön oder irgendwo gegengerechnet werden sondern geht direkt vom Gewinn nach Steuern weg.
Das Geld fliest an freie Open Source Projekten und dezentral direkt an Schulen und Universitäten.
Auf die Großen wird damit der Druck erhöht, endlich Ihre vergammelte IT richtig zu betreiben.
Coole Idee – wobei ich die Strafzahlung nicht mal unbedingt an die Höhe des „Lösegeldes“ koppeln würde. Und erlaubt nicht eigentlich bereits die DSGVo bei Verletzung entsprechender Schutzpflichten saftige Bußgelder – oder wird der Fall einer erfolgreichen Ransomware-Attacke davon gar nicht erfasst?
Linus: „[..] das die Impfung mit AstraZeneca jetzt wirklich sehr einfach zu bekommen ist.“
KVWL: „Herzlich willkommen im Impfterminportal der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe!
Aufgrund der begrenzten Impfstoffmenge können derzeit leider keine Termine angeboten werden.“
AstraZeneca ist NICHT sehr einfach zu bekommen.
Frag mal deine Hausärztin, bevor sie es wegwirft.
Hab ich. Die Liste ist kürzer, aber auch dafür bin ich nicht dran.
Das Schweizer COVID zertifikat soll mit dem europäischen kompatibel sein und wird open source entwickelt und dokumentiert. Find ich gut: https://github.com/admin-ch/CovidCertificate-Documents
Die Aktion mit den ANON Services + Devices ist an sich ein smarter Move und 1000x besser als das künstliche offen halten von Sicherheitslücken in bestehender Infrastruktur.
Immerhin konnten Sie auch so sicherstellen, das normale Bürger nicht versehentlich an diese App bzw. Devices kommen konnten.
Zum Thema Telegram: Auf der einen Seite finde ich das super, auch wenn man den Kanal weiterhin sieht wenn man die APP für Android von z.B.: f-droid her hat, ABER auf der anderen Seite macht es mir schon Sorge, das Zensur von div. Unternehmen oder Staaten ohne weiteres durchgedrückt werden kann.
Ich habe da die Befürchtung, das sich das auch auf unsere freie Meinung negativ auswirken wird, wenn das zum default wird.
Der zentrale Fehler hier ist die Unterscheidung zwischen „normalen Bürgern“ auf der einen Seite und „(Schwer-)Kriminellen“ auf der anderen.
Der liberale Rechtsstaat zeichnet sich u. a. dadurch aus, dass er nicht Menschen in die Kategorien gut und schlecht (bzw. schützenswert und nicht schützenswert) einteilt, sondern einzelne menschliche Handlungen – und das aus guten Gründen (Stichwort „gefährliche Gewohnheitsverbrecher“). Kriminelle sind auch normale Bürger und erstmal genauso geschützt wie alle anderen. Sie haben nicht weniger Rechte, weil sie Bezeichnung „kriminell“ als Person tragen können, sondern sie bekommen Stress, weil und wenn sie etwas falsches getan haben. Aber klar: Die öffentliche Debatte entwickelt sich immer mehr in Richtung eines solchen Feindstrafrechts, siehe Terrorismus oder sog. Clankriminalität.
Natürlich muss ein Verdächtiger es auch bei einer stinknormalen TKÜ ggf. hinnehmen, dass auch sein übriges Leben erstmal zwangsläufig mitüberwacht wird, aber dieser Full Take hier ist doch etwas anderes.
Verdachtsunabhängige Durchsuchungen sind die Büchse der Pandora, nicht nur wegen der zweifelhaften Machenschaften und Mitarbeiter:innen bei diesen Behörden.
Was auch eben in diesem Zusammenhang angemerkt werden muss und nie vergessen werden darf, ist das alles immer von oben nach unten, denn die Konsequenzen für Versagen und undurchsichtige Machenschaften auf Parlamentsebene sind praktisch nicht vorhanden und wenn dann werden eben Akten geschreddert oder Handy Daten gelöscht.
Dazu kommt die Beratungsresistenz gegenüber Fachleuten, bzw. überhaupt das Vorgehen der Regierungen der ganzen Jahrzehnte am Grundgesetz immerzu rumzudrehen, denn wie soll dieses Gesetz mit individueller Freiheit noch vereinbart werden?
Aber mal davon abgesehen, was gerade passiert, ist der Weg zum Totalitarismus und wenn mich hier jemand als Alarmschlagenden Spinner abtut, ist das sein gutes Recht. Und ja alle Grundrechtseingriffe mögen auch ihr Gutes mit sich bringen gegenüber Kriminellen. Die Definition von Kriminalität ergibt sich über den Gesetzgeber und vor Gericht sind nur in der Theorie alle gleich.
Die Summe der Dinge ergibt das Bild und was in der Queue steht die Zukunft.
Ich bin voll bei euch mit der bewertung der jüngsten deplatforming-fälle als unbefriedigend im vorgang aber begrüssenswert im ausgang.
Ich stell mir dabei vermehrt die völlig unrhetorische frage, wie eigentlich in einer „wünsch dir was“ welt die governance von einem globaler messenger / social media plattform aussehen sollte?
Soll man z.b. (@Tim trigger warning, es folgt was mit blockchain!) auf einer global verteilten compute-platform die keinem einzelnen gehört und von keinem einzelnen kontrolliert werden kann eine globale chat-app bauen, die wiederum selbst per stake-vote der teilnehmer „reguliert“ ist? Damit soetwas wie das de-platforming von demokratiezersetzenden figuren darauf besser legitimiert stattfinden kann als aktuell aus der firmenzentrale eines privatunternehmens? Und wenn ja wer oder welche instanzen soll dabei welche entschiedungsrechte halten? Es gibt ja nicht soetwas wie eine globale gewählte unversal-ethik-kommision der man diese gewalt praktischerweise übertragen könnte.
Die technolgie soetwas umzusetzen gibt es aber mittlerweile und ist auch im praktischen einsatz. Die kürzlich lancierte Internet Computer platform der DFINITY foundation hat z.b. ein solches stake vote https://dfinity.org/faq/network-nervous-system-(nns) system zur governance der eigenen platform gerade selbst live gebracht (https://github.com/ic-association/nns-proposals) und die stakes zu einem grossen teil breit verteilt (bzw. die coins veteilt die man in vote-befähigten dingern namens „neurons“ für bis zu 8 jahre locken kann damit man mitvoten kann).
Eine von der für die platform selbst zuständige NNS machanik abgeleitete mechanik wird künftig erlauben solche governance-mechaniken für services die darauf laufen in den services selbst umzusetzen und ähnlich zu organisieren. Z.b. auch um die zentrale kontrolle über einen solchen dienst selbst ganz abzugeben (wenn einem das aus gründen sinnvoll erscheint).
Erste beispiele für on-chain laufende services sind z.b. DSCVR (ein message board) hier https://h5aet-waaaa-aaaab-qaamq-cai.raw.ic0.app/p/dscvr oder OpenChat (https://youtu.be/qvCLyvC22mo). Klar, alles noch nicht in der letzen ausfeilung, aber die bauteile für die wesentliche funktionalität liegen jetzt praktisch vor einem bzw. laufen bereits.
Wie will man jetzt dass so eine governance für eine medienplatform idealerweise aussieht?
