Feedback — Elon Musk und Twitter — Cyber-Sicherheitsagenda — Messenger-Interoperabilität — Office-Macros doch nicht deaktiviert — Verfassungsbeschwerde Staatstrojaner — Termine
Heute dreht sich viel um die neue Cyber-Sicherheitsagenda der Bundesregierung, die ein bisschen vage daherkommt, aber zu viele olle Kamellen auf den Tisch legt und nicht den Eindruck macht, als ob man das Problem schon verstanden hätte. Ansonsten freut sich Linus, dass er mal wieder Recht behalten hat und wir gehen noch ein paar andere Dinge durch. Also alles wie immer.
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Transkript
Shownotes
Feedback
warum Zoou nicht spendet
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Zoou
Kommentar von Käthe
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Käthe
Musk kauft Twitter nicht
- spiegel.de: Elon Musk: Twitter verklagt Tesla-Chef wegen Vertragsbruchs – DER SPIEGEL
- finanzen.net: Twitter-Deal abgeblasen
- twitter.com: Tweet von elonmusk
- twitter.com: Tweet von btaylor
- tagesschau.de: Twitter verklagt Milliardär: Musk-Rückzug „ungültig und unrechtmäßig“ | tagesschau.de
- faz.net: Twitter verklagt Elon Musk wegen Rückzieher von Kaufvertrag
- twitter.com: Tweet von Linuzifer
Cyber-Sicherheitsagenda
- youtube.com: BMI stellt Cyber-Agenda vor (Tagesschau & Tagesthemen 12.07.2022) – YouTube
- tagesschau.de: Pläne des Innenministeriums: Bund will mehr Kompetenzen bei Cyberattacken | tagesschau.de
- heise.de: Cybersicherheitsagenda: BKA & Co. sollen Angriffsserver runterfahren können
- zeit.de: line“: ”Cyberangriffe: Was hei\u00dft hier Hackback?
- bmi.bund.de: BMI – Presse – Bundesinnenministerin stellt ihre Cybersicherheitsagenda vor
- bmi.bund.de: Cybersicherheitsagenda PDF
Messenger-Interoperabilität
- netzpolitik.org: Digital Markets Act: Sichere Messenger Threema und Signal sind gegen Interoperabilität
- netzpolitik.org: Digitale-Dienste-Gesetz: Verpasste Chance für Visionen
- heise.de: „Mittelschwere Katastrophe“: EU-Parlament beschließt Regeln für Netz-Plattformen
Office-Macros doch nicht deaktiviert
- bleepingcomputer.com: How to auto block macros in Microsoft Office docs from the internet
- bleepingcomputer.com: Microsoft says decision to unblock Office macros is temporary
EU-Netzneutralität
- netzpolitik.org: Kritik an Vestager: EU-Abgeordnete warnen vor Abschaffung der Netzneutralität
- patrick-breyer.de: To the European Commission Margrethe Vestager, Executive Vice-President „A Europe Fit for the Digital Age“ and Thierry Breton, Commissioner „Internal Market“
Verfassungsbeschwerde Staatstrojaner
- netzpolitik.org: Verfassungsbeschwerde: Staatstrojaner gehen uns alle an
- freiheitsrechte.org: Die Nachrichtendienste müssen zurück auf den Boden des Grundgesetzes – GFF erhebt Verfassungsbeschwerde gegen G10-Staatstrojaner für Geheimdienste – GFF – Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V.
Anonyme Zahlungen
- heise.de: Bitcoin & Co.: EU-Gremien einigen sich auf Aus für anonyme Kryptozahlungen
- patrick-breyer.de: Digitales Bargeld: EU verbietet anonyme Zahlungen in Kryptowährungen – Patrick Breyer
Termine
Tag des offenen Hackerspace
- ccc.de: CCC | CCC lädt zum ersten Tag des offenen Hackerspace ein
- umap.openstreetmap.fr: Tag der offenen Hackspaces – uMap
- md.darmstadt.ccc.de: Tag der offenen Hackerspaces – HedgeDoc
Was haltet ihr von der Hypothese, dass es Social-Media-Bots gar nicht gibt?
https://uebermedien.de/71721/kann-es-sein-dass-es-social-bots-gar-nicht-gibt/
Gabs doch schon von Michael Kreil was dazu.
Margrethe Vestager ist Dänin und spricht sich eingedeutscht etwa wie „WÄSteja“ (j wie in Junge, nicht wie in Journal!) oder besser „WEStäja“ (kurzes E). Die phonetischen Feinheiten des Dänischen lassen wir hier mal außer Acht (für die Nerds: stød), die sind Dänen von Nicht-Muttersprachlern ohnehin nicht gewohnt. „Close enough“ ist hier das Ziel.
Deswegen war ich hier! :D
Bin trans Hörer. Der Begriff „transsexuell“ ist aus verschiedenen Gründen veraltet, besser ist „transgender“ oder einfach „trans“.
That said, ist es mir unendlich lieber ihr verbreitet Toleranz mit veralteten Begriffen, als wenn mit korrekter Terminologie Hass geschürt wird. Danke also dafür.
Das ist meiner Meinung nach die vernünftigste Einstellung. Denn sollte man eine Maßnahme nicht daran messen, was sie faktisch bringt anstatt daran, was sie eigentlich beabsichtigt? Meiner Meinung nach ist Genderdeutsch eine Fehlentwicklung, die auf Missverständnissen und Bildungslücken beruht. Angefangen haben die Versuche von Aktivisten, die Sprache zu ändern in den 1970ern. Damals ging es „nur“ um Frauen, also hat man versucht überall ein „innen“ anzuhängen. Dann wurde daraus“Innen“ und irgenwann „_Innen“, um weitere Personen, die sich nicht als männlich oder weiblich sehe n, einzubeziehen. Das hat allerdings nur mäßig funktioniert. Ursprünglich hatten weibliche Formen zudem eine ganz andere Bedeutung. Ein Bäuerin war einfach nur die Ehefrau eines Bauern und nicht etwa ein selbständiger weiblicher Bauer. Sprachlich macht die Endung -in damit eine Frau erst recht zu einem Anhängsel eines Mannes. Besser wäre es gewesen, es wie im Englischen zu handhaben und Begriffe unabhängig vom Geschlecht der Person zu verwenden. Die Frage ist doch, was tut das Geschlecht überhaupt zur Sache? Erst dadurch, dass man diese Unterscheidung herausstellt, öffnet man Diskriminierung nach Geschlecht Tür und Tor aber eben auch für Missverständnisse, wenn man nicht gleichzeitig immer alle Geschlechter nennt, was die Sprache unpraktisch aufbläht. Zu den wenigen geschlechtsspezifischen Begriffen im Englischen:
Im englischsprachigen Raum wehren sich einige Schauspielerinnen gegen die Bezeichnung „actress“ und wollen stattdessen ebenfalls als „actor“ bezeichnet werden, weil sie sich durchaus mit männlichen Schauspielern vergleichen und messen lassen wollen.
Die deutsche Sprache ist schon komplex genug, wenig kompakt und im technischen Sinne over-engineered. Die wenigsten Menschen sind in der Lage die Sprache im Alltag korrekt zu verwenden, geschweige denn von ihren komplexen Möglichkeiten Gebrauch zu machen. Zudem halte ich es auch für einen Mythos, dass die deutsche Sprache besonders präzise sei. Abgesehen davon, dass man sie dann auch entsprechend beherrschen und einsetzen müsste, ist sie sehr oft eher mehrdeutig, schwer verständlich und irreführend. Präzise Begriffe werden im Alltag sehr häufig falsch verwendet (Beispiele: anscheinend vs. scheinbar, mutmaßlich vs. vermeintlich, als vs. wie). Auch wird selten der Konjuktiv genutzt und damit Mutmaßungen als Fakten kommuniziert. Und dabei spreche ich nur von nativen Sprechern. Migranten im fortgeschrittenen Alter ist es kaum zuzumuten, die deutsche Sprache komplett zu erlernen. Das zusätzliche komplizierte Genderdeutsch führt letztlich auch dazu, dass diese Menschen aufgrund Sprachschwierigkeiten — oft sicherlich auch unbewusst — diskriminiert werden. Und wenn wir mal über Zahlen reden: Das betrifft sehr viel mehr Menschen als die vermeintliche Diskriminierung durch klassisches Deutsch. Im schlimmsten Fall wird der Pizzabäcker, der per Anzeige einen Lieferfahrer sucht, sanktioniert, weil er nicht „(m/w/d)“ dazuschreibt. Eine schlaue Kartoffel, so wie ich, schreibt es dagegen rein und lädt dann einfach nur Frauen zum Vorstellungsgespräch.
Auf der einen Seite wird behauptet, Sprache ändere sich und auf der anderen Seite versucht man sie mit dem Vorschlaghammer zu manipulieren. Können wir nicht einfach anerkennen, dass die grammatikalisch maskuline Form, heute nicht mehr mit dem biologischen oder meinetwegen sozialen Geschlecht zusammenhängt, sondern einfach nur eine sprachliche Konvention ist? Genau das nämlich würde bedeuten, anzuerkennen, dass Sprache sich ändert.
Die Behauptung, nicht-männliche Personen seien beim generischen Maskulinum nur mitgemeint, ist völlig falsch. Der Fehler ist nicht, Begriffe nicht zu gendern, sondern Schülern nicht beizubringen, dass die Endung -er nichts über das Geschlecht einer Person aussagt. Es war vermutlich ein großer Fehler in der Grammatik überhaupt Geschlechter zu verwenden, denn in der deutschen Sprache haben alle Hauptwörter ein „Geschlecht“ sogar Besteck. Im Englischen haben Gegenstände wenigstens das Geschlecht neutrum, im Deutschen dagegen haben wir ein absolut unnützes und undurchschaubares Wirrwarr von Geschlechtern für jeglichen Begriff! Wenn nicht-männliche Personen daher glauben, dass sie typisch männliche Berufe nicht ausüben können, dann kann man das dem Bildungssystem und der Gesellschaft im Allgemeinen vorwerfen. Dass es an der Sprache läge, halte ich für einen Fehlschluss. Das scheint nir auch ein retrospektiv verzerrter Blick auf die Vergangenheit zu sein. Früher war die Gesellschaft eine andere und hat Frauen in „Männerberufen“ teilweise nicht toleriert oder diskriminiert. Das wurde aber nicht dadurch geändert, dass man in Stellenausschreibungen „(m/w/d)“ angehängt hat. Allem voran waren es auch wirtschaftliche Interessen. Warum wohl war Gleichberechtigung in der DDR weiter vorangeschritten als in der BRD? Man brauchte die Arbeitskräfte. Umgekehrt bedeutet das allerdings mittlerweile auch, dass viele Haushalte ohne zwei Einkommen unter der Armutsgrenze liegen. Was früher mal eine Chance für mehr Wohlstand bis Luxus war, ist heute eine Notwendigkeit, um überhaupt über die Runden zu kommen.
