Doktorarbeiten — Feedback — e-ID-Gesetz — CDU Wahlkampf-App — Pipeline-Erpressung
Trotz dünner Themenlage arbeiten wir uns trotzdem an dem einen und anderen ab und es kommt aus gegebenem Anlass vor allem der Sinn und Unsinn von Doktortiteln und -arbeiten zur Sprache. Außerdem blicken wir auf das e-ID-Gesetz und die von der CDU, CSU und ÖVP eingesetzten App zur Unterstützung von Wahlkämpfern, die einige fundamentale Sicherheitslücken aufweist. Abgerundet wird die kompakte Folge durch eine Betrachtung der Erpressung der texanischen Pipeline durch Ransomware.
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Transkript
Shownotes
Doktorarbeiten
- twitter.com: Tweet von janl
- time.com: Here’s a Timeline of the Debate About How to Pronounce GIF | Time
- time.com: Jif Peanut Butter Wants You to Know How to Pronounce Gif | Time
- youtube.com: Guttenberg Solidaritätskundgebung 5.3.2011 in Berlin
- media.ccc.de: Politik hacken
- youtube.com: 28c3: Politik hacken – YouTube
Feedback
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von silmaril
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Christopher
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Thomas
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Dirk
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Cornelius
e-ID-Gesetz
- netzpolitik.org: eID-Gesetz: Länder sollen zentralisierte Biometriedatenbanken errichten können
- youtube.com: Stellungnahme zu biometrischen Datenbanken im Innenausschuss 17. Mai 2021 – YouTube
- linus-neumann.de: Stellungnahme zu biometrischen Datenbanken in der eID-Novelle | Linus Neumann
- netzpolitik.org: Im eID-Gesetz versteckt: Mal eben die Zentralisierung biometrischer Daten durchwinken
- heise.de: Zentraler Abruf von Passfotos: Experten haben massive Datenschutzbedenken
- bundestag.de: Deutscher Bundestag – Noch offene Fragen zum elektronischen Identitätsnachweis auf dem Handy
Digitaler Impfnachweis
- berliner-zeitung.de: Gefälschte Impfpässe: Polizei fordert Zugang zu RKI-Impfdaten
- github.com: eu-digital-green-certificates · GitHub
- zeit.de: Corona-Impfung: Das müssen Sie jetzt zum digitalen Impfnachweis wissen
- heise.de: Schweizer Farce: Digitaler Impfausweis scheitert
- linus-neumann.de: Gedanken zum COVID–19-Impfnachweis | Linus Neumann
CDU Wahlkampf-App
- netzpolitik.org: Sicherheitslücken in Wahlkampf-Apps: Karl-Heinz T., Parteimitglied, hat gerade Bauland gekauft
- lilithwittmann.medium.com: Wenn die CDU ihren Wahlkampf digitalisiert… | by Lilith Wittmann | May, 2021 | Medium
- lilithwittmann.medium.com: Wenn die CSU und die Volkspartei digitalen Wahlkampf machen… | by Lilith Wittmann | May, 2021 | Medium
- spiegel.de: CDU nimmt Wahlkampf-App Connect wegen Sicherheitslücke offline – DER SPIEGEL
- heise.de: CDU, CSU und Volkspartei: Wahlkampf-Apps gaben persönliche Daten preis
Colonial / Darkside
- github.com: eu-digital-green-certificates · GitHub
- cyberscoop.com: Meet DarkSide, the ransomware gang blamed for the Colonial Pipeline attack – CyberScoop
- therecord.media: Darkside ransomware gang says it lost control of its servers & money a day after Biden threat | The Record by Recorded Future
- cyberscoop.com: FBI blames DarkSide ransomware operators for Colonial Pipeline incident – CyberScoop
- krebsonsecurity.com: DarkSide Ransomware Gang Quits After Servers, Bitcoin Stash Seized – Krebs on Security
- heise.de: Colonial Pipeline gibt Crypto-Erpressern Millionen – vergebens
- bloomberg.com: Colonial Pipeline Paid Hackers Nearly $5 Million in Ransom – Bloomberg
Ich bin ja gefühlt einer von zwei Menschen die die eGov-Dienste nutzen die angeboten werden. Ich habe schon einen Handyvertrag dem ePerso abgeschlossen – hat gut funktioniert.
Wirtklich fustriert bin ich über De-Mail (Bullshit made in Germany™). JEDES MAL wenn man De-Mail benutzt muss man erstmal erklären was das ist, dass das jetzt tatsächlich rechtsverbindlich ist was da passiert und nein, man kann tatsächlich nicht aus Outlook auf meine De-Mail antworten. Aber natürlich benutzt man De-Mail weiter, man will ja kein Papier benutzen.