Initial hat die entwicklerin die entscheidungsgewalt über änderungen, aber – wie beim NNS der Internet Computer plattform – kann dann auch die stakes für die votes anderen in die hände geben und damit die „benevolent dictator“ rolle unwiderruflich aufgeben.
Wie modelliert man das ganze dann, dass das international, ethisch varantwortbar und fair geregelt ist wer worüber mit welchem gewicht mitbestimmen kann, darf oder soll um z.b. einen account zu sperren oder inhalte offline zu nehmen? (C.f. https://www.dfinityexplorer.org/#/datacenters).
Was denken andere dazu?
Da würde ich erstmal anmerken, Aufmerksamkeit ist heutzutage Macht/Geld, d.h. egal welches technische System, da wird für immer ein Gerangel um die Kontrolle über Zensur/Deplatforming sein.
Die Idee für ein technisches System, was die Zensur-Entscheidungsgewalt-Träger einer Platform abbildet, wäre aber aus Transparenzgründen eigentlich ganz spannend für den Konsumenten, dass der sich im Zweifel eine neue Platform suchen kann die
1. auch auf einem solchen technischen System basiert
2. sich nicht von irgendwelchen Schurkenstaaten für Zensur breitschlagen lässt
Natürlich Utopie
(1). IMHO hat AN0M nicht sein wort gebrochen, da sie ja #formal keine Anfragen von $Behörden bekommen haben, welche Sie hätten an Betroffene weitermelden müßen. Da sie ja den Full Dump ohne Behörden-Service-Request ausleiten konnten.
(2) Auch die OK müsste Vendormanagement in Ihrem ISMS prozessual einpflegeb ;)
Werden mit den Impfnachweisen in der CWA jetzt nicht auch personenbezogene Daten gespeichert? In dem QR-Code muss doch zur Kontrolle der Name der geimpften, genesenen oder getesteten Person codiert sein! Dieser Aspekt fehlte mir in der öffentlichen Berichterstattung zum neuen Feature. Müsste nicht der CWA jetzt das selbe Schicksal drohen, wie der britischen Corona App, als die versucht hat personenbezogene Check-ins zu speichern?
Viele Grüße und vielen Dank für euren tollen Podcast!
Simon
Ja, die personenbezogenen Daten sind im QR-Code gespeichert.
Aber auch *nur* da.
Die Daten befinden sich ausschließlich auf dem Zertifikat, das – so im Falle der Apotheken – vom RKI erstellt wird. Dazu werden sie über ein Webportal an das RKI übermittelt, von dort kommt der QR-Code zurück und kann ausgedruckt oder gescannt werden.
Warum die Zertifikatserstellung beim RKI ablaufen muss und wie dafür gesorgt wird, dass dort nichts gespeichert wird, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Aber schließlich gibt es das RKI-Angebot für Ärzte, Impfzentren etc bereits und auch die Telematik-Infrastruktur zur Überprüfung der Berechtigung zum Signieren ist da wohl bereits mit integriert, so dass die Verbände-Webseite die Daten nur durchreichen und den QR-Code entgegennehmen muss.
In der Apo wäre es jedenfalls so, dass dieser QR-Code nicht gespeichert werden kann und beim Schließen des Fensters oder Wechsel zu erneuter Eingabe schlicht weg sei. Weshalb auch keine Korrekturen möglich seien, sondern ggf das ganze nochmals neu ausgestellt werden müsse.
Ihr wollt die Zukunft wissen, hier ist die Vorhersage (so genau wie die Wettervorhersage):
– die Verhaftungsorgie wird nur kurze Auswirkungen haben, Wie hiess nochmal das Vieh, welchem man den Kopf abschlägt und zwei neue nachwachsen?
– die böhsen Jungs:*innen können ihre Geschäfte ohne Kommunikation nicht fortführen
– irgendwelchen Anbietern werden sie nicht mehr vertrauen. Ich vertraue weder Signal noch Telegramm noch TOR. Diese kostenlosen Dienste sind alle faul.
– also werden sie euren Rat folgen und eine open source Telekommunikationslösung sponsorn, die auf open source hardware läuft (oder traut jemand den verschlossenen Systemen)
Zu Apfel und google Zensur:
Nach den Gutmenschapps, kommt der zweite Schritt. Dazu schauen wir nach China und erkennen, daß diese Gutmenschfirmen ihre Produkte nur Gutmenschen anbieten werden. Wie erkennt man einen Gutmenschen: Social scoring.
Wehret den Anfängen!
Moin Tim, Moin Linus,
Bei dem ANOM verfahren würde jetzt nicht wirklich von „kriminellen“ Sprechen. Es sind beschuldigte in einem Verfahren.
Ich wurde auch von der Polizei als kriminell bezeichnet indem ich bei G20/Castor Protesten aktiv gewesen bin. Also ich würde jetzt nicht ganz so schnell die Position der Sicherheitsbehörden übernehmen.
Ahoi
der Zyneburger
Eine kurze Ergänzung zur Interpol-Aktion:
Ein norwegisches Gericht hat die mit der App erworbenen Beweise gegen zwei in Norwegen ansässige mutmaßliche Täter für unbrauchbar erklärt. Die Methoden seien gesetzwidrig. Dagegen wurde von der Staatsanwaltschaft Widerspruch eingelegt, sodass eine höhere Instanz diese Entscheidung überprüfen wird.
(Quelle: „Dagsrevyen“ vom 10.06. https://NRK.no/nyheter)
Zu 1h11’30“ Froide
Beiläufiges Geblubber (bei aktuellem ernsthaftem Nerv [thx SPD for the knive in the back…{again…}] vllt. bissl smalltalky zur Abwechslung: Als ich (dem Französischen Fremder) die (sehr coole) Coldwave-Band Guerre Froide entdeckt habe musste ich auch nachgucken wg. dem Oi, …ist aber echt nur französisch für Kalter Krieg. In dem Falle würd‘ ich also /No pun intended/ mutmaßen. Gruß aus DD
Zum Staatstrojaner-Gesetzt:
Eventuell habe ich da etwas falsch verstanden, aber ist der Staat nicht nun viel weniger auf Sicherheitslücken angewiesen?
Durch die Mitwirkungspflicht sorgen Apple, Google und Microsoft dafür, dass der Trojaner installiert wird.
Sicherheitslücken sind „nur“ noch für Linux, LineageOS oder ähnliches relevant.
Unterm Strich müsste die Sicherheit von Software steigen.
Absolutes Vertrauen in die Geheimdienste mal vorausgesetzt…
Mein damaliger Wohnort wurde 1990 dem Freistaat Sachsen zugeordnet. Nach mehreren Ortswechseln zwischen BaWü, Bayern und Katalonien lebe ich inzwischen wieder seit mehreren Jahren in Baden-Württemberg. Ich wollte das eigentlich nicht. Aber hier gibt es nun mal viele gutbezahlte Jobs für Entwicklerinnen. Ich habe auch gute Erinnerungen an BaWü.