Nicht zuletzt halte ich die Aufspaltung von Menschen in noch mehr Untergruppen für absolut kontraproduktiv. Profitieren werden davon wenn überhaupt die Falschen nach dem Prinzip Teile und Herrsche. Gerade durch Social Media sind die Menschen geteilt mehr denn je in Blasen, die sich alle für die Mehrheit halten. Im Übrigen finde ich es ziemlich naiv zu glauben, dass Menschen die gendern toleranter, gebildeter oder auch nur weniger transphob seien. Viele gendern doch bloß als Mitläufer aus Gruppendruck, vorauseilendem Gehorsam, um modern zu wirken oder was auch immer. Dass diese Personen sich tatsächlich selbständig informiert und tiefere Gedanken zu dem Thema gemacht haben, möchte ich bestreiten. Generell finde ich es auch sehr seltsam, dass ausgerechnet Menschen aus der Wissenschaft so unkritisch auf den Genderzug aufspringen. Über Homöopathie wird sich (zurecht wenn auch unnütz) lustig gemacht, aber ein paar lausige Studien und völlig unlogische Begründungen für eine im Alttag vollkommen untaugliche Gendersprache, werden zum Anlass genommen, diese zu propagieren. Dann hält man es aber selbst nicht durch und assoziiert jeden Kritiker mit der AfD oder schlimmerem. Mein besonderer Respekt gilt allen, die wissen, wen ich meine.
Die Behauptung von Gendersprachlern ist ja, dass man mit Sprache das denken, dahingehend beeinflussen kann, dass traditionelle Rollenmuster aufgelöst werden. Allerdings gibt es genügend Realbeispiele, die zeigen, dass eine genderneutrale oder genderarme Sprache langfristig keinen Einfluss hat: Türkisch, Ungarisch oder auch Englisch. Keine dieser Sprachkulturen ist deutschsprachigen Kulturen in Sachen Gleichstellung voraus. Man darf sogar mutmaßen, dass sie uns zum Teil hinterhängen.
Umgekehrt bestreite ich, dass Menschen, die Gendersprache ablehnen, generell transphop, homophob oder gar rechts sind. Klar, wer transphob oder homophob ist, ist wahrscheinlich auch gegen Gendersprache. Der Umkehrschluss gilt aber nicht. Umkehrschlüsse sind auch so eine weit verbreitete Bildungslücke. Es gibt auch homosexuelle Rechte —vermutlich gar nicht so wenige. Allein deshalb ist es schon absurd Kritiker von Gendersprache in die rechte Ecke zu stellen. Die Schwulen, die ich kenne, lehnen Gendersprache genauso energisch ab wie ich und im Übrigen bevorzugen sie auch das Wort schwul gegenüber homosexuell. Nur weil einige ein Wort als Beleidigung missbrauchen, macht es das Wort nicht zu einem Unwort oder falschen Begriff. Auch dies ist ein Beispiel dafür, dass menschliche Sprache inhärent unpräzise, uneindeutig und meist kontextabhängig ist.
Hi Zusammen,
Linus sagt in dieser Folge öfter: „Wie stellen die sich das eigentlich vor“.
Und ich glaube hier liegt ein zentrales Problem, welches sich durch die gesamte Gesellschaft* in Deutschland zieht. Es fehlen die Grundlagen im Bereich IT, also das grundsätzliche Verständnis der Vorgänge. Damit meine ich explizit NICHT „jeder muss Programmieren können“ oder „wir brauchen Programmierunterricht“. Aber eine grundsätzliche Idee der funktionsweise und der Abläufe in IT Systemen und Rechnern auf einer angemessenen Abstraktionsebene.
Was hier in Bezug auf das BMI deutlich wird, ist das offensichtlich keine bis kaum Grundlagen vorhanden/verstanden sind. Da auch kein korrektiv in den Behörden greift muss man wohl davon ausgehen, dass niemand diese Grundlagen hat/beherrscht. Die inflationäre Nutzung des Begriffs „Cyber“ deutet stark darauf hin, dass diese These auch nach wissenschaftlicher Prüfung bestätigt werden wird.
Good News: Man kann das lernen. In jedem Alter und mit jedem Hintergrund.
Bad News: Man muss es wollen, die Lernangebote sind momentan zu mies, unzugänglich oder schlicht nicht vorhanden.
Und Nein, „im Internet steht doch alles, muss man nur nachlesen“ hilft hier nicht. Nicht jeder kann recherchieren und man muss Informationen einordnen können. Und für das einordnen dieser Informationen bedarf es Grundlagen, die wiederum nicht vorhanden sind.
* Einschließlich Digital Natives, Generationen am Ende des Alphabets, Kinder, Jugendliche, Rentner und alle anderen hier nicht explizit genannten Altersgruppen.
Ich sehe das zu 100% genau wie du und hatte bei Linus Ausführungen auch genau diesen Gedanken. Alles Symptom falscher (Produktschulungen) oder gar keiner digitalen Bildung oder gar Aufklärung. Als würde eine zentrale Stütze unseres Wirtschaftens keinen Gesellschaftlichen Kontext und Impact haben.
Das Coole: Es gibt mit dem LPIC-Essentials-Zertifikat ein perfektes Template zur Schaffung einer idealen Bildungsbasis. Wenn man es schaffte, dass jede Schülerin das Angebot bekommt dieses Zertifikat bis zum Ende der Mittelstufe zu erringen, wären wir perspektivisch schon ein gutes Stück weiter.
Hierzu bräuchte es auch keine Fach-Lehrerinnen, deren personnelle Decke sich ja auch am Rande der Katastrophe bewegt, sondern pädagogisches Personal und den externen Markt der Bildungsanbieter. Wenn bei der Ausschreibung nix vermasselt wird (warum schreibe ich das…), hätten wir eine schöne Basis in welcher auch Talente erkannt werden können.
Ich rede hier explizit nicht nur von „Programmier-Talenten“, sondern um die vielen Fähigkeiten, die gebraucht werden um bessere Ideen und Strategien zur Bändigung des Zei-Bär gefunden werden können
Da hätte ich mir am Anfang des Podcasts beinahe auf den Stuhl geschissen (vor lachen).
Da ziehe ich mir ein Soundbite von was ich demnächst einfach als Audio FAQ verschicke.
Sehr weise Worte‘.
Mein guilty pleasure ist zu gendern und dabei nebenbei Leute anzupissen. Ein wunderbarer Detektor!
Detektor für was? Nennt man das nicht Trolling?
Hey zusammen, ich höre sehr gerne euren Podcast und arbeite zufällig bei Threema. Tim wunderte sich, warum sie (Threema und Signal) sich jetzt erst zum Thema Messenger-Interoperabilität und dessen Probleme melden: Threema wurde tatsächlich sogar im Rahmen der Ausarbeitung dieses Gesetzes befragt und dort haben wir im Prinzip das Gleiche gesagt. Offenbar war das für die Verantwortlichen nicht überzeugend.
These: Für die meisten von uns ist Anonymität nur sehr selten ein Thema – dann aber ein sehr großes. Die meiste Zeit unseres Lebens ist es uns entweder egal, ob wir anonym sind, oder wir legen sogar großen Wert darauf, es nicht zu sein. In vielen Bereichen des Alltags ist es sogar wichtig, dass bestimmte Tatsachen und Ereignisse mit uns als Person in Verbindung gebracht werden, angefangen bei Lohnarbeit, bei der ich das Geld für von mir erbrachte Leistungen bekommen möchte. Das ließe sich vielleicht auch anonym abbilden, aber allein schon aus Gründen der Praktikabilität ist es einfach, wenn meine Firma weiß, dass ich es war, die für sie gearbeitet hat und wie meine Kontonummer lautet. Das in der Datenschutzdebatte immer wieder gebrachte Holzhammerargument „Ich hab ja nichts zu verbergen“ ist genau dem Umstand geschuldet, dass es in den meisten Fällen völlig harmlos ist, wenn irgendwer irgendwas von mir erfährt.
Bis ich dann doch einmal Anonymität brauche.
Weil ich finde, dass es niemanden etwas angeht, welche Partei ich wähle.
Weil ich mich auf einer Webseite umsehen möchte, ohne dass irgendwer darüber Buch führt, wofür ich mich interessiere.
Weil ich eine fettige Pizza essen und dazu eine Cola trinken will, ohne dass meine Krankenkasse mir gleich eine Zusatzpolice für Herzerkrankungen aufzwingt.
Weil ich gelegentlich gern Haschkekse esse und der Besitz der – in meinen Augen harmlosen – Zutaten hierzulande illegal ist.
Weil ich schon seit Jahren spüre, dass meine gelebte Geschlechterrolle nicht zur von mir empfundenen passt, ich aber noch Zeit brauche, um damit an die Öffentlichkeit zu gehen und ich den Rat anderer Menschen suche, denen es ähnlich geht.
Weil ich mich gegen Faschismus einsetze und schon Drohmails bekommen habe, deren Inhalt sehr klar beschreibt, was mir mir geschieht, wenn mein Name und Aufenthaltsort erst einmal bekannt sind.
Weil ich im Webportal eines Großkonzerns eine Sicherheitslücke gefunden habe, die ich gern gestopft sähe, aber schon erlebt habe, wie die Rechtsabteilung des Konzerns auf Leute losgeht, die auf Sicherheitslücken hinweisen.
Weil ich in meinem Unternehmen oder meiner Behörde eine gewaltige Sauerei aufgedeckt habe, die unbedingt veröffentlicht gehört, ich aber keine Lust habe, mit dieser Veröffentlichung mein Leben zu ruinieren.
Einige dieser Szenarien mögen nie oder nur sehr selten bei mir eintreten, trotzdem möchte ich dann geschützt sein. Lohnt es sich aber, dafür mit großem Aufwand anonyme Infrastrukturen wie Telefonseelsorgen, Bargeld, das Tor-Netz oder die völlig zu recht kritisierten Kryptowährungen zu betreiben? Hat jemand mal berechnet, wie viel Strom die 7000 Tor-Nodes verbrauchen, nur um den nächsten Edward Snowden oder die nächste Chelsea Manning zu schützen? Gleichzeitig wird so viel Schindluder mit diesem Netz getrieben. Selbst vorsichtige Schätzungen gehen von mindestens 50 Prozent illegaler Inhalte im Tor-Netz aus. Dafür sollen wir auch noch das Klima anheizen? Die paar Bürgerrechtlerinnen werden sich doch noch irgendwie anders organisiert bekommen. Ähnlich ist es mit Bargeld, das mit einem wahnsinnigen Aufwand herstellen, transportieren, aufbewahren und nach entsprechender Abnutzung vernichten, nur damit ich einmal im Monat ein Gramm Haschisch beim Dealer an der Ecke kaufen kann.