Man kann den ePerso als Login für Datev verwenden:
https://www.datev.de/ano/
Mit dem Perso in Kombi mit der AusweisApp 2 kann man mittlerweile schon ein paar Dinge machen. Von Elster bis zum Punkte abfragen in Flensburg. Aber natürlich fehlt da auch noch einiges.
https://www.ausweisapp.bund.de/online-ausweisen/anbieter/
Ich habe Anfang des Jahres die Funktion mal ausprobiert. Die Funktion auf dem Ausweis hatte ich eh schon freigeschaltet und nun auch ein Handy mit RF-Reader.
Zum Positiven: Es hat funktioniert, ich konnte mein Auto ummelden ohne das Haus zu verlassen.
Zum Negativen: Dass das ganze am Handy echt nervig ist habe ich mir ja selber so eingebrockt.
Es ist aber auch erst einmal ein Krampf den richtigen Dienst der passenden Behörde zu finden (kein einheitliches Format). Hat man den Dienst gefunden kämpft man damit, das die Schnittstellen der einzelnen Portale nicht immer richtig miteinander Sprechen. Wenn zwischen KFZ Amt und der Ausweiserkennung hin und her gesprungen wird verliert der Vorgang gerne mal den Faden und man fängt von vorne an.
Fazit: Ich finde es hat super Potenzial, wenn Deutschland kein digitaler Flickenteppich wäre.
Rechtsverbindlich ist die De-Mail aber nur, wenn sie absenderbestätigt gesendet wurde. So Zumindest sagt es §3a Absatz 2 Nr. 2 und 3 Verwaltungsverfahrensgesetz (https://www.gesetze-im-internet.de/vwvfg/__3a.html).
ich bin extra hergekommen, um mir andere empöre Kommentare von Doktor*innen durchzulesen, und dann gabs keine! Traut sich wohl keiner mit den Päpsten zu f****n.
Hochachstungsvoll
Dr.
… hier, da:
https://www.youtube.com/watch?v=gD5rBF5HNAw
obwohl die ganzen „Argumente“ (wie „der sieht aber gut aus“, „der sieht nämlich auch gut aus“ oder „weil der auch gut aussieht“ und „desch is ä sypbadischrer Verdeidigungminister auf den Deutschland neidisch is“) alle stumpf von Holgis eloquenter Anruferin hier geklaut waren:
https://www.youtube.com/watch?v=aBur4Gi5y2o
(…auch unvergessen! )
Hallo,
dann will ich mal den ersten Beitrag zum Thema Sinnhaftigkeit von Doktortiteln schreiben.
Linus und Tim deuteten an, dass Sie das das System der Promotion heute für überholt hielten. Frei nach dem Motto „Titel sind Schall und Rauch“.
Das mag für den eigentlichen Titel vielleicht gelten, allerdings ist die Promotionsphase und die dort geleistete Arbeit für die Wissenschaft und Gesellschaft von größter Bedeutung. Akademische Stellen an den Unis sind rar und kommen meist mit einer hohen nicht-wissenschaftlichen Arbeitsbelastung (z.B. Lehre). Der durchschnittliche fest-angestellte Wissenschaftler an einer Universität füllt daher seinen Arbeitsalltag gut mit Verwaltung, Lehre, akademische Literaturarbeit (Stichwort: peer-review) und Einwerbung von Drittmitteln. Die eigentliche Laborarbeit bleibt daher meist bei den Doktoranden. Viele wissenschaftlichen Erkenntnisse werden daher laborhandwerklich von Doktoranden und intellektuell von Ihren Betreuern gewonnen. Nicht immer werden beide Seiten dieses „Symbiose“ entsprechend gewürdigt. Eine Abschaffung der Promotion würde daher im aktuellen System die Forschung an den Universitäten ziemlich sicher zum Erliegen bringen.
Grüße
Jan G
PS: Meinen Doktortitel führe ich übrigens in der Tat nur wenn’s passt. Zum Beispiel wenn ich mit unserer besc#*** Hausverwaltung kommuniziere
Zitat: “ […] hohen nicht-wissenschaftlichen Arbeitsbelastung (z.B. Lehre). […]“
Ich finde diese Aussage ist ein gutes Beispiel dafür, was an deutschen akademischen Institutionen schief läuft. Lehre als minderwertig, nervig bis vernachlässigbar zu deklarieren. Als ob man dadurch nicht auch selbst etwas lernen würde. Wird gerne vergessen, dass man in dieser Tätigkeit auch dafür Sorge trägt entsprechende Nachwuchswissenschaftler*innen „zu generieren“. Und wie gut das gelingt hängt wohl maßgeblich von der Qualität der Lehre ab. Aber das deutsche System setzt hier leider auch falsche Anreize. Statt zu ernsthaft zu forschen oder zu lehren ist es für einen Wissenschaftler von großer Bedeutung zu publizieren und wie bereits erwähnt Drittmittel zu beschaffen. Gerade letzteres sollte meiner Meinung nach nicht die Aufgabenbereich von Forschern liegen.
