Chatkontrolle — Kinderschutz — Assange — Staatstrojaner — Deep Klitschko — Verschwörhaus — Datenhehlerei
Linus war ganz viel im Fernsehen und anderen medialen Exponiertheiten und gibt entsprechend viel an. Also alles wie immer. Thematisch gehen wir entsprechend die Themen an, die bei den zahlreichen Auftritten zur Sprache kamen: Chatkontrolle, Kinderschutz, Freiheits-Aktivismus und die Cryptobubble. Dazu äußern wir uns zur drohenden Auslieferung von Assange an die USA, den italenischen Staatstrojaner und die Posse um einen angeblichen Deep Fake mit Vitali Klitschko und ein paar Kurzmeldungen.
Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
Shownotes
Prolog
- abendblatt.de: Sylt-Urlauber rufen zu „Solidaritäts-Crêpes“ gegen 9-Euro-Punks auf – Hamburger Abendblatt
Feedback
TrustPID
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Andreas Krey
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Seb
Cell Broadcast
- computerbild.de: Probleme mit Cell Broadcast: Verschiebung von Warntag beschlossen – COMPUTER BILD
- twitter.com: Tweet von ThomasKuhn
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Dennis
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Lukas
Linus bei Markus Lanz
- linus-neumann.de: “Cyberwar”, Chatkontrolle und Vorratsdatenspeicherung bei Markus Lanz | Linus Neumann
Linus bei Freiheit Deluxe
- hr2.de: FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinić – Podcast: | hr2.de | freiheit_deluxe
- hr2.de: Linus Neumann – Chatkontrolle oder digitale Notwehr? – Podcast: | hr2.de | freiheit_deluxe
Linus bei “Wie kann ich was bewegen?”
- raul.de: Raul Krauthausen – Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit
- cre.fm: CRE168 Wheelmap | CRE: Technik, Kultur, Gesellschaft
- de.wikipedia.org: Raúl Aguayo-Krauthausen – Wikipedia
- wiekannichwasbewegen.podigee.io: TITEL NICHT GEFUNDEN
Linus bei The Next Web
- thenextweb.com: TNW Conference 2022 – Tech & Money
Fusion Petition: “#EgalWo – Spanner abschalten!“
- innn.it: #EgalWo – Spanner abschalten!
Assange soll ausgeliefert werden
- amnesty.de: USA müssen Anklage gegen Julian Assange fallen lassen! | Amnesty International
- tagesschau.de: Auslieferungsantrag für Assange: „Angriff auf die Pressefreiheit“ | tagesschau.de
Deutschland positioniert sich gegen Chatkontrolle
- netzpolitik.org: Überwachungsgesetz: Chatkontrolle erstmals im Bundestag
- netzpolitik.org: Chatkontrolle: Bundesregierung löchert EU-Kommission mit kritischen Fragen
Italienischer Staatstrojaner
- de.lookout.com: Lookout Entdeckt Android-Spionagesoftware in Kasachstan
- blog.google: Spyware vendor targets users in Italy and Kazakhstan
- eco.de: Anhörung zu Verfassungsschutzrecht: Politik darf Staatstrojaner nicht einfach durchwinken – eco
Piratenpartei-Server beschlagnahmt
Deep Klitschko
- spiegel.de: Franziska Giffey telefoniert mit falschem Vitali Klitschko – offenbar Deep Fake – DER SPIEGEL
- twitter.com: Tweet von daniellaufer
Ulm zockt Verschwörhaus ab
- verschwoerhaus-bleibt.de: Verschwörhaus bleibt
- freakshow.fm: FS231 Marmorkuchenstadt Hommelbach | Freak Show
Ich bin echt enttäuscht, denn auf die Frage welches System als absolut erstes wieder anlaufen muss bei Ransomwarebefall gibt es genau eine richtige Antwort: die Lohnbuchhaltung! Da findet sich dann auf Management Seite auch plötzlich niemand mehr der hier widerspricht.
Galette und nicht Galott.
Mila Kunis ist aber auch dieselbe Mila Kunis, die mit Ashton Kutcher die Chatkontrolle pusht. Das hatte ich glaube ich auch bei euch gehört.
