Linus Neumann 0:40:52
Das ist nämlich genau der Gag, ja, also klar, die haben jetzt eine Analysemethodik und das ist.Genau, das das ist Wordcount und äh ja, man muss also man kann ja in der Wissenschaft alles Mögliche messen. Und.Ob das, was man misst, also,ein, eine wirklich auch eine relevante Entsprechung hat. Das ist die Frage, ja? Und das limitiert natürlich auch die Aussagekraft. Die Aussagekraft dieser Studie ist im Prinzip sie können nur.Aussagen treffen über die Häufigkeit von Sätzen, in denen bestimmte Worte vorkommen, ja? Die Störgrößen sind völlig klar. Es kann sein, dass Leute, äh, dass in einigen Wahlprogrammen, äh, auch einfach,klarere Forderungen definiert werden, so dass die mit mit wenigeren Sätzen auskommen, ja? Es kann äh sein, dass.Mit ihren 87 sie nicht jeden Satz über Digitalisierung erfassen, weilgehe jetzt mal zum Beispiel davon aus, vielleicht jetzt eine Linkspartei sich äh über Arbeitsmarkt und Digitalisierung Gedanken macht, einen Satz Digitalisierung schreibt und danach von mir aus 25 Sätze über äh wie die wie diewie die Arbeitswelt anders gestaltet werden muss, in Anbetracht der Digitalisierung, ja? Und dasshier eine fundierte Auseinandersetzung mit äh zentralen Themen äh des des politischen Miteinanders stattfindet, während äh die CDU so etwas sagt wie wir brauchen eine Blockchain-Strategie und dafür den gleichen Punkt kriegt.Also diese Methodik ist ja äh weil sie die Semantik vollständig ignoriert ähm,relativ eingeschränkt. Ähm deswegen habe ich äh denen die Frage gestellt.Ähm worin sehen sie wissenschaftliche Grenzen ihrer Methodik hinsichtlich Erfassungsmethode, Validität und Aussagekraft und Valität und Aussagekraft ist das Entscheidende, weil ich kann alles messen, aber ich muss,Wenn ich sage, das ist jetzt eine Studie und die hat jetzt irgendetwas belegt,Ja oder irgendeinen Zusammenhang hergestellt, dann brauche ich eine Korrelation zu einem Außenkriterium, ja, dass ich Vorhersagen möchte. Und ähm es könnte zum Beispiel äh.Also ne? Klassisches Ding ist Intelligenztests werden so gebaut, dass sie Schulnoten vorhersagenJa, nur als Beispiel, was man versucht zu machen. Das ist ähm nicht, nicht, nicht, nicht, nicht gut, weil weil man eben Intelligenz leider nicht,messen kann, ne? Genauso kann man vielleicht äh Digitalisierungspolitik.Nicht direkt messen, zumindest nicht, wenn man äh als einziges Werkzeug ein Wortzähler äh hat. Ähm Antwort,Wir denken, dass wir die Grenzen des gewählten Ansatzes hinreichend in der Studie dargelegt haben. Wir wollen aber betonen, dass der von uns gewählter Ansatz ein bewährtes Standardverfahren politikwissenschaftlicher Forschung zu Partei, Parteienwettbewerb und Parteiensystem,Wir haben hierzu mit unseren Daten auch in blind begutachteten Fachzeitschriften publiziert. Andere Verfahren, die derzeit in sind, wie etwa reine Auszählungen von Worten, besitzen eine ähnlicheeher aber sogar geringere Aussagekraft, weil die semantischeweil der semantische Kontext von Sätzen verloren gehen kann. Qualitative Betrachtungen der Wahlprogramme, wie sie derzeit überall zu finden sind, haben den Vorteil, direktdie Aussagen offen darlegen zu können, haben aber dann den Nachteil, dass sie in der Regel unsystematisch sind. So etwas,wie eine Abschätzung der relativen Gewichte sind in anderen Darstellungen nach unserem Wissen bislang.Zu finden gewesen. So, jetzt muss ich, weil ich's versprochen habe, die gesamte Antwort vorlesen. Was können wir sagen? Erstens, wie sich die Bedeutung Wichtigkeit,welche Parteien,dem Thema Digitalisierung zuschreiben, entwickelt, beziehungsweise entwickelt hat ausgehend, etablierter Theorien sagt, die Häufigkeit, wie oft ein Thema in einem Wahlprogramm genannt wird.Darüber aus, wie bedeutsam es für die Partei ist.Gemäß Politikwissenschaftlicher Annahmen zu den Motiven von Parteien im politischen Wettbewerb ist davon auszugehen, dass eine größere Betonung heißt, die Partei denkt damit Wählerinnen Stimmen gewinnen zu können, sonst würde sie den Platz im Wahlprogramm für etwas anderes aufwenden.Soweit stimmt Captain, ob wir es auch zu.Zweitens kommen die zentralen inhaltlichen Aussagen dann im Abschnitt zwei und drei der Studie. Hier zeigt sich eine deutliche Schwerpunktverlagerung der Themenfelder welche über die Parteien sprechenÜber welche die Parteien sprechen. Wie wir darlegen, werden ökonomische Themen wichtiger, ebenso Bildung und Forschung und 2021 eben auch das Thema Sicherheitsthemen, das heißt Cyber-Sicherheit, innere Sicherheit, wie Speicherung, Videoüberwachung et cetera, Cyberkriminalität.Auch Hate Speech sind über die Zeit konstant wichtig,Gleichzeitig haben andere Themen der Digitalpolitik massiv an Aufmerksamkeit, das heißt an Wichtigkeit, die Parteien in einem Themenfeld zuweisenabgenommen. Dies zeigt sich vor allem beim Thema Privatsphäre und Datenschutz oder dem Thema gleicher und ilalitärer Zugang,Digitalisierung. Drittens dürfte jenseits des Tweets von Frau Staatsministerin Bea, interessant sein, dass erstens manche Themen aus der politischen Öffentlichkeit zu verschwinden scheinen. Und zweitens, Digitalisierung in manchenThemenfeldern von Parteien praktisch überhaupt nicht aufgegriffen werden. Hierauf gehen wir in Abschnitt drei ein. So, jetzt mal ein kleines Beispiel,Für warum ein solcher Ansatz wirklich hinkt, ja? Und der schreibt es hier auch und merkt es noch nicht mal. Er sagt.Themen der Digitalpolitik haben massiv an Aufmerksamkeit verloren und benennt Datenschutz als Beispiel, ja?Wir haben jetzt eine Datenschutzgrundverordnung. Das ist ein Themenbereich, der politisch behandelt wurde. Ja, und es ist zu erwarten, dass vor vier Jahren,als die Thema DSGVO hochdiskutiert wurde, die Parteien sich natürlich auch dazu positioniert haben.Mit dem Inkrafttreten äh jetzt dieses Thema natürlich von der politischen Agenda äh,geht, ja? Diese gesamte Analyse, die diese Leute hier gemacht haben, geht ja irgendwie davon aus, dass es kein politisches Geschehen oder Vorankommen gäbe.Also es ist die tatsächlich werden ja äh Themen behandelt, umgesetzt, ja und ähm tatsächlich ändert sich ja auch das, wozu Politik sich verhalten muss. Ja und,dieser, das scheint mir die größte Störgröße zu sein, ähm wenn man jetzt sagt, das ist das Wahlprogramm von vor vier Jahren.Das ist das Wahlprogramm von jetzt, die legen auf einmal gar keinen Wert mehr auf, was weiß ich, Arbeitsmarkt oder so, ja?Eventuell, weil eine große Arbeitsmarktreform verabschiedet wurde und eventuell, weil äh eine Wirtschaftskrise war oder nicht war. Ja, also das ist es gibt ja auch Außenfaktoren.Und auf die reagieren ja diese Parteiprogramme. Und das, das scheint denen überhaupt nicht scheinen die nicht auf dem Schirm zu haben, ja?Und dann gab es aber noch und da da war ich da muss ich sagen, da lag ich dann wirklich äh ein bisschen unterm Tisch. Äh da war dann meine Frage, äh,die die erübrigt sich, ja, diese Frage äh habe ich geschriebenbevor ich die, nee, dir, da hatte ich die Studie auch, aber egal. Ich also die Frage ist dumm von mir, ja, haben sie für die unterschiedliche Länge der Wahlprogramme kontrolliert? Ja, haben sie, weil sie haben ja Anteil Sätze angesamt Anzahlsätzen genommen. Also die Frage erübrigt sich in entsprechend äh antworten sie auch sehr diplomatisch. Das ist eine essenzielle, methodische Frage. Es ist unerlässlich die Länge der Programme zu berücksichtigen, um Vergleichbarkeit herzustellen und sinnvolle Aussagen treffen zu können.Bei längeren Parteiprogramm vor allem Grüne und Linke ist die Grundwahrscheinlichkeit höher, dass Themen mehrPlatz einnehmen als bei kürzeren. Daher ist das unbedingt zu kontrollieren. Die Fußnote eins, ja, genau die, wo sie falsch erklären, was ihr Maß ist, zeigt,wir die Aussagen normiert haben, wir teilen die Zahl identifizierter, relevanter Sätze mit Digitalisierungsbezug durch die Gesamtzahl aller Sätze im Wahlprogramm ohne Teile wie Inhaltsverzeichnis, glossar und so weiter, versteht sich nur Haupttext, ja? So.Jetzt kommt der Teil, wo ich, also da will ich dann wirklich auch hinten runtergefallen, ne. Ich schreibe hier mit zwei Wissenschaftlern ähm die eine wissenschaftliche Studie veröffentlicht haben.Im Namen der äh was war das? TU München und Uni Kaiserslautern, ja? Und die gerade in den