Mit pers. Beziehungen zu Sachsen und Schwaben muss man bei eurem Podcast ein ziemlich dickes Fell haben und einige Sachen ertragen können ;). Aber klar letztendlich weist ihr ja nur auf die Missstände in diesen Regionen hin und erklärt uns ja immer wieder wie toll Berlin ist..
aber mal im Ernst => wie immer super folge ;) bitte weitermachen…
Grüße
Bidde nicht falsch verstehen, mich nervt allzu plakatives und preiswertes Gebashe ab irgendnem Punkt auch… Aber…die Auslöser für das Bashing, die Gründe und Vorgänge soweit verfolgt und zusammenaddiert, +die 90er bewusst hier mitbekommen, als natural born dräsdn0r, ich greif‘ mir da echt an den Kopf, und ja, schäme mich auch. …2021… Nix für ungut, nur meine Perspektive drauf, Gruß
Als ich nach Dresden gezogen bin, war ich auch der festen Auffassung, dass vieles übertrieben ist. Mittlerweile seh ich die Sache anders. Natürlich gibt’s überall auch viele tolle Menschen, aber Sachsen hat ein gewaltiges Problem, das nicht wegzudiskutieren und schon seit Generationen dort verankert ist.
Wenn jemand sich nach dem erstellen eines Impfzertifikates dennoch Impfen lassen möchte, sollte dies doch kein Problem geben.
Die Daten bezüglich der digitalen Impfzertifikates werden doch nur lokal auf dem Endgerät gespeichert und bei der ausstellenden Stelle nach Ausgabe gelöscht. Oder nicht?
Nicht nur zum AN0M „Honigtopf“ die Anmerkung, dass sich hier – genauso wie in allen Fällen der Abhörung von persönlicher Kommunikation – auch die Frage nach dem unbedingten Schutz des „Kernbereichs persönlicher Lebensgestaltung“ stellt, auf den ja auch Constanze Kurz immer wieder zu Recht hinweist. Würde mich freuen, wenn Ihr vielleicht kurz noch was dazu sagen könntet, wie die entsprechenden Vorgaben des BVerfG zum Kernbereichschutz bei der Verfassungsschutznovelle versucht wurden zu berücksichtigen – wenn überhaupt?
Ich weiß gar nicht, was ihr habt. Dass der Verfassungsschutz Abgeordnete überwacht ist doch nur konsequent, wenn die Abgeordneten verfassungsfeindliche Gesetze beschließen.
Lieber Tim, lieber Linus,
mit der Frage, wie man mit dem Deplatforming umgeht, sprecht ihr sicher Widersprüche an, die uns noch eine Weile beschäftigen werden. Ich fasse es mal so: Ich finde es gut, dass Twitter Trump „gedeplatformt“ hat, ich finde es aber nicht gut, dass sie das können.
Mag erst mal blöd klingen, aber mein Punkt wäre: Im Rahmen von solchen übermächtigen Kommunikationsplattformen lässt sich das Problem der Redefreiheit und ihrer Grenzen gar nicht widerspruchsfrei lösen. Das Problem ist ja, dass die Entscheidung bei diesem Megaplattformen keine Graduierung kennt. Entweder jeder Quatsch von einem wird global in die ganze Welt und all ihre Nischen gepustet oder man wird von Zugang ausgeschlossen. Die Entscheidung darüber wird an einer zentralen Stelle getroffen – die, weil privat, relativ wenig Legitimationsdruck hat und höchst intransparent agiert.
Ganz anderes wäre es in einer stark pluralen und dezentralen Gestaltung von Kommunikation. Ich finde es völlig richtig, da gewisse Äußerungen und irgendwann auch Personen rauszukicken. Die können sich dann zwar ne andere Nische suchen. Aber, wenn eine Position von einer Mehrheit als unakzeptabel ausgeschlossen wird, ist die Reichweite dieser Personen eben auch irgendwann massiv eingeschränkt. (Das Ganze funktioniert natürlich nur, wenn es um Öffentlichkeit geht. Gegen konspirative Nazis in Privatchats mit beschränkter Teilnehmer*innenzahl wird man so nicht weit kommen.)
Es geht mir nicht so sehr darum, das als utopische Lösung vorzuschlagen. Dadurch geht Facebook & Co. ja nicht weg. Es macht meines Erachtens nur noch mal deutlicher, warum diese von euch angesprochene Ambivalenz bei Einschränkungen durch Facebook, Twitter, you name it, immer bleibt. Das eigentliche Problem entsteht eben nicht erst, wenn sie jemanden von Kommunikation ausschließen, sondern schon in der Art und Weise, wie sie diese ermöglichen.
Übrigens wäre aus dieser Perspektive der Ablauf in Bezug auf Attila Hildmann schon eher die bessere Option. Denn, auch wenn die Entscheidung auch hier intransparent ist, wird sie an mehreren Stellen jeweils für Teilmengen der Nutzer*innen von Telegram getroffen, ist also kleingliedriger und verteilter, obwohl die Entscheider*innen Gigant*innen sind.
Und wenn sich dann am Ende einzelne Gruppen von den großen Plattformen zurückziehen, letztlich ja um so besser – zumindest in der Hoffnung, dass deren Relevanz dadurch insgesamt etwas zurückgefahren wird.
In diesem Sinne: Danke für die (mal wieder) spannende Folge.
Bezüglich AN0M noch ein unterbeleuchteter Punkt. Wenn die Sicherheitsbehörden, das Sicherheitsgefühl der Verbrecher erhöht haben, indem sie ihnen mutmaßlich abhörsichere Handys/Apps zur Verfügung stellten, haben sie gleichzeitig deren Gefährlichkeit erhöht.
Linus als Psychologe müsste das bestätigen können: Wenn Du je niedriger Du Dein Risiko einschätzt erwischt zu werden, desto objektiv riskanter gehst Du vor, so lange Deine subjektive Einschätzung das nicht „merkt“. Also Deine interne Risikoeinschätzung zeigt „grün“, obwohl sie eigentlich „rot“ ist. Da Du aber Entscheidungen auf dem Boden der internen Einschätzung triffst (Gefahr ertappt zu werden niedriger durch tolles AN0M), bist Du plötzlich zu „größerem Bösen“ bereit.
Ein Mordauftrag, der Dir gerade noch zu kitzelig war. Na gut, unter diesen Umständen schon. Paar Leute verdreschen, die dem Boss in die Quere kamen. Kein Ding, wenn niemand den Auftrag sieht und hinterher Aussage gegen Aussage steht, falls die Bullen Dich kriegen, wer angefangen hat. Paar Kilo Drogen mehr bestellen, statt der vorsichtigen Menge wie bisher. Klar, geht doch jetzt sicher.
2 Jahre hat das FBI dafür gesorgt, dass Verbrechen im Zewifel eine Nummer größer oder härter ausfielen. Wie viele zusätzliche Tote, Entführungen, Einschüchterungen, Erpressungen, Drogensüchtige das wohl erzeugt gat, weil man sich plötzlich sicherer fühlte durch die tolle Technik?
Das müsste man gegenrechnen gegen den Erfolg der jetztigen Verhaftungen und Beschlagnahmungen. Natürlich wird nicht jeder Gangster plötzlich schlimmer, durch etwas mehr Sicherheit, aber bei 10.000 Personen und 2 Jahren Gelegenheit, wäre es eher überraschend, wenn dies nicht bei einer großen Zahl eingetreten wäre.
Sehr interessanter Punkt.