„Galotte“ ist sicher eine Kombination aus „Galette“ und „Garotte“, also ein Würgepfannkuchen oder ein Pfannkuchenwürgegerät :D
Und da Crêpes und Galletes üblicherweise sehr dünne Pfannkuchen sind, ist es seltsam, wenn man „Bulgur-Galettes“ bekommt, da Bulgur grober Weizenbruch ist. Üblicherweise sind die Galettes aus Buchweizenmehl.
Schade das sich das Thema von und zu so schnell klären ließ. Hatte schon gehoft das es bald eine CRE Episode zu Adel und Co gibt ;-)
Schade, dass ihr meinen Kommentar zu Cell-Broadcast ignoriert habt.
Vierstellige IDs sind kein Problem auf iOS, das Country-Bundle muss sie nur konfiguriert haben.
Siehe https://logbuch-netzpolitik.de/lnp431-petzprovider#comment-181039
Nicht jeder hat ein iPhone
Ja, das wurmt mich auch gerade (beim hören), dass da diese Story mit den 3- vs 4-stelligen Messags IDs wiederholt wird.
Die Message IDs sind seit Jahr und Tag zwei Byte lang und können so dezimal sogar 5-stellig werden. Die Story mit den dreistelligen IDs kommt offenbar nur daher, dass die UI bei Nokia (und vmtl. anderen Geräten der Ära) drei Stellen zugelassen hat.
DE-Alert verwendet die in gleichen, aus einem ETSI Standard in die EU-Alert Spezifikation übernommenen Message IDs, die auch in anderen EU-Ländern verwendet werden.
Das Einzige, was wohl fehlt, ist eine länder-spezifische config auf den Telephonen. Für andere EU-Länder ist diese vorhanden (e.g. NL, FR, IT, RO, GR), für DE noch nicht.
(So zumindest mein Verständnis aus Twitter und sonstigen online posts von Leuten, die mehr in der Materie stecken als ich.)
Könnte man nicht nachträglich nen update auf 4 stellen bringen und einfach erstmal ne default config raushaun?
Oder bemerkt man grade das das Mowas so kaputt ist dass man das da nicht rangeflanscht bekommt?
Wenns an na kommunikationsstrategie fehlt da hab ich mal was im fach risiko kommunikation erstellt können die gerne haben .
Lieber Linus,
hier möchte ich mal Deiner mathematischen Interpretation der „1 Million Kinder werden in Deutschland jährlich missbraucht.“-Aussage widersprechen.
Für mich sagt diese Zahl (unter Zuhilfenahme Deiner Ergänzung der Zahl von 10 Millionen Kindern in Deutschland im relevanten Altersbereich) zunächst lediglich aus, dass zu einem gegebenen Zeitpunkt die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland ein Kind zu treffen, das Missbrauchsopfer ist, bei 10% liegt. So unwahrscheinlich finde ich daher die Zahl von 1 Million nicht.
Ferner würde Deine Argumentation, nach 10 Jahren wäre man „mit allen Kindern in Deutschland durch“, voraussetzen, dass kein Kind häufiger als einmal missbraucht wird – was in meinem Verständnis der Sachlage nicht der Fall ist.
Aktuelle Zahlen vom „Arbeitsstab der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs“ nennt für derzeit bereits Erwachsene auf Basis von repräsentativen Befragungen „jeden 8. bis 7. Erwachsenen“ als in der Kindheit von Missbrauch betroffen:
https://beauftragte-missbrauch.de/themen/definition/zahlen-zu-sexuellem-kindesmissbrauch-in-deutschland
Mir persönlich fällt es schwer zu glauben, dass sich das auf 10% verbessert haben soll.
Dazu kommt auch noch das innerhalb des Zeitraums von 10 Jahren weitere Kinder „nachgeboren“ werden.
Danke, wollte ich auch schreiben. Klassischer Logikfehler von Linus, Kinder werden nicht nur einmal missbraucht, ausserdem endet Missbrauch nicht bei einem bestimmten Alter
und eine Dunkelziffer gibt es auch, weil viele Betroffene vll auch verdrängt haben oder eben nicht darüber reden wollen.