Stimme dir da prinzipiell zu. Lehre ist eine ureigene Aufgabe der Universitäten und sollte entsprechend gewürdigt werden. Ich hoffe meine Einteilung in „nicht-wissenschaftliche Tätigkeiten“ hat nicht den Einrduck erweckt, das ich diese als „minderwertig“ erachte.
Nichts destotrotz tritst du als lehrender Akademiker dann final aber doch gegen die MPIs und Frauenhofers an, die keine Zeit investieren Bachelorstudenten die Grundlagen der Wissenschaften nahe zu bringen…
Grüße
JG
Und in den Lebenswissenschaften auch noch gegen das EMBL, wo die Wissenschaftler:innen ein steuerfreies Gehalt bekommen.
Zur e-ID eine kleine Anmerkung: Mittlerweile kommt da ein wenig Bewegung in die „praktische Anwendung“ rein (zumindest seit NFC auf den Smartphones mehr oder weniger Standard ist).
Zumindest kann man mittlerweile postIdent mittels e-ID am Handy durchführen und ebenso konnte ich ein Bankkonto problemlos innerhalb weniger Minuten mittels e-ID + NFC-fähigem Handy eröffnen.
Also da wo es mittlerweile in Dienst ist, durchaus eine gute Sache.
Ich habe keinen Doktor aber kann trotzdem in ein Webformular reinschreiben, dass ich einen Doktor habe und dass Linus doof ist und Tim auch. Liebe Grüße.
Ich bin Biologe. Doktortitel in meinem Fach belegen, dass eine Person eigenständig und erfolgreich geforscht hat. Wir arbeiten dafür so etwa 4 bis 5 Jahre hoch motiviert in Vollzeit. Die Forschungsergebnisse werden in der Regel in internationalen Fachzeitschriften publiziert und müssen erfolgreich vor einem anerkannten Expertengremium vertreten und für Wert befunden werden. Der Promotionsausschuss meiner Fakultät bürgt für die Qualität der Promotionen. Der Wert des von uns verliehenen Titels ist in diesem Sinn international anerkannt. Der Titel zertifiziert also eine bestimmte Qualifikation. Dieses System dient der Qualitätssicherung und funktioniert sehr gut. Man kann das auch mit einem Meisterbrief vergleichen. Hochproblematisch ist die jahrelange große Abhängigkeit von der Betreuerin. Altbacken, sinnlos und dumm ist die Idee, dass ein Doktortitel eine Person generell aufwertet. Als Wähler, Mensch und Bürger sind wir alle gleich. Dem Titel gebührt kein besonderer Respekt und er hat meiner Meinung nach im Alltagsleben nichts zu suchen. Deswegen sind Doktortitel für Politiker eigentlich vollkommen sinnlos. Wenn es um Wissenschaft geht, sollen sich diese auf den wissenschaftlichen Dienst verlassen. Sie brauchen selbst keine Forschungsqualifikation.
Hallo Linus, ich habe die elektronische Ausweisfunktion in über 5 Jahren in denen ich den Ausweis habe genau einmal nutzen können. Lustigerweise nicht in Deutschland, sondern zur Unterzeichnung eines Dokuments per qualifizierter elektronischer Signatur für eine Behörde im EU-Ausland. Den dazu genutzten Service sign-me bietet die Bundesdruckerei übrigens selbst an.
Ich sehe bereits im umgangssprachlichen Wortgebrauch „Doktortitel“ eine Überhöhung des akademischen Grades. Ich stimme da Ekkehard voll zu. Es handelt sich um einen akademischen Grad, wie jeder andere akademische Grad auch. Damit will ich die Leistung, die dafür üblicherweise notwendig ist, auf keinen Fall schmälern, so wie sie auch für Master, Bachelor oder andere akademische Grade erforderlich ist. Jeder der einen Bachelor erreicht hat, hat für mich das Potenzial einen Master zu erreichen, hat für mich das Potenzial einen Doktor zu erreichen.
Die Nutzung des Wortes Titel suggeriert jedoch wohl bei den meisten (ink. der Führenden) eine Leistung, die aufgrund besonderer Ehren oder Verdienste an der Gesellschaft verliehen worden ist (Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen). Genau das ist jedoch nicht der Fall. Ein Doktorgrad stellt für mich pauschal kein Verdienst an der Gesellschaft dar (obwohl er es auch sein kann). Aufgrund der Freiheit der Forschung, kann quasi auch in jedem beliebigen Thema nach wissenschaftlichen Methoden geforscht werden und neues oder bisher nicht bekanntes beschrieben werden. Ich stimme hier nicht mit Linus überein, der dieser Themawahl auch eine Relevanz zusprechen möchte. Tatsächlich ist diese Bewertung im Rahmen der Freiheit der Forschung für mich nicht statthaft. Die Forschung ist frei. Vollständig frei und ausschließlich an das Grundgesetz gebunden.