Durchaus denkbar, dass das FBI diesen Effekt bewusst provozieren wollte, um den Erfolg der Operation zu maximieren, zumindest aber ganz offensichtlich die womöglich zusätzlich geschädigten Menschen, billigend in Kauf genommen hat.
Die US Behörden sind hinnehmbare Kollateralschäden ja schließlich gewohnt.
https://www.thebureauinvestigates.com/projects/drone-war
Nicht nur zu gefährlicheren Taten, auch mglw. zu Taten, die ein größeres Entdeckungsrisiko haben bzw. zu bestimmten Taten überhaupt erst, weil die App existiert. Die App könnte also auch ein bisschen wie ein Agent provocateur wirken.
Kann mir mal jemand den Sinn der CovPass App erklären? Vielleicht übersehe ich etwas, aber ich habe das Gefühl, dass man schon wieder völlig ohne Not die CWA sabotiert. Warum brauche ich denn noch eine offizielle Alternative zur CWA, wenn auch die das digitale Impfzertifikat führen kann? Damit verhindert man nicht nur, dass mehr Menschen die CWA nutzen. Viele vollständig Geimpfte werden den Sinn der Kontaktverfolgung wohl nicht mehr sehen und dann lieber zur App ohne „super Akkufressendes Bluetooth-Ortungs-Dingens“ greifen. Und CheckIn erfolgt ja sowieso mit Luca.
Aber ja, vielleicht hab auch ich nur wieder etwas nicht verstanden.
Und warum ist das mit Luca eigentlich immer noch aktuell? Wer muss sich denn noch dagegen aussprechen, damit das Ding deutschlandweit gestoppt wird und die Läden die CWA nutzen? Smudo persönlich? Soll das jetzt einfach ausgesessen werden?
Wo bleibt dort der mediale Sturm, den wir bei Baerbocks Lebenslauf und der neusten Maskenaffäre haben? Den vermisse ich auch beim Staatstrojaner. Scheint alles nur eine Randnotiz wert zu sein…und jetzt sind wir zum Glück ja auch alle erstmal wieder ‚Schland‘
Die CWA wird abgeschaltet, wenn die Pandemie offiziell vorbei ist. Die Impfungen bleiben bestehen.
Da muss sich die Pandemie aber beeilen, um CovPass sinnvoll zu bekommen: Ab 2022 gibt es den Impfpass ohnehin digital in der elektronischen Patientenakte.
Ok, das macht Sinn, insofern auch der restliche Impfpass digitalisiert bzw. Relevante Reiseimpfungen in CovPass aufgenommen werden. (Wobei dann der Name ungünstig gewählt ist)
Wenn die CWA abgeschaltet wird, weil die Pandemie vorbei ist, sollte auch die Covid-Impfung von geringerer Relevanz im Alltag/ beim Reisen sein. Wenn vielleicht auch um ein paar Monate verzögert, je nach Zielland. Dann sehe ich dort die Notwendigkeit des Sonderstatus‘ als einzigen digitalisierten Impfnachweis nicht mehr.
Hallo Tim, hallo Linus,
wieder schöne Sendung, vielen Dank dafür!
Zum Sperrungsregime von Google und Apple: ich find das Thema eigentlich grundsätzlich gar nicht so kompliziert und schwierig, denn:
grundsätzlich gilt ja gesamtgesellschaftlich erstmal: Jeder Deppmensch hat das Recht, so oft und so lange sie will so viel Bullshit von sich zu geben, wie sie will, solange sie damit die Freiheit anderer nicht beeinträchtigt, oder – realpolitisch gesprochen – sich im gültigen Rechtsrahmen bewegt. Am konkreten Beispiel bedeutet das: ein Atilla darf so oft verlautbaren, dass er – was weiß ich Menschen nicht mag, die keinen Porsche mit Ledersitzen fahren oder nicht so reingermanisch-deutsch sind wie er oder all sowas. Würde er dagegen zum Beispiel behaupten, diese Menschen seien tatsächlich und objektiv doof aufgrund ihrer Abstammung oder sowas überschreitet er schon ziemlich eindeutig den gültigen Rechtsrahmen und bei der Verwendung von NS-Symboliken ist dies ja sowieso dann ganz eindeutig der Fall. Dann kann man rechtlich sowohl gezielt gegen diese Äußerungen/Posts vorgehen und deren Löschung veranlassen als auch strafrechtlich gegen die äußernde Person selbst, die Staatsanwaltschaft müsste also ein Strafverfahren in die Wege leiten (oder wie auch immer genau die entsprechenden Prozesse sind), sobald sie Kenntnis davon erlangt.
So viel erstmal zum grundsätzlichen. Entschuldigt, wenn das ganze hier vielleicht gerade zu einem kleinen Roman ausartet.
Jetzt ist es ja ganz konkret so, dass wir hier über einzelne – wenn auch sehr mächtige – Plattformen (im weitesten Sinne) haben, die einfach in relativ wenigen Fällen einfach sagen: da haben wir keinen Bock drauf und wir sperren einfach die ganze Person auf unserer gesamten Plattform. Ich würde jetzt einfach mal davon ausgehen, dass sie in ihren AGB‘s entsprechende Formulierungen haben, dass sie das auch dürfen.
Und in einem angenommen freien und offenen Netz (?) ist das auch kein Problem, wenn es Plattformen gibt, die sagen, ihr könnt hier mitmachen, aber wir könn(t)en
grundsätzlich so willkürlich ganz nach unserem eigenen Ermessen zensieren, wie es nur geht, weil man, wenn einem das nicht passt, in besagtem offenem und freiem Netz auf jeden Fall eine Möglichkeit finden kann, seine Klug- oder Dummheiten, auf deren Äußerungen man ja grundsätzlich erstmal ein Recht hat (siehe oben), woanders zu veröffentlichen.
Ihr selber seid ja ein gutes Beispiel dafür, da Ihr euch ja so weit ich weiß bewusst dafür entschieden habt, mit Logbuch Netzpolitik nicht auf irgendwelchen Plattformen zu sein, ihr habt wahrscheinlich einfach irgendwo einen eigenen Server rumstehen und fertig. Somit könnt ihr die ganze Zeit raushauen, worauf ihr Lust habt, solange ihr im rechtlichen Rahmen bleibt, also wenn ihr jetzt plötzlich die ganze Zeit den deutschen Gruß ins Mikro brüllen würdet, würde vielleicht hoffentlich bald die Polizei vor eurer Tür stehen, in Frankfurt vielleicht sogar das SEK (kleiner „Scherz“ aus aktuellem Anlass: https://innen.hessen.de/presse/pressemitteilung/sek-frankfurt-wird-aufgeloest , leider, aber das ist bestimmt schon wieder und wieder nur so ein bedauernswerter Einzelfall (mit 20 Verdächtigen!), stimmts? Oh man ey, das kann ich auch langsam nich mehr hören, das ist so ein bisschen wie fümpf Blockchains, einfach nur ein einziges großes Aua, und plötzlich beginnt die Schreibtischplatte eine ungeahnte Anziehungskraft auszustrahlen und man will seinen Kopf einfach nur wieder und wieder da draufhauen, aber egal, anderes Thema, ich schweife ab).
