Feedback — USA vs. Google — BKA-Gesetz — Cybercrime-Abkommen — Russland sperrt Signal — CUII-Liste — Termine
Die vorletzte Folge vor unserer Live-Show in Berlin wartet noch mal mit ein paar News für Euch auf. Wir greifen Euer Feedback auf, grübeln über die Schlagrichtung einer Gerichtsentscheidung gegenüber Google in Monopolangelegenheiten und ob das der Open Source Bewegung rund um Mozilla und Firefox Ärger bereiten kann. Die UN hat das Cybercrime-Abkommen einstimmig angenommen und Russland sperrt jetzt den Messenger-Dienst Signal.
Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
Shownotes
LNP498
Prolog
- ingenieur.de: Kuh stirbt nach Cyberattacke auf Melkroboter
Feedback
Witz erklärt
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Chaosdeckel
Crowdstrike
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Andre
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Stephan
- en.wikipedia.org: Advanced persistent threat – Wikipedia
USA vs. Google
- nytimes.com: ‘Google Is a Monopolist,’ Judge Rules in Landmark Antitrust Case
- nytimes.com: U.S. Said to Consider a Breakup of Google to Address Search Monopoly
- static01.nyt.com: Case 1:20-cv–03010-APM Document 1033 Filed 08/05/24
- itmagazine.ch: Google zahlte Apple 20 Milliarden für Positionierung als Standard-Suchmaschine
BKA-Gesetz
- netzpolitik.org: Trojaner, Biometrie, Big Data: Wir veröffentlichen den Entwurf zum neuem BKA-Gesetz
- netzpolitik.org: Staatliches Hacken: Heimliche Wohnungsdurchsuchung mit Staatstrojaner
- netzpolitik.org: Nancy Faeser: Was das Innenministerium zur Gesichtserkennung plant
- spiegel.de: Gesichtserkennung: Nancy Faeser will erlauben, das Internet nach Fotos von Verdächtigen zu scannen – DER SPIEGEL
- taz.de: Gesichtserkennung im Internet: Faeser will Fotofahndung erlauben – taz.de
- deutschlandfunk.de: Gesichtserkennung für Polizei: Faesers Pläne und der Datenschutz
Cybercrime-Abkommen der UN
- netzpolitik.org: Cyberkriminalität: Vereinte Nationen beschließen Abkommen einstimmig
- undocs.org: A/AC.291/L.15
- ccc.de: CCC | Cybercrime Convention: Überwachungsabkommen mit Missbrauchsgarantie
- unodc.org: Reconvened concluding session of the Ad Hoc Committee
Russland sperrt Signal (und YouTube)
CUII-Liste
- cuiiliste.de: CUII Liste
- cuiiliste.de: CUII Liste – Sperre einfach umgehen
- cuiiliste.de: CUII Liste – Gesperrte Domains
Termine
FrOSCon
LNP500
- pretix.eu: LNP500 Tickets
Bitte den echten Neumann als NFT!
Widerspruch bzgl. des echten Neumann:“Real men use (it) after free()“!
Bereits am 01.07.2024, postete ich als Reaktion auf den sehr guten Toot von Matthew Garret[0], die (imho rhythmisch angenehmere) Variante:“real men use after free!“[1] :D
Brb ich erweitere meine LinkedIn Page um den Titel „Subliminal-Influencer für Nischenkünstler des podcastenden Gewerbes“ :P
[0] – „Secretly funding a „Memory safety is woke“ campaign to ensure that just the worst fucking people keep getting hacked over and over again“; https://nondeterministic.computer/@mjg59/112709964299004947
[1] – https://ioc.exchange/@wall_e/112712922191477229
Die Diskussion rund um USA vs. Google fand ich leider etwas dünn und das Grundproblem der Auseinandersetzung wurde überhaupt nicht verstanden. Google würde es heute überhaupt nicht geben, wenn es damals nicht das Monopolverfahren gegen Microsoft gegeben hätte. Google verhindert gerade durch seine Monopolstellung, die es durch Zahlungen an Apple, Mozilla & Co. künstlich aufrechterhält, dass neue, bessere Lösungen eine Chance auf dem Markt haben.
