OHM 2013 — Edward Snowden — NSA-Skandal — Netzneutralität — Bradley Manning — E-Government-Gesetz — C3S
Die lange Sendepause wird in dieser Ausgabe mit Überlänge kompensiert und wir begrüßen Anne Roth als Gast um uns mit ihr ausführlich über das Hackercamp OHM in Holland und die weiterhin hereinströmenden Neuigkeiten rund um den NSA-Abhörskandal zu diskutieren.
Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
Verwandte Episoden
Shownotes
Anne Roth
Errata
- Ipredator gibt jedem eine eigene IP, damit BitTorrent funktioniert (und Paypal funktioniert kommentarlos wieder).
OHM 2013
In Holland fand das Hacker-Camp OHM statt.
- Wikileaks Spy files: FOX IT
- Hacking is not allowed in the Netherlands
- OHM Sponsor Policy
- What’s wrong with the kids these days? On the moral decay of the Dutch hacker scene
- Koen martens: i quit you not
- The incident
- Noisy Square: Organizations
- Linus N.: Broken simcards
- Ethics and Power in the Long War – Eleanor Saitta (Dymaxion)
Edward Snowden
Edward Snowden hat temporäres Asyl in Russland bekommen und Obama is not amused.
NSA-Skandal Update
Es ist viel passiert.
- BND leitet massenhaft Metadaten an die NSA weiter UPDATE
- NSA-Späh-Affäre alarmiert Bundesanwaltschaft
- US Justiz ermittelt wegen Sicherheits-Checks
- BitKom fordert Sicherheits-TÜV
- Hacktivisten haben seit Jahren nicht mit Frauen gesprochen
- NSA-DATENWEITERGABE Darf der BND das?
- Thomas Stadler: Übermittlung von Metadaten an die NSA: Darf der BND das?
- NSA-Überwachung: Steinmeier hat Kooperation des BND abgesegnet
- Bundesnetzagentur befragt Netzbetreiber zu Abhörvorwürfen
- Lavabit, email service Snowden reportedly used, abruptly shuts down
- John Gilmore: Why didn’t tech company leaders blow the whistle?
- DLF: Andrew Denison: „Obama hatte keine andere Wahl“
Netzneutralitäts-Verordnung
Es liegt ein zweiter Entwurf vor, und er lässt nicht gutes vemuten. Eine Enscheidung nicht mehr in dieser Legislatur vorgesehen
Urteil Bradley Manning
Bradley Manning ist verurteilt und entgeht der Todesstrafe.
E-Government-Gesetz in Kraft
C3S erreicht 50k€
Schöne Sendung.
Wie wird man denn Netzaktivist?
Du benötigst ein iPhone (sollte maximal um eine Generation überholt sein) , ein MacBook (achte drauf, dass das Apfel-Emblem nicht von Aufklebern oder Textilien verdeckt wird), wenn du unter 40 bist: ein griffiges Pseudonym (wie wärs mit: fensterfrei), dazu eine handvoll social media accounts (twitter ist pflicht), auf denen du dich meinungsstark und kantig proflilierst. Vorteilhaft wäre es zudem, wenn du deinen Magen an Mate gewöhnen könntest (Notfalls die Flaschen auskippen und mit Wasser auffüllen). Außerdem natürlich ein Blog (tumblr nur wenn du unter 25 bist. Sonst WordPress), auf dem du dich mit kontroversen, manchmal nachdenklichen, manchmal provokanten Thesen zum Thema Netzpolitik und -kultur äußerst. Denk dran: Aus Fatalismus, Häme und dem gehobene Zeigefinger speist sich deine Attitüde. Lass dich öfter mal auf Demos und Konferenzen blicken (Ein sonderbares Outfit mit Mem-Referenzen bringt dich weiter. Hier kannstu auch deine Apple-Accessoires auftragen.) Und zuletzt: Versuch dich mit Szene-Größen wie Pritlove, Haeusler oder Lobo Gut zu Stellen. Viel Erfolg!
Bei dem Thema OHM konnte ich überhaupt nicht folgen. Was muss man tun um das alles zu verstehne und um mit der Materie vertraut zu sein? Was muss ich praktisch machen um in dieser Szene teilnehmen zu können?
Mist, ich hatte mir fest vorgenommen, das Thema allgemein verständlich zu halten. Welchem Teil konntest du nicht so gut folgen?
Der Debatte um Fox IT?
Ihr gleitet vom Thema Politik hin zur Teaminternen Aufarbeitung der OHM. Für Außenstehende „Nicht Hacker“ ist das relativ unwichtig.
tl;dr: dafür haben wir ja die Chapter Marks]
Hier würde ich sehr entschieden widersprechen. Die Camps und Congresse haben meiner Meinung und Erfahrung nach eine sehr große Auswirkung auf das netzpolitische Geschehen.
Die OHM hat für diese internationale Bewegung doch einen sehr entschiedenen Punkt markiert und wird in Zukunft einen historische Bedeutung haben, sei es als End-, Tief- oder Wendepunkt.
Daher haben wir dem Thema bewusst einen so breiten Platz eingeräumt, obwohl wir schon vieles nicht so ausführlich behandelt haben.
