LNP002 WikiLeaks und Schultrojaner

Es ist vollbracht: wir haben tatsächlich binnen einer Woche schon die zweite Sendung produziert. Doch leider ist es uns noch nicht gelungen, den Inhalt unter eine Stunde zu stampfen. Wir üben halt noch und würden uns über Feedback bezüglich der Angemessenheit oder Unangemessenheit in der Ausführlichkeit freuen.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Verwandte Episoden

Shownotes

Im Mittelpunkt stehen dieses Mal zwei Themen:

  1. die Entscheidung des britischen High Court, dass eine Auslieferung von Julian Assange an Schweden zulässig sei bringt neue Bewegung in den Fall WikiLeaks. Wir diskutieren die Ereignisse und die Geschichte von WikiLeaks wie sie sich bisher abgezeichnet hat
  2. der sogenannte „Schultrojaner“ ist eine begrenzt überzeugende Idee der Schulbuch-Verlagswelt, die nicht nur unrealistisch in der Durchsetzung sondern vor allem höchst zweifelhaft in ihren unmittelbaren und mittelbaren Implikationen ist.

39 Gedanken zu „LNP002 WikiLeaks und Schultrojaner

  1. Pingback: logbuch netzpolitik: Schultrojaner | Die Hörsuppe

      • Ich kann natürlich nicht für Nadine sprechen, aber meine Empfindung ist wie folgt:

        Die „Tim lässt sich die Welt erklären“-Formate sind wirklich grandios. Der „Rote Faden“ ist zu jedem Zeitpunkt erkennbar (Vorstellung des Experten -> Einführung in Gesamtthematik -> Detailbetrachtung von Kernelementen -> Ausblicke für Thematik). Der Interviewstil und die Fragen sind wirklich klasse, da du es meist schaffst genau dort nachzuhaken, wo ich als Hörer auch mehr von wissen möchte.

        Bei den Podcasts hingegen, die im „Dialog auf Augenhöhe“ entstehen, ist meist nicht so klar getrennt, wer nun der Experte ist und wer probiert einen Roten Faden zu finden. Das mag bei einer Sendung wie NSFW relativ egal sein, aber schon bei mobileMacs empfinde ich das manchmal als etwas störend.

        In dem Format hier ist es nun am offensichtlichsten, da es im Gegensatz zu mobileMacs nur zwei Gesprächspartner gibt, aber trotzdem versucht wird die Rolle des Moderators bzw. Experten hin und her zu wechseln.

        Das soll jetzt alles keine zu heftige Kritik sein. Ich mag nämlich eigentlich alle deine Produktionen sehr gerne; aber wenn du schon fragst, dachte ich schreib ich meine ehrliche Meinung.

        • Die Rollenverteilung ist ist im Kern diese: Linus ist derjenige, der am Thema regelmäßig dran ist und ich kümmere mich neben der reinen Produktion darum, für ihn ein „Ansprechpartner“ zu sein, dem er die Sachverhalte gegenüber – quasi stellvertretend für das Publikum.

          Wenn Du hier wechselnde Rollen wahrnimmst mag dies richtig sein, aber nicht unbedingt beabsichtigt. Bei NSFW und MM bin ich auf Augenhöhe mit den anderen und bringe meine eigene Meinung genauso ein. Beim Logbuch-Format ist es irgendwo zwischen diesen Formaten und CRE. Wo genau, muss sich zeigen. So was muss sich auch erstmal einschleifen.

          Ich will hier die Inhalte gemeinsam mit Linus erarbeiten und wo ich kann auch selbst Wissen und vielleicht auch etwas Meinung einbringen. Aber im Vordergrund steht natürlich die möglichst trockene (aber hoffentlich nicht langweilige) Auseinandersetzung mit der Nachrichtenlage, um sie für andere nachvollziehbar zu machen.

          Kriegen wir schon hin irgendwie :)

      • Ich finde durch euer Bemühen um Objektivität wirkt eure Diskussion recht trocken und wenig lebendig. Da gefällt mir die Art von Alternativlos besser (die manchmal allerdings etwas zu polemisch wird). Wenn ihr es schafft irgend ein Mittelding zu schaffen wäre das super, aber so sind eure Gespräche wenig spannend.

        • Ist natürlich viel einfacher immer auf alles draufzuhauen und zu den Konvertierten zu predigen. Aber das ist nicht unser Ansatz :)

          Ich denke, wenn wir unser Format gefunden haben, wird es auch brauchbar lebendig werden.