Eine viel bessere und inhaltsreichere Diskussion gab es in The Daily der New York Times, die ich sehr empfehlen kann: https://www.nytimes.com/2024/08/14/podcasts/the-daily/microsoft-google-antitrust.html
Zum Thema Google: Google macht mit Search (via Ads) Geld, also hilft alles was Leute zu Search bringt (Android umsonst, aber viel mehr als Eintrittstor zu google zu verstehen). Eine kapitalistische Auseinandersetzung für die Interessierten gibt es zB auch bei https://www.youtube.com/watch?v=5LYZCoDysLs, Bill Gurley war zB früher Investor bei Uber.
Apropos reich werden, wollt Ihr nicht Daniel Kröger mal wieder einladen? Super Gast!
Vielleicht ist das Wegsterben von Mozilla (die, wie Tim sagte, ohnehin gerade fragwürdige Wege beschreiten) eine Chance für neue Entwicklungen wie Ladybird (https://github.com/LadybirdBrowser/ladybird). Die unsichtbare Hand des Marktes und so. Vielleicht gibt es dann wieder ein paar Innovationen und nicht nur zwei Platzhirsche am Browsermarkt.
Die Summen, die Google zahlt, zeigen, wie wertvoll die Daten der Menschen für den Konzern sind. Im Mobilbereich kann man sich interessanterweise mit einem Pixel Phone und GrapheneOS am besten davor schützen. Das lässt sich auch im Alltag gut ohne große Einschränkungen nutzen, obwohl Google dabei komplett außen vor bleibt.
Bin erleichtert, dass ich nicht der einzige bin der sich über die verkürzte Diskussion dazu irritiert hat, wie die vielen Kommentare dazu zeigen. Mein Eindruck war, dass Tim versucht hat, das ganze aus der Perspektive eines quasi-Monopolisten in die Diskussion zu bringen und Linus nicht genug vorbereitet war um ausreichend zu kontern. Dadurch hat Tim das Thema gewollt oder ungewollt zerredet und es verblieb am Ende ein mulmiges pseudo-Ergebnis der Diskussion. Ein Hauptgrund war, wie in den anderen Kommentaren bereits angedeutet, dass das Thema der Werbegeschäfte und resultierenden Meinungs- und Verhaltensbeeinflussung völlig ausgeklammert blieb. Denn genau daraus resultiert im Endeffekt Cash, dadurch lohnen sich die Milliarden @apple & Co, dadurch wird Konsum angekurbelt und Verhalten von Menschen insgesamt zu Eigeninteressen Dritter beeinflusst, die Gewinne daraus generieren. So aufrichtig formuliert das kein Wettbewerbshüter eines kapitalistischen Staates, in Ansätzen geht die Kritik an unzureichendem Wettbewerb dabei aber in eine ähnliche Richtung, wenn auch auf seichten Pfaden. Um das Thema Monopolist einzuordnen:
Wikipedia hat eine Monopol-Stellung im Bereich Online-Lexika. Ein Problem ist das deshalb nicht, weil weder Methoden/Strukturen zur eigennützigen Ausnutzung dieser Stellung existieren, noch eine restriktive Architektur den Wettbewerb verhindert (OpenSource, offene Standards, Portabilität usw). Schön dann könnten das doch im Internet alle so machen! -aber woher kommt das Geld? Fragte sich sicherlich auch Mozilla, und ließ sich auf einen Teufelspakt mit Google ein. Ehrenamt, Spenden, Förderungen aus Steuergeld oder Nutzungsabgaben… vieles ist möglich. Aber alles nicht leicht in Konkurrenz zur Werbewirtschaft mit mehr Besteck im Kasten. Zurück zum konkreten Fall: Es wäre gut wenn Google das Geschäftsmodell „Ich zahle dafür dass du meinen Browser anbietest“ versagt wird. Zwar bekommen Apple, Mozilla & Co dann weniger Geld, aber die Umsätze für Google sinken ebenfalls, weil sie aus dem Werbemarkt ein Stück weit rausfliegen. Das wiederum öffnet Chance für andere Wettbewerber und/oder nimmt die Hitze aus dem Werbegeschäft insgesamt etwas heraus, was für Anbieter wie Mozilla und der Idee eines werbefreien Internets nur von Vorteil sein kann.