So so. Mal abgesehen davon, dass der übergroße Teil der Hacker auf der OHM2013 positive Erfahrungen mit nach Hause genommen hat und die OHM2013 wieder der inspirierende Begegnungsplatz für fruchtbare Kreuzbestäubung zwischen den verschiedensten Individuen und Gruppen der Hackercommunity war, und davon abgesehen, dass sicher nicht alles perfekt verlief und so manche Kritik absolut gerechtfertigt ist (food, etc): für mich ist die OHM2013 vor allem ein Wendepunkt in der Art und Weise wie wir miteinander umgehen, ein Wendepunkt an dem genau die wichtigsten Charaktereigenschaften der Community (kritisch denken, neugierig, factchecking > eigene Meinung, individualistisch,…) ohne Wimpernzucken in der Bedeutungslosigkeit verschwinden sobald einige Proponenten die Masse mit einfachen und wirkungsvollen Unterbauchkampagnen füttern und die Schafherde lautstark mitblökt – dankbar, dass ihnen jemand ein fixfertiges Ventil für ihre Frustrationen aufm Silbertablet serviert hat. Wahrheitsfindung tut nichts zur Sache, Nuance verdürbe einem den Spass. Ich sehe diese Methode schon länger, von den Wikileaks/DDB Diskussionen (Assange ist gemein zu Katzen), über die 29c3 (Hacker sind Sexisten), und in diesem Fall der Spin an 29c3’s ‚Not my Department‘, der von der wichtigen und richtigen Frage um die individuelle Verantwortung und Gewissensfrage für Hacker eine Menschenhetze machte. Eine Hexenjagd, bei der Menschen mit den besten Absichten und zudem sehr wohl einem starken Gefühl für Ethik und die Community, zu persona non grata erklärt werden (OHM orga), öffentlich Charaktermord gepflegt wird, die Latte zum bashing für alles und nochwas
Hallo Bine,
du hast Recht, auch bei der OHM konnte man die Vorliebe der Community sehen, sich über ein Thema aufzuregen.
Es ist nicht das erste Mal, dass eine Differenz die Community in sinnlose Grabenkämpfe spaltet und eine konstruktive Auseinandersetzung ausbleibt.
Es gibt hier – wie immer – nicht eine einzige Person oder Gruppe, die „an allem Schuld“ ist, sondern ein Phänomen, an dem alle beteiligt und unter dem auch alle mehr oder weniger zu leiden hatten. Dass es einige wenige dann ganz besonders trifft, ist eine bedauerliche Ungerechtigkeit des menschlichen Miteinanders, denn häufig sind das genau die Personen mit den (wirklich!) besten Absichten. Und ja, die empfinden das Ganze dann als „Hexenjagd“ und konstruktiv ist etwas anderes.
Solche Situationen entstehen aber häufig genau dann, wenn es tatsächliche, auf die eine oder die andere Weise nicht überwindbare, Mentalitätsunterschiede zwischen eingeschwirenen Gruppen gibt, die dann noch stärker in sich zusammenrücken, wenn „ein Feindbild“ existiert: Seien es die „Anarchisten, die das Zelt der Orga angreifen wollen“ oder die „NSA-Kollaborateure“ (beides ist bullshit).
Hoffen wir, dass es ein Wendepunkt im Umgang miteinander wird und die Probleme, unter denen die Szene zu leiden hat, konstruktiv gelöst werden. Denn ganz nebenbei und unbemerkt ist Überwachung jetzt zu einem Problem der Welt(!) geworden und uns obliegt eine große Verantwortung, Demokratie und Freiheit zu retten. Es geht hier um mehr als Eine Community von „Schafen“, deren Zerreissen für die Geschichte der Menschheit allenfalls eine traurige Randnotiz wäre.
Linus
… auf den niedrigsten Stand gesetzt wird. Das macht nicht nur Menschen kaputt (at least the ones who care), das ist destruktiv für die Community. Gruppen die viel mehr verbindet als trennt, werden gegeneinander ausgespielt. Ich selbst bin es mit dem größeren Ziel der Kritiker 99% eins, ich bin es nur uneins über Unwahrheiten und Gerüchte als Legitimation und der Fokus auf Menschenjagd anstatt Argumenten/Diskussionen. Das traurige ist, dass sich die meisten Schafe die fröhlich mitbashen sich überhaupt nicht bewusst sind von dem was sie anrichten, das schöne ist, dass auf der OHM2013 endlich hunderte Hacker aufgestanden sind und deutlich gesagt haben, dass sie diesen Umgang mit wichtigen Themen und Menschen aus der Community unakzeptabel finden. Dass sie, wie in ‚der guten alten Zeit‘, sich ne Nacht lang inhaltlich mit jemandem streiten wollen, es eins und uneins wollen sein, dabei den Respekt füreinander nicht verlieren und einfach von der challenge geniessen wollen. Sehr kennzeichnend auch, dass der Großteil die Drahtzieher der Kampagne gegen die OHM orga / sponsorfrage / polizei village noch nie auf nem Hackercamp waren, keinen Finger für die orga im Vorfeld gerührt haben und keinen Kontakt gesucht haben um ihren Stapel assumptions (mother of all fuck-ups) mit den betroffenen Personen zu besprechen, vor ihrer öffentlichen Degradierung ebendieser. Wie Anne so schön sagt: sie konnte keine info’s finden – weil die diskussionen auf mailinglisten, IRC, geführt wurden. Komplett außer Kontrolle (was im Prinzip sympathisch ist, ginge es nicht um FUD und aufgeblasene Gerüchte, die nach 3xRT ‚wahr‘ sind. Ich habe als Aktivist 5 Jahre Fair Globalization movment und 8 Jahre Hacker Community hinter mir (und mehr antifa, antirassismus, antiwar, etc) und habe in mein Studium über Social Movements und Protestkommunikation abgeschlossen. Ich weiß den Wert von radikaleren und weniger radikaleren Gruppen zu schätzen, auch Guerillakommunikation. Gleichzeitig weiß ich ein bisschen was von der Wichtigkeit von Legitimation. Die bekommst du (in a nutshell) durch anerkannte Persönlichkeiten an der Spitze, durch Expertise (Wahrheit), und Masse (Anhängerzahl). Wir sind am besten Weg um an Masse zu gewinnen, um sie auf halber Strecke zu verlieren, weil wir Kampagnen auf Unwahrheiten aufbauen. Und wir sind am besten Weg um wichtige Verbündete zu verlieren, durch unfundierte Menschenhatz. Selfdestruction a la The Life if Brian. Wie hypokritisch wollen wir’s haben? Nach Zensur schreien, im Namen der Freiheit. Menschen kaputt machen in the Name of Peace? Der Zweck heiligt die Mittel, wenn’s um Ethik geht? Ganze Gruppen der Community ausschließen, als Ausdruck des Community Spirit? Andere als minderwertig bestempeln, um selbst besser da zu stehen. Den einfacheren Weg der Unterbauchkampagnen wählen, anstatt gerade die Kraft unserer Community, unseren inquisitive mind, zu gebrauchen? Unrecht mit Unrecht bekämpfen? Verdammt nochmal, das haben wir alles nicht nötig. So billig erreicht man kein longterm Goal und wenn, ist am Ende kein Funken Moral übrig um es besser zu tun als die die ursprünglich Mist gebaut haben und gegen die man sich aufbäumte. Jaja, Melodrama, ich weiß. Aber mir ist es wichtig, mir als Person. Ich verstehe die Dynamiken, ich verstehe die Bedeutung von Image/Bildern, aber ich für mich, werde nie meine Werte verraten. Und wenn ich draufgeh in dem bullying. Das ist bei mir nicht erst so, seit ich auf der ‚falschen‘ Seite von dem Spiel steh.