Der Logikfehler ist ohne Zweifel existent, aber dann muss man auch „die andere Seite“ betrachten: Wenn man solche Zahlen in den Raum wirft, suggeriert man bei der Masse der Bevölkerung m.M.n. schon eher ein Bild von einer großen Anzahl betroffener Personen.
Die Effektivität der Maßnahmen hängt aber stark davon ab, ob es sich um einen großen Personenkreis mit niedriger Fallzahl pro Kopf handelt oder um einen eher kleinen Personenkreis, der dafür häufig betroffen ist. Umso mehr sich die Missbrauchsfälle auf dieselben Personen konzentrieren (das wäre m.M.n. recht naheliegend), desto weniger effektiv sind Maßnahmen, die auf die Breite zielen, z.B. Chatkontrolle. Man muss eben aufpassen, dass man nicht mit der Schrotflinte schießt, obwohl man eigentlich den Skalpel benötigt; natürlich auch vice versa.
Daher möchte ich an den „Vorwurf“ des Logikfehlers an Linus noch meinerseits den Vorwurf an die Person mit dieser Statistik richten, dass die Statistik als Grundlage eines Gefahrenbilds komplett untauglich ist.
@Kevin, da bin ich völlig bei dir und auch bei Linus (Chatkontrolle), niemanden ist mit einer Massenüberwachung geholfen, ausser denen, die sie fordern…von daher ist alles in dieser Richtung zu bekämpfen…
Zuerst:
Ich bin absolut gegen Chatkontrolle. Mein Beitrag sollte in keinster Weise eine Rechtfertigung für derartige Maßnahmen sein oder diese gar propagieren. Linus hat in meinen Augen Mathe inkorrekt für seine Argumentation genutzt. Und das wollte ich so nicht stehen lassen. Wenn man gegen Chatkontrolle argumentiert, was ich zu jeder Zeit auch gern tue, dann sollten die Argumente eben auch Hand und Fuß haben. Linus‘ Argument war in meinen Augen nicht mal Fingernagel, sondern einfach logisch falsch – meine ich. Sowas passiert. No big deal.
Dann zu Deinen Ausführungen:
Ich nehme jetzt mal nicht an, dass Du die 1 Million als „niedrige Fallzahl“ siehst. Da gibt es m.E.n. nichts zu „suggerieren“ – das ist in etwa die Einwohnerzahl von München.
Deine Argumentation bzgl. großer Personenkreis mit kleiner betroffener Fallzahl und dem umgekehrten Verhältnis greift nur, wenn es bei der „1 Million Kinder“-Angabe tatsächlich nicht um verschiedene Menschen geht, sondern um die Anzahl der Missbrauchsvorfälle, unabhängig von der Zahl der Betroffenen, an denen diese Verbrechen verübt wurden.
Dazu habe ich jetzt auf die Schnelle kein konkreteres Statement gefunden. Aussage ist: 1 Million Kinder, nicht 1 Million Fälle. Daher denke ich, dass es um genau diese Anzahl verschiedener natürlicher Individuen geht. Und das sind und bleiben 10% der Grundgesamtheit – eine Zahl, die Linus genannt hat. Die 1 Million wird natürlich jährlich neu angefangen zu zählen, also kommen sicherlich schon für bis zu 13 Jahre häufiger die gleichen Kinder drin vor. Leider (für diese Betroffenen).
Zuletzt möchte ich auch noch darauf hinweisen, dass ich keine Nutzung der Statistik im Hinblick auf pro/contra Chatkontrolle angedeutet habe. Wie Du dann auf „Unbrauchbarkeit“ der Statistik schließen kannst, verstehe ich nicht.
@Comrade Zuerst mal sorry: Den Eindruck, dass du pro Chatcontrolle Argumentieren willst hatte ich persönlich nicht und das wollte ich auch nicht suggerieren. Die Person auf die ich zielte war die Dame bei Lanz, die diese Statistik erst ins Feld geführt hat.