Zum Punkt was Microsoft denn davon abhalten würde so eine Summe an Apple zu zahlen, da sie es ja eh hätten: Während des Gerichtsverfahrens sagte Apples Senior Vice President of Services (Eddie Cue): „there’s no price that Microsoft could ever offer“ um die default Suchmaschine zu sein
Danke für den Kommentar.
Ich wundere mich auch über diese künstliche Diskussion. Als ob Google keine defacto-Monopol-Stellung im Suchmaschinen-Markt hätte. Daran ändert es auch nichts, ob sie Mozilla oder Apple noch ein paar Milliarden zahlen. Der Case „gerade dass sie soviel zahlen müssen, zeigt, dass sie kein Monopol haben“ scheitert an der Praxis.
Was wäre denn die Default-Suchmaschine in Firefox oder bei Apple, wenn *kein* Anbieter irgendwas zahlen würde?
Das Apple-Zitat von oben bestätigt das nur:
Formal wird hier vielleicht die Default-Einstellung verkauft. Am Ende weiß jeder, dass dieser Deal nur funktioniert, weil sowieso fast alle Nutzer die Google-Suche haben wollen.
Würde Apple dieses Privileg an Microsoft verkaufen, würden viele Nutzer die Einstellung ändern und wären zusätzlich noch genervt, dass Apple ihnen eine so schlechte Standard-Konfiguration hinstellt.
Zum BKA Gesetzt. Durch das eindringen in Wohnungen löst man doch gerade das Problem das man keine Sicherheitslücken im System mehr braucht. um die Geräte zu entsperren. Man muß nur zwei mal einbrechen, beim ersten Einbruch Hardware Keylogger installieren, beim zweiten kann man sich dann einfach mit Passwort einloggen.
Warum lacht/reagiert Tim bei „müllwissende Allhalde“ nicht. Ich finde das großartig ;D
Fragezeichen bitte dazu denken.
Hey,
die Google Monopoldiskussion war leider unvollständig.
– „Denn das Gericht weist ausdrücklich darauf hin, dass der Konzern nicht bloß seine Marktmacht missbraucht hat, um seinen US-Marktanteil auf rund 95 Prozent auszubauen und abzusichern, sondern auch, um überhöhte Preise für Textwerbung rund um Suchergebnisse zu verrechnen: die berühmte Monopolrente.“
– „Dabei hat Google festgestellt, dass es keine nennenswerten Umsatzverluste erleiden werde, selbst wenn es die Qualität der Suchmaschine deutlich reduziere.“
– „Vor allem aber habe Google die Parameter für seine Preise ohne Rücksichtnahme auf Mitbewerber gesetzt. Beispielsweise können Google die Preise über dem eigentlichen Auktionsergebnis ansetzen, was in einem von Wettbewerb geprägten Markt unmöglich wäre.“
– „Werbetreibende erhalten weniger Information, und sie können sich nicht mehr dagegen [wehren], dass bestimmte Suchbegriffe automatisch ihre Werbeschaltung auslösen. Das führt zu weniger genau zugeschnittenen Werbekampagnen bei gleichzeitig höheren Preisen.“
Quelle: https://www.heise.de/news/US-Gericht-Google-missbraucht-Monopol-seiner-Suchmaschine-9824974.html
Gruß
> „Dabei hat Google festgestellt, dass es keine nennenswerten Umsatzverluste erleiden werde, selbst wenn es die Qualität der Suchmaschine deutlich reduziere.“
Diesen Aspekt habe auch ich vermißt. Statt auf der Homepage von Rufus bin ich auf einer (damals ohne Chrome extension) unkenntlichen Werbung mit Malware gelandet. Thrown under the bus for a dime!
Eindosen, eintüten… Wo ist denn da das Raumbildende Packmittel?
Aber wird in ein solches eingepackt, eingeräumt oder am Ende sogar eingebildet?
Tim liegt leider falsch damit dass bei „in the can“ die Dosen für Nahrungsmittel gemeint sind. Der Begriff ist aus dem Film-Geschäft, ein Film war „in the can“ wenn die Produktion fertig ist und der physische Film in den Dosen bereit zur Auslieferung an die Kinos ist.
