Andre Meister 0:58:01
Genau. Es gab äh ein Nachbereitungstreffen vom Demobündnis.Jetzt muss ich ein bisschen aufpassen und so, ein bisschen politisch ausgleichend, sprechen, denn ich habe mir da durchaus auch eine Meinung, die auch auf dem Treffen vertreten, aber was da ungefähr rauskam, ist, ähm.Alle waren sich einig, dass dieser Name äh überhaupt nicht tauglich ist, äh um Leute zu ziehen.Also der Name wird sowieso äh einkassiert und dann aber auch,Ritual, jährliche Großdemonstration, weil schon wieder Spätsommer ist, weil wir es schon immer so gemacht haben. Das soll es so auch nicht mehr geben.Tatsächlich in den ersten Jahren unddie Organisation vom Krieg, äh da so zwotausendsieben, acht, neun und so, da war da wirklich Power drin, da ist da jedes Mal ist das jedes Jahr größer geworden und so von hundert Hanseln äh dann irgendwo steht auf der Webseite bis zu hunderttausend,auf jeden Fall ist das immer größer geworden und wir hatten wir hatten konkrete Themen war die Verabschiedung des Vorratsdatenspeicherungsgesetzes kurz vor uns,und dann die Klage gegen die Vorratszeitensprechung und dann war diese ganze Zensursula im Moment und so. Das Ding ist explodiert und die Demo stand auch irgendwie für das ist die Netzgemeinde, die ist jetzt auf der Straße, weg vom Bildschirm. Hallo, wir sind sichtbar,aber seitdem ähm gab's diesen Kern, Aufreger, diese mobilisierende ähm brennende Thema,zudem es auch einen politischen Entscheidungsprozess gibt, den man damit konkret beeinflussen kann,nicht. Und es wurde irgendwie so ein bisschen dazu übergegangen, ja, es ist halt schon wieder ein Jahr rum, machen wir wieder eine Demo, weil war so immer. Äh dann kommt aber so eine Berichterstattung raus, wie jetzt bei Spiegel Online Stand. Ja, das ist halt nur so ein Treffen der Szene.Ähm und da kommen jetzt nur noch viertausend Leute, statt äh irgendwie, was auch immer für ja große Zahlen da vorher mal waren. Also.Es ist nach außen unattraktiv äh und es verschlimmt wahnsinnig viele Ressourcen,ähm auf den Treffen ist gefallen, dass so pro Demonstrant so ungefähr zehn Euro ausgegeben wurden, das ist hanebüchen, äh die Netzgemeinde hat kein Geld. Äh wir sind machen das alle ehrenamtlich.Großen Teil wir müssen mit unseren Ressourcen,Haushalten und es gibt viele viele kleine punktuelle Themen bezogene Aktionen und es gab die Idee mehr auf sowas zu achten und nicht jetzt,ja auch hat der Vergleich gefallen, schon mal wieder Spätsommer ist was zu machen, was bringt einen Castor Protest in drei Wochen nachdem der Zug durchgefahren ist.Ähm man sollte dann die bei der digitalen Agenda oder bei einem BND Haushaltserhöhung oder bei einer Ausschusssitzung oder wenn's was Konkretes gibt, kleine, feine Aktionen machen und nicht äh in diese Routine,verfallen und das war mit großen Stimmen war 'ne sehr große Mehrheit dafür auf dem Bündnis treffen,die Namen Freiheit statt Angst nicht weiter für Aktionen zu nutzen und diese ritualisierte große Bündnisdemo abzuschaffen, zumal gerade in den letzten Jahren die ja eh nicht mehr für die Netzgemeinde,spricht, was aber tatsächlich ein Problem ist, nach außen äh politische Entscheidungsträger,Die haben tatsächlich in den letzten Jahren verlautbar lassen, guck mal, die kriegt ja noch nicht mal, das ist die Netzgemeinde, jetzt kommen hier so ein paar tausend Hanseln und werden von irgendeiner Fahrraddemo in äh den Medien äh ausgepowert,die mehr Leute zieht, ne da da ist diese Demo nicht nur nicht hilfreich genug, sondern da schadet sie dem gemeinsamen Anliegen ganz konkret,zusammen mit der