Zu der Million Fälle: Niedrig ist die Zahl definitiv nicht. Wenn man von einer Million Fällen spricht, suggeriert das für mich intuitiv erstmal eine Breite, nicht eine Tiefe. Die meisten Menschen haben wohl weniger tiefgehende Statistikkenntnisse als ein studierter Psychologe, weshalb ich auch glaube, dass dieser Fehler (der ohne Frage passieren kann) noch deutlich mehr Menschen unterläuft und so der Eindruck entstehen kann, dass die Anzahl an betroffenen Personen sehr groß zu sein scheint. Und mein Punkt ist dass diese Dame die Statistik entweder bewusst eingesetzt hat, um dieses Bild (fälschlicherweise) zu suggerieren oder aber sehr fahrlässig mit der Statistik umgeht. Allerdings lege ich da auch die Annahme zugrunde, dass nicht tatsächlich jedes Jahr eine Million individuelle Personen von Missbrauch betroffen sind.
Man darf bei der Thematik nicht vergessen, dass sich die Chatkontrolle um sexualisierte Gewalt dreht. Laut offizieller Statistik (Hellfeld) wurden in den letzten Jahren circa 15.000-20.000 Kinder Opfer von sexueller Gewalt. Wenn man von einer Million Kinder ausgeht, müsste die Dunkelziffer einfach mal 98% aller Fälle ausmachen. Dann würden sich in jeder Schulklasse durchschnittlich zwei bis drei Kinder befinden, die im aktuellen Jahr Opfer von sexueller Gewalt wurden.
Also ich bin nach wie vor der Meinung, dass diese Statistik nichts mit der diskutierten Problematik zu tun hat und daher für die Diskussion vollkommen unqualifiziert ist. Wie du schon feststellst, richtet sich der Vorwurf aber nicht an dich, sondern an die, die mit der Statistik argumentieren.
@Kevin: Deinen Beitrag kann ich guten Gewissens einfach so stehen lassen. Danke für Deine Nachreichung ;0)
Was mich bei diesem Klitschko-„Deep Fake“ etwas wundert:
Es wurden ja wohl auch ziemlich blöde Sachen besprochen. So meinte die Franzi, ihr sei (erst) aufgefallen, dass sie nicht mit dem echten Klitchko spricht, als dieser fragte ob man nicht beim Ausrichten des CSD unterstützen könne. Auch sonst waren die Fragen wohl ziemlich kurios.
Und warum versucht man sowas ausgerechnet mit Berlin und Wien – Die Wahrscheinlichkeit ist ja groß, dass hier einer der Verantwortlichen auf die Idee kommt, dass der Vitali ja durchaus Deutsch spricht und keinen Dolmetscher braucht.
In Madrid hat man es wohl versucht – Kam aber nicht durch. Von anderen Städten weiß man es derzeitig nicht, würde aber davon ausgehen, dass die jeweiligen Bürgermeister damit jetzt auch an die Öffentlichkeit treten.
Die Frage ist also: Warum sollten pöse russische Hacker nun ausgerechnet bei deutschsprachigen Hauptstädten anfragen, mit der Gefahr das hier jemand die Lunte riecht? Und warum dann so offensichtliche Quatsch-Fragen?
Würde mich auch nicht wundern, wenn da die nächsten Tage / Wochen irgendein Künstlerkollektiv sich hierzu bekennt…. Das ganze ist ja so absurd und lustig, ich glaube russische Hacker beschäftigen sich lieber mit dem Verschlüsseln von Unternehmens-Festplatten als so einen Quatsch…
Beim Thema Schutz gegen Verschlüsselungs-Trojaner fehlte mir, bei aller angemessenen Kritik an den lokalen Unternehmen, die Kritik an den Herstellern der weit verbreiteten Software, die dank Bugs angreifbar sind und deswegen ständig ausgenutzt werden, um die Trojaner zu verteilen.
Auch die Tendenz zur Monopolbildung im Softwarebereich unterstützt die leichtere Verbreitung von Trojanern.
Zum thema rechte am eigenen bild.
Hier in norwegen wird das als personenbezogene information behandelt da darst du erstmal ohne zudtimmung gar kein bild von wem anders hochladen*
Finde das gestz hier eigentlich ne gute grundlage um was für dt zu basteln.