Anonymität ist etwas für Ausnahmefälle, aber wir haben uns entschieden, genau diese Ausnahmefälle mit großem Aufwand zu schützen. Gleichzeitig wird Anonymität immer weiter abgebaut. Wir haben uns daran gewöhnt, dass unsere Telefonnummer bei der Angerufenen angezeigt wird. Wir zahlen meistens mit Karte. Anonyme Mailadressen nutzen wir immer seltener, dafür Messenger, bei denen wir uns mit unserer Mobilnummer registrieren – die gleiche Mobilnummer, die wir bei einem Dutzend Dienste als Fallback hinterlegt haben. Anonyme SIM-Karten gibt es nur noch im Ausland. Natürlich ließe sich in all diesen Fällen argumentieren, das sei auch nicht weiter schlimm, für die meisten von uns völlig egal und angesichts der vielen Missbrauchsmöglichkeiten dringend geboten. Ich kann die Argumentation sogar zu einem gewissen Grad verstehen, sehe aber gleichzeitig die Sorge, wie Anonymität immer weiter eingeschränkt wird. Der Versuch, die anonyme Nutzung von Kryptowährungen einzuschränken, ist ein früher Schritt, bei dem mit keinem nennenswerten Widerstand zu rechnen ist. Ziel ist meiner Einschätzung nach die komplette Abschaffung anonymen Zahlungsverkehrs – damit wir endlich wissen, wer die Antifa finanziert.
Mal davon abgesehen, dass ich das Meiste aus der „Cyber-Sicherheitsstrategie“ für Bullshitbingo halte, bin mir ziemlich sicher, dass die Sicherheitsbehörden schon etwas passendes finden werden, was sie in die einzelnen Positionen packen werden. „Früherkennung von Cyberangriffen“ könnte zum Beispiel heißen, dass die Behörde im Vorfeld „Aufklärung“ betreibt, d.h.
– Mit auf dem Rechner ist, wenn die Angriffssoftware geschrieben wird (Am besten also auf allen Rechnern)
– 0-days kaufen
– Ermittelt wer sonst noch so 0-days kauft
– Sicherheitsforscher im Blick behalten, um zu sehen, wann die 0-days verbrannt sind
– …
Hoi!
Linus: „Ich habe gerne recht“
Nein – doch – oooh! https://www.youtube.com/watch?v=w4aLThuU008
Etwas zum Gendern: Auch wenn ich mich einmal sehr amüsiert habe, als Linus in einer Folge von Behördinnen sprach, muss ich doch zustimmen. Vor allem der eine Kommentator (ich denke männlich), der sich bei der konsequenten Verwendung des Femininums nicht angesprochen fühlt, beweist doch gerade, wie Sprache Menschen ausschließen kann. Deshalb mein (alter weißer Mann) Vorschlag für alle, die eh meinen, die Frauen sollen sich nicht so aufregen, sie sind eh immer mit gemeint: Ein Jahr mal konsequent immer in allen Medien – so wie Linus – das Femininum verwenden, dann können wir ja sehen, ob sich die Männer immer mit gedacht fühlen.
Ansonsten danke für die tolle Sendung, ich habe mich auch mal über eine Folge gefreut, in der „nur“ Tim und Linus miteinander diskutieren.
Nun ja, wer Begriffe wie Behörde oder Euro gendert, der verballhornt normalerweise die Gendersprache. Das generische Maskulinum durch ein generisches Femininum zu ersetzen, ist zudem eine feministische Erfindung aus den 1970ern. Sonderlich progressiv ist das nicht und ignoriert eigentlich völlig die aktuelle Diskussion um Gendersprache, die im wesentlichen darauf auf der Annahme basiert, es gäbe mehr als zwei Geschlechter oder zumindest etwas anderes als rein männliche oder rein weibliche Rollenbilder und das man dies immer und jederzeit in der Grammatik berücksichtigen müsse.
Aber nochmal zum generischen Maskulinum. Es ist einfach nur falsch, dass hierbei nicht-männliche Personen nur mitgemeint seien. Das generische Maskulinum scherrt sich nicht um das biologische oder soziale Geschlecht der Personen. Würde man die Wörter maskulin, feminin und neutrum durch ganz andere Wörter ersetzen und nicht von einem grammatischen Geschlecht sprechen, dann gäbe es dieses Missverständnis vermutlich gar nicht. Im Englischen wird seltenst zwischen Mann und Frau bei Berufsbezeichnungen unterschieden, gibt es deshalb mehr Engineers oder Technicians im englischsprachigen Raum?
Wird hier nicht Korrelation mit Kausalität verwechselt und sind die Ursachen nicht eigentlich ganz andere als eine vermeintlich ungerechte oder unpräzise Sprache?
Technikerinnen sind nun einmal de facto nur weibliche Techniker. Zumindest ist die deutsche Grammatik bislang so definiert. Theoretisch kann man das ändern, aber was soll das bringen. Dann wird nach Logik diese Vertreter einfach in die andere Richtung diskriminiert. Das erscheint mir als denkbar schlechtes Argument. Sinnvoller und effektiver ist es, den Menschen beizubringen, dass Berufe geschlechtsunabhängig jedem offenstehen bzw. offenzustehen haben. Wenn man nach den Stockfotos in der Presselandschaft geht, dann gibt es sowieso keine Diskriminierung nach Herkunft oder Geschlecht. Und wenn diese Bilder nicht wirken, warum sollte es dann eine bürokratisch anmutende Sprachverordnung aus dem Wolkenkuckucksheim?
Jungs, ihr ver-word mich! Warum benutzt ihr denn kein LaTeX und Pandas anstelle dieser furchtbaren Gui-Sünden?
Vermutlich meinst du pandoc?
Was für ein Office-Produkt verwendet Tim denn wenn der ein Text-PDF erstellen muss, wenn er kein Word verwndet? LibreOffice, LaTeX?
Pages. Aber ich trauere immer noch FrameMaker hinterher.
Bin zwar kein Tim, möchte aber trotzdem meinen Senf dazugeben:
Braucht man denn als Privatperson überhaupt zwingend irgendwelche Office-Anwendungen? Für PDFs kann man heutzutage einfach den integrierten PDF-Pseudodrucker nehmen und den Text als E-Mail, Notiz oder einfache Textdatei verfassen.
Kündigungen werden auch als E-Mail oder handschriftlich akzeptiert. Wichtige Vertragsformulare, die unbedingt auf Papier vorliegen, bekommt man in der Regel ausgedruckt zugesendet und wenn nicht, werden PDFs akzeptiert. Mit Adobe Reader oder Adobe Fill & Sign kann man sie unterschreiben — für das Ausfüllen reicht ein Browser.
Die wenigsten Windows-Benutzer wissen, dass sie mit Wordpad schon eine für die allermeisten Zwecke ausreichende Software zum Ansehen und Bearbeiten von DOCX-Dateien als Bordmittel haben.
Wenn es unbedingt sein muss, verwende ich LibreOffice am PC und Google Docs am Smartphone.
Es gibt auch im privaten Umfeld Anwendungsfälle für Office-Software. Wenn du beispielsweise ehrenamtlich unterwegs bist und – für was auch immer – Übersichten, Listen, Präsentationen, Auswertungen usw. erstellen musst…
Na und ob!
Wenn man mal vba kann ist es (für mich) die schnellste Möglichkeit mal kurz n kleines (oder größeres ) script zu basteln.
Windows kommt seit langem mit VBScript und Powershell. Das wären sinn
volle und sehr mächtige Möglichkeiten unter Windows mit Bordmitteln zu skripten. Für anspruchsvollere Anwendungen würde sich eine Sprache wie z.B. Python lohnen, damit man auch systemübergreifend Arbeiten kann. Ansonsten sind die gelernten Fähigkeiten außerhalb des Microsoft-Universums für die Katz.
Hallo ihr beiden,
mich interessiert wie genau Linus zur ISO 27000-Normenfamilie steht. In der Folge habe ich ihn so verstanden, dass er die Idee grundsätzlich nicht gut findet, weil Kreuzchen und Audits der erforderlichen Dynamik nicht gerecht werden.
Aus meiner Sicht erhebt die ISO auch nicht den Anspruch darauf, sondern liefert mit den Controls aus beispielsweise der 27002 taktische Vorgaben, die operativ ausgestaltet werden müssen. Heißt, dann es gibt die Control nach dem Motto „Es existieren Prozesse für das Schwachstellenmangement, die in der Organisation bekannt sind und umgesetzt werden“.
Das ist zunächst mal unkonkret und muss in operative Vorgaben, welche der Unternehmensstrategie folgen, umgesetzt werden. Somit ist es immer Interpretationssache, ob du das Kreuzchen im Audit bekommst, wenn die Prüfer auf Arbeitsanweisungen und Prozessmanagement schauen.
Für Informationssicherheit ist halt immer ein bisschen Gehirnschmalz nötig.
Viele Grüße
Nils
Also wenn wir uns jetzt Mal ne Behörde wünschen dürfen, hätte ich auch eine. Wobei ich Mal hoffe, dass aus Euren Kreisen noch keiner auf die Idee gekommen ist, damit ich stolz drauf sein kann, dass sie mir selbst eingefallen ist:
Eine Bundesbehörde für behördliche Softwareentwicklung.
Klingt unoriginell, aber der Aufbau ist ja das tolle: In den meisten Fällen sind ja die einzelnen Behörden der einzelnen Länder dafür zuständig, welche Software verwendet wird. Also wahnsinnig viele Beamtinnen, die da mitreden wollen. Was ja auch mit ein Grund ist, warum da so ein Chaos herrscht. Meine Bundesbehörde ist das nun total egal. Sie soll möglichst unabhängig sein und frei entscheiden, woran sie arbeiten will. Und ich glaub‘, ich krieg das hin:
Sie kann erstmal direkt einem Bundesministerium untergeordnet sein. Ich würde Mal das Umweltministerium vorschlagen, weil da – glaub ich – das Chefin-Arschloch-Risiko am kleinsten ist. Dann müssen wir die Behörde nur „Bundesbehörde für nachhaltige behördliche Softwareentwicklung“ nennen und fertig. Langfristig sollte es ihr Ziel sein, ein Softwarepaket bereitzustellen, mit dem die vielleicht schlimmsten Baustellen, z. B. BackUp-Management, bei möglichst vielen Behörden einheitlich gelöst werden.
Die BNBS arbeitet nun aber erstmal ohne externe Vorgaben und entwickelt einfach irgendwas, was vielleicht in Behörden gebraucht werden könnte. Sie könnte ja z. B. mit einem Dateiverwaltungsprogramm anfangen. Oder was weiß ich. Und wenn sie fertig ist, bietet sie das Programm mit ner sinnvollen Lizenz allen Behörden kostenlos an.