Zum factchecking:
Die Geschichte begon mit dem Puscii Blog, der mehr FUD als Fakten befasst (zu viele um hier im Detail darauf ein zu gehen). Laut groente sind Koen und ich der personifizierte moralische Verfall der NL Hacker Community. In eurer Aussendung geht ihr auch davon aus, dass Fox Einfluss hatte auf OHM und wir als Mitarbeiter abgestellt waren um ein Fox Camp zu organisieren. Falsch. Wir haben IFCAT/OHM vor 2 Jahren gestartet, das war bevor wir überhaupt daran dachten bei Fox zu arbeiten. Bei der Bewerbung haben wir uns komplette Unabhängigkeit für unser Hobbyprojekt zusichern lassen (Fox hat sich hier bis dato immer dran gehalten und weder Einfluss auf die Eventorganisation noch auf den Content ausgeübt – auch alle andere Sponsoren haben sich an diese Regeln gehalten, und dies war auch der Grund warum es furchtbar schwierig war Sponsoren zu finden). Der Arbeitgeber wurde im Board besprochen und bei jeglicher bewussten oder unbewussten Einflussnahme durch Koen oder mich würde uns auf die Finger getickt werden. Dies war nicht nötig. Wir haben unser OHM-Ticket selbst bezahlt, sind nicht freigestellt, sondern haben bezahlten/unbezahlten Urlaub genommen. Wir haben den Karren gezogen neben Beruf und Familie, nicht als Teil unserer Arbeit! Wir haben keinen Cent von all den Ausgaben deklariert, die wir persönlich machten um OHM auf die Beine zu stellen. Als ‚Fox-Gate‘ mit dem puscii Blog startete, haben wir in größerer Runde alle Vorwürfe besprochen und kamen nach besten Wissen und Gewissen zum Schluss dass die Kernvorwürfe entweder unwahr sind oder nicht bewiesen werden können – dafür hatten wir externe Informationen und Insiderwissen zur Verfügung und wir haben die Informationen als hacker, nicht als marketingberater von Fox beurteilt. Gemeinsam mit der Orga von 120 Leuten haben wir auf der ML den sponsor reaktionstext verfasst. Wir haben beschlossen dass 1. Sollten handfeste Beweise auftauchen wir uns vom Sponsor trennen würden (und Koen und ich auch unsere Stellen kündigen würden) 2. Dass wir als orga NICHT Fox in Detail verteidigen sondern nur unseren Beschluss Fox als Sponsor zu behalten. Und ja, 3. haben wir das Geld unglaublich dringend nötig gehabt weil wir mit einem Budget von 0 Euro gestartet sind, wir alle nicht reich sind und eine Verantwortung gegenüber unseren Familien haben – so ein Event zwar Not for Profit aber sicher auch nicht For Loss ablaufen sollte. Eine Schmierkampagne ist dann kein gültiger Grund um auf essentielles Geld zu verzichten. Im Nachhinein, angesichts des aufgeblasenen und unkontrollierbaren shitstorms, im Zuge dessen Lügen zu gängig bekannten Wahrheiten mutierten, wäre eine stärkere Reaktion besser gewesen, hinter der grundsätzlichen prinzipiellen Entscheidung(sfindung) stehe ich noch immer. Die Verknüpfung von Event und Sponsor wurden nie auf orga Level betrieben, die kommt vom Gebell von der Seitenlinie, von Leuten die weder die orga noch die Menschen kennen, die sie auf Twitter und weiß der Geier wo denken abschlachten zu können. Wir hatten auch kein Interesse um diesen organisatorischen Krimskrams nach außen zu tragen, all die finanziellen Sorgen, der Wahnsinn mit Genehmigungen, das Problem, dass wir zu wenig Kernfreiwillige hatten um all die Arbeit in ihrer Freizeit zu erledigen. Es ist aber die andere Seite der Medaille, die diejenigen, die den Mund so groß aufreißen, zu leichtfertig ignorieren und respektlos und brutal die Energie und Motivation jener die die Ärmel hochgekrempelt haben aussaugen und sie in ihnen ihre Kernwerte in Absprache stellen. Und ja, sie wissen nicht was sie tun – das schockiert mich am meisten, der unglaubliche Tunnel und Blindheit. Und ja, es sind viele wahnsinnig tolle und engagierte Menschen ausgebrannt diesmal – und das hat nach meiner Einschätzung zu einem großen Teil mit den Anfällen auf die orga zu tun (zu einem kruzialen Zeitpunkt), zum anderen Teil mit organisatorischen Fehlern und der selbstlosen Persönlichkeiten die normal bei sowas freiwillig mitmachen.
Wir müssen den Respekt füreinder wieder finden und ich sehe deutliche Zeichen, dass immer mehr es schaffen (ohne dabei weniger kritisch zu werden). Hacktivism ist ein wichtiger Teil der Community, die neuen Strömungen darin vernachlässigen immer häufiger Kernprinzipien des Hackermindset. Sie surfen mit auf dem Rücken von Events, sie hijacken die Community, sie spielen Gruppen gegeneinander aus und inszenieren künstliche Konflikte um die Tragfläche für ihre Botschaft zu schaffen, sie haben keine Skrupel um im Namen der Hackercommunity zu sprechen, auf die ‚either you are with us or against us‘ Manier. Pubertäres Zipfelmessen, für einen zu hohen Preis. Sie erreichen damit sicher was, sie funktionieren mediatechnisch, als Propaganda, als Manipulation, als Protestmittel. Die Frage ist, ob es für die Community gesund ist, ob es nicht die Hypokrisie an unsere Kernwerte geht – an meine ging es in dem Fall.