Das ist hier nicht anders. Nach DSGVO sind auch Fotos personenbezogene Daten und hinzu kommt das Recht am eigenen Bild.
Daher kann ich das bisherige Urteil, auch mit Verweis auf § 201a nicht nachvollziehen. Denn es gibt doch auch § 184k Verletzung des Intimbereichs durch Bildaufnahmen.
Ich bin kein Jurist, nur passt das doch alles nicht zusammen was da wohl geurteilt wurde. Intimbereich verletzt, Recht am eigenen Bild verletzt, personenbezogenes Datum…muss man jetzt nach § 201a nachweisen, dass erheblicher Schaden entstanden ist bevor man Recht bekommt?
Unfassbar.
Ach Pritlove, konntest deine schmierigen denunziatorischen Einstreuungen zu Assange wieder nicht lassen.
Hättest mal die Zeit mit Domscheit-Berg nutzen sollen, um die Folgen seines Pfuschertums zu beleuchten.
Wie immer, super Sendung.
Starlink 12V „Adapter“
Modifying the Starlink Power Supply to run on AC and DC
https://www.tuckstruck.net/truck-and-kit/geekery/modifying-the-starlink-power-supply-to-run-on-ac-and-dc/
Ihr sprecht über Stars, die in der Heimat nichts gelten und vergesst die zwei größten Vertreter dieser Zunft: Howard Carpendale und Tim Pritlove.
Chapeau an die ruhige und besonnen Art von Linus bei Lanz
Falls ihr wissen möchtet, warum ich nicht spende: ich mag es nicht, dass ihr mich mit eurem Genderdeutsch unsichtbar macht. Eure männliche Zielgruppe und Haupthörerschaft ist euch nicht wichtig? Dann braucht ihr auch mein Geld nicht.
Macht nix. Ich spende genau deshalb. Gleicht sich also aus. Wenn du vom Podcast her grundsätzlich unterstützen willst, kannst du es jetzt also machen.
Bussi!
Ich bin Hörerin. Vielleicht hilft dir ein kleiner Schwank aus meinem Leben zu etwas Verständnis dafür, welchen Unterschied gendern machen kann – wann immer ich in Stellenanzeigen lese, dass „Elektrotechniker*innen (m/w/d)“ gesucht werden, denke ich daran, dass ich als Abiturientin nicht den Mut hatte, „Elektrotechniker“ zu werden. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Ausschreibung an mich gerichtet war, obwohl ich meinem damaligen Freund, der seinen Techniker machte, in Mathe helfen konnte. Heute hingegen hätte ich mich angesprochen fühlen können und meinen Traumberuf zu ergriffen.
Es geht beim Gendern nicht um die männliche Hörerschaft, so leid mir das für dich persönlich tut, wenn du dich tatsächlich daran störst. Auch ist es keine demokratische Sache, bei der die männliche Mehrheit der bestimmende Faktor ist. Überleg dir bitte nur mal einen Moment, welchen Unterschied es für dich schon macht, dass dein Geschlecht nicht exklusiv angesprochen wird – kannst du dir vorstellen, wie kacke es ist, gar nicht angesprochen zu werden?
VG von einer Pädagogin, die noch immer davon träumt auf Strommästen zu klettern ;)
Liebe Käthe,
Daumen hoch für Deinen Schwank – tatsächlich hatte ich das Thema bisher nie aus dieser Perspektive betrachtet. Sie leuchtet ein und ich bin schlauer durch Deinen Beitrag geworden.
Danke!
Du verwechselst biologisches mit sprachlichem Geschlecht. Jedes Substantiv hat im Deutschen ein spr. Geschlecht, der Löffel, die Gabel, das Messer. Bei 99% der Wörter kommt niemand auf die Idee zu unterstellen, dass das Geschlecht etwas mit der Fortpflanzung von Messer, Löffel und Gabel zu tun hat. Wieso sollte es bei Bruder, Mutter, Tante, Oma zu tun haben?
Gegen die Idee einer funktionalen Abhängigkeit spricht auch „das Mädchen“ und „das Weib“ („Das Weib“ ist sächlich aber „die Sache“ weiblich).