Zurück zum Thema: ich find es also grundsätzlich nicht schlimm Plattformen sich von vornherein das Recht rausnehmen, zu zensieren wie sie wollen, das sollte eigentlich kein Problem sein, insofern sie es von vornherein klar zur Nutzungsbedingung machen. Ist es aber doch, weil die Gesellschaft sie zu einflussreich werden lassen, da hat man aber auf der gesellschaftlichen Seite viel Platz, einen Hebel anzusetzen. Wenn man jetzt als gesamte Gesellschaft so eine Abhängigkeit von zwei Riesenkonzernen wie Apple und Google nicht in dem Maße will, dann könnte man sich ja entscheiden, mehr entsprechende Alternativen zu fördern. Einfach mit Kohle über irgendwelche Fonds, zum Beispiel Prototype Fund oder so. Zum Beispiel gibt es ja Dinge wie das Pinephone und ähnliche Projekte, wo entweder ein freies Betriebssystem (mostly Linux) drauf ist oder gar nix und man installiert sich von grundauf die Software die man haben will. Dann gibt Es noch LineageOS und allsowas. Da sind wir wieder bei der öffentlichen Förderung vom freier Software und so. Man kann auch in den öffentlichen Institutionen auf den Dienstgeräten umsteigen auf solche Alternativen, da haben sie dann halt Pinephones mit Linux und Delta-Chat, oder wie es ja auch teilweise in Frankreich oder der Bundeswehr tatsächlich passiert, mit Abspaltungen von Element Matrix.
Also Abschließend: Ich finde man kann schon zu Youtube gehen und da einen Account anlegen. Aber wenn man das macht, muss man diese AGB‘S unterschreiben, und davon gibt es sicherlich auch viele Zusammenfassungen im Netz, die dann so eingedampft sind, dass man sie sich auch mal schnell durchlesen kann. Und wenn einem nicht gefällt, was da drinsteht, dann geht man da halt nich hin, sondern woanders. Ich weiß, da ist der Lockin-Effekt und so, aber man darf sich wie gesagt dann nich aufregen, wenn sie filtern und sperren wie sie wollen.
Und das selbe gilt jetzt wohl auch für Handys. Wenn ein Smartphone meinen Messenger zensiert und ich will das nicht, dann hol ich mir halt ein anderes.
Wir sollten das Netz an sich wieder weiter demokratisieren statt zu versuchen, große privatwirtschaftliche Konzerne zu den Hüterinnen der Demokratie zu machen, denn das wird nix.
Mit freundlichen Grüßen,
Nils
Hi Nils,
ich fand deinen Text spannend und ich habe dazu auch ein paar Gedanken, warum ich auch denke, dass Plattformen grundsätzlich das Recht haben Leute, die Positionen vertreten, die für sie nicht OK sind, auszuschließen. Schließlich handelt es sich hierbei ja um private Veranstalter deren Service wir nutzen und nicht um ein öffentliches Diskussionsforum.
Ich sehe da Parallelen zu der Debatte vom Auftritt von Kollega beim Echo. Wenn ich als Veranstalter einem Künstler eine Bühne biete, wissend ob seiner Texte/Positionen, finde ich es komisch, wenn beim erwartbaren Aufschrei dann nur der Künstler kritisiert wird. Das Gegenbeispiel zum Thema Meinungsfreiheit ist für mich dann der öffentliche Raum, in dem jeder das Recht hat eine Demonstration anzumelden oder sich hinzustellen und seine Jesusbotschaften in der Gegend rumzuschreien. Das ist wichtig (also nicht Jesusbotschaften), dass das auch so bleibt.
Schöne Grüße
Estabien
Smarter Move auf jeden Fall, diese ANOM-Geschichte.
Was ich mich dabei frage: Das sind Kartelle, internationales Organisiertes Verbrechen, Schmuggler, Leute mit krassen Laboren, Lieferstrukturen, Mafia, whatever… Dann kommt da jemand und sagt: „Hier guck mal, das Telefon… super sicher, Crypto und so“
Und niemand deckt daran mal die Telefone und den Code zu checken oder zu gucken was das Telefon wohin sendet?
Lieber Linus, Lieber Tim,
ich höre seit über einem Jahr regelmäßig LNP auf der auf Applegeräten vorinstallierten App “Podcast” (Version 1.1.0).
Im Zuge von LNP398 (Debatte um Telegram und Attila Hildmann) ist mir wieder eingefallen, dass ich im Januar die LNP376 (“Elektionsstörungen”, super Titel by the way) verpasst habe, da diese nicht in der besagten App erschien. Ich hatte mich noch gewundert, warum zu dem Thema nichts von euch kommt, und bin erst auf die Folge aufmerksam geworden, als ihr euch in den anschließenden Folgen auf LNP376 bezogen habt. Dann habe ich LNP376 über eure Webseite bezogen.
Damals habe ich mir nicht viel dabei gedacht (Interpretation: technisches Problem).
Bei der Diskussion über die Sperrung von Attila Hildmanns Telegram Kanal bei Apple und Google bin ich aber hellhörig geworden und habe nochmal in der App nachgeschaut, dort sind nur noch die letzten 20 LNP-Episoden verfügbar, also etwa die Folgen ab Februar. Dies steht in krassem Gegensatz zu den meisten anderen Podcasts, wo zum Teil hunderte Folgen verfügbar sind, die über Jahre hinweg aufgenommen wurden.
Daher folgende Fragen:
1. Könnt ihr das verifizieren, oder ist das nur bei mir so?
2. Falls das ein verbreitetes Problem ist, habt ihr eine Erklärung dafür?
Ähnlich wie im von euch beschriebenen Fall Attila Hildmann komme ich an eure Inhalte nur noch über eine von euch kontrollierte Plattform ran (Android Universum und alternative Podcast-Apps habe ich allerdings nicht ausprobiert).
Viele Grüße,
L.
Der normale Feed enthält nur die letzten 20 Sendungen. Bestimmte Clients (wie z.B. Podcast oder PocketCasts) bieten aber das ganze Archiv an, weil im Prinzip alle Sendungen verlinkt sind aber eben im Hauptfeed nur die aktuellsten. Das Limit könnten wir aufreissen, aber dann wird der Feed extrem groß und das sprengt dann viele Podcast Clients. Letzte Mal dass ich das probiert habe ist gefühlt ganz Deutschland explodiert. Vielleicht hat sich die Situation gebessert seitdem, aber ich hatte wenig Lust, das nochmal auszuprobieren :)
Freilandexperiment AN0M – Natürliche Selektion durch synthetische Evolution
Ich behaupte, die Reduzierung der Population organisierter Kriminalität durch die vom FBI selektierten Merkmale bewirkt eine Verstärkung ungewollter Eigenschaften bei den verbleibenden Kriminellen.
Nur die Dummen wurden abgefischt.
Zu Anom: Wäre jemand mal so nett mir zu erklären warum man für diese Art der Telekomunikationsüberwachung keinen richterlichen Beschluss benötigt? Immerhin sind ja auch Ziele in Deutschland betroffen.