Die Leute/Organisationen und Inhalte des Noisysquare sind Top Notch. Sie brauchen niemanden schlecht zu machen um besser da zu stehen. Ich find’s schön von Anne, dass sie sagte selbst nicht mitbekommen zu haben, dass ihr die Marketingstrategie von noisysquare nicht bewusst war. Als orga haben wir noisysquare die ganze zeit unterstützt, weil wir die Inhalte, die Diversität, so wichtig finden. Das, trotz der giftigen Marketingkampagne. Und da bin ich stolz drauf. Der Effekt davon war leider eine unglaubliche Vielzahl an verletzenden Aktionen gegenüber Personen sowie Vandalismus, Diebstahl, etc, wobei jede Aktion für sich selbst kein Drama ist (ich weiss den Charme von Guerillakommunikation sicher zu schätzen). Das ganze ist mehr als die Summe seiner Teile – es ging viel zu weit, was Menschen ungerechtfertigt aushalten mussten. Das sehen die einzelnen Aktivisten nicht, die ‚Opfer‘ des swarms sehr wohl. Ich bin übrigens die, die im Golfkar saß und nach 12 Stunden keihart arbeiten ohne Zeit für Essen und Sonnencreme das Filmteam zu la Quadratuur chauffierte. Weil das Presseteam kein Golfkar hatte, haben wir die von Sponsoren geliehen. Ich war als Teammitarbeiter:Communication unterwegs, habe auf der OHM2013 meine Kollegen von Fox nur besucht, da nicht mitgearbeitet. Und nach 4 Monaten online hasskampagne bekam ich es auf Feld W innerhalb von 10 Minuten 3 Mal Aktionen ‚gegen den Feind Fox-IT‘ zu tun. Gegen die Jungs sagte ich, ich will das nicht, aber das haben sie ignoriert. Wegfahren ausm Mob ging auch nicht. Keiner von den privacyspezialisten hat mich gefragt ob sie ein Foto von mir nehmen dürfen um es auf Twitter zu gebrauchen mit dem Text ‚haha, schau an, die lacht ja sogar‘. Die haben keine Ahnung welche Ladungen in so einer Konfrontation steckt (nehm ich ihnen auch nicht übel). Ich habe einen Kollegen gefragt ob er die filmcrew abholen will, und ich habe einen Tag lang mit meinen Kindern gespielt und mit Freunden geredet um mich nicht noch mehr kochendes Wasser über meine Brandblasen zu kippen. Schon ironisch, wie die Gerüchte sich entwickelnden – übrigens sind die nicht von der orga verbreitet (ich bekam sie erst am Ende richtig mit). Zur Richtigstellung: niemand hat mich aus dem Golfkar gezerrt, dies hat absolut nichts zu tun mit gender / Sexual Harrassment zu tun, die Jungs haben mich gesucht und ich sie (nachdem ich wieder ruhiger war), wir sind in Email Kontakt. Die orga hatte an diesem Morgen zahllose Meldungen empfangen von Leuten, die unter der Gürtellinie verbal angefallen wurden, vandalismus, diebstahl, das Graffiti (übrigens sind die Herzchen, die in der nächsten Nacht darüber gesprayt wurden ein tolles Symbol) – ich habe durchgegeben, dass ich mich nicht im Stände fühle meine Aufgaben zu erfüllen an dem Tag aufgrund dessen was passiert ist. Ja, ich war überarbeitet, ja, die shitstorms haben mir den Rest gegeben und ich habe alle aktiven Aufgaben (nicht die Verantwortung) zurückgelegt im April. Nicht wegen nem Arbeitskonflikt, sondern gerade wegen der Community und meiner Ethik, meiner Kernwerte. Hab ich ein Interesse das öffentlich breit zu treten. Hell no. Das erledigen schon andere für mich. Privacy, my arse. Ich bin allen Leuten, die OHM2013 doch möglich gemacht haben und wirklich was getan haben damit es stattfindet unglaublich dankbar. Besonders auch Koen, der den gleichen Scheiß wie ich mitmachte und – anders als ich – bis zum Ende durchgehalten hat, mit allen Schäden die das mit sich bringt. Ich freu mich auch, dass die meisten (vor allem die, die sich nicht mit der vorurteilbeladenen Brille auf’s Camp begeben haben), irrsinnig viel positive Erfahrungen mitgenommen haben aus dem Programm und vor allem den positiven zwischenmenschlichen Begegnungen, von denen wir sicher viel zurücksehen werden in den nächsten Jahren. Hätte ich Konfrontation gewollt? Ja! Aber ich habe mich bewusst aus der Programmierung rausgehalten um nicht in den Verdacht von Einflussnahme zu kommen. Leute, die erst zugesagt hatten (übrigens ist Fox nicht gefragt bis 2 Tage vor dem Event und der CEO war im Ausland während OHM und hatte eine Skypeconf angeboten, die abgelehnt wurde, das ist auch wieder so ein Gerücht…). Der Grundtenor war Inhalt und Kommerz (Sponsoren) strikt zu trennen. Hätte das Team Content dies doch getan, hättet ihr auch darüber gewettert, stimmt’s? Was die kommerzstrasse angeht: von den meisten firmen die ihre Flaggen aufhingen haben wir keinen Cent gesehen. Sponsoren bekamen ein minimalistisches Paket von Logo auf der Website und in booklet, ne kleine Anzahl Karten, ein Zelt und golfkar’s. No influence whatsoever. Und den guten Rat, dass Rekrutierung und kommerzielles Auftreten auf dem Event mehr Schaden als gut tun. Ohne Sponsoren schaffen wir’s nicht um de