Ressourcenverschwendung hat dazu geführt, dass viele Leute ähm.Ja, hat sich dafür ausgesprochen haben, das Ding ist äh nicht mehr so zu machen. Natürlich gibt's ja jetzt die übliche Mailinglisten-Diskussion danach, äh wie das äh beinahe unausweichlich ist. Aber es gab auch gleich äh andere Vorschläge, eben,Protest in andere Rahmen zu lenken. Ich meine,es gibt ja nicht nur die Aktionsform Straßenprotest, äh es passiert ja durchaus äh einiges. Also manche Leute haben das mit dem Konzept der politischen Partei probiertäh andere sind in NGOs und machen Lobbyarbeit, wieder anderem, klagen irgendwie CCC in Konstanze kurz, die haben so, keine Ahnung, eine Hand vollklagen, äh mindestens äh gegen die Geheimdienstüberwachung.Für die vielfältigsten äh Aktions- und Protestformen,und ein was neues hat auch das gleich vorgeschlagen diesesLatsch Demo mit Bratwurst Ding hinter uns zu lassen und irgendeinen äh gemeinsames Lied von der Bühne aus zu singen, sondern wie wär's äh ganz konkret? Ähm ist,Wir leben in der Vollüberwachung und vor fünfundzwanzig Jahren äh wurde in einem Unrechtsstaat äh die Geheimdienstzentralen gestürmt,Wie wär's äh so was mal auszuprobieren mit zivilen Ungehorsam zu leisten, ähnlich wie es auch äh Blockaden von Nazi Demos, Blockaden von Castro-Transporten gibt,so eine Aktionsformen zum Beispiel warum nicht einfach mal die BMD-Zentrale stürmen, mal auszuprobieren, mal als Vorschlag in die Runde geworfen,Ich fand das ganz spannend das haben wir jetzt genug Zeitdarüber nachzudenken, die und die Ressourcen nicht wieder an dieses Ritualdings da zu binden von Geld und Personalien, sondern uns zu überlegen, was wollen wir politisch, wie können wir das am besten erreichen? Welche Ressourcen haben wir dafür? Lasst uns das angehen.
Eine tolle Sendung habt ihr da! Weiter so!
Bitte tut euch selbst einen Gefallen und lernt, nicht nur an Sitzungen teilzunehmen und zu denken „da muss ich jetzt etwas weitergeben“, sondern lernt vor allen Dingen auch einmal, Dinge zu vermitteln, sich auszudrücken und an eurer Art und Weise, zu sprechen, zu arbeiten. Es ist recht mühsam, bei den vielen „ähs“ und „ähs“ „äääääähs“ nicht gleich zu sagen „lasst mich bloß in Ruhe. So wird einfach nichts vermittelt. Ist es denn so schwer, Sätze ohne Füllsel zu bilden und nicht wie stammelnd zu wirken? Traurig, wirklich.
Den Kommentar zu FSA erspare ich mir mal – „äh“, „äh“, „äh“… ähhhhhm… alle waren sich einig, dass der Name nicht tauglich ist um „Leute zu ziehen“ und wird deshalb „einkassiert“ etc. ist schon so schlecht formuliert, dass es mir graust. Es ist wirklich kaum mehr ein Wunder, dass viele sagen, dass es zwar Leute gibt, die sich sorgen und engagieren wollen, die aber kaum in der Lage sind, einen ganzen Satz zu bilden.
Es tut wirklich förmlich weh, Andre M. hier zuzuhören. Und das ist leider keine Seltenheit. Dass es zentrale, dezentrale Demos genauso wie kleine freie Aktionen und auch eine große Demo geben könnte, bleibt leider außen vor. Und – nein, es ist nicht wichtig, ob die Politik etwas ausschlachtet, das wird sie immer tun. Eine Dmo, auch wenn sie keine 100.000 Leute einbringt, ist keine Verschwendung nur weil die Politik sagt „schaut mal, das werden immer weniger“. Damit macht man sich abhängig.
Aber, äh, also, äh, wichtiger wäre äh, sich äh, vielleicht mal auszudrücken lernen äh um ähhhhhhhm mal was auszusagen statt nur zu ähhhh zu stammeln äh.
Tja, ääh, hmm, äääh, was soll ich dazu äh sagen, äh hm? Wenn Du äh Form und äh Inhalt nicht trennen kannst äh, dann äh ist das wohl äh erst mal Dein Problem.