Zum Thema IE: Natürlich war die Technologie damals so oder so nicht so weit wir heute, aber der Internet Explorer hat erst dann einen Fuß auf den Boden bekommen, als Microsoft ihn mit Windows gebundelt und zum Default gemacht hat. Technisch war der damals keineswegs führend.
Bei Debians Chromium-Builds ist DuckDuckGo die Default-Suchmaschine. Die Debianer patchen aber auch sonst viele unerwünschte Features heraus.
Zur Thematik mit „wir schicken mehr Streifen hin, beobachten darum mehr Verbrechen und schicken darum noch mehr Streifen hin“
Mein erster Gedanke war und wäre, dass man dem Bias ganz einfach dadurch entkommt die Anzahl der Beobachtungen durch die Anzahl der Streifen zu dividieren.
Hat sicher seine eigenen Schwächen und lustige Artefakte (könnte Crime-Gerrymandering „a thing“ sein?) aber ist vor allem so naheliegend, dass es.ganz sicher nicht gemacht wird….
Tim: Leider habe ich schlechte Nachrichten zu Dosen:
Die Kunststoffbeschichtung, die auf der Innenseite von fast allen Dosen (sowohl Getränke- als auch Konservendosen) vorhanden ist um zu verhindern dass der Doseninhalt die metallische Dosenwand korrodieren kann, enthält in aller Regel Bisphenol A. BPA wirkt u.a. als endokriner Disruptor, d.h. wirkt bei Säugetieren (inkl. Menschen) ähnlich wie das Hormon Östrogen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bisphenol_A#Vorkommen_und_Freisetzung
So ziemlich die einzigen Dosen, die ich bisher gesehen habe, die scheinbar keine Kunststoffbeschichtung enthalten, waren Ananasdosen – hier scheint es auszureichen, dass das Weißblech verzinkt ist, und auf der Dose steht drauf, dass man den Inhalt nach dem Öffnen der Dose sofort umfüllen soll – vermutlich würde die Dose sonst anfangen zu korrodieren, wodurch unerwünschte Metallionen ins Lebensmittel wandern würden.
Ich vorhersage schon seit Jahren: nach dem Einbruchsrecht wird auffallen, dass manche Menschen so Geräte wie ihre mobilen Computer gar nicht in der Wohnung lassen, wenn sie die verlassen. Entsprechend werden dann Forderungen nach einem Raubrecht aufkommen.
Na klar.
Wenn mir jemand, am besten noch erkennbare Polizeibeamte, mein Telefon mit Gewalt wegnimmt (das bedeutet Raub!), ich das also mitbekomme, und ich es danach auf mysteriöse Art wiederbekomme, benutze ich es danach bestimmt noch für Dinge, von denen ich nicht will, dass die Polizei sie mitbekommt.
Hallo zusammen,
ich möchte noch die Kommentare zu Google und Co. ergänzen:
In eurer Diskussion geht ihr leider am Thema vorbei. Es ist das ureigene Interesse eines gewinnorientierten, öffentlich gehandelten Unternehmen, (a) den eigenen Marktanteil zu vergrößern (Verdrängung) und (b) den Markteintritt für neue Herausforderer zu erschweren. Das Ziel des Kartellrechts ist es nicht, Monopole oder Oligopole zu verhindern, sondern Wettbewerbsbeschränkende Maßnahmen. Daher ist es z.B. in Deutschland auch maßgeblich im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen geregelt, das auch die Ausschreibungspflicht der öffentlichen Hand regelt.
Wenn man die Praktik und das Urteil aus dieser Perspektive betrachtet, ergibt sich ein völlig anderes Bild: Google kann durch seine Marktmacht absurde Summen aufbringen, die andere Anbieter niemals mobilisieren könnten. Damit verhindert Google effektiv, dass andere Suchmaschinen einen relevanten Marktanteil erreichen und wirtschaftlich arbeiten können.
In der Natur dieses Rechtsbereichs liegt es aber selten, dass dem Monopolist eine Handlung vollständig untersagt wird. Meistens wir „nur“ auf eine Verbesserung der Wettbewerbssituation hingearbeitet. Es ist daher davon auszugehen (Achtung: Glaskugel), dass Google in dem Marktanteil der Browser oder Plattformen beschränkt wird und sich an den durchschnittlichen Preis der sonstigen Transaktionen halten werden muss. Außerdem wird das i.d.R. nur so lange Anwendung finden, wie Google weiter eine marktbeherrschende Stellung hat.