Start zu machen und die Preise auf einem zugänglich zu halten. Ich glaub für’s nächste mal müssen wir auf crowdsourcing / kickstarter setzen und dann doch mal die Preise nach oben schrauben. Um an die Genehmigung zu kommen hatten wir unglaublich hohe extra Ausgaben für Security, die wir nicht wollten, und vieles mehr. Alle Teams haben gespart was geht, auch die besonders tollen Zelte gingen nicht durch. Es war ein unglaublicher Team Effort von allen, um mit unseren finanziellen Mitteln die OHM in der Pampa auf zu bauen – ich neige zu einem tip o‘ the hat, anstatt über alles zu zerreißen. Alles kann immer besser, aber in der Imperfektion der Camps liegt auch ein besonderer Charme. Was man auch ohne Geld besser machen kann, ist miteinander reden anstatt öffentlich mit Dreck werfen und Menschen / Gruppen persona non grata zu erklären. Ich kann nicht drauf warten, auf das Revival vom hackermindset, das wirklich wissen will was Sache ist und nicht mitläuft. An Selbstkritik mangelt es auf dieser Seite auch nicht, vieles hätte besser, anders gekonnt. Auch wenn es eine unmögliche Situation war in der wir zurechtgekommen sind. Ich bin stolz darauf, dass wir unsere Prinzipen nie verraten haben, nie für die Community gesprochen haben und einen Ort der Begegnung geschaffen haben, an dem von unserer Seite alle Subgruppen der hackercommunity willkommen sind, die Bastler und Code monkey’s, die politischen und unpolitischen, diejenigen die für sich entscheiden Kampagne zu führen, die die für sich entscheiden die Hacker Ethik und das mindset in ihr Arbeitumfeld zu tragen, alle. Jeder hat einen Wert. Selbstbewusstsein, Menschen. Unsere Rolle ist zu wichtig in der Gesellschaft, um in unfundierten internen Grabenkämpfen zu versanden. Wir müssen selbständig denken, kritisch bleiben – und nicht unseren eigenen Geist einschränken durch eine religiöse Strömung, die uns vorgibt wie wir simplistisch die Welt in gut und böse, schwarz und weiß, einzuteilen haben, mit als Druckmittel das ‚either you are with us or against us‘. Jeder von uns sollte sich die Frage stellen, ob wir authoritäre Massnahmen zulassen sollten um unseren Free Spirit zu beschützen. Meine persönliche Antwort ist nein. Wer ja sagt, tut sich einen guten Dienst um zumindest anzuerkennen, dass er/sie ein Hypokriet ist. Erkenntnis ist der erste Schritt…
Auf persönlichen Titel, the world’s worst Marketing person (proudly so), with apologies for the giant rant typed on a bloody iphone and full of repetitions and mistakes,
bine
momentmal bine. du willst uns hier erzählen dass du lange in antifa, antira und globalisierungskontexten unterwegs warst, aber kannst dir trotzdem nich erklären dass leute es dezent gesagt „leicht uncool“ finden dass du bei fox it arbeitest, bzw fox it an sich?
hab ich da was überlesen? das kann doch nicht dein ernst sein.
Ja, du hast was überlesen.
Ich stelle nicht in Abrede, dass die Bildformung ein Problem ist. Ich stelle in Abrede dass die Bildformung zurecht ist.
Und versuche die andere Seite, die organisatorische und finanzielle Verantwortung, sehen zu lassen und was shitstorms der schwersten Kategorie mit Freiwilligen in der Community tut. Das haben wir auch bei der Sexismus Debatte am und nach den 29c3 auch gesehen.
Wie gesagt, wir bekommen unglaublich viel positives Feedback und auch konstruktive Kritik (vor allem Selbstkritik)- und das macht alles wieder gut, zusammen mit dem Wendepunkt im Umgang miteinander, dem Revival of Respect.
Haben wir lessons learned für in 4 Jahren? Hell yeah. Haben’s die basher das auch? Not sure – Charkterfrage. Wird’s am 30c3, CCC Camp 2015, NL Camp 2017 andere Dinge geben, über die sich Leute aufregen? Aber sicher. Redet dann mit denjenigen die’s auf die Beine stellen, RTFM, check the facts, hilf mit um’s besser zu machen, anstatt gleich das ganze Arsenal an psychologischer Kriegsführung aus’m Kasten zu holen.
Es geht nicht um’s recht haben. Es geht um nen Gedankenanstoß, ums Verständnis. Vielleicht dass jetzt, im Nachhinein, ja doch was durchdringt. Und wir alle von den schönen Momenten genießen können und was Vernünftiges draus zaubern. Take it or leave it. ;)
tl;dr
Bitte
verbreitert
die
Kommentar-
ansicht.
And
that
is
all!
Gerade als Nicht-Hacker finde ich es interessant etwas Einblick in diese Szene und ihren Umgang untereinander zu erhalten. Zumal der OHM-Rückblick ja nun wirklich eher von atmosphärischen Eindrücken geprägt war und nicht von Tech-Talk… Was aber stimmt: dieses Mal viel ins-Wort-gefalle. Aber insgesamt noch gut verständlich. Weiter so!
Okay, bei den Themen kann Anne ja hoffentlich nicht von Quoten, Gender und Patriarchat anfangen. :)
Werds mir mal anhören und später inhaltlich kommentieren.
Und wenn schon
Über inhaltliche Kommentare freuen wir uns immer.