Medien ähm.Diskutiert und zitiert wird.Jetzt schreiben die mir, wir wissen von zumindest einem, ebenfalls auf Twitter zu findenden Berechnung der absoluten Zeichen,Anzahl von Textstellen mit Digitalisierungsbezug in den Programm. Falls Sie diesen gesehen haben, hier der nicht gesehen haben, hier der Link. Ist ein Link auf ein Tweet, ja? So.Abgesehen darf, also hier hat jemand äh Max Mut, ja, Journalist, ähm Bayerischer Rundfunk, wenn ich mich nicht täusche. Und er hat im Prinzip mit so einem Google.Die Analyse nicht Wörter auf Sätze, sondern ähm.Zeichen, Zahl und Textstellen genommen, ja, was natürlich das Gleiche ist, ja? Ab und jetzt sagen die Autoren der Studie, abgesehen davon, dass durch das Zählen der Zeichen, die durchschnittliche Wortlänge der Programme nicht berücksichtigt wird, und er schlägt die,absolute Häufigkeit, auch die Gesamtlänge der Programme. Wir haben geschaut, was passiert, wenn man die ZeichenZahl ins Verhältnis mit der Gesamtlänge setzt. Das Ergebnis liefert ziemlich genau die Parteiunterschiede, die wir in den Sätzen herausbekommen.Und jetzt kommt der, jetzt kommt der Punkt,Spannend ist das gerade auch mit Blick auf ihre Frage zwei, da dies die Validität unserer Analyse stärkt. Auf Basis eines anderen Datensatzes kommt man zu ähnlichen Ergebnissen. So und da habe ich, da bin ich hinten untergefallen, weil das ist der gleiche Datensatz, nämlich,der diese Wahlprogramme die analysiert hat. Er hatte irgendwie auf Zeichenebene getan, sie haben es auf,auf Wortebene getan und jetzt sagen sie, das hätte ihre Analyse, in ihrer Qualität, Valität bestärkt. So, Validität heißt aber, dass das, was sie, was sie gemessen haben, eine Aussage, also eine eine äh Korrelation,mit einem Außenkriterium hat. Ja und zwar einem, dass ihr Konstrukt.Bestätigt. Ja, also würden sie zum Beispiel so etwas machen wie, okay, wir haben uns die Wahlprogramme angeschaut, der Bundesländer und wir haben jetzt festgestellt, da wo mehr digital im Wahlprogramm steht,ist auch irgendwie mehr digital, da ist der Breitbandausbau besser oder irgendetwas, ja? Oder da wird mehr in der Schule über digitales gerechnet und die die Kompetenz der Schülerinnen im im Digitalbereich ist größer. Das wäre Validität, weil sie dann nämlich ein relevantes Außenkriterium hättenmit denen äh mit der sie,mit dem sie hier eine Korrelation herstellen. Also habe ich denen geantwortet, entschuldigen sie bitte an dieser Stelle eine unmittelbare methodische Korrektur. Was sie hier vermutlich meinen, ist die Reliabilität.Die Validität,Sie haben nicht einen anderen Datensatz verwendet, sondern den gleichen Datensatz mit einer minimal anderen Analysemethode zugeführt. Es ist unmittelbar offensichtlich, dass diese minimal andere Analysemethode nichtnennenswert unterschiedlichen Ergebnissen führen kann. Insofern ist die Probe auch nicht zur Erfassung der Rediabilität geeignet, sondern einfach gar nichts.Und dann wurd's halt lustig, jetzt wird's auch wirklich nur noch äh wissenschaftliches ähm,wissenschaftliches Batteln, dann hat er mir äh validität erklärt, wie sie in Sozialwissenschaften und Psychologie verwendet wird.Wenn man meinen Namen googelt, findet man nicht sofort, dass ich ein paar Jahre psychologische Methoden lehre, unterrichtet habe,Insofern ähm habe ich ihn dann nochmal kurz erklärt, ähm dassKriteriumsqualität bedeutet, dass Messung mit einer anderen validen Messung korrelieren, Qualität bedeutet, dass Messung, das erfassen, was sie erfassen sollen und dass hier bei ihnen ein Zirkelschluss vorliegt, wenn sie meinen,dass ihre Studie in ihrer Validität bestärkt wird, weil irgendjemand ein Google Dog getwittert hat, in dem was Ähnliches rauskommt, ja?Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich also die Studie ist wirklich schwach. Das muss man ganz einfach mal sagen,fehler fehlerhaft in der in der Beschreibung der Methoden. Ähm allerdings muss man sagen, dass sie schon in der äh in der ähm.Also die Fehlinterpretation dieser Studie äh liegen nicht bei den Autoren, sondern,bei denen, die es nachher betrachtet haben. Ja, also hier steht nirgendwo äh irgendwie was weiß ich so etwas, wie die CDU CSU, wer hätte das digitalste Programm, ne? Die haben schon äh die Grenzen ihrer Methodedenke ich durchaus verstanden. Sie überschätzen die natürlich trotzdem, aber sie sind sich dessen bewusst, welche Aussage sie treffen können und welche nicht.Und äh sie machen auch spezifisch ähm in der, in der äh in dem.Teil drei äh Parteiunterschiede, machen sie halt äh die Schwerpunktthemen und sagen, okay, die eine Partei hat äh mehr,mehr Sätze zu folgendem Themenbereich und die andere zu diesem anderen, ne? Das war diese Kategorisierung, wo sie dann die einzelnen Sätze äh kategorisiert haben.
Ich muss einmal geradeheraus sagen. Ich liebe euch ♥
Ich auch . Lange nicht mehr so gelacht. YOU ARE GREAT.
+1
Hey hey danke für euren Podcast. Zum Thema taktischen Wählen gibt es hier eine gute Übersicht. Ich halt R2G auch nicht für ausgeschlossen.
https://krautreporter.de/4065-so-kannst-du-bei-der-wahl-laschet-verhindern?steady_tried_to_set_safari_fix_cookie=true
Weiterhin ist diese Übersicht mit den Chancen der Direktkandidat*innen-Chancen.
https://www.election.de/cgi-bin/showforecast_btw21.pl?wk=37
Dabei möchte ich auf Dresden hinweisen wo Katja Kipping direkt gegen ein der Nazis antritt und die beste Chance hat, diesen zu verhindern.
Ich finde die 1 Stimme ergibt für mich Sinn, Zweitstimme ist es eher nicht, wobei ich auf Grund der Piraten aber Experimente mit Kleinstparteien schwierig finde. Beispiel Berlin wo es topp Leute in der Fraktion gab aber auch Menschen die niemals in die Rolle gehört hätten. *macht ein Sackkarrengeräusch*
Helge Braun ist schon Bundesminister: https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesminister_f%C3%BCr_besondere_Aufgaben. Doro Bär ist „nur“ Staatsministerin: https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsminister_(Deutschland)
Seit fünf Sendungen schon die Statuscodes und noch nicht einmal wurden die http-cats erwähnt. Daher hier zur aktuellen Sendung:
https://http.cat/405
Deutschland ist digimarianengraben.
Vielen Dank für die neue Ausgabe! Bin schon auf die nächste, wenn auch unakzeptable, Episode gespannt!
Eine kleine Korrektur zu Minute 01:06: Sich selbst melden als Wahlhelfer:in dürfen sich nur Wahlberechtigte, daher hätte Tim bisher nur auf Vorschlag einer Partei als Wahlhelfer agieren können: https://de.wikipedia.org/wiki/Wahlhelfer_(Deutschland)#Wahlhelfer_als_Ehrenamt
Wie immer ein sehr schöner Beitrag, vielen lieben Dank für Eure Arbeit.
Bei den Ausführungen über die Erststimme hätte ich mir gewünscht das ein Aspekt noch klarer geworden wäre.
Linus hat das zwar an einer Stelle nochmal gesagt aber relativ leise, darum würde ich es in diesem Kommentar nochmal betonen:
Die prozentuale Besetzung des Bundestages nach Parteien entspricht dem Zweitstimmenergebnis*. Es gibt eben fast keine Überhangmandate mehr im Wahlrecht, wie sie in den 90ern und 00er Jahren noch wichtig waren sondern es gibt eben die Ausgleichsmandate die das Anpassen.
Das heißt aber wiederum, dass das taktische wählen bei der Erststimme ein ganz anderes sein kann: Zunächst kann man ganz unbeschwert die Person wählen, die man am Besten findet, für die Koalitionsoptionen im Parlament ist es egal, die Stimmen gehen verloren, sind aber nicht verschenkt, weil sie eben auch niemand anderes bekommt.
Noch interessanter (gerade in knappen Wahlkreisen) finde ich den Aspekt: Hier kann es sogar sehr sinnvoll sein, kandidierende von Parteien zu wählen, die man eben nicht mit der Zweitstimme wählt, wenn man das Gefühl hat, dass das Leute sind die besser sind, als der Schnitt ihrer Partei.
Das Beispiel das ich im Kopf habe ist Ulrich Kelber von der SPD. Der hatte es sich mit eher kohlekritischen Einstellungen mit seinem Landesverband in NRW verscherzt und war darum in der Landesliste sehr weit im Abseits. Im Wahlkreis Bonn hatte man dann aber die Möglichkeit auch als nicht SPD-Wähler ihn zu wählen um damit eine klimafreundlichere Stimme in den Bundestag zu holen. Mit seiner Wahl „kürzte“ sich damit die Landesliste um eine Person, die Anzahl an SPD Menschen im Bundestag sind also die gleichen, aber vielleicht im Schnitt besser.