Eigentlich ist das nicht _mein_ Problem, denn ich will mit dem Podcast hier ja niemanden über etwas informieren. Der Inhalt mag wichtig sein, aber wenn die Form so ignoriert wird, dann bedeutet das auch, dass letztendlich eher eine Art verbale Selbstdarstellung stattfindet statt des Versuches, Menschen zu informieren und zu erreichen. Das ist das Bedauerliche. Denn wenn Menschen abschalten weil sie nicht einmal das Genuschel und die Sätze verstehen vor lauter Füllseln etc, dann entgeht Menschen der Inhalt zwangsläufig. Natürlich kannst du jetzt sagen „deren Problem“, aber wenn letztendlich diejenigen, die informieren wollen, nicht in der Lage sind, dies verständlich zu tun, dann endet das im Informations-Autismus – du weißt etwa sWichtiges, kannst es aber nicht vermitteln. Deshalb wird auch nicht jedes Mathegenie Mathelehrer Leider wird solche Kritik, auch wenn sie weniger harsch geäußert wird als von mir, stets mit solchen Äußerungen wie der deinigen abgewatscht und später wundert man sich, dass die Podcasts nur die „üblichen Verdächtigen“ erreichen. Von Menschen, die auf Podcasts ausweichen weil sie sehbehindert sind, will ich hier gar nicht sprechen.
Wie gesagt: ich _will niemanden erreichen mit dem Podcast_, das wollt _ihr_, nehme ich an. Dann wäre es sinnig, Kritik auch mal sacken zu lassen und zu überlegen, ob sie nicht auch konstruktiv wahrgenommen werden kann statt mit reflexhaftem „PAL“-Antworten. Ich will hier niemandem ans virtuelle Bein pinkeln, ich finde es eher sehr sehr schade, dass vieles, was berichtenswert wäre und auch berichtet werden kann, untergeht, weil die Vermittler letztendlich nicht vermitteln können.
Ciao und viel Glück weiterhin.
Dir auch! Und danke deine durchdachte und sachliche Kritik! Hast Du gut vermittelt!…..
Da haben doch wieder alle was gelernt und sind hochmotiviert deinen Änderungswünschen folge zu leisten!
„…Informations-Autismus – du weißt etwa sWichtiges, kannst es aber nicht vermitteln…“ geht auf allen Ebenen so gar nicht. Wenn du die Form kritisierst, solltest du auch die (Rechtschreib-) Form einhalten. Im übrigen haben zumindest wir Aspies eher Probleme mit dem Input nicht mit dem Output.
Dein Kommentar wirkt wie Hohn, auch wenn er vielleicht nicht so gemeint war.
Mir gefällt die Sendung ziemlich gut und sie wird meiner Meinung nach auf hohen Niveau produziert. Überwiegend gut informiert und Zusammenhänge werden erklärt.
Und sicher wollen Tim, Linus und die anderen Beteiligten Leute erreichen und das tun sie sicher auch. Kritik nehmen sie höchstwahrscheinlich auch an, aber wenn dir die Vortragsweise so gar nicht gefällt, steht es dir auch frei, deine Informationen zu dem Thema woanders herzubekommen.
Ich versuche es noch einmal in Kürze:
Ist das wichtig, was hier besprochen wird bzw. worüber geredet wird? Ja, eindeutig
Wäre es zu wünschen, dass sich mehr Leute u.a. durch auch diesen Podcast informieren? Ja, eindeutig.
Ist dass, was Andre macht, wichtig und voller Einsatz? Ist das, was Tim macht, wichtig und voller Einsatz? Ja, eindeutig.
Ist es deshalb gut gemacht? Leider nein.
Das ist kein Hohn, es ist eher Bedauern, dass nach vielen vielen Jahren solcher und ähnlicher Kritik da nicht das kleinste Eckchen Veränderung eintrifft, egal ob beim Thema Tierschutz, Datenschutz, ALG II, Bürgerrechte allgemein oder welch gutes Thema und wichtiges Thema auch immer.