Zum Impfpass ein Auszug aus dem bayerischen Newsletter „Kommunales aus dem Innenministerium“ vom 2.6.2021 (https://www.stmi.bayern.de/ser/newsletterrss/archiv/kim/2021/newsletter-kim-ausgabe-vom-03-06-2021/index.php), den ich einfach für sehr Vieles in der deutschen (nicht nur Digital-)Politik bezeichnend finde. Viel Spaß beim Gruseln:
„Liebe Leserinnen und Leser, ein gutes Beispiel, wie in der Corona-Pandemie die europäische mit der mitgliedsstaatlichen Ebene zusammenspielt, bietet der sog. digitale EU-Impfpass. Dieser ist eine digitale Anwendung, über die insbesondere verabreichte Corona-Impfungen, aber auch der Status als genesene oder getestete Person fälschungssicher nachgewiesen werden sollen. Der Nachweis soll idealerweise auf dem Smartphone der betreffenden Person verfügbar sein, da dieses die meisten Menschen stets mit sich führen, die erforderlichen Daten also jederzeit verfügbar „am Mann bzw. an der Frau“ sind und etwa bei Einlasskontrollen einfach vorgezeigt und elektronisch abgeglichen werden können. Da das System in allen 27 Mitgliedstaaten der EU bis spätestens Ende Juni eingeführt sein soll, wird der digitale Impfpass von zentraler Bedeutung dafür sein, in welchem Umfang in diesem Sommer innereuropäische Urlaubsreisen möglich werden. Denn auch wenn die Infektionszahlen derzeit EU-weit stark sinken, so ist doch nicht zu erwarten, dass die einzelnen Staaten ein völlig kontroll- oder auflagenfreies (Ein-)Reisen zulassen oder etwa in der Gastronomie und anderen touristischen Angeboten auf jegliche Beschränkung verzichten werden. Insbesondere werden Test- und Quarantänepflichten aufrechterhalten werden. Um diese vor Ort als Gesunder ohne größere Umstände zu überwinden, dürfte der digitale Impfpass letztlich schon deshalb für alle negativ Getesteten, Genesenen oder doppelt Geimpften zum Matchmaker werden, weil er über seine eigentliche „Beweisfunktion“ hinaus auch über alle eventuell vorhandenen Sprachbarrieren der beteiligten Personen in Sekundenschnelle hinweg hilft. Ich gebe Ihnen ein fiktives Beispiel. Braucht es beim Kreta-Urlaub etwa für den Zugang zur Taverna „Σειρήνα“ einen aktuellen negativen Corona-Test, dann muss Kai-Uwe aus Bottrop nicht mehr radebrechend anhand eines in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch abgefassten und mittlerweile angesichts vieler Hände, durch die das Dokument bereits gegangen ist, arg zerknitterten Papier-Zertifikates des Impfzentrums Gelsenkirchen oder eines abgegriffenen WHO-Impfpasses mit Wirt Costas verhandeln, ob dessen Taverne dem namensgebenden „Sirenengesang“ folgend betreten werden darf. Das alles soll dann ganz automatisch der digitale Impfpass erledigen und insoweit die Ampel auf „Grün“ stellen, der auch deshalb und nicht nur wegen der grün gestalteten elektronischen Oberfläche „grüner Pass“ genannt wird. Die erste Kernbotschaft lautet also: Die Mitgliedsstaaten haben sich auf Vorschlag der EU-Kommission auf einen technischen Standard sowie einen einheitlichen Datenumfang geeinigt, sodass vollständige Interoperabilität entsteht.
Die zweite Kernbotschaft lautet „europäische Standards, aber einzelstaatliche Umsetzung und Verantwortlichkeit“ für den nachzuweisenden Status als getestet/geimpft/genesen. Das zeigt sich deutlich bei der Beschreibung des praktischen Weges zum digitalen Impfpass, sobald die Impf-App zur Verfügung stehen wird. Bei der Impfung wird der Impfarzt über eine spezielle Zertifizierungsapp beim nationalen Zertifikatsserver einen QR-Code sowie eine individuelle Kennung des dazugehörigen Sicherheitsschlüssels anfordern. Hierzu wird jeder EU-Mitgliedsstaat einen Zertifikatsserver betreiben, einen EU-Zentral-Zertifikatsserver wird es nicht geben. Das aus QR-Code und Schlüssel technisch gebildete Zertifikat enthält als Grunddaten Name, Geburtsdatum, Datum der Zertifikatsausgabe sowie Daten zu den Impfungen wie insbesondere die Bezeichnung der verwendeten Impfstoffe. Zertifiziert werden können neben den von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zugelassenen Impfstoffen auch weitere, allein national zugelassene Seren wie etwa der in Ungarn im Einsatz befindliche russische Sputnik V, den allerdings die anderen EU-Staaten auch nicht aufgrund des digitalen Impfpasses gleichsam über die Hintertüre akzeptieren müssten. Das Datum der Impfung(en) ist insbesondere bei der Bestimmung des Termins relevant, zudem eine Impfung ein Testerfordernis ersetzt. Auch hier gibt es nationale Unterschiede. In Österreich geht man bereits vom Vorliegen einer hinreichenden Schutzwirkung drei Wochen nach der Erstimpfung aus, in Deutschland 14 Tage nach der letzten erforderlichen Impfung, bei den meisten Vakzinen also nach der Zweitimpfung (nur bei Johnson&Johnson genügt ein Pieks). Neben einer Impfung kann die digitale Impf-App auch eine bestätigte Genesung oder ein Testergebnis erfassen und nachweisen.
Wer sich bei der Thematik nicht nur um den Schutz seiner Gesundheit, sondern auch seiner personenbezogenen Daten sorgt, der sei beruhigt. Auf besagtem nationalen Zertifikatsserver werden keine persönlichen Daten gespeichert, dieser produziert allein das Zertifikat. Im Grunde muss man sich das so wie beim Online-Shopping vorstellen, wenn zur Autorisierung einer Zahlung eine eTAN angefordert und sogleich via SMS aufs Smartphone gespielt wird.
Das Zertifikat wird sodann mittels einer Wallet-App (Wallet engl. Brieftasche) auf dem Smartphone des Geimpften/Genesenen/Getesteten gespeichert. Wer kein Smartphone besitzt, der kann sich den QR-Code auch ausdrucken, dann analog versuchen, an Costas vorbeizukommen und hat dann ggf. wieder das Problem des derangierten Papiers.
Apropos Costas: Der führt in unserem fiktiven Beispiel die Zugangskontrolle idealerweise wie folgt durch: Als erstes lässt er sich vom hoffnungsfrohen Gast ein gültiges Identifikationsdokument wie den Reisepass oder den „Perso“ vorzeigen, um zu wissen, mit wem er es zu tun hat. Sodann wird der auf dem Smarthone des Gastes gespeicherte QR-Code mittels eines Lesegerätes eingescannt, das sich der geschäftstüchtige Wirt zwischenzeitlich beschafft hat. Dieses zeigt die o.g. Personaldaten an und erlaubt so den Identitätscheck, ob es tatsächlich der Berechtigte selbst ist, der Einlass begehrt. Nicht dass ein „Leihgerät“ zum identitäts- und statustäuschenden Einsatz kommt. Parallel prüft eine App des Lesegerätes, ob der QR-Code des Impfnachweises echt oder doch vielleicht selbstgebastelt ist. Denn im QR-Code sind wie bei einem Geldschein spezifische Sicherheitsmerkmale eingearbeitet, die nur über den Zertifizierungsschlüssel generiert werden können. Diese werden in Echtzeit an den nationalen Zertifikatsserver geschickt, der sofort rückkoppelt, ob der vorgezeigte QR-Code den technischen Spezifikationen nebst Sicherheitsmerkmalen genügt. Und schon steht dem Genuss einer herrlichen Fischplatte und eines Glaserls griechischen Weines nichts mehr im Wege! Dass derlei Köstlichkeiten spätestens mit der Version 7.0 gleich über den digitalen Impfpass bestellt werden können, dafür gibt es derzeit weder auf EU- noch auch mitgliedsstaatlicher Ebene Pläne.