    • Ich muss widersprechen, ich finde es ein ganz starkes Format. Wie es oft gesagt wurde die Aktualitaet macht diesen Podcast schon sehr wertvoll und die Themen die besprochen werden finde ich serh interessant. CRE finde ich eine tolle Podcastfolge, falls es diese nicht ganz so regelmaessig gibt, finde ich das nicht sehr problematisch.

  2. Währe eigentlich auch was für die Piratenpolitik. Freie Lehrmittel.

    Die Zukunft der Ausbildung seh ich in Khanacademy oder in einem ähnlichen Model (könnte ja auch staatlich neu entwickelt werden oder staatlich finanziert werden).

    Auf der Seite gibts interviews mit Khan und talks die eher gehalten hat (zB bei TED, Google oder linkedin). Die Seite und die Videos kann ich jedem nur empfehlen der sich für Bildung interessiert oder irgendwas selber lernen will.

  3. Ich finde den Podcast bisher sehr gut. Ich kriege es nicht hin regelmäßig Netzpolitik und andere Blogs zu diesen Themen zu lesen und finde das so in Podcastform perfekt. Weiter so.

  4. Ach so, eine Kritik dann doch noch: Warum versucht ihr eine objektive Haltung? Zum einen merkt man eure Meinung doch recht klar durchschimmern und für Themen wie diese unglaubliche Schulbuch-Sache kann es gar nicht genug meinungsstarke „Propaganda“ geben.

    • Ich glaube, dass man auf wilde Propaganda verzichten kann, wenn man die Argumente auf seiner Seite hat ;-)

      Die überzeugen von allein, und die Reaktion „Das ist doch ein Skandal, warum regt ihr euch da nicht viel mehr auf?“ ist mir lieber als „Na ja, ihr könntet auch mal die Kirche im Dorf lassen…“

  5. Pingback: Vergleich: Wer macht die beste Broschüre zum Urheberrecht? » Von Linus Neumann » netzpolitik.org

  6. Ich fände es schön wenn ihr weit unter einer Stunde bleiben könntet. Ich muss/will soviel Zeug hören, da bleibt wenig Zeit für einen weiteren Podcast. Die ausgesuchten Themen sind aktuell und interessant, könnten aber an manchen Stellen etwas kompakter dargestellt werden.

    Danke für die Mühe.

  7. schönes neues format. gefällt mir gut.
    schöner mp3 feed. gefällt mir besser.
    feedback zum mp3 feed –> gleiche qualität dafür lieber größere dateien, bitte

  8. Nur so… gleichzeitig werden in Lehrerfortbildungen digitale Lernplattformen wie moodle, fronter und so weiter durchs Dorf getrieben. Auf denen ich dann NUR eigen erarbeitete Materialen veröffentlichen kann. In einem schulbuchzentrierten Unterricht…

    Das was Linus zu online von Verlagen sagt, das passiert schon. Aber das wollen die DAZU.

  9. Zum MP3-Feed: Lieber größere Dateien, dafür eine Qualitätsebene mit anderen Audioformaten. Der LAME-Codec ist der beste für MP3. Selbst kleine Bitraten klingen mit LAME bemerkenswert gut – sinnvolle Settings vorausgesetzt.

    Zur Podcastlänge: Ein Wesensmerkmal von Podcasts ist, dass man sie unterbrechen kann und zu einem späteren Zeitpunkt weiterhören kann. Beispielsweise NSFW höre ich oft über mehrere Busfahren verteilt. Meint: Ausführlicher finde ich besser.

    Danke, Tim, für die MP3.

  10. Was habt ihr gegen das Digitalisat, n? Den Begriff gibt es schon lange. Kommt vermutlich aus der Bibliothekswissenschaft. Ein Beispiel er taucht 2004 als Weiterleitung in der Wikipedia auf: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Digitalisat&action=history

    Natürlich kann man freie Lehrbücher schaffen, aber ich sehe nicht wie die an den offenkundig sehr fleißigen Verlagslobbyisten vorbei in den Schulen landen sollten. Ja langfristig, da hänge ich auch der reinen Lehre an.

    Allerdings ein Portal für Unterrichtsmaterialien wäre vielleicht kurzfristig ein vielversprechenderes Projekt. Man könnte für den Unterricht geeignete frei lizensierte Werke nach Themen geordnet und mit Schlagworten versehen für Lehrer zur Verfügung stellen, könnte als Sammlung oder nur Linkliste realisiert werden. Vielleicht als geschlossene Nutzergruppe für Lehrer, sie sind letztlich die Hauptaddressaten und damit wäre es auch sinnvoll, wenn die das aufbauen und pflegen, und mit Lesezugriff für die Öffentlichkeit.