Dieser Podcast soll ja das vermitteln, was Andre erfahren hat, er soll Informationen weitergeben usw. – aber durch Andres und auch Tims meist doch recht unvorbereitet wirkende Art wird das nicht getan. Gerade auch bisher uninteressierte Menschen, die sich jetzt mal zu dem Podcast verirren, werden schnell sagen „puh, über was reden die da?“
Nur mal ein kleiner Ansatz:
am Anfang des Podcast merkt man z.B. stark, dass hier zwei Menschen zwar etwas vermitteln wollen, aber zu stark darauf fokussieren, dass sie sich kennen. Tim P. z.B. sagt etwas und führt dies dann aus (Urlaub usw.) – das ist kaum zu verstehen, zu schnell gesprochen und bezieht sich auf Sachen, die man nur kennt, wenn man auch vorher schon „eingeschaltet war“. Irgendwann im Gespräch erwähnt Andre M. zwei personen, die für den bisher Uninteressierten/Uninformierten/Neuling neu sind, sie werden aber nicht erklärt bzw. vorgestellt.
Der Podcast sollte imho
a) deutlicher gesprochen werden
b) die Protagonisten sollten sich bemühen, ein wenig Sprechtraining zu üben um nicht dauernd in das „äh“-Syndrom zu verfallen
c) Bevor der Podcast aufgenommen wird, sollten sich die Beteiligten noch einmal vergewissern, dass das, was sie sagen, auch gerade für Novizen sein soll – es soll für Menschen informativ sein, aber nicht nur für die, di bisher sich schon mit dem Thema auskennen oder mit den Personen usw.
Dann wäre das hier eine Supersache.
Und wenn ich griffig klinge, dann eher aus dem Gedanken heraus, dass ich es, man verzeihe den Ausdruck, sauschade finde, wenn wirklich gute Ideen an einer eher undurchdachten Umsetzung scheitern.
Nur mal ein Beispiel:
Wenn du z.b. Fan von The Cure bist und kannst nun per Podcast mal darüber erzählen und willst insofern ja nicht nur für dich reden, sondern auch andere für The Cure interessieren, dann ist es wichtig, dass du z.B. am Anfang sagt „ich hab mal Robert getroffen. Robert, das ist Robert Smith, der Sänger von The Cure“ und nicht nur „ja, der Robert war immer cool“ – so erreichst du halt nur die, die schon wissen, wer er ist.
Es geht mir nicht um Powerpointpräsentation und Co, Podcasts sind klasse, auch um zwischendurch sich mal zu informieren usw, aber sie sind halt was anderes als „Andre und ich klönen und nehmen das auf“, denn normalerweise wollen sie etwas vermitteln Und ich würde mir einfach wünschen, dass es mehr gut gemachte Podcasts gibt zum Thema, so dass ich mehr empfehlen kann – bisher werden nämlich die meisten Podcasts zum Thema Überwachung, ALG II, Tierschutz… eher abgelehnt weil die Protagonisten dahinter es gut meinen, aber es so anstrengend ist, überhaupt zu verstehen, was da in bis zu 3 Stunden oder auch nur 10 Minuten eigentlich gesagt wird, dass die Podcasts eben nicht angehört werden.
Das ist alles nicht böse gemeint, es eher eine frustrierte Kommentierung ob der Tatsache, dass auch nach etlichen Jahren viele Leute meinen, es wäre ausreichend, wenn man was zu sagen hat, ohne auch zu überlegen, wie man es sagt. Bei Politikern macht man sich darüber übrigens lustig ;)
Ok, jetzt verstehe ich dich besser.
Da ist man aber schnell bei dem grundsätzliche Thema: Sind Podcasts eine Nische und ist das schlecht? Tim hat schon öfters verlauten lassen, dass er ein Nischenpublikum nicht schlecht findet, wenn die Kommunikationskultur, das Interesse etc. stimmen. Aber natürlich wäre es wünschenswert, wenn sich mehr Leute über das Thema Netzpolitik informieren.
Die Einstiegshürde bei LNP ist sicherlich höher als bei z. B. „Breitband“ (Radiosendung von DRadioKultur), aber das hier ist ja auch für Leute, die sich eingehender damit beschäftigen wollen.
Es stimmt schon. Mir sind die vielen ähms auch unangenehm aufgefallen, ich bin aber drangeblieben ob der Exkusivität des Inhalts.
Den laxen Gesprächsstil den man sonst so bei Tim und Linus erfährt/erhört, finde ich tendentiell eher hilfreich und sympathisch, weil es so wirkt, als hört man zwei Kumpels bei einem angeregten Gespräch zu.