Monoxyd hatte eine Diskussionsrunde im Vorfeld der OHM zum Sponsoring durch fox-it mit jemandem aus den Niederlanden und Erdgeist, wenn ich mich recht entsinne. Könnte man nochmal reinhören, wenn man sich für die Debatte interessiert:
http://monoxyd.de/20130403-ohm-005-our-humble-mistakes
Anne erwähnte ja den Vortag von Nicholas Merrill beim 27C3:
http://media.ccc.de/browse/congress/2010/27c3-4263-en-resisting_excessive_government_surveillance.html
Die Geschichte mit dem National Security Letter an die Bibliothekare, kann man auf der Seite der ACLU kurz nachlesen:
http://www.aclu.org/national-security/librarians-nsl-challenge
Sie wird allerdings schöner von David Goodman (bekannter ist vermutlich seine Schwester Amy Goodman von Democracy Now!) in diesem Gesprächsauszug erzählt (ca. 10m):
http://www.youtube.com/watch?v=LC9wLGNPZH0
Eine Sache will ich noch anfügen. Anne erwähnte ja die Netzpolitische USA-Reise der Heinrich-Böll-Stiftung letztes Jahr. Dazu war sie dann mit Ulf Buermeyer auch in einer Medienradio-Folge bei Philipp Banse zu Gast. Kann man sich zum Beispiel hier runterladen:
https://netzpolitik.org/2012/medienradio-059-netzpolitische-usa-reise/
Ich hatte nochmal reingehört, weil dort auch über die Ablehnung von Vorratsdatenspeicherung auf US-Seite gesprochen wurde. Ab 31:00 ging es kurz um das Thema. Ich würde das mal als schönes Beispiel von „Theorie und Praxis“ bezeichnen. ;)
Bei Zapp gibt es ein interessantes 30 minütiges Interview mit dem Journalisten Sebastian Mondial, warum es bei den Deutschen nicht so ankommt.
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/media/mondial113.html (Leider ab und zu störende Geräusche.)
Der Bericht dazu hier.
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/media/zapp6457.html
Der Webplayer geht bei mir nicht. FF23, HTTPS everywhere, NoScript (geht aber auch nicht wenn ich alle Skripte zulasse)/Win7
Betrift alle Podlove Player. Nicht nur den von Netzpolitik.
Bei mir geht er auch nicht
Curl 7.21.6
Tor 2.3.25-11
Yep, habe das gleiche Problem.
FF22, HTTPS everywhere, NoScript (alle Skripte zugelassen), AdBlock Edge
Funktioniert auch mit Tor und NoScript.
Getestet mit Vidalia Package (https://www.torproject.org) in Standard-Einstellungen aufm Mac und funktioniert.
Bin gerade erst beim Thema OHM. Es ist echt frustrierend, wie oft ihr euch gegenseitig mitten im Satz ins Wort fallt. Ich will doch nur mal einen Gedanken zuende hören. :D
Das macht aber das Thema wahrscheinlich für außenstehende schwer aufzusaugen. Unterhaltsam ist es gerade trotzdem. :)
Anne als Gästin, das hat mich sehr gefreut! Hie’oder da war Sie etwas leise (aber nicht schlimm) .. wie immer, fundiert .. und mit Tim und Linus‘ Sichten eine rundum nicht-zu-lange Sendung!
Mir persönlich sind die Spannungen zu unangenehm – die zwischen Unabhängigen/Freien und Geheimdiensten und ihnen zuarbeitende Unternehmen – auf Messen und Kongressen, Tagungen und Camps auftreten. Auf Demonstrationen ist klar – wo viel Polizei ist viel Gefahr, sonst wär sie ja nicht da (die Gefahr). Im Digitalen bedarf es erst der Visualisierung, also eines Bildes der Gefahren .. für die Demokratie.
Natürlich haben Anarchist*innen ein anderes Bild von den Gefahren, als geheimdienstliche oder privatisierte Überwachungsfunktionsträger* – obwohl sie unter der Annahme „Demokratie“ ähnlich sein sollten; um nicht zu behaupten, dass die rechtsanarchistische Unterwanderung (OccupyIT) der NSA ja durchaus von Erfolg gekrönt zu sein scheint; die Entlassung von 90% der SysAdmins spricht dafür.
Ich bleibe bei und wünsche: NoHackForMoney
maxen
Matt Damon hat sich nun auch geäußert (;.
http://www.mediaite.com/tv/matt-damon-slams-president-obama-he-broke-up-with-me/
Kleine Korrektur: auf der Blackhat war mindestens einer, dessen Firma relativ wahrscheinlich keinen Vertrag mit der NSA hat: Fefe^^
Ich bin entgegen vieler anderer der Meinung, dass die Diskussion zur OHM sehr gut und wichtig war. Weniger, wie schlecht sie gewesen ist, als viel mehr, was für Schlüsse wir daraus ziehen müssen.
Vielen dank für die Sendung!
Anne Roth ist eine super Ergänzung.
Würde mir sie möglichst oft als Gast wünschen! oder gleich zum Stammpersonal dazuzählen. :)
lg
m
Da stimme ich zu! Sie ergänzt sich speziell mit Tim super :)
Welches Lied läuft da am ende?
Hacking is not allowed in the Netherlands, Schwarzgast Remix
http://sensoholiqs.net/hacking.html
Zur OHM: Gut, da haben einige Blödleute NSA bei Fox-IT gesprüht, am nächsten Tag kamen die Herzchen <3 hinzu und Fox-IT hängte ne Unterschrift dran: Wenn ihr das diskutieren wollt, kommt in unser Zelt. Nach deren Angaben kamen gerade mal 4 von rund 3000 Besuchern. Soviel zur Diskursfähigkeit …. Die richtige hackerliche Antwort hatte IMHO Daniel Domscheit-Berg von ipredator.se mit den VPN-Kärtchen geliefert.
Oooohhhhmmmmm http://www.youtube.com/watch?v=mLj1wyYwpcg :)
Also ich war allein mit noch zwei Leuten vom Noisy Square Village da. Dass sonst nur noch einer dagewesen ist, ist .. überraschend.
Vielleicht haben sie das als ein Besuch gewertet, wer weiß. In jedem Fall war das Interesse gering, auch nach dem offiziellen Fox-IT Vortrag im T5 (allerdings war der um Mitternacht). Bei meinen Schichten als Volunteer habe ich den Eindruck gewonnen, dass das Fox-IT-Thema ein sehr „deutsches“ Thema war. Und das ist schon ironisch angesichts der Verflechtungen zwischen CCC und GSMK…
GSMK wird aber nicht mit der Herstellung von Überwachungstechnik in Verbindung gebracht, soweit ich weiß. Abgesehen vom allgemeinen Problem des Sponsoring ist das Politikum hier doch wohl Fox-ITs (ehemalige?) Lawful Interception-Aktivitäten und generelle Regierungsnähe.