Da die Entscheidungsgewalt noch bei den Ländern liegt, können die zwar nicht gezwungen werden, dass Programm zu benutzen. Aber jede Abteilung hat nun die Wahl, ob es die kostenlose Software benutzen oder sich irgendwas auf dem Markt kaufen will. Und keine Illusion: Relativ lange werden viele Abteilungen sicherlich die kommerzielle Software bevorzugen. Aber meine Behörde ist ein Langzeitprojekt. Und mit der Zeit wird ihre Software ja immer besser und attraktiver. Im besten Fall so gut, dass fast alle Behörden sie nutzen. Im schlimmsten Fall ist sie halt noch eine weitere Software-Anbieterin, neben den ganzen anderen. Hilft nicht unbedingt. Schadet aber auch nicht.
Irgendwann kann frau auch einführen, dass externe Abteilungen Anträge auf Softwareerweiterungen an die BNBS stellen können. Die Entscheidungsgewalt bleibt aber bei der BNBS. Der Prozess könnte vielleicht so bürokratisiert werden: Das KFZ-Amt von Quakenbrück bittet z. B. darum, dass Formulare nicht nur als PDF- sondern auch als DOCX-Dateien gespeichert werden können. Natürlich als ordentlicher Antrag: Was, warum, wofür, Steueridentifikationsnummer. Schön ordentlich halt. Dann schaut die BNBS sich das an und gibt dazu Rückmeldung. Entweder wird es – ggf. in abgeänderter Form – gemacht (dann könnte daraus z. B. ne Story werden) oder der BNBS begründet warum sie es nicht macht. Sie sollte dabei auch unbedingt Vorschläge machen, wie die KFZ-Behörde ohne die Erweiterungen Ihre Arbeit machen könnte. Auf keinen Fall darf der BNBS sich Druck machen lassen. Soll‘n sich die in Entenhausen halt doch wieder andere Software kaufen, wenn sie es brauchen. Ist dann halt so.
Wichtig ist noch die Lizenz, mit der die Software angeboten wird. Wenn das ganze Open-Source ist, muss auf jeden Fall verboten werden, dass der Code geändert und dann verwendet werden darf. Sonst finden die in Quakenbrück noch eine die programmieren kann und dann bauen die sich die Software nachher noch selbst um. Dann haben wir richtig Chaos.
Damit das „marketingmäßig“ klappt, sollte die Behörde eher klein sein. Dauert zwar länger, aber so bleibt sie auch unscheinbarer. Sie sollte nicht mit riesen Versprechungen gegründet werden, wie die Digitalisierung der Behörden einzuleiten. Sondern schön Schritt für Schritt. Sie könnte als eine Art Kompetenzaufbauschmiede vermarktet werden, die so’n bisschen vor sich hinwerkelt. Mal nen kleines Progrämmchen rauswirft, dass ihr in Quakenbrück vielleicht ja sogar gebrauchen könntet. Aber wenn nicht, auch nicht schlimm.
Wäre das nicht was?
Jetzt platzt mir doch langsam der Kragen. Ich hab echt keinen Bock von euch als Scammer tituliert zu werden. Ich habe Bitcoin, aber niemals habe ich irgendwen gescammed. Was soll das? Ich komme bei euch in letzter Zeit oft aus dem Staunen nicht heraus. Ihr seid sonst so krass differenziert bei allen möglichen Themen, egal ob Programmversionen, Gesetzestextformulierungen oder soziologische Effekte auf die Gesellschaft. Aber bei diesem Thema rührt ihr einfach alles zusammen.
Bitcoin ist _nicht_ das gleiche wie der ganze andere Crypto-Quatsch. Gerade von euch hätte ich erwartet, dass ihr das bahnbrechende Real-World-Effekt-Potential erkennen könnt und es zu schätzen wisst. Es wird nie wieder gelingen, ein solch verteiltes, manipulationssicheres und zensurresistentes Netz zu schaffen. Denn das Auge Saurons hat nun die Problematik erkannt und wird jede Wiederholung verhinden.
Das das Bitcoin-Netz in diese Position gekommen ist, ist ein Meisterwerk des Hackens auf globaler Ebene. Auf seiner Basis werden findige Köpfe noch beeindruckende Dinge schaffen. Und nein, ich rede nicht von „Blockchain-Technologie“, sondern von _diesem_ einen Netzwerk namens Bitcoin. Das fängt bei Lightning an, dass sich anschickt ein so leicht zu verwendendes (Mikro-)Payment-System wie Paypal zu werden, aber halt Peer-to-Peer und ohne zensierenden Gatekeeper. Und was Taproot ermöglichen wird, ist noch überhaupt nicht abzusehen.
Dann läuft das Netzwerk nun seit zehn Jahren, _ohne_ nennenswerten Ausfall. Und das, obwohl die Hack-Incentives durch die hohen Kurse wahrlich gewaltig sein dürften. Welches andere Open-Source-Projekt hat derartiges hinbekommen?
Nach so was sollten sich gerade CCC-Mitglieder eigentlich verzehren. Aber nein, ihr konzentriert euch auf so Nebenaspekt-Lächerlichkeiten wie die Tatsache, dass im Moment einige Leute damit spekulieren und freut euch diebisch über Kursverluste. Ach ja, übrigens finde ich es mega-tendenziös, dass ihr die kürzliche Kursentwicklung als Scheitern von Bitcoin darstellt, obwohl gerade _alle_ gehandelten Assets im free fall sind und sich die ganze Welt auf dem Weg in eine Rezession befindet. Damit erzeugt ihr ein völlig falsches Bild beim unbedarften Hörer. Das sind Mittel, die ich von der BILD erwarten würde, aber keinesfalls von euch.
Dann die Energie-Thematik. Verbrauchen eure ganzen tollen Spielzeuge etwa keine Energie? Wie kann man denn Manipulationssicherheit und Zensurresistenz _ohne_ Energieverbrauch hinbekommen? Es ist doch bei jedem Energieverbrauch die Frage, was man denn dafür bekommt. Habt ihr die Geschichte von den streikenden Truckern in Kanada nicht mitbekommen, deren Konten von der Regierung eingefroren wurden? Die Art, wie gerade versucht wird, ein ganzes Land vom internationalen Zahlungsverkehr auszuschließen? Habt ihr nicht mitbekommen, dass alle Zentralbanken gerade an eigenen Digitalwährungen arbeiten, die diese Art der totalen Kontrolle und die Ausschaltung von unliebsamen Personen und Organisationen möglich macht? Ist euch das alles egal? Wenn nicht, was habt ihr für Lösungen?
Gemessen an den Positionen bzgl. Freiheit, Bürgerrechte etc., die ihr sonst so vertretet, müsstet ihr das Bitcoin-Netz verteidigen. Stattdessen leistet ihr dem dumpfen, uninformierten und undifferenzierten Bashing massiv Vorschub. Sehr traurig.
Hast du mal Tomoyuki Yamashita gefragt, ob er was über Satochi Nakamoto weiß? Vielleicht weiß auch Richard Carrier eine Antwort … der beschäftigt sich mit dem gleichen Problem.
Scammer!
Was viele Menschen nicht verstehen bei „Anlagen“ ist, das es immer der Verlust der Anderen ist, die einen selber Reich machen, nicht die Arbeit oder tolle Ideen. Wenn du dich jetzt auchnoch hinstellst und deine Tat legitimieren willst („Wieso, es ist doch das System!…“) bist du für mich sogar weniger als ein Scammer. Spende deine Bitcoin und schließe dich somit wieder den Menschen an, die nicht den Planeten essen wollen. Ihr Geldmenschen seid echt kaputt. Scammer!
Warum Elon Musk mehr als eine Milliarde wird zahlen müssen:
https://youtu.be/CeTwHkTmyRE?t=3182
(amerikanischer Podcast / YouTube Sendung zu aktuellen rechtlichen Themen)
oder auch
https://podcasts.apple.com/de/podcast/everyones-favorite-legal-battle-and-so-much-inflation/id1073226719?i=1000570001636
Wenn der Elon dann Twitter für 28 Mrd kaufen wird, hat er am Ende den besseren Deal gemacht.
Es geht bei diesen Leuten auch nicht um die eine Milliarde hier und die andere Milliarde dort.
Ich glaube nicht, dass Tim und Linus jeden, der Bitcoin besitzt als Scammer bezeichnen sondern nur die, die Cryptowährungen skrupellos bewerben. Das ist auf YouTube und Social Media tatsächlich eine regelrechte Seuche.
Vermutlich kennst du den Vortrag schon, aber für Mitleser verlinke ich mal Fefes Vortrag zum Thema Cryptowährung:
https://youtu.be/45D7n8tvMho
Da gibt es schon Antworten auf die meisten deiner Fragen auch wenn es nicht nur um Bitcoin geht. Deine Fragen finde ich übrigens manipulativ. Niemand wirft Bitcoin vor Energie zu benötigen. Es geht um die Kapazität in Relation zum Nutzen. Im Übrigen würde sich fast niemand für Bitcoin interessieren, wenn man es nicht in konventionelle Währung tauschen könnte. Der ganze Nutzen von Bitcoin ist eigentlich nichts weiter als der Superlativ von Währungsspekulation. Wenn die Wirtschaft kollabiert, dann schützen letztlich nur reale Güter und Dienstleistungen vor Armut.
Zu der Crypto-Influencer-Seuche und das Umtausch-Interesse:
Sicher, die Seuche gibt es. Wo der Trog ist, sammeln sich nunmal die Schweine. Und es ist ein gewaltiger Trog. Das ist genau ein Aspekt des globalen Hacks, den ich angesprochen habe. Du kannst noch so ein gutes Projekt/Produkt haben, die „mass adoption“ ist ein riesiges Problem. Es wurde bei Bitcoin gelöst, wenn auch mit Kollateralschäden in Form dieser Seuche.
Ich kenne den Vortrag von fefe und er beantwortet keine meiner Fragen, insbesondere die letzte, wichtigste: Welche andere Lösung gibt es?
Den Manipulationsvorwurf weise ich zurück. Bitcoin braucht unter 1% der globalen Energieproduktion. Wenn ich die Wahl habe, diesen Preis zu zahlen oder unsere Freiheit zu erhalten, die u.a. bedroht ist vom erstarkenden China oder auch der sich im World Economic Forum in Davos versammelnden Elte, geführt von Klaus „You will own nothing and be happy“ Schwab, dann sage ich dir mit vollem Ernst: Diesen Preis sollten wir bezahlen.
