Feedback — Lilith Wittmann — Bundesservice Telekommunikation Teil 2 — Digitalisierung des Staates — Impfzertifikate — Assange — Facebook-Klarnamenpflicht fällt — Anom-Daten — Telegram
In der heutigen Ausgabe von Logbuch:Netzpolitik freuen wir uns sehr Lilith Wittmann als Gast zu begrüßen. Lilith hat teils allein, teils im Konzert mit der Gruppe Zerforschung im letzten Jahr eine Menge Staub aufgewirbelt und zuletzt mit als Kollateralschaden ihres Digitalisierungsprojekts der Struktur der deutschen Verwaltung die Tarnorganisation Bundesservice Telekommunikation entdeckt, wie wir ja schon letztes Mal berichteten. Heute erzählt Lilith uns wie das ganze Spiel ausging. Dazu noch viel Feedback und ein paar Meldungen und eigentlich fast gar keine schlechten Nachrichten sondern eher so netzpolitisches Unterhaltungsprogramm. Viel Spaß dabei.
Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
Shownotes
Feedback
Polizei-Abfragen vergessen
- luca.fail: Überblick: Die Kritik an der Luca-App
- netzpolitik.org: Hessen ist raus: Mehrheit der Bundesländer kündigt die Verträge für Luca
- netzpolitik.org: Domino geht weiter: Auch Berlin will Vertrag mit der Luca-App kündigen
- netzpolitik.org: Hessen ist raus: Mehrheit der Bundesländer kündigt die Verträge für Luca
- golem.de: Polizei fragte in 100 Fällen Corona-Listen ab
- spiegel.de: Kontaktlisten und Luca: Ermittler griffen mehr als 100 Mal auf Daten zu – DER SPIEGEL
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von quengel-frieda
Impfstatus
- br.de: Corona-Impfung: Wer gilt wann als geboostert? | BR24
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Mark
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Robert
§269
- twitter.com: Tweet von quicker_easier
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Provinz-StA
YT-DLP
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Dominik
- github.com: Move myself to inactive · ytdl-org/youtube-dl@21b7590 · GitHub
- github.com: [YouTube] Randomly slow youtube download speed · Issue #29326 · ytdl-org/youtube-dl · GitHub
- github.com: GitHub – MrS0m30n3/youtube-dl-gui: A cross platform front-end GUI of the popular youtube-dl written in wxPython.
- http:: huffduff-video
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Tomas
Danke
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Danke!
Vorstellung Lilith
- twitter.com: Tweet von LilithWittmann
- lilithwittmann.medium.com: Blog Lilith Wittmann
- github.com: LilithWittmann
BST Teil II
- lilithwittmann.medium.com: Bundesservice Telekommunikation enttarnt
- twitter.com: Tweet von TiloJung
- twitter.com: Tweet von fil_ter
- schneier.com: Tracking Secret German Organizations with Apple AirTags – Schneier on Security
Mehr Impfzertifikate als Impfungen
- n-tv.de: Viel mehr Zertifikate als Impfungen
- twitter.com: Tweet von Linuzifer
- twitter.com: Tweet von Linuzifer
Assange darf in Berufung gehen
- tagesschau.de: Streit um Auslieferung an USA: Assange darf in Berufung gehen | tagesschau.de
- heise.de: Assange-Auslieferung: Gericht macht Weg für Berufung zum Supreme Court frei
- netzpolitik.org: Großbritannien: Die Auslieferung von Assange kann vor das höchste britische Gericht
Facebook-Klarnamenpflicht fällt vor BGH
- netzpolitik.org: BGH-Urteil: Kläger:innen dürfen Pseudonyme auf Facebook verwenden
Anom-Daten in Deutschland verwertbar
Telegram wird vorerst nicht abgeschaltet
- spiegel.de: Telegram: Nancy Faeser distanziert sich von Abschalt-Drohung – DER SPIEGEL
- heise.de: Kommentar zu Faeser vs. Telegram: Mehr chinesische Demokratie wagen?
- logbuch-netzpolitik.de: LNP399 Darknet für die Hosentasche
Zum Thema Behoerdendigitalisierung
Deutschland ist nicht bekannt dafuer, dass strukturelle Aenderungen auch den betroffenen Menschen hier noch eine Chance in anderen Bereichen geben wuerde. Behoerden unterliegen nicht der kapitalistischen Effizienzsteigerung, denn auch in der freien Wirtschaft befinden wir uns in der IT Branche im Strukturwandel, in der aber diese Automationsvorhaben eben aus Gruenden von Marktdruck und Konkurrenz konsequent umgesetzt werden muss. Hier existiert vielleicht nicht immer, aber haeufiger bei den Arbeiternehmerinnnen die Erkenntnis, dass hier auch die Flexibilitaet fuer neue Taetigkeiten vorhanden sein muss, denn sonst steht mensch eben dann irgendwann auf der Strasse. In der Verwaltung ist dieses Denken nicht vorhanden und mensch kann es nicht verdenken, dass hier diese Blockadehaltungen gelebt werden, denn was waeren denn die Alternativen fuer Verwaltungsfachangestellte ausser eben dann vielleicht beim Amt, welches der heutige Broetchengeber ist, dann einen Antrag auf H4 irgendwann zu stellen.
Ich kann nur an Bullshit Jobs von David Graeber verweisen oder halt generell auf den Gedanken, dass wenn es einen System- und nicht nur einen Strutkurwandel gaebe, wir wohl die meisten Jobs einfach gar nicht mehr braeuchten. Stichworte sind hier wohl sinnvolle, langlebige Produkte, aber auch eben Verwaltung, die nur aufgrund von selbst geschaffenen Vorschriften und Gesetzen existieren.