Was das Thema unverständliche Wissensvermittlung angeht, ist das Chaosradio auf Radio Fritz da leider negativer Vorreiter. Ich würde mich schon als sehr interessierten onliner mit reativ gutem technischem Grundwissen bezeichnen, aber was da mitunter an Durcheinander und Fachchinesisch abgeliefert wird, hat mich leider des öfteren schon abschalten lassen, und hat dazu geführt, dass ich das nicht mehr höre.
Bashing liegt mir fern. Respekt und große Anerkennung für das Herzblut.
Wie unterschiedlich doch die Wahrnehmung sein kann. Die „ähs“ und „ähms“ von Andre waren mir überhaupt nicht aufgefallen, weder beim ersten, noch beim zweiten Mal hören. Im Gegenteil, ich fand seine Ausführungen zum Aus von FSA sehr aufschlussreich. Als Tim letztens darüber gerantet und Linus darüber kürzlich getwittert hatte, war mir das eher unverständlich; durch Andres Ausführungen ist mir klarer geworden, dass das Beenden des Formats kein Aufgeben darstellt, sondern vielmehr eine Reaktion auf die mittlerweile potentiell kontraproduktive Wirkung dieser „Latschdemo“. Mir tut es nicht weh, Andre zuzuhören und ich halte ihn nach wie vor für einen besonders kompetenten und nachdenklichen Gelegenheitsgast, der perfekt zu diesem Format passt.
Ach ja: Kritik sollte man vielleicht lieber höflich und konstruktiv vortragen, das gehört ebenfalls zu einem guten Ausdruck. Ich bin nicht dafür, Kommentare wie deinen zu zensieren (sie richten sich ja eigentlich selbst), aber du könntest vielleicht überlegen, dass du nichts bezahlt hast für dieses Angebot, über dass du hier so verletzend richtest.
Natürlich wird es wieder eine „Freiheit statt Angst“ geben, wenn nicht mit dieser Unterstützer*innen-Gruppe, dann mit einer anderen. Wir werden wieder zusammen sitzen, wir werden uns wieder fragen, was wir im nächsten oder im kommenden Jahr machen, es wird viele Vorschläge geben, die alle verworfen werden, weil sie – naja, weil sie eben keine Demo sind. Es wird wieder irgendwer maulen, dass die letzte Demo ja nicht so toll war, er wird die Antwort bekommen, dann doch bitte etwas Besseres vorzuschlagen, ihm wird nichts Besseres einfallen, und am Ende nicken dann wieder alle ergeben und stimmen für den Minimalkonsens – Demo. Demo macht Spaß, man trifft sich mal wieder, und man hat das Gefühl, etwas bewirkt zu haben. Unterschriftenlisten, Podiumsdiskussionen, Infostände, Flugblattaktionen, Schulprojekte – alles schön und gut, aber eine Demo, die es dann vielleicht in die Tagesschau schafft, gilt nun einmal als das non plus ultra. Wenn wir nicht einmal das hinbekommen, heißt es dann, wie stehen wir denn dann da? Und zehntausend Leute auf einer Demo sind eine ganz andere Ansage als zehn Leute auf einer Podiumsdiskussion. Zehntausend Leute, so die Idee, werden allein durch ihr Vorbeilaufen die Zuschauer*innen zum Nachdenken bringen.
Demos finden statt, weil es Leute gibt, die sich dazu bereit finden. Für die „Freiheit statt Angst“ wird es immer Leute geben, die sie haben wollen, und wenn sie es wollen, wird kein Aktionsbündnis es ihnen verbieten können, geschweige denn dürfen. Vielleicht werden wir 2015 keine haben, aber spätestens 2016 werden wieder ganz viele Leute klagen, es wäre ja 2015 ganz schlimm gewesen, sie hätten so einen Bock auf eine tolle Demo gehabt, aber es seien ja alle so lahm gewesen, ob sich denn keine mehr erinnern könne, wie toll es damals 2009 gewesen war. Dann werden sie wieder alle dieses Glänzen in den Augen haben und wieder eine organisieren. Mensch wird aus den Fehlern gelernt haben. Statt einer Latschdemo wird es eine Demo geben, bei der mensch einmal durch Berlin zieht. Berlin muss es schon sein, in den anderen Städten kommen nicht so viele Leute zusammen, und außerdem sitzt in Berlin die Regierung. Und diesmal bleibt die ganze Arbeit nicht an drei vier Leuten hängen, nein diesmal wird das alles viel besser, und wir werden alle einen Riesenspaß haben. Lasst euch nicht unterkriegen!