*Das ist etwas unpräzise: Nach dem Wahlgesetz für die Wahl in diesem Jahr wird es höchsten 3 (drei) Überhangmandate insgesamt geben könne, d.h. es könnten 3 Sitze aufgrund übermässig vieler Erststimmen für eine Partei geben, die dieser Partei (potentiell sogar verschiedenen Parteien) über das Wahlergebnis ihres Zweitstimmenanteils hinaus schiebt (und die anderen Parteien also ein „etwas“ schlechteres Ergebnis gibt). Diese 3 Stimmen (bei einem Bundestag von 600-900 Sitzen ca- 0.5%) gehen aber höchstwahrscheinlich eh an die CSU, sind also für die meisten Wähler:innen uninteressant.
Anmerkung: Meines Wissens ist der erhöhte Anteil von Erststimmen im Vergleich zu Zweitstimmen der zu der Aufblähung des Bundestags führt am Stärksten bei der CSU in Bayern ein Ding. Eine Kampagne in Bayern CSU-ferne Kandidat:innen zu wählen könnte uns als Steuerzahler:innen auf jeden Fall gut Geld sparen weil es den Bundestag kleiner macht ;)
Was Bayern angeht: In der Tat. Pro Direktmandat, das nicht an die CSU geht, wird der Bundestag schnell mal um 20+ Sitze kleiner. Kann jede:r selbst im
https://www.mandatsrechner.de
im „Expertenmodus“ ausprobieren.
Ich denke begrifflich bleiben es Überhangmandate, nur dass sie eben durch Ausgleichsmandate ausgeglichen werden.
Ich muss sagen, ich hatte nach dem Prolog zum „Zukunftsteam“ einen anderen Bonus Track erwartet:
https://twitter.com/ARD_BaB/status/1434584766653861890
Sogar Linus wird darin als „Terrorexperte“ genannt – lasst das nicht Dorothee Bär wissen! ;-)
Hallo ihr beiden,
Einen Kommentar zur TUM Studie:
Die ist nur unglücklich betitelt. Die Fragestellung ist einfach nur: „Welche Partei benutzt die meisten Buzzwords zum Thema Digitalisierung?“ Und da belegt die Studie mit quantitativen Methoden sehr gut die gefühlte Realität – und das hätte Frau Bär mit Fug und Recht auch Twitter können.
Richtig interessant wird’s, wenn die Kollegen Mal die Umsetzung untersuchen. Dann kann man den Buzzwords-pro-Umsetzung-Index errechnen. Wobei ich auch ne Idee hätte was da raus kommen könnt…
Ey Linus, dass du die Zeit und Nerven hast, dich mit so ner Trash-These überhaupt auseinander zu setzen, ist sehr ehrenhaft! Jede 8-Jährige mit nem Yps-Heft erhebt, korreliert und interpretiert Daten besser als unsere „digitalste“ Ministerin ;-)
Auf dieser Packung von Maggi steht insgesamt 5 mal „Champignon*“.
https://www.maggi.de/produkte/maggi-geniesser-champignon-cremesuppe/
also 5 mal mehr Champignon als die 250g Packung frische Champignons in der Gemüseabteilung, da steht das ja nur einmal drauf.
…und 2 Teller sind auch noch mit drin! :)
Moin!
Sorry, aber der Bund hält nicht 50% an der Telekom. Direkt hält er 14,5% und mittelbar über die KfW nochmal 17,4. Macht 31,9%.
https://www.telekom.com/de/investor-relations/unternehmen/aktionaersstruktur
Is trotzdem (zu) viel.
Grüße und so weitermachen!
Ceelight
Oder zu wenig. Kann man auch anders sehen. Egal. Wollte es nur klarstellen.
Es gäbe eine soo einfache Lösung wie sich das Dilemma von idealistischen vs. strategischen Wählen auflösen ließe: Die Einführung einer Ersatzstimme. Von den Piraten mehrfach vorgeschlagen, von etablierten abgelehnt …, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Ersatzstimme_(Wahlrecht)
Dieser Vorschlag ist ziemlich unglücklich benannt
Hallo ihr,
wieder mal eine tolle Episode!
Der valide Schluss, denn Dorothee Bär ziehen hätte können wäre: „Wir haben beim Bullshit-Bingo gewonnen.
(Bullshit-Bingo muss man nicht erklären, oder? Falls doch ist im Wikipedia-Artikel ein interessanter Hinweis darauf, dass sich Dilbert-Cartoons dem Thema Buzzword-Bingo gewidmet haben).
https://de.wikipedia.org/wiki/Buzzword-Bingo
Zu dem Thema paar Punkte …
1. Bias, wenn diese Methode zur Standardmethode werden sollte
Ihr schreibt „Wir denken, dass wir die Grenzen des gewählten Ansatzes hinreichend in der Studie dargelegt haben. Wir wollen aber betonen, dass der von uns gewählter Ansatz ein bewährtes Standardverfahren politikwissenschaftlicher Forschung zu Partei, Parteienwettbewerb und Parteiensystem“.
Würde dies passieren, würden Parteien ihre Wahlprogramme sprachlich dahingehend optimieren (BBO – Bullshit Bingo Optimization statt SEO). Man würde versuchen, möglichst in jedem Satz einen Treffer zu landen. Ggf. auch mit fraglichen Mitteln, um „false positives“ zu erzeugen … „Die Entscheidung für oder gegen Kernkraft ist eine digitale. Entweder man entscheidet sich dafür, oder dagegen“. „Mit uns kein Tempolimit, wir stehen für Breitband auf der Straße!“. Was hat man dann dadurch gewonnen, wenn man ein neues Standardverfahren erzeugt hat?!
2. Veröffentlichung der markierten Sätze
Noch was zu der Methodik. Um bei der Auswertungsmethode gut wegzukommen, muss man ja prozentual möglichst oft die Stichwörter der Liste der Autoren zu benutzen. Hat jetzt eine Partei konsequent von Breitbandausbau gesprochen eine andere von Glasfaser-Ausbau, findet das keine Berücksichtigung.
Hier würde ich ehrlichgesagt erwarten, dass das Programm veröffentlicht wird und das Ergebnis auf eine Webseite/ein PDF ausgegeben wird, in dem die „digitalen Sätze“ entsprechend markiert werden.
Das würde vermutlich die Schwächen der Methode offenbaren, wenn Synonyme der Worte nicht enthalten sind. Auch würden ggf. „false positives“ erkannt, falls nicht noch mal händisch drauf geschaut wird. Nur so ist m. E. ein Peer-Review der Studie möglich. Erkannte Synonyme, die als fehlend erkannt werden, könnten direkt für eine erneute Analyse mit eingespeist werden und man könnte direkt sehen, wie sich die Statistik verändert.
3. Forschungsgelder
Die Jungs von der WC-Studie („wc -w“) haben dafür Forschungsgelder beantragt?! *kwt*, sonst werde ich unsachlich!
4. Definition von digital
Last but not Least … „Jeder definiert digital anders“
Nein! „Du bist digital“ ist definiert mit „Du machst Doch mit Computer und so …“. (Just kidding, aber der Flachwitz ist dem Niveau der Studie angemessen)
Macht weiter so und lasst euch von schlechten Nachrichten weiterhin nicht runterziehen.
Viele Grüße
Tobo
Pro Tipp: Wahlbenachrichtigung ungelesen zerreißen, in die Tonne neben den Briefkästen feuern und einmal wissen, was Befreiung ist.
Alle diese sehr vergeblichen Versuche, am wenigsten tief in den Abgrund an Aufklärungsverrat zu blicken, der sich vor einem auftut, ist eine erbärmliche Verschwendung von Leben /senergie/zeit.
Es gibt Nichts Richtiges im Falschen, noch nie war das wahrer als heute.
Dann wählen Sie mit Ihrer Stimme aber auch zwischen 10% und 15% AfD. Das ist mir zu Riskant. Die Sinnvolle Alternative für Menschen, die sich absolut mit keiner der größeren Parteien identifizieren können ist, eine Kleinparti wie DIE PARTEI oder die Piraten zu wählen. Dann wird die Stimme ordnungsgemäß gezählt und nicht stillschweigend allen gewählten Parteien zugerechnet.
> Dann wird die Stimme ordnungsgemäß gezählt und nicht stillschweigend allen gewählten Parteien zugerechnet.
Sie wird dann offen ausgesprochen allen Parteien über der 5%-Hürde „zugerechnet“. Das Ergebnis ist jedenfalls für das Parlament das gleiche.
Wählen kostet im Zweifelsfall weniger Lebenszeit, als du für diesen Kommentar verwendet hast.
Gut gebrüllt Linus, aber Du solltest akzeptieren, dass es auch Menschen gibt, die bei dem symbolischen (!) Akt der Wahl, kein gutes Gefühl haben, sondern spüren, dass ihre Stimme kein Gewicht hat – ja, ja, obwohl das für alle Stimmen gilt und alle zusammen dann doch Gewicht haben – und sich deshalb eher veräppelt fühlen von naiven Wahlaufrufen (noch dazu, wenn von „strategisch Wählen“ gesprochen wird).
@Dix
Das hat mit Gefühligkeit nichts zu tun. Empirie.
Ansonsten hat Johannes Agnoli in „Die Transformation der Demokratie“ bereits vor mehr als 30 Jahren alles nötige dazu gesagt.
Schlicht falsch. LNP405 nochmal anhören und wissen weshalb. (wenn wir den in ‚im Zweifelsfall‘ innewohnenden Selbstbetrug bzw. die mild-demagogische „unzulässige Verkürzung“ auf den nackten ‚Wahlakt‘ mal ganz beiseite drücken)
Nochwas zu der ganzen luschigen wenn/dann Arithmetik – oben und einfach (zum Kotzen) Überall: 0 abgegebene Stimmen = wieviel € Wahlkampfkostenerstattung? (für wen auch immer.)
Wir wissen ja, LNP steht für Linus Neumann Partei.
Bei aller berechtigter Kritik an der Studie sollten doch ein paar Einsichten der Beschäftigung mit politischer Kommunikation nicht unter den Tisch fallen.