„Verwaltung[en], die nur aufgrund von selbst geschaffenen Vorschriften und Gesetzen existieren.“
Zu dem Thema zitiere ich gerne https://justiz-und-recht.de/messie-buerokratie-wenn-eine-verwaltung-an-ihren-regeln-erstickt/ …
Wenn bei der Behörde mit den 4000 Mitarbeitern alle mal den Telefondienst machen müssen, dann macht das schon mal 4000 Impfzertifikate für Michael Friedrich. ;-)
Es ist möglicherweise immer noch geltendes Recht, aber das Gericht wollte die neue Gesetzeslage nicht beurteilen, da es für den Kläger nicht relevant war.
Die relevante Änderung der Gesetzeslage ist übrigens das Inkrafttreten der DSGVO.
Ich vermute mal, dass das BMI jetzt dabei ist eine neue Immobilie zu suchen.
https://auspacken.wordpress.com/2013/09/06/objekt-u-s/
Zu Facebook: Der BGH hat sich *nicht* zur Rechtslage seit 2018 geäussert.
War nicht relevant für die Klagenden.
Wissenschaftliche Mitarbeiter an einer Uni werden nach E13 TVÖD bezahlt. Das ist gar nicht so schlecht. In der freien Wirtschaft verdient man als „Software-Engineer“ ähnliche viel.
Das Problem ist, dass IT-Stellen in der Verwaltung, teilweise auch mit Projektverantwortlichkeit und Master oder Diplom-Anforderung oft mit E9 bestenfalls mit E11 ausgeschrieben werden. IT-Ausbildungsberufe teilweise nur E6.
Das liegt daran, dass viele Verwaltungsjuristen, die für die Stellen verantwortlich sind IT für so etwas ähnliches wie Hausmeister oder Sekretärinnen halten.
Schönes Beispiel im Lage-der-Nation-Forum in den Kommentaren zum Beitrag https://talk.lagedernation.org/t/ldn269-das-koennte-man-im-zweifel-sogar-noch-mit-excel-und-word-machen/11359
wo es um ein dezentrales „Impfregister“ ging und sich solche Leute darüber auslassen, dass man sowas doch ganz einfach mit Excel machen kann und ein BWL’er in 10 Minuten eine solche Excel-Tabelle baut.
Der verlinkte Thread hat nichts mit der Einstufung von IT-Tätigkeiten zu tun – weder finanziell noch nach der Qualifikation.
Im Gegenteil entstand der Excel-Vorschlag ja gerade wegen des Mangels an IT-Ressourcen.
»Der verlinkte Thread hat nichts mit der Einstufung von IT-Tätigkeiten zu tun«
Völlig richtig, sollte er auch nicht. Es sollte auch ein Argument zur Aussage sein, dass viele Verwaltungsjuristen, die für die Stellen verantwortlich sind, IT für so etwas ähnliches wie Hausmeister oder Sekretärinnen halten.
Wie schließt oder belegst du diese Haltung von Verwaltungsjuristen aus dem verlinkten Thread? Und was ist das anderes als die „Einstufung von IT-Tätigkeiten?“
Weil Ulf Jurist ist?
Weil er eine Excel-Lösung („Sekretärin-Arbeit“) für eine Aufgabe vorschlägt, die idealerweise „mit IT“ gelöst wird?
Also gerade Ulf ist wahrscheinlich so das ziemlich schlechteste Beispiel für einen Verwaltungsjuristen ohne IT-Kenntnisse xD
Naja – solange die IT-Stellen auf kommunaler Ebene auch im Facility Management verortet sind, ist das Missverständnis, es würde sich um digitale Hausmeister handeln, auch objektiv nahegelegt.
Das klingt fast, als hätte Lilith den Herrn im HomeOffice angerufen. Auch, weil er sagte „aber doch nicht nachts“. Behördentelefonnummern werden wegen coronabedingten HomeOffice nach hause weitergeleitet. War das am Wochenende?
Welcher Beamte geht denn außerhalb seiner Dienstzeit ans weitergeleitete Telefon?!
Jeder. Du kannst nicht wissen, wer Dich da zuhause anruft.
Beamte gehen ans Telefon? Wenn die Nummer von extern kommt? Ah.
Wenn die Nummer dafür da ist dass von extern angerufen werden kann erscheint das sinnvoll.
Könnten ja Kollegen sein. Die auch größtenteils im Home Office arbeiten. Natürlich gehen die ans Telefon.
Mann, macht mich dieses Vorurteil pissig.
Ich habe für meine 3 Impfungen insg. 7-8 Zertifikate gebraucht, bis endlich alles fehlerfrei in der App war.
Ich glaube, dass Fehler gern und absichtlich passieren. Denn Fehler werden bei der Austellung belohnt und sind nicht offensichtlich kriminell.
Habe 3 Vornamen, die in bunter Kombination verwendet wurden. Auffällig war, dass immer 2 Zertifikate korrekt und eins falsch war, obwohl ich mehrfach in einem Rutsch alle 3 Zertifikate haben wollte. Denn ich dachte, okay dann habe ich eben 3 mal nicht den eigentlichen Rufnamen, aber es wird doch dann schon passen. Pustekuchen.
Man hätte die Apps auch schlauer programmieren können, die Zertifikate nach Geburtsdatum und Nachname abgleichen, aber nicht nach Vornamen.
Ich habe eine Nachfrage zu 23:36
„So eine Anzeige ist richtig richtig ScheißeAlso das ist eine richtig beschissene Situation, wenn man auf einmal so also in dem Fall war’s tatsächlich eine E-Mail und kein Brief äh von der Polizei bekommen mit, hallo, teilen Sie uns doch mal bitte mit, wo wir Ihre Wohnung finden. “
Wie muss man das verstehen? War / ist Frau Wittmann nicht gemeldet und / oder die Polizei konnte die Adresse nicht finden. Ist ein bisschen rätselhaft.
ANSONSTEN: CHAPEAU! TOLL, TOLL, TOLL!
Nettes Detail.
Vermutlich waren die E-Mail-Adresse und der Name die einzigen Angaben in der Anzeige.