Als weitere Ausführungen:
1) Typische (häufig effektivere) Methoden zur Erhöhung der Markteintrittsbarrieren ist es, plötzlich eine strengere Regulierung zu fordern. Klassiker sind hier sehr aufwändige Zertifizierungen mit zweifelhaftem Nutzen, dir vor allem Teuer sind.
2) Ein riesen Problem der aktuellen Kartellpolitik ist die sogenannte Plattformökonomie. Wenn ich zwei Gruppen zusammen bringe, die sich finden wollen, ist mein Wert in der Regel von der Zahl meiner Kunden abhängig. Das ist vergleichbar mit traditionellen Marktplätzen. Egal, wie viele Marktplätze in einem Marktgebiet eröffnen, es wird immer ein Feedback-Loop eintreten: Ich gehe zu dem Markt, da sind die meisten Händler. Ich buche einen Stand auf diesem Markt, da sind die meisten Kunden. [Achtung: die Definition von eines Marktgebiets ist hochkompliziert! Neben Geografie können diverse andere Faktoren einen Markt und ein entsprechendes Marktgebiet abgrenzen.] In der alten Welt von geografisch gebundenen, materiell gebundenen Plattformen, haben wir Ideen und Konzepte, um diese in den Griff zu bekommen. Auch für sogenannte natürliche Monopole (z.B. das Stromnetz) haben wir Wege. Für digitale Plattformen haben wir viele theoretische Ansätze in der Wissenschaft, aber wenig erfolgreiche Umsetzungen.
In dem Kontext wären eigentlich fast ausschließlich erzwungene Schnittstellenöffnungen (Microsoft Windows) und verpflichtende Wahloptionen (Internet Explorer) zu nennen.
Viele Grüße
Nick
Wo war denn die Outro-Musik? Ich habe sie vermisst, diese vertraute Melodie, die sich sonst wie ein nostalgischer Schauer durch meine Kopfhörer zog. Diese Synth-Sounds, die an die 80er-Jahre und die Magie der frühen Depeche Mode und die funkelnden Klänge der Amiga-Mod-Ära erinnerten, waren der perfekte Schlussakkord jeder Episode – ein musikalischer Anker in einer Welt voller Worte. Heute jedoch, als sie fehlte, blieb nur die Stille, die sich wie eine leere Seite anfühlte, die darauf wartete, beschrieben zu werden.
Tim hat das Problem beim Kartellverfahren 2001 gegen Microsoft nicht ganz richtig dargestellt. Das Problem war nicht (nur), dass sie den IE mit Windows gebundelt haben sondern, dass sie alles in ihrer Macht stehende getan haben Netscape aus dem Markt zu drängen.
Zu Russland sperrt YouTube:
https://meduza.io/en/feature/2024/08/13/no-decent-alternative
Meduza ist eine sehr gute und unterstützenswerte Quelle für alles was in Russland so vor geht.
Zu den Strategien, die Google mit Chrome und Android verfolgt, habt ihr meiner Meinung nach eine der wichtigsten ausgelassen.
Das Kerngeschäft von Alphabet/Google ist Werbung (nicht nur durch die Suche, sondern auch allgemein durch die über Google Adwords geschaltete Werbung auf anderen Seiten) und indirekt deshalb Tracking, da Google massiv auf trackende Werbung setzt.
Eine zentrale Strategie von Google ist es jetzt, den Werbemarkt so zugestalten, dass die eigenen Gewinne maximiert und damit das Nutzen/Kosten-Verhältnis für Werbeschaltende gerade noch so hoch ist, dass sie die Dienste nutzen.
Das gelingt ihnen vor allem deshalb, weil Google selbst in diesem Markt in allen denkbaren Rollen auftritt: Auf der Business-Seite sind das die Rollen werbeanzeigender Partner (z.B. Search und Youtube) und werbeschaltender Partner (quasi alle Consumer-Produkte von Google) und auf der technischen Seite die Rollen Betriebssystem (Android), Web-Browser (Chrome), Webhosting-Anbieter (Google Cloud), DNS-Server usw.