Hochwohlgeborene Exzellenzen!
In meiner Eigenschaft als päpstlicher Stinkstiefel weise ich darauf hin, dass der Doktor kein Titel, sondern ein akademischer Grad ist. Des weiteren besteht kein Anspruch auf entsprechende Ansprache. Der Doktor kann als einziger akademischer Grad in den päpstlichen Personalausweis eingetragen werden.
Papst Linus hätte dies wissen müssen. Ich prangere das an.
Papst Linus definiert doch schon was Meinungen und was Fakten sind. Da ist das keine Verwechslung sondern eine päpstliche Umdeklaration.
Einen Tritt mit dem Stinkstiefel hat er sich langsam verdient.
Ich bin erstaunt, dass Ihr den Hack des TU-Berlin Netzes nicht erwähnt habt. Gerade für eine Uni fand ich das doch sehr peinlich. Und wie so oft war der AD der Windows Domaine maßgeblich beteiligt. Gerade in der Corona-Krise hat das für Studierende erhebliche Auswirkungen auf die Nutzung des Campus-Netzes gehabt. Hätte sich btw. auch gut in die Themen „da war ein Hacker drin“ und „Dr. Gutenbergen“ eingegliedert.
das stimmt, wäre ein tolles thema und schön wenn die beidne das nächstes mal genauer beleuchten, leider weiß man ja noch nicht sehr viel, vermutlich ist es sinnvoll das später mal genauer zu beachten. Ich hab ein wenig den Eindruck, dass die TU wenigstens hart und radikal genug reagiert hat, um weiteren Schaden zu vermeiden…!? Oder?
Würde hier gern noch einen anderen Hack erwähnen. Vor ca. 2 Wochen gab es eine erfolgreiche Ransomware-Attacke auf ein größeres Krankenhaus in Neuseeland (Waikato). Das KH musste offline gehen und weitestgehend im analogen Betrieb weiter geführt werden. Anfänglich wurde verkündet in 2 Tagen wieder online zu sein. Nach langjährigen Hören dieses Podcasts fand ich das sehr ambitioniert. Bis heute ist das KH nicht wieder online. Weiterhin haben die Angreifer*innen mittlerweile persönliche Daten der Patient*innen an verschiedene Medienhäuser gesandt, um den Druck zu erhöhen. Was mich nur wirklich sehr erschüttert hat, ist die Tatsache, dass dieses KH eines der wenigen in Neuseeland ist, welches Krebsbehandlungen durchführt. Da andere Häuser keine freien Plätze haben wird nun erwogen Betroffene für die Behandlung nach Australien zu fliegen. An dieser Attacke hängen demnach Menschenleben.
Dass die digital-grünen Zertifikate für die drei G einfach signiertes komprimiertes JWT als QR-Code sind, stimmt wohl für die Printversion. Aber anscheinend ist es nicht möglich, mit T-Systems etwas zu bauen, das keine TAN enthält, und vielleicht gab es auch gewisse Ängste nach den vielen Check-Ins in diversen Zoos bezüglich QR-Codes, jedenfalls scheint die Wallet-Version noch eine Art DRM als Mehrfach-Installationsschutz bekommen zu sollen, was dann ggf. auch wieder Online-Validierung bedingt, vgl. die Antwort bei https://github.com/eu-digital-green-certificates/dgc-overview/issues/7
Hallo,,
kann Jan und Ekkehard oben nur beipflichten, gilt so auch für meinen Fachbereich im Ingenieurwesen, auch für meinen Titel waren ca. 5 Jahre Vollzeit-Arbeit notwendig, 3 davon waren mit sehr grossem Leidensdruck verbunden. Auch ich führe meinen Titel nur „wenns passt“, Hausverwaltung und andere nervige Leute sind super Beispiele, die gehen einem dann eventuell etwas weniger penetrant auf den Keks.
Aber zur oben erwähnten grosse Abhängigkeit vom Betreuer (sind ja fast ausschliesslich Männer…) möchte ich doch noch was loswerden:
Die Aussage „wer bis dahin nie betrogen hat, wirds auch bei der Doktorarbeit nicht tun, und danach dann sicher nicht mehr damit aufhören“ wurde von euch ja für kategorischen Unfug gehalten. Das sehe ich anders. Die Doktorarbeit bringt unfassbar viele Menschen an, und etliche über ihr Limit, die meisten davon eher spät in ihrem Leben. Schule ging mit links, Studium war noch nicht hart genug um davor abzuschrecken, also startet man ein Doktorat. An meiner Uni melden sich Statistiken zufolge 25% aller Promovierenden mindestens einmal bei der psychologischen Beratungsstelle, in meinem damaligen persönlichen Umfeld würde ich auf >10% schätzen, welche längerfristig (mehrere Monate) in Behandlung waren, Dunkelziffer potentiell riesig, da man sowas ja gern verschweigt. Der Druck ist immens, wenn man 4 Jahre hinter sich hat, und es dann heisst „du brauchst noch ein paper, sonst wirst du nicht fertig“. Man hängt in den schön flapsig beschriebenen prekären befristeten Verträgen und man hat hinterher am Arbeitsmarkt einen „Anti-Dr“, wenn mans nicht fertig schafft: die Arbeitgeberin sieht am Lebenslauf, ah, der hats nicht gepackt, sondern kurz vorm Ziel hingeworfen. Nehmen wir lieber nicht.