Die ermittelnde Beamtin war zu faul und hat es lieber so versucht, oder sie war weitsichtig, und hat schon geahnt, dass die Sache schnell eingestellt wird, und hat sich deshalb „dumm angestellt“.
Nachdem die eine bekannt gewordene Abfrage von Kontaktlisten aus Luca durch Polizei mit einem Fall zu tun hatte, wo jemand nach einem Lokalbesuch umgekippt (und letztlich gestorben) ist: Faulheit von Polizisten erscheint nicht fernliegend.
Meldeadressen sind (zu mindestens in NRW) auf Kreisebene abrufbar. So wie ich es verstanden habe, ist die Adresse daher nicht direkt abrufbar für die aktuell mit der Anzeige betrauten Behörde möglich. Das ist ja eigentlich ganz gut ;-).
Alle Polizeidientstellen können über INPOL auf sämtliche Meldedaten zurückgreifen, inklusive der Historie einer Person oder einer Anschrift. Das funktioniert selbstverständlich auch mit unvollständigen oder fehlerhaften Daten. Findet sich in der Suche ein gesperrter Datensatz, gibt es einen Hinweis auf die Sperrbehörde die zur Auskunftserteilung befugt ist.
Also man kann davon ausgehen, dass die Polizei die Adresse auch von allein herausbekommen hätte.
Wenn die Polizei sich auf diese Weise direkt an die Beschuldigten wendet, heißt das meistens, dass als „Ermittlungen“ nur eins geplant ist: die Gewährung rechtlichen Gehörs. Heißt: man schickt der Beschuldigten eine Ladung zur Beschuldigtenvernehmung. Oder ein Schreiben, in dem der Tatvorwurf beschrieben wird und man ihr Gelegenheit zur Stellungnahme gibt.
Der nächste Schritt ist dann typischerweise, die Akte an die Staatsanwaltschaft zur rechtlichen Würdigung zu übersenden.
Das ist die übliche Vorgehensweise, wenn die Polizei zwar einerseits glaubt, dass an einer Anzeige prinzipiell was dran sein könnte, andererseits aber davon ausgeht, dass es um eine Bagatellsache geht und die Staatsanwaltschaft das Verfahren eh einstellen wird.
Bei mir ist es mit den impfzertifikaten genau so wie es Linus auch vermutet. Ich habe erste und zweite Impfung im Impfzentrum bekommen. Als es dann das Zertifikat gab, habe ich mir das in der Apotheke ausstellen lassen und es wurden zwei ausgestellt. Später kamen dann noch zwei über das Impfzentrum. Bei der Booster wurde ich direkt an die Apotheken verwiesen. Somit habe ich für 3 Impfdosen 5 Zertifikate bekommen. Bei meiner Frau ist es genauso gelaufen.
Der Satz mit der Pseudonymen Nutzung stand früher mal im Telemediengesetz. Dort ist er rausgeflogen. Das Urteil bezieht sich aber auf dieses Gesetz.
Der Satz mit der Pseudonymen Nutzung ist jetzt ins Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz gewandert:
https://www.gesetze-im-internet.de/ttdsg/TTDSG.pdf (Seite 13)
Es könnte sein, dass das einfach ein Formalismus ist, dass sich das Urteil nicht übertragen lässt, weil der Satz nun in einem anderen Gesetz in einem anderen Kontext steht.
Zu den Impfzertifikaten:
Ich habe sehr viele von den Impfzentren oder Praxen ausgestellte Zertifikate nochmals ausgestellt, da nicht alle im Perso genannten Vornamen sondern nur die Daten von der KV-Karte drin standen. Kann evtl. bei Reisen Ärger geben – hieß es. Wenn es für die Betroffenen unerheblich war („Wir verreisen nicht mehr“), hab ich mir das dann aber zunehmend geschenkt.
Und nein, mir war nicht klar, dass es das erste Zertifikat nicht braucht. Da mir selbst der Impfpass abhanden gekommen ist, bin ich aber dennoch froh, für jede Impfung einen Zettel zu haben, aus dem hervorgeht, wann & womit ich geimpft wurde. Die 6€/Zertifikat gönn ich meinem Chef da gerne.
Und last but not least: das Prüfen der Impfbucheinträge & Ausstellen der Zertifikate (gerade zu Beginn, als das DAV-Portal dauernd überlastet oder sonstwie außer Gefecht war), nimmt durchaus Zeit in Anspruch und gehört – wie auch das Bestellen der Immunkarten, die für weniger Handy-affine Personen die angemessene Alternative sind – nicht so zwingend zur Kernkompetenz und dem Hauptgeschäft einer Apothekerin. Ich mach das gerne – aber so lange müssen dann halt diejenigen warten, die mit einem Rezept vom Arzt kommen oder sonstwie Beratung wünschen. Nicht immer sind die Leute so nett und kommen am Nachmittag oder am nächsten Tag nochmals wieder, um ihre Zertifikate abzuholen.
Ja, es scheint leicht verdientes Geld zu sein – aber ich wette, die Mehrzahl der Apothekenmitarbeiterinnen hätte verdammt gut darauf verzichten können.
Hallo, Linus vergleicht uns kurz mit China, was Ausbildung neuer Menschen angeht. Das Problem ist nicht nur Bildungseinrichtungen zu bauen. Es ist auch die Demographie. Und fehlen im Jahr 500.000 Menschen die Rentner auszugleichen.
Da fehlen auch IT Menschen. Es fehlen leider alle.
Schau dir den Markt der Niedriglohnjobs an und dann streich das „leider“.
Bezüglich der Impfzertifikate: Eine befreundete Ärztin hatte erzählt, dass die Anbindung an die entsprechenden Strukturen für die Praxissoftware ~1.000€ gekostet hat. Wenn wir jetzt 2€/3€ pro Zertifikat rechnen, müsste diese Praxis irgendwo zwischen 334 / und 500 Leute Impfen um alleine die Kosten für den Konnektor wieder rein zu bekommen. Wenn wir über eine Kinderarztpraxis reden, die ja auch noch andere Aufgaben als das Impfen hat (und erstmal nur nicht Patient*innen aufgrund der Altersgrenze der Zulassung impfen konnte, ganz zu schweigen vom organisatorischen Aufwand des Impfens) kann ich es gut nachvollziehen, wenn dann auch im Nachgang beide Zertifikate ausgestellt werden und so die Kosten nach ~170 bis 250 Leuten drinnen zu haben.