Wahlprogramme sind nicht einfach Texte, in denen Parteien sagen, was sie in der nächsten Legislaturperiode machen wollen. Sie sind Medien der politischen Werbung. Und was für alle Werbekommunikation (aber eigentlich nicht nur für sie) zutrifft, gilt auch für sie: sie beschreiben nicht einfach eine (künftige) Wirklichkeit, sondern sie konstruieren sie so, dass sie ein bestimmtest Handeln plausibel machen.
Eine wichtige Strategie der politischen Kommunikation ist die strategische Nomination, also die Wahl solcher Ausdrücke, die bestimmte Aspekte des referenzierten Gegenstands oder Sachverhalts hervorheben und andere in den Hintergrund treten lassen (in LNP wird seit einiger Zeit z.B. immer von „Sicherheitsforscher_innen“ gesprochen statt wie in den Medien bis vor wenigen Jahren stereotyp von „Hacker_innen“). Setzt sich die eigene Bezeichnung für den Gegenstand im öffentlich Diskurs durch, dann erscheint auch das eigene Handeln als plausibel oder zwingend (Sicherheitsforscher_innen sind Personen, die mittels systematischer Arbeit und basierend auf in ihrer Disziplin akzeptierten Methoden auf der Basis forschungsethischer Prinzipien und gebunden an die Norm der Transparenz den Bestand unseres Wissens erweitern, Hacker_innen sind im Dunkeln agierende Kriminelle, die sich illegal Zugang zu informationstechnischen Systemen verschaffen, um sich persönlich zu bereichern; was Sicherheitsforscher_innen machen, ist daher erstmal gut, was Hacker_innen tun hingegen böse).
Eine weitere Strategie ist, bestimmte Ausdrücke als sogenannte Fahnenwörter parteilich aufzuladen. Manchmal nennt man das auch „Begriffe besetzen“. Alle Parteien bemühen sich, sogenannte Miranda, also Ausdrücke, die eigentlich in allen Kontexten eine positive Bedeutung haben, als Fahnenwörter für sich zu reklamieren. Wenn man das Wort „soziale Gerechtigkeit“ hört, dann denkt man natürlich zuerst an die, ähem, SPD. Oder bei „Freiheit“ an, ähem, die FDP. Oder bei „Umwelt“ an die Grünen. Und wer ist schon gegen soziale Gerechtigkeit, die Freiheit oder die Umwelt? (Oder gegen Sicherheit und Forschung?) Inzwischen sind es häufiger auch Adjektive und Adverbien, die als Fahnenwörter reklamiert werden (z.B. „normal“ bei der AfD, „gemeinsam“ bei der CDU). Dass das Adjektiv „digital“ inzwischen auch ein solches Mirandum ist, um das die Parteien kämpfen, ist für sich ja schonmal eine interessante Entwicklung. Kampagnen werden um solche Fahnenwörter herum semantisch gestrickt. Sie sind das Bindeglied zwischen so unterschiedlichen Textsorten wie Wahlkampfrede, Plakat, Facebook-Post, Spendenbettelfax und eben Wahlprogramm und sollen neben den visuellen Aspekten der Partei-Kandidat_innen-Marke auch für ihre semantische Aufladung sorgen. Diese Fahnenwörter sind fast immer vage, damit alle Wähler_innen sie als Projektionsfläche ihrer eigenen Werte auffassen können. Politische Kommunikation ist der Versuch der Disziplinierung der öffentlichen Rede mittels solcher Fahnenwörter, die auf wenige tiefensemantische Schemata verweisen und Zustimmung zu Person oder Partei forcieren.
Deshalb ist die Beschäftigung mit Schlagwörtern / Fahnenwörtern / Buzzwords legitim, ich würde sogar sagen, notwendig für eine kritische Analyse von Kampagnen im Speziellen und politischer Kommunikation insgesamt. (Aber gerade vor diesem Hintergrund finde ich die Studie dann halt auch bedauerlich dünn).
Programme (gerne auch mal „Zukunftsprogramme“) als Wahlversprechen zu lesen und sie mit dem politischen Handeln abzugleichen, ist deswegen nicht falsch und auch eine beliebte politische Strategie aller Lager (z.B. Merkels „versprochen – gebrochen“-Mantra im Wahlkampf 2005).
Bitte ersparen wir uns aber Eigentlichkeitspathos („aber es heißt doch Wahlprogramm – dann muss da doch auch drinstehen, was man macht“) und Rationalitätsanspruch („Politik muss mit Argumenten überzeugen und kein Bullshit-Bingo sein“) in Bezug auf wissenschaftliche Analysen. Solche Kritik wird nämlich überhaupt erst möglich, wenn man politische Prozesse jenseits der von ihnen selbst behaupteten Normen analysiert.
Für alle Taktikwähler: Wenn man 2-Parteien-Koalitionen verhindern will (SPD/CDU oder SPD/Grüne oder CDU/FDP), sollte man AfD wählen – die Partei kommt garantiert in den Bundestag und nimmt somit den anderen Parteien Sitze weg. Ob taktisch wählen so eine gute Idee ist?
Wenn man Euch beiden Glauben schenkt, dass man den Abgrund erst erreichen muss, bevor sich was ändert, dann sollte man besonders mit Blick auf den Klimawandel – es muss schnell gehen – auch AfD wählen. So schnell bergab gehts mit keiner anderen Partei – die Kleinparteien, die evtl noch schlimmer sind, scheitern alle an der 5%-Hürde. Bin mir also mit der Analyse mit dem Abgrund auch nicht so ganz sicher, obwohl das einige Bernie-Fans in den USA 2016 auch so gesehen haben. Weiß aber nicht, was die im nachhihein von ihrer Stimmabgabe halten.
Und um ganz sicher zu gehen, dass ich Euer „man sollte immer zur Wahl gehen“ richtig verstanden habe, und dass man halt Kompromisse eingehen muss und die am wenigsten schlimme Partei wählen immer noch besser als gar nicht wählen ist: Hättet ihr im November 1933 gewählt? Und wenn ja, wen? Und wenn nein, unter welchen Bedingungen ist nicht wählen okay? März 1933 noch?
Ich frage das, weil ich eine Teilnehme an der Wahl auch von Euch als eine grundsätzliche Zustimmung zum Status Quo sehe. Oder zumindest, dass der Prozess wichtiger ist als das Ergebnis. Lieber mit dem Grundgesetz in der Hand an Covid oder Klima sterben als das Klima retten aber kein Grundgesetz mehr. Oder interpretiere ich Eure Einstellung dazu falsch?
„Lieber mit dem Grundgesetz in der Hand an Covid oder Klima sterben als das Klima retten aber kein Grundgesetz mehr.“
Ohne Grundgesetz wird hier garantiert nicht das Klima oder sonstwas gerettet, außer den Geldbeuteln der neuen Machthaber. Auch die Unruhen in der unvermeidlichen Übergangsphase werden eher nicht zur Rettung von irgendwas beitragen. Ganz besonders nicht, wenn die „Retter“ aus den Reihen der AfD kommen.
Eine gesunde Demokratie ist immer noch der beste Garant dafür, dass die Regierung im Interesse der Allgemeinheit handelt – und das bedeutet eben die Klimakrise zu überwinden und Kontaktbeschränkungen zu verhängen, damit das Gesundheitssystem nicht überlastet wird.
Ich werde nie taktisch wählen und stimme dir voll zu.
Das kleinere Übel wählen kann verheerende folgen haben, wenn man z.B nach 1919 schaut als die SPD sich mit den Rechten und Freikorps verbündet um brutal die die links der SPD stehen zu ermorden.
Finde es in dem Zusammenhang auch amüsant wie im Podcast die SPD als Progressiv beschrieben wird. Dies ist die SPD seit spätestens seit Schröder nicht mehr. Die SPD ist im Moment das gleiche wie die CDU nur dass Sie sagen sie haben Bauchschmerzen wenn sie all die vernebelten Entscheidungen mittragen.
Re Bernie. Mehr Bernie wähler haben Clinton gewählt als Clinton wähler damals Obama gewählt haben in 2008. Die Progressiven in den USA sind der Parteilinie der Demokraten gefolgt und wurden damit belohnt, dass sie trotzdem für den Wahlausgang 2016 verantworrlich gemacht wurden, anstelle der historisch unpopulären Clinton.
https://www.businessinsider.com/hillary-clinton-blames-bernie-sanders-but-not-reason-lost-2016-2020-1
„That year, a YouGov survey showed 24% of respondents who identified as Clinton primary supporters ended up voting for Republican nominee John McCain that November. In 2016, the highest estimates showed 12% of Sanders primary supporters voting for Trump. “
https://www.washingtonpost.com/news/monkey-cage/wp/2017/08/24/did-enough-bernie-sanders-supporters-vote-for-trump-to-cost-clinton-the-election/
Tipp an Dorothee Bär: Wer sich zu Digitalpolitik informieren will, sollte das lieber bei Leuten tun, die etwas vom Thema verstehen – also hier bei Euch oder z.B. in der aktuellen c’t 19/2021. Es ist nie zu spät um etwas zu lernen ;-).
Was die Virologen in der Bild angeht: diejenigen, auf die es ankommt, haben besseres zu tun.
Strategisch wählen: ich habe ein einziges Mal hier in Sachsen für den CDU Kandidaten gestimmt um den AFD Kandidaten zu verhindern. Das hat glücklicherweise auch relativ knapp geklappt im Nachhinein habe ich mich dann aber doch extrem schlecht gefühlt da ich mich für den ganzen Mist den die CDU hier verzapft hat mitverantwortlich fühlte, da die CDU sich durch dieses im Vergleich zu denen Umfragen relativ starke Ergebnis bestärkt gefühlt hat. Insofern werde ich nur noch nach bestem Wissen und Gewissen wählen und ob das jetzt strategisch meiner Stimme politisches Gewicht verleiht oder nicht ist am Ende Aufgabe der Partei die ich gewählt habe.