Wie gesagt: so klingt die Zukunft. Aktuell bereiten die einzelstaatlichen Gesundheitsbehörden, in Deutschland das RKI, die erforderlichen Softwarelösungen vor und testen sie in mehreren Pilotversuchen. Bundesweit sind daran mehrere Dutzend Impfzentren beteiligt, so etwa das im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Eine erhebliche Herausforderung wird noch darin bestehen, die Stand heute bundesweit bereits verabreichten ca. 8 Millionen Erst- und Zweitimpfungen nachzuerfassen. Ich hoffe sehr, dass die beteiligten, durchweg sehr namhaften Softwarehäuser das alles schnell, gut und stabil laufend hinbekommen. Denn natürlich wäre bei den potentiellen Nutzern der Frust groß, liefe es nach dem alte EDV-Sponti-Spruch: „Was haben Bananen und Software gemeinsam? Beide reifen erst beim Kunden!“.
Liebe Leserinnen und Leser, das ist die 50. Ausgabe meines Corona-Wochennewsletters. Ich hoffe, Sie fühlen sich wieder gut informiert und vielleicht sogar ein bisschen unterhalten. Auch wenn der Newsletter für mich längst ganz selbstverständlich zum Wochenablauf gehört, so hoffe ich doch, dass es nicht auch nur annähernd so viele sein werden, ehe wir sagen können „Auftrag ausgeführt, die Corona-Pandemie ist Geschichte!“ Wir sind auf einem sehr guten Weg und bereits am Freitag wird der Ministerrat über weitere mögliche Lockerungen beraten. Über die Ergebnisse werde ich Sie in der 51. Ausgabe unterrichten. Dass wir in Richtung Normalität gehen, mag man auch daran sehen, dass gestern das RKI die Corona-Gefahrenlage für Deutschland von „sehr hoch“ auf „hoch“ heruntergestuft hat. Und selbst die WHO hat offenbar wieder Zeit, sich besonderes tiefschürfende Gedanken zu machen. So werden Covid-19-Virusvarianten künftig nicht mehr nach dem Staat ihres erstmaligen Nachweises benannt, sondern mit Buchstaben des griechischen Alphabets. So wird aus der britischen Variante B.1.1.7. ab sofort „Alpha“, aus der südafrikanischen Variante B.1.351 wird „Beta“ und aus der jüngsten, der indischen Variante B.1.617.1 wird „Kappa“. Begründung: Die Nennung einzelner Staaten im Kontext von Mutationen könnte die Menschen in den jeweiligen Staaten stigmatisieren. Aha. Da kann ich nur hoffen, dass Costas und all seine griechischen Landsleute die neuen Bezeichnungen mit stoischer Gelassenheit hinnehmen und sich nicht stigmatisiert fühlen. Sie müssten eigentlich damit umgehen können, zumal das Wort Stigma griechischen Ursprungs ist und sie Kummer gewöhnt sind. Aber wer weiß?
Ich wünsche Ihnen für morgen einen schönen und erholsamen Feiertag und nutzen Sie diesen trotz aller Erleichterungen gern auch für einen Ausflug abseits der touristischen Hotspots, denn die Pandemie ist auf dem Rückzug, aber noch nicht vorbei!
Wir lassen uns weder ein X für ein U, noch ein Δ für ein Ω vormachen!
Mit besten Grüßen
Ihr
Joachim Herrmann, MdL
Staatsminister“
Ich habe den Änderungsantrag der Bureg (hier: [1])
zum Staatstrojaner nochmal ein Stück weit überflogen und bin dabei dank Juristendeutsch auch an meine Grenzen gestoßen. Woran ich hängen geblieben bin ist folgender Satz:
„[…] (Pflichten zur sonstigen Unterstützung) bei der Umleitung ausschließlich denjenigen treffen, der eine Telekommunikationsanlage betreibt, mit der Internetzugangsdienste oder öffentlich zugängliche Dienste, die ganz oder überwiegend in der Übertragung von Signalen bestehen. erbracht werden.“
So wie ich es verstanden habe, bestimmt diese Formulierung wer bei der Installation des Bundestrojaners zur Hilfe verpflichtet wird.
Linus hat ganz gut am Beispiel von App-Stores erklärt wie eine solche Quellen-TKÜ funktionieren kann. So könnte man beispielsweise and eine Zielperson eine App mit eingebautem Staatstrojaner an die Zielperson ausliefern. Dabei hat Linus auch wunderbar die danit einhergehenden Probleme aufgezählt. (Danke dafür!)
Meine Frage ist, wer wird denn jetzt überhaupt verpflichtet? Ich kann mit dem obigen Zitat recht wenig anfangen. Was ist denn ein Dienst der überwiegend aus der Übertragung von Signalen besteht? Für mich ist nur klar die Telekom ist verpflichtet, ebenso 1&1 und die ganzen anderen Internet-Provider, aber was ist mit Messenger-Diensten wie Signal oder Whatsapp, oder um das Beispiel zu erwähnen App-Stores? Sind das Dienste die Signale übertragen? Oder beziehen Signale sich nur auf das Physical Layer im Stack? Gibts dazu eine gesetzlich festgelegte Definition oder muss das ggf. von einer Richterin geklärt werden?
[1]: https://cdn.netzpolitik.org/wp-upload/2021/06/2021-06-08_Bundestag_Innen_GroKo_BVerfSchG_Aenderungsantrag_19-4-868.pdf )
„Die wollen ihre Nutzer behalten, damit sie Geld verdienen.“ (Tim zu Telegram)
Weiß eigentlich jemand, womit Telegram überhaupt Geld verdient?
Zu Minority Report: Natürlich kann ich die gedankliche Verbindung nachvollziehen, aber für die wenigen die weder die Kurzgeschichte gelesen noch den Film gesehen haben kann hier ein Missverständnis entstehen.
Beim Minority Report handelt es sich nicht um eine Datei über (gesellschaftliche) Minderheiten gegen die eine dystopische Staatsmacht vorgeht, sonder um eine abweichende Meinung in einem Konsensfindungsorozess (vgl. dissenting opinion).
Man landet also nicht auf einer Liste weil man etwas sagt oder tut, sondern die Zukunft vorhersagenden Mutanten sind sich nicht einig und die abweichende Darstellung ist dann der Minority Report.
Transcript: Hab die neue Funktion genutzt um die Passage nachzulesen. Super Feature. Nur mit in-line Englisch tut sich die Spracherkennung offenbar schwer…
Danke. Vielleicht sollte ich mir das Original auch mal durchlesen.