Ich habe nie in meinem Leben ernsthaft betrogen, aber im letzten Jahr meines Doktorats mehrmals sehr ernsthaft drüber nachgedacht. Gedanken wie:
– Im Endeffekt schaut die Arbeit ja eh niemand so genau an, dass man die subtilen Fehler findet. Es sei denn, ich kandidiere in 20 Jahren für ein hohes Amt, und das komplette Internet dreht in einer Koordinierten Aktion jeden Satz einzeln um.
– Reproduzieren wird das garantiert niemand, meine Daten sind zwar „neu“ für die Wissenschaft, aber interessieren eh keinen.
– Hier ein wenig Rauschen wegmachen, dort einen Datenpunkt leicht verschieben, dass er besser auf der erwarteten Trendlinie liegt, oder die Fehlerbalken aus versehen um Faktor 5 zu klein einzeichnen tut ja keinem wirklich weh. Aber es verhindert dumme Fragen von meinem Chef, und von den Reviewern, und vereinfacht die Arbeit ungemein.
– Ich weiss zwar, dass diese Messungen Müll sind, weil ich das System falsch eingestellt hab. Aber sie passen sooooo gut zur Geschichte.
– Wenn ich diese Linie hier etwas extrapoliere, dann siehts noch besser aus…
Letztendlich habe ich nichts davon gemacht, mich auf dem Zahnfleisch (und Antidepressiva) durchs letzte Jahr geschleppt und mir geschworen, mich nie wieder in so eine Abhängigkeit zu begeben. Aber wenn ichs gemacht hätte, würde ich mir das heute als eine Art „Notwehr in Ausnahmesituation“ zurechtreden, und ebenfalls nie wieder machen.
Long story short: So schwarzweiss ist das alles nicht, vorausgesetzt wir reden von einer richtigen Dissertation, da gibt es durchaus Fehlverhalten welches ich nachvollziehen (aber nicht gutheissen!) kann. Wer allerdings eine „Doktorarbeit“ im Umfang eines Mickeymouse-Hefts in den einschlägigen Disziplinen schreibt, wo das in wenigen Monaten auch ehrlich möglich wäre und da dann auch noch betrügt, dem ist wirklich nicht zu trauen. Interessanterweise sind das oft genau die, die dann grossen Wert darauf legen, mit Titel angesprochen zu werden.
Gut gesprochen, werter päpstlicher Dr.-Kollege!
Kann nur beipflichten, dass die Abhängigkeit vom Betreuer und die relativ hohen „Sunk Costs“ im Sinne von verschwendeter Lebenszeit und Verzicht auf höhere Gehälter in der Industrie eine ganz doofe Kombination sind. Dazu kommt der soziale Druck des Umfelds, wann der Doktor denn endlich fertig sei.
Das soll jetzt hier weder KT oder Frau GIF-fey entlasten. Im Gegenteil: Wer wie KT schon auf der ersten Seite der Einleitung aus der FAZ kopieren muss, sollte sich wirklich vor Scham nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen wollen.
Eher: Das System Promotion via Dissertation gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Lieber generell über Publikationen, lieber direkt bei 3 verschiedenen Betreuer:innen, lieber zeitlich begrenzt (nach 3 Jahren ist Schluss, ggf. gibt es halt ne schlechte Note, aber kein Totalversagen). Die Engländer haben das ganz gut hinbekommen.
Zum Thema „Die Wissenschaft würde ohne Promovierende nicht laufen“: Alles eine Frage des Geldes. Wer geizig ist, muss sich nicht wundern, wenn Mist rauskommt.
Als promovierter Chemiker kann ich den bisherigen Kommentaren nur beipflichten. Ich „nutze“ den Dr. im Alltag nicht, habe ihn aber im Ausweis und Führerschein stehen. Das vereinfacht die Interaktion mit bspw. Polizei oder bei Grenzkontrollen doch sehr. Man darf auch nicht vergessen, dass in anderen Ländern der Dr. ein noch höheres Ansehen als in Deutschland hat.