Ganz hervorragende Sendung! Ihr erreicht die Leute, auf die es ankommt. Finde besonders die sehr sachliche Darstellung von Andre beeindruckend. Der ungeschnittene,natürlich gehaltene Sprachfluß stört micht nicht, die Inhalte zählen.
Freue mich schon auf die nächste Sendung!
sweepa
Ich würde mich ja an Tims Stelle nicht so über den Kommentar von Twister lustig machen. Inhaltlich und technisch seid Ihr auf professionellem Niveau. Bei der Präsentation gibt es aber noch Mängel. Linus ist da übrigens deutlich besser als Tim. Hört euch mal an die der Banse oder der Monoxyd das machen. Da würde sicherlich ein paar Monate Sprechtraining das Niveau deutlich steigern.
Ich schätze, es lag an Twisters selbstgerechtem Herumgetrolle, dass Tim nicht ernsthaft auf sie einging.
Falls das so klang, bitte ich um Entschuldigung. Ich wollte weder selbstgericht klingen noch nervig. Und Trollen wollte ich nicht. Ich hoffe, meine weiteren Kommentare haben dies deutlich gemacht.
Das Problem ist ja nicht gerade neu und wird seit Jahren, egal bei welchem Thema, mit einem „Inhalte zählen“ beiseite gewischt, nur um dann irgendwann darüber zu maunzen, dass zu wenig Leute sich für das Thema interessieren. Deshalb würde ich mir eben mehr Selbstreflexion und Veränderung bei der Präsentation wünschen. (Musste ich übrigens auch lernen – ich hab anfangs auch gedacht, es würde reichen, wenn ich was zu sagen habe, ohne mir Gedanken darüber zu machen, wie ich es sage. Das ist im Nachhinein nicht gut gewesen und viele Chancen sind dadurch vergeben worden – nicht aus Zufall bereitet man sich oft vor, kürzt Reden usw.)
Trollen will ich nicht – warum auch? Dafür fehlt mir die Zeit und Bock drauf hab ich eh nicht. Wenn mir das Thema nicht wichtig wäre (Plus der Podcast) hätt ich nichts geschrieben – dann hätt ich weggeklickt, mir gesagt „mir doch wurscht“ und fertig. Auch wenn ich griffig klinge – wenn ich dazu längere „Traktate“ schreibe, heißt das, dass mir etwas nicht egal ist.
Super, willkommen zurück im Wochenrhythmus!
Ich entschuldige mich nochmals für meinen sehr harschen Kommentar. Es ist keine Entschuldigung, aber eine Erklärung, wenn ich sage, dass die Kritik an der Form der Vermittlung schon seit Jahren stattfindet und bei mir, dies gebe ich zu, eine gewisse dünne Nervendecke diesbezüglich hinterließ. Nochmals also: entschuldigt, dass ich im Endeffekt genau das tat, was ich anderen vorwarf.
Meine Kritik bezüglich der Vermittlung der Inhalte lasse ich bestehen, konkrete Verbesserungsvorschläge habe ich ja schon gemacht.
Es wäre einfach schön, wenn die wichtigen Aspekte, die hier angesprochen werden, auch für Nichteingeweihte besser vermittelt werden könnten, so dass das Logbuch auch für diejenigen, die dann ein „Bitte anhören, das ist sehr wichtig“-Mailchen bekommen, nicht auf Grund der doch etwas gewöhnungsbedürftigen und nicht sehr professionellen Art und Weise der Vermittlung wieder wegzappen. So würde das Logbuch imho dann auch quantitativ mehr Zuspruch bekommen.
Also kurz gesagt: sorry für den harschen Ton, ich versuche, es besser zu machen. Und würde mich freuen, wenn vielleicht nicht nur ein „Twister hat rumgetrollt“ hängenbleibt, sondern auch ein klitzekleines „hm, vielleicht könnten wir uns etwas besser vorbereiten und tatsächlich auch mehr Leute erreichen…“ :)/“ naja, vielleicht können wir uns wirklich verbessern“.
Und zum Inhalt und zu Andres Engagement im allgemeinen wäre es zu lang, hier das Lob noch zu ergänzen (ich fürchte, das würde dann ein Merhmehrmehrteiler werden). Danke für beides jedenfalls.