Tröste Dich damit, dass Deine Stimme nicht wahlentscheidend war …
Vielleicht ja etwas für die nächste Folge:
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-09/spionagesoftware-pegasus-nso-israel-bundeskriminalamt-kauf-innenauschuss-bundestag-unterrichtung
Moin. Schade dass ihr als Bonestrack einen Klassiker von Rocko Schamoni, wie auch das ZDF-Magazin Royale (dort: Gegen den Staat), verwendet habt. Das Lied hätte auch noch kommende Woche gepasst. Tocotronic – Digital ist besser, wäre doch viel digitaler; erm passender gewesen.
Ha, genau das hatte ich auch gedacht (:
kleine Gedächtnisstütze für alle, die alles, was sie, zB bei LNP, schon mal gesagt haben, nicht mehr wissen (wollen) und – aus taktischen oder welchen Gründen auch immer – Israelfresser und andere Antisemiten plötzlich wieder als wählbar erörtern:
https://lizaswelt.net/tag/linkspartei/
http://www.studienbibliothek.org/texte/FriedenIstKrieg.shtml
https://jungle.world/artikel/2015/05/ein-schlag-ins-wasser
Interessiert Keinen, klar. Vielleicht dann doch eher das, einer für die grünbraunen Ökofreundemitdemherzfürmuttierde:
https://www.mena-watch.com/wie-die-deutschen-gruenen-den-antisemitismus-hoffaehig-machen/
https://www.freie-radios.net/89591 [die Wurzel des Elends – für alle, die sich qua Beschluss aus den eigenen Kollektiv rauskatapultieren zu können …meinen]
*Vorfreude auf hinter Rationalisierungen verkleisterte narzisstische Kränkungen*
Naja, eigentlich ist es nicht verwunderlich, wenn sich linke Parteien gegen rechte, bzw. ultrarechte, Regierungen stellen. Das das auch für Israel gilt, finde ich eher konsequent. Natürlich gibt es immer einige, die aus historischen Gründen eine besondere „linke“ Beziehung zu bestimmten Staaten sehen. Das kennen wir von Nordkorea, Kuba, China, Russland, Katalonien und eben auch Israel. Insofern ist es gut, wenn diese Parteien diese nostalgische Nähe weniger gewichten und dadurch konsistenter handeln können.
Auf jeden Fall ist das tolle Werbung für Quad9 – habe den DNS Server gleich mal im Router eingetragen und nen Kaffee an Quad9 und GFF gespendet.
Also zu dieser Studie, so schwach sie auch sei, diese Selbstverliebtheit von Linus in dieser Sache ist schon aller Cringes wert, das hat sehr was von „Herr Lehrer, ich weiß was!“
Auch wenn Frau Bär eventuell nicht mehr als Überschriften liest, war die Empörung auf Twitter nicht ansatzweise so hillariös wie es inszeniert wurde, sondern eher langweilig. Weil egal.
Kleine Korrektur am Rande: Helge Braun ist nicht nur Chef des Bundeskanzleramts, sondern tatsächlich Minister für besondere Aufgaben (und damit auch ein vollwertiger Minister).
Wenn wir AL und DB sagen, daß sie noch viel mehrer digitalerer werden, wenn sie einfach ihr Smartphone die ganze Zeit, ganz doll schnellerer an/aus/an/aus/an/aus machen….. weil: an/aus – mehr digital geht nur mit noch mehr an/aus!! Nennt sich „Digitalitäts-Batterien“ aufladen! Ganz neue Innovation aus D-Land! Muss gefördert werden!! Hat jemand ne Blockchain übrig?
(Pro-Tipp: Klappt nicht mit herkömmlichen Lichtschaltern!! Nur smarte-Lichtschalter funktionieren dabei! Weilwegen ist n Chip drin!!1!1!)
Spaß beiseite…
War wieder ne tolle Sendung!!
1. Taktisches Wählen wird v.a. bei 1. Stimme relevant, wenn zB HG Maaßen verhindert werden will. Dazu braucht es im Zweifel auch Konsens im Gegen-Lager. Wie es nicht geht, zeigte sich zB in Stuttgart (NoNopper ist gescheitert)
Ansonsten gilt IMHO (auch wenn es schmerzt): Nach Überzeugung wählen!! Keine Partei kann 100%ig matchen!! Irgendwas ist immer!! Nicht realistisch ins Parlament zu kommen, sollte dabei ein gewichtiges Minus in den Abwägungen darstellen.
2. Kein Kommentar zur neuen Whistle-Blowing-Plattform in BaWü??
.\\//
Meine Güte, ich bewundere ja euch ja für euer Durchhaltevermägen auch bei lähmenden Themen dran zu bleiben. Aber ein 50 minütiges Kapitel zu so einer „Dulli“-Studie – Respekt.
Es ist leider usus, dass es einen großen Teil an sinnloser „Forschung“ gibt. Einfach nur weil es die Stellen dafür gibt. Keine „Forschung“, keine Stelle, also wird mumpitz produziert. Bei der Bewertung der Nützlichkeit einer Stelle zählt am Am Ende fast nur die Menge der Veröffentlichungen, nicht der Inhalt.
Ich möchte noch ein Argument für die Wahl von Kleinstparteien ergänzen. Die staatlichen Fördermittel für einzelne Parteien richten sich nach den erhaltenen Stimmen bei der letzten Wahl. Diese Finanzierung hilft ihnen dann bei ihrer politischen Arbeit außerhalb des Bundestags.
Ein Beispiel dafür ist die bayerische ÖDP, die zwar noch nie im Landtag war, aber es geschafft hatte durch ein erfolgreiches Volksbegehren das Nichtraucherschutzgesetz zu verschärfen.
Außerdem hilft natürlich die gewonnene Aufmerksamkeit während des Bundestagswahlkampfes bei zukünftigen Wahlen, wie der Europawahl oder Kommunalwahlen, wo diese Parteien auch Chancen auf Mandate haben.
Ich selbst werde zwar eine der etablierten Parteien wählen, aber aus den oben genannten Gründen denke ich, dass eine Wahl von Kleinparteien keine Wahl „für die Tonne“ ist und eine gute Option für Leute, die ansonsten Nichtwähler würden.
Das Geld ist aber minimal. Wenn Du Die ödp unterstützen willst, spende ihnen lieber ein paar Euro.
Ich fand die Für/Wider um die Dilemma des (un)strategischen Wählens sehr gut diskutiert von euch…
Entscheidet man sich zum strategischen Wählen, werden die angesprochenen Risiken/Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Ereignisse meist nur durch ein Bauchgefühl repräsentiert und man versucht diese gegeneinander abzuwägen.
Wer sich nicht nur auf Bauchgefühls-Abwägungen verlassen will, findet vielleicht unsere datenbasierten Wahlprognosen hilfreich.
Wir haben auf http://www.wer-gewinnt-die-wahl.de (Twitter: @wahlprognose21) ein Wahlprognosemodell entwickelt, das (im Gegensatz zu Wahlumfragen) Wahrscheinlichkeitsaussagen zu bestimmten Ereignissen liefert…z.B.
* Wie wahrscheinlich ist ein (Nicht)Einzug der Linkspartei in den Bundestag ist?
* Wie wahrscheinlich ist eine Neuauflage der großen Koalition?
* Wie wahrscheinlich ist eine Regierungsbeteiligung der Grünen?
Unser Modell ist frei und open-source (https://github.com/INWTlab/lsTerm-election-forecast), über Feedback zum Modell und unseren Prognosen freuen wir uns…
Dorothee Bär ist mir nur mit 2 Aktionen im Gedächtnis geblieben.
1. Flugtaxis
https://www.youtube.com/watch?v=s6kiygC_NT0
2. Peinlicher Auftritt beim Computerspielepreis
https://www.youtube.com/watch?v=WJw5EMoTnhE
Nenn mich nachtragend, aber das da https://netzpolitik.org/2009/zensursula-cducsu-kommentiert-spd-beschluss/ war sie auch. Die Zensursula-Bestrebungen hat sie damit begründet, dass in diesem Internet Böse Dinge „bis hin zu Urheberrechtsverletzungen in breitestem Ausmaß“ stattfinden würden. Und inzwischen ist dank CUII genau das (DNS-Manipulation für die Urheberreschtsverwertungsindustrie) aktiv. Klingt komisch, ist aber so.
Die Aussage von Tim (paraphrasiert), wer nicht wählen geht, stärkt die Rechtsradikalen, ist nicht haltbar. Auch die Aussage, dass Wählen was bringt, ist so nicht haltbar. (Irgendwas bringt es natürlich schon, auch wenn es nichts bringt.) Beide Sätze sind schlicht Propaganda der Parteien oder von Schullehrern, um die Wahlbeteiligung hochzutreiben und durch eine hohe „Beteiligung“ ihre Politik zu legitimieren.
1. Man kann pauschal nicht sagen, wer sich mehr mobilisieren lässt. Man kann Trends für bestimmte Gruppen sehen, die sich natürlich ändern können, wenn sich deren Verhalten ändert.
2. Gehen wir von Wahlergebnissen aus: Ab 1 % kriegen Parteien staatliche Wahlkampffinanzierung, ein paar Cent pro Stimme mit einigen weiteren Details. Ab 2 % (EU) oder 5 % kriegen sie Mandate, und damit viele weitere geldwerte Privilegien und Zugang zu den Fleischtöpfen der Macht, also meist legaler Korruption. Die Stimmen der Nichtwähler teilen sich prozentual auf das Ergebnis auf.