Ich wurde im Impfzentrum hier in Thüringen geimpft, da kann man sich das Impfzertifikat online anfordert, dann kommt ein Link per SMS. Jedes mal wenn ich mir das neu anfordere haben beide Impfzertifikate eine neue „Eindeutige Zertifikatskennung“ (as in unterscheidet sich zu dem vorher heruntergeladenen Zertifikat, also scheinen sie diese on the fly zu generieren). Alleine durch meine Test wurden also bereits 6 Zertifikate für zwei Impfungen bei mir ausgestellt. Mit all diesen Erfahrungen finde ich die Zahl von ~40 Millionen mehr gar nicht so erschreckend.
Da hat sich unser Staat ja mal wieder schön blamiert.
Wieso gehen die Telefonnummern zum Verfassungsschutz und nicht zum BMI, wo die Behörde angeblich aufgehängt ist? Vielleicht sogar zum echten oder einem vorgeschobenen IT-Dienstleister?
Und wer seine echte Postanschrift mit einem Postfach kaschieren will, sollte – auf dem Level, um das es hier geht – doch bitte nicht die Post direkt an die echte Adresse weiterleiten lassen. Damit schafft man unnötige Mitwisser (den Postboten und alle Post-Angestellten, die diese Information einsehen können), und dass da mal jemand, der es wirklich wissen will, einen Peilsender hin schickt, ist doch klar.
Vielleicht wurde es gesagt und ich habe es nur überhört, aber ich grüble jetzt seit gestern: Kann/konnte die Telefonzentrale in Köln zu Herrn Michael Friedrich in Berlin-Treptow weiterverbinden? Oder ist der Berliner Mitarbeiter in Köln unbekannt?
Die spannende Frage ist ja, wozu der VS solche Nachbarbüros in ein paar Hundert Metern Entfernung von den Hauptquartieren benötigt. Wenn „der Tarnname BMI Köln schon im Jahr 1984, (…) in Untersuchungsausschuss-Dokumenten“ aufgetaucht ist, dann scheiden ausländische Geheimdienste aus. Die haben das Wissen bereits, denn die arbeiten auch auf dem Niveau von Lilith und das mit mehr Ressourcen. (Der VS ist, glaube ich, für die Spionageabwehr im Inneren zuständig, bis auf militärische Dinge, da ist es der MAD.)
Tarneinrichtungen um Geld und Sachmittel vor neugierigen Fragen unserer Abgeordneten zu verstecken, macht auch keinen Sinn. Sofern die über die Kontrollgremien überhaupt Einblick haben, verhalten die sich total unkritisch. Ob das Budget des VS die Summe x hat oder die Summe y, ist denen wumpe. Wie viel Kohle bekommt der Bundesservice Telekommunikation noch gleich? Das Geld kontrolliert ja auch keiner.
Bleibt noch mein persönlicher Favorit, die Steuerung der verdeckten Ermittler, also die Andreas Temmes in diesem Land. Schlecht für deren Tarnung, wenn sie den Haupteingang benutzen. Der 24/7-Service macht auch Sinn, wenn die Tarnung mal auffliegt. Und die Mercedes-Busse sind dann für das Evakuierungs-Team. Bleibt noch der Glasfaser-Anschluss. Welchen Reim hat sich Lilith denn darauf gemacht?
Im Rahmen des BND-UA gab es die Aussage dass deren Tarnstellen von den Mitarbeitern gerne genutzt wurden um blöde Fragen von Vermietern und Co abzuwehren. Imho ist auch die Sicherung solcher Objekte tendenziell einfacher. Außer in Treptow, da sind vermutlich demnächst 42 Airtags an jedem der Tiefgaragenmfahrzeuge. :D
Diese Folge wurde instant eine meiner Lieblingsfolgen. Fängt schon mit dem Intro an, wo Tim wieder von den goldenen 20ern redet. Die Idee klaue ich mir jetzt, denn ich habe in meinem Umfeld auch Einige, die in der Corona-Depression sind und vielleicht hilfts. Es ist ja wirklich so, dass die Pandemie irgendwann zu Ende ist und dann gilt es durchzustarten und nicht weiter depri zu sein, während Andere schon das Ende feiern (Bin ein alter Börsianer).
Die Lilith hatte ich mir älter vorgestellt, eine gestandene, ältere Forscherin. Das Interview hat wirklich Spaß gemacht. Ich fahre manchmal beim „Ionosphären-Institut“ des BND hinter dem Europapark in Rust vorbei. Da stehen wirklich viele Autos auf dem Parkplatz.
Sie steht mit ihrer Recherche auch in der Tradition von Duncan Campbell. Ich beneide sie für ihre unbekümmerte Art. Die Antwort, dass sie sich mit der Bundesbürokratie beschäftigt, weil die doch viel Einfluss haben, war wirklich auf den Punkt. Man resigniert doch oft mit Bürokratie und sie setzt einen Konter und bleibt möglichst unabhängig.
Da kann ich Seeadler nur zustimmen.
Lilith war eine sehr coole Gästin. Ihre Recherche war ziemlich spanned mit Open Source Intelligence und sich vor Ort ein Bild machen. Wie aus einer guten Cyberdetektivstory.
Hoffentlich ist Lilith zukünftig häufiger in der Sendung zu Gast
Lilith könntet ihr mal in die Freak Show einladen.
Und dann bald ne neue Freak Show aufnehmen.
Was bei den digitalen Impfzertifikaten auch einzurechnen ist, sind Menschen wie ich, die nach drei Impfungen immer noch kein einziges digitales Zertifikat haben – sind wahrscheinlich nicht sehr viele aber möglich ist es trotzdem – ich lebe tatsächlich noch.