Nein, brauchen wir nicht. Es gibt bessere Lösungen als PoW oder PoS um digital sicher bezahlen zu können:
https://media.ccc.de/v/dgna-4169-datenschutzfreundliches-digita
Die Vereinten Nationen erkennen 195 unabhängige Länder an. Deine Währung benötigt also soviel Energie, wie zwei mittelgroße Staaten zusammengenommen? Die neben jeweils einer eigenen Währung noch Energie für eine ganze Menge anderer Dinge benötigen? Und das ist ein Pro-Argument?
Office-Makros:
Galt die Regel, dass Markos bei Dateien aus dem Internet deaktiviert sind, auch für Dateien, die ich über das Web-Interface aus Sharepoint runterlade?
Dann hätte ich eine Vermutung, wieso das wieder aktiviert wird. xD Neben dem üblichen „der Druck war zu hoch“.
Das zweite Problem ist, dass MS so dumm war und weitere essenzielle Funktionen an das aktivieren von Maltos gebunden hat. (Filter in Excel zB). Klar könnten sie diese Abhängigkeit lösen aber das bedeutet vermutlich einiges an Aufwand. Und ohne diese Funktionen ist Excel quasi wertlos.
Mich würde ja einmal interessieren, wie oft Berechnungen, die in Excel – mit und ohne Makros – gemacht werden, überhaupt korrekt sind. Wenn man bedenkt, wie viele Bugs normale Software enthält, die von Profis erstellt wird, dann würde es mich wundern, wenn Formeln und Makros, die von Laien zusammengeklickt und gegoogelt werden, nicht mindestens genauso viele Fehler enthielten. Excel selbst hatte ja auch schon Bugs bei einfachen Berechnungen. Zudem bedenken wohl die wenigsten Anwender den Unterschied zwischen numerischen und symbolischen Berechnungen. Die meisten Berechnungen sind aber vermutlich so primitiv, dass es nicht viel Raum für Fehler gibt.
Nichtsdestotrotz finde ich es gruselig, dass viel Unternehmen essentielle Teile ihrer Logik von Programmierlaien in Excel abbilden lassen — allein schon wegen des starren Tabellenkonzepts. Was stand nochmal in Spalte 537?
Da würde ich mir keine Sorgen machen.
Aufgaben, die mehr schlecht als recht in Excel gelöst werden, wurden vorher manuell durchgeführt. Die Fehlerquote war dabei höher, es dauerte ewig und war dementsprechend teuer.
So. Nachdem ich ewig die Verdammung der Macros kopfschüttelnd angehört habe, möchte ich dem lieben Tim mal ein paar Beispiele aus der Wirtschaft zur Verdauung anbieten.
A) Du bist für die Steuerung eines Teams aus 400 Softwareentwicklern zuständig.
Von „oben“ kommt die Ansage „Folgendes neues Corporate Requirement wird neu eingeführt (zb irgendwas mit Security oder Performance).
Dann scannst Du das gesamte Coding und schickst maßgeschneiderte Mails an jede(n) Entwickler(in) basierend auf seinem (ihrem) Coding im System.
Da brauchst Du xls und outlook macros.
Oder seeeeehr viel Zeit.
(Und ich war in solchen Rollen in einem Team aus 3000 Entwicklern!)
B) Du holst Daten aus ner Datenbank mit zig 10000 Entries und gleichst sie mir irgendwas anderem ab.
Die Ergebnisse lassen sich am schnellsten mit Word Macros in verschickbare Texte umgewandeln.
Und dann entweder in ein hochladbares ( in die datenbank) csv gewandelt oder halt per outlook verschickt.
csv upload zu basteln geht halt viel schneller als grossartige Datenbank Befehle.
Es gibt nix besseres für kleine Problemchen (bis zu 10.000 Mails oder Entries) als Macros.
Klar. Man könnte das auch in Darenbanksystemen basteln.
Dann brauchst Du da aber Schreibrecht und Entwicklungsrecht.
Und diese Berechtigungen möchtest Du eben aus Securitygründen und Fehlermöglichkeiten nicht jedem geben.
Halt Dich am besten an Linus‘ Worte:
„Halt Dich raus wenns um professionelle Anwendungen geht.“
Sage ich lachend und mit Hochachtung vor Dir!
(Oder fang bei uns an und zeig uns, wie man solche Probleme klüger löst als mit Macros!)
Die Beispiele sind völliger Quatsch und ich hoffe, das ist ein Scherz. Ansonsten frage ich mich, wie man so betriebsblind sein kann. Das ist jawohl NIHS par excellence. Spätestens mit 3000(!) Entwicklern — hoffentlich keine Excel-Programierer — an der Hand sollte man in der Lage sein etwas vernünftiges zu erstellen. Irgendwie scheint auch das Grundproblem nicht angekommen zu sein. Haben Videos, Bilder oder Audiodateien eingebaute Skriptsprachen?
Für einen Serienversand benötigt man auch mit MS Office keine Makros. Aber ich habe schon Excel-Dateien gesehen, da wurde das Maximum einer Spalte mit Makros gesucht und ähnlicher Quatsch. Da fragt man sich ernsthaft, wie und wo diese Personen an ihre Excel-Kenntnisse gekommen sind.
Wenn man schon skripten oder programmieren kann, dann schreibt man sich entsprechende Skripts oder Programme, aber man integriert das doch nicht in die Daten. Für die genannten Anwendungsfälle braucht man auch ganz sicher weder Outlook noch XLS. Den Unterschied zwischen Problem und konkreter Implementierung einer Lösung sollte man verstehen. Die eigentlich triviale Unterstützung von CSV-Dateien in Excel ist zudem seit Jahrzehnten dermaßen gefährlich bescheiden, dass man nur absolut davon abraten kann. LibreOffice bekommt das besser hin und jedes Dulli-Skript kommt vermutlich besser mit CSV-Dateien klar.
Und wenn Excel und CSV nicht mehr als Datenbank missbraucht würden, könnte man vermutlich eine Menge CO2 einsparen. Denn was ein Excel-Programmierer als schnell empfindet, das ist für jeden Datenbank-Administrator ein Performance-Problem und dabei geht es nicht um die Hardware.
Ganz ehrlich, ich finde es zum Kotzen, dass jeder Depp behaupten darf, er kenne sich mit Office-Programmen aus, ohne das in irgendeiner Form nachweisen zu müssen. Makros sind da das letzte, an was ich denke. Meist fehlen ja schon die Grundlagen der Typographie oder das Wissen, was eine Vorlage ist. Dabei sind sie Basisfunktionen von Office seit den 1990ern unverändert.
> Und wenn Excel und CSV nicht mehr als Datenbank missbraucht würden, könnte man vermutlich eine Menge CO2 einsparen.
Warum wird Excel denn als Datenbank missbraucht? Vielleicht, weil man jedem Mitarbeiter einen Computer hinstellt, auf dem nicht mal Python installiert ist?
Du kannst ja mal versuchen, einem Datenbank-Zugang mit entsprechenden Rechten in einem mittelmäßig großen Unternehmen zu bekommen. Dagegen sind Excel-Rechenzeiten klein.
In dieses Problem haben sich IT-Abteilungen selbst reingeritten, weil sie ihren Anwedern keinerlei Ausweichmöglichkeiten bereitstellen.
Wenn man Anwendern zutraut zu programmieren, dann kann man ihnen selbstverständlich auch Datenbanken zur Verfügung stellen. Da reicht eine schlanke Unix-basierte VM auf der irgendein lizenzfreier SQL-Server läuft, wenn man die Kosten minimieren will oder ein NAS mit SQL-Server. Bei stationären Geräten mit entsprechender Backup-Strategie spricht auch nichts gegen einen lokalen Dienst auf dem Client. Natürlich gibt man den Anwendern keinen Zugriff auf den Datenbankserver, der für die zrntralen Geschäftsprozesse, Bestellabwicklungen, Fibu etc. verwendet wird. Es gibt aber keinen Grund einen Datenbankserver organisatorisch anders als einen Fileserver zu behandeln. Die Ursachen, dass IT-Tools nicht wie moderne Jedermannswerkzeuge behandelt werden, kann man aber meines Erachtens nicht einfach den IT-Abteilungen in die Schuhe schieben. Das ist sehr viel komplexer und hat mit Bildungsmangel – gerade auch bei Schmalspur-ITlern – und der Oligarchie in der IT zu tun. Es wird eben immer in Produkte und nicht in Konzepten gedacht. Systeme werden immer integrierter anstatt offener und dringend notwendige Schnittstellen existieren nicht einmal auf dem Papier. Unternehmen wollen primär Produkte verkaufen, Probleme lösen ist da erst einmal sekundär. Daher können wir uns glücklich schätzen, dass wir wenigstens noch aus den Urzeiten des Internets einige offene Protokolle und Standards haben, auf die nan mit freien Werkzeugen seiner Wahl zugreifen kann.
> dann kann man ihnen selbstverständlich auch Datenbanken zur Verfügung stellen
Kann man, macht man aber nicht. Das war mein Punkt.
> schlanke Unix-basierte VM auf der irgendein lizenzfreier SQL-Server läuft
Kriegst du nicht.
> oder ein NAS mit SQL-Server
Kriegst du nicht.
> Bei stationären Geräten mit entsprechender Backup-Strategie spricht auch nichts gegen einen lokalen Dienst auf dem Client.
Kriegst du nicht. Kannst du auch nicht selbst machen, weil du keine Rechte hast, um auf deinem Client irgendwas zu installieren.
> Es gibt aber keinen Grund einen Datenbankserver organisatorisch anders als einen Fileserver zu behandeln.
Fileserver? Sofern nicht bereits vorhanden, kriegst du den nicht.
Du hast ja recht, es wäre alles einfach möglich. Wenn die IT aber eben mit diesen „Sonderressourcen“ geizt, und Bestellprozesse für Datenbank-Software (ich rede hier noch nicht mal von Servern!) Monate brauchen (wenn man sie überhaupt kriegt), helfen AnwenderInnen sich eben selbst.
> Und wenn Excel und CSV nicht mehr als Datenbank missbraucht würden, könnte man vermutlich eine Menge CO2 einsparen.
Genau. Dafür gibt es Access.
(SCNR)
Hilfe!!
Ich möchte meinen Kommentar ändern und weiss nicht wie das geht.