Dadurch hat Google die einzigartige Möglichkeit, den Markt und die Technologie des Internets auf allen Ebenen mitzugestalten und zu versuchen, ihn für das eigene Geschäftsmodell zu optimieren. Beispiele dafür sind die zentrale Tracking-API (und -ID) unter Android, die Google’s applikationsübergreifendes Tracking auch außerhalb von Webseiten ermöglicht oder jüngst die Bestrebungen, 3rd-party Cookies in Chrome technisch zu verhindern und das Tracking stattdessen direkt im (von Google kontrollierten) Browser stattfinden zu lassen.
Es gibt iirc auch Hinweise, wenn nicht sogar Beweise, dass Google die Doppelrolle im Realtime-Bidding beim Schalten von Ads (also Werbenetzwerk und werbeschaltende Partei zu sein) ausnutzt, um die Gebote von anderen Werbeschaltenden (d.h. Google’s Einnahmen) durch geschicktes Bieten zu optimieren (ich erinnere mich da an einen Vortrag vor ein paar Jahren auf einem CCC-nahen Event, aber ich finde ihn gerade nicht wieder).
Das ist in meinen Augen die gefährlichste Spielart von Google’s Monopolstellung.
Zu den Strategien, die Google mit Chrome und Android verfolgt, habt ihr meiner Meinung nach eine der wichtigsten ausgelassen.
Das Kerngeschäft von Alphabet/Google ist Werbung (nicht nur durch die Suche, sondern auch allgemein durch die über Google Adwords geschaltete Werbung auf anderen Seiten) und indirekt deshalb Tracking, da Google massiv auf trackende Werbung setzt.
Eine zentrale Strategie von Google ist es jetzt, den Werbemarkt so zugestalten, dass die eigenen Gewinne maximiert und damit das Nutzen/Kosten-Verhältnis für Werbeschaltende gerade noch so hoch ist, dass sie die Dienste nutzen.
Das gelingt ihnen vor allem deshalb, weil Google selbst in diesem Markt in allen denkbaren Rollen auftritt: Auf der Business-Seite sind das die Rollen werbeanzeigender Partner (z.B. Search und Youtube) und werbeschaltender Partner (quasi alle Consumer-Produkte von Google) und auf der technischen Seite die Rollen Betriebssystem (Android), Web-Browser (Chrome), Webhosting-Anbieter (Google Cloud), DNS-Server usw.
Dadurch hat Google die einzigartige Möglichkeit, den Markt und die Technologie des Internets auf allen Ebenen mitzugestalten und zu versuchen, ihn für das eigene Geschäftsmodell zu optimieren. Beispiele dafür sind die zentrale Tracking-API (und -ID) unter Android, die Google’s applikationsübergreifendes Tracking auch außerhalb von Webseiten ermöglicht oder jüngst die Bestrebungen, 3rd-party Cookies in Chrome technisch zu verhindern und das Tracking stattdessen direkt im (von Google kontrollierten) Browser stattfinden zu lassen.
Es gibt iirc auch Hinweise, wenn nicht sogar Beweise, dass Google die Doppelrolle im Realtime-Bidding beim Schalten von Ads (also Werbenetzwerk und werbeschaltende Partei zu sein) ausnutzt, um die Gebote von anderen Werbeschaltenden (d.h. Google’s Einnahmen) durch geschicktes Bieten zu optimieren (ich erinnere mich da an diesen Vortrag von der rc3: https://media.ccc.de/v/rc3-2021-chaosstudiohamburg-374-cookiebanner-das-online-werbe-kosystem-und-google-preistrger-bigbrotherawards-2021).
Das ist in meinen Augen die gefährlichste Spielart von Google’s Monopolstellung.
„Das ist in meinen Augen die gefährlichste Spielart von Google’s Monopolstellung.“
Google ist also ein digitaler Robin Hood. Finde ich gut.
Der fehlende Richtervorbehalt beim UN Cybercrime-Abkommen wird vermutlich nochmal interessant: Das Missbrauchspotential ist meines Erachtens nach hoch, der fehlende Richtervorbehalt bei der Herausgabe von Daten dürfte die Unterwanderung der Rechtsstaatlichkeit zahlreicher Mitglieds-Staaten erleichtern.