Als Nicht-mehr-Twitteruser hatte ich noch die Frage an Tim: hast du vor irgendwann im Fedivers Mal aufzutauchen?
Danke jedenfalls an Zerforschung etc. dafür und generell an alle für diesen Unterhaltsamen Podcast.
Hat mich bisher noch nicht so gereizt.
Ist ja auch nicht Pflicht
Nur eben ein schöner Weg nicht nur an Big Tech herumzukritiseren sondern eine Alternative zu schaffen.
(OK, wie kritisch Twitter wirklich ist, v.a. verglichen mit FB, ist jetzt auch nicht eindeutig, aber halt trotzdem Zentralisiert)
(Ach ja und ich hatte ganz vergessen Linus für die Crossposts zu danken)
Und dir Tim auch danke für die anderen Podcasts
Ich hab die Nicht-Meta Metaebene über Raumzeit entdeckt (und bin momentan beim Nachhören aller CRE und Forschergeist Folgen)
Boahhhhh, was ein Geschmatze.
Zum Urteil des Landgerichts Hamburg, bzw. der Argumentation von Springer: Ist jetzt jeder Overflow Error oder zB ein Rowhamer Exploit auch ein Urheberrechtsverstoß?
Hat das LG Hamburg eventuell selber Werbeblocker im Einzatz?
Ich erinnere Mich da noch an das Urteil zu der Verantwortung für die Inhalte von Links die man auf seiner Webseite hat.
Vielen Dank für diese großartige Folge und natürlich insbesondere an Lilith!
PS: hätte mich nicht gewundert, wenn es am Ende geheißen hätte „Dieses und andere spannende Spionage-Thriller-Hörbücher findest du jetzt auf Audible.“ ;)
Ich finde, Lilith passt in eure Männerrunde gut rein.
Wie immer eine tolle Sendung.
Speziell Lilith Wittmanns digitales Versteckspiel mit den Schlapphüten war ganz großes Tennis. Nachdem bei erst Erinnerungen an „Passierschein A38“ aufkamen wurde die Fnord-Dichte bei der Beschreibung der Nachtanrufe so hoch wie früher bei Fefe&Franks Show auf dem CCC.
Klasse das ihr sie als Gast hattet, natürlich auch wegen der Infos die sie gebracht hat.
@Linus: Wie würdest du eine Revocation denn handhaben?
Ich sehe da zwei Probleme:
Zum einen muss man ja bei einer individuellen Revocation irgendwie wissen, was man zurückrufen will – gleichzeitig will man aber auch keine Liste alller Zertifikate haben… das macht das schonmal nicht einfacher.
Ein Kompromiss wäre, die Zertifikate temporär zu cachen, sodass eine Apotheke wenigstens ihre eigenen Zertifikate noch bspw. 48h zurückrufen kann – aber das löst auch nicht das Problem mit den unterschiedlichen Stellen: Erstimpfung Apotheke A, Erst- und Zweitimpfung Apotheke B, Erst- und Zweit- und Drittimpfung Impfzentrum. Und verlorene Zertifikate (Handyvertrag abgelaufen) sind da noch nichtmal mit drin.
Und zweitens wird so eine Revocation-Liste dann doch irgendwann recht groß; selbst wenn man nur 32bit Counter nimmt (und dafür bräuchte man eine EU-weite Synchronisierung).
Da das kaum sinnvoll ist, bleibt eigentlich nichts anderes als eine 128bit ID übrig; und bei 40 Millionen Revocations wäre das alleine schon für Deutschland eine 640 Megabyte Datenbank, die bei jedem Scan von einem eher langsamen Smartphone abgelaufen werden muss.
Ich will damit nicht sagen: „Das geht nicht“ – das Problem ist nur, dass ich selbst nicht genau weiß, wie man das anstellen sollte. Deshalb würde ich zu Gute halten wollen, dass dahinter vielleicht mehr als ein: „Das musste schnell gehen und wir waren zu faul“ steckt.
Addendum:
Was auf jeden Fall machbar wäre ist eine eine Revocation à la „alle Zertifikate von Aussteller X ab Zeitpunkt Y sind ungültig“ – damit könnte man Zertifikate von geklauten Keys und terroristischen Arztpraxen/-apotheken widerrufen.
Da bin ich aber nicht sicher, ob das nicht schon gemacht wird; die App muss sich ja regelmäßig aktualisieren.
Was Techies nicht müssen (wollen, ähhh wissen)… aber auch berücksichtigen sollten, Ihr Keyboardninjas! ;)
Behörden (IT) sind krass unterfinanziert, d.h.
1) Durch die durchweg katastrophale Budget- und Personalproblematik und die bereits beginnende Fluktuation durch die Überalterung des Verwaltungsapparates wird dann aus Keyboardninja_anarchistInnen_ohne_fleisch_mit_avocado das SB Muster – Anwendungsentwicklung 712b.
Dazu ist der Gewinn die Hauptverantwortung für 27 Legacy-Systeme. Also große! Enterprise, mindestens! Allesamt am sterben und die Nutzer haben auch schon ernsthafte Fragen. Die reden ja direkt mit Ihnen SB Muster. Machen Sie was mit dem Computer. Schnell. Eigentlich egal, Hauptsache ich bin 27 los von den 87. Vielen Dank, dass Sie da sind. Wir freuen uns wirklich. Machen Sie sich nicht kaputt, am Anfang ist es komisch. *Kribbel*
2) Schnell stellen Sie fest, dass es durchaus beeindruckend ist, wie z.B. eine gesamte Finanzabwicklung einer Behörde (Kameralistik) insgesamt 10.000 Leute mit MS-Office oder einer völlig veralteten Programmiersprache (Cobolt? Pascal?? Access????) durchgeführt wird und die Kollegin nebenbei noch 3 andere Themen hat. Denken Sie dran, Sie machen ja wirklich ALLES in jedem Thema alleine wenn Sie Pech haben und es kommen auch regelmäßig neue Ideen. Da ist man sicher nicht überall der Experte und wird das auch nicht so schnell ;) Prozessanalysen mit ADONIS geben den meisten ggf. schon den Rest, aber wenn Sie dann noch zappeln:
Willkommen an Board, Pirat!