(Soviel zu Profi :-)))
Bitte streicht den Absatz von „Halt Dich…“ bis „Anwendung geht“
Lieber wäre mir:
„In Anwendungsfällen im größeren Kontext sind Anwendungsfälle möglich, bei denen Macros die wirtschaftlichste und sicherste Methode darstellen.“
Ich wünsche mir eine (mini) Folge mit MS Office Tipps von Linus <3 :-D
Zum Thema Musk+Twitter gibt es hier die beste, öffentliche Quelle:
Patrick Boyle https://www.youtube.com/watch?v=XXdmIETK6-0
Zum Thema „Digitales Bezahlen“ bitte mal diesen Vortrag anschauen:
https://media.ccc.de/v/dgna-4169-datenschutzfreundliches-digita
Das grundsätzliche Problem ist seit den 80ern gelöst, und die Patente von David Chaum sind mittlerweile ausgelaufen.
https://de.wikipedia.org/wiki/ECash
https://en.wikipedia.org/wiki/Ecash
Linus, du hast zwar gerne Recht, aber ich glaube kaum, dass ihr ein „unabhängis“ BSI fordert.
In der Cyber-Sicherheitsagenda ist ein „er“ (oder „re“) zu viel. (unabhängigeres -> unabhängiges)
(Sorry, das musste raus.)
Wahnsinn, wie viel Zeit manche Leute nach dem Podcast noch haben um hier was zu schreiben. Danke für die Folge :)
Ich sehe es schon als Problem an, wenn die Realität ignoriert wird. Der Coronakult ist das beste Beispiel dafür. Ein Gesundheitsfaschismus. Das ist der typische Fall eines Faschismus. Die Realität ignorieren (Eugenik, falsche Prognosen, diverse Geschlechter) und dann andere Menschen gleich machen aufgrund von falschen Annahmen.
Wir bräuchten tatsächlich eine Art Honypot-Universität, um die ganzen MMT’ler und Realitätsverweigerer aus der Wissenschaft fernzuhalten. Oder man erhöht das Niveau des Abitur. Angelehnt an die Ratio.
Ich habe neulich mein erstes gegendertes Buch mit *innen gelesen. In Zukunft verzichte ich auf die Erfahrung. Manche Worte sind kürzer als das Suffix mit 7 Buchstaben, das daran soll. Wer denkt sich sowas eigentlich aus? Ich habe mich gefragt, ob es solche Sperenzchen auch in anderen Sprachen gibt? Mir fiel Keine ein und wenn doch, macht es das nicht besser. Eine große Mehrheit der Deutschen ist gegen Gendern. Es gibt viele Gründe gegen Gendern, wie jeder per Suchmaschine einfach rausfinden kann.
Möglicherweise geht es um etwas Anderes beim Gendern: Die englische Sprache hat das Problem nicht, aber diese Theorien kommen aus USA. Es gibt hier in Deutschland immer mehr wissenschaftliche Studien oder Geschäftsberichte, die nur noch in Englisch veröffentlicht werden, von deutschen Unternehmen oder Institutionen.
Wenn ihr solche Kritik als „alles rechte Spinner“ oder gar „Nazis“ abtut, wartet mal ab, wer in USA alles Republikaner wählen wird und der Trend kommt auch zu uns meistens.
Nein, ich habe nichts zu tun mit Krypto-Snakeoil oder Coronaleugnern. Das ist nur ein Ratschlag wie man es vielleicht nicht machen sollte. Mir war dieser Kulturkampf immer zuwider.
An die Substanz geht es offensichtlich, wenn man „Energiewende mit Gas als Brückentechnologie“ (an sich schon eine doofe Idee) macht, dann aber den größten Lieferanten rauskickt, denn die anderen Lieferanten sind ach so viel mehr auf Wahrung der Menschenrechte bedacht. Also mit anderen Worten: Es geht um planloses Handeln, Aktionismus, autoritäres Handeln und Abstreiten von Verantwortung für diese Entscheidungen. Dieses Muster gibt es überall in der Politik. Das kann nicht ewig gut gehen, besonders wenn gegen thermodynamische Gesetze verstoßen wird. Spoiler: Es wird nicht gut gehen.
Ich finde derzeit auch faszinierend wie aus Pazifisten quasi über Nacht Bellizisten wurden, die mit den Neocons und dem Springer-Verlag verbal im Gleichschritt marschieren. Neu ist das natürlich nicht, wer sich an die SPD und die meisten Gewerkschaften vor dem 1. WK erinnert.
Wenn euch solche Kommentare stören, dann vielleicht bei dem bleiben, was ihr kennt.
Zu Crypto habe ich gestern einen neuen Podcast gefunden: Griftonomics über den Podcast Crypto critics corner. Dazu könntet ihr mehr in Deutsch zu machen, zu den Ponzi-Unternehmen, die in letzter Zeit aufgeflogen sind. Oder richtig wichtige Arbeit wäre aufzuzeichnen, wer alles für Crypto bei Politikern lobbyiert und dem etwas entgegenzusetzen. Die waren nämlich erfolgreich mit dem vielen Geld, das sie in Lobbying investierten. Ihre räuberischen Geschäfte bleiben erlaubt und werden nur wenig reguliert.
Ich möchte an dieser Stelle was über Telegram erzählen. Ich nutze diese App inzwischen recht viel. Von anderen Messengern unterscheidet sich Telegram doch recht stark.
Linus hatte überspitzt formuliert, dass Telegram keine Verschlüsselung hat. Das ist per Default auch richtig. Man muss extra einen „geheimen Chat“ starten, damit dann verschlüsselt wird. Wobei die Verschlüsselung bei Telegram eine Blackbox ist.
Telegram benutze ich nicht für relevante, private Kommunikation. Telegram bietet nämlich darüber hinaus viele „Vorteile“ im Vergleich zu anderen. Es kommt hier immer auf die Sichtweise an. Was möchte man, was möchte man nicht. So sind die Gruppen nicht so stark limitiert, sie können bis zu 200.000 Mitglieder haben. Tritt man einer Gruppe bei, ist der vergangene Verlauf trotzdem sichtbar. So gibt es in Städten z.B. viele Gruppen mit „Suche“, „Verkaufe“, „Verschenke“ usw.
Das hat bei mir so etwas wie eBay Kleinanzeigen komplett ersetzt. Es ist dort viel mehr los und man kommt deutlich schneller zum Ziel.
Die Desktopanwendung hat ebenfalls mehr Funktionen. Dort kann man z.B. sehr einfach einen Chatverlauf exportieren, im HTML Format, mit allen Mediadateien, die mit eingebunden werden. Der Verlauf ist dann angenehm aufbereitet im Browser zu betrachten.
Generell werden die Verläufe extern und unverschlüsselt gespeichert. Hat den „Vorteil“, dass man die Speicherdauer lokal auf einige Tage oder Wochen begrenzen kann, um den Speicherplatz auf dem Endgerät frei zu halten. Scrollt man mal weiter in die Vergangenheit zurück, werden die Inhalte wieder heruntergeladen.
Aus der Sicht der Privatsphäre, verursacht das sicher gerade starke Schmerzen. Allerdings will man seinen Speicher nicht vollmüllen, wenn man in Gruppen ist, in denen täglich hunderte Fotos von Gegenständen gepostet werden, die einen neuen Besitzer suchen.
Geheime Chats lassen sich nicht in der Desktopanwendung anzeigen, die liegen nur auf dem primären Endgerät. Backups davon sind soweit ich weiß nicht möglich.
Auf dem Endgerät kann man übrigens bis zu 3 Accounts parallel laufen haben, so wie auch die Desktopanwendung, oder Telegram auf anderen Smartphones und Tablets synchronisiert betrieben werden können. Das ist auch der Fall, wenn das „ursprüngliche“ Smartphone, auf dem man Telegram mit der Mobilnummer registriert hat, gar nicht / nicht mehr aktiv ist.
Nachrichten, die man geschrieben hat, lassen sich immer vom eigenen Gerät aus löschen, auch beim Gegenüber.
Auf die NutzerInnen, die Telegram für Schwurbel und illegale Zwecke nutzen, möchte ich hier nicht eingehen. Ich habe nur dargelegt, dass es tatsächlich Gründe gibt, die diesen Messenger auch für alltägliche Dinge sehr gut einsetzbar machen.
Aktuell habe ich 11 Messenger auf meinem Haupt-Smartphone installiert. Über Interoperabilität habe ich mir noch keine abschließende Meinung gebildet. Aus Privatsphäre-technischen Gründen erhört es doch die Angriffsfläche, wenn ich mich über ein Messenger-Universum hinaus ausbreite? Oder sehe ich das falsch?
Ich bins inzwischen Leid mir den Mund fusselig zu reden und die Leute zu anderen Messengern als WhatsApp zu raten. Erst vor 2 Wochen hatte ich wiedermal die Diskussion mit einer Kollegin, die in allen möglichen WhatsApp-Gruppen ist, bezüglich Kita, Schule, Kollegen, Freizeit usw.
„Noch ein Messenger? Warum denn das? Ich bin schon genug genervt.“
Menschen im Hamsterrad zwischen 40 Stundenwoche und Kinderbetreuung haben gar nicht den Luxus und die Ressourcen sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
Daher braucht es jetzt einfach strenge Regulierung und Politik im Sinne der Menschen, die die Technik benutzen!
lol
Nachtrag zu Telegram:
Das Ding lässt sich auch als Cloudspeicher benutzen und wird auch so beworben.
Ebenso bin ich noch auf keine Grenze gestoßen, was den Transfer von wirklich großen Dateien angeht. Mehrere GB sind kein Problem.
Was haltet Ihr eigentlich von den Aussagen des Inspekteurs des Cyber und Informationsraum auf dem Youtube Kanal der BW. Für mich hörts sich das nach einen der wenigen fälle an wo jemand „höheres“ in der Hirachiebne bei Behörden im IT Bereich etwas sinvolles Redet.
Themenvorschlag:
https://fidoalliance.org/
Was haltet ihr davon? Vermutlich seid ihr da geteilter Meinung?
Langfristig soll es die Passwörter, die wir heute so verwenden, überflüssig machen.
Ich befürchte, dass Behörden so leichter Zugriff bekommen können. Jemanden gegen seinen Willen das iPhone vor die Nase halten, um es zu entsperren, ist erlaubt, wie auch den Finger auf den Sensor drücken.
Was ich bei der Gender-Sache nicht verstehe: Warum nimmt Linus nicht einfach den Gender-Gap oder nutzt die Beidnennung? Mit beidem umgeht man, dass man den Leichtempörten auf den Schlips tritt.
An der Stelle würde ich nämlich Tims Einwand übertragen wollen, dass es an sich „echt wichtigere Themen“ gibt. Denn auch wenn es natürlich lächerlich ist, dass Leute sich über das Gendern aufregen: Leider bringt es Horst und Gabi auf die Palme. Gleichzeitig müssen wir aber Horst und Gabi halt auch für Netzpolitik, Klimawandel, dem Ukraine-Krieg, Antifaschismus und den Feminismus usw. auf „unsere Seite“ bringen. Da sollten wir sie daher nicht dem Gendern überfordern – das im Zweifelsfall wenig verändert, aber viel Ablehnung erzeugt.
