LNP101 Christophorus-Plakette für E-Mail

Staatswohl vs. Snowden — FCC vs. Netzneutralität — NetMundial — E-Mail made in Germany — VDS-Datenvisualisierung in der Schweiz

Zum revolutionären 1. Mai bieten wir Euch eine vielleicht nicht ganz so revolutionäre aber dafür wie gewohnt informative neue Ausgabe von Logbuch:Netzpolitik, die das gewohnte Format fortsetzt, das wir in der letzten Ausgabe anläßlich des 100. Sendungsjubiläums kurz ausgesetzt hatten. Wir sprechen über die bewusst geleakte Stellungnahme der Bundesregierung zu einer möglichen Ladung von Snowden als Zeuge des NSA-Untersuchungsausschuss, die Besorgnis erregenden Tendenzen in den USA weg von Netzneutralität, der Konferenz NetMundial in Brasilien, den "Fortschritten" der Initiative "E-Mail made in Germany" und der schönen VDS-Datenvisualisierung des Schweizer Politikers Balthasar Glättli.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Shownotes

Bundesregierung will Snowden nicht einladen: Staatswohl

FCC will doch eine „Internet Fast Lane“ zulassen

NetMundial

E-Mail made in Germany

Balthasar Glättli lässt VDS-Daten visualisieren

Epilog

 

17 Gedanken zu „LNP101 Christophorus-Plakette für E-Mail

  1. „ökonomisch unsinnig“ ist eine gute Formulierung.
    Könnte man sich dadurch gemeinnützige Vereine oder andere ideologischen Gruppen von diesem Bereich fernhalten?
    Diese handeln ja evtl. eben ideologisch und nicht ökonomisch.

  2. Ich beziehe mal bewusst die Rolle Advocatus Diaboli, könnte damit nicht auch gemeint sein, das es eben kommerziell sinnvoll seien muss und eben nicht dem politischen Zweck dienen soll.
    Fiktives Beispiel: großer Provider hat in der Unternehmensführung eine republikanische Ausrichtung. Der Demokratische Präsi will eine umstrittene Gesundheitsreform durchbringen und braucht dafür ein performantes Webtool, die Betreiber wollen die Überholspur auch zahlen, aber der große Provider will hier mit seinem Einfluss, durch Versagen dieser Möglichkeit, eine politische Gegenströmung unterstützen.

    Und, ja, dass Beispiel zeigt gerade auch die Notwendigkeit von Netzneutralität.

  3. @Tim
    Ich möchte dir zu 00:57min leicht widersprechen: Deutschland hat zur INTERNETWIRTSCHAFT sicher nichts nennenswertes beigetragen, aber zum INTERNET allgemein ganz sicher. Den CCC zum Beispiel.

    Um dieses Organ, diese Idee, beneiden uns viele Menschen in anderen Ländern. Auch und gerade in den USA.

    Das ist ein Verdienst verschiedener Menschen in Deutschland, nicht der Regierung oder irgendwelcher Unternehmen.

  4. Während ich allgemein die Einstellung mit „Deutschland hat dem Internet nichts gegeben“ verstehen kann, möchte ich (wie Florian schon vor mir) den CCC erwähnen. Außerdem hat die deutsche Regierung GnuPG finanziert.

    Das ist nicht genug, aber besser als nichts ;-).

    • JonDo fka Java Anon Proxy kommt auch aus Deutschland, ich glaube I2P und Syndie ebenfalls, nur sind das alles Sachen die kaum jemand kennt. Natürlich haben auch viele Deutsche an freier Software mitgearbeitet. BTW, für Europa insgesamt sieht es auch nicht so viel besser aus.

  5. Die E-Mail made in Germany erinnert irgendwie an die kostenpflichtige E-Mail die von Microsoft vorgeschlagen wurde. Nur soll man jetzt nicht mehr für die Mail , sodern das anbieten eines Mail-Dienstes. Das vorpreschen großer Provider ist hier nicht überraschend, denn sie wollen sich natürlich ihre Marktbeherschende stellung sichern (vgl. Netzneutralität).

  6. Gibt es irgendwo ein paar Infos über die am Ende erwähnte Vernetzung von Licht usw.? Suche da auch gerade nach einer praktikablen Lösung.

    Danke und Gruß!

  7. Ich glaube, das „doppelte Bezahlung“-Argument für Netzneutralität zieht leider nicht, da die ISPs sofort sagen werden, dass sie die Einnahmen der Wegelagerei direkt an die Kunden weitergeben (zB via niedrigere Monatsbeiträge fuer DSL). Daher ist das Abkassieren sogar im Interesse der Endkunden ;-)

    Es sind, wie Linus feststellt, die Markteintrittsbarrieren, über die man argumentieren muss, bzw das Quasimonopol, dass die grossen ISPs haben (in den USA noch viel mehr) und dass sie als Hebel benutzen, um ihre Macht an Marktmechanismen vorbei auch auf andere Gebiete auszudehnen (im Beispiel T-Online auf Videostreaming). Das geht halt nicht. Da kann man nur hoffen, dass wenigstens ein paar ISPs auf die Idee kommen, die Netzneutraliaet selber als feature zu vermarkten („Bei uns das ganze Internet ungebremst, auch Youtube, kinox.to und ard-mediathek!“), um einen Gegendruck zu schaffen.

  8. Ich muss einmal ein ganz allgemeines Lob zu Logbuch Netzpolitik loswerden:

    Seit Jahren weiß ich, dass Netzpolitik und Europa-Politik wichtige Sachen sind, aber ich habe einfach nie besonders viel Lust gehabt, mich damit zu beschäftigen – zu dröge, zu komplex, zu schwierig. Erst durch die Vermittlung als Podcast habe ich nicht nur einen Zugang zu diesen Themen gefunden, sondern auch eine gewisse Leidenschaft dafür. Ich weiß nicht, ob das so passiert wäre, wenn es nicht Logbuch Netzpolitik oder einen ähnlichen Podcast gegeben hätte, der mir den ganzen Kram einfach mal erklärt.

    Dazu kommt, dass ich durch die Beteiligung auf safetheinternet.eu, zu der ich im Wesentlichen durch LNP angestiftet wurde ;) und die darauffolgende Durchsetzung der Netzneutralität auf EU-Ebene ein politisches Erfolgserlebnis hatte, wie noch nie bei irgendeiner Beteiligung an demokratischen Prozessen.

    Vor diesem Hintergrund finde ich es auch super, das Tim nun einen Podcast über die EU gestartet hat. Fehlt nur noch einer über den Nahost-Konflikt und Finanzpolitik :)

    Dafür wollte ich mich einfach mal bedanken.

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