Ansonsten fand ich Tims Darstellung des Camps als Zukunftsschau auf ein idealisiertes Zusammenleben überzeugend. Vermutlich basiert ein Teil der Wirkung genau darauf und das ist mit bestimmten Formen des Auftritts von Unternehmen auf so einer Veranstaltung nicht vereinbar.
Ich bin jetzt fies und zitiere mal was regierungsnahes aus der Le Monde, um mal ne außerdeutsche Perspektive zu haben: „Les Allemands possèdent déjà des unités militaires de cyberoffensive, pas pour mener des attaques, mais comme arme de dissuasion.“ Pour cela, l’Etat allemand a su faire alliance avec les hackeurs, qui, de leur côté, ont créé une communauté solide, représentée par des institutions reconnues comme le Chaos Computer Club : „Bien sûr, explique Eric Filiol, les relations entre les fonctionnaires et les hackeurs sont compliquées, sur le mode „je t’aime, moi non plus“, mais, dans l’ensemble, les échanges sont stables et productifs.“
>http://www.lemonde.fr/technologies/article/2013/02/19/hackers-d-etat_1834943_651865.html
Was soll mir das jetzt sagen? Dass die Fox-IT-Geschichte von außen schlimmer aussieht als in den Niederlanden selbst? Weil das mit der Regierungsnähe habe ich aus diesem What’s wrong with the kids these days?-Beitrag, der meines Wissens Teil der innerniederländischen Debatte ist und nur für das weitere Publikum auf Englisch verfasst wurde.
Konkret heißt es da:
Ich weiß nicht, was AntiSec NL verbrochen hat, aber das scheint mir gerade aus Hackerperspektive doch recht grenzwertig zu sein. Weiteres Beispiel:
Der Verfasser, groente, kommt zu dem Urteil Fox-IT sei „the prototype of a privatised blend of law enforcement and defense, unhindered by any ethics and stretching its praxis to the shady borders of legality.“ Das wie gesagt von einem niederländischen Blog.
Den niederländischen Kontext werde ich mal in einem Artikel aufarbeiten, versprochen.
Es soll nur sagen, dass Teilnehmer aus anderen Länder, insbesondere F, I und CH sich köstlich über die typisch deutsche Debatte auf der OHM amüsiert haben und gefeiert, gehackt usw. haben. Wobei ich das Ausmaß der Besoffenen in diesem Jahr auf diesem Camp unangenehm fand. Es mag auch an der Hitze gelegen haben.
Das französische Zitat erfolgte vor dem Hintergrund, dass GSMK in Frankreich nach eigenen Angaben sehr erfolgreich ist. Der im Artikel zitierte Filol ist ja auch ein echtes Früchtchen, siehe seine Einschätzung von Vupen.
Na, dann erwarte ich mal diesen Artikel.
Bis dahin kannste das lesen, mit Foto vom FoxIT-Zelt :)
http://heise.de/-1929353
Ich habe bisher noch keine GSMK-Werbung auf CCC-Veranstaltungen gesehen, das fände ich auch sehr befremdlich. Dass „hacker“ in Unternehmen in der Sicherheitsbranche arbeiten ist jetzt nicht verwunderlich. Zu welchem Ergebnis man nach moralischen Abwägungen kommt sei jedem selbst überlassen, aber privat/club und firma/arbeitgeber zu trennen ist mehr als selbstverständlich. (auch im Sinne von Selbstverständnis) Eine Selbstverständlichkeit mit der in den Niederlanden mutwillig und ohne Not gebrochen wurde.
Der Fall kann nur als deutliche Warnung dienen.
„Ohne Not gebrochen“ sehe ich anders. In NL gibt es eben keinen CCC, der so ein Camp ganz anders stemmen kann und die Winterkasse (Kongress) die Sommerkasse (Camp) vorfinanzieren kann. Bei den Auflagen zur Security und Horeca (Lebensmittel), die die OHM-Orga kassierte (und bezahlen musste), waren sie dringend auf Sponsoren wie Deloitte und Fox-IT angewiesen.
Fox-IT war übrigens auch ein wichtiger Sponsor auf der HAR 2009 – und hatte schon damals mit Ermittlungsbehörden zusammengearbeitet.
Genau. Alle NL camps waren gesponsored. Es hat nie Aufregung über einen Sponsor gegeben. Es ist schwierig genug um Sponsoren zu finden, die die Community und das Event verstehen und die ein minimalistisches Sponsorpacket als ‚Gegenleistung‘, ohne Einfluss auf die Eventorganisation und die Talks, akzeptieren.
Kleine Korrektur: Deloitte hat OHM2013 nicht gesponsored. Hier die Sponsoren der OHM2013: https://ohm2013.org/site/sponsors/
Und hier ist die Sponsorenliste des letzten deutschen Camps:
http://events.ccc.de/camp/2011/wiki/Supporters
Die Notwendigkeit von Sponsoring stand soweit ich das aus der Ferne mitbekommen habe nie zur Debatte.
Linus‘ Erzählungen: Da bleibt kein Auge trocken – großartig! :D
+1
Hallo Linus,
zum VPN-Dienst ipredator.se: Unten rechts unter „Services“ findest du die Daten für einen Proxy-Server. Wenn dieser von vielen Personen benutzt wird, solltest du im Netz relativ anonym sein.
Unter dem selben Punkt findest du auch Hinweise für einen Tor-Exit-Node.
Merkel übt indirekte Kritik an Edward #Snowden nicht.
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2013-08/27683954-neon-interview-mit-bundeskanzlerin-angela-merkel-merkel-spricht-ueber-die-junge-generation-ihren-verstorbenen-vater-ihre-beziehung-mit-joachim-saue-007.htm
Das Snowdens Asylantrag mit der Begründung, er müsse sich auf deutschen Boden befinden, abglehnt wurde, ist eine absolute Lüge.