Der Schreiner bezeichnet eben nicht einen männlichen Schreiner, sondern jmd. der Schreiner von Beruf ist. Das Wort ist männlich, während das Wort „Fachkraft“ weiblich ist – da glaubt auch niemand, nur Frauen seien gemeint, weil das Wort weiblich ist.
Wenn Du einen Schreiner sprachlich als männlich auszeichnen willst, musst Du „männlicher Schreiner“ sagen, sofern es nicht anderweitig aus dem Kontext schon klar ist, welches biologische Geschlecht der Schreiner hat.
Bei weiblichen Schreinern hast Du die Wahl, das Attribut „weiblich“ oder die Endung „in“ zu benutzen. Diese Asymetrie ist eine Asymetrie, macht aber niemanden unsichtbar, aber wenn Dein Vorurteil ist, dass Elektrotechniker männlich sind, dann wird diese von „Elektrotechnikerin“ natürlich gestört.
Da das sprachliche Geschlecht älter ist als die Reflektion über Geschlechterrollen in der Gesellschaft kann auch niemand sagen, ob die Behauptung, dass das Geschlecht des Wortes doch das Geschlecht des Gemeinten ausdrückt, sich nun auf das biologische oder das soziale Gesschlecht bezieht. Das ist offenbar eine unentscheidbare Frage für die, die an die falsche Prämisse glauben.
Konsequenterweise dürfte auch niemand von denen sich einen Kater anschaffen, denn nirgends gibt es Katerfutter oder Katerstreu zu kaufen, überall nur Katzenfutter und Katzenstreu.
Überhaupt die Katze: Die Katze, die Raubkatze, aber der Löwe und dann wieder das Raubtier – je nach Abstraktionsebene steht wieder ein Geschlechterwechsel an.
Das Auto, der Wagen, die Karre. Die Pflanze, der Ahorn, das Veillchen – die Blume. Diese Gendersprachideologie stimmt nicht, sie versagt an allen Enden und Ecken aber wird stur und trotzig durchgefochten, weil sie eine Symbolhandlung ist, die nichts kostet (nur die Allgemeinheit, wenn das Studentenwerk umbenannt wird mit allen Vordrucken, Formularen, Briefköpfen, Hausschildern usw.) und da sie nichts bringt, fordert man, die Dosis zu erhöhen.
Evidenzbasierte Wissenschaft geht anders, aber die fordern wir opportunistisch nur da, wo sie uns in den Kram passt.
ihr habt alle viel zu wenig ernsthafte probleme…
Is richtig. Was bei dieser Betrachtung aber vergessen wird, ist das Bild, das du im Kopf hast, wenn ich vom Arzt oder vom Oberstudienrat spreche. Vermutlich ist der Mensch, den Du im Kopf hast nicht weiblich. Da ist Sprache mächtig und kann das ganz selbstverständlich entstehende Bild im Kopf verändern. Finde ich in diesem Kontext nicht falsch.
Das halte ich für einen Zirkelschluss. Im Englischen sagt man einfach doctor oder medic. Wenn dann bei Menschen im Kopf nur männliche Personen auftauchen, liegt das nicht an der Sprache sondern gesellschaftlichen Realitäten. Ein besserer Ansatz wäre es, mehr weibliche Personen als Beispiele zu bringen, sowohl in der Schule wie auch in den sonstigen Medien.
Ich bin mir absolut sicher, dass Gendern auf Dauer absolut gar nichts bringt, sondern bestenfalls anfangs einen Novumeffekt hat, den ich aber schon als verbraucht ansehe. Zudem ändert sich Sprache eigendynamisch und das tut sie aus offensichtlichen Gründen immer in Richtung Einfachheit und nicht in Richtung mehr Komplexität.
Vielen Dank für diese linguistisch korrekte Darstellung. So ähnlich hatte ich das auch schon einmal formuliert.