Die Nichtwähler, so wie die Wählerschaft insgesamt, sind kein homogener Block. Wenn man sich mit individuellen Wahlentscheidungen auseinandersetzt, sieht man, dass logisch eigentlich nichts passt im Bezug, was sich die Wähler erhoffen und was dann wirklich passiert. Ihr macht euch was vor, z.B. als Bildungsbürger meint ihr andere Wähler würden ähnlich „rational“ entscheiden wie ihr.
Letztlich bedeutet Geld = Macht. Natürlich gibt es Wahlen und einen formalen Rechtsstaat, aber genau genommen leben wir in einer Oligarchie, die sich als gelenkte Demokratie tarnt.
https://scholar.princeton.edu/sites/default/files/mgilens/files/gilens_and_page_2014_-testing_theories_of_american_politics.doc.pdf
Es gibt keine Pflicht Wählen zu gehen und das wäre auch albern.
Hast Du noch was anderes als wilde Behauptungen?
Verbesserungsvorschläge zB??
Nicht jeder Lehrkörper würfelt seine Noten – die meisten können rechnen!
Stark vereinfacht: Beim Verhältniswahlrecht werden die Stimmen nicht mit der Gesamtzahl der maximal möglichen Stimmen ins Verhältnis gesetzt, sondern mit den gültigen abgegebenen Stimmen!!
Damit wird jede einzelne Stimme „gewichtiger“, je weniger Stimmen abgegeben werden!
10 von 50 sind 20% // 10 von 100 sind 10% – Sind also immer noch 10 Nazis zu viel, sie werden nur nicht auch noch unnötig größer gemacht – ganz einfach! Oder brauchen wir hierfür jetzt noch einen Mathe-Prof. der das genauer darlegt?
Darum hilft wählen gehen!!
Wir können ja darüber reden, ob die gültigen Stimmen ins Verhältnis zur Gesamtheit der Stimmberechtigten gesetzt werden sollen. Doch das wirft auch wieder andere Probleme auf. Ich denke, wir haben wahrlich viel zu viele deutlich dringendere Probleme!
Du bist Lehrer? Gehst du mit deinen Schülern auch so um, wenn sie nicht das tun, was du willst? Bei mir hättest du auch als Teenager keine Chance gehabt.
Natürlich gehe ich von der Zahl der abgegebenen Stimmen aus. Wenn sich weniger Wähler von der Gesamtheit aller berechtigten Wähler beteilen, dann ist jede abgegebene Stimme einen homöopathischen Hauch mehr wert und jede Partei legt etwas proportional zu in ihrem Ergebnis. Ist die Wahlbeteiligung sehr schlecht, steigt die Gefahr, dass außerparlamentarische Gruppen, also nicht Parlamentsparteien größere Veränderungen fordern könnten oder es gar Unruhen gibt. Dann werden auch Kampagnien gefahren, z..B. mit Prominetenwerbung, um zu mehr Beteiligung zu animieren.
Was du hier versuchst, nennt man „negative Campaigning“. Das ist mittlerweile praktisch die einzige Methode Wahlkämpfe zu führen, weil die Wahlkämpfer selbst so gut wie nichts Positives zu bieten haben. Vielleicht weißt du das nicht mal. Was du machst, ist das Spiegelbild der CDU, die vor der „roten Gefahr“ warnt. Wähler sollen über Ängste und negative Emotionen manipuliert werden.
In Frankreich haben viele Melonchon-Wähler nicht mehr gewählt, nachdem ihr Kandidat draußen war. Das war genau auf Typen wie dich gemünzt, die meinen, sie könnten andere Wähler dazu zwingen, das „kleinere Übel“ zu wählen. Auch Hillary Clinton ist so gescheitert. Die Standardausrede ist dann Susann Sharandon, Jill Stein oder die Nichtwähler – alle, die keine Macht haben, aber als Sündenböcke für die eigene Unfähigkeit beschuldigt werden können und nicht die medialen Möglichkeiten haben sich zu wehren. Oder es werden abstruse, weltweit verbreitete Verschwörungstheorien wie Russia gate bemüht.
Leuten wie dir muss man offensichtich die Grenzen aufzeigen, bzw. einfach ignorieren. Hier geht es, wie auch andere Kommentatoren anmerkten eher um ein überschätztes Ritual – und das auch nur, weil sich die, die daran glauben, nichts Besseres vorstellen können oder davon leben.
In Wahlkämpfen können professionelle Gruppen wie Medien und Berater, aber auch erfolgreiche, etablierte Kandidaten viel Geld verdienen, während gleichzeitig Ehrenamtliche ausgebeutet werden. Jeder Wahlkampf ist geprägt von vielfacher Verschwendung von Geld, Zeit und Aufmerksamkeit etc., Wählerverblödung und letztlich Selbstbereicherung der Profiteure.
Hihi! Du bist lustig! :D
Der Typ, der sagt „Geht bitte wählen und denkt darüber nach, wen Ihr wählen wollt!“ macht Negative Campaigning – laut dem Typen, der sagt: „Wählen bringt nichts!“
:D :D :D
Hast Du noch einen Alternativ-Vorschlag für ein funktionaleres Gesellschafts-/Staaten-Modell?
Falls nicht, viel Spaß noch mit deinen Logikfehlern.
¯\_(ツ)_/¯
Hättest du auf die Princeton-Studie geklickt, die stellt dar, was Viele schon immer wussten, dann ist die Antwort eigentlich klar. Es muss das Diktat des Kapitalismus gebrochen werden. Das geht nur durch neue Organisierung, darauf fokusiert unsere Ökostysteme doch noch vor dem Kollaps zu bewahren, und dass eine kritische Masse an Menschen alles, was sie können und haben daran setzt, vielleicht doch noch zu retten, was noch zu retten ist. Es braucht ein völlig anderes kollektives Bewusstsein, Verständnis unserer Ökosysteme und Interaktion mit ihnen.
Kein Politiker, kein Green Deal, kein grüner Kapitalismus, kein Elon Musk, kein Führer, kein Gott, kein Alien wird uns retten. Da ist nichts. Wer verkackt, hat verkackt und kriegt keine zweite Chance. Es wird kein Wunder geben. Kapitalismus wird diesen Planeten in einen kaputten Todesstern verwandeln und man kann schon an vielen Orten der Erde die Zerstörung besichtigen.
Wahrscheinlich hat die Menschheit eh schon endgültig verkackt, aber weiß es noch nicht. Das kommt noch erschwerend hinzu. Wahrscheinlich sind alle Bemühungen noch was zu ändern, umsonst. Die Meisten glauben immer noch sie könnten gegen Naturgesetze pokern und wenn sie nur hart genug bluffen, dann gewinnen sie. In den Rezo-Videos kommt das etwas durch. Nur versteht er nicht das Ausmaß der Hybris der Menschheit. Es ist nicht nur die CDU/CSU. Die sind ein besonders abschreckendes und sichtbares Beispiel, aber nicht die Einzigen. Es sind wir alle, vorallem wir Westler.
Deutschland hat als führender Industriestaat mit am meisten CO2 in die Athmosphäre befördert. Mein Vorschlag für eine Verhandlungsposition der restlichen Länder, gerade auch der „primitiven Naturvölker“ und Länder, wo viele arme Menschen leben, wäre Folgender:
Jedes Land ist dafür verantwortlich so schnell wie möglich das CO2, das es in die Athmosphäre befördert hat, wieder herauszuholen. Dazu zählen natürlich auch Verbräuche in anderen Ländern für Exportwaren, z.B. Produktion in China für den europäischen Markt. Das könnte man auch für einzelne Verursacher, z.B. Miliardäre ausrechnen. Wer das nicht schafft, der kriegt von den Anderen die das schaffen, vorgeschrieben, was er tun soll. Natürlich wird das so nichts.
Der andere große Schmu ist, dass wir mit 100 % EE und neuer Technologie save wären. Dabei ist Strom nur ein kleiner Teil unseres gesamten Energieverbrauchs.
Solange es keine Ehrlichkeit gibt, gibt es auch keine Lösung. Die Täter werden ihre Verbrechen bis zum Schluss leugnen und weitermachen. Entweder sie werden rechtzeitig gestoppt oder es wird keine Menschheit mehr geben.
Viel Spass beim Wählen. Mir ist egal, ob du wählst oder nicht.
Na da schau her — sind wir uns sogar zumeist einig:
– Raubtier-Kapitalismus ist kacke und muss weg
– es gibt kein Wunder-Allheilmittel
– Verursacherprinzip berücksichtigen bei lastenverteiltem „Aufräumen“
– es braucht deutliche Veränderungen
Wählen gehen und für einen Wandel Stimmung machen, sind IMHO die mächtigsten „Waffen“, die die allermeisten von uns zur Verfügung haben.
Nicht wählen, behaupten es bringt nichts und alles nur scheiße finden, erscheint mir wiederum wenig produktiv, um den von Dir gewünschten massiven Wandel im Wertesystem herbei zu führen.
Hast Du andere Vorschläge?
Gerne machen!
Danke!
Hi Linus,
ein preisgeben deiner Präferenz bei der Bundestagswahl 2021 ist keine Verletzung des Wahlgeheimnisses, eher eine Wahlbeeinflussung und deine Privatsache.
Näher an einer Verletzung dran, ist das Fotografieren des ausgefüllten Wahlzettels in der Kabine und eine richtige Verletzung des Wahlgeheimnisses ist, wenn der selbe Zettel dann tatsächlich in die Urne geworfen wird bzw. der ausgefüllte Stimmzettel erkennbar mit der Wahl anderen und sogar einer Kamera gezeigt wird, kurz bevor er in die Urne geworfen wird. (So z.B. ein Sportler beim Bürgerentscheid für die Olympischen Spiele in Garmisch-Partenkirchen (schon länger her) )
Hallo Linus,
an dieser Stelle würde ich auch gerne nochmal einhaken.