Beim rekrutieren für meine Abteilung bevorzuge ich Promovierte aus zwei Gründen (ab einer gewissen Anforderung natürlich) aber doch:
1. In den Naturwissenschaften ist das Studium sehr verschult, das ist mit Bachelor und Master sogar noch schlimmer geworden. Die Promotion ist die erste lange Periode, wo es nötig ist, sich selber auch ohne die externe Struktur zu motivieren. Das Durchschreiten des angesprochenen „Tals der Tränen“ bedeutet für mich auch nicht – wie von Linus leicht angedeutet – dass ich hier Bewerber mit besonders grosser Leidensfähigkeit aka Ausbeutungspotential bekomme, sondern dass diese Person einfach eine gewisse Resilienz gegenüber Frustration in grossen Bürokratien wie dem Unibetrieb mitbringt. In einer globalen Firma ist das eine wichtige Fähigkeit.
2. Durch das bereits oben angesprochene Paper schreiben, was zur Promotion dazugehört und welches durch ein teilweise wirklich forderndes Begutachtungsverfahren geht, haben es Promovierte i.d.R drauf, gut strukturierte (technische) Dokumente zu schreiben. Diese Fähigkeit vermisse ich bei Master/Bachelor immer mehr.
Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel, in die eine wie die andere Richtung.
Ich habe früher im Technischen Support auch nur Promovierte eingestellt, weil die meisten Biolog:innen nach dem Master (früher Diplom) die Labormethoden nicht wirklich beherrschten. Besonders dünn wurde es bei Kontrollexperimenten und Ursachensuche bei Problemen. Das lernen die meisten erst während der Promotionszeit.
Zu den feinen Unterschieden: https://vimeo.com/51462788
(Arte Karambolage – Doktortitel)
Und Tim, wenn du für Linus noch nichts zu Weihnachten hast:
http://www.consultingdigital.com/parapsychologie.php
(Scheint aber nicht den akademischen Standards zu entsprechen –> kein TLS)
Boah ist das ein schönes Video. Vielen lieben Dank!
Und lieben Dank für den Papsttitel an die Schöpfer hier, leider findet man bei den Titelvorgaben bei diversen Internetseiten noch kein Papst zu Auswahl :(
Aber da es ja jetzt einige mehr gibt, ist das bestimmt nur eine Frage der Zeit bis mein neuer Titel gebraucht werden kann.
Dass hier der erwartete Sturm der Entrüstung ausbleibt, liegt wohl daran, dass auch (vor allem?) Promovierte Linus‘ Meinung teilen. (Und vielleicht, dass hier eher naturwissenschaftlich-technisch Interessierte zuhören.)
In meinem Umfeld war jedenfalls jedem klar, dass sie den Titel für den Titel machen, wobei ich den Leuten abnehme, dass sie das Thema interessiert hat.
Jup.
Ich würde aber auf jeden Fall zwischen Leuten unterscheiden, die „ihren Doktor“ als Assistent an der Uni machen, grösstenteils unterbezahlt mit halben Stellen, die dort aber voll in Lehre und Forschung involviert sind und solchen, die die Arbeit „nebenbei“ zu ihrer Vollzeiterwerbsstelle zb. in ind er Politik schreiben und die Doktorvater auch nur unregelmässig alle paar Monate zur Gesicht bekommt wenn ein neues Kapitel inn der Arbeit fertig.
Meine Doktorvater habe ich eigentlich jeden Tag gesehen und der war auch immer im Bilde was ich da so treibe.
Da ich grade zum Papst ernannt wurde, hätte ich noch eine Frage: bin ich jetzt Papst Dr. Robert oder Dr. rer. nat. Papst Disc. Robert?
Zu den feinen „kulturellen“ Unterschieden: https://vimeo.com/51462788
(Arte Karambolage – Doktortitel)
Und Tim, wenn du für Linus noch nichts zu Weihnachten hast:
http://www.consultingdigital.com/parapsychologie.php
(Scheint aber nicht den akademischen Standards zu entsprechen –> kein TLS)
Beste Grüße,
Arcula
Mein Kommentar wird ständig vom Dr.-Kohl-Filter gefressen, ich probier’s jetzt mal mit Aneignung vorm Namen…
Zu den feinen „kulturellen“ Unterschieden: https://vimeo.com/51462788
(Arte Karambolage – Doktortitel)
Und Tim, wenn du für Linus noch nichts zu Weihnachten hast:
https://www.amazon.de/DOKTORTITEL-Parapsychology-Ehrendoktor-CERTIFICATE-Parapsychologie/dp/B00H22QABM
Beste Grüße,
Arcula
Um die eID funktion zu nutzen braucht man inzwischen kein Lesegerät mehr, wenn man ein Smartphone mit NFC-Schnittstelle und die AusweisApp2 hat. Eine regelmäßig aktualisierte Liste von Diensten, die man mit dem eID nutzen kann, ist auf personalausweisportal.de unter dem Reiter „Anwendungen“ zu finden.
Genau das was Linus in Minute 49 beschreibt, beobachte ich auch bei meiner täglichen Arbeit in Softwareentwicklungsprojekten.