Das ist sehr nett von dir :) Ich würde auch gern noch einmal etwas zu deiner Formkritik sagen.
Einerseits: hast du recht. Insbesondere Tim wirkt manchmal etwas unvorbereitet. Ich erinnere mich, wie ich mal einem Freund, der peripher (aber nicht extrem) netzpolitikinteressiert ist, eine Jahresrückblicksfolge verlinkte und empfahl: „das ist mein Lieblingspodcast, wenigstens die Folge musst du dir mal anhören“. Er hörte sich die dann auch an und sagte ein paar Wochen später: „schon ziemlich cool, was man da noch alles so erfährt, aber auf Dauer ist mir dieses Rumgelaber zu konzeptlos und abschweifend“. Insofern gebe ich dir recht, bestimmte Gruppen, die sich auch für Netzpolitik interessieren, kann dieses Format vielleicht nicht erreichen.
Andererseits: ist das das, was das Format ausmacht. Das Abschweifen und Mäandern erzeugt auch eine gewisse heimelige Atmosphäre und in der Konsequenz eine stärkere Stammhörerbindung. Die Sendung hat an sich selbst den Anspruch, regelmäßig zu informieren, zusammenzufassen, und einzuordnen. Meiner Meinung nach wird sie diesem Anspruch gerecht. Wer nur die Fakten, Fakten, Fakten möchte, kann netzpolitik.org oder den Digitalteil von Zeit Online konsultieren. Ich fände es schade, wenn dass Persönliche komplett wegfällt und diese Sendung sich irgendwann selbst zu ernst nimmt und versucht, wie eine „richtige“ Radiosendung zu klingen, wie z.B. Hoaxilla. So, das war mein Senf.
Das ist schon viel eher die Twister, wie ich sie vor Jahren kennen und schätzen gelernt habe :)
Frontal21 Report – Auf Horchposten in Deutschland: Bundesregierung duldet US Spione http://www.zdf.de/frontal-21/auf-horchposten-in-deutschland-bundesregierung-duldet-us-spione-35515148.html
Hallo !
Wie immer ein interessanter Podcast, danke!
Zu der „ähm“-Kritik
Ich glaube, wenn ich Twisters scharfe Kritik nicht gelesen hätte, dann wären mir die „ähs“ und ähms gar nicht aufgefallen. Leider habe ich ihre Kritik *vor* dem Hören des Podcasts gelesen. *g*
Das hat mein Hören, besonders in der ersten halben Stunde, auf diese eine Sache fokussiert und dann habe ich sie quäsi gezählt, was eigentlich nicht meine Absicht war.
Der Podcast würde sicher an Qualität gewinnen, wenn die Anzahl der „ähs“ reduziert werden würde, und ich glaube das ist, leider, gar nicht so einfach.
Es ist ein Sprachreflex den man schon jahrelang praktiziert. Es wäre u.a. der Mut zu einer Sekunde Schweigen, eine Sekunde Lücke. Aber man kann das üben.
Ansonsten ist mir die manchmal etwas „schnodderige“ Art der Gesprächsführung gerade sympatisch, es ist nicht so steif, eher locker.
Dann möchte ich noch auf einen sehr schönen Talk von Glenn Greenwald hinweisen: „Why privacy matters“.
https://firstlook.org/theintercept/2014/10/10/privacy-matters-ted-talk/
Ich fand ihn wirklich gut. Alle Argumente der ich-habe-nichts-zu-verbergen-Fraktion werden der Reihe nach sachlich begründet zerschlagen, vernichtet. Leute, die sich mit dem Thema beschäftigen, kennen sicher die (meisten) Argumente, aber es ist schön, sie einmal gebündelt engagiert vorgetragen zu hören.
Ihr habt in der Sendung angedeutet, dass ihr demnächst Mal intensiver das Thema TTIP beleuchten wollt. Wenn ihr dafür musikalische Untermalung haben mögt, ich habe da das sehr feine cyber cyber Lied von neulich im Hinterkopf; Ich habe ein STOP TTIP Lied gemacht. Das MP3 gibts kostenlos, CC BY-NC-ND 4.0, auf http://www.frazy.tv/frazy-versions/stop-ttip
Bei Interesse freue ich mich über eine Rückmeldung.
Danke für eure LNP Sendungen, die ich mittlerweile äußerst gerne und regelmäßig höre.
Viele Grüße,
Synapsenkitzler