Das Wahlgeheimnis schützt deine Wahlentscheidung (Per Briefwahl oder an der Wahlurne) davor, dass es direkt beobachtet oder nachträglich rekonstruiert werden kann. Somit ist das Wahlgeheimnis ein Abwehrrecht gegenüber dem Staat (wie viele andere Grundrechte ja auch).
Der politische und demokratische Diskurs ist hingegen absolut darauf angewiesen, dass Menschen sich mit Argumenten über die Inhalte austauschen und das breit debattieren (so wie ihr das ja auch tut).
Daher: Es steht glücklicherweise allen Wähler*innen frei, ihre Wahlentscheidung geheim zu halten. Aber dies sollte nicht mit dem wichtigen Grundrecht des Wahlgeheimnisses begründet werden.
Danke für eure Sendung, ich bin seit Folge 1 dabei und bin sehr dankbar für das, was ihr da so verlässlich auf die Beine stellt.
Bin ich froh, dass ihr diese „Wahl-O-Mat„-Angebote kritisch betrachtet habt. In großen Teilen der Presse und des öffentlich rechtlichen Rundfunks wird so getan oder es zumindest so tendenziös dargestellt, als wären diese „Wahl-O-Maten“ neuerdings Voraussetzung fürs Wählen. Spricht man mit Menschen, die Politik eher naiv gegenüberstehen, gewinnt man tatsächlich diesen Eindruck. Diese vielleicht nicht so beabsichtigte Fehlinformation wirkt jedenfalls.
Ich benutze diese Scheinhilfen nicht. Wer nicht aus seinem inneren heraus durch seine Lebenserfahrung weiß, wofür die jeweiligen Parteien stehen, lebt bestimmt sehr glücklich in den Tag hinein – fast beneidenswert.
Der „Wahl-O-Mat“ wird von einer s.g. „Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)“ erstellt: Seit wann benötigt man für politisches Denken eine zentrale Stelle und zwar bundesweit? Nein, der eigene Kopf ist vollkommen ausreichend! Und außerdem, wer finanziert die? (rethorische Frage) Wer wählt die Fragen aus? Natürlich letztendlich die, die an der Macht sind. Manipulation steht Tür und Tor weit offen. Auch wenn die dort Tätigen ihrer selbst bestimmt sicher sind und das jederzeit bestätigen würden, dass sie mit bestem Gewissen versuchen neutral zu handeln, sind das aber auch genau dieser Typus Mensch, den man an dieser Stelle installiert haben will. In einigen Veranstaltungen bin ich auf diese Leute getroffen und hatte jedesmal den Eindruck ich interagiere mit programmierten Hosts wie in Westworld, glücklich vor sich hin grinsend in ihrer Szenerie ablaufen. Das Lustige aber auch Gruselige dabei ist, das die sich selbst und das was sie tun für real halten.
Benutzt diese Scheiße nicht, benutzt euren eigenen Kopf!
Vielleicht mal https://www.advdiaboli.de/2021/09/03/hch258-der-kleine-test-fuer-digitale-wahlentscheidungsberatung/ anhören um zu lernen wie der Wahlomat eigentlich gedacht ist und wie er genutzt werden sollte.
Hi Linus und Tim,
hattet ihr in einer Folge schonmal über diesen CDU-Lobbyverein C-Netz berichtet?
Die machen doch auch „Netzpolitik“. Bei soviel Politikwissenschaftlerinnen im Vorstand, muss doch einfach viel Potential in digital- und netzpolitischen Themen vorhanden sein
Die systematische und wissenschaftliche Art mit der Linus in dieser Folge an den Vorwurf von Dorothee Bär rangegangen ist bildet ein super Beispiel dafür warum ich LNP so wertschätze. Es ist ein prima Beispiel dafür wie leicht manche solcher Lügen auseinanderfallen wenn man nur mal kurz mit dem Schraubenzieher aus dem Werkzeugkasten der wissenschaftlichen Methodik dagegenklopft.
Sofern Dorothee Bär hier mal mitlesen sollte: Ich habe das Wort „Lügen“ verwendet, das war von mir bewusst gewählt (statt „Behauptungen“ o.ä.).
Grund dafür ist dass ich Ihnen, Frau Bär, bewusste Täuschung vorwerfe, aber wenn man sich selbst mit Menschen wie Andreas Scheuer in ein Boot setzt dann verliert man eventuell auch die Fähigkeit soetwas noch wahrzunehmen.
In einem Studium der Politikwissenschaft sollte man nämlich die basics des wissenschaftlichen Arbeitens erlernt haben.
Ihr Lieben, ich schätze Euren Podcast sehr – vielen Dank dafür.
Aber wenn ich „strategisch Wählen“ im Kontext der Bundestagswahl höre, kann ich nur in schallendes Gelächter ausbrechen und wundere mich, dass es nicht allen so geht: Deine bzw. Eurer beider Stimmen ist völlig unerheblich für das Wahlergebnis, weil ihr Gewicht in der Gesamtwahl einfach zu gering ist. „Strategisch wählen“ könntet Ihr nur dann, wenn Ihr wüsstet, dass sich viele – zeimlich viele – andere auch so entscheiden werden wie Ihr. Dass Leute überhaupt zur Wahl gehen angesichts dieser Unerheblichkeit ihrer Stimme ist ein Wunder und hat nur einen Grund: Es ist ein symbolischer Akt, der uns Staatsbürgern gut tut. Das muss reichen!
Ich gebe zu, dass diese Wahrheit von Euch nicht ausgesprochen werden darf, weil Ihr – möglicherweise viele – andere HörerInnen zur Wahl animieren sollt und das (!) dann Gewicht haben könnte – weil die meisten vermutlich nicht CDU/SU oder AfD wählen. Ich hätte auch an mich gehalten, wenn Ihr einfach nur über’s Wählen gesprochen hättet, aber „strategisch Wählen“ mit einer Stimme von 80 Mio. ging einfach zu weit – sorry!
Moin Dix,
für mich ist es kein Wunder, dass Leute zur Wahl gehen. Nur so funktioniert Demokratie. Leute finden funktionierende Demokratie gut. Deshalb gehen Leute zur Wahl. Bei meiner Entscheidung wählen zu gehen spielt das Gewicht der eigenen Stimme keine Rolle.
Wenn man noch ein bisschen weiterdenken will, kann man versuchen, das Wahlverhalten anderer Leute zu antizipieren und seine eigene Stimme auch davon abhängig machen — immer voraussetzend, dass es genug andere gibt, die so denken, wie man selbst. Unter der Annahme, dass der Anteil dieser gleich denkenden Wählerinnen nicht von der absoluten Anzahl der Wählerinnen abhängt, spielt auch beim „strategischen Wählen“ das Gewicht der eigenen Stimme keine Rolle.
Viele Grüße, Jens
Hi Jens,
für Dein Feeling ist es gut, dass Du das Gewicht Deiner Stimme ausblendest: Du bist bei der Wahl symbolisch mit Gesellschaft, vor allem mit denen, die auch wählen, verbunden – gut so! Aber ob und was Du persönlich wählst ist für den Wahlausgang unerheblich. Insofern kannst Du auch nicht strategisch wählen, weil von Deiner konkreten Wahl (im Unterschied möglicherweise zu Deiner Kommunikation über Dein Wahlverhalten) keine einzige andere Stimme abhängt, weil wir im Wahlakt zwar bürgerliche Subjekte, aber ganz allein sind. (Und das gilt unabhängig davon, dass Demokratie nur unter Verdrängung dieses Paradoxes funktionieren kann und unabhängig von allen anderen Erzählungen.)
So long
Dix
Moin Dix,
warum soll ich nicht strategisch wählen können? Ich kann das, und zwar unabhängig davon, wie groß das Gewicht meiner eigenen Stimme ist. Natürlich ist es unwahrscheinlich, dass allein meine Stimme einen wesentlichen Unterschied macht und meine Stimme beeinflusst keine anderen Stimmen.
Es ist ja andersrum: Meine Wahlentscheidung und viele andere Wahlentscheidungen von Leuten, die so denken wie ich, werden beeinflusst vom öffentlichen Diskurs. Ich und viele andere, die so denken wie ich, treffen dann die gleiche Wahlentscheidung. Zusammen machen wir einen Unterschied, wenn wir zur Wahl gehen (was wir sinnvollerweise tun).
Viele Grüße, Jens
Beneidenswert!
Lieber Linus,
Die Wiederholung deines Twitter-Feeds und -Konversationen im Podcast fand ich unnötig. Das Ganze erinnerte mich an eine Zeit in der Personen ungefragt ihr Lieblings-Youtube Video gezeigt haben, in der Hoffnung man fände dies genauso witzig wie sie selbst.
Der Kunstgriff in einem Medium zu berichten, was man in einem anderem so macht erfreut sich ja allgemeiner Beliebtheit — jetzt auch (in Zukunft) häufiger bei LNP?
KURZSTUDIE: DIGITALPOLITIK DER PARTEIEN ZUR BUNDESTAGSWAHL 2021
hfp.tum.de: In den Medien – Policy Analysis
hfp.tum.de: Kurzstudie: Digitalpolitik der Parteien zur Bundestagswahl 2021
Links sind nicht erreichbar – http error 403 oder 402?
Gruß
Ferdi
Zum Thema: „Du wählst CDU, darum mache ich Schluss“
Das ist eine Entwicklung in Deutschland, die ich sehr beunruhigend finde. In den USA ist es mittlerweile so, dass Republikaner und Demokraten so gegensätzliche Lager sind, dass dort auch Sozialkontakte abgebrochen werden, wenn man „das falsche“ wählt.