3) Ich ziehe ja gerne meinen Hut vor diesen 10 InformatikerInnen, die gemeinsam an einem Wochenende eine high end application bauen…
Was wir brauchen?
Kritisieren ist super. Hören Sie nicht auf damit. Vielleicht etwas diplomatischer, wenn 2 sich auf dem Flur bei uns bespucken ist’s auch irgendwann albern und anstrengend für andere, wobei das im Homeoffice eigentlich geht.
Wir brauchen Leute, die sich für keyboardninjas und was weiß ich was alles halten. Wir brauchen Sie! Tatsächlich gibt es unglaublich viele unbesetzte IT-Fachdienststellen, die sich mit etwas Vorerfahrung zügig bei 50k-65k p.a. einpendeln. Mit wohlüberlegtem Maßstab reicht das sogar für die Metropolen-Hotspots! Wo die anderen coolen Kids so mit den Ferraris abhängen. #coolerDudeInnen
Wer IT-Fachkompotenz nachweisen kann, wird auch eingestellt. Für die Ninjas sind 5-10 Scheine sicher früher kein Problem gewesen, auch wenn sonst wichtigeres zu tun war.
Jetzt kommt das aber. Setzen Sie es um. Bitte. Wenn Sie dieser geschilderte Sachverhalt aus der Bahn wirft. Stay away. Wir brauchen UmsetzerInnen, die mitdenken und kompetent sind und nicht durchdrehen. So wenige sind es gar nicht, aber mehr wären besser ;)
Wenn man sich ne Datenanalyse zum Hauptthema wünschen könnte, schaut Euch doch mal die Stellenanzeigen aller Behörden an. Dann aber bitte auch richtig ;) Grundgerüst ist ja nu da.
VG Zu Ständig § Sind wa alle gar nicht. Schalalalala.
Der br Artikel zum Thema Booster ist definitiv nicht mehr aktuell, oder es gibt noch mehr regionale Unterteilungen als dort angesprochen.
Ich bin jedenfalls in der Situation, dass ich im Sommer mit J&J geimpft und jetzt Anfang Januar eine Auffrischung mit Moderna bekommen hab, beides in Niedersachsen. Ich gelte hier aber trotzdem nicht als geboostert (musste bei einem Restaurantbesuch vorher einen Test machen), habe auch nur 2/2 in meinem Zertifikat stehen, weshalb es auch erst 14 Tage nach
Soweit ich das verstehe (laut https://www.zusammengegencorona.de/impfen/aufklaerung-zum-impftermin/auffrischungsimpfung/ und anderen ähnlichhen Quellen) kann ich dann in knapp 2 Monaten noch einmal versuchen einen Termin zu bekommen um dann auch wirklich als geboostert zu gelten, aber bis dahin hat sich wahrscheinlich sowieso wieder alles geändert.
Zitat hierzu: „Personen, die mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft werden bzw. wurden, gelten nicht mehr nach einer einzelnen Impfdosis als vollständig geimpft. Aufgrund der hochansteckenden Omikron-Variante und dem nur moderaten Schutz, den der Impfstoff nach einer Impfstoffdosis vor milden wie auch schweren Verläufen bietet, ist für die Grundimmunisierung eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff nötig. Der Abstand zur ersten Impfung soll mindestens vier Wochen betragen. Ein dritte Dosis (Booster-Impfung) sollte im Abstand von mindestens 3 Monaten zur 2. Impfstoffdosis ebenfalls mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Um als geboostert im Sinne der 2G-Plus-Regelung zu gelten, sind daher nun auch bei Impfungen mit Johnson & Johnson drei Impfungen notwendig.“
zu BST Teil II:
Danke an Lilith für die sehr informative Recherche.
Spätestens jetzt ist damit klar, dass wir als Gesellschaft es uns leisten, Menschen dafür zu bezahlen, Euren Podcast zu hören.
Ist ja auch ein guter.
Klar ist wohl auch dass diese Recherche die Funktion eines kostenlosen Pentests bewirkt. Es wäre interessant zu erfahren, wie die Bundesverwaltung mit diesen Ergebnissen umgeht.
Ob und wenn ja wann und welche Umstrukturierungsmaßnahmen unternommen werden oder ob wieder nur wie bei der CDU App Story juristische oder exekutive Schritte unternommen werden um die Bevölkerung von intensiveren Nachforschungen abzuhalten.
Dankbarkeit ist von solchen Behörden ja eher nicht zu erwarten.
In meiner schönen guten Traumwelt sollte es für solche Arbeiten Anerkennung in bug bounty ähnlicher Form geben, wenn denn diese Art der Verschleierung denn überhaupt wirklich nötig sein sollte.
Da man Eure Kommentarspalte jetzt ja auch nutzen kann, um direkt Menschen an VS Schreibtischen anzusprechen:
> Lieber VS!
Da es Dich ja ohnehin gibt, nutze bitte Deine Mittel dafür, die Werte unserer Verfassung und aller Menschen in diesem Land zu schützen und nicht um rechte Strukturen zu decken und zu erhalten.
Eine unabhängige Aufarbeitung Deiner Entstehungsgeschichte und Deiner Arbeit der letzten Jahrzehnte wäre toll. Das würde Dir auch bei Deiner Arbeit helfen!
Danke! <
zu „Die goldenen Zwanziger“:
Ich verstehe ja Tims Bedürfnis nach Hoffnung auf eine schöne Aussicht, muss aber bei dem Begriff „goldene Zwanziger“ gleichzeitig immer an die tatsächliche Realität in diesem Jahrzehnt denken:
Golden waren sie nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung. Verbreiteter waren eher Armut und Verelendung.