Der MAD/Bundesregierung gewährt gerade – nach Schätzung – ca. 3000 Asylantrage für afghanische Informanten. Von denen hat bisher nie einer deutschen Boden betreten.
http://www.wirtschaft.com/20120609-bundeswehr-will-afghanischen-mitarbeitern-politisches-asyl-in-deutschland-gewaehren-25190
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundesregierung-holt-mad-informanten-aus-afghanistan-nach-deutschland-a-912307.html
Tja, Ihr Schwobe* und eure Idealismus!
Nur Deutsche kommen auf die Idee, in einen anderen Kulturraum einzudringen um ihre Normen zu exportieren (wollen)…
Es sei denn, die OHM hat von Fremden Geld gekriegt. Aber dann wäre die Sache ganz einfach: Die Finanzierung wird eingestellt. Oder nicht?
*dialektaler pars pro toto
Das ist doch nicht dein Ernst. Es gibt wahrscheinlich keine Periode der Geschichte, wo das nicht von allen möglichen Seiten passiert ist. Größes kürzliches Beispiel vor der OHM — hast du vielleicht schon mal gehört — der Zweite Irakkrieg.
Hallo,
ich war nicht auf der OHM und ich war auch noch nie auf dem Camp, also kann ich über die Inhalte über die ihr gesprochen habt nicht viel sagen. Die Verachtung die ihr den Menschen die die OHM organisiert haben entgegenbringt finde ich trotzdem nicht ok. Wenn es euch nicht gefallen hat wieso seid ihr nicht am ersten Tag abgehauen. Mir hat diese zynische herablassende großdeutsche Haltung in dem Podcast auch nicht gefallen ich ziehe meine Konsequenz und unsubscribe. ihr zieht da über die Veranstaltung und die Veranstalter her in einer weise die ich zutiefst schockierend fand. Trotztem möchte ich mich für die tollen Podcasts der Vergangenheit bedanken ich hab mich immer toll informiert und unterhalten gefühlt.
Es gab doch ein GSM-Netz auf der OHM, zwar erst ab dem zweiten Tag, aber sogar mit Anrufen ins Festnetz.
Ah okay. Danke für die Korrektur. Hatten wir nichts von mitbekommen.
Ich erinnere das nicht:
http://www.bastiansick.de/kolumnen/zwiebelfisch/ich-erinnere-das-nicht
Überkleben von Kunst an Klotüren, Absperrband, Graffitis: Ich bin gespannt auf den 30C3!
Hallo Jungs (& Anne),
vielen Dank für eine echt tolle Sendung.
Ich war von Freitag über Mittwoch bis zum Montag auf dem Camp.
Habe sehr viele nette Leute sprechen können und meinen Horizont ein wenig erweitert.
Linus, Dich habe ich leider nicht gesehen (gehört),
hätte Dich aber wohl nur an Deiner Stimme erkannt.
… nich’ so schlimm
Für mich hat sich OHM2013 von einer anderen Seite dargestellt.
Das fängt wohl damit an, dass ich mindestens … wenn nicht weiter,
vom Noisy Square entfernt gezeltet hatte.
Wusste nicht einmal, dass es diesen gibt. Ich hatte mir die Zeit damit vertrieben
beim Aufbau und Organisation des Camps mitzuhelfen.
BugBlue als Schmuckstück des „Engel-Systems“ war wohl leider durch die Orga gefangen.
Hätte gewünscht, dass alle die sich berufen fühlten, so kompetent wären …
Es gab sehr viele Leute mit Funkgeräten, welche vermeintlich planlos übers Feld eilten,
um Wasserflaschen an die Badger zu verteilen.
Oder mit ihren Golf-Carts über die Wege sausten … (zum Glück ist wenig passiert mit den Teilen)
Was ich nicht so gut fand …
Kaum jemand grüßt auf den holländischen Pfaden.
Meist war der Blick der umherirrenden auf den Boden gesenkt.
Möglicher Weise haben die Leute in Holland mehr Angst vor einander als in Deutschland (spekulier…).
Das Essen der Helfer war schlechter, trotz besserer Ausstattung im Küchenzelt der Badger.
Auch der Zusammenhalt war suboptimal.
Es gab für die Helfer keinen zentralen Anlaufpunkt der genutzt wurde,
kein Lagerfeuer mit Ansprachen der Orga an die Helfer.
Jedes Dorf schien auf dem Camp so partymäßig sein Ding zu machen.
‘s gab auch keinen attraktiven Treffpunkt im Zentrum des Camps.
Für alleinreisende wie mich, zum Ende ganz schön doof.
Das „Beste“ war jedoch die Abschlussveranstaltung, welche nach gefühlten 3 Minuten vorbei war.
Der Gesuchte stellte sich auf die Bühne, um zu verkünden, dass wohl bereits alles gesagt wurde …
… mag ja sein, nur halt nicht zu mir und möglicher Weise tausend anderen …
… möglicher Weise lernen die Holländer ja auch mal englisch zu sprechen,
wenn nicht alle am Tisch aus den Niederlanden kommen ;-).
Mir hat es dennoch sehr viel Spaß gemacht, auch wenn die CCCamps deutlich familiärer sind.
Alles in allem eine sehr nette Veranstaltung, da die BesucherInnen im Gespräch sehr herzlich und offen waren.
Glücklicher Weise habe ich wenig von den akuten Orga Problemen mitbekommen.
Nach dem Camp ist vor dem Camp und so freue ich mich auf das kommende Chaos Communication Camp …
Das ich noch einmal nach Holland gehe, würde ich aktuell bezweifeln.
Es liegt natürlich auch an der Location, noch einmal eine Kuhwiese ohne jegliche vorhanden Infrastruktur zu bespielen, halte ich für falsch. Alleine die Wassergräben haben viel Kapital und Beweglichkeit gebunden.
… und den Zauberwald habe ich natürlich auch vermisst.
P.S. Wo bekomme ich als private Person ein Class 2 besser 3 Zertifikat,
welches von den gängigen eMail Clients verwendet wird.
Es sollte sicher, günstig und langlebig sein. Ist der nPA eine Lösung?
Bei PGP bekomme ich, je länger ich es verwende,
eklige Pickel am Arsch und im Gesicht …