Nur weil die vorschnelle Interpretation des Generikums als generisches Maskulinum vorgenommen wird, ist das noch lange nicht richtig. Siehe Beispiele wie Mädchen, Gans und Katze
Das ist eine traurige Anekdote und es tut mir leid für dich, beweist aber nichts weiter als dass du einem Missverständnis aufgesessen bist und dass dir anscheinend niemand deutsche Grammatik erklärt hat. Als Pädagogin weißt du es mittlerweile hoffentlich besser. Es gab sicherlich auch Migrantenkinder, die sich nicht vorstellen konnten bestimmte Berufe zu ergreifen, weil es nur wenige sichtbare Beispiele gab. Heutzutage gibt es Beamte und Politiker, die erst in zweiter oder erster Generation in Deutschland leben und das ganz ohne, dass wir Deutsch für Araber, Türken, Polen etc. angepasst hätten.
Wenn du glaubst, dass Frauen, Schwule, Lesben etc. Gendersprache automatisch gut finden, dann lebst du leider immer noch sehr realitätsfern. Es gibt viele Männer in der Öffentlichkeit, die Genderdeutsch begrüßen. Es gibt aber eine riesige heterogene (nicht heterosexuelle!) Mehrheit, die Genderdeutsch ablehnt. Gut gemeint ist auch immer noch das Gegenteil von gut gemacht.
Oh ja, wie hat sich das Bildungsbürgertum und die Öffentlichkeit damals über die neue Rechtschreibung aufgeregt. Die FAZ sah sich sogar zum geschriebenen Widerstand genötigt und verwendete Stur die alte Rechtschreibung. Und alle so „Yeah“.
Heute kräht da kein Hahn mehr danach. Die meisten verwenden die „neue“ Rechtschreibung, sei es, weil sie es in der Schule gelernt haben, sei es, weil sie sich daran gewöhnt haben. Die Rechtschreibkorrektur übernimmt dann den Rest.
Soviel zu „Es gibt da eine Mehrheit die…..“
Sprache ändert sich, ob es „der Mehrheit“ nun passt oder nicht. Wir sprechen ja auch nicht mehr Mittelhochdeutsch.
Die beiden gendern doch gar nicht. Es ist z.B. immer nur von Hackern aber nie von Hackerinnen die Rede. Und mal benutzt Linus nur den weiblichen Plural und dann redet er von „Lobbyistinnen und Lobbyisten“. Einen gesprochenen Genderdoppelpunkt oder -stern habe ich zumindest nicht wahrgenommen. Demnach hat Linus streng genommen wohl etwas gegen das dritte Geschlecht. Aber damit zeigen sie doch eigentlich unabsichtlich nur, dass konsequentes Genderdeutsch nicht praktikabel ist. Zumindest wirkt es sehr unbeholfen. Vom gesamten Redeanteil machen diese Formulierungen sowieso nur einen winzigen Bruchteil aus wie man dank Transkript leicht prüfen kann.
Liege gerade länger im Krankenhaus und konnte mir diesen und das letzte Interview mit Matthias Spielkamp weitestgehend genuesslich anhoehren. Es ist mir ein Beduerfnis euch zu danken fuer 433 Folgen erhellender und sehr unterhaltsamer Netzpolitik. Ich geniessd jede Folge!
Kasachstan war auch unabhängig vom Trojaner dafür bekannt, Internetverbindungen einfach umzuleiten. Damit es es dann weiter geht, sollen die Einwohner dann deren staatliche Root-CA installieren.
https://en.wikipedia.org/wiki/Kazakhstan_man-in-the-middle_attack
https://www.zdnet.com/article/kazakhstan-government-is-intercepting-https-traffic-in-its-capital/
Eine nette Referenz im Namen ‚Verschwörhaus‘ ist das Schwörhaus gleich nebenan. Das (Gebäude des) Verschwörhaus ist sogar im Bild im Wikipediaartikel https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schw%C3%B6rhaus_(Ulm)#/media/Datei%3AUlm_Schw%C3%B6rhaus_01.jpg mit zu sehen.
Eselsbrücke — Klitschko:
– Vitali (ältere, Zuerstgeborene), Wladimir (jüngere, Danachgeborene)
– abcdefghijklmnopqrstu V W xyz (zuerst V danach W im Alphabet)
– V, W (außerdem Automarke)
Made my Day xD
Vitali Wagen und der Volks Wladimir
Zu dem Klitschko-Fake: Auf die Frage, ob nicht etwas hätte auffallen müssen, weil die Anfrage von einer E-Mail-Adresse mit nicht-offizieller Domain kam, war die Antwort: Naja, es ist ja Krieg, deshalb benutzen die ja sicher manchmal nicht-offizielle Adressen.