Meine 75-jährige Mutter war in ihrer Studienzeit auch Feministin und hat sich dafür eingesetzt, dass sie als Frau in ihrer Berufsgruppe Fuß fassen konnte. Sie ärgert sich trotzdem über das Gendern und findet, dass es auch auf feministischer Seite dringlichere Probleme zu lösen gibt.
Der einfachste Weg, sich die Irritation zu sparen und trotzdem alle Mitzumeinen ist für mich die Beidnennung (auch wenn sie nicht-binäre nicht richtig einschließt). Bisschen weniger holprig wäre der Gap. Das generische Femininum verärgert im Zweifelsfall unnötig. (Und Verlaufsformen wie „Hörende“ sind völliger Schrott, weil man da vermutlich weiterhin nur an Männer denkt und es grammatikalischer Humbug ist :-)).
Vielleicht will er ja irritieren volgo trollen?
Davon abgesehen hab ich den Eindruck, dass der Gap mehr Leute verärgert als Linus generisches Femininum.
> Vielleicht will er ja irritieren volgo trollen?
Die Frage ist halt: Was erreicht man damit? Wie Tim sagte – eigentlich haben wir gerade dringendere Probleme auf der Welt zu schultern. Und das Argument gilt für mich in beide Richtungen: Ja, es ist Unsinn sich über das Gendern aufzuregen. Aber es ist auch Unsinn deswegen Leute zu irritieren und zu vergraulen – weil dadurch Leute abgeschreckt werden, die man eigentlich für andere dringendere Themen auf seiner Seite braucht.
Ja – es ist lächerlich, dass Männer sich aufregen, dass sie jetzt sprachlich „ausgeschlossen“ sind. Aber wem hilft die Provokation?
Was den Gap/Beidnennung betrifft: Da mögen Leute ästhetische Vorbehalte haben. Aber ich denke, er ist allemal konsensfähiger als das generische Femininum, weil es halt im Zweifel alle einschließt.
Ich glaube, du machst mehrere Denkfehler: Zum einen sind Kritiker von Gendersprache keine homogene Gruppe und auch nicht weniger gebildet. Im Gegenteil habe ich den Eindruck, dass mittlerweile viele Gendersprache nur nutzen, um eben nicht in die falsche Ecke gestellt zu werden. Im Zweifel hat auch nicht jeder eine starke Meinung zum Gendern. Die meisten werden es tun oder lassen, je nachdem, was sie gerade in einem Kontext als angemessen empfinden. Deshalb wird bei öffentlichen Äußerungen viel öfter Gendersprache genutzt als im privaten Umfeld. Es ist eben eine künstliche Sprachvariante wie Beamtendeutsch.
Wenn du die Beidnennung als ausreichend empfindest, dann bist du wohl selbst eine Gabi und hinkst der aktuellen Debatte Jahrzehnte hinterher. Tatsächlich halte ich die exzessive und unnötige Beidnennung für den Auslöser. Erst dadurch ist bei vielen der Eindruck entstanden, dass Lehrer, Bürger, Journalisten etc. zwingend männlich seien. Wie viele männliche Lehrer hattest du denn in der Grundschule? Bei uns gab es genau einen Mann. Alle anderen waren Frauen. Wie sind die denn auf die Idee gekommen Lehrer werden zu können?
Und wieso machen Frauen seit jeher eine kaufMÄNNISCHE Ausbildung? Die müssten doch glauben, dass dies nur Männer können oder dürfen. Beherrschen Nichtakademiker die deutsche Sprache eventuell besser als bestimmte Akademiker, die die Sprache oberflächlich und geradezu autistisch wortwörtlich auslegen? Es hinkt ja schon daran, dass die einen sprachlich alle gleichmachen wollen während die anderen jedes individuelle Merkmal nach außen kehren wollen. Gendergerecht und genderneutral sind zwei gegensätzliche Positionen.
Schöne Grüße an deine Mutter. Man sollte allgemein mehr Respekt vor den Erfahrungen und dem Wissen der älteren Generationen haben. Trotz viel leichterem Zugang zu Informationen sind wir heutzutage auch nicht intelligenter als die Generationen vor uns.
Im Übrigen finde ich es immer wieder irritierend wie deutschzentrisch die Debatten um Gendersprache sind. Schaut euch doch mal im Rest der Welt um und schaut, wie da Grammatik und Geschlechtergerechtigkeit miteinander korrelieren.
Sprache war schon immer Veränderung unterworfen. Vielleicht wäre es nützlich, wenn man sich geistig flexibel zeigen und die Verlaufsform als praktischen Weg akzeptieren könnte, der alle Geschlechter meint?
Auch ich empfinde gendern mittels gap oder Beidnennung oft als sperrig. Linus‘ generisches Femininum hört sich für mich erfrischend an, ist aber keine Lösung für jede Situation.
Auf der anderen Seite kann ich sagen, dass Sprache Wahrnehmung durchaus verändert und ich mich nicht zwingend mitgemeint fühle, wenn das Maskulinum verwendet wird.
Die Verwendung der Verlaufsform halte ich oft für die eleganteste Form, den Sprachfluss aufrrecht zu erhalten und trotzdem alle zu meinen. Da scheint es mir weniger wichtig, ob der grammatischen Forderung des Verlaufs entsprochen wird (dh. ob die Studierenden gerade saufen oder studieren ist mir wurscht)
Zum Bonus Track: Hm, etwas Belustigend darauf hinzuweisen, dass es unter den Lesben, Schwulen, Schwarzen, Behinderten u.s.w. auch Arschlöcher gibt, sollte eigentlich nicht nötig sein. Jedoch manche sind in gewissen Dingen richtige rücksichtslose Ar….er, was ich mir erlaube dies zu sagen, da ich auch ein Schwerbehinderter bin. Z. B. Raul Krauthausen nimmt sich das Recht zu protestieren, dass Rollstühle auf Gehwegen nicht rasen dürfen. Ich bin zwar auch schwer behindert (zwar nur physisch und musste früher mit dem Rollstuhl fahren, aber konnte zum Glück so weit genesen, dass ich nicht mehr auf den Rollstuhl angewiesen bin – es ist auch ein Glück, obwohl ich sicherlich kein Athlet mehr werden kann (was ich aber auch nie versucht hatte … von daher schränkt mich das physisch wenig ein …)), aber ich wäre nie dafür, dass Rollstühle auf Gehwegen rasen dürfen (also deutlich über 15km/h … er sprach von ca. 40 oder 50km/h … es bräuchte also spezielle Gehwege, aber dieser Wunsch wird sich wahrscheinlich nie erfüllen … jeder muss Kompromisse eingehen …). Also, nur weil er schwer behindert ist, darf er sich nicht erlauben so rücksichtslos zu sein, denn Nicht-Behinderte, die es leichter haben rücksichtslos in gefährlichen Situationen zu sein, werden auch dafür natürlich bestraft, auch wenn dies leider nicht immer von der Exekutive (Polizei) bemerkt wird.
Meinst du nicht, dass das nur eine Provokation oder Satire sein sollte? Der Kontext der Aussage ist mir unbekannt. Mit 40 km/h und mehr gehört man nun einmal auf die Straße ganz unabhängig vom Fahrzeug. Gehbehinderte dürfen mit Genehmigung aber z.B. auch auf Gehwegen und in Fußgängerzonen fahren, wo jeder andere absteigen und schieben muss.
Hm, da ich mich nie mit allen seinen Äußerungen beschäftigt habe, ist mir nicht ganz klar, wie er die Äußerung meinte. Es war ein Retweet von Sixtus in Twitter und wenn ich mich recht erinnere, war dort auch ein Youtube-Link zu einem Ausschnitt einer Talksendung, wo er dies auch sagte. Und gerade Twitter ist gefährlich, weil die Tweets nur kurz sein können und dort besonders darauf achten sollte den Text kenntlich zu markieren, wenn man etwas nicht ernsthaft meint. Klar, der Ausschnitt war zwar aus dem Kontext gerissen, aber es sah nicht so aus, als wenn er dies provokative oder satirisch meinte und diese Talksendung ist nicht Satire bekannt.
Mit einer SE habe ich versucht den uralten Tweet von Raul zu finden, aber wie es scheint, scheint er sowieso etwas seltsam zu sein. Z.B. beschwert er sich, dass angeblich Rollstuhlfahrer immer geduzt werden ( https://twitter.com/raulde/status/997513397712367616 ). Auch wenn ich im Umfeld keine Rollstuhlfahrer kenne, ist dies mit Sicherheit eine vollkommen falsche Ansicht. Denn dies kommt aus den Ursprüngen des Internets. Früher am Anfang hatten fast nur Universitäten Internet. Es war üblich sich zu duzen, da dort anscheinend fast nur Universitätangehörige waren im ehemaligen Arpanet. Als Private und vor allem Jüngere in das Netz kamen, sahen sie, dass wildfremde Personen sich duzten und sich dies auch freundlicher anhört. Also als die ganzen Usenet, Foren u.s.w. größer wurden, wurde dies als ein ungeschriebener Standard gesetzt, dass man sich üblicherweise duzt (auch weil es oft nur englischsprachig war und dort gibt es kein „Sie“ oder „du“). Als dann auch Ältere vermehrt in das Netz der Netze kamen, wurde es unangenehm, weil sie dies als angeblich unhöflich empfanden und somit plötzlich forderten, dass nicht geduzt werden soll, wenn man sich nicht gut kennt. Jüngere sind aber natürlich älter geworden und das freundliche Duzen ist aus dem Netz ist auch zu dem realen Umgang mit Personen herüber-geschwappt. Also alle Personen werden oft eher geduzt, auch wenn man sie kaum oder nicht kennt, aber wenn sie in der gleichen Firma, Gruppe oder ähnliches sind, da dies von vielen als freundlicher empfunden wird. Er aber scheint dies nur auf sich zu beziehen und projiziert dies auf alle Rollstuhlfahrer. Und genau das ist falsch. Er verhält sich wie die Älteren am Anfang des Internets, die dies plötzlich als unhöflich bezeichneten. Scheinbar hat er Probleme mit der Wertschätzung und sieht in viel zu vielen Dingen, dass Rollstuhlfahrer angeblich absichtlich nicht wertgeschätzt werden. Aber zu viel über ihn möchte ich nicht reden, da ich ihn nicht gut genug kenne (obwohl auch Personen, die man vermeintlich gut kennt, ab und zu überraschen können und damit indirekt zeigen, dass man Personen nie gut genug kennen kann).
Mich freut, dass ihr die Diskussion am Anfang mal geführt habt. Dieses Gendersprachenbashing in irgendwelchen Kommentarspalten nervt mich ungemein. Danke auch, dass ihr all die Jahre immer dafür gesorgt habt, dass Hacker*innen aller Art bei euch zu Wort kamen!