Die Vorstellung was für Prozesse benötig werden fehlt oder sie werden sich spontan in Meetings aus Beispielen erschlossen. Natürlich bleibt so ein vollschändiges Zielbild auf der Strecke. Stattdessen wird versucht das Pferd von hinten, in bester Buzz-Word-Bingo manier, versucht aufzuzäumen. Für mich ein klares Zeichen dafür, dass Entscheidungen zu weit entfernt von den Problemen getroffen werden und das von Menschen die nicht die nötige Expertise besitzen, allein schon wegen der Distanz zum Problem. Es entsteht die Notwändigkeit sich hinter beeindruckenden Begriffen verstecken müssen um dies vor der Gruppe zu verstecken.
Die Ursache liegt einfach darin begründet, dass ein Team nicht automatisch mit der Anzahl der Mitglieder leistungsfähiger wird, weil Aufgaben nicht beliebig in Teilaufgaben unterteilt und verteilt werden können. Schon überhaupt nicht, wenn das zu lösende Problem bzw. das zu erreichende Ziel unklar ist, oder in den Köpfen der Teammitglieder uneinheitlich interpretiert wird. So steigt der Kommunikationsaufwand untereinander exponentiell und frisst die gesamte Zeit auf. Um nun etwas beizutragen tut jeder einzelne nun Dinge, von denen er denkt dass es das Beste ist. Tragisch daran ist, jeder sorgt so aus den besten Absichten für eine Verschlimmbesserung der Situation. Denn es werden so Fakten geschaffen, die unvereinbar werden. Kommen nun noch politische oder machtstrategische Beweggründe dazu erachte ich die Erfolgschancen als noch geringer.
Gerade bei Software, die auf mathematischer Präzision aufbaut und diese vorraussetzt, sind Managementregeln wie 80/20 oder Verhandlungskompromisse unverträglich, weil aus dieser Unschärfe kein belastbares Modell erzeugt werden kann. Dies gilt zumindest während der Umsetzung. Bei der Entwicklung von Zielen und den Prozessen, können all diese Betrachtungswinkel einfließen und ausgehandelt werden. Und dann anhand des Ziels bzw. den Prozessschritten ein passendes Modell erarbeitet werden.
Nur ohne solche Prozesse fehlt die Basis…
Was mir noch mehr zu denken gibt abgesehen von der aktuellen LUCA Thematik ist, dass man dort in Zukunft seine Zahlungsarten hinterlegt um Tickets buchen zu können.
Da sind wir Mal gespannt…
Bin auch schon auf Tims Fußballerfahrung gespannt, bei Preußen gabs wohl Lucapflicht.
Wie barbarisch! GIF spricht man natuerlich so aus: https://www.youtube.com/watch?v=oBDgvjKtdHs
Zum Thema e-ID: Die wichtigsten Anwendungsfälle wurden schon genannt (An- und Abmeldung KFz, Steuererklärung mit Elster Online, Fernsignatur mit sign-me, Post-Ident). Neben diesen amtlichen oder kommerziellen Diensten gibt es noch zwei weitere, interessante Anwendungen:
Die Governikus KG (IT-Dienstleister der Freien Hansestadt Bremen, Entwickler der AusweisApp2) bietet eine Signatur des PGP-Schlüssels an (sofern der Dienst nicht gerade gestört ist): https://www.governikus.de/pgp
Über ein Plugin lässt sich der Passwortmanager KeePass mit dem neuen Personalausweis absichern. „KeePerso“ habe ich mir selbst noch nicht angesehen oder ausprobiert, daher ist dies ein Tipp unter Vorbehalt. Alle Informationen einschließlich Quellcode finden sich hier:
https://www.buergerservice.org/aktuell/20210222keeperso/
Meinst du mit Anwendungsfälle, die die jetzt schon gehen? Oder die, die wünschenswert wären?
Linus fordert die Prozesse vom Bürger auszudenken. Mir fehlt die Phantasie, was möglich sein sollte.
Allerdurchlauchtigster Großmächtigster Theodor Prinz der Tapfere, Hüter der Flamme des Herzens, Haus der Apostel der Eris,
Lieber Linus,
das Thema der Doktortitel hat ja noch eine zusätzliche Dimension. Erst durch diese wird die Fiktion einer Qualifikationsphase jenseits des Masters (of Science/ of Arts/ of Education, nicht zu verwechseln mit of the Universe) möglich und geschaffen. Dies hat weitreichende Konsequenzen, denn nur durch diese Fiktion lassen sich die über 80% befristete Stellen im akademischen Apparat und so die Existenz eines akademischen Prekariats überhaupt rechtfertigen.
Eine der am deutlichsten spürbaren Folgen sind beispielsweise Probleme in der Familienplanung bis in ein Alter hinein, in dem dies biologisch immer schwieriger wird. Aber auch die stark abnehmende Rate an Frauen in hohen akademischen Positionen spiegelt m.E. u.a. auch diese Unsicherheit wider. Ganz zu schweigen von Angst und Depression, wenn nach 12 Jahren Aufopferung für die Wissenschaft mit Kettenverlängerungen der buchstäbliche Fusstritt droht.