Die zusätzliche Radikalisierung, Entstehung und Wachstum gewalttätiger Splittergruppen bis hin zu Putsch und Untergrabung der Demokratie waren weitere nicht ganz unbedeutende Ereignisse dieser Zeit.
Insofern wird mir bei der Sehnsucht nach „goldenenen Zwanzigern“ auch immer ein bisschen mulmig. Ich glaube eher wir hatten mit den 90ern und 00ern schon unsere fetten Jahre und sollten uns ernsthaft damit befassen, die Geschichte vom Reimen abzuhalten.
Lass‘ ma lieber auf goldene 30er hinarbeiten und in diesem Jahrzehnt die kleinen Momente geniessen, ist anstrengend genug das alles.
Die 90er waren die fetten Jahre? Liebe Grüße aus Ostdeutschland!
zu „Telegram wird vorerst nicht abgeschaltet“
Habt Ihr bestimmt schon mitbekommen:
https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/apple-soll-bundesregierung-eine-telegram-anschrift-gegeben-haben-a-f2578ff0-6aec-4bdb-bd0c-5d0589d939f4
FYI: Peng! macht jetzt auch in NFTs :^)
https://www.goldennft.art/de
Läuft schon eine Weile und vielleicht sind die NFTs auch Teil der Pointe, wer weiß das schon. Habe trotzdem nicht schlecht gestaunt…
Die Szene mit dem Bundesservice Telekommunikation erinnert mich an Spongebob. „Ist hier die Krosse Krabbe?“ – „Nein, hier ist Patrick!“ :D
Ich fand die Charakterisierung von Behörden IT-Projekten etwas schwierig. In der Regel gehen solche Aufträge nicht an „kleine Butzen um die Ecke“ (wie Tim meinte), sondern werden per Ausschreibung vergeben. Da haben kleine Firmen selten eine Chance. Daher arbeiten große Agenturen wie z.B. Innit an solchen Sachen.
Die komplette Bandbreite an Kompetenzen von IT Firmen in Behörden zu integrieren ist daher nicht unbedingt notwendig. Lediglich an den Punkten, wo Behörden mit externen IT Firmen interagieren, braucht es Leute, die Projekte adequat begleiten können.
Zum Thema Telegram Nutzung. Neben Chat, Gruppen usw. gibt es einen Anwendungsfall für den ich Telegram fast ausschließlich nutze.
Telegram stellt ja eine API bereit und es ist sehr einfach diese mittels Kommandozeile oder durch Monitoring-Tools zu nutzen. So habe ich Beispielsweise diverse Alarme meiner privaten Infrastruktur von E-Mail auf Telegram umgestellt und bekomme damit auch entsprechende Push-Nachrichten auf das iPhone, was sonst immer ein ziemlicher Krampf ist.
Wer sich dafür interessiert, sucht mal nach BotFather ;-)
Zum Impfausweis :
Meiner Meinung nach kann man einen echten Impfausweis nicht sicher von gefälschten unterscheiden.
Die Beispiele an Fälschungen die in der Presse erwähnt werden enthielten sehr dumme Fehler wie „Dr. med.“ falsch geschrieben oder zweimal die gleiche Chargennummer.
Die Fälscher lernen ja auch dazu, ich glaube dass es kein Problem ist einen Impfausweis so zu fälschen dass er nicht als Fälschung erkannt wird.
Abhilfe würde ein zentrales Impfregister schaffen, oder eine Abrechnung über Krankenkassen von 1 Euro pro Impfung, da geht nichts verloren.
Oder einfach die Impfpflicht in allen Bereichen abschaffen.
Grüße Bernd
Im Allgemeinen mögen es sogenannte Geheimdienste nicht gerne, wenn man ihnen in den Sack zwickt. Was sich daraus schlimmstenfalls für Konsequenzen ergeben können, lässt sich am Beispiel Assange ganz gut nachvollziehen. Insofern darf man Liliths Vorgehen durchaus als mutig bezeichnen. Ob der Twitter-Gaudi das Risoko wert ist, muss sie selbst entscheiden. Vorsichtigen Gemütern wäre der Erkentnissgewinn der beschriebenen Aktion zu gering, um mit offenem Visier gegen das BfV vorzugehen, dessen Verfassungstreue sich in den letzten Jahren nicht unbedingt als über jeden Zweifel erhaben dargestellt hat.
Hey ihr diesmal 3, wie immer ein Fest euch zuzuhören. Achja, zum Thema Telegram möchte ich nur folgende Zeile droppen :D
https://github.com/jkctech/Telegram-Trilateration
Zum Thema Verwaltung kann ich nur sagen, dass Lilith, Tim&Linux aber auch etliche Kommentare hier wirklich aus der Seele sprechen.
Ich war fast 8 Jahre in der IT / GIS einer größeren Stadt im Nordosten und kann eure Diagnose nur komplett unterstreichen. Keine Vision, nichts Einheitliches, bloß nichts verändern, organisierte Unoarganisiertheit, kein Projektmanagement, keine QS, keine Übersicht & Transparenz auch nach innen. Das scheint aber nicht nur gegenüber nerds zu gelten, sondern gegen jede Form von Veränderung oder Anpassung an sich geänderte Anforderungen (Rechtlich, Beteiligung, …).
Klar ist das alles auch nicht leicht (Personalknappheit, Überarbeitung, viele Fachfremde, …) aber man muss es doch auch dann zumindest probieren?
Obwohl ich lange durchgehalten habe und auf Besserungen gehoft habe, bin ich jetzt aber auch dort weg und habe eine Stelle gefunden, wo es mehr Lust auf Wandel und Arbeitserleichterung gibt.
Wie man davon weg kommt, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Nach meinem Einblick ist das ein Monolith der sich auch selbst stabilisiert, in dem nur Leute mit gleichem Mindset auch in Entscheidungspositionen kommen. Schwer sich daran abzureagieren und zu hoffen?