Was die Transkription betrifft: knifflig. Bin schon froh, dass es mit dem deutschen halbwegs gut funktioniert mittlerweile. Für dynamischen Sprachwechsel braucht es wohl noch eine Weile.
Jetzt ärgere ich mich gerade kein Twitter zu haben, aber dieses vorzügliche Produkt darf nicht unbekannt bleiben: RFID blocking Hülle für den gelben Impfpass, wie fantastisch ist das denn!!?! https://www.ebay.de/itm/265171516928
Danke Tim :-)
Bitte :)
zum digitalem Impfpass/CovPass.
Wird in der App eigentlich angezeigt, ob ich geimpft, genesen oder negativ getestet bin? Wenn nicht sehe ich hier einen Vorteil für die Privatsphäre durch die App. Dann sieht nicht jede Resturant Mitarbeiterin, wann ich geimpft wurde oder wann ich bereits an Corona erkrannt war. Dann gibt es auch nur noch eine Schlange vor dem Berghaim. Egal ob geimpft oder oder getestet: einmal scannen und rein.
Auch wenn ich es wirklich sehr gut finde, dass Linus auf eine inklusive Sprache achtet: Ich finde es nur sehr schade, dass du immer wieder „Politiker:innen“ (mit Pause) zu „Politikerinnen“ verschleift. Auf diese Art geht letztlich unter, dass dabei nicht nur männliche und weibliche, sondern auch queere Menschen gemeint sind.
Er verschleift das nicht, er benutzt generisches Feminin.
Ich respektiere deine Meinung natürlich, aber als Inter-Person fühle ich mich da sehr mitgemeint.
Ich respektiere deine Meinung natürlich auch und es ist gut, dass du dich da mitgemeint fühlst!
Ich sehe das nur einfach anders (ebenfalls als queere Person). Das generische Femininum ist so verkehrt wie das generische Maskulinum. Wir wollen ja eben alle Menschen sprachlich sichtbar machen – nicht die eine Gruppe mehr und die andere Gruppe weniger. Vor allem, wenn es Menschen gibt, die sich weder männlich noch weiblich sehen. Der Gap hat schon seinen Sinn.
Dazu kommt noch, dass „Politikerinnen“ gerade in einem negativen Kontext auf einmal transportiert, dass negative Politik vorwiegend von Frauen kommt. Gerade da sollte man ja bewusst ausdrücken, dass sie von allen kommt – bzw. sogar vorwiegend von Männern.
Hinsichtlich des aktiven Anbietens einer Kommunikations-App mit Backdoor habe ich schon Bauchschmerzen. Klar, über entsprechende Verbreitungskanäle (und mglw. auch den relativ hohen Preis, den keine Normalnutzer:in zahlen würde) lässt sich vielleicht relativ gut steuern, dass nur potenziell Kriminelle überwacht werden. Aber ich denke einen Fehler sollten wir nicht machen: den Gedanken des Feindstrafrechts übernehmen. Danach gibt es sowas wie Gegner:innen einer liberalen Gesellschaft, gegen die man Bürgerrechte nicht mehr beachten muss, um die liberale Gesellschaft zu schützen. Solche Theorien sind vor allem eins: brandgefährlich.
Was bedeutet aber das aktive Anbieten einer App, mittels derer man dann einen Full Take macht? Es bedeutet, dass man eine mehr oder weniger genaue Heuristik zum Vorliegen von eine TKÜ rechtfertigenden Umständen baut, indem man die Verbreitungswege beeinflusst; es gibt keinerlei Kontrolle im Einzelfall. Für eine TKÜ ist aber für jeden Einzelfall vorab ein Verfahren zu fordern, indem unabhängig ein hinreichender Verdacht bzgl irgendwelcher irgendwie konkretisierbarer Taten vorliegt, die auch hinreichend schwer wiegen müssen. Das alles gibt’s nicht. Es wird einfach gesagt: „Na ja, sind ja eh Kriminelle“ und dann ein Full Take gemacht, dieser Datenhaufen durchsucht und die Leute dann bestraft. Man denkt: Wer sich nichts zu schulden kommen lassen hat, hat nichts zu befürchten, alle anderen haben’s verdient. Das ist aber falsch. Wir haben zwar anders als bspw. die USA kein umfassendes Beweisverwertungsverbot für rechtswidrig erlangte Beweise (eher haben wir sowas gar nicht, aber das ist ein anderes Thema), aber der Gedanke, dass vorgeschaltete Verfahren die Privatsphäre schützen, den Grundsatz der strafprozessualen Waffengleichheit wahren und sowas wie eine Fairness etablieren sollen, greift auch hier.
Darüber hinaus: Auch unter den Nutzer:innen einer Drogen-App könnten Leute auf die Idee kommen, kernbereichsrelevante Daten zu verschicken. Kernbereichsrelevante Daten sind so nah an der Menschenwürde, dass sie sofort gelöscht werden müssen, idealerweise erst gar nicht erhoben werden (deswegen gibt’s in der Regel auch keine Wanzen im Schlafzimmer). Wie man aber bei einer so großen Nutzerbasis und der damit einhergehenden Datenmenge effektiv einen Kernbereichsschutz sicherstellen will, erschließt sich mir nicht.
Apple: „Schöne App habt ihr da, wäre doch schade wenn die gesperrt würde. Ihr müsstet nur diese acht Videos entfernen…“
Linus: „Man kann auch sagen, es ist eigentlich nett, dass Apple sagt wenn ihr die Videos entfernt darf eure App wieder auf das Apple TV“
Kann man sagen, hat aber schon ein bisschen was von Stockholm-Syndrom :D
Und ob ich die Videos „mehr oder weniger zufällig ausgewählt“ nennen würde weiß ich auch nicht… Waren immerhin ein Video über Jailbreaking und eins über Bluetooth Hacking dabei. Man könnte Apple also schon vorwerfen, dass sie da ihre eigenen Geschäftsinteressen im Blick hatten als sie Bildungsmaterialien gesperrt haben, auch wenn der Impact am Ende wohl eher gering ist.
Hallo,
zum Thema Staatstrojaner.
Wieviel vertrauen schafft eine Regierung bei Menschen in Dinge wie CWA (ist Quelloffen, ich weiß) Elster Steuer Software, AusweisApp und derlei Software wenn man gleichzeitig eine Wildcard für Staatstrojaner vergibt ? Die Frage wie vertrauenswürdig diese Software mit Bundesadler und welche Schnittstellen da künftig eingebaut werden (könnten ?!) muss gestellt werden. Wenn die Menschen den Systemen nicht mehr trauen kann man die Digitalisierung forcieren wie man will, niemand wird sie nutzen. Sehr schade.
Von den Geschäften mit zweifelhaften 0-Day Firmen mal ganz ganz abgesehen, auch das sollte mal beleuchtet werden.
Bei so unfassbaren Skandalen, die sich die Bundesämter und Landesbehörden für „Verfassungsschutz“ in den letzten Jahrzehnten geleistet haben, fällt es mir immer leichter, sie „Verfaschungsschmutz“ zu nennen.
Der Verfaschungsschmutz muss zerschlagen und auf demokratischer Grundlage zu einem Verfassungsschutz, der seinen Namen verdient, neu aufgebaut werden.