Auf der anderen Seite hast Du, lieber Linus, natürlich Recht, wenn Du davon sprichst, dass auch in der freien Wirtschaft erhebliche Lebensleistungen erbracht werden. Jedoch zeichnet sich eben diese freie Wirtschaft in aller Regel, von den konkreten Pflegekräften vielleicht einmal abgesehen, nicht durch besondere Gemeinnützigkeit aus. Aber das soll ruhig als Thema für einen anderen Brief offen bleiben.
Ich ergreife endlich diese Gelegenheit, hier die Versicherung hinzuzufügen, daß ich jederzeit mit der vollkommensten Hochachtung und Verehrung sein werde Ew. Excellenzen ergebenst
Seine göttliche Gnade Rafael der Maria,
diskordianischer Papst im Ritus des Roch,
nicht-monastischer hochgeheimer Metropolit
des Diabolischen Sterns, Reverendus Sub-Dominus
Zur weiteren Lektüre seien empfohlen:
Reducing the precarity of academic research careers
https://www.oecd-ilibrary.org/science-and-technology/reducing-the-precarity-of-academic-research-careers_0f8bd468-en
Warum befristete Hochschuljobs der Wissenschaft schaden
https://jacobin.de/artikel/hochschuljobs-befristung-wissenschaftszeitvertragsgesetz-forschung-wisszeitvg/
Carl Eduard Meinicke an Wilhelm von Humboldt, 19.11.1832
Wilhelm von Humboldt – Sprachwissenschaftliche Korrespondenz
https://wvh-briefe.bbaw.de/Brief?section=all&id=418
powered by http://quoteSalute.net/
Der einfache Zugriff auf Datenbanken mit biometrischen Daten ist für viele Menschen schon vermeintliche Realität. Denn in (meist amerikanischen) Serien und Filmen geschieht es ja ständig: die Techniker in der Zentrale lassen ein verpixeltes Foto des Verdächtigen nach etwas magischer Verbesserung mal schnell durch ihre unendlichen Datenbanken laufen. Dort wird es zusammengeführt mit vielen anderen Daten, z.B. den Schulabschlüssen und Arztbesuchen der letzen 20 Jahre und anderen tollen Informationen. So werden die immer sehr bösen Täter am Ende gefasst und der Gerechtigkeit ist genüge getan. Wer das ständig im Kino oder Fernsehen sieht, denkt dann vielleicht: „Super, so einfach fängt man die Bösen. Und warum haben wir das nicht?“.
Natürlich sind die Datenbanken in solchen Filmen immer super gepflegt und leiden nicht unter dem „Garbage in, garbage out“-Problem und schon gar nicht liegen sie auf Servern mit Schwachstellen, die noch darauf warten, dass das letzte Sicherheitspatch eingespielt wird. Und die Strafverfolger:iinnen sind natürlich integer und würden das System niemals missbrauchen, um den radikalen Kumpels Daten zuzuspielen oder leichtsinnig Daten am Telefon rausgeben.
So wird suggeriert, dass solche Datenbanken nur Vorteile haben, immer brauchbare Informationen liefern und so endlich das Böse in der Welt bekämpft werden kann. Wer will das nicht?
Kleiner Kommentar noch zur eID: Mittlerweile braucht man den elektronischen Personalausweis z.B. um seine BAFöG-Daten einsehen und korrigieren zu können.
Als ich noch (2006) studiert habe ging das einfach mit Username/Passwort. Nach meinem Studium (musste zuletzt 2018 da reingucken) wurde es dann irgendwann umgestellt. Das Ärgerliche daran war: Ohne eID konnte man diesen Dienst nun gar nicht mehr benutzen und man musste wieder alles per Post abwickeln.
War bei mir besonders ärgerlich, weil ich wegen eines Abrechnungsfehlers plötzlich eine BAFöG-Rückzahlung aufgebrummt gekriegt hatte, obwohl meine Schulden schon völlig getilgt waren. Und weil ich keine eID hatte, durfte ich mich dann durch völlig kafkaeske Hotlines durchkämpfen.
Ist die korrekte weibliche Form von Papst nicht Mamst?
Eigentlich Mapst.
Ich habe extra ein ReinerSCT Lesegerät angeschafft weil ich mir gedacht habe, dass ich rechtsgültig unterschreiben kann. Leider nein. Die einzige sinnvolle Anwendung geht nicht, weil es nirgendwo ein Zertifikat gibt. Auch gibt es anscheinend keinen Anbieter der so ein Zertifikat ausstellt. Zugegeben, habe ich vor 2 Jahren auch aufgegeben. Die damaligen Anbieter die auf der Webseite der Bundesdruckerei verlinkt waren, haben zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr funktioniert. Ein Trauerspiel.