Denn ehrlich eine Verwaltung muss sich auch „ändern“ lassen und mindestens die Notwendigkeit zur Veränderung spüren. Wenn das nicht von oben vorgegeben und auch kontrolliert wird, sehe ich nicht, wie dort im Großen von unten ein Aufbruch kommen soll?
Vielleicht hilft es wenn Personalsperre ist und man Prozesse wirklich entschlacken muss, weil einfach zu wenige Leute da sind, um immer mit bullshit jobs zu prokrastinieren oder sich gegenseitig zu verwalten, ohne das es ein messbares Arbeitsergebnis gibt? Habe das Gefühl den meisten fällt da immer nur outsourcen ein, was aber ja gerade bei IT und support selten für die Qualität gut ist…
Welscher Cookiebanner blocker ist denn zu gebrauchen ???
Die ganze Thematik bundesservice Telekommunikation ist echt fesselnd. Eins verstehe ich aber nicht… Könnt ihr mal ein Szenario schildern in dem eine Motivation seitens des Staates hervorgeht so etwas zu betreiben.? Vllt ist es auch so offensichtlich dass ich es nicht erkenne.
Hallo Ihr,
ich höre jetzt schon länger Euren Podcast und möchte gerne etwas zu diesem sagen. Am Ende ging es ja um den Nachwuchs in der IT und Linus hatte das Beispiel mit China und den Universitäten gebracht. Ich glaube nicht, dass fehlende Universitäten das Problem sind. Ich habe jedenfalls noch nie davon gehört, dass Studieninteressierte keinen Platz bekommen haben, weil alle Plätze in Informatik belegt waren. Aber vielleicht habe ich das ja auch nur nicht mitbekommen oder es war nur ein Witz (Zwinker-Smiley). Weiterhin muss ich mich ja auch für das ganze Thema interessieren. Nur etwas wegen den Zukunftsaussichten oder dem Geld studieren, geht meiner Meinung nach nicht lange gut.
Ich selber bin inzwischen 40, habe etwas im Baubereich studiert und mein Job macht mir so gar keinen Spaß mehr. Also habe ich länger überlegt was ich machen kann und habe mich für die IT entschieden. Aber wie kommt man da rein? Wenn man die Stellenausschreibungen ließt, wird als Voraussetzung meistens ein Studienabschluss verlangt. Also habe ich angefangen neben meinem jetzigen Job Informatik zu studieren. Seit dem habe ich zwar keine Freizeit mehr, aber es macht mir Spaß und ich interessiere mich für die Themen. Im ersten Semester hatte ich dann ein Fach mit dem Thema der objektorientierten Programmierung. Also dachte ich mir, warum warten wenn ich doch jetzt schon ein wenig im Thema bin, ich bewerbe mich einfach mal. Hat natürlich nicht geklappt. Fast ein Jahr später habe ich dann aber doch ein Unternehmen gefunden, dass Zeit und Geld in den Nachwuchs steckt. Dort nehme ich jetzt an einem Quereinsteigerprogramm teil und freue mich riesig darauf. Eine Alternative wäre ein Bootcamp gewesen. Hierzu hätte ich meinen Job kündigen müssen und hätte dann drei Monate das Bootcamp durchlaufen. Anschließend wird man in einen Job vermittelt. Hört sich erst einmal ganz gut an, allerdings kostet das Bootcamp ca. 7.500€ und man hat drei Monate kein Gehalt. Das muss man ja auch erstmal berappen können.
Ich bin der Meinung, dass mehr Stellen besetzt werden könnten, wenn mehr Unternehmen mehr Geld in den Nachwuchs stecken. Ja das ist teuer und ja dafür haben nicht alle die Kapazitäten. Aber wie ist denn die Alternative?! Mehrere Monate oder sogar Jahre eine unbesetzte Stelle. Ein Freund von mir arbeitet bei einer Stadt, da gibt es niemanden mehr in der IT. Teilweise kann dort nicht gedruckt werden weil keine Wartung durchgeführt wurde. Es wurde für viel Geld Software angeschafft die nicht mehr benutzt werden kann weil die Lizenzen abgelaufen sind. Da kann man den Kopf doch nur noch gegen die nächste Wand hauen. Vielleicht sollte hier auch mehr vom Staat kommen?! Man hat zwar Möglichkeiten für eine Umschulung, aber dafür muss man ja erstmal Arbeitslos werden und bestimmt noch tausend andere Dinge erfüllen. Vielleicht könnte man sowas ja auch an eine Arbeitsdauer knüpfen. Wir beteiligen uns an den Kosten, dafür musst du aber mindestens fünf Jahre in dem Job bleiben. Irgendwie sowas.
Soviel dazu. Vielen Dank jedenfalls für Euren Podcast und weiterhin alles Gute.
Das Problem beginnt schon in der Schule, wo die Existenz des Internets vor den Kindern verheimlicht wird, Nerds uncool sind und mit Digital-Analphabetismus allerseits kokettiert wird. Komisch, dass dann auf einmal die Studienplätze für die einflussreichsten Positionen der digitalen Gesellschaft nicht begehrt sind. Und komisch, dass die, die sie dann haben am Ende die Gesellschaft gestalten.
Ich habe vor ein paar Wochen in der Schule eine ganze Stunde lang einen Vortrag über den BST, das BMI Treptow und das BMI Köln gehalten. Das ganze hat im Politikunterricht stattgefunden und jede Stunde hält ein/e Schüler/in einen Vortrag über aktuelle Politische Ereignisse. Im Endeffekt ist das ganze einfach nur Zeitverschwendung und die ganze Klasse zockt nur. Jedenfalls hab ich meine Vortrag gehalten und selbst die Lehrerin hat nach den ersten zehn Minuten Candy Crush gespielt. Hat mir am Ende die Politiknote auf eine Zwei gekriegt. Ich fand’s lustig und wollte euch das mal erzählen.