Nehmen wir mal an, Mitarbeitende deutscher Ermittlungsbehörden oder des Verfassungsschutzes haben Buddies in anderen UN-Mitgliedsstaaten [1]. Jetzt fehlt den Ermittlungsbehörden vielleicht ein konkreter Anfangsverdacht, um eine Richterin oder einen Richter davon zu überzeugen einer Überwachungsmaßnahme/Datenherausgabe zuzustimmen. Besteht nicht die Gefahr, dass sie die Datenherausgabe über einen UN-Mitgliedsstaat tunneln können, welcher die Datensätze später ganz unbürokratisch zurückfließen lässt? Ja klar, wäre möglicherweise illegal. Aber wir wissen ja auch aus den Entwicklungen hinsichtlich Staatstrojaner und Vorratsdatenspeicherung: Wo ein Trog steht, da kommen die Schweine.
Cheers,
ths
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Mitgliedstaaten_der_Vereinten_Nationen
Ich habe schlechte Nachrichten für Tim bezüglich der Dosen. Natürlich sind auch dort gesundheitsschädliche Substanzen dran (bzw. an der Beschichtung).
https://www.rnd.de/lifestyle/gift-in-konservendosen-viele-produkte-geben-bisphenol-a-ab-MJ3JPIMEDRMVDCWC7OP3EACYUM.html
Zum BKA Gesetz – damit versuchen sie nur zu legitimieren was sie bei mir schon seit 2 Jahren machen.
Stasi Direktive 1/79 (Zersetzung) ist zurück!, da sie ja dann auch mehrfach am Tag in die Wohnung dürfen und Sachen wo anders hinlegen oder Sachen dazulegen können die vorher nicht da waren.
Kann man Bürger nicht einsperren weil er nix schlimmes gemacht hat wird er halt so bearbeitet… – Der nächste Schritt ist Bürger ohne Grund einsperren – wilkommen in Gestapo / Stasizeiten. – haben sie bei mir auch schon gemacht aber es gibt kein Aktenzeichen und dann kann man da leider nix gegen machen.
Zum Epilog über diese Folge in der Dose fällt mir die Formulierung „etwas aus der Konserve hören“ ein, wenn es aufgezeichnet ist gegenüber z.B. Livemusik.
Und gerade Euer Podcast, aber auch Podcast im Allgemeinen ist für mich eine besonders wertvolle Form der Konservierung!
Was wäre, wenn die Polizei bei mir einbricht, um meinen Rechner zu infizieren, aber dann durch eine Falle verletzt wird? Die Falle galt Einbrechern, aber wenn ein Polizist verletzt würde, würde ich dafür haften?
Hi,
die Tickets sind ja jetzt da, aber den QR für das Shirt habe ich nicht gefunden – bin ich zu blöd?
Nein, wir sind zu blöd. Wir fixen das mal. Etwas Geduld…
Zum Thema Weißblechdose:
Stiftung Warentest hat im Magazin vom April 2024 einen Artikel zu Dosen herausgebracht. Leider steht es nicht so gut um die Dose. Das Problem ist nicht das Weißblech, sondern die Beschichtung. Demnach habe die Dose ein Problem mit Bisphenol A (BPA). 51 von 58 getesteten Produkten seien belastet. Wer seiner Gesundheit was gutes tun will, solle weniger Dosenwaren essen.
https://www.test.de/BPA-in-Konserven-Die-Dose-hat-ein-Problem-6110181-0/
Bekanntlich ist BPA ja nicht so gesund. Podcasts aber schon. Daher würde ich die Dose nicht mit Podcasts vergleichen. Podcasts sind ja bekanntlich sehr gesund.
Alternativ ist Glas der Dose vorzuziehen. Lässt sich auch gut recyclen, braucht keine Beschichtung etc… Hat selbstverständlich andere Nachteile. Aber dann ist die Folge halt „im Glas“ und nicht „in der Dose“.
Sorry, falls ich Tim enttäuschen muss, aber auch die Dose ist nicht perfekt.
Beste Grüße
Paradeismark
PS: Hier ein Video über das geniale Design von Getränkedosen, das wirklich interessant ist. „The Ingenious Design of the Aluminum Beverage Can“ https://www.youtube.com/watch?v=hUhisi2FBuw