    • Solche Plattformen gibt es – 4teachers.de zum Beispiel. Bloß waren die so erfolgreich, dass die Verlage jetzt versuchen, sie zu kaufen…

      Digitalisate zu verbieten und gleichzeitig moderne Medien zu fordern, scheitert irgendwie an der Idee. Ich bin an einer Schule mit vielen Smartboards, viele Räume sind ganz ohne Tafel. Wie geht das ohne Digitalisate der Lehrinhalte?

      Unabhängig davon gefällt mir als Lehrerin die latente Unterstellung im Podcast nicht, Lehrermaterial wäre schlechter als Schulbuchmaterial. „Was kriegst du denn dann noch für Materialien? […] schlechte Materialien (alte Bücher oder anderswo her, und dann ein Beispiel von Mathebüchern)“ Also entschuldigt mal, ich bin gut ausgebildet im Aufarbeiten von (mathematischen) Inhalten, Didaktisierung usw. Meine Materialien sind nicht schlecht! Und das gilt auch nicht für die Materialien meiner Kollegen. Nur Originalquellen (Geschichte, Philosophie, Religion, Deutsch, Fremdsprachen…) können wir nicht generieren. Das ist ein echtes Problem – wie bearbeite ich am Smartboard eine Kurzgeschichte von Böll, wenn ich sie (laut Kopierbroschüre „alle Werke“, nicht nur alle Unterrichtswerke) nicht am Smartboard zeigen darf, keine Tafel zur Verfügung habe – Folie, OHP und ansonsten vorlesen, Papierkopie und schriftliche Sicherung auf Minimum? Das geht, aber mit modernen Lernumgebungen hat es wenig zu tun.
      Naja, da kann man sich viel aufregen – oder eben anders wählen und möglichst viele zum Protest bewegen. Da macht der Abschnitt in eurem Podcast viel Sinn, danke dafür, aber achtet doch beim nächsten Mal die Leistung der Lehrer im Erstellen der Materialien etwas höher und vermeidet solche Formulierungen. Dass ihr es uns grundsätzlich auch anders zutraut, zeigt der Ausblick auf die freien Portale ja.

      Grüße, Marina

  11. Danke für’s Errata. Nur: Odem.org war die erste Online-Demo *in Deutschland*, in den Staaten und international gab’s vorher bereits andere. Aber jetzt gebe ich Ruhe :)

  12. Ich finde das Format wirklich sehr angemessen. Außerdem, gut, dass ihr das Thema Schule aufgegriffen habt. Auch Schulbuchverlage bedienen sich Lehrern als Autoren. Diese Lehrer haben oft kostenlos studiert und auch die Verlage bedienen sich Copyright freiem Material, dass der Gesellschaft entsprungen ist. Zeitungs- und Buchverlage und die Filmindustrie sind echt übel. Auch sie benutzen Kulturgut, verkaufen es und wollen uns allen unterstellen wir seien Raubkopierer – ich bin einer, dann ich benutze die deutsche Sprache ;-)

  13. Mir gefällt das Format! Ich bin sowieso eher Fan der unaufgeregten Analyse, als dem sonst häufig anzutreffenden Gekreische, wo sich alle nur empören (auch wenn sie es anders nennen) und kaum noch ein Sachargument bei rum kommt.
    Gerade Themen wie die Schulbuchsache sind genau, was ich mir wünsche: Ein Thema aufbereitet zu präsentieren, das ich sonst aus, nennen wir es Realitätsfremde-Politiker-Müdigkeit, nicht weiter verfolgt hätte.

    Wegen den Büchern: Hier in Sachsen bekommt man zu Jahresanfang die nötigen Bücher ausgeteilt, als Leihgabe der Schule an den Schüler. Das geht erfahrungsgemäß (im Buch ist eine Liste, in die der Schüler sich mit Jahr und Namen einträgt) einige Jahre gut, bevor ein Buch ausgetauscht werden muss. Man könnte die Verlage wahrscheinlich schon deutlich schocken, wenn man dieses Verfahren auch überall sonst einführen würde.

    Thema Selbstgemachte Lehrmaterialien. Es gibt schon seit ca. 10 Jahren die Zentrale für Unterrichtsmedien, wo Lehrer ihr selbsterstelltes Material anderen zur Verfügung stellen. Ist nicht Web2.0, aber immerhin: http://www.zum.de/

  14. Pingback: LNP004 Loriot, Werner, Verizon TurboBoost, SPD | Logbuch:Netzpolitik

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