Also IT-Sicherheit auf Berlin-Niveau. Normalerweise hätten da doch auch Auswärtiges Amt und/oder Botschaft eingebunden sein müssen.
Sorry aber in Bezug auf Lösegeldversicherungen erzähle Herr Neumann Quatsch. Der Bundesverband der Versicherungswirtschaft selbst hat bestätigt, dass 2/3 aller Policen Lösegeldzahlungen umfassen. Ja sie dürfen es offiziell nicht bewerben, aber dennoch zahlen sie. Quelle:
https://background.tagesspiegel.de/cybersecurity/versicherer-halten-an-loesegeld-absicherung-fest
Nichts anderes habe ich gesagt.
Ich bin wirklich erstaunt, mit welcher Leichtfertigkeit ihr, bzw. Linus, die Petition „Egal wo – Spanner abschalten“ unterstützt und kritiklos hinnehmt.
Der öffentliche Raum ist in unserer Demokratie besonders geschützt. Da darf man Sachen machen: z.B. demonstrieren, sich frei bewegen, z.B. nackt,. wenn es nicht gegen die guten sitten verstößt, Musik machen, frei Reden, fotografieren, freistehende Gebäude kann man auch malen, oder so. Was man in einer Demokratie halt so macht.
Ja, und das Recht am eigenen Bild gibt es auch.
und ja klar: Nakedeis in der Öffentlichkeit kann jedeR fotografieren. Ganz einfach, weil das zu meinen Grundrechten gehört. z.B. um Exhibitionismus zu dokumentieren(?)
Jetzt stellen wir uns mal vor was passiert, wenn niemand mehr fotografieren dürfte nur, weil jemand nackt durchs Bild läuft.
Wie wäre es, wenn ihr auf der Fusion einfach blickdichtere Duschen aufbaut statt haarsträubende juristische Konstrukte in die Welt zu setzen. Oder ein Schild aufstellt: Fotografieren verboten! So wie in jedem Freibad seit ca. 2 Jahren auch.
Meine Lieben! Ich hätte mehr Sensibilität und Tiefenschärfe bei diesem Thema erwartet.
innn.it ist ja aus change.org hervorgegangen:
https://m.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/deutsche-mitarbeiter-von-change-org-wechseln-zu-innn-it-18073846.html
Hatte sich Linus nicht vor Jahren darüber echauffiert, dass change.org um Spenden bittet, um dann Petitionen entsprechend den Einnahmen besonders prominent — also weit oben — auf der eigenen Seite zu präsentieren. Oder verwechsel ich da etwas?
Zu Elmau:
Definitiv ist es hier linksunten von München im Voralpenland naturmässig super schön.
Nur bei so nem Gipfel braucht man das Haus nicht verlassen, da überall Staus wegen der Cops sind und Supermarktparkplätze voll mit Polizeibussen – und dass an nem Ort wo es immer noch 60km bis Elmau sind und allen Orten im Umkreis.
Ich frage mich echt warum im Norden eigenlich keine Banküberfallserien stattfinden wenn die hier alle bei uns rumhängen und gelangweilt beim McDonalds anstehen in voller Montur oder Leuten mit zerrissener Hose und Nasenring auf den Senkel gehen wenn sie beim Fressnapf Hundefutter shoppen.
Aach, ich Dummerjan. Jetzt hab ich den Move verstanden:
Bevor eine von den Damen auf die Idee kommt, Euch als Veranstalter der Fusion wegen baulicher Mängel bei den Sanitäranlagen zu verklagen, hetzt Ihr eine wilde Internemeute auf den armen Ethnologen, der bei seiner Feldforschung das Verhalten von Großstadtmenschen in der freien Natur dokumentierte, diffamiert ihn als „Spanner“ und stellt ihn in eine Ecke mit Schmuddelkram.
Woher kenne ich das bloß? Ich habt in den letzten Jahren sehr viel gelernt.