Allerdings frage ich mich, ob es ausreicht bei inklusiver Sprache zu bleiben. Da euer Podcast ja doch eine zentrale Rolle in der Hacker*innenwelt spielt, wärs vllt. auch ein wichtiger Schritt, dass ihr die Moderation des Podcasts etwas diverser aufstellt oder zumindest auch Diversitätsthemen innerhalb der Szene noch mal stärker beleuchtet. Gerade sinds halt dann doch zwei mittelalte Jungs die das ganze moderieren und vor allem auch nur die Sichtweise mittelalter Jungs auf die Netzpolitik abbilden. Würde dann auch dazu führen, dass vllt. paar der biodeutschen Anti-Gender-Jungs unter euren Zuhörern entspannter werden, weil sie sich nicht mehr so vor der neuen Vielfältigkeit in der Szene und der Gesellschaft fürchten müssen.
Danke, dass ich noch als mittelalt durchgehe. Ich lebe also quasi im Mittelalter :)
Weiß nicht genau, was Du Dir unter „die Moderation etwas diverser aufstellen“ vorstellst, aber ich finde es jetzt auch keine Verfehlung, dass wir aus dieser, immerhin seit einer Dekade halbwegs funktionierenden Konstellation aus irgendwelchen externen Gründen die Basis des Gelingens herausziehen sollten. Dass so etwas überhaupt so lange laufen kann ist schon ein großes Glück. Und mit dieser Konstellation versuchen wir eben immer Das Richtige™ zu tun. Was das genau ist, darüber sind sowohl wir als auch die Hörergemeinde sich nicht immer im Klaren und schon gar nicht im Einen. Am Ende ist das ein Prozess und ich bin schon froh, wenn wir in der Lage sind, uns fortwährend zu hinterfragen obwohl wir beide so ausgeprägte Egos haben :)
Das war doch eigentlich ziemlich eindeutig und wenn der Kommentar nicht unter falscher Flagge abgesetzt wurde, dann bestätigt er nur meine Bedenken hinsichtlich der Maßlosigkeit der Gendersprachenapologeten. Euer Vergehen ist, dass Ihr zwei weiße Männer seid, die sich in der Öffentlichkeit unterhalten. Das ist Patriarchat pur. Das geht natürlich nicht. Solange die Menschen am Mikrofon nicht das komplette LGBTQIA*-Spektrum abdecken ist der Podcast sexistisch. Zum Glück hat Tim einen britischen Pass, sonst wäre er auch noch rassistisch.
Vermutlich hat Krawalltante gar nicht wahrgenommen, wie oft Ihr weibliche und transgender Gäste in der Sendung hattet. Warum sollte man das auch betonen? Ich bin mir sicher, niemand eurer Hörer ist so dumm, Menschen anhand dieser Merkmale zu beurteilen geschweige denn zu verurteilen.
Tim, du würdest für mich auch noch als jung durchgehen!
Tatsächlich ist es halt wieder die Frage, welche Vorbilder reproduziert werden. Es ist natürlich klar: Never touch a running system. Andererseits ändert sich halt auch nichts, wenn man nichts wagt.
Bitte das ganze auch nicht als Vorwurf an euch sehen! Ihr macht eine tolle Arbeit! Eher als Ausblick, was ihr jenseits von gendern noch so machen könnt, um die Welt voranzubringen :-D. Natürlich kann auch nicht jeder immer alles machen. Drum wäre ich euch noch nicht mal böse, wenn ihr nicht gendern würdet.
Ich habe zu der Musk Geschichte vor allem Matt Levine, einem Journalisten von Bloomberg gefolgt, sein Newsletter heißt Money Stuff. Ich glaube seine Interpretation – und er zitiert da viel aus dem Rechtsverkehr – geht ungefähr so: Musk hat kalte Füße bekommen und sucht seither einen Ausweg – jetzt eben den Weg über die Anzahl an Spam Accounts bzw daily active user. Ihm gefällt die Metrik nicht und das habe man ihm alles nicht gesagt und jetzt will er mit deren eigenen Daten seine eigene Analyse machen!
Twitter sagt: Elon weiß seit langem wie wir unsere Statistiken erheben, immerhin ist das ja relevant für unsere Shareholder und darum ist das für die auch veröffentlicht. Mit einer Anmerkung dass man da viel durch menschliche Inaugenscheinnahme von nur ein paar Tausend Accounts pro Zeiteinheit macht, und ja es mag genauere andere Arten geben die zu anderen Ergebnissen führen, aber so machen wir hier das halt. Das wusste Elon nicht nur bei Vertragsschluss, sondern weit vorher, ist also absolut nicht relevant hier.
Und ich gehe mal davon aus, dass das für ein Gericht – neben Elons Verhalten – ein sehr klarer Fall sein könnte. Und da könnte jetzt eben auch eine Schattenseite davon auftauchen, dass alle US Unternehmen ihre Sitz in der Steueroase Delaware haben – da wird dann halt auch verhandelt. Und da kennen sich die Richter mit so Betrügereien ganz besonders gut aus.
Ich erwarte fröhliche Festspiele
Tims Bogen von „Nicht gendern wollen“ zum Faschismus fand ich schon etwas schwierig. Ich bin eine Frau und gendere nicht, weil ich es für alberne Erbsenzählerei halte, die weniger Probleme löst, als sie verursacht. (Siehe auch Alicia Joe – https://www.youtube.com/watch?v=aZaBzeVbLnQ )
Bei der ganzen Debatte wärs echt mal gut, wenn sich aber *alle* mal entspannen. Das Thema ist echt nicht so wichtig.
Und wir dürfen nicht vergessen: Es ist überhaupt nicht erwiesen, dass Gendern gesellschaftlich irgendwas verändert. Momentan bewegen wir uns da immer nur auf anekdotischen Behauptungen, Suggestivexperimenten (a la „Einer der Anwälte trug einen Rock“), sowie wenigen Studien mit Ministichproben und viel Bias. Daher soll man niemand zum Gendern auffordern oder sozialen Druck dazu erzeugen. Aber man soll auch den Leuten den Freiraum lassen, damit zu experimentieren.
Ich will euch vor allem eines sagen: Auch wenn ihr gendert, höre ich euch seit 10 Jahren liebend gerne zu und spende immer noch sehr gerne. Ich finde eure netzpolitische Arbeit extrem wichtig! Selbst wenn Linus bayerisch reden würde – ihm sei’s vergönnt.
Danke für den Link zu diesem unglaublich guten Video. Das ist mal das krasse Gegenteil zu „xkcd: Duty calls“.
Hier muss auch gar nichts bewiesen werden. Allein die Reaktionen hier rechtfertigen die zumindest gelegentliche Nutzung des generischen Femininums, was ich persönlich überhaupt nicht als „gendern“ empfinde. Ich würde es eher unter „triggern“ abspeichern und in der Hinsicht funktioniert es ziemlich gut, da es der dahinter liegenden Problematik Aufmerksamkeit generiert.
„Wer heilt hat Recht!“ (SCNR)
Da halte ich es lieber mit Carl Sagan: „What counts is not what sounds plausible, not what we would like to believe, not what one or two witnesses claim, but only what is supported by hard evidence rigorously and skeptically examined. Extraordinary claims require extraordinary evidence.“
Das ist halt wirklich das Kernproblem bei der Debatte: Alle sind davon fürchterlich überzeugt, dass ihre Meinung die Richtige ist. Mag sein, dass es die Gesellschaft verändert und Aufmerksamkeit für feministische und egalitäre Anliegen erzeugt. Mag sein, dass es nichts bewirkt, außer Frust und viel heiser Luft. Oder halt irgendwas dazwischen.
Drum schadet es vermutlich nicht, die ganze Genderei von Leuten ausprobieren zu lassen und man sollte sich nicht sonderlich darüber aufregen, wenn es Leute tun. Genauso sollte man sich aber auch nicht übermäßig aufregen, wenn Leute es nicht tun oder das Ganze kritisieren – und sie schon gar nicht auf dem halben Weg zum Faschismus sehen. (Godwin’s Law lässt grüßen…)
Es ist halt ein Experiment, dessen Ausgang niemand kennt – entspannt euch bitte alle!
Scheiß Sommerpause, versaut mir immer den Sommer.
Wann geht es endlich weiter?? Ich hab Entzuuuug! Und kriege Verlustängste, wenn ihr so lange pausiert (Ist doch nur ne Pause, oder? ODER?!??!)…
Hab die Folgen ab 2014 in den letzten 1,5 Jahren durchgehört, dabei manchmal vergessen, dass sie nicht das aktuelle Geschehen wiedergeben und war dann schwer verwirrt, warum zB Seehofer jetzt schon wieder Minister ist!
Bitte kommt also schnell zurück, bestes Podcast-Team (und ganz viel Liebe auch für André und Thomas)!
Eine politisierte Hörerin, die keine Ahnung von IT und Co hat, deshalb meist nur max. 40% der Inhalte versteht, aber trotzdem begeistert ist
Very soon.
Freakshow auch irgendwann mal wieder? Oder ist die eingestellt?
Siehe https://metaebene.me/blog/2022/07/01/corona-kollateralschaeden-der-metaebene/
Na endlich stellt jemand die richtigen Fragen
Nur gibt es leider keine richten Antworten :D
Zum Thema Gendern
Ich finde es ja löblich, dass ihr gendert bzw. das generische Femininum benutzt. Ihr habt sicher das Ziel, damit die Gleichstellung voranzubringen. Leider halte ich die Art und Weise, wie das heute oft gemacht wird für die falsche. Hierzu gibt es auch einen sehr interessanten Artikel, den ich nur jedem ans Herz legen kann:
https://www.tagesspiegel.de/kultur/deutschland-ist-besessen-von-genitalien-gendern-macht-die-diskriminierung-nur-noch-schlimmer/26140402.html
Dem kann ich größtenteils zustimmen. Es war leider ein großer Fehler, überhaupt weibliche Endungen einzuführen anstatt einfach den Begriff neutral zu besetzen. Ich habe schon oft gehört, dass es in der DDR völlig normal war, sich als Frau „Ingenieur“ zu nennen. Dementsprechend war es auch normal, beim Begriff „Ingenieur“ an Frauen und Männer zu denken. Mit Merkel haben wir die große Chance verpasst, den Begriff „Bundeskanzler“ neutral zu besetzen.
Nun fürchte ich leider, dass der Zug abgefahren ist, die bestehenden Begriffe neutral zu besetzen. Damit hat sich die m.M.n. schlechtere und auch deutlich kompliziertere Variante durchgesetzt, die wie im Artikel beschrieben verschiedene Nachteile hat. Gerade im IT-Bereich wird meist logisch argumentiert, daher bin ich gespannt was die Leute hier zu der Meinung im Artikel sagen.