Ich hoffe sehr, dass das in Deutschland nicht auch soweit kommt…
Wenn ich in einem Wahlprogramm schreibe:
„Wir müssen die Verwaltung digitaler gestalten“ sagt das nix über den Inhalt aus. Denn dies „digital“ zählt, aber nicht wenn ich schreibe, „die Ämter sind via XMPP kontaktierbar“.
Menge eines Wortes sagt nix über den Inhalt aus. Die Methodik der Studie ist zweifelhaft.
Wenn du dir bei der Wahlentscheidung schwer tust, sieh es vielleicht mal so:
„Das Wesen einer Demokratie ist, dass man eine Regierung ohne Revolution abschaffen kann.“ – Karl Popper und Soziopod
https://soziopod.de/2017/09/soziopod-radio-edition-003-demokratie-ein-kleiner-reminder/?t=17%3A54
Also wenn du dir sicher bist, dass du z.B. CDU abwählen willst, mach dein Kreuz einfach bei einer großen Partei der Gegenseite um die aktuelle Regierung so raus zu drängen. Es mag vielleicht nicht immer eintreffen, aber alle 4 Jahre die Möglichkeit zu haben ist verdammt viel wert.
Moment, moment, moment!
Der Tweet vom Peng-Kollektiv war ein Bluff, und sie haben Dorothee Bär gar nicht per Mail verarscht?! Das macht den Tweet (von Peng) noch viel lustiger!
16 Jahre digitalste Partei an der Regierung und immer noch kein Glasfaser… Ich glaube Nächstes mal wähle ich dann lieber die zweitdigitalste Partei. Die hat dann vielleicht auch den Anspruch die digitalste Partei in ihrer Digitalität zu überholen.
Was nützt uns Glasfaser wenn man für jeden *%!9X$ Antrag auf dem Bürgerbüro einen Termin mit 2 Wochen Wartezeit TELEFONISCH ausmachen muss, um den Antrag dort auszufüllen, oder die Kopei mitnehmen zu dürfen. Digitalisierung ist nicht nur Infrastruktur.
Ich wette das digitalste Digitalministerium für Digitales hat schon eine Lösung für das Problem mit 5 Blockchains, G5 und KI in der Pipeline :-)
Ein Problem mit dem Wahl-o-mat habt Ihr leider nicht thematisiert: Er behauptet eine größere Nähe der User zu rechtsextremen Parteien als zu vielen anderen demokratischen Parteien, zumindest wenn die User aus dem linksliberalen Spektrum kommen. Der Dritte Weg oder die NPD liegen dann in der Regel vor CDU und FDP, weil die für die große Mehrheit der User überragende Bedeutung der Beibehaltung eines liberalen demokratischen Systems gar nicht abgefragt wird. Die Forderung des Dritten Wegs nach Einführung eines nationalen Sozialismus in den Grenzen des Deutschen Reichs macht diese Partei für fast alle unwählbar, aber weil die 38 Fragen des Wahl-o-mat nur Thesen beinhalten, zu denen alle Parteien sich positionieren, fällt diese Haltung unter den Tisch; meine vergleichsweise irrelevante Übereinstimmung mit den Dritten Weg z.B. beim elternunabhängigen BAföG hingegen zählt als Kriterium für politische Nähe.
Ich finde den Wahl-o-mat wirklich gefährlich.
Zunächst zur Behauptung, die Linke könnte ihren politischen Einfluss verlieren, wenn sie unter 5 % fällt. So, wie die Aussage vermutlich gemeint ist, stimmt sie nicht. Denn § 6 Abs. 3 S. 1 BWahlG lautet: „Bei Verteilung der Sitze auf die Landeslisten werden nur Parteien berücksichtigt, die mindestens 5 Prozent der im Wahlgebiet abgegebenen gültigen Zweitstimmen erhalten oder in mindestens drei Wahlkreisen einen Sitz errungen haben.“ Diese zweite Variante nennt man auch Grundmandatsklausel. – Da die Linke aber drei Direktmandate ziemlich sicher erringt (Aufruf zum taktischen Wählen in den entsprechenden Wahlkreisen!), kommt es gemäß der oben stehenden Regelung auf die Erreichung der Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug in den Bundestag nicht an. Die Linke zöge also auch bei 4 % der Zweitstimmen mit allen ihnen anteilsmäßig zustehenden Abgeordneten aus allen Bundesländern in den Bundestag ein, wenn nur wieder Gesine Lötzsch, Petra Pau und Gregor Gysi die Direktmandate in Ost-Berlin holen. Das wären dann bei einem Bundestag mit 800 Mitgliedern immerhin noch 32 Mandate.
Die Partei kann mit unter 5 % der Abgeordneten allerdings im Bundestag keine Fraktion, sondern nur eine Gruppe bilden, was für sie schlecht ist bei allerlei Dingen, aber zumindest die Stimmenzahl im Bundestag ist weitgehend sicher und taktisches Abwenden von der Linken hier nicht nötig.
Zur Idee der Eventualstimmen:
Eventualstimmen bei Erst- und Zweitstimme wären aus demokratischer Sicht wünschenswert, auch wenn sie die Verständlichkeit des Wahlzettels natürlich nicht unbedingt steigern dürften.
Bei der Erststimme hätte die Eventualstimme den reizvollen Nebeneffekt, dass sie ein paar mehr Direktmandate hin zu SPD, Grünen und ggf. hier und da zur Linken verschiebt, weil es dann eine Art integrierte Stichwahl gäbe. Das hätte mglw. eine Verkleinerung des Bundestags zur Folge (auch wenn es für die Größe des Bundestags durch Überhang- und Ausgleichsmandate in der kommenden Bundestagswahl ausschließlich auf Bayern ankommen dürfte, wo es außerhalb der Zentren sicher oft satte CSU-Mehrheiten bei den Direktmandaten gibt). Außerdem könnte es Direktmandate der AfD verhindern, weil es einfach(er) sein dürfte, sich unter den demokratischen Parteien darauf zu einigen, welche erste Eventualstimme man empfiehlt. Alternativ wäre auch die Durchführung einer echten Stichwahl in den Wahlkreisen denkbar.
Eine Eventualstimme zur Zweitstimme, die gewertet wird, wenn die präferierte Partei die Fünf-Prozent-Hürde nicht überspringt, wäre ein milderer Eingriff in die Erfolgswertgleichheit als eine harte Fünf-Prozent-Hürde, weil dann diejenigen, die sich „verwählt“ haben, gewissermaßen eine vorweggenommene zweite Chance bekommen, ihrer Stimme doch noch einen Einfluss auf das Ergebnis der Wahl zu verleihen.
Diese Idee der Eventualzweitstimme als milderes Mittel setzt – wie auch ihr und viele in der Debatte das implizit tut – allerdings voraus, die Fünf-Prozent-Hürde verfolge für den Zweck, eine Zersplitterung zu vermeiden nur das Ziel, zu verhindern, dass Parteien unter fünf Prozent in den Bundestag einziehen. Es könnte allerdings darüber hinaus auch gerade intendiert sein, zu taktischem Wahlverhalten zu nudgen und damit genau den (paradoxen) Effekt zu erreichen, den die Fünf-Prozent-Hürde mitunter haben dürfte: Parteien erst unter die Fünf-Prozent-Hürde zu drücken; weil genug Leute Angst haben, ihre Stimme zu verschwenden, bekommt eine Partei überhaupt erst die nötigen 5 % nicht. Man könnte auch sagen: Eine Disziplinierung der Wähler:innen könnte durchaus gewollt sein. Dann wäre eine Eventualzweitstimme aber kein milderes Mittel, weil es nicht gleich geeignet wäre. Denn eine Eventualstimme bei der Zweitstimme würde die Disziplinierung natürlich beenden, weil dann Leute, die jetzt die Grünen aus taktischen Gründen wählen, ganz ungeniert mit ihrer Hauptzweitstimme die Klimaliste und mit ihrer Eventualzweitstimme die Grünen wählen könnten. Ich denke aber, solche Überlegungen sind aus demokratischen Gründen abzulehnen und wenn eine Eventualzweitstimme tatsächlich für viele weitere Parteien im Bundestag sorgen sollte, dann könnte man als ultima ratio immer noch den Prozentsatz der Hürde moderat anheben.
Hmja, so haben offenbar Viele gedacht und DIE LINKE ist wirklich unter 5% gefallen. Das mit den Direktmandaten war allerdings keineswegs eine sichere Bank wie du vermutetest, was man daran erkennt, dass die errungenen Direktmandate die du aufgezählt hast, nicht identisch mit denen sind, die die Partei tatsächlich errang. Schwein gehabt für Die Linke!
Das mit der Studie betrachtet ihr aus der vollkommen falschen Richtung: Da spielen Forscher mit den Wahlprogrammen Bullshit Bingo. Und die CDU/CSU gewinnt. Also mich wundert das überhaupt nicht.
Ich bin mir nicht sicher, ob ein Teil der doch harschen Kritik von Linus an der Studie auf das „Misstrauen“ zwischen wissenschaftlichen Disziplinen mit harter naturwissenschaftlicher (quantitativen) Forschung auf der einen und den Geistes- und Sozialwissenschaften auf der anderen Seite zurückzuführen ist.
Das Auswerten von Wahl- und Parteiprogrammen ist in den Politikwissenschaften tatsächlich etabliert und die Datenerhebung u.a. auch von der DFG finanziert:
https://manifestoproject.wzb.eu
Woche für Woche erheitert, informiert, frustriert, ernüchtert und unterhaltet Ihr mich! Ich freu mich jede Woche auf die neue Ausgabe. Und nach vielen Jahren LNP fühlt sich das immer ein bisschen an, als ob zwei Freunde vorbei kommen. Danke dafür!!